01. – 03. Mai 2020 – Pilzseminar in Mecklenburg
Ein Pilzwochenende in Mecklenburg
Frühlingsseminar am Schweriner See
ist leider der Corona – Krise zum Opfer!
Wie schon im Herbst des vergangenen Jahres wollte der Steinpilz – Wismar wieder nach Wiligrad zu einem Pilzseminar einladen.
Aufgrund der massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch das Corona – Virus bis Ostern und darüber hinaus, bestand anlässlich unseres diesjährigen Frühlingsseminars keine Planungssicherheit mehr, so dass ich mich entschlossen habe, diesen Termin abzusagen. Für die bereits angemeldeten Pilzfreunde tut es mir leid, es wäre sicher schön gewesen, aber es sollte nicht sein.
Ich denke aber, wir brauchen nicht allzu traurig sein, denn aufgrund der anhaltenden Trockenheit seit Mitte März wäre es in punkto Frühlingspilze sehr dürftig geworden. Ich nutzte das Wochenende um zumindest an zwei Morchel – Standorten die aktuelle Situation zu erkunden. Am Freitag Abend fuhr ich in das Hellbachtal zwischen Neubukow und Buschmühlen. Hier einige Bilder von dieser Kurzexkursion:

Bevor es aber in das Bachtal ging, musste ich mir zunächst einen Unterstand suchen, denn es zog ein kräftiger Schauer auf.

Das Hellbachtal besitzt einen Schutzstatus als Landschaftsschutzgebiet. Insbesondere auch durch das Eschen – Sterben ist der Totholz – Anteil in den letzten Jahren immer höher geworden. Viele Bäumen liegen auch quer über dem Hellbach, so wie diese Weide.

Das appetitlich weiße Fleisch riecht charakteristisch nach frischer Gurke. Solange es nicht zu zäh ist, kann der Pilz in der Küche Verwendung finden und schmeckt gar nicht so schlecht. Auch für die Zubereitung von Pilz – Frikadellen bestens geeignet.

Die Sonne geht unter und beleuchtet die Wolken des nächsten Schauers in wunderbarem Purpur. Das Bild wurde nicht nachgearbeitet. Es war schon eine fast unwirkliche Stimmung.
Am späten Sonntag – Nachmittag brach ich mit Irena noch nach Wiligrad auf. Wenn schon kein Pilzwochenende am Schweriner See, dann wenigstens eine kleine Stipp – Visite.

Morcheln konnten wir keine finden, aber immerhin Pilze aus ihrer Verwandtschaft, so wie diese Ziegelroten Kohlenkrusten (Hypoxylon rubigunosum).

Aufgrund ihrer Zähigkeit können sie nicht gegessen werden. Dafür riechen sie aber angenehm süßlich – pilzig. Ein weiterer deutscher Name lautet daher auch Süßriechender Stielporling.

Selbst die Pilze scheinen es zu wissen und tragen einen entsprechenden Schriftzug. Der Liebesporling nennt sich gut bürgerlich und zu deutsch Buckel – Tramete und wissenschaftlich Trametes gibbosa.

Auch hier ist der Anteil von Baumleichen teilweise recht hoch. Ein gefundenes Fressen für viele Holzpilze. Einer der bekanntesten ist der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Auf einem großen Haufen von Holzhäcksel ein Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus), der hier bereits als Speisepilz Verwendung findet.
Soweit einige Impressionen vom ersten Mai – Wochenende des Jahres 2020, an dem eigentlich unser diesjähriges Frühlings – Pilzwochenende in Wiligrad hätte stattfinden sollen.