26. September 2021 – Pilztag im Lübschen Forst
Pilzwanderung ohne Verköstigung bei Ritzerau
BUND Kreis Herzogtum Lauenburg
Treff am Sonntag, dem 26. September 2021, um 09.45 Uhr in 23896 Ritzerau, Am Forstgehöft, Köhlerhütte (800m geradeaus im Wald). Dauer der Veranstaltung: 10.00 – 14.00 Uhr. Dafür sind verbindliche Voranmeldungen bis Montag, dem 20.09.2021, unter folgender Mail – Adresse erforderlich: hans-heinrich.stamer@bund-rz.de Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Kostenpunkt: Wanderung: 7,00 € (Kinder bis 13 Jahren zahlen die Hälfte)
Wie schon seit vielen Jahren lud die Kreisgruppe des BUND Herzogtum Lauenburg wieder zu ihrer Pilzwanderung in die Lübsche Forst Ritzerau ganz herzlich ein.
Nach kurzer Begrüßung und Einführung durch die Veranstalter wurden wieder in mehrere Gruppen gebildet und zu lehrreichen Pilzwanderungen gestartet. Auch der Steinpilz – Wismar war durch Irena und Jonas Dombrowa, sowie Reinhold Krakow vertreten, die den wissbegierigen Teilnehmern die Wunderwelt der heimischen Großpilze etwas näher brachten. Natürlich in erster Linie im Hinblick auf ihre kulinarische Verwertbarkeit und mit entsprechenden Hinweis zu möglichen Verwechslungsarten.
Die Lübsche Forst Ritzerau gehört zum Einzugsbereich des Lübecker Stadtwaldes. Worin besteht aber eigentlich der Unterschied zwischen einer Forst- oder einer Waldfläche? Eine genaue, amtliche Definition möchte ich an dieser Stelle nicht bringen, aber nur soviel. Ein Wald ist ein im wesentlichen natürliches Gehölz in dem sich der Baumbestand auf eben solche Art und Weise ausbildet. Also ein natürlich entstandenes Waldgebiet. Eine Forstfläche ist ein Wirtschafts“wald“, in dem oft nur eine bestimmte Baumart gepflanzt wird, es entsteht eine Plantage. Vergleichbar mit Ackerfrüchten auf unseren Feldern. Da das Lübecker Forstamt bereits seit Jahrzehnten ein naturnahes Wald – und Forstkonzept verfolgt, das sogenannte „Lübecker Waldkonzept“, hat sich auf vielen Flächen inzwischen eine relativ urwüchsige und reich strukturierte Forst, ja Waldfläche entwickelt. Hier dürfen Bäume teilweise ihr natürliches Ende erwarten und wenn sie fallen, auch liegen bleiben. Es entsteht Platz für neuen Aufwuchs. Aber es wird natürlich auch Forstwirtschaft betrieben, nur bedachter und schonender. Jedenfalls gilt zumindest für den fortgeschrittenen Hobby – Mykologen, je natürlicher der Wald, um so interessanter! Daher dürfen wir uns heute sicher wieder auf eine abwechslungsreiche Großpilz – Angebot freuen.

Der Buchen – Klumpfuß (Cortinarius amoenolens) fühlt sich jedenfalls in der Lübschen Forst Ritzerau wohl und wir können ihm hier fast alljährlich begegnen.

Schön ist das Rosa seiner Fruchtschicht ausgebildet. Ein ähnlicher Steinpilz wäre in diesem Stadium bereits gelbgrünlich im Röhrenfutter gewesen.

Auf geeigneten Böden unter Buchen nicht selten, ist der Amethystblättrige Klumpfuß (Cortinarius calochrous). Kein Speisepilz.

Im herbstlichen Buchenwald ist der ungenießbare Widerliche Ritterling (Tricholoma lascivum) ziemlich häufig. Bereits sein unangenehmer Geruch lädt kaum zum Verspeisen ein.

Auf dem Wurzelbereich alter Laubhölzer wuchsen in dichten Gruppen diese Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme). Ihre zähe, gummiartige Konsistenz, lädt kaum zum Verspeisen ein.

Hin und wieder erfreuten uns wunderbar frische Herbstlorcheln (Helvella crispa), die gerne an den Rändern vieler Waldwege anzutreffen sind.

Dabei wurden auch einige Raritäten aus den Körben auf die Kontrolltische geschüttet. So auch diese bei uns im Norden sehr seltenen Amethyst – Pfifferlinge (Cantharellus amethysteus).
Die Veranstalter bedanken sich bei allen Teilnehmern ganz herzlich, auch beim schönen Wetter und beim Wald mit seinem vielfältigen Pilzaufkommen.