26. April – Mittwochs- und Kartierungsexkursion
Mittwochsexkursion bei Schönberg
Im MTB 2131/3 = Hof Lockwisch
Auch für interessierte Gäste
Der dritte Quadrant der Topographischen Karte 2131 = Schönberg, im Maßstab 1 : 25 000, war heute an der Reihe. Auch hier war ich, bzw. wir, bisher im Ramen unserer Mittwochsexkursionen nur im Herbst und Spätherbst unterwegs. Bisher immer im Wald zwischen Petersberg und Klein Siemz. Als Exkursionsbereich hatte ich für heute die Wald- und Wiesenflächen zwischen den Ortschaften Lockwisch und Hof Lockwisch ausgesucht. Es schien mir für den Frühling das richtige zu sein. So trafen sich am Nachmittag dort Catrin, Phillip, Christian und Reinhold zu einem gemeinsamen Streifzug durch die erwachende und blühende Frühlingslandschaft.

Phillip hatte bereits zuvor seinen Korb an anderer Stelle mit wunderbaren Maipilzen gefüllt. Der Frühling startet voll durch!

Als erstes begrüßten uns am Ufer des Hofsees gleich einige Käppchen – Morcheln (Mitropohora semilibera). Der Löwenzahn steht in voller Blüte, nur der kalte und trockene Wind behinderte sie etwas in ihrer Streckung.

Eine teils diffuse und daher nicht gerade einfache Gattung stellen die Weichritterlinge (Melanoleuca) dar. Dieses Exemplar wuchs auf der Grasnarbe, mittig auf einem Waldweg. Der graubraune, recht dünne Stiel ist weißlich überfasert.

Auf dicken Humus- oder Kompostpaketen von am Waldrand entsorgten Gartenabfällen wuchsen in Büscheln diese frischen Schmutzigen Rötel – Ritterlinge (Lepista sordida). Nicht zu verwechseln mit dem sehr ähnlichen Violetten – Rötel – Ritterling. Obwohl beide essbar sind, ist es vor allem für die Kartierung von Bedeutung.

Es dürfte sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den Österreichischen Kelchbecherling (Sarcyscypha austriaca) handeln.

Catrin hat einen Blick für diese häufigen Ascomyceten an totem Ahorn, für die Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes).

Etwas eigenartig kamen mir diese Porlinge vor, da sie vom am selben Substrat eines alten Laubholzstrunkes wachsenden Kohlenkrustenpilzes scheinbar überwuchert wurden.

Löwenzahn und Schlehen- bzw. Weißdornhecken stehen in voller Blüte. Die Morcheln sind im Gange und unter den stacheligen Büschen werden in Kürze leckere Schild- oder auch Schlehen – Rötlinge erscheinen. Auch Maipilze siedeln gerne in diesen Dornröschen – Hecken.

Der „Zärtling“ gehört in die filigrane Gruppe der Scheibchen- oder Mist – Tintlinge und die sind meist nur mikroskopisch zu bestimmen. Also nichts für uns laienhafte „Feldmykologen“.

Und hier sehen wir die Hobby – Mykologen – Schar, die heute bei einigen kniffligen Blätterpilzen das Handtuch schmeißen mussten. Sehr schade, aber wir kommen ja schließlich aus der Ecke der Pilzberater. Von links: Reinhold, Phillip, Christian und Catrin.
Hier die Artenliste von MTB 2131/3 = Wald und Wiese zwischen Lockwisch und Hof Lockwisch: Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugepitzter Kugelpilz, Käppchen – Morchel, Gemeiner Feuerschwamm, Erlen – Schillerporling, Striegeliger Schichtpilz, Judasohr, Blasiges Eckenscheibchen, Scharbockskraut – Rostpilz, Fleischbrauner Rötel – Ritterling, Schuppiger Porling, Warziges Eckenscheibchen, Treppenförmiger Steifporling, Ahorn – Holzkeule, Holunder – Rindenschichtpilz, Warziger Drüsling, Flächiges Eckenscheibchen, Brandkrustenpilz, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Ampferblatt – Rostpilz, Schwefelporling, Nelkenschwindling und Österreichischer Kelchbecherling.
Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!