29. April 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung
Öffentliche Pilzlehrwanderung
Pilzwandern im Jahr des Sumpfhaubenpilzes
Sie führte durch den Prosekener Grund
Heute fand nach langer Zeit mal wieder eine Pilzwanderung durch den Prosekener Grund, unweit der Hansestadt Wismar, statt. Namensgebend ist der Prosekener Bach, der hier entlang von Wiesen, Bruchwäldern, Hangterrassen, bestanden von Buchen, Birken, Ahorn und Eschen, entlang fließt und bei Zierow in die Wismar Bucht mündet. Es handelt sich um einen klassischen Frühlingswald.

Gleich zu Beginn begeisterte diese Speise – Morchel (Morchella esculenta). Sie wird Modell für eine Pilzmalerin von den Kieler Pilzfreunden stehen, die deswegen heute extra aus Lübeck angereist war.
In Kindertagen träumte ich immer von Morcheln und Maipilzen, suchte aber vergeblich an falschen Standorten, an denen ich im Sommer und Herbst meine Pfifferlinge und Steinpilze ernten konnte. Klar, an solchen Stellen sind die beliebten Frühlingspilze kaum zu finden. Meine damalige Lehrmeisterin, die stadtbekannte Pilzfrau Annalotte Heinrich, zeigte sich mitleidig und verriet mir ihre geheimsten Plätze für eben diese beliebten und delikaten Frühaufsteher. Und das war der Prosekener Grund. Ganz genau beschrieb sie mir die Stellen, wo ich erfolgreich sein könnte. Ich weis noch wie heute, wie glücklich ich war, als die ersten Maipilze und Morcheln meines Lebens vor mir standen. Das hat sich tief eingebrannt. Nun, es ist viele Jahre her und die Pilzreviere verändern sich.
Morcheln und Maipilze gibt es hier zwar immer noch, aber einige, der damaligen Plätze bringen schon lange keine Pilze mehr hervor. Um so spannender wurde es heute. Die Anspannung löste sich aber gleich zu Beginn, als die erste Morchel vor uns stand. Bezüglich Maipilze konnten wir allerdings nicht punkten.

Ein interessanter Mürbling mit schuppig aufgerautem Stiel im oberen Drittel. Der Raspelstielige Mürbling scheint es nicht zu sein.

Dieses monströse Exemplar, das der Dickfuß – Morchel (Morchella esculenta var. crassipes) zuzuordnen ist, wird die Pilzausstellung bereichern.

Auch die ersten, überwiegend noch zartfleischigen Schuppigen Porlinge (Polyporus squamosus), waren bei den Küchen – Mykologen sehr willkommen.

Catrin hinter einem Holunderstrauch, der vom Holunder – Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci) befallen ist.

Nicht zu verwechseln mit den bitter schmeckenden und giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfen (Hypholoma fasciculare).

Eigentlich waren wir 6 an der Zahl, aber nicht jeder möchte auf dem www. zu sehen sein. Im Prosekener Grund am 29. April 2023.
Wann steht die nächste Wanderung auf dem Plan? – Siehe unter Termine!