18. Oktober – Kartierungsexkursion am Mittwoch
Mittwochsexkursion Lübtheen – Süd
Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen
MTB 2732/2 – Lübtheen – Süd
Etwa drei Viertel des Quadranten sind von Wald- und Heideflächen bedeckt. Insbesondere von Kiefernforsten. So links und rechts der L 061, direkt südlich und südöstlich vom Lübtheen. Flankiert westlich auch von den Ortschaften Jessenitz und Volzrade. Das Revier zieht sich außerdem um das Jessenitz – Werk und die Ortschaft Trebs. Integriert ist der Sisterberg. Riesige Waldflächen also, die keinesfalls alle in Augenschein genommen werden können. Wieder ein 1 A Revier für Kochtopfmykologen und Liebhabern von Maronen – Röhrlingen. Aber jetzt, im späteren Herbst, können auch andere Artern wie Frostschnecklinge oder Schnee – Ritterlinge den Speisezettel bereichern. Aber wir wollten ja nach allen möglichen Großpilzen Ausschauen halten, sie notieren und gegebenenfalls als neue Fundpunkte in meine Verbreitungskarten eintragen. Zu diesem Vorhaben traf ich mich mit zwei Pilzfreundinnen in Lübtheen. Dorit aus Ratzeburg und einer jungen Dame aus Lübeck. Unser Exkursionsgebiet lag gleich Südlich der Kleinstadt, also zwischen Lübtheen und dem Jessenitz – Werk. Um nicht nur in der monotonen Kiefernforst herum zu streifen, hielten wir uns zeitweise in Waldrandnähe und an Waldwegen mit vielseitigerem Baumbestand auf. Das Frischpilzaufkommen war außerordentlich reich und vielseitig. Besser hätten wir es wohl kaum erwischen können.

Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) sind hier natürlich der absolute Klassiker. Hier ein besonders mastiges Exemplar.

Tja, leider stoßen wir bei dieser Gattung oft an die Grenzen der Feldmykologie. Auch dieser Schleierling (Cortinarius spec.) blieb leider namenlos.

Ausgesprochen anspruchslos ist hingegen die Bestimmung dieses Kandidaten. Jedes Kind sollte ihn ohne weiteres erkennen, ist er doch der Mörder schlechthin unter unseren Großpilzen. Der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides).

Die Lamellen des Gelbblättrigen Birkenritterlings (Tricholoma fulvum) neigen dazu bräunliche Flecken zu bekommen.

Wie schon vor einer Woche gab es auch heute immer wieder große Trupps von Sand – Röhrlingen (Suillus varigatus).

Aber weit gefehlt. Es handelt sich um den Zinnoberroten Körnchenschirmling (Cystoderma cinnabarina).

Leicht zu übersehen aber dennoch sehr häufig findet sich auf Kiefernnadeln der Ohrlöffel – Stacheling (Auriscalpium vulgare).

Es soll der Rostrote Körnchenschirmling (Cystoderma granulosum) sein. Ich danke Herrn Dr. Schultze aus Hamburg für die mikroskopische Nachuntersuchung. Die Art ist in Norddeutschland bisher nur selten bis höchstens zerstreut nachgewiesen.

Es scheint ein besonders für Körnchenschirmlinge stimmiges Gebiet zu sein. Zumindest an dem Waldweg, den wir heute abliefen, denn hier sehen wir eine dritte Art dieser Gattung.

Selbst Saftlinge sind hier zu hause. Auch wenn es nur der relativ häufige Kegelige Saftling (Hygrocybe conica) ist.

Der Gelbbräunliche Wurzeltrüffel (Rhizopogon obtextus). Recht häufige Art in sandigen Kiefernwäldern.

Unter Eichen und oft auch noch spät im Jahr finden wir gelegentlich einen Milchling, dessen reichliche Milch sich von weiß in goldgelb verfärbt. Der Goldflüßige Milchling (Lactarius chrysorrheus).
Hier die Artenliste von MTB 2732/2 – Lübtheen/Jessenitzwerk: Fleischroter Lacktrichterling, Weißer Polsterpilz, Grüner Knollenblätterpilz, Pantherpilz, Gelber Knollenblätterpilz, Violetter Lacktrichterling, Schwefel – Ritterling, Horngrauer Rübling, Gelbblättriger Birken – Ritterling, Birken – Gürtelfuß, Roter Fliegenpilz, Ranziger Trichterling, Eichen – Mehltau, Striegeliger Schichtpilz, Ziegelroter Täubling, Graublauer Reiftäubling, Grauer Erdritterling, Blutblättriger Hautkopf, Gelbweißer Täubling, Mäuseschwänzchen, Rostfleckiger Helmling, Roter Heringstäubling, Dehnbarer Helmling, Eichen – Milchling, Waldfreund – Rübling, Butterpilz, Zedernholz – Täubling, Rehbrauner Dachpilz, Leberbrauner Milchling, Grünblättriger Schwefelkopf, Blutroter Täubling, Echter Steinpilz, Zinnoberroter Körnchenschirmling, Ohrlöffel – Stachelling, Rostbrauner Körnchenschirmling, Grauer Nitrat – Helmling, Dunkelscheibiger Fälbling, Echter Pfifferling, Maronen – Röhrling, Wolliger Milchling, Bitterer Schleimkopf, Kegeliger Saftling, Orangeroter Graustieltäubling, Lachsroter Schleimpilz, Rotbrauner Milchling, Birken – Reizker, Ledergelber Öhrling, Mehlpilz, Edel – Reizker, Muschelkrempling, Perlpilz, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Zweifarbiger Lacktrichterling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Rotschuppiger Raukopf, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Kiefernnadel – Spaltlippe, Keulenfuß – Trichterling, Kuhpilz, Graugrüner Milchling, Weißstieliges Stockschwämmchen, Schmetterlings – Tramete, Gelbe Lohblüte, Weinroter Heringstäubling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Birkenpilz, Amiant – Körnchenschirmling und Gelbbräunlicher Wurzeltrüffel.