06. April 2024 – Öffentliche Pilzlehrwanderung
Öffentliche Pilzwanderung
Pilzwandern im Jahr des Schopf – Tintlings
Es ging durch die Forste bei Perniek

Bei freundlichem und warmen Frühlingswetter starte heute die erste öffentliche Lehrwanderung des Jahres.
Um es vorweg zu nehmen, die erste Wanderung ist meist keine, um mit reichhaltiger Beute von Speisepilzen heimzukehren. Sicher, auch so zeitig im Jahr gibt es essbare Pilzarten. Der Vorfrühling kann sogar ganz besondere und hochwertige Leckerbissen hervor bringen, so die teuer gehandelten Morcheln. Aber denen müssen wir eigentlich Anfang April noch ein wenig Zeit einräumen, denn erst wenn der Löwenzahn sein gelbes Blütenmeer entfaltet, lohnt es sich nach ihnen Ausschau zu halten. Aber in diesem Jahr ist alles anders. Der Löwenzahn blüht und selbst heute beglückten uns neben zahlreichen Frühjahrslorcheln sogar schon einige Spitzmorcheln. Diese Edelpilze haben jedoch einen prominenten Gegenspieler, eben diese Frühjahrs- oder Giftlorcheln. Dieser Schlauchpilz erscheint bereits etwas früher in sandigen Nadelwäldern, insbesondere unter Kiefern. Im Frühjahr 2023, so wie auch heute, trat sie hier sogar als Massenpilz in Erscheinung. Die potenziell tödliche Art wird in Nord-. und Osteuropa auch heute noch als hochwertiger Speisepilz geschätzt und wird dort auf Märkten gehandelt und in Gourmet – Restaurants angeboten. Warum das so ist und warum der Pilz gleichzeitig als einer der gefährlichsten und unberechenbarsten Giftpilze gilt, darauf konnten wir auf unserer Wanderung näher eingehen. Weniger gefährliche Becherlorcheln, die beispielsweise in brauner Bratensoße, mit Paprika – Schoten und Salzkartoffeln, durchaus ein schmackhaftes Gericht liefern, waren zugegen. Diese ansehnlichen Ascomyceten können hier um diese Jahreszeit sehr zahlreich wachsen.

Ein kleiner und hübscher Frühlingspilz ist der Frühlings – Glockenschüppling (Conocybe aporos). Giftig!

In einem Teilbereich der Kieferforst Perniek wuchsen die Gift – Lorcheln (Gyromitra esculenta) heute zu hunderten! Ihre Hutstruktur weist hirnartige Windungen auf.

Und praktischer konnte es kaum kommen. Zu unserer Überraschung, unweit der Lorcheln, diese essbaren Spitz – Morcheln (Morchella elata). Ihre Hüte weisen bienenwabenartige Strukturen auf.

Hier sehen wir Becherlorcheln der Gattung Helvella. Ihre bräunlichen Färbungen lassen die Hochgerippte Becherlorchel vermuten.

Einer der häufigsten Vertreter seiner Gattung ist in Laub- und Nadelwäldern der Gilbende Erdritterling (Tricholoma argyraceum). Vom Frühling bis in den Herbst. Der Pilz ist essbar.
Wann startet die nächste Lehrwanderung? – Siehe unter Termine!