01. Juni 2024 – Öffentliche Pilzwanderung
Öffentliche Pilzlehrwanderung
Pilzwandern im Jahr des Schopf – Tintlings
Rund um den Neukloster See

Infotafeln der Naturparkverwaltung Sternberger Seenland geben Erläuterungen entlang des Wanderweges.
Heute war ein wenig Kondition gefragt, denn den Neukloster See zu umrunden und dabei auch noch nach den verschiedenen Großpilzen Ausschau zu halten, ist schon eine kleine Herausforderung. Aber ist ist nicht das erste mal. Vor vielen Jahren umwanderten wir ihn im schon einmal im Rahmen einer öffentlichen Wanderung und bezogen sogar noch die bewaldete Halbinsel mit ein. Das war für einige ältere Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon eine grenzwertige Angelegenheit, zumal bei heißem Sommerwetter, so wie damals. Nun befinden wir uns kalendarisch noch im Frühling, aber meteorologisch beginnt heute bekanntlich der Sommer. Die Sonne hat schon fast ihren Höchststand erreicht und kann natürlich bei entsprechendem Wetter mächtig auf den Pelz brennen. Wer also bereit ist, in wunderschöner Natur diese Wanderung auf sich zu nehmen, der war sehr herzlich eingeladen. Pilztechnisch geht es nun allmählich vom Frühling in den Frühsommer. Frühlingspilze wie Maipilze, Schild- und Blasse Pflaumenrötlinge haben sich schon längst verabschiedet. Schwefel- und Schuppige Porlinge haben Saison, konnten wir heute aber nicht entdecken. Auch Sommersteinpilze und Hexen – Röhrlinge enttäuschten. Und was gab es heute zu bewundern? Siehe weiter unten! Das Ufer des Neukloster Sees ist über weite Strecken bewaldet, wobei wir auch mal an besiedelten Uferbereichen entlang kommen. An der Badestelle in Neukloster schloss sich der Kreis dann wieder. Dort befindet sich auch eine Speisegaststätte oder auch ein kleiner Imbissstand für ausgehungerte und dürstende Wanderer, die dieses Angebot gerne nutzten.

Auf der Wiese an der Badestelle zeigen sich junge Wiesen – Staubbecher (Vacsellum pratense). Essbar, wenn sie so schön jung sind.

Ja, das reicht nicht einmal für den hohlen Zahn. Nur Haut und nicht einmal Knochen. Ein filigraner Tintling.

Bleiern liegen die Hochnebelbänke noch über dem See, aber in Kürze wird die Sonne sie aufgelöst haben.

Ein toller Fund sind wie immer diese Echten Knoblauchschwindlinge (Marasmius scorodonius). Besser bekannt unter Küchen – Schwindling.

Ein Getäfelter- oder Hasen – Stäubling (Calvatia utriformis). Jung essbar, solange innen weiß und das Fleisch schnittfest.

Zerreibt man einen der dünnfleischigen Hüte mit den Fingern und hält die Nase daran, so ist ein süßlicher Duft wahrnehmbar, der an Honig erinnert. Olivgelber Risspilz (Inocybe dulcamara). Giftig!

Allerdings habe ich den recht seltenen Blätter – Scheinschüppling (Meottemyces dissimulans) noch nicht oft gefunden, um seine Variationsbreite einschätzen zu können.

Auf jeden Fall ein schöner und der beste Fund unserer Wanderung, der Winter – Schüppling (Pholiota oedipus). Und so viel auch zum Thema Variabilität seiner wissenschaftlichen, wie auch deutschen Bezeichnungen. Mag sich jeder den ihm angenehmsten Namen aussuchen.

Zum Schluss erfreuten uns noch diese Anti – Alkoholiker – Pilze. Grauer Tintling (Coprinus atramentarius).

Als Abschiedsgruß schirmte am frühen Nachmittag dann noch dieser wunderbare Gewitterschirm über der Neukloster Forst auf. Das Gewitter fand im Raum Lübz statt.

Und Sylvina Zander aus Lübeck, die heute auch mit dabei war, hat diese wunderbaren Zeichnungen zu einigen der heute gefundenen Pilze angefertigt. Herzlichen Dank nach Lübeck!
Wann startet die nächste Pilzwanderung ? – Siehe unter Termine!