21. August 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion
Mittwochsexkursion im Messtischblatt Wessin
Auch für Pilz- und Naturinteressierte Gäste
Es ging in das MTB: 2436/1 = Mordkuhle
Lange habe ich mit mir gehadert, denn eigentlich wäre in Folge meiner Auslosung das Messtischblatt von Teewswoos, in der Griesen Gegend, an der Reihe gewesen und Wessin käme im Anschluss. Nun soll es umgekehrt sein. Vater des Gedanken war die Unsicherheit, ob es sich für den langen Anfahrtsweg in den Südwesten Mecklenburgs pilztechnisch schon lohnen könnte. Die Erfahrung der letzten Jahre hat uns gelehrt, der Herbst ist hier eigentlich am ergiebigsten. Klar, so ist es anderswo auch, aber die leichten Sandböden in den oft lichten Kiefernwäldern sind im Sommer, oft auch noch bis weit in den September hinein, viel zu ausgetrocknet. Schließlich waren wir in den letzten Wochen in ähnlichen Revieren, unweit der Griesen Gegend, unterwegs. So wollen wir zunächst die vorgezogene Karte von Wessin abarbeiten. Im ersten Quadranten finden sich der Südteil der Barniner Tannen, große Bereiche des Eichholzes bei Crivitz oder die Mordkuhle südlich von Wessin. Hier waren wir im Rahmen einer öffentlichen Lehrwanderung am 01. Mai 2021 unterwegs. Ein vielschichtig strukturiertes Gebiet und damals sagten wir uns, hier müsste man mal zu guter Pilzzeit hinein schauen. Und die ist bekanntlich der Herbst, in dem wir uns laut Abfolge der Wachstumsakte eines Pilzjahres bereits befinden (Mitte August – Mitte Oktober). Nur das es leider auch heute nicht sehr optimal war, was das Aufkommen frischer Großpilze betraf. Aber wir sind ja Kummer gewohnt so mussten wir uns mit dem Zufrieden geben, was unsere Augen dort entdeckten. Und das waren immerhin 7 Augenpaare. Neben Angeli, Catrin, Christian, Michael und Reinhold auch noch zwei interessierte, junge Damen aus Wessin.

Die Flachen Lackporlinge (Ganoderma lipsiense) haben ihre Umgebung mit reichlich Sporenstaub versehen.

Immer an totem Eichenholz, meist am Rande von Stubben, findet sich ziemlich häufig der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa).

Zwei junge Perlpilze (Amanita rubescens) mitten auf einem Waldweg. Es hatte schon jemand gekostet. Wir ließen sie stehen.

Auf der Rückrunde kamen wir zufällig wieder an ihnen vorbei und siehe da, es war Abendbrotzeit! Das Perlpilze für uns Menschen roh giftig sind, scheint für Schnecken nicht zu gelten. Sie verspeisen auch den Grünen Knollenblätterpilz, den Mörder unter unseren Großpilzen.

Ein noch sehr junger Porling ist ins Schwitzen geraten. Er sondert milchigweiße Gutationströpfchen ab.

Gut sind die ausgeprägten Myzel – Stränge des Breitblättrigen Rüblings (Megacollybia platyphylla) zu sehen.
Die Artenliste von MTB 2436/1 = Mordkuhle: Eichen – Mehltau, Flacher Lackporling, Holunder – Rindenschichtpilz, Waldfreund – Rübling, Echter Zunderschwamm, Wurzelschwamm, Eichen – Zystidenrindenpilz, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Perlpilz, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Graublauer Reiftäubling, Geweihförmige Holzkeule, Rotbrauner Borstenscheibling, Weinroter Heringstäubling, Buckel – Tramete, Birken – Zungenporling, Rotrandiger Baumschwamm, Striegeliger Schichtpilz, Ampferblattrost, Schmetterlings -Tramete, Flächiges Eckenscheibchen, Rötliche Kohlenbeere, Gemeiner Violettporling, Lachsfarbener Schleimpilz, Breitblättriger Rübling, Schiefer Schillerporling, Fleischroter Speisetäubling und Rehbrauner Dachpilz.
Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!