26. – 28. September 2014 – Großpilzausstellung
22. Großpilzausstellung in Wismar
Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde
Am letzten Septemberwochenende war es wieder so weit. Die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und das mykologische Informationszentrum „Der Steinpilz“ luden zu ihrer alljährlichen Großpilzschau in die Räumlichkeiten der ABC Straße 21 ein. Die diesjährige Pilzschau stand ganz im Zeichen des 10 – jährigen bestehens der Interessengruppe Pilze innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. Seit 10 Jahren unterstützt die Gemeinnützige Gesellschaft den Erhalt einer Pilzberatungsstelle, wie es sie in dieser Form sicherlich kein zweites mal gibt und seit vielen Jahzehnten in Wismar als Selbstverständlichkeit angesehen wird. Selbstverständlich ist die Existenz dieser Einrichtung in der heutigen Zeit aber keinesfalls. Es galt immer wieder Schwierigkeiten und Hürden zu meistern und es ist jedes Jahr eine Gradwanderung und eine Herausforderung diese Einrichtung zu erhalten und zu finanzieren. Ohne die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wäre dieses nicht möglich. Noch wichtiger sind allerdings die Menschen, die den Steinpilz – Wismar nutzen, sei es zu Pilzwanderungen, Exkursionen, Fischereischeinlehrgängen, Pilzseminaren oder aber als Beratungs- und Informationsstelle. Jeder der zu uns kommt, darf seine gesammelten Werke im Anschluss mit Genuss verzehren, ohne Angst vor einer möglichen Vergiftung zu haben. Aber wir helfen auch, wenn es doch einmal schief gegangen ist und stehen Patienten und Ärzten mit Rat und Tat zur Seite. Pilzausstellungen gibt es übrigens ganzjährig bei uns zu sehen, aber einmal im Jahr, zu bester Pilzzeit, versuchen wir für einige Tage ein Optimum an heimischen Großpilzen zu zeigen. Tagelang waren wir in unterschiedlichen Wäldern, Parkanlagen und Wiesen unterwegs, um eine möglichst große Bandbreite an Arten zu organisieren, um sie schließlich auf unseren Moosflächen mit Namenschildchen und entsprechender Wertigkeit zu Versehen und zu Präsentieren.

Kunterbunt sieht es dann in unseren Körben aus, denn es landen auch viele Pilze darin, die sonst niemand zum Essen sammelt, wie beispielsweise die wunderschönen Fliegenpilze.

Für so manches Ausstellungsstück sind unsere Körbe mitunter zu klein, so wie für den Riesenporling, den Peter Kofahl (links) in die Arme geschlossen hat oder den Ästigen Stachelbart von Thomas Harm. Solche Giganten sind immer ein Idealer Blickfang.
Ab Donnerstag wurde mit dem Aufbau begonnen und die Eröffnung erfolgte am Freitag, dem 26. September um 14.00 Uhr. Dazu waren alle interessierten Pilzfreunde und Helfer sehr herzlich eingeladen. Bei Kaffee und Kuchen gab es zunächst schon einmal ein kleines Dankeschön, aber sogleich ging auch an die Arbeit, denn unser Imbissgeschäft am Sonnabend und Sonntag musste vorbereitet werden.

Riesig habe ich mich gefreut, dass uns auch in diesem Jahr wieder Pilzfreunde aus dem Spreewald besuchten und mir eine Spezialität aus ihrer Region mitbrachten. Ich bedanke mich ganz herzlich!
Die Öffnungszeiten waren
Freitag, den 26.09.2014 von 14.00 – 18.00 Uhr
Sonnabend, den 27.09.2014 von 10.00 – 18.00 Uhr
Sonntag, den 28.09.2014 von 10.00 – 18.00 Uhr

Bevor die Tür endgültig geöffnet wurde, schnell noch einen Platz für diese wunderschönen Fliegenpilze gesucht.

Und dann war es soweit. Pünktlich am Freitag um 14.00 Uhr öffnete die 22. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar ihre Pforten. Es konnten über 300 Großpilzarten bewundert werden.

Zu den Stars der Ausstellung zählten auch diese von Andreas Okrent aus Graal – Müritz mitgebrachten, dunkelrotbraun gefärbten Kiefern – Steinpilze (Boletus pinophilus).

Auch der in unseren Breiten sehr seltene Satans – Röhrling (Boletus satanas) zählte zu den herausragenden Pilzarten der diesjährigen Ausstellung. Besorgt hatte ihn uns Raritäten – Jäger Andreas Okrent.

Genauso wie diese beiden Goldporigen Röhrlinge (Aureoboletus gentillis) vom Deichelsee. Ebenfalls eine sehr seltene Art!

Auch die Pilzberatung wurde rege in Anspruch genommen. Der Renner waren Champignons. Nicht selten größere Mengen des giftigen Karbol – Champignons (Agaricus xanthodermus), so wie auch hier.

Nach dem Reibetest und anschließender Gelbverfärbung erfolgt die Geruchsprobe. Der Karbol – Geruch gibt dann die letzte Gewissheit, dass dieser Pilz lieber nicht gegessen werden sollte!
Die Besichtigung der Ausstellung kostete 2.00 € und auch für die Pilzberatung wurde ein kleiner Beitrag erhoben.
Das Imbissgeschäft begann am Sonnabend und Sonntag jeweils ab etwa 11.00 Uhr und dauerte bis zum dunkel werden an.

Neben unserer herzhaften Waldpilzsuppe gab es auch eine leckere Maipilz – Pfanne mit Möhren und Geflügelfleisch. Auch Schwefelporling war als Hähnchensteak für Vegetarier im Angebot.

Die Tür stand offen und so mancher, der sich zunächst bei Irena satt gegessen hatte, trat durch sie herein in unsere Ausstellung, denn eine so umfangreiche Frischpilzschau wird einem wahrlich nicht jeden Tag geboten.

Dennoch gab es wie gewohnt nicht wenige, die die Türschwelle nicht übertreten wollten, da zwar ein gewisses Interesse vorhanden war, dieses aber nicht für 2 Euro ausreichte. „Das ist es uns nicht wert“. Solches oder ähnliches bekommen wir leider immer wieder zu hören.
Dennoch haben wieder recht viele, wenn auch nicht so viele wie im letzten Jahr, da es damals viel mehr Pilze gab, den Weg zu uns gefunden und mit ihrem Besuch unsere aufwendige und zeitraubende Arbeit gewürdigt. Der Erlös dient wie immer dem Erhalt des mykologischen Informationszentrums Steinpilz – Wismar und wir bedanken uns nochmals ganz herzlich bei jedem, der mit seinem Besuch einen Beitrag dazu geleistet hat.
Als Ergänzung der Tagebucheintragungen über die jeweils zum ersten mal in diesem Jahr in unserer Dauerausstellung zu sehenden Arten, hier die Liste derer Pilze, die also zum ersten mal in diesem Jahr bei uns zu sehen waren. Insgesamt kamen 323 Großpilzarten zur Auslage: Zungen – Kernkeule, Warzige Hirschtrüffel, Ahorn – Runzelschorf, Sternstäubling, Erdwarzenpilz, Gallertfleischiger Fältling, Goldflüßiger Milchling, Wolliger Milchling, Duftender Täubling, Riesen – Träuschling, Reifpilz, Widerlicher Ritterling, Schwefel – Ritterling, Schleierritterling, Grünling, Seidiger Ritterling, Klapperschwamm, Gelbblättriger Ritterling, Grauer Erdritterling, Brotpilz, Mönchskopf, Kiefern – Steinpilz, Trompeten – Pfifferling, Vielfarbiger Täubling, Violettlicher Schwindling, Staubfüßiger Trichterling, Grauweißer Saftporling, Weißer Polsterpilz, Bauchweh – Koralle, Steife Koralle, Eselsohr, Ledergelber Öhrling, Krause Glucke, Feuer – Schüppling, Kegelschuppiger Schirmpilz, Pappel – Schüppling, Safran – Schirmpilz, Weißbrauner Ritterling, Brandiger Ritterling, Strohblasser Ritterling, Feinschuppiger Ritterling, Dunkelvioletter Dickfuß, Blaustiel – Schleimfuß, Rotschuppiger Rauhkopf, Blutblättriger Hautkopf, Zimtbrauner Hautkopf, Fuchsigbrauner Schleimkopf, Weißvioletter Dickfuß, Gallen – Täubling, Kirschroter Spei – Täubling, Wechselfarbiger Spei – Täubling, Schopf – Tintling, Grauer Lärchenröhrling, Bereifter Klumpfuß, Weißseidiger Egerlingsschirmpilz, Gehämmerter Röhrling, Blutrotfleckende Koralle, Bluthelmling, Überhäuteter Helmling, Großer Rettich – Fälbling, Sparriger Schüppling, Wiesenellerling, Verfärbender Schneckling, Schnee – Ellerling, Goldporiger Röhrling, Kuhmaul, Großer Krempling, Gefleckter Helmling, Rostfleckiger Helmling, Blaublättriger Zärtling, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Gefleckter Rißpilz, Schiefknolliger Anis – Champignon, Igel – Wulstling, Gedrungener Champignon, Kastanienbrauner Schirmpilz, Wolliger Scheidling, Seidigweißer Erdritterling, Wollstiel – Schirmpilz, Blasser Duft – Milchling, Braunroter Milchling, Welker Milchling, Gefleckter Mürbling, Muschelkrempling, Gift – Häubling, Strohblasser Schüppling, Samtfuß – Winterrübling, Safranroter Schüppling, Ringloser Butterpilz, Braune Rotkappe, Weißflockiger Gürtelfuß, Hochthronender Schüppling, Goldgelber Hohlfuß – Röhrling, Echter Waldchampignon, Gilbender Erdritterling, Hohlfuß – Röhrling, Rosastieliger Täubling, Brennreizker, Falber Milchling, Zinnoberroter Körnchenschirmling, Kegeliger Saftling, Niedergedrückter Rötling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Gelbmilchender Helmling, Ranziger Trichterling, Beigefarbener Rißpilz, Seidiger Rißpilz, Seidiger Rißpilz, violette Abart, Rotstieliger Rübling, Gurkenschnitzling, Violetter Bläuling, Mäuseschwänzchen, Kerbrandiger Trichterling, Kompost – Champignon, Beringter Flämmling, Graubräunlicher Dickfuß, Verfärbender Schleimkopf, Wohlriechender Gürtelfuß, Tonweißer Dickfuß, Buchen – Klumpfuß, Grüner Rauhkopf, Erdigriechender Gürtelfuß, Nordischer Milchling, Bitterer Schleimkopf, Edel – Reizker, Dunkelbrauner Gürtelfuß, Geschmückter Gürtelfuß, Blauer Träuschling, Bleiweißer Trichterling, Rillstieliger Helmling, Rosablättriger Egerlingsschirmpilz, Zweifarbiger Bläuling, Rinnigbereifter Trichterling und Braunroter Bläuling.

Ein Dankeschön auch an unsere Pilzfreunde aus dem Spreewald und aus Düsseldorf, die uns mit ihren Aufmerksamkeiten eine große Freude bereiteten.
Wenn nichts dazwischen kommt, findet die 23. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar vom 25. – 27. September 2015 wieder hier im Steinpilz – Wismar statt.