2. Pilzwanderung mit Hunden
Sie führte durch die Wälder bei Kritzow
Gleich geht es los. Spannung beim Menschen und seinen besten Freunden.
Gut war mir noch die durchaus pilzreiche Hundewanderung im letzten Jahr in Erinnerung. Heute gab es eine Neuauflage. Hundeführer Sven Kunkel konnte wieder eine nette Truppe von Hundeliebhabern um sich scharen, so dass es unter seiner fachkundigen Führung viele interessante Tipps zum Verhalten der Vierbeiner in freier Wildbahn gab und ich kümmerte mich wie gewohnt darum, wichtige Kenntnisse aus dem Reich der Pilze zu vermitteln. So dürfte die Tour im Wald eine willkommene Abwechslung und ein aufregendes Abenteuer für Mensch und Tier gewesen sein. Hier einige Bilder:
Der essbare Safran – Schirmpilz (Macrolepiota rhacodes) wächst bevorzugt in der Nadelstreu des Fichten – Forstes. Bei Verletzung rötet sein Fleisch (siehe Stielbasis).
Um und auf alten Fichtenstubben finden wir den minderwertige Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus). Er ist mit seinem schwarzbraunem, wie mit Wildleder überzogenem, samtigem Stiel gut kenntlich.
Das Wetter war schön und die würzige Waldluft tat ihr übriges.
Am Wegesrand zahlreiche Dickschalige Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum). Giftig!
Pilze mit einem Schwamm auf der Unterseite nennt man Röhrlinge und die mit Lamellen Blätterpilze. Anfänger sollten sich an Röhrenpilze, so wie diesem Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) halten. Der hier gezeigte Blätterpilz gehört zu einer sehr gefährlichen Gattung, nämlich den Wulstlingen oder Knollenblätterpilzen. Der Kennen erkennt ihn als essbaren Perlpilz und nimmt ihn mit.
An dieser Marone hat es sich schon jemand kräftig schmecken lassen. Aber Vorsicht, auch die giftigsten Pilze werden von Tieren angenagt. Was ihnen nichts auszumachen scheint, kann für uns Menschen zum Verhängnis werden.
Eine taufrische Marone (Xerocomus badius) wie man sie sich wünscht!
Hoppla, da steht doch schon wieder etwas!
Der häufige Zitronen – Täubling (Russula ochroleuca) ist maximal als Mischpilz zu empfehlen.
Gewöhnungsbedürftig als Speisepilz ist das Hexenei der Stinkmorchel (Phallus impudicus). Von manchen aber als Delikatesse sehr geschätzt!
Hier dürfte es sich um den Kuhbraunen Schönkopf (Calocybe civilis) handeln, der gelegentlich in Nadelwäldern auftaucht.
An einem, vor längerer Zeit vom Sturm geworfenem und zersplittertem Buchstamm quälten sich erste Ästige Stachelbärte (Hericium clathroides) heraus. Sie dürften in den kommenden Jahren hier erst richtig loslegen, da der Pilz in der Regel stark vermorschtes Holz besiedelt. Guter Speisepilz, der aber wegen seiner zunehmenden Seltenheit geschont werden sollte.
Unterdessen genießt Pfiffi die Aussicht. Aus der Ferne betrachtet dürfte er durchaus Ähnlichkeit mit einem großen Stachelbart besitzen.
Am Waldrand unter Eichen und Buchen eine mastige, boletoide Marone (Xerocomus badius).
Schön sah er ja aus der Ferne aus, wie im Märchen. Aber auch dieser Fichtensteinpilz (Boletus edulis) war bereits jenseits von gut und böse. Auch die restlichen Stücke des zu Ende gehenden Steinpilz – Schubes lohnen das Bücken kaum. Steinpilze dürfen wir derzeit getrost vergessen.
Langsam, aber sicher, geht es wieder in Richtung Autos.
Besonders fleißig war unser jüngster Teilnehmer und brachte mir immer wieder Exemplare mit der berühmten Frage „Kann man die Essen?“. „Ja, den Täubling und den Perlpilz darf man essen“, so meine Antwort, die sogleich freudig der Mama verkündet wurde.
Der Durst war groß nach zweieinhalb Stunden Abenteuer im Wald!
Das allgemeine Pilzaufkommen hätte zwar größer sein können, aber ich hoffe, es hat allen trotzdem gefallen und vielleicht gibt es im nächsten Jahr eine Fortsetzung.