Öffentliche Pilzlehrwanderung
Pilzwandern im Jahr des Wiesen – Champignons
Sie führte durch die Wälder bei Groß Raden
Aufbruch in den Rosenower Wald.
Unweit von Sternberg befindet sich der Ort Groß Raden. Bekannt auch durch das Archäologische Freilichtmuseum mit seinem nachgebildeten Slawendorf und Burganlage. Sommers wie winters einen Besuch wert. Hier kann man viel wissenswertes aus jener Zeit, insbesondere über Siedlungsweise und Bräuche der Slawen, erfahren. Wir haben uns aber in der waldreichen Umgebung nach Großpilzen umgeschaut. Zu Anfangszeiten des Steinpilz – Wismar boten wir von hier aus regelmäßig Pilzwanderungen an. Der Rosenower Wald bietet mit Laub- und Nadelbäumen auf unterschiedlichen, meist aber sandigen Böden, diesbezüglich viel Abwechslung. Insbesondere der klassische Pilzsucher kann hier durchaus fündig werden bezüglich Maronen, Pfifferlingen und Steinpilzen. Heute war, bis auf eine Handvoll Pfifferlinge, nichts von genannten Arten zu sehen. Die lange Trockenheit ließ in den sandigen Nadelforsten kaum Frischpilze zu. Besser sah es in den alten Buchenwäldern auf teils kalkhaltigen Böden in Höhe des Freilichtmuseums aus. Dort konnte der Tatbestand einer Lehrwanderung zumindest ansatzweise erfüllt werden. Hier einige Impressionen:
Auf den besseren, kalkhaltigen Böden unter mächtigen Buchen war das pilzliche Sommerleben inzwischen erwacht. Allerdings immer noch etwas auf Sparflamme.
Unsere jüngste Teilnehmerin fand auch die meisten Pilze. Gleich zu Beginn ein alter, feucht liegender Holzknüppel mit großen Judasohren. Sie waren durch den letzten Regen wieder aufgefrischt.
Auch eine Handvoll Blasser Laubwald – Pfifferlinge (Cantharellus cibarius var. pallidus), es kamen noch einige hinzu, gingen auf ihr Konto. So gibt es heute Abend Rührei mit Pfifferlingen.
Ein, mit stark zersetztem Buchenholz übersäter Standort, brachte gleich mehrere Pilzarten hervor. Hier sind es etwas reifere Gelbstielige Dachpilze (Pluteus romellii). Aber auch der leicht psychoaktive Graublaue Dachpilz war hier zugegen.
Aber auch junge Korallenpilze wuchsen auf dem stark vermoderten Holz. Da es auch giftige Bauchweh – Korallen gibt, sollten diese Pilze in der Küche keine Verwendung finden.
Je tiefer die Wurzel der Buche, aus dem der Pilz herauswächst, im Boden steckt, desto länger die Pfahlwurzel des Pilzes. Die Hüte des Buchen – Schleimrüblings (Xerula radicata) können ein Mischpilz – Gericht bereichern.
Angeregt durch die letzten Regenfälle schiebt ein gesunder Perlpilz (Amanita rubescens) aus dem Buchenlaub. Rötendes Fleisch, geriefte Manschette, einfache, ungerandete Stielknolle und grauschorfige Hüllreste auf dem Hut, sind eine sichere Merkmals – Kombination, um ihn vom giftigen Pantherpilz zu unterscheiden.
Dieser Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense) befindet sich in seiner Sporulationsphase. Nicht nur er selber, auch seine nähere Umgebung wird dabei mit einbezogen.
Ein vom Goldschimmel bereits völlig überzogener Filzröhrling. Während obiger Lackporling zimtbraunes Sporenpulver abwirft, ist dieses beim Schimmelpilz goldgelb.
Wunderschön, diese „Eintagsfliegen“ aus der Pilzwelt. Ein Scheibchen – Tintling (Coprinus spec.), aber welcher? Es gibt einen Klein- und einen Großsporigen. Leider hatten wir kein Mikroskop dabei.
Ein Kinderspiel ist hingegen die Bestimmung des leckeren Frauen – Täublings (Russula cyanoxantha) durch seine geschmeidigen, verklebenden Lamellen, geht man mit den Fingern drüber. Pilz des Jahres 1997.
Vielen Dank an unsere Berliner Fotografin, die uns so schön in Szene setzte. Übrigens bestand die kleine Wandertruppe, außer meiner Wenigkeit, ausschließlich aus sehr netten Berlinern, die gerade in Sternberg Urlaub machen. 14. Juli 2018 im Rosenower Wald bei Groß Raden.
Wann starten wir wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!