Öffentliche Pilzlehrwanderung
Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes
Durch die Wälder um Levetzow/Kahlenberg
Am idyllisch gelegenen Schmiedeteich starteten wir zu unserer heutigen Lehrwanderung.
Mitte Mai befinden wir uns im Vollfrühling. Die klassischen Frühlingspilze haben in der Regel schon ihren Zenit überschritten oder befinden sich gerade noch auf ihrem Höhepunkt. Maipilze sollten nun überall an ihren angestammten Plätzen vertreten sein, sofern es nicht so trocken wie in diesem Frühling ist. An Bäumen leuchten mitunter weithin Schwefelporlinge, aber in diesem Jahr bisher kaum! An alten Stubben und Bäumen sprießen oft sehr große, braunschuppige Tellerpilze = Schuppige Porlinge. Gut zu erkennen an ihrem Geruch nach frischen Gurken. Auch sie waren heute leider nicht vertreten. Alle genannten Arten sind in der Küche verwendbar und oft auch sehr ergiebig. Das Wetter war zum Wandern sehr angenehm. Sonnig, wenig Wind und angenehme Temperaturen. Trotz einiger Regenfälle in den zurück liegenden Tagen, wirkte der Wald über weite Strecken eher trocken. Nur an natürlich feuchteren Stellen machte es Sinn, etwas ausgiebiger die Blicke auf dem Waldboden schweifen zu lassen. Abseits der Wege war zeitweise pfadfinderisches Gespür gefragt und auch praktische Fähigkeiten zum Brückenbau über Wasser führende Gräben waren von Vorteil. Hier eine kleine Bilderschau von unserer Tour:
Wir starten!
Jetzt immerhin noch auf ausgeschilderten Pfaden.
Der Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus) an Prunus spinosa.
Sie soll die häufigste Art aller Porlinge sein, die Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor).
Wie ein Hauptgewinn im Lotto, so habe ich es einmal in einem Buch über Heil- bzw. Vitalpilze gelesen, soll der Fund eines Glänzenden Lackporlings (Ganoderma lucidum) sein.
Und heute landeten wir gleich zweimal einen Volltreffer. Besser bekannt ist der „Pilz der Unsterblichkeit“ unter der Bezeichnung Reishi.
Gleich daneben noch ein vorjähriger Fruchtkörper des Kiefern – Braunporlings (Phaeolus schweintzii). Hier allerdings nicht auf Kiefern, sondern auf Fichtenwurzeln.
Auf Holzabfällen am Wegesrand wuchsen zwei stattliche und frische Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus). Da die Freiblättler essbar sind, landeten sie als erste Speisepilze im Korb der glücklichen Finderin.
Gerüche spielen beim bestimmen und kennenlernen vieler Pilzarten eine wichtige Rolle. Dieser Dachpilz riecht etwas rettichartig.
Vom Fichten – Hochwald weiter auf diesem Waldweg, der durch eine Fichtenschonung führte.
Für Fichten – Steinpilze leider noch etwas zu früh!
Dafür gab es aber schon den Ampferblatt – Rostpilz (Ramularia rubella).
Wir kamen in einen etwas feuchteren Laubwaldbereich mit Weißdorn – Sträuchern. Nach kurzer, gezielter Suche wurden wir fündig. Schild – Rötlinge (Entoloma clypeatum) zählen zu den schmackhaftesten Pilzarten und sind im Mai und Juni bei gezielter Nachsuche unter Rosengehölzen oft schnell entdeckt.
Ich wurde zum nächsten Fundort gerufen.
Graue Falten – Tintlinge (Coprinus atramentarius) schieben sich im Büschel aus dem gehaltvollen Waldboden. Nur jung und mit der Absicht die nächsten drei Tage abstinent zu leben, empfehlenswert. Er wird auch Anti – Alkoholiker Pilz genannt.
Eine kleine Mischpilz – Pfanne ist bereits gesichert!
Und dazu noch diese herrlichen Maipilze (Calocybe gambosa).
Noch schnell ein Foto von diesem tollen Fund.
Echte Pfadfinder kann nichts aufhalten! Wassergräben mussten wir heute mehrfach überqueren und dass ohne nasse Füße!
Immer an Eichenholz, der unverkennbare Eichen – Wirrling (Daedalea quercina).
Diese alten Eichen brauchen ihn aber nicht zu fürchten. Er lebt von totem Holz und ist deshalb nur an Stubben zu finden.
Der Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) ist giftig und schmeckt dazu noch gallebitter.
Noch ein kleines Stückchen über den Acker und wir haben den letzten Pfad zu den Autos erreicht.
Auf unserem Gruppenfoto fehlen neben meiner Wenigkeit noch zwei weitere Pilzfreunde, die schon unterwegs nach hause waren.
Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!