Gewitteraufzug am 20. Juli 2019 in Wismar
Wilder Gewitterhimmel im Vorfeld einer gut organisierten Gewitterfront am frühen Abend knapp südwestlich der Hansestadt Wismar.
Im Vorfeld eines Randtiefs, das von Nordwesten heran zog, wurde sehr warme und schwüle Luft angezapft. Ab dem Nachmittag entwickelten sich über den BeNeLux – Staaten und dem Nordwesten Deutschlands zahlreiche Gewitter, die sich besonders an einer Konvergenz (Zone mit gegenläufigen Winden/Windsprung) linienförmig anordneten und als gut organisierte Gewitterfront über Nord- und schließlich auch Mitteldeutschland ostwärts schwenkte. Neben heftigem Starkregen gab es teils auch Hagel mit bis zu 4 cm Korngröße und verbreitet teils Sturmstärke erreichende Gewitterböen.
Aufzug der Gewitterfront von der Seebrücke in Bad Wendorf aus aufgenommen.
Die Segelyacht tut gut daran, den schützenden Hafen anzulaufen.
Die aufziehende Gewitterfront von meiner Wohnung aus aufgenommen. Spätestens jetzt sollte man sich in Sicherheit gebracht haben.
Das wilde Wolkengebrodel im Vorfeld des eigentlichen Niederschlags- und Gewitterkerns im Hintergrund, kündigt starke Winde an und es besteht die Möglichkeit eines noch trockenen Gewitters. Das heißt, das Blitzschlag – Risiko ist deutlich erhöht. Auch hier waren mehre Naheinschläge durch grelle Bodenblitze dabei. Die meisten Blitzschläge folgen aber häufig auf der Rückseite des Gewitters, wenn auch der Regen schon wieder schwächer wird.
Dieser große Sonnenschirm konnte den heftigen Gewitterböen nicht stand halten.
Unter dem Strich war es in Wismar kein großes Unwetterereignis, aber immerhin ein eindrucksvoller Frontaufzug. Anders in der Landeshauptstadt Schwerin, wo schwere Sturmböen für erhebliche Schäden sorgten.
Aber auch zwischen Brüel und Crivitz haben die Winde mächtig getobt. Immer wieder dicke, große Äste an den Fahrbahnrändern, teils wurden Leitplanken beschädigt, aber auch ganze Bäume umgeweht oder, so wie hier, eine Eiche zerbrochen.
Die durchschnittlichen Regenmengen hielten sich mit 5 – 15 l/qm eher in Grenzen. Örtlich gab es natürlich auch mehr, wie das so üblich ist bei konvektiven Niederschlagsereignissen.