Öffentliche Pilzlehrwanderung
Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes
Sie führte durch den Holmer Wald
Moosreicher Fichtenforst im Holmer Wald am 10.08.2019.
Vor einigen Jahren war der Holmer Wald schon einmal das Ziel einer geführten Pilzwanderung. Damals waren wir hier im Juni unterwegs. Bei recht trockenen Verhältnissen war das Frischpilzaufkommen seinerzeit mehr als bescheiden. Die Jahreszeit ist inzwischen fortgeschrittener und wir fanden tatsächlich etwas mehr, aber großes war aufgrund der trockenen Vorwochen nicht zu erwarten. Laub- und Nadelforste stehen hier auf leichten, sandigen Böden. Hier einige Impressionen von heute:
Wir starten. Der Korb ist der richtige Begleiter. Wer in Italien auf Pilzpirsch mit Taschen oder Beutel geht, muss mit saftigen Strafen rechnen!
Ein ungewöhnliches Kunstwerk erregt unsere Aufmerksamkeit.
Wirklich originell und sehenswert. Hoffentlich wird die Holz – Skulptur im laufe der Zeit nicht von hungrigen Pilzen aufgefressen.
Dafür verspürten die Teilnehmer der Wanderung ein aufkeimendes Hungergefühl, denn wie so oft lautete die Frage, die ich immer wieder zu beantworten hatte. „Kann man den essen?“. Ja, den Waldfreund – Rübling kann man essen!
Der Lilablättrige Mürbling ist für den Kenner hingegen aller erste Wahl!
Weniger edel vom Geschmack, dafür aber volkstümlich unproblematisch ist der Eichen – Filzröhrling, der meist unter dem Pseudonym Ziegenlippe oder Rotfüßchen eigesammelt wird.
Auch der Gelbbräunliche Trichterling kann beim kundigen Pilzfreund in der Küche Verwendung finden. Wir hatten ihn auf unserer Urlaubsreise dominant in einer Pilzpfanne und er hat gar nicht so schlecht abgeschnitten.
Der Breitblättrige Rübling ist zwar ein stattlicher Faserblätterpilz, besteht aber nur aus Haut und Knochen und besitzt einen muffigen Geschmack. Wir lassen ihn lieber im Wald.
Die Hüte des kleineren, ledergelblichen Nelkenschwindlings sind hingegen wieder aller erste Güte – einer unserer besten Speisepilze!
Gleiches gilt für den Fleischroten Speise – Täubling, der sogar roh verzehrt ein Hochgenuss ist. Aber Vorsicht, die meisten Speisepilze sind roh giftig!
Das Schmeißfliegen die Sporenmasse der Stinkmorcheln (Phallus impudicus) abweiden ist von der Natur so gewollt. Das aber auch Schmetterlinge den Pilz anfliegen wird vielleicht eher ein Zufall sein. Hier ist es wahrscheinlich ein Admiral, der möglicherweise den Geruch interessant findet. Der typische Gestank der Stinkmorchel wird durch den Stoff Phenylethanal hervorgerufen. Wir finden diese Verbindung auch in Schokolade, Buchweizen, Tomaten, Äpfeln u. a. Obstsorten.
Unser Erinnerungsfoto von einer gemütlichen, durchaus nicht uninteressanten Pilzwanderung im Holmer Wald am 10. August 2019. Wir waren zwar noch zwei Pilzfreunde mehr, die hatten aber nicht das Bedürfnis unser Abschlussfoto zu bereichern.
Wir haben noch einige interessante Pilzarten mehr gefunden. Siehe dazu unter „Mittwochsexkursion vom 31.07.2019“
Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!