Abendwanderung 2019
Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde
Abendwanderung um den Mühlenteich
Der Mühlenteich heute Abend.
Es ist schon ein Weilchen her, als wir zu unserer 2. Abendwanderung die Runde um den Mühlenteich abwanderten. Heute gab es eine Neuauflage. Damals waren wir eine ansehnliche Truppe, heute leider nur vier. Das Wetter war bestens, erst als wir wieder im trockenen waren, gab es einen willkommenen Regenguss. In zweieinhalb Stunden genossen wir nicht nur die frische Teichluft, sondern konnten auch einiges an Pilzen und auch sonst interessantes entdecken. Wer nicht dabei war, hatte wirklich etwas versäumt. Eine Tour um den Mühlenteich, am Wallensteingraben vorbei durch Bruchwälder, Wiesen, Ackerflächen und Kleingarten – Anlagen, ist durchaus ein empfehlenswerter Spaziergang. Es sind mindestens 2 Stunden einzuplanen. Hier einige Impressionen von heute Abend:
Kurz nach dem Start gab es bereits ein interessantes Fotomotiv.
Zwei Kormorane hatten es sich auf dem toten Geäst gemütlich gemacht und ließen sich von uns auch nicht beeindrucken.
Der Fischer wird sie nicht gerne sehen. Er hat seinen Bootsschuppen nicht weit entfernt.
Junge Lilablättrige Mürblinge (Psathyrella candolleana) neben einem Baumstumpf.
Unter Birken einige minderwertige Verblassende Täublinge (Russula pulchella).
Über unseren Köpfen schraubte sich mit wiederholtem Fauchen ein Heißluft – Ballon in die Höhe.
Als Nebengewässer tangierten wir auch den Lenensruher Teich.
In Ufernähe des selben stand und fotografierte ich diesen essbaren Krönchen – Träuschling (Stropharia coronilla).
Hier wurde es wieder spannend und niedlich zu gleich.
Dieses kleine Wühlmäuschen hatte eigenartigerweise keine Angst vor uns und ließ sich ohne weiteres fotografieren.
Wozu glücklicherweise die Pilze immer bereit sind. Hier ist es ein Zweisporiger Champignon (Agaricus bisporus). Der Urtyp des Zucht – Champignons.
Wir haben den Erlenbruch und damit die Südspitze des Mühlteichs erreicht. Die Hälfte ist geschafft.
Die Sonne ist so eben unter gegangen.
Auch wenn das Tageslicht sich allmählich verabschiedet, die weißen Tupfen der Wiesen – Champignons (Agaricus campestris) sind noch lange im Gelände auszumachen.
Im Bereich der Kleingartenanlagen hatte sich ein Anlieger ein Treppchen und eine Angelstelle eingerichtet. Hier überraschte uns dieser Exot auf organischem Material. Ein Neophyt, der aus den Tropen eingewandert ist und sich bei uns offensichtlich aus Blumentöpfen heraus auf den Weg in die Freiheit gemacht hat. Es dürfte sich um den seltenen Zwiebelfüßigen Faltenschirmling (Leucocoprinus cepistipes) handeln. In M-V bisher kaum nachgewiesen.
Nach dem ich den Pilz aus einer Frischhaltedose vom Kühlschrank auf die Moosfläche meiner Ausstellung legte, schirmte er innerhalb weniger Stunden vollständig auf. Die Lamellen stehen völlig frei.
Die flockigen Hutschüppchen dunkelten bräunlich nach und lösten sich teilweise bei der Streckung durch Reibung mit dem Moos.
Chromgelbes Anlaufen bei Reibung ist neben dem Desinfektionsgeruch das wichtigste Kennzeichen des giftigen Karbol – Champignons (Agaricus xanthodermus).
Schöne Farbtupfen. Es könnte sich um Mahonie handeln.
Ein junger Riesenbovist (Langermannia gigantea). Da er direkt neben dem Fußweg wuchs, wird er sicher keine gigantischen Ausmaße erreichen. Wir haben ihn jedenfalls stehen gelassen.
Dieser Schwan war äußerst zutraulich und wollte sogar auf unser Erinnerungsfoto.
So haben wir seinem Wunsch entsprochen und nahmen ihn in unsere Mitte. Ich denke aber eher, er erhoffte sich ein kleines Leckerlie von uns, aber wir hatten leider nichts dabei.
Wenn nichts dazwischen kommt, wird auch im nächsten Jahr wieder Abend gewandert. Sie unter Termine!