Mittwochsexkursion
Im Messtischblatt – Quadranten 2132/4
Das Strohkirchener Holz an diesem heißen August – Tag.
Der letzte Quadrant des Messtischblattes 2132 stand auf dem Programm. Hier kamen praktisch drei Waldbereiche in Frage. Zum einen der südliche Teil des Börzower/Questiner Waldes, das Strohkirchener Holz oder auch ein Teilbereich eines Waldes südlich von Strohkirchen. Da von den genannten Revieren nur das Strohkirchener Holz komplett im Quadranten liegt, habe ich dieses Waldstück bevorzugt. Hier führte vor Jahren auch eine öffentliche Lehrwanderung hin. Allerdings war ich hier nicht wie ursprünglich geplant am 21. sondern am 27. August unterwegs. Einem schwülheißen Hochsommertag. Der Wald war ziemlich ausgetrocknet, so dass es nur sehr wenige Frischpilze gab und sich das Ergebnis sehr in Grenzen hielt.
Auf diesem grasigen Nebenweg gab es einige Mürblinge.
Und zwar diese Tränenden Saumpilze (Lacrymaria lacrymabunda).
Gut ist der gesäumte Hutrand und auch einige Tränen am oberen Stielbereich des essbaren Dunkelsporers zu erkennen.
Dem Rehbraunen Dachpilz (Pluteus atricapillus) ist das Hitzewetter anzusehen.
Der Top – Fund waren diese jungen Orange – Seitlinge (Phylotopsis nidulans). Die Art ist meist im Winter zu beobachten und scheint in M-V häufiger zu werden. Die Pilze wuchsen am selben, liegenden Buchenstamm wie obiger Dachpilz.
Auf verkohltem Holz breitet sich ein gelber Schichtpilz aus, vielleicht aus der Gattung Piloderma?
Ein häufiger Porling an alten Pflaumenbäumen ist der Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus). Sucht man am Waldrand alte Schlehen (Prunus spinosa) nach ihm ab, kann man ebenfalls oft fündig werden.
Blutrote Röhrlinge (Xerocomus rubellus) mit Trockenschäden sowie einer Missbildung auf dem Hut.
Gleiches bei diesem Exemplar einige Meter entfernt.
Eine Kuriosität. Ein umgekehrter Fruchtkörper mit Stiel auf dem Hut eines Artgenossen.
Violettstieliger Pfirsich – Täubling (Russula violeipes). Diese Pilze vereinen die ganze Bandbreite von Färbungen auf dem typischerweise gelblichen Hut, die einige Mykologen dazu verleiten, je nach Farbdominanz, weitere Arten aufzustellen, wie beispielsweise den Samt-Täubling oder den Brätlings – Täubling. Tatsächlich ist mir das ganze Umfeld um R. violeipes recht suspekt, so dass ich hier von der Typus – Art ausgehe.
Hier die Artenliste von 2132/4 – Strohkirchener Holz: Eichen – Mehltau, Striegeliger Schichtpilz, Tränender Saumpilz, Ahorn – Runzelschorf, Echter Zunderschwamm, Rehbrauner Dachpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Orangeseitling, Gelbe Lohblüte, Echter Waldchampignon, Löwengelber Porling, Pflaumen – Feuerschwamm, Blutroter Röhrling und Violettstieliger Täubling.
Wann steht die nächste Mittwochsexkursion auf dem Programm? – Siehe unter Termine!