Mittwochsexkursion am 28.08.2019

28. August 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexekursion

Exklusiv auch für Interessierte Pilzfreunde

Es stand der 1. Quadrant des Messtischblattes 2538 – Lübz an

In den Bobziner Tannen gibt es nicht nur Nadelforste, sondern auch wunderschönen, pilzträchtigen Buchenwald. Haute war es allerdings viel zu trocken.

Im ersten Quadranten des Messtischblattes Lübz befinden sich gleich 4 Waldbereiche, die in Frage kamen:  der Ruthener Zuschlag, der Bobziner Zuschlag, die Bobziner Tannen und das Waldgebiet „Im neuen Teich“. Durch die drei erst genannten Gebiete fließt die Elde – Müritz Wasserstraße und wird hier von ausgedehnten Feuchtgebieten umsäumt, die teils unter Naturschutz stehen. Der Passower See grenzt an den Ruthener Zuschlag. „Im neuen Teich“ ist ein Feuchtrevier, welches von Wäldern umgeben ist. Ich entschied mich für die Bobziner Tannen. Umsäumt von teils krautreichen Kiefern- und Fichtenforsten befindet sich im Zentrum auch ein schönes Buchengebiet. Leider war es durch die derzeit anhaltende Hitzwelle sehr trocken, so dass kaum Frischpilze auszumachen waren. Selten habe ich auf einer Wanderung durch den Wald soviel Wasser verloren, wie an diesem verspäteten Hundstag. Hier einige Bilder von heute:

Diesem Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) am Rande des Buchenwaldes ist das trockene Hitze – Wetter anzusehen.

Auf dem Buchen – Stubben im Vordergrund wächst ein Frischpilz.

Es handelt sich um einen mastigen Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

Durch die Hitze ist die ohnehin gefelderte Hutoberfläche des Rotfüßchens noch zusätzlich zerklüftet.

Kellerasseln suchen vor der Hitze Schutz unter dem feuchtkühleren Hut des Rotfuß – Röhrlings (Xerocomus chrysenteron).

Ein Buchenstubben war stufenförmig von bemoosten Porlingen besiedelt. In dieser Form ein äußerst seltener Anblick.

Selten weil der Pilz meist an noch stehenden Stämmen wächst und weil er durchaus nicht häufig zu finden ist. Dank unserer Intensiv – Kartierungen seit den 1990er Jahren konnten wir in Nordwestmecklenburg immerhin einige Fundpunkte zusammentragen. Im großen Rest von M-V scheint der Pilz eine Rarität zu sein!? Auf jeden Fall habe ich mich über ein Wiedersehen mit diesem Holzbewohner riesig gefreut und den Anblick genossen. Kaum ein anderer Porling neigt so stark zu bemoosen. Durchaus auch ein Bestimmungskriterium. Treppenförmiger Steifporling (Oxyporus populinus).

Am späteren Nachmittag schossen im Süden mächtige Gewittertürme in die Höhe, die im Verlauf noch für reichlich Schlagzeilen sorgen sollten. Es wird Zeit die Heimfahrt anzutreten.

Auch in Richtung Norden braut sich etwas zusammen.

Am frühen Abend brechen mehrzellige Schwergewitter los, die beispielsweise die Landeshauptstadt Schwerin unter Wasser setzten. Örtlich fielen bis zu 90 Liter auf den Quadratmeter!


Hier die Artenliste von 2538/1 – Bobziner Tannen: Ziegenlippe, Buckel – Tramete, Wurzel – Schleimrübling, Schmetterlings – Tramete, Frauen – Täubling, Sklerotien – Porling, Treppenförmiger Steifporling, Rotfuß – Röhrling, Gelbe Lohblüte, Echter Zunderschwamm, Rotrandiger Baumschwamm und Eichen – Mehltau.


Nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!