Öffentliche Pilzlehrwanderung
Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes
Sie führte durch das Kaarzer Holz
Wir starten in Richtung Kaarzer Holz.
Das Kaarzer Holz gehörte früher zum Staatsforst Turloff. Das teils hügelige Waldgebiet ist überwiegend in der Hand der deutschen Bundesstiftung Umwelt und soll in Zukunft weitgehend sich selbst überlassen werden. Es geht in Richtung Naturschutzgebiet. Vor wenigen Jahren führten wir hier im Auftrag der DBU Kartierungen durch. Auch Wölfe sind inzwischen wieder heimisch geworden. Noch sind viele Nadelforste dominant, das wird sich in Zunkunft allmählich ändern, wenn die Natur entscheiden darf, welche Bäume sich schließlich auf den meist sandigen Standorten durchsetzen und behaupten können. Heute gab es hier und auch auf den angrenzden Jülchendorfer Trockenhängen einen teils großen Pilzreichtum. Auf den Trockenwiesen so weit das Auge schauen konnte Riesenschirmpilze. In den noch monotonen Fichtenforsten reichlich Maronen – Röhrlinge. So konnte jeder der wollte mit einer reichen Ausbeute heimkehren und hat obendrein auch noch etwas dazu gelernt. Hier wie immer einige Bilder von der heutigen Tour durch das Kaarzer Holz.
Zunächst begrüßten uns die Pferde freundlich.
Die ersten Fundstücke tauchen auf. Hier ist es ein gallebitterer und somit ungenießbarer Gefleckter Rübling (Collybia maculata).
Die säuerlich schmeckenden Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) sind hingegen essbar und dürfen in den Sammelkorb wandern.
Genau so wie diese Butterpilze (Suillus luteus).
Essbar ist auch das häufige und an Laubholz – Stubben büschellig wachsende Weißstielige Stockschwämmchen (Psathyrella hydrophila).
Ergiebig wäre der Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus), soll aber muffig und dumpfig schmecken. Wir finden ihn an Nadelholz – Stubben mit deutlicher Vorliege für Fichtenholz.
Der Widerliche Täubling (Russula pectinatoides) gehört zu den Kamm – Täublingen, mit stark gerieftem Hutrand. Zusammen mit dem ähnlichen und ebenfalls ungenießbaren Camembert – Täubling finden wir ihn gerne unter Eichen, aber auch bei Linden in Parkanlagen.
Die Eiche ist auch der Lieblingsbaum des stark giftigen Pantherpilzes (Amanita pantherina).
Sowohl auf Trockenrasen wie auch in sandigen Kiefernwäldern wächst der Gedrungene Champignon (Agaricus spissicaulis). Er ähnelt etwas dem Wiesen – Champignon, ist aber kompakter und fleischiger.
Ein großer Becherling der Gattung Peziza am Waldwegrand. Wahrscheinlich handelt es sich um den Buchenwald- oder Riesenbecherling. Ohne Speisewert.
Eine junge Krause Glucke (Sparassis crispa) erblickt das Licht der Welt und bald den heißen Pfannenboden.
Da ist natürlich die Freude groß!
Ein Perlpilz (Amanita rubescens) vom feinsten. Auch er wird sicherlich vortrefflich munden!
Von Unkundigen gerne mit der Krausen Glucke verwechselt werden die Vertreter der Korallenpilze. Hier sehr wir die häufige und minderwertige Steife Koralle (Ramaria stricta).
Junge Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) geben ein schönes Bild ab, sind aber giftig und sollten im Wald bleiben.
Leckere Parasole (Macrolepiota procera). Die strohigen Stiele können getrocknet und zu Pilzpulver verarbeitet werden.
Monotoner Fichtenforst mit einer ebenso monotonen Pilzflora.
Die Monotonie bestand hauptsächlich aus Maronen – Röhrlingen (Xerocomus badius) aller erster Wahl. Nun gab es kein halten mehr und die Körbe und Eimer der Mykophagen füllten sich rasant.
Und so gelangte so mancher Korb an seine Kapazitätsgrenze.
21. September 2019 im Kaarzer Holz.
Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!