Traditionelle Schülerwanderung
Pilzwanderung mit Schülern der 4. Klassen
Wie schon seit vielen Jahren im Herbst, traf ich mich auch heute wieder in der Ortschaft Neuburg, wenige Kilometer von der Hansestadt Wismar entfernt, mit Schülern und Lehrern der Regionalschule am Rietberg zu einer Pilzwanderung. Heute waren es gleich zwei 4. Klassen und entsprechend oft war mein Rat gefragt. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und auch die Pilzwelt hatte einiges für uns zu parat.
Wir starten bei sonnigem Herbstwetter die Treppe des Burgwalls hinauf.
Es dauerte nicht lange und die ersten Pilze sind gefunden. Hier ist es ein essbarer Würziger Tellerling (Rhodocybe truncata).
Links und rechts des Waldweges gibt es immer wieder etwas zu entdecken und die Rufe nach Herrn Krakow erschallen unentwegt.
Der Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis) lebt in Symbiose mit der Buche. Sein weißer Milchsaft schmeckt zunächst süßlich und dann etwas herb. Als Mischpilz kann er gegessen werden.
Diese Bauchpilze, es sind Flaschen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum), sind ausgereift. Das bedeutet, dass ihre Sporen reif sind und um sie durch mechanische Reize dem Wind anzuvertrauen, bildet sich eine Öffnung auf ihrem Scheitel.
Große Freude bei den Finderinnen über diesen wirklich beeindruckenden Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera). Stolz und mit bewundernswerter Vorsicht trugen die Mädchen den Schirm bis in die Schule, damit auch alle anderen ihren essbaren Fund bewundern konnten.
Auch dieser Schirmpilz ist wunderschön anzusehen, auch wenn er etwas kleiner ist. Leider kann er nicht gegessen werden, weil ihm ein besonders unangenehmer Geruch und Geschmack zu eigen ist. Es handelt sich um den Kegelschuppigen Schirmpilz (Lepiota aspera).
Aber der Fleischbraune- oder Schmutzige Rötel – Ritterling (Lepista sordida) darf wieder zu den essbaren in das Körbchen gelegt werden.
Und sein Bruder, der Violette Rötel – Ritterling (Lepista nuda), erst recht.
Die Baumkronen des Laubwaldes lichten sich allmählich.
Der Große Bluthelmling (Mycena haematopus) wächst auf Totholz und gehört daher dem Entsorgungsbetrieb des Waldes an.
Die Schüler wurden immer wieder fündig und es ist für mich manchmal nicht einfach alle ihre Fragen zu beantworten. Aber meist wollen sie nur eines hören – essbar oder giftig!
Dieser Flaschen – Stäubling war einmal essbar, nähmlich als er noch weiß im inneren war. Nun aber hat die Sporenreifung begonnen, die Pilze werden weich und verfärben olivgrünlich. Dazu entwickeln sie einen unangenehmen Geruch und schmecken einfach nicht mehr gut. Sie werden ungenießbar. Völlig ausgereifte Flaschen – Stäublinge sind einige Bilder weiter oben zu sehen.
Dafür schmecken diese jungen und mastigen Maronen – Röhrlinge um so besser.
Auch diese Rotfüßchen dürfen in den Kochtopf.
Dieser Champignon oder Egerling, wie der deutsche Name für Champignons lautet, sieht zwar lecker aus, wird auf Druck rasch gelb und riecht nach Desinfektionslösung. Besonders beim Braten und Kochen. Das sollte eine Warnung sein, denn die Pilze schmecken auch so ähnlich und können dann Übelkeit und Erbrechen auslösen. Deshalb sollten diese Egerlinge besser nicht gegessen werden. Karbol – Champignon (Agaricus xanthodermus) – giftig!
Richtig ecklig wird aber bei diesem Pilz. Bereits beim bloßen Anlecken schmeckt er widerlich bitter, so dass man gar nicht erst in Versuchung kommt, ihn zu essen. Es handelt sich um den Galligen Schleimfuß (Cortinarius vibratillis).
Der Kreis schließt sich. Vorbei an einer Pferdekoppel erreichen wir sogleich Neuburg und kehren zum Schulgebäude zurück. Hier erwartet die Kinder ihr wohlverdientes Mittagessen. Die Pilze gibt es aber erst bei ihren Eltern am Abend zu hause.
Pilzwanderungen mit Schülern können jederzeit mit dem Steinpilz – Wismar vereinbart werden.