Unsere Großpilze im Wandel der Jahreszeiten
Der Herbst
(Mitte August – Mitte Oktober)
Jetzt hat das Pilzjahr seinen Höhepunkt erreicht und die Vielfalt der Arten aus fast allen Gattungen ist manchmal kaum zu überblicken. Es wachsen fast alle Röhrlinge, Täublinge, Milchlinge, Schirmlinge, Schüpplinge, Saftlinge, Champignons, Wulstlinge, Boviste und Stäublinge, Korallenpilze und viele mehr. Dabei ist meist der September der pilzreichste Monat des Jahres. In manchen Jahren bringt aber schon der August oder auch erst der Oktober die meisten Pilze hervor. Die Strandsaison und auch die Sommerferien gehen zu Ende. Die Tage werden herbstlicher und somit beginnt für die meisten Sammler jetzt die Pilzzeit (Für die Kenner ist immer Pilzsaison!). Tatsächlich ist es jetzt aber oft ein leichtes, sich eine frische Mahlzeit „Wald- und Wiesenfrüchte“ aus der Natur zu beschaffen. Selbst wenn schon jemand die beliebten Steinpilze, Maronen – Röhrlinge oder Champignons eingesammelt haben sollte, wer über eine gewisse Artenkenntnis verfügt, wird kaum erfolglos von der Pilzpirsch heimkehren. Jeder, zumindest aber derjenige, der über die Handvoll volkstümlicher Arten hinaus möchte, muss die gefährlichsten Giftpilze kennen! Aber auch wer nur Steinpilze und Maronen sammelt, muss auf die feinen Unterschiede zum Gallenröhrling achten, sonst kann auch er eine bittere Überraschung erleben! Schon so manch „geschmackvoll“ hergerichtete Pilzpfanne ist anschließend statt in den Bauch, wohl eher in den Abfalleimer gewandert.
Typische Pilzarten für diesen Aspekt sind:
Hallimasch – Arten (Armillaria spec.) – gute Speisepilze, die aber roh giftig sind. Massenpilze!
Herbsttrompete (Craterellus cornucopioides) Hervorragende Würzpilze aus dem Buchenwald.
Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) Gute, häufige Speisepilze des Nadel – und Laubwaldes. Die Belastung durch Tschernobyl sollte keine große Rolle mehr spielen.
Bleiweißer Trichterling (Clitocybe phyllophila) Stark giftige Art! Häufig in allen Wäldern.
Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) Delikater Speisepilz unter Kiefern.
Krause Glucke (Sparassis crispa) An Stubben und am Grunde von Kiefern, seltener Fichte oder Lärche. Sehr würziger Speisepilz.
Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera) Stattlichster Blätterpilz! Hüte gebraten sehr gut!
Sollte aber, bei aller Vorsicht, dennoch der Verdacht auf eine Pilzvergiftung bestehen, sofort den Arzt verständigen und, wenn nicht schon geschehen, Erbrechen herbeiführen. Je länger die Pilzmahlzeit und die ersten Symptome auseinander liegen, um so gefährlicher kann es werden! Bei rasch einsetzenden Vergiftungsanzeichen (15 Minuten – 2 Stunden) kann der Mageninhalt schnell entlehrt werden und die Giftstoffe sind größtenteils noch nicht in den Gesamtorganismus aufgenommen worden. Bei Vergiftungen mit tödlichen Knollenblätterpilzen treten erste Anzeichen der Vergiftung oft erst nach 12 – 24 Stunden auf. Hier besteht akute Lebensgefahr, wenn nicht schnellstens intensiv medizinisch behandelt wird. Lebergifte, Behandlung mit Silibinin! Vergiftungen mit Grünen, Weißen– und Kegelhütigen Knollenblätterpilzen!