08.04.2020 – Mittwochsexkursion

08. April 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Pilzfreunde

Es ging in den Messtischblatt – Quadranten 1936/4

Zunächst pilgerte ich diesen Waldweg entlang. Ich wandelte damit auf den Spuren der heiligen Brigitta von Schweden. Es handelt sich um ein Teilstück des gleichnamigen Pilgerweges der insgesamt eine Länge von 300 Km aufweist. Das war mir dann doch etwas zu viel und ich blieb innerhalb meiner Quadranten – Grenzen.


Wegen der Corona – Krise war ich heute alleine unterwegs.


Im vierten Quadranten des Kröpeliner Messtischblattes befinden sich mehrere Wälder, die hätten angesteuert werden können. Zum einen der südöstliche Bereich des Westenbrügger Holzes, der südliche Teil des Kröpeliner Stadtholzes sowie weitere Waldflächen, die über den gesamten Quadranten verteilt liegen. Ich entschied mich für ein Waldstück bei Karin. Überwiegend mit Fichten bestanden und teilweise von Erlenbrüchen durchsetzt. Es war sehr pilzarm und durch die Trockenheit musste ich auch mit wenigen Frischpilzen vorlieb nehmen.

Aufgrund des resupinaten Wachstums zunächst als Runzliger Schichtpilz angesehen, entpuppte sich diese Ferndiagnose als falsch.

Die überstehenden Konsolenenden waren deutlich striegelig/zottig, also Striegeliger Schichtpilz (Stereum hirsutum) in ungewöhnlicher Wuchsform.

Zu den wenigen Frischpilzen der heutigen Exkursion zählte eine Kollektion Grünblättriger Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Giftig!

Am Waldrand plätscherte der Hellbach entlang.

Die darüber führende Brücke mit zugehöriger Bank lädt den müden Pilger zum verschnaufen und Meditieren ein.

Der Hellbach mündet bei Teßmannsdorf in die Ostsee. Aber bevor er sich in ihr verliert hat er noch ein wunderbares Morcheltal geschaffen, das Landschaftsschutzgebiet Hellbachtal zwischen Neubukow und Buschmühlen.

Und hier sehen wir ein Feuchtgebiet mit ganz anderen Qualitäten. Ein Spaßbad für das Borstenvieh!

Und schließlich direkt am Pilgerweg noch ein echter Pilz mit Hut und Stiel. Auch er hat schon sichtlich gelitten. Frühlings- oder Schmalblättriger Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea). Essbar, wenn frisch.


Hier die Artenliste von 1936/4 – Wald bei Karin: Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Schmetterlings – Tramete, Gemeiner Violettporling, Striegeliger Schichtpilz, Stoppliger Drüsling, Holunder Rindenschichtpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Grünblättriger Schwefelkopf, Erlen – Schillerporling, Flaschen – Stäubling (vorjährig), Eichen – Rindensprenger, Eichen – Zystiden – Rindenpilz, Frühlingsmürbling, Rotrandiger Baumschwamm und Angebrannter Rauchporling.


Wir verabschieden uns vom Kariner Wald am 08. April 2020.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!