17.06.2020 – Mittwochsexkursion

17. Juni 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Pilzfreunde

Es ging in MTB: Plau am See – 2539/2

…und dieser Wald war tatsächlich anders.

Einen Großteil des Quadranten nimmt der Plauer See und die Ortschaft Plau am See ein. Das einzig nennenswerte Waldgebiet befindet sich westlich des Plauer Sees und des dortigen Fachkrankenhauses. Die Quetziner Tannen. So handelt es sich auch weitgehend um Nadelholz, allerdings Kiefern. An den Rändern auch etwas Laubwald mit recht hohen Totholz – Anteil. Anders ist der Wald nicht nur durch eine besondere Bewirtschaftung, sondern auch wegen eines integrierten Naturlehrpfades mit Trimm dich – Geräten. Der sandige Kiefernforst ist allerdings für potentielle Pilzsucher größtenteils unzugänglich. Das Unkraut des Waldes, die Spätblühende Traubenkirsche sowie Himbeer- und Brombeergestrüpp machen ein Pilze suchen allenfalls an den Wegrändern möglich. Angesichts dessen und wegen der hier herrschenden Trockenheit hielt sich mein Artenspektrum sehr in Grenzen.

An derart dünnen Stängeln, fast wie eine Blüte, findet man die Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor) auch nicht all zu oft.

Der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) an Totholz von Birke.

Allenfalls die Waldwegränder und der Mittelstreifen könnten zu besseren Zeiten etwas für Pilzsucher zu bieten haben.

Ein schöner Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus) sollte der einzige Frischpilz der heutigen Inventur der Quetziner Tannen sein.

Im Hintergrund der Plauer See, ein beliebtes Ferien – Domizil an der mecklenburgischen Seenplatte.

Der kleine Friedhof des Ortes Quetzin mit seinen Alteichen. Bis auf einen überständigen Schwefelporling, war auch hier nichts zu finden. Einfach zu trocken.

Ein beschauliches Örtchen. Ziegen auf der Weide und im Hintergrund ein Fachwerkkomplex des Landhotels Rosenhof.

Wieder im Wald angelangt heißt es, Alt- und Totholz abzusuchen. Hier sehen wir die Oberseite eines vorjährigen Fruchtkörpers der Rötenden Tramete (Daedaleopsis confragosa).

Ein Porling, dessen Fruchtschicht aber lamellenartige Strukturen aufweist.

Eine gealterte Lohblüte (Fuligo septica).

Ein weiterer Myxomycet, nämlich der Büschelschleimpilz (Stemonites axifera).

An einem toten Laubholz – Ast sehen wir hier in resupinater Wuchsform den Feinborstigen Rindenpilz (Hyphoderma setigerum).

Ein Pavillon zum Verweilen innerhalb des Naturlehrpfades.

Die Lehmwand auf einer Feldsteinmauer.

Inmitten des lichten Kiefernbestandes.

Wie schon erwähnt. Möchte man hier auf Pilzpirsch gehen, sollte das Buschmesser nicht vergessen werden.

Hier darf sich sportlich betätigt werden.

Info – Tafel zum Unkraut des Waldes. Die Späte Traubenkirsche wurde von Nordamerika nach Europa gebracht und hier aufgeforstet, in der Hoffnung, das wertvolle Holz, dass sie in ihrer kanadischen Heimat bildet, nutzen und vermarkten zu können. Dort wird sie zum ansehnlichen Baum. Bei uns ist das Klima zu mild, so dass die Pflanze sehr schnell wächst und verbuscht, ohne das wertvolle Holz zu bilden, welches sie im nördlichen Kontinentalklima hervorbringt. So verpestet sie nun zunehmend unsere Kiefernwälder.

Die Sonne steht schon recht tief, so dass es an der Zeit ist die Heimfahrt anzutreten. Wir verabschieden uns von den Quetziner Tannen bei Plau am See.


Hier die Handvoll Großpilzarten, die ich hier heute notiert habe. MTB 2539/2 Quetziner Tannen: Zugespitzter Kugelpilz, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Schmetterlings – Tramete, Flächiges Eckenscheibchen, Echter Zunderschwamm, Birken – Zungenporling, Rehbrauner Dachpilz, Eichen – Rindensprenger, Schwefelporling, Rötende Tramete, Gelbe Lohblüte, Büschelschleimpilz und  Feinborstiger Rindenpilz.


Wer Lust hat mit dem Fachmann auf Pilzpirsch zu gehen, ist herzlich eingeladen. Einfach anrufen oder eine E – Mail zusenden.

Tel.: 03841/228917 – Handy: 0173/6977219

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

Wann wird Mittwochs wieder exkursiert? – Siehe unter Termine!