Öffentliche Pilzlehrwanderung
Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel
Sie führte durch das Schulzenholz
Netzstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridus). Die Pilze begrüßten uns unter Linden am Straßenrand.
Das Schulzenholz gehörte früher zum Staatsforst Ivendorf und ist ein recht vielseitiges Waldgebiet mit Laub- und Nadelholzbestständen, kleineren Seen und Feuchtgebieten. In den 1990er Jahren war dieses Revier eine Fundgrube während unserer Intensivkartierungen. Der Staatsforst Ivendorf wurde für uns zum Kultwald, da wir an einem einzigen Herbstwochenende, während eines guten Pilzjahres, hunderte Arten für unsere Datenbank notieren konnten. Ich hoffte, dass der positive Eindruck von damals auch heute noch möglich sein kann. Leider ist es derzeit schon wieder recht trocken geworden, was die Erwartungen durchaus dämpfen könnte. Man musste zwar suchen, aber schließlich kam am Ende doch wieder einiges zusammen.
Dieses Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) ist leider nicht mehr ganz jung.
Ein Phallus streckt sich empor. Der Pilz des Jahres 2020, die Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus). Unter ihrer Schirmherrschaft stehen alle unsere Pilzwanderungen in diesem Jahr.
Wunderbare Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) lassen das Herz des Pilzsuchers höher schlagen.
Prall mit orange gefärbter Flüssigkeit sind die Stiele dieser Gelbmilchenden Helmlinge (Mycena crocata) gefüllt.
Dieser Gedenkstein soll an den verdienten Oberförster Max Lüders erinnern.
Breitblättrige Rüblinge (Megacollybia platyphylla) sind für die Küche nicht besonders empfehlenswert.
Dann schon eher diese jungen Riesenporlinge (Meripilus giganteus).
Der junge Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) gehört zu den Freiblättlern. Das heißt, die Lamellen erreichen nicht den Stiel. Sie stehen frei. Essbar.
Gemeine Steinpilze (Boletus edulis), so wie es sich gehört, unter Fichten. Schließlich handelt es sich ja auch um den Fichten – Steinpilz.
Die Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) wird auch als Filziger Röhrling bezeichnet. Ist natürlich essbar.
Der essbare Graue Wulstling (Amanita excelsa) ist gerne unter Fichte zu hause.
Und Fichtenforste gibt es hier noch reichlich.
An einen Laubholz – Stubben sind Buntstielige Helmlinge (Mycena inclinata) erscheinen.
Gelbe Knollenblätterpilze (Amanita citrina) riechen muffig nach Kartoffelkeller und sind nicht schmackhaft. Außerdem können sie mit dem tödlich giftigen Grünen Knollenblätterpilz verwechselt werden.
Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). Gefährlichster Giftpilz!
Minderwertige Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme) brechen aus einem alten Laubholz – Stubben heraus.
Ganz wichtig beim sammeln von Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabils) ist das Beachten der kleinen Stielschüppchen, die seinem gefährlichen Doppelgänger, dem Gift – Häubling, fehlen.
Keine Alltäglichkeit stellt der Fund dieser schönen Rötenden Saftwirrlinge (Abortiporus biennis) dar. Zwar ungenießbar, aber dennoch für den mykologisch interessierten Pilzfreund der Top – Fund der heutigen Wanderung.
Was in diesem Frosch wohl beim Anblick meiner Kamera vorgeht. Es wird sein Geheimnis bleiben.
Diese jungen und schmackhaften Büschel – Raslinge (Lyophyllum fumosum) waren bei den Kochtopfsammlern sehr willkommen.
Jung gute Speisepilze sind hingegen diese Schopf – Tintlinge (Coprinus comatus).
Auch der Hallimasch (Armillaria spec.) gehört zu den schmackhaftesten und dazu noch ergiebigsten Speisepilzen. Roh allerdings giftig!
Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!