Mit Familienverband im Holmer Wald
Blauer Himmel über Wismar und eine dunkle Schauerlinie in Richtung Westen. Der sogenannte Ostseestrich zog immer wieder über die selbe Region und genau dort musste ich nun hin zu meiner individuellen Pilzwanderung.
Am 03. Oktober 2020, dem Tag der Deutschen Einheit, war ich mit einem Lübecker Familienverband zu einer individuellen Pilzwanderung durch den Holmer Wald verabredet. Ausgesucht wurde das Zielgebiet aufgrund der zentralen Lage zwischen den beiden Hansestädten Lübeck und Wismar und es war durch eine städteverbindende Bundesstraße auch gut erreichbar. Hier einige Impressionen:
Große Pfützen bei meiner Ankunft auf dem Parkplatz am Waldrand. Der Regen hatte gerade ausgehört.
Gleich zu Beginn erfreuten uns einige Herbstlorcheln am Wegesrand.
Noch mehr Eindruck hinterließen diese Riesen – Schirmpilze (Macrolepiota procera).
Neben der imposanten Größe ist auch der dicke, am Stiel verschiebbare Ring, eines seiner wichtigsten Kennzeichen.
Schwefelgelbe Färbung, stechender Leuchtgasgeruch, ziemlich entfernt stehende Lamellen, recht brüchiges Fleisch, oft gesellig an kalkreicheren Standorten in Wäldern, sind einige markante Merkmale dieses leicht kenntlichen und ungenießbaren Ritterlings.
Weißer Rasling (Lyophyllum connatum). Büschelliges Wachstum und weiße Farbe sowie Lerchensporngeruch sind zunächst die wichtigsten Kennzeichen. Wer dennoch Schwierigkeiten hat, ihn von ähnlichen, weißen Pilzen zu unterscheiden, kann zu einem chemischen Hilfsmittel greifen. Mit Eisensulphat gibt es eine blauviolette Farbeaktion, besonders bei den Lamellen. Der wohlschmeckende Pilz steht im Verdacht, mutagen wirkende Stoffe zu enthalten.
Ein unumstritten guter Speisepilz ist hingegen der nah verwandte Braune Rasling (Lyophyllum fumosum).
Raslinge wachsen auf unterschiedlichen, gerne aber fetteren Böden, in mehr oder weniger dichten Büscheln, sind also oft rasenartig verwachsen.
Wolliggestiefelte Schirmpilze (Lepiota clypeolaria) sind kaum mit den beliebten Riesenschirmpilzen zu verwechseln. Sie sind wesentlich kleiner, ohne beweglichen Ring und in der Regel ungenießbar bis tödlich giftig.
Ein toller Fund!
Dieser leckere Maronen – Röhrling!
Der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) erhielt seinen Namen wegen des kastanienbraunen Hutes.
Zu den Filzröhrlingen gehört die Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus). Ihr Hut ist olivlich, die Röhren etwas weiter und mit einem besonders intensiven Gelbton versehen. Essbar, aber geschmacklich an den Maronen – Röhrling nicht heran reichend.
Das mitgeführte Körbchen füllt sich allmählich.
Der Blaue Saftporling (Oligoporus caesius) bleibt am Fichtenstubben. Er ist ungenießbar.
Der schlanke Rillstielige Helmling (Mycena polygramma) ist wenig ergiebig und gilt als ungenießbar.
Etwas Überwindung kostet es einigen Pilzfreunden den Grünspan – Träuschling (Stroharia aeruginosa) als willkommenen und farbfreudigen Mischpilz in den Korb zu legen. Die spangrüne und schleimige Huthaut lässt sich leicht abziehen.
Nach mühseliger Suche kam am Ende doch noch eine bunte Mischpilz – Pfanne heraus.
Wir verabschieden uns vom Holmer Wald.
Individuelle Pilzwanderungen können jederzeit mit dem Steinpilz – Wismar verabredet werden.