Hundewanderung der DOGS Schwerin 2020
Hundeschule Martin Rütter Schwerin
Mykologisches Informationszentrum Steinpilz – Wismar
Pilzwanderung mit Hunden
Es ist schon zu einer kleinen Tradition geworden, einmal im Jahr eine ganz besondere Pilzwanderung für Zwei- und Vierbeiner anzubieten. Zum 4. mal war es heute soweit. Eigentlich wäre es schon die 5. Hundewanderung, aber vor zwei Jahren fiel diese schöne Veranstaltung der damaligen Dürre zum Opfer. So hofften wir, dass uns dieses Jahr die Witterung nicht im Stich lässt und reichlich Fruchtkörper aus dem Waldboden lockt. Dann würden selbstverständlich nicht nur die Vierbeiner, sondern auch Herrchen und Frauchen nicht zu kurz kommen. Neben der Pilzsuche gilt es doch gleichzeitig das Verhalten der Tiere in Wald und Flur zu trainieren und auch die Verträglichkeit untereinander sowie der Umgang mit den Hunden bezüglich der Wildwitterung zu üben. Trüffelhunde waren zwar keine dabei, aber darauf hatten wir es auch nicht abgesehen. An gängigen Speisepilzen war es zwar nicht besonders üppig, aber für eine Lehrwanderung reichte es allemal.
Wir starten in den Weberiner Wald.
Der Weißflockige Gürtelfuß (Cortinarius hemitrichus) ist im Herbst ein häufiger Massenpilz unter Birken. Giftig ist er nicht, aber auch kein Speisepilz.
Klassisches Revier für den Maronen – Röhrling. Im vergangenen Herbst nicht nur an dieser Stelle ein Massenpilz, in diesem Jahr musste man ihn eher suchen.
In großen, sternförmigen Schuppen platzt die Huthaut des Grobscholligen Riesenschirmpilzes (Macrolepiota konradii) auf.
Ein Prachtkerl von Steinpilz (Boletus edulis).
Dort, wo der Steinpilz auftritt, ist oft der Rote Fliegenpilz (Amanita muscaria) nicht fern.
Ausschließlich unter Kiefern auf saurem Untergrund findet sich im Herbst der Zitronenblättrige Täubling (Russula sardonia). Weitere, deutsche Namen dieses sehr scharfen Sprödblättlers lauten: Tränen – Täubling oder Säufernase.
In der jungen, noch geschlossenen Form, wird der Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera) auch als Paukenschlegel bezeichnet. Das er einer der besten Speisepilze ist, bräuchte an dieser Stelle eigentlich nicht weiter erwähnt werden.
Als Bodendecker in sauren Kiefernwäldern tritt in jedem Herbst der Rostfleckige Helmling in Erscheinung.
Rostfleckiger Helmling (Mycena zephirus). Die typischen, rostigen Flecken treten erst bei älteren Exemplaren auf. Trotz seiner Masse ist der zarte Pilz für Speisezwecke bedeutungslos.
Ein Massenpilz ist häufig, besonders auch in Buchenwäldern, der Violette Bläuling oder Lacktrichterling (Laccaria ametystea). Er wird gerne mitgenommen. Man sollte ihn allerdings nicht zu oft verspeisen, da er in der Lage ist, besonders viel Caesium anzureichern.
Ein Phytoparasit auf den Blättern der Spätblühenden Traubenkirsche.
Ein noch junger Butterpilz (Suillus luteus). Das gelbe Röhrenfutter ist noch hinter einem weißen Häutchen versteckt, dass bei älteren Fruchtkörpern noch als braune Ringzone am Stiel zu erkennen ist.
Sowohl der Butterpilz, wie auch der Feinschuppige Ritterling (Tricholoma imbricatum) sind zwingend auf das Vorhandensein von Kiefern angewiesen. Mit ihnen gehen sie eine Symbiose ein. Dieser Ritterling ist grundsätzlich essbar, kann aber oft Bitterstoffe enthalten.
Der Echte Pfifferling (Cantharellus cibarius) besitzt nur angedeutete Lamellen, die wir als Leisten bezeichnen. Er ist also ein Leistling.
Ein ganz besonderer Fund gelang mir schließlich noch am ehemaligen Cafe Naschwerk in Weberin. Ein reichliches Vorkommen des Kragen – Erdsterns (Geastrum striatum). Er gehört zu den weniger häufigen Erdsternen.
Wir verabschieden uns vom ehemaligen Staatsforst Turloff.
Anmeldungen zur Hundewanderung 2021 unter DOGS Hundeschule Martin Rütter Schwerin, bei Herrn Sven Kunkel, Pokrenter Straße 15 in 19209 Renzow. Tel.: 038874/219743 – Handy: 0162/5783639.