Öffentliche Pilzlehrwanderung
Pilzwandern im Jahr des Grünlings
Durch den Everstorfer Forst führen
Ende Mai wird es allmählich eng mit den Frühlings – Klassikern, so dass unsere Hoffnung auf erste Sommerarten lag. Ende Mai kann es bereits zaghaft Täublinge, Wulstlinge, aber auch Röhrlinge wie Sommersteinpilze und Hexenröhrlinge geben. Natürlich auch dies und jenes mehr und es soll ja eine Lehrwanderung sein. Wichtig ist dabei, dass es nicht zu trocken sein sollte, so dass der Wald nicht nur, wie so oft zu dieser Jahreszeit, einen vertrockneten Hungeraspekt anzubieten hat. Nun, der Wald war klatschnass und hat daher eher einen Feuchte – Aspekt zum Besten gegeben. Vor allem Schleimpilze fühlten sich bei diesen Verhältnissen wohl, aber auch einige Kleinarten b. z. w. Gattungen wie Mürblinge und Tintlinge.
Wir starten.
Zu den Schleimpilzen gehört der Blutmilchpilz (Lycogala epidendron).
Der Holunder – Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci) findet sich häufig an alten Holunderbüschen von Sambucus nigra.
Meist als Einzelgänger und auch nicht sonderlich häufig, findet sich der Krummstiel – Schüppling (Pholiota tuberculosa).
Auffallend starken und vernetzten Myzelsträngen entspringt der Breitblättrige Großrübling (Megacollybia platyphylla.
An den Vortagen hat es hier noch kräftig geregnet. Die Wege sind regelrecht schlammig. Sollte es trocken werden, dürfte hier für einige Zeit noch ein recht ordentlicher Feuchtspeicher vorhanden sein.
Speisepilze waren nur sehr dürftig vertreten. Hier sehen wir Stockschwämmchen (Kuehneromxces mutabilis).
Zunächst für einen Wurzelrübling gehalten, entpuppte sich dieser Hellsporer mit seiner wurzelartigen Stielverlängerung als besonders üppig ausgeprägter Buchenwald – Wasserfuß (Hydropus subalpinus).
Sein Hut ist nicht runzelig oder schleimig, sondern glatt, trocken und seidig glänzend. Buchenwald – Wasserfuß (Hydropus subalpinus).
Wunderschöne Myxomyceten an altem, feuchten Laubholz. Der Rotköpfige Schleimpilz (Trichia decipiens).
An alten, feucht liegenden Buchenfruchtschalen, findet sich sehr häufig das Weiße Haarbecherchen (Dasyscyphus virgineues).
Auf dem selben Substrat findet sich eben so häufig die Buchenfruchtschalen – Holzkeule (Xylaria carpophilla).
Auf alten Baumstämmen, die im Wasser eines Waldtümpels schwammen bzw. lagen, tummelten sich zahlreiche Getigerte Sägeblättlinge (Lentinus tigrinus).
Schleimpilze aus der Gattung Stemonitis = Fadenstäubchen.
Hier sehen wir eine Wuchsform des Geweihförmigen Schleimpilzes (Ceratiomyxa fructiculosa).
Ein kleines Büschel von Glimmer – Tintlingen (Coprinus micaceus) auf einem alten, bemoosten Laubholz – Stubben. Im Hintergrund Relikte der Geweihförmigen Holzkeule.
Nicht zu leugnen, der Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) gehört zu den Freiblättlern.
Diese schönen Tintlinge konnten wir nicht korrekt ansprechen (Coprinus spec.).
Junge und schlanke Ahorn – Holzkeulen (Xylaria longipes). Es scheint ein gutes Jahr für diese, auf Ahornholz wachsenden Schlauchpilze zu sein.
Der große und markante Specht – Tintling (Coprinus picaceus) scheint sich in der Jahreszeit geirrt zu haben. Wir kennen ihn aus dem Herbst.
Am krautigen Wegesrand einige, wenige Maipilze (Calocybe gambosa).
Kurz vor Schluss noch ein sehr schöner Fund. Der Netzaderige Mistpilz (Bolbitius aleuriatus). Nicht auf Stroh oder Mist, sondern auf totem Laubholz.
Der Netzaderige Mistpilz (Bolbitius aleuriatus) steht den Tintlingen nahe. Seine Lamellen färben aber nicht zu schwarz und zerlaufen auch nicht zu einer tintenartigen Sporenmasse. Sie verfärben sich gelbbräunlich.
Diesem Ampferblatt geht es an den Kragen. Nicht nur der Ampferblatt – Rostpilz, sondern auch der Ampferblatt – Käfer tun sich an ihm gütlich.
Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!