Vereinsexkursion der Pilzfreunde
Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde
Es ging durch den Hindenberger Wald
Unser Zielwald befand sich westlich von Mühlen – Eichsen, zwischen den Ortschaften Webelsfelde und Hindenberg. Im Rahmen unserer Nordwestmecklenburg – Kartierung war ich hier schon in den 1990er Jahren unterwegs. Damals beeindruckten auch die alten Buchenbestände. Der Wald ist jedoch recht gemischt und vor allem Ahorn, aber auch die Fichte sowie alte Eichen prägen das Gesicht dieses Waldes, der auf besseren, schweren Böden stockt. Aus mykologischer Sicht war es heute zwar nicht überschwänglich, aber trotzdem erlebten die drei Pilzfreunde von der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. eine recht interessante und kurzweilige Tour.
Auf der Grasnarbe des Mittelstreifens eines Waldweges kleine Büschel von Braunen Raslingen (Lyophyllum aggregatum). Ich habe die frühere, wissenschaftliche Bezeichnung gewählt, da uns nicht ganz klar war, ob es sich um L. fumosum oder L. decastes handelte. Sehr gute Speisepilze sind beide.
Ein Buchenwald – Wasserfuß (Hydropus subalpinus). Die Lamellen stehen frei.
Der Hut eines Goldmistpilzes (Bolbitius titubans) im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium.
Klein und filigran, sowie farblich sehr ansprechend sind diese Orangeroten Helmlinge (Mycena acicula).
Ebenfalls auf der Grasnarbe des Mittelstreifens wuchsen diese Porlinge. Der Gebänderte Dauerporling kann ausgeschlossen werden. Es handelt sich also um einen Filzporling der Gattung Onnia. Dazu muss im Boden Nadelholz, wie Baumwurzeln, vorhanden sein. Der Form her und auch wegen der großen, am Stiel nicht abgesetzten Poren, könnte es sich um den Dreieckigen Filzporling (Onnia triqueter) handeln. Allerdings kenne ich diese Art bisher nur von Kiefernstubben.
Der Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) wirft fleischfarbenes Sporenpulver ab. Die Lamellen der älteren Fruchtkörper verraten es uns.
Schlanke Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes).
Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) schwach giftig!
Die Ockerrötlichen Resupinat – Stachelinge (Steccherinum ochraceum) hatten es heute satt, ständig resupinat wachsen zu müssen. Sie bildeten abstehende Konsolen aus.
Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus). Schmecken lecker! Nur jung müssen sie sein und Alkohol muss gemieden werden.
In jeder Hinsicht empfehlenswerter sind jedoch Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Sie sind weniger zerbrechlich, etwas haltbarer und es darf auch einer Gepichelt werden.
Gut getarnt waren heute die Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron). Stellenweise wuchsen sie in Mengen.
Zunächst fiel uns das typisch grün verfärbte Holz auf und beim näheren Hinsehen entdeckten wir tatsächlich die dazu passenden Apothezien des Grünspan – Becherlings (Chlorosplemium aeruginascens).
Auf einem alten Eichenstubben entdeckten wir viele kleine weißliche gefärbte Pilze. Es handelt sich um Dünnstielige Kreislinge (Cudoniella acicularis).
Hier angetreten zum Parademarsch.
Zum Schluß noch eine Familie frischer Schwarzgezähnelter Rettich – Helmlinge (Mycena pelianthina). Schwach giftig!
Und auch das Abendbrot ist gesichert. 15. August 2021 im Hindenberger Wald.
Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!