Öffentlich in der Kühlung

11. September 2021 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünlings

Sie führte durch die Kühlung

Nicht das erste mal ist die Kühlung Ziel einer unserer Pilzwanderungen. Letztmalig waren wir genau vor zwei Jahren hier unterwegs. Damals im südöstlichsten Bereich der Kühlung, im Hütter Wohld. Es war eine gut besuchte Lehrwanderung und auch das Angebot an Frischpilzen war, im Gegensatz zu den damals meist sehr trockenen und pilzarmen Wäldern der Umgebung, hier durchaus erfreulich. Auch die Herbsttrompete war punktuell zahlreich vertreten und die Feinschmecker unter den Kochtopf – Mykokologen fielen voller Begeisterung über sie her. Die Kühlung ist ein Höhenzug westlich und südlich von Bad Doberan, der recht markant vom Ostseestrand bei Kühlungsborn bis auf knapp 130 m (Dietrichshagener Berg) über den Meeresspiegel aufsteigt. Ein kleines Mittelgebirge direkt oberhalb des Ostseestrandes. Die Nordhänge der Kühlung sind stark zerklüftet mit kleineren Tälern und Senken. Daher der Name Kühlung, denn hier weht oft eine Frische Briese von der Ostsee her. Und das es tatsächlich ein kleines Mittelgebirge ist, wissen selbst die Pilze. Unser Ostseepilz Christian Ehmke http://www.ostseepilze.dekonnte hier vor zwei Jahren beispielsweise den Olivgelben Holzritterling erstmal in M-V nachweisen. Eine montane Art, die normalerweise nichts im Flachland zu suchen hat. 

Heute waren wir nur eine überschaubare Truppe und auch das Frischpilzaufkommen war recht übersichtlich.

Ein schöner Dickröhrling gleich zu Beginn. Leider ungenießbar, wie sein deutscher Name bereits erahnen lässt: Wuzelnder Bitter – Röhrling (Boletus radicans).

Fundbesprechung.

Ein Steinpilz (Boletus edulis) wie man sich ihn wünscht.

Der Purpurschwarze Täubling (Russula atropupurea) ist im Mischpilzgericht am besten aufgehoben, da er nur mäßige Geschmacksqualitäten aufweist.

Der Gelbschuppige Hallimasch (Armillaria lutea) ist gut erhitzt, wie alle Vertreter seiner Gattung, ein guter Speisepilz.

Grauer Wulstling (Amanita excelsa). Man beachte die geriefte Manschette, wenn er gegessen werden soll. Beim sehr ähnlichen Pantherpilze wäre diese oberseitig glatt.

Die Gemeine Hundsrute (Mutinus caninus).

Die Gelbe Krustenpilz (Hypocrea rufa)  überzieht alles, was ihr in die Quere kommt.

Zwei wunderschöne Safran – Schirmpilze (Macrolepiota rhacodes) in der Fichten – Nadelstreu.

Die Krause Glucke zieht alle Blicke auf sich und war in der Fichtenforst bereits von weitem auszumachen.

Wirklich ein prächtiges Teil.

Da ist natürlich die Freude groß und die Pilzmahlzeit gesichert.

Einen schönen Anblick liefert der Grauhäutige Scheidenstreifling (Amanita submembranacea). Essbar.

An feuchtem Buchenholz findet sich im feuchteren Herbst häufig das Zitronengelbe Reisigbecherchen (Bisporella citrina) ein.

Steife Koralle (Ramaria stricta) in trauter Eintracht mit Trompeten – Pfifferlingen.

Diese Trompeten – Pfifferling (Cantharellus tubaeformis) sind überständig. Sie waren schon einmal trockener Luft und Wind ausgesetzt.

Gleich daneben ein junger Steinpilz (Boletus edulis) frisch und ohne Trockenschäden.

Der ungenießbare Wollige Milchling (Lactarius vellereus) wird auch Erdschieber genannt. Hier käme auch der Begriff Laubschieber in Betracht.

Ein Mörder schlüpft aus dem Ei. Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides).

Dieses Exemplar ist hingegen schon gut entwickelt. 50g Frischpilzmasse des Grünen Knollenblätterpilzes (Amanita phalloides) können bereits tödliche Folgen für einen gesunden und erwachsenen Menschen haben.

Eines der beliebtesten Foto Objekte im Reich der Großpilze, stellt der Buchen – Schleimrübling (Oudemansiella mucida) dar.

Der Verfärbende Schleimkopf (Cortinarius nemorensis) soll essbar sein.

Der Buchen Spei – Täubling (Russula marei) schmeckt brennend scharf.

Herbsttrompeten (Craterellus cornucopioides).

Immer wieder schön und farbauffällig sind die Grünspan – Becherlinge der Gattung Clorosplemium.

Nicht selten in gehaltvolleren Buchenwäldern anzutreffen ist der Rauchbraune Milchling (Lactarius azonites).

Der Sommer 2021 bot besonders günstige Wachstumsbedingungen für den Violettstieligen Pfirsichtäubling (Russula violeipes). Essbar.

Am Ende hat es sich doch ganz gut gelohnt. Hier muss ich aber nochmal rüber schauen. Ich glaube, es ist noch mindestens ein scharfer Täubling dabei.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!