28. Großpilzausstellung in Wismar
Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde
Im Mykologischen Informationszentrum Wismar
Von Freitag, dem 01. Oktober bis Montag, dem 04. Oktober 2021 im Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21.
Freitag, der 01. Oktober: 14.00 – 18.00 Uhr
Sonnabend, der 02. Oktober 10.00 – 18.00 Uhr
Sonntag, der 03. Oktober: 10.00 – 18.00 Uhr
Montag, der 04. Oktober: 09.00 – 12.00 und 14.00 – 18.00 Uhr
Eintritt: 2,00 €.
Das Imbissgeschäft begann am Sonnabend und Sonntag jeweils gegen 11.00 Uhr.
Es war wieder soweit. Das Pilzjahr hatte seinen Höhepunkt zwar bereits überschritten aber dennoch luden in einigen Regionen Deutschlands Pilzvereine oder Botanische Gärten zu Pilzschauen ein. So auch wieder bei uns in Wismar. Dazu waren einige Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. an den Vortagen in die verschiedenen Wäldern, Wiesen, Parks und Heiden ausgeschwärmt, um eine möglichst große Bandbreite an einheimischen Großpilzen zu organisieren.
So fuhr ich mit unseren Pilzfreunden Thomas und Peter am Dienstag zu Ganztagsexkursionen in verschiedene Wälder. In den sandigen Revieren bei Börzow fanden wir beispielsweise diese Schleierlinge. Es handelt sich um den Blutblättrigen Hautkopf (Cortinarius semisanguinea).
Dieses Maronen – Duo eignet sich geradezu perfekt für unsere Ausstellung.
Standortwechsel: Von Börzow nach Woitendorf, in den Staatsforst Rehna. Anderer Boden, andere Pilze. Hier sind es Trompeten – Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis).
Zarte Wollstiel – Schirmlinge (Lepiota clypeolaria) für die Frischhaltedose.
Gleich daneben, an einer moosreichen Wegrandböschung, einige Sattel – Lorcheln (Helvella ephipium).
Farbenfrohe Saftlinge (Hygrocybe spec.).
Auch dieser Hainbuchen – Röhrling (Leccinum griseum) muss mit.
Ein Prachtstück eines Tränenden Saumpilzes (Lacrymaria laccrymabunda). Vorsichtiges Transportieren ist angesagt, soll er noch unversehrt auf der Ausstellung landen.
Noch anspruchsvoller war der Transport dieser Stäubenden Zwitterlinge (Asterophora lycoperdoides) samt ihres Wirtssubstrates.
Auch die farbenfrohen Dunkelvioletten Dickfüße (Cortinarius violaceus) sind recht brüchig und müssen mit Vorsicht behandelt werden.
Wenn schon im Woitendorfer Wald unterwegs, dürfen auch die Herbsttrompeten (Craterellus corucopioides) nicht fehlen.
In Gesellschaft der Totentrompeten eine Insel von Krausen Kraterellen (Craterellus sinuosus).
Vom Woitendorfer Wald an den Neumühler See bei Schwerin – Friedrichsthal. Junge Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus).
Junge Klapperschwämme (Grifola frondosa) am Fuße einer alten Eiche.
Willkommene Lärchen – Begleiter für die Röhrlings – Ecke: Gold – Röhrling (Suillus flavus).
Was wäre eine Große Ausstellung im Steinpilz – Wismar ohne Herrenpilze (Boletus edulis)? – Die Hangterrassen zum Neumühler See machten es möglich.
Satter Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) im Buchenwald.
Wunderbare Rotgelbe Stoppelpilze (Hydnum rufescens).
Goldfellschüppling (Pholiota aurivella) an Laubholz. Seine bräunlichen Schüppchen schwimmen in einer Schleimschicht und können auch leicht abgespült werden.
Eine gewisse Ähnlichkeit weist der Sparrige Schüppling (Pholiota squarrosa) auf. Seine sparrig abstehenden Schüppchen entspringen einer trockenen Hut- und Stieloberfläche.
Das die Uferbereiche des Neumühler Sees, mit ihrem steilen Landschaftsrelief eine Fundgrube seltener Arten ist, scheint hinreichend bekannt. So begeisterten uns heute etliche Exemplare des Gelbgrünen Kammporlings (Albatrellus cristatus), der eigentlich eine Art montaner Regionen ist.
Auch der Violettfleischige Stachelpilz (Sarcodon joeides) ist eine sehr seltene Art und in Deutschland vom Aussterben bedroht.
Zwar nicht vom Aussterben bedroht, aber dennoch nicht gerade häufig ist dieser Grüngefelderte Täubling (Russula virescens), einer unserer besten Speisepilze.
Filzröhrlinge der Gattung Xerocomus vollständig vom Goldschimmel (Hypomyces chrysospermus) in Besitz genommen.
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Nun, wir sind zwar keine Eichhörnchen und wollen uns von unserer Ausbeute auch nicht ernähren, aber dennoch kann sich das Ergebnis sehen lassen und wird in Kühlschränken eingelagert.
Sie wurden sondiert und in Frischaltbehältern in unseren Kühlschränken zwischengelagert und ab dem 30. September begannen wir mit dem Aufbau der Ausstellung. Die Frischpilze wurden auf Moosflächen naturnah präsentiert und die jeweiligen Arten bekommen ihren Ausweis in Form von Namensschildern, auf dem der deutsche und wissenschaftliche Name, ihre Wertigkeit und teilweise auch noch einige ökologische Stichpunkte enthalten sind. Auch während der Ausstellungstage wurde die Präsentation ständig erneuert b. z. w. aufgefrischt, damit auch am Sonntag und Montag noch aussagekräftige Pilze in Augenschein genommen werden können.
Eine der drei Ausstellungsflächen.
Die 2. Präsentationsfläche.
Auch die Hexeneier der bei Stern – Buchholz gefundenen Tintenfischpilze haben sich im laufe der Ausstellung nach und nach entfaltet.
Auch die Mittelfläche ist dicht an dicht mit Frischpilzen bestückt. Wir haben sie in diesem Jahr, um mehr Abstand wegen Corona zu ermöglichen, um die Hälfte reduziert.
Für 2 € Eintritt gab es viel zu sehen. Immerhin gelangten 285 einheimische Großpilzarten zur Auslage.
Phillip Müller hilft nicht nur beim weiteren komplettieren der Ausstellung, sondern steht auch den Besuchern mit fachlichen Auskünften beratend zur Seite.
Auch unser Imbissstand wurde wieder vor dem Info – Zentrum aufgebaut. Dort haben wir wie gewohnt leckere Pilzgerichte zur Verköstigung oder auch zum satt essen angeboten. Selbstverständlich Wald- und Wiesenfrüchte aus heimischer Umgebung. Dazu gab es traditioneller Weise auch wieder frische Waffeln, Tee und Kaffee und manch andere Überraschung.
Pilzpfanne mit würzigem Hallimasch.
Frikassee von Schwefelporlingen, dass Hühnerfrikassee für Vegetarier.
Frischer Plattenkuchen wie bei Muttern.
Pilzpfanne mit Parasolen.
Die Kundschaft kann kommen.
Monika bereitet frische Waffeln zu.
Franzi übernahm das Kassieren und hat auch unsere Angebotstafeln ganz wunderbar beschriftet.
Hans – Peter, ganz rechts, behält den Überblick beim Einlass. Corona bedingt müssen von jedem Besucher Kontaktdaten aufgenommen werden und außerdem konnte die Luca – App genutzt werden. Bernhard aus dem Spreewald hat derweil alles im Blick. Ihm und seiner Lebensgefährtin Magret sei ganz besonders gedankt, denn sie opfern seit Jahren kostbare Urlaubstage, um unsere Ausstellung aktiv zu unterstützen.
Natürlich durfte auch wieder die Pilzberatung in Anspruch genommen werden.
Unser Erinnerungsfoto zur Großpilzausstellung 2021. Es war ein arbeitsreiches Wochenende und daher ganz herzlichen Dank für euren Einsatz zum Erhalt der Wismarer Pilzberatungsstelle.
Ganz besonderer Dank gilt unserer guten Seele Irena. Unglaubliches hat sie auch an diesem Wochenende wieder geleistet.
Wir danken allen Besucherinnen und Besuchern, die auch in diesem Jahr wieder unsere sehenswerte Ausstellung in Augenschein nahmen und somit unseren Einsatz entsprechend honorierten.
Wann findet die 29. Großpilzausstellung statt? – Siehe unter Termine!