Mittwochsexkursion Großklützhöved
Auch für interessierte Gäste
Ziel war das MTB: 1933/4 = Großklützhöved
Nur ein kleiner Zipfel, nämlich ein Landbogen in der Boltenhagenbucht, genannt Großklützhöved, ragt in das Wasser der Ostsee hinein. Es ist die einzige Landmarke des Messtischblattes, welches ansonsten nur aus Ostsee besteht. Bewaldet ist hier nur der Küstenstreifen und ein schmales Wäldchen am Golfplatz. Gerade auch im Frühling können die Küstenwälder recht interessant sein. Aber für die hier zu erwartenden Frühlingsarten, die bei Pilzsuchern von Interesse sein könnten, ist es wohl noch etwas zu früh. Aber es soll ja Kartiert werden. Hier einige Bilder von heute. Angemeldet hatte sich keiner weiter, so dass ich alleine unterwegs war.
Start und Endpunkt der Exkursion. Kaum hatte ich den Wald hinter dem Hinweisschild betreten, wurde ich von einem Menschen aufgefordert, meine Personalien zu nennen, da ich einen Privatwald betreten hätte.
Dieses lehnte ich selbstverständlich ab und verwies darauf, das alle Wälder, soweit nicht ausdrücklich als Sperrzone gekennzeichnet, von Jedermann auch abseits der Wege betreten werden dürfen und ließ mich von meinem Ansinnen nicht abhalten, hier heute meine Exkursion durchzuführen.
Dieser Laubholzast ist vom Häutigen Lederfältling (Byssomerulius corium) überzogen. Eigentum des Waldbesitzers und er achtete streng darauf, dass ich den Ast nach dem Fotografieren auch in seinem Wald zurück lasse.
Judasohren (Hirneola auricula judae) sind nach den jüngsten Regenfällen wieder zu neuem Leben erwacht.
Das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma) entwickelt sich zunächst unter der Rinde von totem Laubholz und sprengt diese schließlich weg.
Stopplige Drüslinge (Exidia truncata) neben der Gemeinen Gelbflechte an einem toten Eichenzweig.
Neben der Buche bildet die Birke das Hauptsubstrat des Echten Zunderschwamms (Fomes fomentarius).
Ein Fabelwesen!
Stummelfüßchen (Crepidotus spec.)
Gemeine Gelbflechte (Xanthorina parietina) auf einem Findling am Waldesrand. Durch die Eutrophierung unserer Landschaft ist diese Flechte massenhaft zu finden. Sie ist auch Nahrungsquelle für einige Falterarten. Man findet sie meist an Bäumen, kann aber auch an Mauern, auf Dachplatten oder so wie hier, auf Steinen wachsen.
Die einzigen Frischpilze von heute: Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus).
Massenpilze in jedem Frühjahr an toten Stängeln der Großen Brennnessel: Orangerote Brennnesselbecherchen (Calorina fusarioides).
Ein Trauerspiel, das Eschen – Sterben.
An Obstbäumen und dornigem Gebüsch keine Seltenheit, der Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus).
Gut auf trockene Lebensräume angepasst und auf frischem, aber totem Hartholz spezialisiert, ist der Gemeine Spaltblättling (Schizophyllum comune).
Frisch aufgequollen und in satter Färbung zeigt sich hier der Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica).
Wunderbar verwachsen präsentiert sich dieser Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Er musste dann doch dran Glauben. Diebstahl im Privatwald!
Die Artenliste von MTB 1933/3 = Großklützhöved: Orangerotes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Goldgelber Zitterling, Judasohr, Birken – Zungenporling, Flächiges Eckenscheibchen, Eichen – Eckenscheibchen, Stoppliger Drüsling, Echter Zunderschwamm, Glimmer – Tintling, Pflaumen – Feuerschwamm, Schuppiger Porling, Schmetterlings – Tramete, Samtiger Schichtpilz, Gemeiner Spaltblättling, Rotrandiger Baumschwamm, Erlen – Schillerporling, Häutiger Lederfältling und Holunder – Rindenschichtpilz.
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