Öffentliche Pilzlehrwanderung
Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes
Sie führte an das Selmsdorfer Traveufer
Badestelle am Selmsdorfer Trave – Ufer am 16.April 2022.
Die 2. Lehrwanderung des Jahres führte uns ganz in den Westen unseres Bundeslandes, an die Grenze zu Schleswig – Holstein. Genauer gesagt, an das bewaldete Trave – Ufer zwischen den Ortschaften Teschow und Selmsdorf. Nadel- und Laubwald steht hier auf überwiegend sandigen Böden. Zumindest im Herbst (welch Wunder!) kann es hier eine sehr vielseitige Pilzflora geben. Als ich in den 1990er Jahren im Spätherbst mit einem weiteren Pilzfreund hier kartieren war, konnten wir einen enormen Artenreichtum feststellen. Das war heute nicht so, denn wir starten wie gewohnt sehr verhalten in die neue Saison. Einige Frühaufsteher konnten uns allerdings erfreuen und so wurde es interessanter und erholsamer Pilzausflug an frischer Frühlingsluft.
Start und Endpunkt unserer Wanderung war an der Waldkita.
Pinnwand des Waldkindergartens.
Grün verfärbtes Totholz zeugt von der Anwesenheit des Grünspanbecherlings.
Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus). Jung essbar, aber bitte ohne Osterwasser!
Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).
Phillip beäugt kritisch einen kleinen Zweig mit Pilzbesatz.
Es handelt sich um Topf – Teuerlinge (Cythus olla).
Junge Fruchtkörperanlagen des Topf – Teuerlings (Cyathus olla).
Foto – Termin mit Glimmer – Tintlingen.
Weiter führt uns der Weg durch den Sonnenlicht durchfluteten Frühlingswald.
Ein Bitterer Zapfenrübling (Strobilurus tennacellus). Ungenießbar.
Klassischer Weise an der Stirnfläche eines gesägten Fichtenstammes finden wir die Reihige Tramete (Antrodia serialis).
Am Wegesrand wurde etwas entdeckt.
Es handelt sich um den Warzigen Drüsling (Exidia plana).
Typische Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor) mit ihren mehrfarbig zonierten Konsolen.
Diese essbaren Freiblättler fruktifizieren fast ganzjährig auf Totholz und deren Resten. Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).
Ein kleiner Zapfenrübling wird hier hingebungsvoll in Betracht gewogen.
Der Bittere Zapfenrübling mit Substrat. Die Pilze wachsen aus alten, oft im Waldboden versenkten Kiefern – Zapfen heraus.
Leuchtend rote Apothezien des Österreichischen Prachtbecherlings (Sarcoscypha austriaca) erfreuten unsere Augen und verzierten den Waldboden.
Porenstrukturen der Rötenden Tramete (Daedaleopsis confragosa).
Wir erreichen das Trave – Ufer.
Stimmungsvoller Blick auf die Trave.
Das Ro-Ro Cargo – Ship Friedrich Russ steuert von Travemünde hinaus auf die Ostsee in Richtung Finnland.
Ein resupinater Porling auf einem toten Kiefernstamm. Es könnte sich um den Grauweißen Resupinatporling (Diplomitoporus lindbladii) handeln.
Erinnerungsfoto am Selmsdofer Trave – Ufer. 16.04.2022.
Wir nehmen Abschied vom Wald zwischen Selmsdorf/Teschow und der Trave.
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