Mittwochsexkursion bei Grevesmühlen
Auch für interessierte Gäste
Es ging in das MTB: 2133/2 = Grevesmühlen
Wir starteten in Richtung Tressower See.
Wir, das waren Catrin aus Katelbogen, Phillip aus Renzow und Reinhold aus Wismar. Ziel war heute der 2. Quadrant im MTB Grevesmühlen. Es ist der waldreichste Quadrant des Messtischblattes. Große Teile der Everstorfer Forst und die Forst Jamel liegen im Kartierungsgebiet. Nördlich der B 105 liegt „Im Gebirge“. Ein sehr hügeliger Bereich der Jamelner Forst. Bestanden mit Fichten und Buchen. Interessant könnte vielleicht auch der Ufer – Bereich des Tressower Sees sein, dachten wir uns. Gerade auch im Frühling.
Feuchtwald nordöstlich des Tressower Sees.
Besonders im April sieht man an Bäumen und deren Stubben immer wieder den Bovistähnlichen Schleimpilz (Reticularia lycoperdon).
An einem toten Fichtenstamm fanden wir diesen überständigen Schwarzgebänderten Harzporling (Ischnoderma benzoinum). Er gleicht im Prinzip dem Laubholz – Harzporling, den wir vorwiegend an Buchenholz antreffen können.
Auf der Rinde eines toten Buchenstammes sehen wir hier die Zusammenfließende Kohlenbeere (Hypoxylon cohaerens).
Schlanke Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes).
Am selben Substrat – Knüppel (Acer) sehen wir hier das typische Muster eines Giraffenfells, also Giraffenholz. Obige Holzkeule soll dafür verantwortlich zeichnen.
Bei so vielen Buschwindröschen muss doch was zu machen sein.
Und es war was zu machen! Klar, wonach Catrin und Phillip Ausschau hielten: Anemonen – Becherling (Dumontinia tuberosa).
An toten Knüppeln von Esche findet sich nicht selten der Eschen – Zystidenrindenpilz (Peniophora limitata).
Zur Abwechslung auch mal einige richtige Pilze mit Hut und Stiel. Frühlings – Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea). Durchaus für ein Pilzsüppchen tauglich.
Aber der herausragendste Fund war dann doch dieser Körnige Flockenschüppling (Flammulaster granulosum). Phillip hat ihn entdeckt. Laut Verbreitungskarte der DGfM erst 2 Nachweise für M-V dokumentiert und daher eine enorme Aufwertung unserer heutigen Mittwochsexkursion.
Ob dieser Flockenschüppling tatsächlich so selten ist, darf leicht angezweifelt werden. Sicher auch mal übersehen. Aus Schleswig – Holstein liegen durchaus einige Nachweise vor und regional auch anderswo in Deutschland, wo aktiv kartiert wird.
Catrin und Phillip beäugen kritisch einen Holzknüppel.
Ein Frühlingswald vom feinsten.
Phillip hatte auch einen Blick für Phytoparasiten. Hier ist es der Braune Moschuskraut – Rostpilz (Puccinia odoxae).
Die Artenliste von MTB: 2133/2 – Tressower See: Orangerotes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Judasohr, Flacher Lackporling, Warziger Drüsling, Rotbraune Kohlenbeere, Bovistähnlicher Schleimpilz, Anemonen – Becherling, Rotrandiger Baumschwamm, Angebrannter Rauchporling, Gemeiner Violettporling, Schwarzgebänderter Harzporling, Striegeliger Schichtpilz, Schmetterlings – Tramete, Schlanke Ahorn – Holzkeule, Eschen – Zystidenrindenpilz, Frühlings – Mürbling, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Körniger Flockenschüppling, Geweihförmige Holzkeule, Scharbockskraut – Rostpilz, Pflaumen – Feuerschwamm, Rotbrauner Borstenscheibling, Zinnoberroter Pustelpilz, Rötende Tramete, Gemeiner Feuerschwamm, Austern – Seitling, Goldgelber Zitterling, Moschuskraut – Rostpilz.
Wir verabschieden uns vom Tressower See.
Wann findet die nächste Mittwochsexkursion statt? – Siehe unter Termine!