Öffentliche Pilzlehrwanderung
Pilzwandern im Jahr das Roten Fliegenpilzes
Sie führte durch das Radebachtal bei Blankenberg
Das Radebachtal ist seit vielen Jahren ein Klassiker unserer Pilzwanderungen. Es bietet zu gegebener Zeit viel Abwechslung durch seine teils kalkhaltigen Hangterrassen zum Radebach hin. Besonders im Sommer und Herbst. Jetzt im Frühling können aber auch schon erste Röhrlinge, wie Flockenstielige Hexen – Röhrlinge oder Sommersteinpilze den Sammler beglücken. Erste Frauentäublinge können wachsen und auch andere Frühaufsteher. Zumindest soweit es die Witterung erlaubt. Und die war in den letzten Wochen einfach viel zu trocken. Jüngste Regenfälle ließen aber zaghaft einige Frischpilze sprießen.
Wir starten.
Catrin hat an einem Baumstumpf eine Tramete entdeckt.
Und Phillip einen monströsen und überständigen Flockenstieligen Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).
Auch diese ungenießbaren Goldfell – Schüpplinge (Pholiota aurivella) hat Phillip entdeckt und für uns aus der Schlucht geholt, wo sie an einem liegenden Buchenstamm wuchsen.
Ein angenehmer Duft entströmt der an totem Fichtenholz vorkommenden Fenchel – Tramete (Gloeophyllum odoratum).
Der erste Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla), der mir in dieser Saison unter die Augen trat.
Der Angebrannte Rauchporling (Bjerkandera adusta) zählt zu unseren häufigsten Porlingen. Er fruktifiziert sowohl an Laub- wie auch an Nadelholz.
Wir wechseln die Seiten.
Am Geäst einer gestürzten Rotbuche etliche Buckel – Trameten.
Wir wandern nun den Gerhard – Schulze – Weg entlang. Zu seiner Einweihung, vor etlichen Jahren, war auch unsere ehemaligen Landespilzsachverständige Brigitte Schurig anwesend.
Ein Phytoparasit an Giersch. Es dürfte sich um eine Puccinia handeln.
Zwei Blätterpilze erfreuen uns.
Es handelt sich um den essbaren Voreilenden- oder Frühlings – Ackerling (Agrocybe praecox).
Auch zarte Tintlinge (Coprinus spec.) haben nun auf die jüngsten Regenfälle reagiert. 28.05.2022 im Radebachtal.
Das Radebachtal gilt ja als Raritäten – Kabinett bezüglich Großpilze. So wollte sich dieses Bachtal auch nicht lumpen lassen und gab uns diese kopfzerbrechende Vorgabe. Als zu Tubaria gehörig war bereits im Feld klar. Aber das es sich um eine ausgesprochen seltene Art handelt, das natürlich nicht. Weißlicher Trompetenschnitzling (Tubaria hololeuca). Laut DGfM dürfte es sich um den fünften Nachweis dieser Art für die BRD handeln. So selten, dass selbst im Netz kaum eine vernünftige Abbildung dieser Rarität findet.
Durch die ungünstige, pilzunfreundliche Witterung dieses Frühjahres hielten sich selbst die sonst auch schon früh im Jahr so häufigen Stubbenpilze wie die Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) zurück. 28.05.2022 im Radebachtal.
Informationstafeln am Wanderweg.
Die ersten Behangenen Faserlinge (Psathyrella candolleana) sind erschienen. Ein zarter, aber leckerer Suppenpilz.
Phillip hat seinen Beraterschein im vergangenen Jahr bestanden und Catrin möchte ihn in diesem Jahr in Angriff nehmen. Daher schnell noch ein Bild von diesen Speisepilzen.
Ungenießbar ist hingegen der lederige Mai – Stielporling (Polyporus lepideus).
Ein etwas ungewöhnlicher Hochsitz.
Auch der Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster) gehört zu den Steilporlingen, der aber jung essbar sein soll.
Der Radebach wurde hier wohl eher unfreiwillig angestaut. Als Folge sterben Bäume in Ufernähe ab, die zu nasse Füße bekommen haben.
Das war die kleine Truppe, die heute das Radebachtal auf der Suche nach Groß- und Kleinpilzen durchstreifte. 28. Mai 2022.
Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!