Mittwochsexkursion bei Wittenburg
Auch für wissbegierige Gäste
Es ging in das MTB: 2432/1 = Düsterbecker Forst
Mein Exkursionsgebiet zwischen Schilde und Düsterbeck.
Heute begann ich mit dem Messtischblatt Wittenburg, im Maßstab 1: 25 000. Im ersten Quadranten befinden sich mehrere Bereiche, die in Frage kamen. Zum einen ein Waldgebiet nordöstlich von Drönnewitz mit integriertem Fuchsberg. Zum anderen Bruchwälder östlich Neuhof, so der Große Bruch. Größere Waldbereiche finden sich auch südlich Döbbersen, die vom Flüsschen Schilde tangiert werden und sich nach Süden bis in den Bereich Wittendörp ziehen. Ich entschied mich für ein recht vielseitiges und teils naturnahes Wald- und Forstgebiet zwischen den Ortschaften Boddin und Raguth, südlich des Woezer Sees mit dem Namen Düsterbecker Forst. Zwischen den beiden Flussläufen Schilde und Düsterbeck.
Das Exkursionsgebiet gehört zum Biosphärenreservat Schaalsee.
Kaum haben die Eichen ihr Laub voll entfaltet, legt sich bereits der erste Mehltau über ihre Blätter.
Wunderbar entwickelt sehen wir hier das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma) an totem Birkenast im Waldgebiet an der Schilde.
Tote Birkenstämme sind vom Echten Zunderschwamm besiedelt.
Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).
Porlinge an einem toten Eichenstrunk. Für einen Eichen – Feuerschwamm sind die Fruchtkörper zu rotbräunlich gefärbt. Den Kupferroten Lackporling kenne ich bisher nur von alten Rotbuchen, er soll aber auch an Eiche gefunden worden sein.
Im Juni fallen die Zapfen von den Kiefern. So war heute nochmals Zapfen – Sammeln angesagt.
Der hübsche Ampferblatt – Rostpilz (Ramullaria rubella) – ein Kleinpilz.
Jüngerer Buchenwald.
Rötliche Buchen – Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme).
Mitten im Wald eine Linde. Ihr Fuß wirkt von weitem wie der Bodenkontakt einer Windhose, die Staub aufwirbelt.
Diese tote Buche wird vom Flächigen Eckenscheibchen entrindet. Eventuell ist es aber auch ein anderer Pyrenomycet.
Mehrstöckiger Buchenwald.
So sieht natürliche Waldverjüngung aus.
Ein Paradies für holzbewohnende Pilzarten.
Konkurrenzkampf verschiedener Junggehölze an lichten Standorten.
Auch Lärchenzapfen machen sich gut in Adventsgestecken.
Hier wurde ganz fleißig gesponnen. Welcher Spinner hier am Werk war, kann ich leider nicht sagen.
Endlich, mitten auf dem Waldweg unter Eichen und Buchen, die ersten und letzten Frischpilze der heutigen Tour.
Es handelt sich um essbare Graublaue Reiftäublinge (Russula parazurea).
Rostbrauner Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus). Der Pilz wächst immer resupinat an verschiedenen Laubhölzern.
Tolle Buchenkannte, aber leider zu trocken!
Ein häufiger Laubholz – Bewohner auf meist am Boden liegenden Stämmen und Ästen ist der dünnfleischige, bunt gezonte und porenlose Samtige Schichtpilz (Stereum subtomentosus).
Jungfichten- und Douglasienbereich.
Verbuschung durch Wildverbiss.
Saurer Mischwald, so wie ihn die Mykophagen lieben.
Meist an totem, noch berindeten Birkenholz findet sich die Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme).
Zwar zu den Porlingen gehörend besitzt der Eichen – Wirrling lamellenartige Strukturen auf der Unterseite.
Dieser Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) hat nach dem Fall seines Wirtsbaumes seinen Fruchtkörper umgebaut, damit die Fruchtschicht wieder nach unten zeigt. Ein sogenannter Geotropismus.
Auch für die Vielgestaltigkeit dieses Fruchtkörpers zeichnet der Geotropismus verantwortlich.
Hier die Artenliste von 2432/1 – Düsterbecker Forst südlich des Woezer Sees: Eichen – Zystidenrindenpilz, Eichen – Mehltau, Flächiges Eckenscheibchen, Echter Zunderschwamm, Striegeliger Schichtpilz, Eichen – Eckenscheibchen, Eichen – Rindensprenger, Eichen – Spaltlippe, Zugespitzter Kugelpilz, Ampferblatt – Rostpilz, Schmetterlings – Tramete, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Graublauer Reiftäubling, Birnen – Stäubling, Rostbrauner Feuerschwamm, Gelbe Lohblüte, Samtiger Schichtpilz, Striegelige Tramete, Vielgestaltige Kohlenbeere, Birken – Zungenporling, Eichen – Wirrling, Flacher Lackporling, Herber Zwergknäuling, Rotrandiger Baumschwamm und Gemeiner Violettporling.
Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!