Öffentlich in den Seetannen

23. Juli 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Sie führte durch die Seetannen bei Dabel

Die Seetannen erstrecken sich zwischen den Ortschaften Dabel, Borkow und Schlowe b. z. w. zwischen dem Dabeler- und Borkower See und nördlich des größeren Kleinpritzer Sees. Der Forstbereich stockt auf zumeist sandigem Untergrund und ist von Laub- und Nadelbäumen bestanden. Es gibt Seeuferbereiche, die auch für Pilzfreunde interessant sein können und auch attraktive Moorbereiche. Neben den klassischen Speisepilzen sind bei entsprechenden Voraussetzungen natürlich auch allerlei weniger bekannte Pilzarten zu finden, die den Speisezettel bereichern können und im Idealfall auch ihre ungenießbaren oder sogar giftigen Doppelgänger. Die erwähnten Voraussetzungen für ein sommerliches Frischpilzaufkommen waren durch Trockenheit denkbar ungünstig, so dass es praktisch keine Frischpilze gab. Aber auch kaum Interessenten und so waren hier heute auch nur drei Augenpaare unterwegs.

Phillip brachte diesen Hitzegedörrten Boletus mit. Er fand ihn unter Europas ältester Blutbuchenallee in Renzow.

Es sollte sich um einen Anhängsel – Röhrling (Boletus appendiculatus) handeln.

Trockenheits – Risse auf dem Hut, aber es ist noch die typische, rotbräunliche Hutfarbe zu erkennen.

Und Catrin hatte wieder ihrem Talent des Zeichnens an einigen Ganodermas freien Lauf gelassen und brachte mir nochmals einige Arbeiten mit.

Kaum gestartet, stolperten wir fast über diesen Erdstern (Geastrum cf.).

In den Seetannen gibt es auch Buchen und Eichen. Rübezahl ist im Riesengebirge zu hause, so dürfte hier der Wind seine Kraft entfaltet haben und solch starkes Totholz ist für uns immer von Interesse.

Catrin bei der Inspektion.

An einer der umgestürzten Bäume, eine Eiche, der Fund des Tages, der Kupferrote Lackporling (Ganoderma pfeifferi). Ich wurde vor Ort etwas stutzig bezüglich des Substrates, weil ich ihn meist von Buche kenne. Aber es darf auch mal Eiche sein. Relativ selten, zumindest zerstreut. Es handelt sich um einen Vitalpilz.

Catrin und Phillip in den Seetannen.

Und plötzlich, mitten auf dem Waldweg, ein Frischpilz. Das der Fleischrote Speisetäubling (Russula vesca) eine ausgesprochene Delikatesse darstellt, wissen auch die Tiere des Waldes.

Ein attraktiv wirkendes Birkenmoor. Leider ohne Frischpilze.

Dafür bricht an einer geschädigten Moorbirke ein Schiefer Schillerporling (Inonotus obliquus) heraus. Einer der beliebtesten Vitalpilze (Chaga).

Ein beliebtes Plätzchen für die Schwarzkittel.

Der Tintenstrichpilz (Bispora antennata) landet wohl nur äußerst selten in den Körben der Pilzsucher.

Catrin hat Zunderschwämme entdeckt.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Ein etwa 3 cm breiter, fragmentöser Schlauchpilz am Wegesrand unter Nadelbäumen. Er hatte einen etwas aderig zusammen gezogenen Stielansatz.

Wir verabschieden uns von den Seetannen und hoffen beim nächsten Besuch auf etwas mehr Angebot bezüglich Frischpilzen.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!