Mittwochsexkursion im Wald bei Thorstorf
Auch für interessierte Gäste
Es ging in das MTB: 2033/3 = Boltenhagen
Goldenes und warmes Oktoberwetter, aber der Buchenwald zwischen den Ortschaften Thorstorf und Parin lässt eher vermuten, wir befinden uns noch Mitten im Sommer. Von den Temperaturen her konnte man das ebenfalls vermuten. Nichts von goldener Laubfärbung und das Ende Oktober!
Im dritten Quadranten des MTB Boltenhagen gibt es mehrere, kleinere Waldgebiete, die für unsere Mittwochsexkursion in Frage kommen könnten. Da wäre zunächst der Wolfsbruch bei Klütz. Er war schon im Frühling 2021 im Rahmen unserer Mittwochsexkursionen ein schönes Ziel. Zwei weitere Wäldchen schließen sich in Richtung Süden an. Das umfangreichste Revier findet sich jedoch zwischen den Ortschaften Thorstorf, Rolofshagen und Parin. Auch dieses Laub- und Nadelwaldgebiet war schon einmal Mittwochs an der Reihe und auch eine erfolgreiche, öffentliche Lehrwanderung in Begleitung eines Fernseh – Teams (Wismar t-v) führte bereits hier her. Es war auch heute das Ziel der Mittwochsexkursion. Dabei begleiteten mich auch drei Urlauberinnen und ein Ehepaar aus Pinnow.
Dieser Baumriese hat es bereits hinter sich. Hallimasch gibt ihm den Rest.
Es handelt sich um Honniggelben Hallimasch (Armillaria mellea). Sie landeten zunächst in meinem Korb, dann im Kochtopf und schließlich im Gefrierschrank.
Hin und wieder sorgt Totholz oder ein Graben für etwas unwegsamere Verhältnisse.
Der Rauchfarbene Milchling (Lactarius azonites) ist charakteristisch für den besseren Buchenwald, auch wenn er nicht gerade zu den häufigsten Arten seiner Gattung gehört.
Zahlreiche, teils in Hexenringen wachsende Erdritterlinge im Kalkbuchenwald. Sie gehören in die Gruppe um Tricholoma atrosquamosus oder T. orirubens. Letzterer soll ein gelbgrünliches Basismycel aufweisen, welches ich hier nicht ausmachen konnte.
Der Graue Korallenpilz (Clavulina cinnerea).
Im Sommer in Parkanlagen und im Herbst in Wäldern unter Eichen findet sich der häufige und geringwertige Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea).
Ein Kiefern- oder besser Nadelholz – Braunporling (Phaeolus schweinitzii).
Ein Büschel von Rillstieligen Helmlingen (Mycena polygramma) in der Draufsicht.
Hier werden gleich Stockschwämmchen für Begeisterung sorgen.
Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).
Da wird natürlich gerne zugegriffen.
Nein, hier ist nichts von goldenem Oktober zu sehen!
Der Breitblättrige Rußmilchling (Lactarius rugosus).
Und noch einmal Hallimasch (Armillaria cf.).
Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron).
Der Falbe Milchling (Lactarius pallidus) ist zwar ein imposanter Sprödblättler, aber leider wegen seiner Schärfe nicht Kochtopf- oder Pfannentauglich.
Und dieser Maronen – Röhrling besitzt bereits ein proteinreiches Innenleben.
Der Camembert – Täubling (Russula amoenolens) gehört zu den stark gerieften Kammtäublingen und ist ungenießbar. Wir finden ihn sehr häufig unter Eichen.
Ebenfalls recht häufig und an Laubholz findet sich das leicht kenntliche Gallertfleischige Stummelfüßchen (Crepidotus mollis).
Zu dem bittersten, welches unsere Großpilzflora zu bieten hat, gehört der Gefleckte Rübling (Collybia maculata).
Ähnlich seinem nächsten Verwandten, dem Grauen Faltentintling, sollte auch bei diesem Spitzbuckligen Faltentintling (Coprinus acuminatus) kein Alkohol getrunken werden, möchten man diesen, angeblich wohlschmeckenden Speisepilz, verzehren.
Wie alle Rettich – Helmlinge, ist auch der Schwarzgezähnelte Rettich – Helmling (Mycena pelianthina) leicht giftig.
Der dichte Nebel des morgens hatte sich längst gehoben und strahlendem Sonnenschein Platz gemacht. Beweis genug, dass die Nebelkappe nicht nur im Nebel zu finden ist. Aber Spaß bei Seite. Der häufige Pilz wächst vor allem zum Spätherbst hin, der oft neblig grau daherkommt. So wie die Färbung des umstrittenen Speisepilzes.
Dieser schwach giftige Knollenblätterpilz ist von Mai – November gerne in moosreichen Fichtenforsten, aber auch unter Laubbäumen anzutreffen. Narzißengelber Wulstling (Amanita gemmata).
An und um altem Buchenholz findet sich im Herbst gelegentlich der Glasigweiße Porling (Physisporinus vitreus). Er bildet unregelmäßige, wachsartige und höckerig – gewellte Überzüge aus.
Mit dem Anblick dieses schönen Maronen – Röhrlings (Xerocomus badius) möchten ich den bebilderten Bericht der heutigen Mittwochsexkursion beschließen.
Hier die Artenliste von MTB 2033/3 = Wald zwischen Thorstorf und Parin: Schmetterlings – Tramete, Rehbrauner Dachpilz, Falscher Pfifferling, Nebelkappe, Honiggelber Hallimasch, Gelbmilchender Helmling, Blaugrauer Dachpilz, Echter Zunderschwamm, Schuppiger Porling, Fastblauer Saftporling, Gallertfleischiges Stummelfüßchen, Breitblättriger Rübling, Rußfarbener Milchling, Graubräunlicher Dickfuß, Geweihförmige Holzkeule, Gemeiner Wurzelrübling, Buchen – Schleimrübling, Frauen – Täubling, Flaschen – Stäubling, Grauer Korallenpilz, Elfenbein – Schneckling, Braunfleckender Milchling, Rosa – Helmling, Falber Milchling, Birnen – Stäubling, Violetter Lacktrichterling, Purpurschwarzer Täubling, Grünspan – Träuschling, Rosablättriger Helmling, Gelbschuppiger Hallimasch, Rettich – Helmling, Süßlicher Milchling, Horngrauer Rübling, Rotfuß – Röhrling, Buckel – Tramete, Perlpilz, Angebrannter Rauchporling, Tauben – Täubling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Rillstieliger Helmling, Maronen – Röhrling, Camembert – Täubling, Steife Koralle, Gemeiner Rettich – Helmling, Violettseidiger Rißpilz, Herber Saftporling, Kaffeebrauner Scheintrichterling, Judasohr, Goldschimmel, Gefleckter Rübling, Kahler Krempling, Spitzgebuckelter Faltentintling, Dunkler Hallimasch, Safran – Schirmpilz, Schwarzgezähnelter Rettich – Helmling, Pinsel – Schüppling, Fichten – Reizker, Gelber Knollenblätterpilz, Gelbweißer Täubling, Fichten – Zapfenrübling, Duft – Trichterling, Narzißengelber Wulstling, Rotrandiger Baumschwamm, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Kiefern – Braunporling, Breitblättriger Rußmilchling und Glasigweißer Porling.
Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!