Winterimpressionen 2022/23
Über Nacht hat es geschneit! So sah es am Morgen von Maria Empfängnis vor meiner Haustür aus.
So wie in den Vorjahren auch, möchte ich in dieser Rubrik in loser Folge einige Eindrücke aus den Wintermonaten unterbringen. Nicht nur mögliche Pilzfunde, sondern auch sehenswerte Bilder aus Natur und Umwelt. Zumindest scheint der Dezember in diesem Jahr ein echter Wintermonat zu werden. Mal schauen, wie es im Verlauf des Winters weiter gehen wird.
Auch im Raum Lübeck hatte es am 08. Dezember geschneit. Vielen Dank an Christopher Engelhardt für dieses stimmungsvolle Bild.
Auch das Dach von St. Nikolai in Wismar ist angezuckert. Der Nikolaus legt ja nicht nur braven Kindern eine Überraschung an jedem 6. Dezember in die gut geputzten Schuhe und Stiefel, nein, er ist auch der Schutzpatron der Seefahrer.
Sonntag, 11. Dezember (3. Advent). Der Winter hat sich fest gesetzt und die Binnengewässer beginnen zuzufrieren. Hier der Ziegeleipark in Wismar.
Ja, da Schauen die Möwen doch einigermaßen dumm aus den Federn. Es ist nichts mehr mit Schwimmen, dafür dürfte es an den Füßen ziemlich kalt werden.
Aber ansonsten ist Vogel ja ganz gut eingepackt.
Auch die Fließgewässer beginnen mit Eisansatz, so wie hier die Köppernitz im Ziegeleipark in Wismar.
Die Stockenten, nein Erpel, dürfen also noch planschen.
Ist er nicht schick, unser schnatternder Stock – Erpel?
Sternenhimmel von Christopher Engelhardt am Abend des 14.12.2023 im Bild festgehalten. Er schrieb dazu: Orion geht auf bei Bardowiek.
Winterliche Stimmung am 16. Dezember im Wismarer Lindengarten.
Tolle Kontraste!
Wie mit Watte eingepackt.
In der bitterkalten und nebeligen Nacht vom 16. auf den 17. Dezember 2022 ging Väterchen Frost um und verzauberte mit seinem Kristall – Zepter alle Bäume und Sträucher in ein betörendes Winterkleid.
Und auch den Weihnachtsmann sah ich am Vormittag mit seinem Rentiergespann schon an meinem Wohnungsfenster vorbei galoppieren.
Nach Nebelauflösung strahlte die tief stehende Mittagssonne über die Schneelandschaft des 17.12.2022.
Der Ziegeleiteich in Wismar ist zugefroren und mit Schnee bedeckt.
Die Enten sind zum Landgang verdonnert worden.
Und mit der Nahrungssuche ist es für sie schwieriger geworden. Sie sind hier zwar an Menschen gewöhnt, halten aber gerne einen gewissen Sicherheitsabstand ein. Heute jedoch war alle Ängstlichkeit vergessen. Als sie mich erblickten, watschelten sie mir zielstrebig bis vor die Füße, in der Hoffnung, ich hätte etwas Futter zu vergeben. Ich muss gestehen, es tat mir richtig leid, dass ich nichts für sie dabei hatte.
Und auch diese Möwen wirken etwas verloren im Schnee.
Dieser „Tannenbaum“ trägt bereits ein festliches Kleid und fiebert der Weihnacht entgegen.
Fast mystisch liegt die Kuhweide in Wismar am Mittag des 17. Dezember 2022 im dunstigen Sonnenlicht eines herrlichen Wintertages.
Blick von den Wallgärten aus auf das Gerhart – Hauptmann – Gymnasium und dem Marienkirchturm. In grauer Vorzeit versuchte man mir in dieser Bildungseinrichtung 10 lange Jahre lang ein gewisses Maß an Bildung beizubringen, welches sich aber gehörig schief ging. Wie sang Dieter Hallervorden schon damals: „Doof bleibt Doof, da helfen keine Pillen!“
Immer wieder wunderbare Motive am 17.12.2022.
Einfach traumhaft, aber leider nicht mehr lange! Übermorgen schlägt das Wetter um. Es wird grau, regnerisch und windig und dazu fast schon vorfrühlingshaft mild. Das berühmte Weihnachtstauwetter hält Einzug. Wäre doch heute schon Weihnachten gewesen! 17.12.2022.
Aber es gibt natürlich auch bei Frost und Schnee noch Pilze. Hier sehen wir einen Feuerschwamm, den Catrin Berseck für uns im Bild festhielt.
Selbst Speisepilze sind vertreten, so wie hier einige Hüte des ältesten Kulturpilzes der Menschheit, dem Samtfuß – Winterpilz, in Kultur Enoki genannt.
Oder der Austern – Seitling (Pleurotus ostreatus), ebenfalls ein beliebter Kulturpilz. Beide Arten haben auf die Kälte gewartet und werden in den nächsten Wochen erst so richtig loslegen.
Kein Speisepilz ist selbstredend, dieser Schichtpilz. Alle Fotos von Catrin Berseck.
Mein Dienstfahrzeug ist eingeschneit und der Gasgriff eingefroren. Ich ahnte nicht, dass er seine letzte Fahrt bereits hinter sich hatte. Ich konnte ihn nicht mehr zum Leben erwecken und eine Reparatur würde den Restwert des Fahrzeuges deutlich übersteigen. Lebe wohl, es war einer der wenigen Roller in Wismar, die seit 2014 mit die meisten Kilometer auf dem Tacho zu stehen hatten. Und er hatte mich nie im Stich gelassen. Aber alles hat einmal ein Ende!
Der Steinpilz-Wismar wünscht einen schönen 4. Advent.
Pünktlich zum kalendarischen Winteranfang machte sich der Winter aus den Staub und einige Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. trafen sich am 22. Dezember zu einer vorweihnachtlichen Abschlussexkursion durch das Drispether Moor und der Haushalt Forst bei Zickhusen.
Das Drispether Moor ist das älteste Naturschutzgebiet Mecklenburg – Vorpommerns. Das enthaltene Torfmoor wurde trotz dem zur Torfgewinnung genutzt.
Catrin, Chris und im Hintergrund Michael waren gemeinsam mit Reinhold vom Steinpilz – Wismar heute bei feuchtkühlem Wetter unterwegs.
Einen farbenfrohen Anblick boten diese Striegeligen Schichtpilze.
Catrin hat etwas entdeckt und Chris ging gleich der Hut hoch.
Es sind nur etwas verkümmerte Hexeneier der Stinkmorchel (Phallus impudicus).
Und das sieht ganz nach Samtfuß – Winterrübling (Flammulina velutipes) aus.
Welches sich hiermit bestätigt hatte.
Ergiebiger waren aber frische Austern – Seitlinge (Pleurotus ostreatus).
Mitunter kann der Austern – Seitling aber auch mit kreisrunden Hut und zentralem Stiel daher kommen.
Wie hier im Vergleich gut zu sehen.
Auch der hübsche Orange – Seitling (Phyllotopsis nidulans) war hier an stark vermorschtem Birkenholz vertreten.
Giftig ist der Zimtfarbene Weichporling (Hapalopilus rutilans).
Bei Kaffee, Glühwein und slowenischem Gebäck tauschten wir wir schließlich noch kleine Weihnachtspräsente aus. Aber halt, das Meinige war alles andere als klein!
Es handelte sich um das hochwertige Pilzkompendium von Ehrhardt Ludwig! Mich haute es fast um, denn dass hatte wirklich einiges gekostet. Ich bedanke mich ganz herzlich bei meinen Pilzfreundinnen Catrin, Bea und Monika sowie bei meinen Pilzfreunden Michael, Christian und nochmal Christian, Martin, Christopher, Hans – Peter und Phillip! Ich muss schon lange zurückdenken, je ein so wertvolles Weihnachtsgeschenk erhalten zu haben! Natürlich steht es uns allen zur Verfügung.
Und Reinhold hatte für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen kleinen Weihnachtsgruß vorbereitet.
Michael verabschiedete sich schließlich und der Rest durchstreifte in Teil 2 unserer Vorweihnachtsexkursion noch einen kleinen Bereich der ehemaligen Haushalt Forst.
Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen aber die Regentropfen hingen wie Perlen von den Ästen und Zweigen.
Ganz besonders gut kommen sie hier im Gegenlicht zur Geltung.
Irgendwie stimmungsvolle Bilder!
Auf dem bereits bemoosten Stamm einer gefallenen Rotbuche gab es einiges zu entdecken.
So auch diese besonders üppig geratenen Spaltblättlinge (Schizophyllum comune).
Bei dem feuchten Wetter fühlen sich auch die Gallertpilze so richtig wohl.
Oder auch der Orangerote Kammpilz (Phlebia radiata), hier von Christopher Engelhardt in das richtige Licht gesetzt.
Aber Chris hatte wie immer nicht nur zwei Augen für Pilze, sondern auch für diesen Bunten Springschwanz (Orchesella flavescens).
Oder auch diesen Gekörnten Laufkäfer (Carabus granulatus).
Und mit der Gewöhnlichen Schriftflechte (Grophus scripta) nähern wir und wieder den Pilzen an. Foto und Bestimmung Christopher Engelhardt.
Ruhe und Stille ist in unseren Wäldern eigekehrt und das Jahr geht auf die Neige.
Was könnte unser Hutträger Chris hier wohl wieder im Zoom seiner Olympus haben?
Ja, klar, was wohl? Den Buchen – Hütchenträger (Phleogena faginea).
Chris hat Austern – Seitlinge im Fokus.
Nämlich Austern – Seitlinge (Pleurotus ostreatus) vom feinsten!
Und hier sehen wir einen alten Bekannten aus dem Herbst und Frühling, den Tonfalben Schüppling (Pholiota lenta).
Und auch der Ziegelrote Schwefelkopf (Hypholoma lateritium) findet sich vorzugsweise im Herbst und Frühling.
Und Catrin freute sich über diese frischen sowie riesigen Judasohren (Hirneola auricula – judae).
In der Nachuntersuchung konnte Chris, von dem auch dieses Foto stammt, noch diesem Parasiten auf einem Flachen Lackporling einen Namen geben: Brinkmanns – Vielsporrindenpilz (Sistotrema brinkmannii). Vielen Dank!
Die Wintersonne steht schon tief am Horizont. Zeit sich auf den Heimweg zu machen.
Wir sagen der Haushalt Forst auf Wiedersehen. Auf ein neues vielleicht im nächsten Jahr.
Der Gabentisch hat sich bereits gefüllt obwohl erst übermorgen der Weihnachtsmann kommt.
Danke Catrin, für dieses schöne und wertvolle Weihnachtssträußchen. Es gehört schon einiges an Fingerfertigkeit dazu! Ganz lieben Dank!
Und auch ich möchte mich ganz doll bei euch bedanken. Es war das tollste Weihnachtsgeschenk für mich seit vielen Jahren!
Bei Catrin gibt es zu Weihnachten frische Judasohren und…
Austern- Seitlinge zum Festtagsbraten.
Ein naturnahes Weihnachtsgesteck hatte Catrin noch für mich gebastelt. Ganz lieben Dank! Es wird seinen Platz zwischen all den anderen Gestecken finden, die derzeit das Info – Zentrum in eine Weihnachtsstube verwandelt haben.
Der Steinpilz-Wismar wünscht ein besinnliches, friedliches sowie glückliches und gesundes Weihnachtsfest 2022!
Weihnachtspilze auf Rindenmulch am 25.12.2022 im Wismarer Ziegeleipark. Winter – Trompetenschnitzling (Tubaria furfuracea).
Am 2. Weihnachtsfeiertag fand sich dieses süße Schneemännchen bei mir ein. Sohn Jonas, seine Mama und seine Freundin schauten zum Weihnachtsbesuch vorbei. Natürlich hatte für sie der Weißbärtige auch Geschenke unter dem Weihnachtsbaum gelegt.
Am 30. Dezember trafen sich einige Pilzfreundinnen und Freunde am Forstamt Gädebehn zu einer Vereinsexkursion außer der Reihe, die unsere Catrin organisiert hatte.
Zur Einstimmung hatte Catrin uns schon mal reichlich Frischpilze mitgebracht.
So diesen Gelbstieligen Muschelseitling (Sarcomyxa serotina).
Oder auch diese Raritäten. Dicht bei ihrem Zuhause bei Bützow hatte sie ein riesiges Massenvorkommen des sehr seltenen Teichrand – Schwefelkopfes (Hypholoma subericaeum) entdeckt. So möchte sich das Jahr 2022 so kurz vor Toresschluss nicht lumpen lassen und präsentiert uns noch solch tolle Funde!
Sie ähneln tatsächlich etwas dem leckeren, aber an Nadelholz – Stubben vorkommenden Rauchblättrigen Schwefelkopf. Aber damit kein Missverständnis aufkommt, wir sehen hier die Teichrand – Schwefelköpe! Der Teichrand – Schwefelkopf ist kein Speisepilz.
An einem mächtigen und toten Buchenstamm stimmten uns diese überständigen Ästigen Stachelbärte (Hericium clathroides) gleich richtig ein.
Und so starteten wir zu einer Exkursion durch das dortige Warnowtal.
Buchenstrunk mit Zunderschwämmen im mystischen Licht der Dezember – Sonne.
Phillip hat etwas interessantes entdeckt.
Und erläutert seinen Fund.
Es ist ein Gelbstieliger Muschelseitling.
Aber es kommt noch deutlich besser mit dem Harzigen Sägeblättling (Neolentinus adhaerens). Foto von Phillip Müller.
Der Harzige Sägeblättling zeichnet sich durch einen schwachen, aber sehr angenehmen Duft aus und er fühlt sich in der warmen Hand richtig klebrig und harzig an. Die Art ist in Mecklenburg mit wenigen Fundpunkten bekannt. In Norddeutschland zerstreut bis selten, häufig im Südwesten der BRD. Er findet sich an Nadelholz, gerne, so wie hier, an Fichte und ganzjährig, vor allem aber in der kalten Jahreszeit.
Die Warnow ist in diesem Bereich sehr naturbelassen.
Hier sehen wir den Großsporigen Gallertbecherling (Ascocoryne cylichnium).
Das Wetter ist wunderbar am vorletzten Tag des Jahres 2022.
Richtig im Gange sind nun auch die an Laubholz vorkommenden und büschelig fruktifizierenden Winter – Hemlinge (Mycena tintinabulum).
Und natürlich auch die beliebten Austern – Seitlinge (Pleurotus ostreatus). Sie haben nach der Frostperiode nun zum großen Halali geblasen.
Und das muss natürlich auch dokumentiert werden.
Austern – Seitlinge satt, wie sie schöner kaum sein können.
Eine Traube schöner als die andere.
Immer wieder tolle Motive!
Welch eine Pracht!
Und schnell noch einmal drauf gehalten, denn die Mykophagen wetzten schon ihre Messer.
Ein Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweinitzii).
Entlang der Warnow hat das Forstamt mit tierischer Konkurrenz zu rechnen.
Und wir müssen aufpassen, dass uns kein Baum auf den Kopf fällt.
Auch Irena war seit längerer Zeit mal wieder dabei.
Und die Späne, die Förster und Tischlermeister Biber zurück gelassen hat, können im Garten oder zum Kamin anheizen noch Verwendung finden.
Und für diesen schönen Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) hatte ich Verwendung.
Der Herbe Zwergknäuling (Panellus stypiticus) darf seiner Aufgabe der Holzzersetzung weiter nachkommen.
Die Winterpilze (Flammulina velutipes) werden allerdings den Gaumen der Feinschmecker beglücken.
Und am Ende der Warnow – Exkursion gab es noch einen satten Imbiss, den Irena für uns servierte. Herzhafte Pilzsuppe, frisch geräucherten Fisch oder Plattenkuchen. Dazu Kaffee, Tee oder Glühwein. Ich denke, dass war ein würdiger Jahresabschluss!
Mit prachtvollen Austernseitlingen (Pleurotus ostreatus) eröffneten am 07. Januar 2023 Catrin Berseck, Christopher Engelhardt, Christian Boss sowie Reinhold Krakow das Pilzjahr 2023 mit einer Neujahrsexkursion am Aubach bei Schwerin.
Hier sind es besonders fette Winter – Trompetenschnitzlinge (Tubaria fururacea) an liegendem Totholz.
Zwar gelbrandig, aber trotzdem sehr fotogen, sind diese Rotrandigen Baumschwämme (Fomitopsis pinicola).
Natürlich sind am Aubach auch die leckeren Samtfuß – Winterrüblinge (Flammulina velutipes) zu hause.
Überhaupt gibt es in milden Witterungsphasen im Winter sehr viel zu entdecken. Für einen echten Hobby – Mykologen herrscht jetzt Hochsaison!
Aber auch der Kochtopf – Mykologe kommt im Dezember und Januar voll auf seine Kosten. Schnell können die Sammelbehältnisse an ihre Kapazitätsgrenze gelangen.
Wieder sind es Austern – Seitlinge, die dieser alten Rotbuche an die Substanz gehen.
Was für die Buche das Todesurteil ist, erfreut den Pilzfreund.
Eine Nachbarsbuche hat es bereits hinter sich. Der Ästige Stachelbart (Hericium clathroides) und der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) geben ihr den Rest. Zu sehen ist noch ein Langstieliger Knoblauchschwindling, der dem Waldboden entstammt.
Der Stachelbart ist natürlich zu überständig zum verspeisen. Er sollte ohnehin geschont werden.
An einem alten Haselstrauch ein resupinater Feuerschwamm. Ich vermute den Polsterförmigen Feuerschwamm (Phellinus punctatus).
Ein animalisches Pilzgebilde ist hier auf Nahrungssuche.
Es handelt sich um den Fadenfruchtschleimpilz (Badhamia utricularia). Fotos und Bestimmung: Chris Engelhardt.
Endlich etwas zu fressen gefunden. Die Schichtpilze werden sicher vortrefflich munden. Foto: Catrin Berseck.
Chris hat zu hause noch mal nachgeprüft, um unsere Vermutung zu bestätigen. Wir sehen den Eichen – Stromabecherling (Rutstroemia firma).
Auf einer Wiese unweit des Aubachs ein herrlicher Solitär – Baum.
Es ist eine „deutsche“ Eiche.
Vor ihr versucht sich ein Garten – Riesenschirmpilz (Macrolepiota rhacodes var. hortensis) aus der Laubschicht empor zu schieben.
Die Eiche ist ein unter Schutz stehendes Naturdenkmal.
Mächtig gewaltig, oder? Von links: Reinhold, Christian, Catrin und Christopher. 07. Januar 2023.
Hier noch einmal die Austern – Seitlinge (Pleurotus ostreatus) vom Beginn am Aubach. Die Pilze zeigten sich in einer besonders hübschen Farbe, welche Chris mit seiner Kamera gut einfangen konnte. Es war ein wunderbarer Anblick.
Auf ein Neues heißt es so schön zum Jahresbeginn. Am 09. Januar 2023 konnte ich mein neues Dienstfahrzeug in Empfang nehmen. Finanziert von der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. Ein Nachfolgemodell meines alten Yamaha – Leichtkraftrollers. Ein herzliches Dankeschön geht an alle Pilzfreundinnen und Freunde sowie Spender, die über die Jahre den Steinpilz – Wismar unterstützten. So kann ich auch weiterhin aktuell aus Wald und Flur für euch berichten.
Hier ein schöner Fund von Chris aus Lübeck am 10. Januar 2023 in einer Gehölzinsel an der Travemünder Allee.
Wunderschöne Judasohren (Hirneola auricula judae) hier von Catrin Berseck im Bild festgehalten.
Catrins verlängerter Arm bei der Ernte von Austern – Seitlingen.
Am Sonnabend, dem 14. Januar 2023, trafen sich Catrin, Chris und Reinhold im Tarnewitzer Urwald zu einer weiteren Winterexkursion. Gleich zu Beginn, an einer toten Eiche, diese Austern – Seitlinge (Pleurotus ostreatus). Eiche als Substrat kommt bei ihm nicht so oft vor.
Aus dem Holz selbiger, toter Eiche, brechen unzählige Gallertfleischige Stummelfüßchen (Crepidotus mollis) hervor.
Der Tarnewitzer Urwald ist bekannt für seine reichen Vorkommen an Holzkohlenpilze. Chris bringt seine Kamera in Stellung.
Holzkohlenpilz (Daldinia concentrica).
So aneinander gereiht sieht man Daldinia concentrica eher selten. Jung sind die Schlauchpilze übrigens noch rotbraun gefärbt.
Catrin hat Judasohren entdeckt.
Trotz des trüben Wetters leuchten sie in einem warmen braun und fordern regelrecht zum Fotografieren auf.
Chris an einem liegenden Stamm mit etlichen Rotrandigen Baumschwämmen. Auch an ihnen kommt man nur selten vorbei, ohne die Kamera zu aktivieren.
Hier steigen sie an einem noch stehenden Stamm hinauf. Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola).
Auch das Abendbrot für Catrin und Chris ist gesichert. Winter – Rüblinge (Flammulina velutipes) gab es immer mal wieder. Übrigens tastet sich Chris gerade an die Zubereitung von Speisepilzen heran. Niemals zuvor hat er auch nur daran gedacht, aus dem Wald mit einer Pilzmahlzeit heim zu kehren. Sein Interesse an Pilzen ist eher wissenschaftlicher Natur.
Hier sehen wir den schwarzen Drachendreck. Besser bekannt unter Warziger Drüsling (Exidia plana).
So wie obiger Drachendreck, gehört auch der Goldgelbe Zitterling (Tramella mesenterica) zu den Gallertpilzen. Beide Arten kommen ganzjährig vor, benötigen aber viel Feuchtigkeit. Daher sind sie im Winter präsenter als in der warmen Jahreszeit.
Ähnlich verhält es sich auch mit dem Gemeinen- oder Winter – Trompetenschnitzling (Tubaria furfuracea).
Gelbstieliger Muschelseitling (Sarcomyxa serotina). Wir befinden uns immer noch im Tarnewitzer Urwald.
Zwar auch ganzjährig, aber doch mit deutlicher Vorliebe für das Winter – Halbjahr findet sich an feuchteren Stellen des Waldes der nach Anis duftende Duft – Trichterling (Clitocybe fragrans). Trotz seines angenehmen Geruches ist er leider giftig!
Eine tolle Entdeckung machte Cartrin am Waldrand. Am unteren Stammbereich einer alten Buche wuchsen einige Konsolen des Kupferroten Lackporlings (Ganoderma pfeifferi). Er ist zwar weit verbreitet, aber dennoch wesentlich seltener als der Flache Lackporling, den Catrin so gerne zum bemalen nutzt.
Er war etwas belegt und ich opferte einen Schluck aus meiner Wasserflasche. Ja, so muss ein Lackporling aussehen. Kupferroter Lackporling (Ganoderma pfeifferi). Foto: Catrin Berseck.
Gleich zwei Arten dicht bei einander hat Chris hier vor die Linse bekommen. Während die Zimtbraune Kohlenbeere (Hypoxylon howeianum), links, zu den echten Schlauchpilzen gehört, wird die rechts zusehende Gemeine Schriftflechte von solchen dominiert. Teils Alge, teils Schlauchpilz, wobei die Pilze das Sagen haben.
Und da wir schon mal beim Thema Flechten sind, hier ebenfalls ein Bild und eine Bestimmung von Christopher Engelhardt. Wir sehen die Gefleckte Punktschüsselflechte (Punctelia subrudecta).
Ein Hingucker waren auch diese leuchtenden Orange – Seitlinge (Phyllotopsis nidulans).
Die ursprünglich bei uns seltene und offensichtlich wärmeliebende Art breitet sich in M-V immer mehr aus.
Wenig verknotet zeigt sich hier der Knotige Schillerporling (Inonotus nodulosus) an einem liegenden Ast von Rotbuche.
Ein kleiner Pilz, unterm Mikroskop aber ganz groß. Großsporiger Gallertbecherling (Ascocoryne cylichnium). Foto: Chris Engelhardt.
Und Catrin hat bessere Augen als sie immer behauptet. In mehreren Meter Höhe, an einem Laubbaumstamm, hat sie diese winzigen Pilze entdeckt. Chris hat sie gut heran Zoomen und dadurch auch bestimmen können. Es handelt sich um auf Baumrinde lebende Blaue Rindenhelmlinge (Mycena pseudocorticola).
Chris hat ja nicht nur zwei Augen für Pilze, sondern für fast alles was kreucht und fleucht. Aber ohne Pilze geht es bei diesem Käfer auch nicht, welches schon allein seinem wissenschaftlichen Namen zu entnehmen ist: Tetratoma fungorum, zu deutsch: Blaugrüner Laubbaum – Schwammkäfer. Nur wenige Millimeter groß, dafür aber unglaublich hübsch! Er lebt bei Porlingen und Schichtpilzen.
Und noch ein wenig Käfer – Kunde von Chris. Hier sehen wir ein sogenanntes Milbentaxi. Als Transportunternehmer betätigt sich der Große Grablaufkäfer (Pterostichus niger). Milben lassen sich so von einer versiegenden Nahrungsquelle zu einer anderen Transprotieren.
Siehe auch unter Probiose
Zur Erinnerung an eine schöne Winterexkursion durch den Tarnewitzer Urwald. Catrin, Reinhold und Chris. 14. Januar 2023. Fotograf war Christopher Engelhardt.
Hier ausnahmsweise mal kein Blick auf den Waldboden, auf dem es ja manchmal auch Sterne aus dem Pilzreich zu entdecken gibt. Christopher Engelhardt blickte in der Nacht vom 17. auf den 18.01.2023 mit seiner Kamera in den Nachthimmel und das besonders helle Licht ist keinem Stern, sondern dem Kometen C 2022 E3 (ZTF) zu verdanken.
Kein Komet sondern die Sonne bricht hier gerade am nebelgrauen Vormittag des 21. Januar 2023 durch die Wolken und lässt durch ihre Strahlen das Paradies hell erleuchten.
Genau in dem Moment, wo eine 8 – köpfige Gruppe von Pilzfreundinnen und Freunden zu einer Exkursion durch das Paradies aufbrechen.
Aber bereits kurz vorher sind wie fündig geworden.
Die leuchtenden Winterpilze (Flammulina velutipes) waren ja kaum zu übersehen.
Übrigens war auch der große Korb am Ende gut gefüllt.
Blick auf den Schwarzen See hinunter.
Bis auf einen kleineren Fichtenbestand linker Hand, finden sich im Paradies meist Rotbuchen.
Zwischenstopp am Schwarzen See.
Der seinem Namen heute nicht so recht Ehre machen wollte.
Am Stubben gibt es offensichtlich etwas interessantes zu fotografieren.
Es waren Winter – Helmlinge (Mycena tintinabulum). Dieser an Buchenstubben häufige Winterpilz erlebt gerade einen bemerkenswerten Wachstums – Aspekt. Schön ist auch seine Farbvariabilität zu sehen. Einzig die Farbe weiß, die er besonders jung zeigen kann, ist hier nicht zu sehen. Winterhelmlinge können also über weißhütig, verschiedene Grau- bis Braunschattierungen oder auch fast schwarz gefärbt sein.
Aus der Stammrinde einer bereits geschädigten Rotbuche brechen ausnahmsweise mal braunhütige Austern – Seitlinge (Pleurotus ostreatus) hervor.
Und die mussten natürlich mit.
Sehr farbfreudige Laubholz – Blättlinge (Lenzites betulinus).
Fast wie ein Schmetterling. Foto: Christopher Engelhardt.
Im graubraunen Winterwald.
Ein Blick, der die Fantasie beflügeln kann.
Und bevor es einen Regenschauer gab, nochmals einen Moment paradiesischen Sonnenscheins.
Die tief stehende Wintersonne wirft lange Schatten selbst am Mittag.
Diese roten Verfärbungen auf Krausen Aderzählingen (Plicatura crispa) sollen durch Bakterien verursacht werden. Das Bild hat Chris Engelhardt im Paradies aufgenommen.
https __www.pilzforum.eu_board_thread_32225-rosarote-flecken-auf-plicatura-crispa_
Sind es Guttationströpfchen, die Chris Engelhardt hier auf der Unterseite eines Laubholz – Harzporlings (Ischnoderma resonosum) im Bild festgehalten hat?
Immer wieder eine Freude, der Anblick des Orange – Seitlings (Phyllotopsis nidulans). Hier von Chris in Szene gesetzt.
Auch diesen schönen Myxomyceten hat Chris für uns fotografiert und zu hause nachbestimmt. Danke, für das tolle Porträt!
Blick auf den, dem Schwarzen See gegenüber liegenden Weißen See.
Unser paradiesisches Erinnerungsfoto an eine Winterexkursion am 21. Januar 2023 vor dem Hintergrund des grauweißen Schwarzen Sees. Den Auftrag dazu erteilte Chris Engelhardt seiner guten Kamera und brachte sie auch entsprechend in Stellung.
Im Anschluss an unsere Exkursion durch das Paradies, brachen Catrin, Chris und Reinhold noch zu einer Inspektion an die Warnow bei Klein Raden auf.
Silbern spiegelt sich das Tageslicht auf der in diesem Bereich recht naturbelassenen Warnow wieder.
Ein weißrandiger Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) an einer alten Fichte direkt an der Warnow.
Das Ziel unserer Warnow – Inspektion waren Grauweiden – Gebüsche, in denen Chris vor Jahren einmal die seltene Trollhand entdecken konnte. Sie siedelt auf alten Tabakbraunen Borstenscheiblingen (Hymenochaete tabacina). Diese waren, wie wir sehen, reichlich vertreten, nur die Hände der Trolle wollten sich uns nicht zeigen.
Lebe wohl, Warnow! Vielleicht klappt es ja ein anderes mal!
Diese Rötlinge hat unsere Catrin Berseck am 23. Januar 2023 auf einer Rasenfläche in Bützow gefunden und fotografiert. Gut möglich, dass es sich um den Seidigen Glöckling (Entoloma sericeum) handeln könnte.
Die Lamellen sollen laut Erhardt Ludwig abgerundet bis ausgerandet und mehr oder weniger mit Zähnchen angewachsen sein.
Am 29. Januar 2023 waren Catrin, Chris und Reinhold im Löwitzer Holz bei Rehna unterwegs. Hier konnten wir einige schöne Funde tätigen. Schön, aber eher banal, sind diese Samtfuß – Winterrüblinge. Oder nicht? Sie waren an Weide und hier wächst oft eine Art des Winterpilzes, der vom normalen Samtfuß – Rübling, außer vom Substrat her, nur mikroskopisch unterschieden werden kann (längere Sporen und nicht kreuzbar mit anderen Samtfußrüblingen). Der Weiden – Samtfußrübling (Flammulina elastica).
Eine tolle Entdeckung konnten Catrin, Chris und Reinhold am 29.01.2023 im Löwitzer Holz an einem liegenden Laubholzstamm machen. Den offensichtlich recht seltenen Fleckenden Wachsröhrenschwamm (Ceriporiopsis gilvescens). Einige Mecklenburger Funde sind bereits älteren Datums.
Mottenkugel – Lederrindenschichtpilz (Scytinostroma hemidichophyticum). 29.01.2023 im Löwitzer Holz.
Auch den Ockerrötlichen Resupinat – Stacheling (Steccherinum ochraceum) habe ich am 29. Januar 2023 im Löwitzer Holz an liegendem Laubholz fotografiert. Streng genommen müsste er mikroskopiert werden, denn der Rundsporige Resupinat – Stacheling kann ähnlich aussehen. Er soll aber längere Stacheln besitzen.
Interessant gewachsen! Direkt aus einem kleinen Zweig entspringt dieser Winter – Stielporling (Polyporus brumalis) im Löwitzer Holz.
Austern – Seitlinge (Pleurotus ostreatus) am 29. Januar 2023 im Löwitzer Holz.
Holunder – Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci) in großer Ausdehnung. 29.01.20ß23 im Löwitzer Holz.
Auch dieser winzige Scheibchenhelmling (Mycena clavularis) wurde im Löwitzer Holz am 29.01.2023 gefunden. Foto und Bestimmung von Christopher Engelhardt.
Austern – Seitlinge (Pleurotus ostreatus) im Grauweiden – Gebüsch am Moorsee bei Käselow. 29.01.2023.
Tabakbraune Borstenscheiblinge (Hymenochaete tabacina) am Neukloster See von Catrin Beseck am 04. Februar 2023 fotografiert.
Winterabend am Neukloster See. Ein stimmungsvolles Foto mit fast Vollmond von Catrin Berseck. 04.02.2023.
Und Catrin hat auf der Halbinsel im Neukloster See und mitten im Hochwinter bereits den Vorfrühlings – Aspekt eröffnet. Sie fand die ersten Frühlingsmürblinge (Psathyrella spadiceogrisea). Kein Wunder, denn anderswo wurden sogar die ersten Mini – Morcheln gesichtet.
Und noch einmal in der Draufsicht.
Der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) muss nicht immer in seinem tristen Grau daher kommen. Er kann auch schön warm braun gefärbt sein, wie dieser Foto von Catrin Berseck beweist.
Unsere Vereinsfreundin Hella Wobst sandte mir Anfang Februar dieses Foto mit frischen Samtfuß – Winterpilzen (Flammulina velutipes) aus Ostfriesland zu. Sie haben vortrefflich gemundet!
Blick von Lübeck – Israelsdorf in den Februar – Sternenhimmel. Aufgenommen und beschriftet von Christopher Engelhardt.
Der Februar – Vollmond am 06.02.2023 in Lübeck von Chris Engelhardt im Bild festgehalten.
Alte Rotbuchen im Winter. 11. Februar 2023 am Keezer See.
11. Februar – Einige Pilzfreund*innen und Vierbeiner starten zu einer Exkursion an den Keezer See.
Chris am Keezer See.
Riesiger Wurzelteller einer durch Wind zu Boden gegangener Rotbuche. 11.02.2023 am Keezer See.
Einen wirklich starken Baumriesen hat es hier umgeweht. Kein Wunder, vor nicht all zu langer Zeit wurde hier mächtig Holz eingeschlagen und die Windlast im ausgelichteten Bestand wurde nun zu groß.
In der Wildnis am Keezer See. 11. Februar 2022.
Biber – Revier am Keezer See.
Und er war fleißig!
Interessante Pilzkultur auf Tierkot am Keezer See. 11.02.2023.
Chris hat nach wenigen Minuten, in Folge digitaler Rücksprache mit Experten, das Rätsel lösen können. Es handelt sich um den Grünkopfschimmel Penicillium vulpinum auf Marderkot. Wieder etwas dazu gelernt und eine tolle Entdeckung. Das Foto stammt von Christopher Engelhardt am 11.02.2023 am Keezer See.
Goldgelber Zitterling (Tremella mesenterica) am 12.02.2023 im Warnow – Durchbruchstal bei Sternberger Burg. Foto: Hanjo aus Rühn.
Auch dieses Foto hat Hanjo am 12. Februar im Warnowtal aufgenommen. Es zeigt Kleiige Haselbecherlinge (Encoelis furfuracea).
Im Warnow – Durchbruchstal bei Sternberger Burg am 12. Februar 2023. Foto: Hanjo Herbort.
Und noch einmal der Kleiige Haselbecherling (Encoelia furfuracea) ganz nah. Fotografiert von Hanjo Herbort am 11.02.2023 Warnow – Durchbruchstal.
Schneeglöckchen im Wismarer Gehölzgarten am 12. Februar 2023.
Der Gehölzgarten unweit des Bürgerparkes und der Hochschule wurde in den 1990er Jahren vom Amt für Umwelt und Grünflächen der Hansestadt Wismar angelegt, dem damals auch ich mit meiner Pilzberatungsstelle angegliedert war. Im Vordergrund sehen wir den 1941 in China entdeckten Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides).
Gleich dahinter ein Riesenmammutbaum (Seqoiadendorn giganteum). Beheimatet im mittleren Kalifornien auf 1000 – 2000 m über Meereshöhe.
Frische Samtfuß – Winterrüblinge (Flammulina velutipes) bei Zülow am 12. Februar 2023.
Da sie so frisch waren, gingen sie mit.
Aber sie landeten nicht im Kochtopf oder auf der Ausstellung. Nein, sie wurden vernagelt. Auf einem bereits etwas älteren Kloben Erlenholz auf dem Hof des Info – Zentrums. Ob das wohl was wird?
Auf die Idee brachte mich dieses Geburtstagsgeschenk. Damit keine Missverständnisse aufkommen. Der Kiefern – Feuerschwamm ist auf dem Foto nicht zu sehen. Vielmehr liegt hinter dem Namenschild der Mottenkugel – Lederrindenpilz.
Das Grundsubstrat ist gut vom Pilzgeflecht des Zucht – Champignons durchwachsen. 13. Februar.
Anschließend die mitgelieferte Deckerde mit etwas Wasser vermengt aufgebracht, Pappdeckel wieder drüber und dann auf die Moosfläche meiner Pilzausstellung gestellt.
Am 27. Februar erscheinen die ersten Champignons und zahlreiche Primordien.
2. März – nur wenige Braune Champignons gehen in Richtung Erntereife. Soll es die Vorhut sein?
Stattliche Pilze am 04. März! Allerdings haben sich nur 5 Exemplare durchgesetzt.
Wirklich schöne Pilze! Die braunen Zuchtchampignons sollen angeblicher aromatischer als die Weißen sein. Ich habe es nicht ausgetestet.
Da ich am 04. März zu einer Geburtstagsfeier eines alten Jugendfreundes, der auch begeisterter Pilzsucher ist, eingeladen war, besorgte ich mir in einem Garten – Center einen Mooskorb mit Frühlingsblumen und integrierte die frischen Champignons in diesen.
Einige Tage später kündigt sich Nachwuchs an.
Am 16. März war dann der 2., ebenfalls recht bescheidene Schub, soweit.
6 Stück an der Zahl. Sie fanden zum Belegen einer Pizza Verwendung.
Am 27.03. waren nochmals zwei stattliche Exemplare heran gewachsen. Sie dienten als Ausstellungsexponate.
Immer wieder ein Genuss für` s Auge im tristen Wintergrau, der Österreichische Prachtbecherling (Saroscypha austriaca). Am 12. Februar 2023 unweit von Zülow an der Warnow gefunden und am Standort fotografiert.
14. Februar – Sonnenflecken über Israelsdorf (Lübeck) von Chris Engelhardt im Bild festgehalten.
Porträt von Christopher Engelhardt. 19.02.2023 bei Kneese.
Gefunden im Erlenbruchwald bei Kneese in Nordwestmecklenburg. Foto C. Engelhardt.
Und noch eine Arbeit von Chris Engelhardt.
Ein mehrfach septierter Schlauchpilz bei Kneese am 19.02.2023. Darstellung natürlich wieder von Chris aus Lübeck.
Die Saale bei Bernburg am 06. März 2023. Im Hintergrund die Soda- und Zementwerke. Meine Mutter lebte und arbeitete in den 1940er Jahren hier und erzählte uns Kindern von den alliierten Bombenabwürfen auf Bernburg. Wie des Nachts die Tannenbäume nicht nur den Himmel erleuchteten, bevor die Bomben u. a. auch auf diese Anlagen fielen. Bomben und Raketen werden aktuell gerade wieder von Menschen, gegen Menschen eingesetzt. Der Mensch ist leider das schädlichste Lebewesen, welches die Evolution hervor gebracht hat!
Aber Catrin, Chris und Reinhold sind nicht wegen der Geschichtsaufarbeitung an diesem winterlichen 06. März nach Bernburg gefahren. Vielmehr interessierten uns seltene Pilze, die wir bisher noch nicht zu Gesicht bekommen haben. So begaben wir uns unter Führung des Ortsansässigen Pilzfreundes Leon in diesen Busch an der Saale. Einer Auwald – Restfläche.
Und es dauerte nicht lange, bis wir den ersten „Blumenstrauß“ entdeckt hatten und die Kameras gezückt wurden.
Die „Blumensträuße“ werden von solch farbfreudigen Kelchen aus dem Reich der Pilze gebildet. Tulpen – Becherling (Microstoma protractum).
Die Ähnlichkeit mit einem Blütenkelch ist nicht zu verläugnen.
Die Tulpenbecherlinge scheinen sich in der Restaue an der Saale bei Bernburg wohl zu fühlen. Wir entdeckten sie gleich an mehreren Stellen.
Und wie es sich gehört, kommen sie auch als Blumenstrauß daher.
Sehr fotogen auch diese Gruppe von Scharbockskraut – Sklerotienbecherlingen (Sklerotinia binucleata) in der Rest – Aue bei Bernburg.
Und dann stolperte Catrin fast über die zweite Rarität, für die wir die lange Anfahrt auf uns nahmen. Chris war sogleich für ein Foto zur Stelle.
Und da stehen sie, zwei Teufelsurnen (Urnula craterium)! Welch eine Freude, stand der Schlauchpilz doch seit längerem auf meiner Wunschliste.
Dieser Ascomycet, mit seinen außen rostig – graubraunen und innen schwarzen Apothezien wurde in M-V bisher noch nicht nachgewiesen.
Urnula craterium wird auch Schwarzer Tulpenbecher genannt.
Eine Rarität in mecklenburgischen Gefilden ist auch dieses Struppige Gebilde an totem Laubholz. Der Gezonte Ohrlappenpilz (Auricularia mesenterica). 06. März 2023 bei Bernburg.
Die Unterseite der gallert- bis gummiartig biegsamen Konsollen. In M-V liegen bisher nur fünf Nachweise vor. Einer davon in Wismar am 19.01.1990, im MTB 2034/4. Gefunden und bestimmt von Jürgen Schwik im Wendorfer Wäldchen an der Kegelbahn. Damals laut „Großpilze der Hansestadt Wismar“ der bisher einzige und damit erste Nachweis in unserem Bundesland. Rote Liste M-V: 4!
Klaus Warning, altgedienter Pilzberater der Stadt Bützow und langjähriger Pilzfreund sandte mir am 09. März dieses Foto zu. Wir sehen darauf Flaumige Zwergseitlinge (Resupinatus applicatus). Ein toller Fund, wie ich meine, denn die Art wurde in M-V bisher nur selten nachgewiesen. Auffällig ist die Konzentration von Fundpunkten bei Rostock. Hier hat der Pilzexperte Joe Duty in den 1980er Jahren offensichtlich gezielt nach dieser Art gesucht, die auf der Unterseite toter Äste ihre Fruchtkörper ausbildet. Also sicher keine Seltenheit, wenn man gezielt nach ihr sucht.
Auch diesen Schnappschuss sandte mir Klaus Warning zu. Er zeigt wunderschöne Orange – Seitlinge (Phyllotopsis nidulans).
Chris Engelhardt erkundet in diesem Frühling zusammen mit seiner Frau die wunderschöne Mittelmeerinsel Korsika und sandte mir einige Impressionen von seinen Entdeckungen zu. Freilich nicht nur Pilze und diese auch eher am Rande. Diesen Wiedehopf (Upupa epops) fotografierte er am 17.03.2023. Der wärmeliebende Vogel unterliegt in Europa einer starken Rückgangstendenz. Er war Vogel der Jahre 1976 und 2022.
Chris und Andrea am 17. März an der Moulin Mattei, einer von ursprünglich 13 Windmühlen, die als einzige noch erhalten ist und mehrmals saniert wurde.
Und hier etwas kleinpilziges auf Rizinus namens Melampsora ricini. Von Chris am 18. März in Albo Cap Corse auf der Westseite gefunden, bestimmt und fotografiert.
Und hier etwas kriechend-laufendes, der Korsische Feuersalamander (Salamandra corsica). 19.03.2023 Camping Savaggio bei Tattone. Foto: Engelhardt.
Diesen Phytoparasiten hat Chris an der Straße Tattone – Canaglia auf Korsika entdeckt, bestimmt und fotografiert. Er fand ihn auf Nabelkraut. Es handelt sich um Puccinia umbilici.
Romantischer Regenbogenblick in die wilde Bergwelt Korsikas am 20. März 2023. Im Bild festgehalten von Christopher Engelhardt.
Blick in den Mittelmeer – Himmel auf das Milchstraßensystem am morgen des 20.03.2023 von Corte Süd auf Kreta. Foto und Beschriftung von Chris Engelhardt.
Der Aspekt der Schneeschmelze befindet sich im letzten März – Drittel auf dem Rückzug und macht dem Vorfrühling (Ende März – Anfang Mai) Platz. Neben der Frühjahslorchel (Gyromitra esculenta), hier von Pilzfreund Hanjo Herbort am 23. März bei Bützow gefunden und fotografiert, stehen die beliebten Morcheln an erster Stelle im Vorfrühling.
Und in den Vorfrühlings – Aspekt gehört auch dieser häufige Hellsporer hinein. Der Voreilende Helmling (Mycena abramsii). Von Hanjo am 23.03.23 bei Rühn gefunden und fotografiert.
Am letzten März – Wochenende war auch unser Schweriner Pilzfreund Michael Junge schon mal auf der Nadelwald – Pirsch, um nach ersten Frühlingsboten Ausschau zu halten und wurde durchaus fündig. Hier sehen wir eine Scheiben – Lorchel (Gyromitra ancillis).
Und auch die nah verwandte Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta) konnte er sichten und fotografieren.
Der Graublättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) zählt ohne Zweifel zu unseren delikatesten Speisepilzen. So bald es im Laufe des April wärmer wird, verabschiedet er sich, um ab Oktober um so zahlreicher an Nadelholz – Stubben zu erscheinen. Foto: Michael Junge.
Auch dieser Fichten – Nagelschwamm (Strobilurus esculentus) ist durchaus essbar und schmackhaft, wie seine wissenschaftliche Bezeichnung uns bereits verrät. Im Winterhalbjahr mitunter massenhaft in der Nadelstreu auf alten Fichtenzapfen. Im Bild festgehalten von Michael Junge.
So wie bei uns nun der Frühling in den Startlöchern steht, beginnt auf der Südhalbkugel der Erde der Herbst. Ob er dort auch die meisten Pilze hervorbringt, vermag ich nicht zu beurteilen. Saskia ist eine Freundin von unserer Catrin und diese weilt derzeit auf Neuseeland. Wir sehen hier so etwas wie ein Nationalheiligtum des Inselstaates am anderen Ende der Welt: Entoloma hochstetteri im März 2023.
Wo sonst auf der Welt wird schon einem Pilz die Ehre zu Teil auf einem Geldschein verewigt zu werden. Auf dieser 50 Neuseeländische Dollar – Note ist nicht nur der hübsche Rötling abgebildet, sondern auch ein Vogel (Callaeas wilsoni), der seine Färbung durch Berührung dieses Pilzes erhalten haben soll.
Der schöne Rötling wurde nach dem deutsch – österreichischen Naturforscher Ferdinand von Hochstetter benannt. Zu deutsch also Hochstetters Rötling. Die Art ist in den Wäldern ganz Neuseelands verbreitet, wo sie auf den Böden in der Streu von Laub bzw. Steineichenwäldern fruktifizieren soll. Es wird erforscht, ob der blaue Farbstoff des Pilzes als Lebensmittelfarbstoff genutzt werden kann.
Brandaktuell: Neue Pilzart entdeckt
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Eine Dankeschön an Tobias Fuest!