Mittwochsexkursion auf der Insel Poel
Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde
Im MTB 1934/3 = Kaltenhof mit Reetmoor und Küstenwald
Christian, Catrin und Hanjo am Eingang zum Reetmoor auf dem Küsten – Wanderweg.
Heute begannen wir mit einer neuen Topographischen Karte im Maßstab 1 : 25 000, die außer große Ostseeflächen den Nordwestlichen Bereich der Insel Poel tangiert. Deshalb starteten wir schon mit dem 3. Quadranten. Im 1. und 2. wäre nämlich Taucherausrüstung und Kenntnis der marinen Pilzflora nötig gewesen. Wir finden hier unmittelbar entlang des Strandes einen Küstenschutzwald und das im wesentlich von Schilf bestandene Reetmoor vor. Bereits im Jahre 2021 war ich hier am 12. Mai zusammen mit einem Pilzfreund von der Uni – Rostock unterwegs, der damals Frühlingspilze für ein von ihm geplantes Pilzposter fotografierte. Wir hatten damals Glück. Es ging bezüglich Frischpilze im Frühling richtig die Post ab. Nicht nur Klassiker wie Schild- Rötlinge, Frühlingsackerlinge oder Maipilze. Nein, auch manches mehr konnten wir entdecken. Es war optimal, so dass es heute schwer wurde, an die Erfolge von damals anzuknüpfen. Und es war durch Ostwindlagen auch zu trocken.
Erläuterungen zur Insel Poel.
Gleich am Eingang entdeckten wir einen richtigen Pilz mit Hut und Stiel. Einen Kurzstieligen Weichritterling (Melanoleuca brevipes).
An sehr starkem Totholz, dass wir als zu Weide gehörig identfizierten, wuchsen einige Feuerschwämme. Um welchen genau es sich handelt, kann ich nicht sagen. Sicher kein Gemeiner Feuerschwamm und sollte es tatsächlich Salix gewesen sein, sicher auch kein Pflaumen Feuerschwamm.
Obwohl mich diese Exemplare am selben Substrat doch stark an den Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus) erinnern. Möglich wäre aber auch der Sanddorn – Feuerschwamm.
Auch diese Champignons gaben uns Rätsel auf. Sie wuchsem in direkten Strandsandbereich am eutrophierten Waldrand. Gewisse Ähnlichkeiten bestehen zum Zweisporigen Champignon, der aber nicht in Betracht kommt.
Zum Glück gibt es aber Großpilze die nicht so zweideutig daher kommen, so wie dieser Ansehnliche Scheidling (Volvariella speciosa).
Eindeutiger ist da schon dieser Kleinpilz an Krausem Ampfer – Puccinia fragmidium.
Mit zahlreichen, weißlichen Aezien im Zentrum.
Tintlinge (Coprinus spec.) im jüngeren Semester.
Und hier in einem etwas fortgeschrittenerem.
Naturnahe Badestelle.
Mit feinem Strandsand. Nur das Wetter spielte nicht so richtig mit und das Ostseewasser ist noch ziemlich gewöhnungsbedürftig temperiert.
Blick auf den ersten und zweiten Quadranten des Messtischblattes 1934. Einfach zu feucht!
Schuppiger Porling (Polyporus squamosus).
Und die selbe Art eine Nummer größer.
Ein Phytoparasit auf Brennnessel.
Von rechts: Catrin, Christian, Hanjo und Reinhold. 3 Hobby – Mykologen + eine weibliche waren heute auf Tour.
Die Artenliste von MTB: 1934/3 – Küstenstreifen am Reetmoor/Poel: Kurzstieliger Weichritterling, Ampferblatt – Rost, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Zweisporiger Champignon, Austern – Seitling, Flacher Lackporling, Rotrandiger Baumschwamm, Grünblättriger Schwefelkopf, Ahorn – Holzkeule, Buckel – Tramete, Brandkrustenpilz, Riesenbovist, Puccinia fragmidium und Mai – Schönkopf.
Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!