Öffentliche Pilzlehrwanderung
Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes
Im Mühlenholz an der Plüschower Mühle
Das Mühlenholz am 27. Mai 2023.
Das Mühlenholz, zwischen Wismar und Grevesmühlen und südlich der Ortschaft Naschendorf gelegen, ist ein relativ kleines Waldgebiet, welches ganz überwiegend von Laubbäumen gebildet wird. Neben Pappeln und Erlen finden sich vor allem Rotbuchenbestände mit eingestreuten Eichen und Hainbuchen. Am Rande fließt der Mühlenbach und es finden sich auch kleinere Feuchtbereiche und Waldtümpel.
Am 11. Mai letzten Jahres führte eine Mittwochsexkursion hier her. Damals war es jedoch sehr arm an Frischpilzen, welches vor allem viel zu trockenen Verhältnissen geschuldet war. Natürlich befinden wir uns noch im Frühling und fast schon zum Übergang in den Frühsommer. Da dürfen die Erwartungen auf volle Körbe natürlich eher flach gehalten werden, aber sollte es nicht zu trocken sein, kann durchaus schon die eine oder andere Überraschung möglich sein. Es gibt hier jung essbare Schuppige- und Schwefelporlinge. Auch können erste Täublinge und Röhrlinge an den Start gehen. Allen voran Flockenstielige Hexen – Röhrlinge oder Sommersteinpilze. Aber der Fokus liegt ja auf Lehrwanderung und wer sein vielleicht eher bescheidenes Pilz – Wissen vertiefen möchte, für den gibt es eigentlich immer etwas zu entdecken und kennen zu lernen. Und wie lief es heute hier im Mühlenholz?
Wir starteten am Waldrand, der vom Mühlenbach begrenzt wird.
Es dauerte nicht lange und Catrin hatte, wie sollte es auch anders sein, ihre geliebten Ahorn – Holzkeulen (Xylaria longipes) entdeckt.
Der auf glattrindigen Bäumen sehr häufige Silberfleck (Phlyctris argena) zählt zu den Krustenflechten. Die Flechte soll extrahiert gegen Hautkrankheiten, Fieber, Geschwüren, Diabetes oder Verdauungsproblemen Verwendung finden.
Catrin beäugt einen Flachen Lackporling hinsichtlich seiner Eigenschaft zum bemalen.
Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense) mit frischem Zuwachsrand und von eigenem, zimtfarbenen Sporenpulver bestreut.
Der Mühlenbach.
Der Jagdpächter des Mühlenholzes erläuterte uns, was es mit diesen oft zusehenden Reisig – Pyramiden auf sich hat. Schulkinder sind die Baumeister.
Freude über diese frischen Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha).
An diesem, bereits zähem und ledrigen Schuppigen Porling (Polyporus squamosus) hat sich bereits ein Waldbewohner gütlich getan.
Weiter geht es mit zwei leckeren Täublingen im Korb. Ob wohl noch etwas dazu kommt? Wir werden sehen.
Fundbesprechung auf einem kleinen Hügel.
Es sind Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare), bitter und giftig!
Gleich werden zu den beiden Täublingen noch einige Leckerbissen hinzu kommen.
Es sollten einige Flockenstielige Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis) sein, die Catrin mit einer weithin vernehmbaren Freudenbekundung entdeckte.
Und der zweite war gleich zur Stelle.
Alle guten Dinge sind drei!
Aber nein, auch ein vierter und sogar ein fünfter sollten noch dabei sein.
Unterwegs im Mühlenholz.
Und wieder etwas entdeckt, wenn auch überständig. Goldfell – Schüpplinge (Pholiota aurivella).
Und hier ist es um einem alten Baumstumpf herum eine Gruppe teils sehr üppiger Breitblättriger Rüblinge (Megacollybia platyphylla).
Dieses junge Exemplar tränt sogar etwas.
Breite Lamellen und kaum Hutfleisch zeichnen diesen nicht empfehlenswerten und häufigen Blätterpilz aus.
Das nur 1 – 3 mm große und breite Weiße Haarbecherchen (Dasyscyphus virgineus) findet sich vorzugsweise an alten Fruchtschalen von Bucheckern.
Und schließlich erfreute uns noch der erste Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila) der Saison.
Nicht jeder möchte weltweit in die Öffentlichkeit und deshalb auch nur 3 statt 4 auf unserem Erinnerungs – Foto vom 27. Mai 2023 im Mühlenholz.
Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!