Nachtwanderung 2023

25. August 2023 – Traditionelle Nachtwanderung

Öffentliche Nachtwanderung 2023

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch die Forste der Dobbertiner Seenlandschaft

Der Mond ist heute Nacht zwar noch nicht voll, sondern erst knapp über halb, aber gerade auch bei zunehmendem Mond sollen ja die Pilze am besten sprießen? Foto: Christopher Engelhardt.

Es war wieder soweit. Unsere traditionelle Nachtwanderung stand auf dem Veranstaltungsplan. Im vergangen Jahr wurde diese ungewöhnliche Pilzwanderung leider wegen möglicher Unwettergefahr abgesagt. Hoffen wir auf besseres Wetter und ein möglichst reichhaltiges Frischpilzaufkommen. Aber auch heute war die Wanderung bei Nacht wieder auf Kannte genäht, denn auch wieder war gewittriges Wetter angesagt. Aber Petrus hatte mit uns ein Einsehen. Wir waren in den Vorjahren bereits zwei mal in diesem Revier des nachts unterwegs. In guter Erinnerung ist den damaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch eine gut besuchte Tour in Begleitung des NDR und einem überwältigenden Frischpilzaufkommen bis hin zu vielen und teils riesigen Steinpilzen. Dazu die Rufe des Waldkauzes im ansonsten stillen und Stock dunklen Wald. Wer nun glaubt in der Dunkelheit ist doch kein einziger Pilz zu finden, der sei eines besseren belehrt. Im Lichtkegel der mitzubringenden Stirnlampen, die in jedem guten Baumarkt erhältlich sind, entgeht uns so gut wie nichts.  Und es herrscht eine einzigartige Stimmung. Auch ohne einen überschwänglichen Pilzsegen ein Vergnügen und ein unvergessliches Abenteuer. Es gab auch in diesem Jahr zum Ende der Tour noch einen Mitternachtsimbiss.

Wir starten.

Zwar abscheulich vom Geschmack her, aber dennoch erfreulich ihr Anblick in der Dämmerung. Die Gallen – Röhrlinge (Tylopilus felleus).

Der Papagei – Täubling (Russula ionochlora) darf natürlich in die Speise.

Aber auch solch allbekannte Supermarkt – Pilze entgingen uns nicht. Echter Pfifferling (Cantharellus cibarius).

Geschmacklich dem Gallen – Röhrling ähnlich, sind die Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) und obendrein auch noch giftig!

Der Samtfuß – Krempling (Paxills involutus) bringt zwar Masse, soll aber muffig schmecken.

Zwei Wulstlings – Arten: ein essbarer Fuchsiger Scheidenstreifling und zwei leicht giftige Gelbe Knollenblätterpilze.

Auch das ist ein Wulstling, der Perlpilz (Amanita rubescens). Guter Speisepilz.

Dito.

Die Nachtschwärmer!

Hier haben sie wieder etwas entdeckt.

Ein Purpurfilziger Holzritterling (Tricholomopsis rutilans).

Blau ist die Nacht.

Unseren Lampen entgeht wirklich kaum etwas!

Es sind Wollige Milchlinge (Lactarius vellereus). Für den mitteleuropäischen Gaumen ungenießbar!

Bewunderung für einen Hutträger im Lampenschein.

Ein Sprödblättler, der Buckel – Täubling.

Er gehört zu den Ocker – Sporern.

Der Fleischrote Lacktrichterling (Laccaria laccata) ist hingegen ein Weissporer.

Genau so wie der Narzißengelbe Wulstling (Amanita gemmata). Dieser hübsche Knollenblätterpilz ist leicht giftig!

Giftig ist dieser Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) jedoch nur roh. Er zählt ansonsten zu den besten Speisepilzen unter den Röhrlingen.

Es loht sich etwas genauer hin zu schauen.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) durchlebt gerade einen Wachstumsschub und ist in` s Schwitzen gekommen.

Er sondert Guttationströpfchen ab.

Junge Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus).

Mitten über einem schmalen Waldweg hatte Tante Tekla ihr Rad – Netz gespannt.

Wir achteten ihre Spinnerei und bewegten uns vorsichtig daran vorbei.

Klar, dass der Schuppige Sägeblättling (Lentinus lepideus) zu den Sägeblättlingen gehört!

Und der Birken – Blättling (Lenzites betulinus) ist längst nicht nur an Birke zu finden.

Ein häufiger Symbiose – Partner der Rotbuche (aber nicht nur) ist der Wohlriechende Gürtelfuß (Cortinarius torvus).

Kalkhaltiger Standort unter Buchen ist ein bevorzugter Standort des insgesamt recht düster wirkenden Bitteren Schleimkopfes (Cortinarius infractus). Trotz dieser Eigenschaft ist er recht Farbvariabel.

Frische Waldluft macht auch in der Nacht hungrig und so servierte uns Irena schließlich noch eine herzhafte Waldpilzsuppe mit Stampfkartoffeln.

Gibt es im nächsten Jahr wieder eine Nachtwanderung? – Siehe unter Termine!