Öffentliche Pilzlehrwanderung
Von Groß Görnow nach Sagsdorf
Sonnabend, dem 07. August 2010, traf sich der harte Kern der Wismarer Pilzfreunde um 08.00 Uhr auf dem ZOB in Wismar. Mit zwei Autos ging es dann in Richtung Groß Görnow. Von hier aus wanderten wir durch den Wald bis nach Sagsdorf. Es handelt sich um Laub- und Nadelwaldforste auf überwiegend sandigen, sauren Böden. Eigentlich ein Paradies für Speisepilzsammler, aber die vorangegangene Trockenheit sorgte, wie nicht anders zu erwarten, für ein äußerst bescheidenes Aufkommen von Frischpilzen. Der in den letzten Tagen gefallene Regen muss erst einmal einwirken und ab dem nächsten Wochenende sollte es dann auch hier wieder interessanter werden.
Wenige Tage nach stärkeren Regenfällen zeigen sich zunächst verschiedene Kleinarten, wie diese Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila). Es lohnt kaum, diesen minderwertigen Pilz zu speisezwecken einzusammeln.
Die vertrockneten Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus) stammen wohl aus diesem Frühjahr. Sie haben dieser Eiche im laufe der Jahre schon ganz schön zugesetzt. Übrigens erscheinen ab sofort wieder frische Schwefelporlinge, allerdings nicht an den Bäumen, wo im Frühjahr schon etwas dran war. .
In der Nacht zum 15. Juni 1978 kam es in diesem Wald zu einem spektakulären Ereignis. Am Schwarzen See kam es zu einem Erdrutsch wobei auch ein Teil eines Waldweges und ein Bagger im See versank.
Immer noch ragen die Äste der abgestürzten Bäume aus dem Wasser. Genau hier verlief auch ein breiter Fahrweg, der bis heute unterbrochen ist.
Unweit des Schwarzen Sees fanden wir auch einige Maronen (Castanea sativa). Diese wärmeliebende Baumart ist bei uns in Norddeutschland eher selten zu finden.
Die Früchte der Edel – Kastanie sind bestachelt wie ein Igel und mit bloßen Händen kaum ohne Schmerzen zu greifen. Der Farbe reifer Kastanien hat unser Maronen – Röhrling seinen Namen zu verdanken.
Zwischen dem Schwarzen und dem Langen See befindet sich auch ein interessantes Kesselmoor.
Der Sültener Forst gehört zum Naturpark Sternberger Seenland. Immer wieder begegnet man hier an besonderen Stellen sehr informativen und ansprechenden Schautafeln, die viel wissenswertes zu einzelnen Biotopen oder zur Forstwirtschaft im allgemeinen vermitteln.
Der einzige Täubling auf unserer heutigen Tour. Ein Papagei – Täubling (Russula ionochlora) stand allein am Waldwegrand.
Sehr dekorativ haben diese Buckel – Trameten (Trametes gibbosa) diesen Buchenstubben besiedelt.
Unser Abschlussfoto am Waldrand bei Sagsdorf mit einer sehr schön und geschmackvoll gestalteten Schautafel über die Lebensweise der Roten Waldameise. 07. August 2010.
Und auf der Rückfahrt nach Wismar machten wir noch Halt in Reinstorf. Pilzfreundin Helga Köster lud uns anlässlich ihres Geburtstages zum Mittagessen in den Reinstorfer Krug ein. Schon viele Jahre eine gute Adresse, wenn es um preiswertes und schmackhaftes Essen geht.
Die nächste Pilzwanderung? – siehe unter Termine!