Öffentliche Pilzlehrwanderung
Pilzwandern im Jahr des Schopf – Tintlings
Rund um den Neukloster See
Der Neukloster See im Juni 2023.
Infotafeln der Naturparkverwaltung Sternberger Seenland geben Erläuterungen entlang des Wanderweges.
Heute war ein wenig Kondition gefragt, denn den Neukloster See zu umrunden und dabei auch noch nach den verschiedenen Großpilzen Ausschau zu halten, ist schon eine kleine Herausforderung. Aber ist ist nicht das erste mal. Vor vielen Jahren umwanderten wir ihn im schon einmal im Rahmen einer öffentlichen Wanderung und bezogen sogar noch die bewaldete Halbinsel mit ein. Das war für einige ältere Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon eine grenzwertige Angelegenheit, zumal bei heißem Sommerwetter, so wie damals. Nun befinden wir uns kalendarisch noch im Frühling, aber meteorologisch beginnt heute bekanntlich der Sommer. Die Sonne hat schon fast ihren Höchststand erreicht und kann natürlich bei entsprechendem Wetter mächtig auf den Pelz brennen. Wer also bereit ist, in wunderschöner Natur diese Wanderung auf sich zu nehmen, der war sehr herzlich eingeladen. Pilztechnisch geht es nun allmählich vom Frühling in den Frühsommer. Frühlingspilze wie Maipilze, Schild- und Blasse Pflaumenrötlinge haben sich schon längst verabschiedet. Schwefel- und Schuppige Porlinge haben Saison, konnten wir heute aber nicht entdecken. Auch Sommersteinpilze und Hexen – Röhrlinge enttäuschten. Und was gab es heute zu bewundern? Siehe weiter unten! Das Ufer des Neukloster Sees ist über weite Strecken bewaldet, wobei wir auch mal an besiedelten Uferbereichen entlang kommen. An der Badestelle in Neukloster schloss sich der Kreis dann wieder. Dort befindet sich auch eine Speisegaststätte oder auch ein kleiner Imbissstand für ausgehungerte und dürstende Wanderer, die dieses Angebot gerne nutzten.
Zur Einstimmung hatte uns Catrin einige Pilze mitgebracht.
Und diese stellt sie uns sogleich voller Freude vor.
Hier ist es ein junger und somit noch essbarer Hasen – Stäubling.
Stolz ist Catrin auch über ihre ersten, schönen Pfifferlinge des neuen Saison.
Der Startschuss ist gefallen!
Die Badestelle ist am morgen bei dem hochnebelartig bewölktem Wetter noch verweist.
Auf der Wiese an der Badestelle zeigen sich junge Wiesen – Staubbecher (Vacsellum pratense). Essbar, wenn sie so schön jung sind.
Ja, das reicht nicht einmal für den hohlen Zahn. Nur Haut und nicht einmal Knochen. Ein filigraner Tintling.
Ein alter Baumstumpf wird in Augenschein genommen.
Bleiern liegen die Hochnebelbänke noch über dem See, aber in Kürze wird die Sonne sie aufgelöst haben.
Kleiner Seeblick.
Imposantes Altholz am Wanderweg.
Es war einmal ein stolzer Baum.
Das Fischerhaus am Neukloster See. Hier darf Urlaub gemacht werden.
Ein kleines und hübsches Pilzchen, der Orange Helmling (Mycena acicula).
Das ist schon eher etwas für die Pilzpfanne. Ein Gedrungener Champignon (Agaricus spissicaulis).
Die jungen Karbol – Champignons sollten lieber nicht in die Speise gelangen.
Typische Gelbverfärbung auf Reibung.
Christian fotografiert eine Brückenschnecke.
Ein toller Fund sind wie immer diese Echten Knoblauchschwindlinge (Marasmius scorodonius). Besser bekannt unter Küchen – Schwindling.
Und schnell auch noch im Bild eines Handys festgehalten.
Kleine Fundbesprechung.
Schöner Seeblick.
Es grünt und blüht aller Orten.
Blick von „Jedem sein Wunschgarten“ auf den Neukloster See.
Eine wunderschöne Oase!
Ein natürlicher Wunschgarten.
Ein Getäfelter- oder Hasen – Stäubling (Calvatia utriformis). Jung essbar, solange innen weiß und das Fleisch schnittfest.
Die Gelbblättrigen Rüblinge (Collybia ocior) können als Beigabe in ein Mischpilzgericht hinein.
Aber hier haben wir nun einen essbaren Egerling. Den Weißen Anis – Champignon (Agaricus arvensis).
Zerreibt man einen der dünnfleischigen Hüte mit den Fingern und hält die Nase daran, so ist ein süßlicher Duft wahrnehmbar, der an Honig erinnert. Olivgelber Risspilz (Inocybe dulcamara). Giftig!
Diese Blätterpilze gaben uns zunächst ein Rätsel auf.
Die deformierten Hüte des Schmutzigbraunen Schüpplings (Phaeogalera oedipus) irritierten mich.
Allerdings habe ich den recht seltenen Blätter – Scheinschüppling (Meottemyces dissimulans) noch nicht oft gefunden, um seine Variationsbreite einschätzen zu können.
Fettigglänzender Scheinschüppling trifft´s auch ganz gut.
Auf jeden Fall ein schöner und der beste Fund unserer Wanderung, der Winter – Schüppling (Pholiota oedipus). Und so viel auch zum Thema Variabilität seiner wissenschaftlichen, wie auch deutschen Bezeichnungen. Mag sich jeder den ihm angenehmsten Namen aussuchen.
Jede Menge Pilze!
Es sind Lilablättrige Faserlinge (Psathyrella candolleana). Ein schmackhafter Suppenpilz.
Im Mischgericht brauchbar wäre dieser Weichritterling (Melanoleuca spec.).
Und hier von oben betrachtet.
Und immer wieder fasziniert der See!
Brücke über den Teppnitzbach.
Noch ist der Wanderweg trockenen Fußes zu begehen.
Das sollte sich bald ändern! Foto: Christian Boss.
Zum Schluss erfreuten uns noch diese Anti – Alkoholiker – Pilze. Grauer Tintling (Coprinus atramentarius).
Und auf halber Strecke entstand schon unser Erinnerungsbild. Foto Catrin Berseck.
Als Abschiedsgruß schirmte am frühen Nachmittag dann noch dieser wunderbare Gewitterschirm über der Neukloster Forst auf. Das Gewitter fand im Raum Lübz statt.
Und Sylvina Zander aus Lübeck, die heute auch mit dabei war, hat diese wunderbaren Zeichnungen zu einigen der heute gefundenen Pilze angefertigt. Herzlichen Dank nach Lübeck!
Wann startet die nächste Pilzwanderung ? – Siehe unter Termine!