Mittwochsexkursion bei Glawe

03. Juli 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Karow

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreunde*innen

Wir sind im MTB: 2439 = Nossentiner/Schwinzer Heide

Am Park in Glawe heute Nachmittag.


Im Park Glawe stehen Gelbkiefern (Pinus ponderosa). Die Ponderosa – Ranch in der Westernserie „Bonanza“ wurde nach ihnen benannt.

Heute waren wir im 2. Quadranten der Topographischen Karte von Karow unterwegs. Der gesamte Bereich gehört zum Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide und ist fast vollständig von Wäldern bzw. Forste bestanden. Im Norden grenzt das Südufer des Krakower Sees an den Quadranten. Hier gibt es einen Beobachtungsturm für den Seeadler und natürlich auch weiterer Wasservögel. Vollständig im Nordosten unseres Kartierungsgebietes befindet sich das NSG Gültzsee. Ein kleinerer Waldsee nennt sich Großer Rederang. Im Südosten wird noch der Dreiersee angeschnitten und in der weitläufigen Waldlandschaft sind dann noch drei weitere „Seeaugen“ verteilt. Es finden sich ganz überwiegend Nadelbäume, wobei die Kiefer dominant ist. Besonders im Herbst ein Paradies für Pilzsammler. Aber bei günstigen Witterungsverhältnissen kann es auch im Sommer schon mal lohnen auf die Suche nach Pfifferlingen, Täublingen oder Perlpilzen zu gehen. Das haben wir selbstverständlich auch getan und unser Hauptaugenmerk galt allem, welches irgendwie nach Pilz aussah und die Frage essbar oder giftig trat in den Hintergrund. Unterwegs waren hier heute Catrin und Reinhold.

Catrin war etwas vor mir dort und durchstreifte schon mal die Parkanlage.

Catrin konnte dadurch beispielsweise diese Kuhroten Schönköpfe (Calocybe civilis) entdecken. Ein schöner Fund!

Dickschalige Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum).

Kräftige Regenfälle sind hier vor kurzem niedergegangen.

So lieben es die Mykophagen. Außer Pfifferlinge war hier heute diesbezüglich aber nicht viel zu holen.

Die Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus) bringen zwar Masse, sind aber kaum schmackhaft.

Eine Allee von Rosskastanien wurde an dieser breiten Waldschneise angepflanzt.

In den Moospolstern immer mal kleinere oder größere Gruppen von Pfifferlingen (Cantharellus cibarius).

Eingestreute Birken riefen den Glanz – Täubling (Russula nitida) auf die Tagesordnung.

Sein weißlicher Stiel ist mehr oder weniger rötlich überhaucht. Als Mischpilz brauchbar.

Hier und dort einige Rotbräunliche Scheidenstreiflinge (Amanita fulva).

Weitläufige Nadelforste dominieren den Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide.

Aber ohne Laubbäume geht es auch hier nicht.

Unter dieser Baumgruppe erfreuten uns diese Kornblumen – Röhrlinge (Gyroporus cyanescens).

Nur wenige Meter entfernt sein naher Verwandter, der Hasen – Röhrling (Gyroporus castaneus).

Versteckt im Wald ein Rastplatz.

Catrin ist begeistert.

Im Zentrum eine ordentliche Jagdhütte.

Die Böden sind überwiegend sandig.

Der unerfahrenen Pilzsucher möchte meinen einen fetten Röhrling gefunden zu haben.

Enttäuschung beim Blick auf die Fruchtschicht. Es sind Lamellen zu sehen. Dennoch gehört der Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus) nicht zu den Blätterpilzen, sondern tatsächlich zu den Röhrlingen.

Grasgrüner Täubling (Russula aeruginea).

Unter Fichten, so wie es sich gehört, ein Weinroter Graustiel – Täubling (Russula vinosa).

Besonders zum Herbst hin ein Paradies für Pilzsammler.

Die jungen Rosskastanien machen mitten im Sommer bereits auf Herbst. Die Miniermotte macht ihnen das Leben schwer.

Überständige Riesenschirmpilze (Macrolepiota procera).

Vorsicht beim Sammeln von jungen Bovisten oder Hexeneiern. Hier sehen wir noch einen embryonalen Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides)!

Im Schnitt von oben nach unten sieht man schon die Anlage des sich zu entfaltenden Fruchtkörpers. Auch eine grüne Linie ist zu erkennen.

Auf Eichen – Fruchtschalen im Park Glave zahlreiche, kleine Blätterpilze.

Infrage kommt hier eigentlich nur der Buchenfruchtschalen – Flockenschüppling (Flammulaster carpophyllus. Beide Bilder von Catrin Berseck.

Recht kühles und aprilhaftes Schauerwetter dominierte den Tag, der sich allmählich zur Ruhe begeben möchte. Zeit, die Heimfahrt anzutreten.


Die Artenliste von MTB 2429/2 = Nossentiner/Schwinzer Heide bei Glawe: Samtfuß – Krempling, Nelkenschwindling, Breitblättriger Rübling, Echter Zunderschwamm, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Flacher Lackporling, Brennender Rübling, Fleischroter Lacktrichterling, Striegeliger Schichtpilz, Kuhroter Schönkopf, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Waldfreund – Rübling, Gemeiner Violettporling, Chromgelber Graustieltäubling, Fleischroter Speisetäubling, Glanz – Täubling, Rotbräunlicher Scheidenstreifling, Klebriger Hörnling, Eichen – Mehltau, Mai – Stielporling, Fichten – Wurzelschwamm, Kornblumen – Röhrling, Gelbbräunlicher Trichterling, Breitschuppiger Champignon, Hasen – Röhrling, Weinroter Graustieltäubling, Grauer Scheidenstreifling, Geweihförmiger Schleimpilz, Perlpilz, Runzliger Schichtpilz, Samtiger Schichtpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Eichenwirrling, Schwarzgebänderter Harzporling, Rotrandiger Baumschwamm, Hasen – Stäubling, Riesenschirmpilz, Camembert – Täubling, Gemeine Stinkmorchel, Grüner Knollenblätterpilz, Gemeiner Wurzelrübling, Ohrlöffel, Papagei – Täubling, Eichen – Filzröhrling und Buchenfruchtschalen – Flockenschüppling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!