Die Nachtwanderung 2024

16. August 2024 – Öffentliche Pilzwanderung bei Nacht

Nachtwanderung 2024

Pilzwandern im Jahr des Schopftintlings

Durch das Radebachtal bei Blankenberg

Aufbruch in das Radebachtal.

Am 17. August des Jahres 2012 fiel der Startschuss zu unserer ersten Pilzwanderung bei Nacht. Und zwar genau hier, im Radebachtal. Es war damals eine Prämiere und wir wussten nicht, ob es funktionieren würde. Aber es war wunderbar in der zunehmend nächtlichen Stille und Dunkelheit durch den Wald zu laufen. Mit Stirn- und Taschenlampen bewaffnet entging uns kaum ein Pilz. Ganz gleich ob essbar, ungenießbar oder giftig. Im Lichtkegel der Lampen waren sie nicht zu übersehen. Seit dem gab es jedes Jahr eine Nachtwanderung und am Ende stand in der Regel noch ein Mitternachtsmahl auf der Speisekarte. Dafür sorgte unsere gute Seele Irena. In diesem Jahr mussten wir leider darauf verzichten. Natürlich waren die Erfolge in den einzelnen Jahren sehr unterschiedlich. Von fast keine Frischpilze bis hin zu Pilze satt und sogar Riesensteinpilzen reichte die Palette. Aber das ist nicht unbedingt das wichtigste. Eine Waldwanderung bei Nacht hat ihren ganz besonderen Reiz und darauf kommt es an. Diesen Reiz erlebten heute jedoch nur Catrin und Reinhold. Sind unsere Nachtwanderungen ein Auslauf – Modell? Wir hatten nicht viel erwartet, wurden dann aber doch freudig überrascht.

Ein ziemlich ausgeblasster Täubling.

Sehr wahrscheinlich der Chamäleon – Täubling (Russula chamaeleontina).

Ein Harter Zinnobertäubling (Russula rosacea).

Hanglage zum Radebach.

Spätestens beim Anblick dieses, leider von Schnecken stark in Mitleidenschaft gezogenen Korallenpilz, gab es bei uns kein halten mehr. Wir stiegen den Korallenhang zum Radebach hinunter und wurden nicht enttäuscht.

Ist es die Rosenrote Koralle (Ramaria subbotrytis) oder gar die Bärentatze selbst? Ich neige zu ersterem. Korallenpilze ist ein schwieriges Feld.

Wir dürfen sie bewundern. Genaue Bestimmung bitte zur Sequenzierung geben. Zumindest dürfte es bei vielen Arten angebracht sein. 

Die Königsklasse der Mykologen sind die Haarschleierlinge. Viele Arten der Riesengattung sind sehr schwer zu bestimmen und Sequenzierung ist hier oft unerlässlich. Diese hübschen Gesellen nennen sich Gallige Schleimfüße (Cortinarius vibratillis). In allen Teilen Galle bitter schmeckend. Das Anlecken des Hutes reicht schon aus.

Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha) schieben sich durch das alte Buchenlaub.

Catrin fotografiert mit ihrem Handy einen Risspilz.

Inocybe spec.

Üppige Korallenpracht (Ramaria spec.).

Ein ungenießbarer Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus).

Und ein leckerer Flockenstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Und dieses Exemplar haben wir uns errochen. Die Umgebung duftete nach Liebstöckel. Kampfer – Milchling (Lactarius camphoratus). Leider ist die Farbe durch das Lampenlicht verfälscht.

Und plötzlich an den Überresten einer gestürzten Buche Unmengen von Lungen – Seitlingen (Pleurotus pulmonarius).

Catrin erntete sie für unseren Pilzimbiss.

Ein Dichtblättriger Schwarztäubling (Russula densifolia).

Und auch die pfefferigen und gelben Eierschwämme (Cantharellus cibarius) durften nicht Fehlen.

Ein Kammtäubling (Russula spec.) mitten auf einem grasigen Waldweg.

Ein Scheidenstreifling (Amanita spec.).

Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata).

Hier wird uns der Weg gewiesen. Wir müssen wieder nach Blankenberg.

Nächste Nachtwanderung wahrscheinlich im August 2025.