Öffentliche Pilzlehrwanderung
Pilzwandern im Jahr des Schopftintlings
Sie führte durch das Gebirge in der Forst Jamel
Heute in der Jamelner Forst, dem sogenannten Gebirge.
Die Forst Jamel und die Everstorfer Forst werden gerne von Pilzsuchern aus der Hansestadt Wismar angesteuert, da schnell erreichbar. Wir finden hier Nadel- und Laubwald vor, wobei die einst umfangreichen Fichtenforste in den letzten Jahren durch Dürre und Stürme stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. So musste ein Teil gerodet und neu aufgeforstet werden. Aber keine Angst, es steht noch genug, mehr oder weniger alter Baumbestand. Im Gebirge finden sich auch Buchenbereiche und somit ist bei günstigen Witterungsbedingungen im Vorfeld mit einer abwechslungsreichen Pilzflora zu rechnen. Und die war wider Erwarten sogar recht ordentlich zugange, so dass das Ziel einer Lehrwanderung ohne weiteres erreicht wurde. 11 Pilzfreundinnen und Freunde hatten sich eingefunden und durchstreiften bis zum Mittag die Forst Jamel.
Und ein kleiner Wauwau war auch mit dabei. Ein ganz lieber!
Gleich nach wenigen Schritten begrüßte uns ein wunderbar frischer und essbarer Papagei – Täubling (Russula ionochlora).
Der Blick unter den Hut.
Der Klebrige Hörnling (Calocera viscosa) landet gerne in den Körben mancher Kochtopf – Mykologen.
Jedoch der Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) lieber nicht.
An einer moosigen Wegrand – Böschung einige Eierschwämme (Cantharellus cibarius).
Einmal links und einmal rechts geblickt und dann über den Berg.
Gelbe Knollenblätterpilze (Amanita citrina) waren sehr willkommen, um diese wichtige Gattung vorzustellen.
Er ist ja sowas von herb, aber in der Not frist der Teufel Fliegen, dachten sich die Schnecken. Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus), zumindest was davon übrig geblieben ist.
Zu den vereinzelten Röhrlingen heute im Gebirge zählte auch dieser junge Gold – Röhrling (Suillus flavus).
Und hier gleich zwei Arten auf einen Streich. Der Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus) mit seinem Peiniger, dem Goldschimmel (Hypomyces chrysospermus).
Es geht ein Stückchen am Waldrand entlang.
An diesem ein einzelner Blutroter Röhling (Xerocomus rubellus). Trotz der roten Farbe natürlich essbar.
Und wieder im Waldesinneren mit imposanten Douglasien.
Kein Röhrling oxydiert mit Luftsauerstoff so intensiv bei Berührung wie der Schwarzblauende Röhrling (Boletus pulverulentus).
Einen empfehlenswerten Speisepilz sehen wir hier. Der Pfirsich- oder Violettstielige Täubling (Russula violeipes). Wir finden ihn in den Sommermonaten in besseren Buchenwäldern.
So wie hier.
Und schließlich der Topp – Fund unserer heutigen Lehrwanderung. Die weiße Form des Grünen Knollenblätterpilzes (Amanita phalloides var. alba). Der gefährlichste aller Giftpilze kann also auch in schneeweiß daher kommen!
Klar, der war heute unser Star!
Ein wunderbarer Fund! 50 g können für einen erwachsen Menschen tödlich sein!
Der Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea) ist ein Weißsporer.
Er war heute ziemlich zahlreich unter Eichen vertreten und landete als eher mäßiger Speisepilz in den Körben.
Schmackhafter dürften da schon die jungen Konsolen des Riesenporlings (Meripilus giganteus) sein.
Ein Filzröhrling aus dem Formenkreis um den Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron).
Zwei minderwertige Ocker – Täublinge (Russula ochroleuca).
Charakteristisch für derartige Buchenstandorte wie im Gebirge ist der Rosa- oder Morgenrot – Täubling (Russula rosea oder aurora). Essbar.
Ein Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense) mit relativ sauberer Fruchtschicht.
Genau richtig für Catrin um sie mit ihren Kreationen zu versehen.
Die Künstlerin bei der Arbeit. Foto Michael Junge.
Hier ist es ein junger Dickblättriger Schwarztäubling (Russula nigricans), der auch gerne den Weg in ein Pilzgericht finden kann.
Zwei Vertreter aus der artenreichen Gattung der Helmlinge. Der leicht giftige Schwarzgezähnelte Helmling (Mycena pelianthina) und der Rettich – Helmling (Mycena pura).
Kalkhaltige Standorte unter Eichen und buchen liebt der Gefleckte Risspilz (Inocybe maculata). Giftig!
Zu den besten Speisepilzen gehören diese etwas blass geratenen Fleischroten Speisetäublingen (Russula vesca).
Wir setzen zum Endspurt an.
Zum Abschluss stellt uns Catrin noch einige mitgebrachte Fundstücke vor.
So verschiedene Täublinge.
Auch die hübschen Feuerschüpplinge waren dabei.
Zur Erinnerung noch ein Gruppenfoto ganz zum Schluss.
Wann startet die nächste Lehrwanderung? – Siehe unter Termine!