Pilze und Wetter 2012

Mykologisches Informationszentrum Wismar

Offizieller Jahresabschlussbericht 2012

Jahresabschlussbericht 2012 der Pilzberatungsstelle „Steinpilz – Wismar“, ABC Straße 21 (Stand 31.12.2012)

Berichterstatter: Reinhold Krakow

Berichtszeitraum: 01.01. – 31.12.2012

Hansestadt Wismar, der 21.01.2013

Beratungen und Bestimmungen

Beratungen: 158

Bestimmungen: 474

Teilnehmer: 247

Besucher der Ausstellungen: ca. 1000

Aussortierte, stark giftige Arten: ca. 20 Gift – Häublinge und 10 Bleiweiße Trichterlinge.

Außerdem zahlreiche weniger giftige Arten wie Grünblättrige Schwefelköpfe oder Kahle Kremplinge.

Ausstellungen: 1 ständige Ausstellung „Unsere Großpilze im Wandel der

Jahreszeiten“ (ständig zwischen 50 und mehr als 150 Arten)

1 Ausstellung am Roten See bei Brüel (43 Arten)

1 Dauerausstellung in den Egger – Holzwerken (ca. 10 Holzbewohnende Arten)

20. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar

vom 28. – 30.09.2012 im „Steinpilz – Wismar“ mit 283 Arten

Unterstützung bei der Durchführung der 12. Tage der Pilze in Rehna vom 12. – 14.10.2012.

Mir bekannt gewordene Verdachtsfälle einer Pilzvergiftung: 2

In beiden Fällen handelte es sich jeweils um ein Kleinkind, dass beim Spielen auf der Grundstückseigenen Rasenfläche möglicherweise Pilze aufsammelte und vielleicht auch davon kostete. Darauf hin meldeten sich die besorgten Mütter vorsorglich in der Pilzberatungsstelle hier in Wismar. Ich legte ihnen nahe, möglichst schnell mit den vermeintlichen oder möglichen „Giftpilzen“ zu mir in die Sprechstunde zu kommen, was sie auch taten. Im ersten Fall waren es Nelkenschwindlinge und im 2. Heu – Düngerlinge. Ich konnte Entwarnung geben, denn der erste ist ein guter Speisepilz und der zweite, also der Heu – Düngerling, gilt zwar als schwach giftig durch psychoaktive Substanzen, diese sind aber nur in geringen Mengen in den Düngerlingen enthalten. Da ohnehin nicht sicher war, ob die Kinder von den Pilzen überhaupt gekostet haben, riet ich dazu, die Kinder in den nächsten 24 Stunden auf mögliche Symptome hin zu beobachten. Sollten sich wider erwarten tatsächlich welche einstellen, unverzüglich einen Arzt konsultieren! Diese beiden Fälle verdeutlichen wieder einmal mehr, wie tief die Angst vor einer möglichen Pilzvergiftung in der Bevölkerung immer noch verankert ist. Möglicherweise sind auf naturnahen Wiesen, Gärten, Parkanlagen u s. w. wesentlich mehr Giftpflanzen vorhanden als giftige Pilze, aber Pilze sind nun einmal besonders suspekt! Aber dennoch, lieber übervorsichtig als zu leichtsinnig sein, zumal es sich um Kleinkinder handelte, bei denen ansonsten harmlose Pilze möglicherweise auch zu Komplikationen führen könnten. Zum anderen sollte man bedenken, dass durch bloßes Berühren oder in die Hand nehmen, auch von giftigen Pilzen, sich wohl kaum jemand bisher vergiftet hat!

Öffentlichkeitsarbeit

Etwa 45 Pressemitteilungen und 4 Fernsehbeiträge, wobei jeweils 2 auf das Wismar – Fernsehen und zwei auf das NDR – Fernsehen entfallen. Ständige Präsens im Internet mit nahezu täglich aktueller Berichterstattung durch Tagebücher zum Wetter und Pilzwachstum, Pilzberatung, Veranstaltungen und vieles mehr.

Veranstaltungen:

17 Öffentliche Pilzlehrwanderungen

8 Vereinsexkursionen

6 individuelle Pilzwanderungen

12 Vereins- und Vortragsabende

3 Pilzseminare

1 Vortag vor 30 Schülern

1 Lehrwanderung mit 30 Schülern

3 Pilzausstellungen mit Imbissangebot

1 Pilzwanderung in Ritzerau in Schleswig Holstein

Teilnehmerzahl gesamt an allen Veranstaltungen: ca. 1500 Pilz- Natur- und Wanderfreunde sowie Besucher der Ausstellungen und des Imbiss – Angebotes.

Wichtiger Hinweis! Die errechneten Summen in der Beratungs- und Bestimmungstätigkeit beziehen sich auf die schriftlich dokumentierten Beratungen während der Sprechzeiten in der Pilzberatungsstelle. Die eigentliche Zahl der Pilzberatungen und Bestimmungen, z. B. während unserer Wanderungen, Exkursionen und Seminare, geht hieraus nicht hervor und liegt um ein vielfaches höher!

Zusammenfassung des Pilzjahres

Das Pilzjahr 2012 kann für Nordwestmecklenburg insgesamt als recht schlecht eingeschätzt werden. Das Frühjahr war viel zu trocken, so dass beispielsweise Lorcheln und Morcheln kaum in Erscheinung traten. Maipilze gab es zwar, aber auch sie blieben deutlich unter den Erwartungen. Einzig Schwefelporlinge fruktifizierten ausgesprochen gut. Auch der regenarme Sommer brachte nur ein äußerst kümmerliches Pilzwachstum hervor. Durch im laufe des Septembers allmählich verstärkt einsetzende Niederschläge begann sich die Situation gegen Ende September/Anfang Oktober allmählich deutlich zu verbessern. Zunächst regional, später allgemein verbreitet gab es jetzt recht ordentlich Pilze. Insbesondere unter Buchen wuchsen wochenlang Derbe Rotfüßchen in solchen Mengen, dass man nur einsammeln brauchte und sich die schönsten aussuchen konnte. Auch Stockschwämmchen gab es in Massen. Steinpilze blieben weit unter dem Durchschnitt, auch wenn es zwischen September und November punktuell und sehr eng begrenzt recht aktive Myzelien gab. Dafür gab es recht viele Flockenstielige Hexen – Röhrlinge. Für fortgeschrittene Pilzfreunde war aber auch jetzt eher Ernüchterung angesagt, den seltenere und daher besonders interessante Pilzarten blieben auch jetzt vielfach aus oder wuchsen nur in einem sehr bescheidenem Rahmen. Der Verlauf der gesamten Pilzsaison von April – November ist ausführlich in den Tagebüchern über Wetter und Pilzwachstum nachzulesen. So geht also das Jahr 2012 als schlechtestes Pilzjahr seit Jahren in unsere Statistik ein.

Besonders erwähnenswerte Funde des Jahres:

Rauher Wulstling (Amanita franchetii)

Schwarzanlaufender Täubling (Russula albonigra)

Weißbuchen – Rindenbecherling (Pezicula carpinea) leg. et det.: Klaus Warning

Gold – Täubling (Russula aurea)

Satans – Röhrling (Boletus satanas)

Gelbfleckender Täubling (Russula luteotacta)

Igel – Wulstling (Amanita solitaria)

Europäisches Goldblatt (Phylloporus pelletieri)

Halsband – Ritterling (Tricholoma focale)

Gedrungener Champignon (Agaricus spissicaulis)

Rosenroter Schmierling (Gomphidius roseus)

Freudiger Täubling (Russula laeta)

Perlhuhn – Champignon (Agaricus placomyces)

gez: Reinhold Krakow – Pilzberater

Wetter und Pilze im Raum Nordwestmecklenburg

Tagebuch Wetter/Pilze November 2012/2

Dieses schöne spätherbstliche Stimmungsfoto schickte mir vor einigen Tagen Nobert Burmeister aus Wismar. Es zeigt einen essbaren Violtten Lack - Trichterling (Laccaria amethystea)

Dieses schöne, spätherbstliche Stimmungsfoto schickte mir vor einigen Tagen Nobert Burmeister aus Wismar. Es zeigt einen essbaren Violetten Lack – Trichterling (Laccaria amethystina).

Freitag, 16. November – Wären wir jetzt im Sommerhalbjahr, hätten wir schönstes Hochdruckwetter mit viel Sonne und Wärme. Statt dessen ist es novembertypisch grau und nebelig. Dazu durch nächtliche Auskühlung empfindlich frisch, teils sogar dauerfrostig kalt. Anders auf den Bergen. Der wärmste Ort in Deutschland war heute zum Beispiel der Gipfel des Brocken im Harz mit fast 14 Grad plus (Wismar kaum über 0 Grad!). Die Berge liegen vielfach oberhalb der Hochnebeldecke und hier scheint die Sonne. Gleichzeitig strömt von Süden sehr milde Luft nach Deutschland, die auf die in Bodennähe liegende feuchte und kalte Luft aufgleitet und mangels Durchmischung des Windes, sich nicht bis zum Boden durchsetzen kann. Es herrscht eine Inversionswetterlage, eine Temperaturumkehr, denn eigentlich ist es auf den Bergen kälter als im Flachland. Erst mit Annährung eines Tiefausläufers am Wochenende soll die Luft kurzzeitig durchmischt werden. Es wird auf den Bergen kälter und bei uns im Tiefland wärmer, bevor sich in der nächsten Woche wieder eine ähnliche Wetterlage wie derzeit einstellen soll. – Heute besuchten mich Pilzfreunde aus Hamburg. Sie waren in ihrem Lieblingswald in der Schaalsee – Region unterwegs und hatten eine Menge schöner Trompeten – Pfifferlinge und Herbsttrompeten geerntet. Auch hatten sie im diesjährigen November dort eine größere Menge Steinpilze Sammeln können, so dass ihre Trockenpilz – Vorräte bis zur nächsten Saison gedeckt sind.

Eine frische Ernte Trompeten - Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis) von heute. Gesammelt von unseren Vereinsmitgliedern aus Hamburg in einem artenreichen Wald zwischen Ratzeburg und Mölln. 16.11.2012.

Eine frische Ernte Trompeten – Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis). Gesammelt von unseren Vereinsmitgliedern aus Hamburg in einem artenreichen Wald zwischen Ratzeburg und Mölln. 16.11.2012.

Sonnabend, 17. November – Heute Nachmittag schaffte es die Sonne, die Hochnebeldecke bei uns kurzzeitig zu lichten und sie zeigte sich vorübergehend. Trotzdem blieb es weiter recht kalt. Morgen nähert sich von Nordwesten eine schwache Kaltfront und die Luft wird durch auffrischenden Wind etwas durchmischt. Trotz Kaltfront könnte es dann tagsüber etwas milder werden. Allerdings ist damit auch ein wenig Regen verbunden, was leider nicht sehr vorteilhaft ist, da morgen eine Vereinsexkursion durch das Warnowtal bei Karnin auf dem Programm steht. Kurz nach 09.00 Uhr starten wir vom Wismarer Parkplatz gegenüber dem Zeughaus in Richtung Kleefeld. Interessenten aus dem Umland können sich hier ab 09.30 Uhr einfinden.

Im Anschluß nach diesem Tagebucheintrag werde ich diese Herbsttrompeten (Craterellus corucopioides), die ich gestern von unseren Hamburger Pilzfreunden geschenkt bekommen habe, auf ein Dörrgerät zum Trocknen legen. Ein herzliches Dankeschön nochmals nach Hamburg!

Im Anschluss an diesen Tagebucheintrag werde ich diese Herbsttrompeten (Craterellus cornucopioides), die ich gestern von unseren Hamburger Pilzfreunden geschenkt bekommen habe, auf ein Dörrgerät zum Trocknen legen. Ein herzliches Dankeschön nochmals nach Hamburg!

Sonntag, 18. November – Heute fand bei tristem Novemberwetter wieder eine Vereins- und Kartierungsexkursion im Warnow – Gebiet statt. Ziel war das Naturschutzgebiet „Warnowtal bei Karnin“. Das Gebiet ist besonders urwüchsig mit steilen Hangterrassen, bestanden meist mit Buchen, und feuchten Erlen-, Eschen- und Weidenbrüchen. Im Umland wunderschöne, hügelige Wiesenflächen. Das Pilzaufkommen war hier schon recht bescheiden und der Winter war nicht nur durch die kühlen Temperaturen deutlich zu spüren. Wir fanden einige sehr frische Samtfuß – Winterrüblinge. Was sonnst noch so los war, siehe unter „Nebelgraue Novemberwanderung“. Damit endeten die diesjährigen Warnow – Exkursionen. Im nächsten Jahr geht es weiter durch einige der schönsten, urwüchsigsten und reizvollsten Landschaften Mecklenburgs.

Am Wegesrand erfreute uns ein größerer Trupp frischer Herbst - Lorcheln (Helvella crispa). Sie sind zwar etwas zäh, können aber gegessen werden. Wichtig ist gutes erhitzen, denn Lorcheln sind roh giftig! Standortfoto am 18.11.2012 am Wanderweg bei Kleefeld.

Am Wegesrand erfreute uns ein größerer Trupp frischer Herbst – Lorcheln (Helvella crispa). Sie sind zwar etwas zäh, können aber gegessen werden. Wichtig ist gutes erhitzen, denn Lorcheln sind roh giftig! Standortfoto am 18.11.2012 am Wanderweg bei Kleefeld.

Montag – 19. November – Nach dem eine schwache Kaltfront gestern etwas Regen brachte, klarte es in der Nacht auf und es stellte sich rasch wieder Nebel und leichter Frost ein. Heute morgen waren die Straßen stellenweise glatt und Raureif hatte sich auf Dächern und Wiesen gebildet. Tagsüber war es weiterhin recht frisch, aber nicht ganz so grau wie gestern. Die Sonne ließ sich hin und wieder blicken oder zumindest erahnen. Die leichten Fröste der letzten Tage werden jetzt wohl langsam dafür sorgen, dass die letzten Herbstpilze allmählich ihr Wachstum einstellen werden. Ausgenommen einige typische Spätherbstpilze wie Rötel – Ritterlinge, Graublättrige Schwefelköpfe und Frost – Schnecklinge, um nur einige zu nennen. Frostschnecklinge gibt es zur Zeit regional in sandigen Kiefernwäldern in größeren Mengen, teils zusammen mit wertvollen Edel – Reizkern. Ebenfalls regional begrenzt können in gehaltvolleren Buchenwäldern punktuell reichlich Trompeten – Pfifferlinge und sogar Herbsttrompeten geerntet werden. Röhrlings – Freunde dürfen sich auf das Ende der Saison einstellen. Letzte Steinpilze, Flockenstielige Hexen – Röhrlinge oder Derbe Rotfüßchen werden sich wohl bald endgültig verabschieden.

Herbsttrompeten (Craterellus corucopioides) beginnen in guten Jahren meist schon im Juli oder August in Mengen zu wachsen. Das letzte gute Jahr war 2010. Im Herbst halten sie dann sehr lange durch und können im November immernoch gesammelt werden. Die Bezeichnung Totentrompete bezieht sich nicht nur auf ihre düstere Erscheinung, sondern soll auch auf die Totengedenktage im November zurück zu führen sein. Diese Foto stammt von Norbert Burmeister aus Wismar.

Herbsttrompeten (Craterellus cornucopioides) beginnen in guten Jahren meist schon im Juli oder August zu wachsen. Das letzte gute Jahr war 2010. Im Herbst halten sie dann sehr lange durch und können im November immer noch gesammelt werden. Die Bezeichnung Totentrompete bezieht sich nicht nur auf ihre düstere Erscheinung, sondern soll auch auf die Totengedenktage im November zurück zu führen sein, an denen man sie immer noch findet. Dieses Foto stammt von Norbert Burmeister aus Wismar.

Dienstag, 20. November – Nach dunklem, neblig – grauem Tagesbeginn, zeigte sich ab Mittag zeitweise die Sonne und es wurde deutlich milder als an den Vortagen. Es wehte auch ein wenig Wind, der die Luft etwas durchmischen konnte und die mildere Luft aus der Höhe bis zum Boden heruntermischte. Die nächsten Tage sollen auch noch vergleichsweise mild ausfallen, aber zum Monatswechsel und somit zum Ende der offiziellen Pilzsaison, deutet sich laut Berechnungen der Meteorologen, wie bereits angedeutet, ein Übergang zu frühwinterlich kaltem Wetter an. – Heute wurde nochmals die Pilzberatung genutzt und es wurden mir u. a. sehr schöne, frische Trompeten – Pfifferlinge vorgelegt. Die Finder haben nur eine kleine Probe mitgebracht und da noch viele an der entdeckten Stelle im Höltingsdorfer Forst stehen, werden sie sich diese guten Speisepilze auch holen. Auch andernorts in Deutschland, z. B. im Südschwarzwald, soll es punktuell reichlich Trompeten – Pfifferlinge geben, wir mir heute ein Pilzfreund aus der Schweiz mit Bild mitteilte. Es ist anscheinend der Spätherbst der Trompeten Pfifferlinge! Auch Steinpilze haben die glücklichen Finder der Trompeten – Pfifferlinge in den letzten Wochen reichlich im Höltingsdorfer Forst ernten können. Sie fanden auch heute noch welche, aber die Qualität wird allmählich schlechter, die meisten waren überständig.

Auch Andreas Okrent fand gestern im Buchenwald noch 12 Steinpilze (Boletus edulis), wobei nur diese drei noch frisch waren. Auch einige Derbe Rotfüßchen fand er noch als erwähnenswerte Pilze.

Auch Andreas Okrent fand gestern im Buchenwald noch 12 Steinpilze (Boletus edulis), wobei nur diese drei noch frisch waren. Auch einige Derbe Rotfüßchen waren noch als erwähnenswerte Speisepilze dabei. Das Foto hat er dieses mal mit seinem Handy gemacht – trotzdem sehr gut!

Mittwoch, 21. November – Heute war es zwar wieder grau und bedeckt, aber nicht sonderlich kalt. Gerne hätte ich nochmals eine kleine Kurz- und Informationstour in den Wald unternommen, musste mich aber mit Schreibkram für die Bürokraten herum schlagen. Zum anderen nervt die Dauerbaustelle in unserer Straße enorm. Von morgens bis spät abends brummen die Bagger, rattern die Presslufthämmer und die Steinschneider b. z. w. Schleifer, dass man teilweise kaum sein eigenes Wort versteht. Das geht nun schon seit Mitte Oktober so und soll noch bis kurz vor Weihnachten anhalten. Gestern Abend kam ich kaum noch aus dem Laden, da vor der Tür die Straße ein bis zwei Meter tief ausgebaggert war und das Absperrgitter bis vor die Eingangstür gestellt wurde, die ich dadurch nicht mehr öffnen konnte. In den Schaufenstern habe ich Weihnachtsdekoration und vor allem unsere Adventsgestecke gestellt, wo sich die Leute sonst gerne etwas ausgesucht haben. In diesem Jahr keine Chance an die Schaufenster zu gelangen. Deshalb habe ich gestern noch eine Pressemitteilung geschrieben, in der Hoffnung auf einen Hinweis in der Zeitung, dass es bei uns trotz Bauarbeiten auch in diesem Jahr wieder unsere beliebten Gestecke gibt. Gegenüber befindet sich ein kleines Kaffee, gern wäre der eine oder andere dort bei Kerzenschein zum Kaffeekränzchen eingekehrt, gerade auch in der bevorstehenden, gemütlichen Adventszeit. Es hat aber keinen Sinn, der Inhaber mußte vorübergehend schließen. Ob er wohl die Bauphase überstehen wird? Die Stadt sieht jedenfalls keine Möglichkeit entstandene Einnahmeausfälle auszugleichen. Mal schauen, ob es uns gelingt, wenigstens einige unserer Gestecke an den Mann oder die Frau zu bringen.

Dieses Bild habe ich vor etwa zwei Wochen aufgenommen. Jetzt ist die Strasse an dieser Stelle mehrere Metwer tief ausgebuddelt und an unserer Schaufenster ist beim besten Willen kein ran kommen mehr.

Dieses Bild habe ich vor etwa zwei Wochen aufgenommen. Jetzt ist die Straße an dieser Stelle teils mehrere Meter tief ausgebuddelt und an unsere Schaufenster ist beim besten willen kein ran kommen mehr.

22. November – Heute war ein sonniger, fast frühlingshaft anmutender Tag. Nachdem in der Nacht eine schwache Kaltfront durchgezogen war und die neblig – trübe Luftmasse verdrängt hat, gab es heute richtiges gute Laune Wetter. Das wird sich aber bereits morgen wieder ändern. Es greifen jetzt immer öfter Tiefausläufer von Westen her über und bringen häufigere Niederschläge mit. Diese fallen zunächst noch bei recht milden Temperaturen als Regen, können aber zum Monatswechsel, laut Mittelfristprognose der Wetterfrösche, auch im Flachland zunehmend in Schnee übergehen. Pünktlich zum Saisonende soll es also winterlich werden. Heute hatte ich nochmals eine Pilzberatung. Mir wurden folgende drei Arten vorgelegt: Beringter Flämmling, Bleiweißer Trichterling und Gelbstieliger Muschelseitling.

Diese Gift - Häublinge (Galerina marginata) fotografierte ich am 18.11.2012 im Warnowtal bei Karnin. Sowohl dieser Giftige Doppelgänger des Stockschwämmchens, wie auch das Stockschwämmchn selbt können auch jetzt noch wachsen. Hier hat die leicht frostige Witterung der Vortage die Farbgebung etwas verändert. Farbveränderungen durch Witterungseinfluß kommen häufig vor und können zu Irritationen führen.

Diese Gift – Häublinge (Galerina marginata) fotografierte ich am 18.11.2012 im Warnowtal bei Karnin. Sowohl dieser giftige Doppelgänger des Stockschwämmchens, wie auch das Stockschwämmchen selbst, können auch zu dieser fortgeschrittenen Jahreszeit noch wachsen. Hier hat die leicht frostige Witterung der Vortage die Farbgebung etwas verändert. Farbveränderungen durch Witterungseinfluss kommen häufig vor und können zu Irritationen führen.

Freitag, 23. November – Der Tag startete heute recht frisch und sonnig. Im Tagesverlauf zog es sich allmählich zu und am späten Nachmittag und frühen Abend regnete es vorübergehend recht kräftig. Der Regen gehörte zu einer weiteren Kaltfront, die aber nicht wirklich kältere Luft bringt. Es bleibt noch einige Tage mild, bevor wahrscheinlich ein markanter Wintereinbruch zum Monatswechsel folgt. Dieses Szenario scheint nun sicher zu sein. – Gestern und heute haben wir weitere Adventsgestecke gebastelt b. z. w. alte aus dem letzten Jahr aufgefrischt und mit Kerzen und Preisschildern ausgestattet. An unsere Schaufenster ist weiterhin kein herankommen, obwohl die Straßenbaufirma sich wirklich beeilt. Sie wollen vor dem Wintereinbruch noch fertig werden. Für unser kleines Adventsgeschäft wird es aber trotzdem zu spät werden, denn nach dem 1. Advent sind entsprechende Gestecke verständlicherweise kaum noch gefragt. – Morgen starten wir zu unserer letzten öffentlichen Pilzwanderung der Saison (siehe unter Termine). Ziel ist der Gadebuscher Stadtwald. Ich bin gespannt, was uns hier noch erwartet. Eigentlich ein viel versprechendes Gebiet mit teils altem Buchenbestand.

Falls der Winter in wenigen Tagen tatsächlich, wie von den Metereologen vorausgesagt, der Winter richtig Einzug halten sollte, werden danach wohl meist nur noch unsere richtigen Winterpilze, so wie hier der Samtfuß - Winterrübling übig bleiben. Sie können durch die kälte bei einer milderung frofitieren um danach um so zahlreicher zu wachsen. Standortfoto am 18.11.2012 im Warnowtal bei Karnin.

Falls der Winter in wenigen Tagen tatsächlich, wie von den Meteorologen vorausgesagt, Einzug halten sollte, werden danach wohl meist nur noch unsere richtigen Winterpilze, so wie hier der Samtfuß – Winterrübling (Flammulina velutipes) übrig bleiben. Sie können von der bevorstehenden Kälte profitieren und bei einer anschließenden Milderung um so zahlreicher wachsen. Standortfoto am 18.11.2012 im Warnowtal bei Karnin.

Sonnabend, 24. November – Heute waren wir zu unserer letzten Pilzlehrwanderung des Jahres im Gadebuscher Stadtwald unterwegs. Bei feuchtem, kühlem und neblig – trüben Wetter hatten sich dazu nochmals 14 Pilzfreunde auf den Weg gemacht. Wintertypische Speisepilze wie Samtfuß – Winterrüblinge und Austern – Seitlinge gab es kaum, dafür aber an Holunder teils recht viele Judasohren, die bekanntlich auch das Winterhalbjahr bevorzugen. Davon abgesehen war aber das allgemeine Pilzaufkommen noch recht hoch. Von Täublingen, Milchlingen, Schnecklingen über Trichterlinge, Ritterlinge, Mürblinge und Tintlinge bis hin zu einigen Wulstlingen und Riesenschirmpilzen, um nur einige Beispiele zu nennen. Wer wollte, konnte noch ein ansehnliches Mischpilzgericht mit nach hause nehmen. Damit zählt auch die letzte Wanderung noch zu den eher pilzreichen im Jahresdurchschnitt, denn bis Mitte September sah es auf unseren Pilzwanderungen eher sehr bescheiden aus.

An Holunderbüschen gab es teils reichlich frische Judasohren (Hirneola auricula - judae). Dieser gelatinöse gallertartige Pilz besitzt besonders für Freunde der asiatische Küche eine hohe Anziehungskraft und er soll wie fast alle Arten die in Asien Verwendung finden, auch eine gewisse Heilwirkung besitzen. So glaubt eine Pilzfreundin von uns daran, das der Genuss von Judasohren ihren Gelenken gut tun würde!? Standortfot am 24.11.2012 im Gedebuscher Stadtwald.

An Holunderbüschen gab es teils reichlich frische Judasohren (Hirneola auricula – judae). Dieser gelatinöse, gallertartige Pilz besitzt besonders für Freunde der asiatischen Küche eine hohe Anziehungskraft und er soll, wie fast alle Arten, die in Asien Verwendung finden, auch eine gewisse Heilwirkung besitzen. So glaubt eine Pilzfreundin von uns daran, dass der Genuss von Judasohren ihren Gelenken gut tun würde? Standortfoto am 24.11.2012 im Gadebuscher Stadtwald.

Totensonntag, 25. November – Den heutigen Sonntag nutzte ich um den Rückblick unserer gestrigen Pilzwanderung zu schreiben. Siehe unter „Im Gadebuscher Stadtwald“. In der nächsten Woche werde ich den „Steinpilz“ täglich öffnen, in der Hoffnung, dass wir trotz der geschäftsschädigenden Baustelle noch einige Adventsgestecke verkauft bekommen. Das bedeutet, dass ich aller Wahrscheinlichkeit vor Saisonschluss nicht mehr in den Wald kommen werde und somit die Pilzsaison für mich im wesentlichen abgeschlossen sein wird. Im Kühlschrank befinden sich noch einige Frischpilze, die ich morgen auf unsere Ausstellung legen werde. Eigentlich kann ich mir dieses auch sparen, denn ich glaube, es wird kaum jemand davon gebrauch machen, sich unsere Ausstellung anzuschauen, denn wir sind durch die Baustelle weiterhin von jeglichem Fußgänger – Durchgangsverkehr abgeschnitten.

Diese Herben Eichen - Zwergknäuelinge (Panellus stypticus) habe ich gestern an einem Buchenstubben im Gadebuscher Stadtwald fotografiert, was beweist, dass dieser häufige Pilz bei weitem nicht nur an Eichenstubben vorkommt. Er schneckt bitter und ist ungenießbar, aber ganzjährig zu finden. Standortfoto am 24.11.2012.

Diese Eichen – Zwergknäulinge (Panellus stypticus) habe ich gestern an einem Buchenstubben im Gadebuscher Stadtwald fotografiert, was beweist, dass dieser häufige Pilz bei weitem nicht nur an Eichenstubben vorkommt. Er schmeckt bitter und ist daher ungenießbar und auch relativ zäh, kann aber nahezu ganzjährig gefunden werden. Standortfoto am 24.11.2012.

Montag, 26. November – Heute strahlte die Sonne von einem blauen Himmel bei recht milden Temperaturen bis in den Nachmittag hinein, so dass es eine Wonne war! Dann zog es sich recht rasch zu und am Abend setzte Regen ein. Ein letztes mal wurde nochmals recht milde Luft herangeführt. Ab Wochenmitte soll es Richtung Winter gehen. Damit hat sich der Winter, bis auf eine kleine, verfrühte Eskapade, bis zum Ende der Pilzsaison zurück gehalten. Nun darf er kommen und wird sogar erwartet, um in der jetzt beginnenden Adventszeit schon auf das bevorstehende Weihnachtsfest einzustimmen. Sonderlich viel Schnee soll es bei uns zunächst zwar nicht geben, aber in der Südosthälfte Deutschlands kann es zumindest in Gebirgslagen in den nächsten Tagen sehr viel Neuschnee geben! – Vorgestern lud nicht nur der Steinpilz-Wismar zu einer spätherbstlichen Wanderung ein, auch der Rehnaer Pilzverein Heinrich Sternberg e.V. trommelte nochmals seine Mitglieder zusammen, um sich nach allerlei Hut-, Bauch – und Schlauch-, Korallen- und Keulenpilzen umzuschauen und eventuell auch noch die eine oder andere Pilzpfanne zu füllen. Sie wurden ebenfalls noch recht gut fündig. Anders als bei uns, waren ihnen sogar frische Austern – Seitlinge vergönnt.

Heute habe ich ein letztes mal in der zu Ende gehenden Saison unsere Ausstellung mit Frischpilzen bestückt. Insgesamt liegen 72 Arten auf der Fläche. Mit dabei sind auch noch wunderbare Steinpilze, Flockenstielige Hexen – Röhrlinge, Waldchampignons, Herbsttrompeten u. a. Arten. Erstmals in diesem Jahr zu sehen ist die Stumpfe Röhrenkeule.

Und es waren sogar noch frische Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) dabei. Herzlichen Glückwunsch! Bemerkenswert ist dabei, dass der Raum Rehna eigentlich nicht sonderlich, auch zu bester Zeit, mit Pfifferlingen gesegnet ist! Foto: Torsten Richter.

Sogar frische Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) waren am Sonnabend bei den Rehnaer Pilzfreunden noch mit dabei. Herzlichen Glückwunsch! Bemerkenswert ist, dass der Raum Rehna eigentlich nicht sonderlich mit Pfifferlingen gesegnet ist! Foto: Torsten Richter.

Dienstag, 27. November – Heute war es bei gelegentlichem Sonnenschein und windschwachem Wetter nochmals angenehm mild, um die Mittagszeit fast frühlingshaft. Damit ist ab morgen Schluss. Der Wind dreht auf nord und bringt skandinavische Kaltluft mit. Da die Luftmasse über das noch recht warme Wasser von Nord und Ostsee streicht, wird es bei uns nasskalt mit Schnee-, Regen- und Graupelschauern. Richtig Winter soll es in Richtung Südosten werden. Insbesondere im Erzgebirge und in Bayern. – Heute wurde nochmals die Pilzberatung in Anspruch genommen. Es wurden mir folgende Arten vorgelegt: Elastische Lorchel, Braunfleckender Milchling, Weißstieliges Stockschwämmchen, Stockschwämmchen, Schuppiger Träuschling, Erdwarzenpilz und Sparriger Schüppling.

Ein kleiner Ausschnitt unserer letzten Frischpilzausstellung in diesem Jahr, die noch bis Sonnabend zu sehen sein wird. Von Steinpilz, Marone und Flockenstieligem Hexen - Röhrling sowie von vielen anderen Arten gilt es bis zum nächten Jahr abschied zu nehmen. Frühestens ab Mai dürfen wir sie wieder begrüßen. 27.11.2012.

Ein kleiner Ausschnitt unserer letzten Frischpilzausstellung in diesem Jahr, die noch bis Sonnabend zu sehen sein wird. Von Steinpilz, Marone und Flockenstieligem Hexen – Röhrling, sowie von vielen anderen Arten, gilt es bis zum nächsten Jahr Abschied zu nehmen. Frühestens ab Mai dürfen wir sie wieder begrüßen. 27.11.2012.

Mittwoch, 28. November – Novembertypisches nebelgrau dominierte heute mal wieder das Wettergeschehen, wie so oft in der letzten Zeit. Die Luft kühlte sich im Tagesverlauf schon etwas ab und ab morgen strömt deutlich kältere Luft ein. Das nasskalte Wetter soll sich bis weit in den Dezember halten. Es besteht im Verlauf sogar die Möglichkeit, dass bei uns von Osteuropa richtige Frostluft einströmen kann. Der Dezember scheint winterlich zu werden. Laut einiger längerfristigen Prognosen ist die Möglichkeit eines strengen Winters in diesem Jahr erhöht, zumindest wahrscheinlicher wie die eines milder Winters. Lassen wir uns überraschen. – Ich habe zur Zeit den „Steinpilz“ weit über die normalen Öffnungszeiten hinaus geöffnet, um unsere Adventsgestecke anzubieten, aber durch die Baustelle läuft so gut wie garnichts. In den letzten drei Tagen gerade einmal 1 Gesteck und das auch noch in dem Moment, als ich diese Zeilen schrieb. Ein Stammkunde klopfte noch an die bereits verschlossene Tür. Ingesamt verkauften wir bisher nur 4 Gestecke. Zwei Vorbestellungen habe ich noch für Sonnabend. Schade um die Kosten und Mühen im Vorfeld. Heute hatten die Bauarbeiter noch direkt vor der Eingangstür mit dem Bagger ein größeres Loch gebuddelt, so dass selbst der schmale Zugang zu unserem Laden blockiert war. Die Schaufenster sind weiterhin nicht einsehbar. Für die Stadt spielt es keine Rolle, ob die Gewebetreibenden Umsatz machen oder nicht. Finanzieller Ausgleich nicht möglich! Es sind ohnehin nur kleine Händler oder Kaffeehausbesitzer, da kommen kaum Gewerbesteuern zusammen und vom „Steinpilz-Wismar“ sowieso nicht!

Nun wird es pünktlich mit dem metereologischen Winterbegin auch kälter. Das wird die beliebten Azstern - Seitlinge freuen. Sie mögen es kalt. Zwar wachsen sie bei Dauerfrost auch nicht weiter, so bald aber mildere Phasen einsetzten geht es wieder los. Dieses schöne Foto sandte mir Andreas Okrent heute zu.

Nun wird es pünktlich mit dem meteorologischen Winterbeginn auch kälter. Das wird die beliebten Austern – Seitlinge (Pleurotus ostreatus) freuen. Sie mögen es kalt. Zwar wachsen sie bei Dauerfrost auch nicht weiter, so bald aber mildere Phasen einsetzen, geht es wieder los. Dieses schöne Foto sandte mir Andreas Okrent heute zu.

Donnerstag, 29. November – Die Winterluft hat uns nun erreicht, bleibt aber vorerst eher moderat, so dass nasskaltes Wetter angesagt ist. Die Schneefallwahrscheinlichkeit ist auch bei uns in den nächsten Tagen deutlich erhöht, wobei der Schnee aber kaum liegen bleiben dürfte, höchstens vorübergehend während der Nachtstunden. Mit der Baustelle in unserem Kreuzungsbereich geht es nun doch recht zügig dem Ende entgegen. Veranschlagt war bis Mitte Dezember, aber vielleicht haben die zunehmend winterlichen Wetteraussichten zusätzlich Druck gemacht, um früher fertig zu werden. Jedenfalls ist seit Mitte Oktober der Gehweg auf unserer Straßenseite ab heute Nachmittag erstmals wieder begehbar und für den Fußgängerverkehr frei gegeben. Mit der Straßensanierung soll es dann erst im März weitergehen, dann aber nicht mehr unmittelbar vor unserer Tür. Dadurch kamen heute Nachmittag etwas mehr Leute in den Laden und ich habe auch einige Gestecke verkaufen können. Der Baulärm ist aber bis gegen 17.00 Uhr immer noch extrem, so dass beileibe keine besinnliche Adventstimmung aufkommen kann, trotz reichlicher Weihnachtsdekoration, schon alleine durch die vielen, noch vorhandenen Gestecke.

Die meisten Schnecklinge bevorzugen die Herbst- und Spätherbstmonate für ihr erscheinen. So auch der Orangefalbe Schneckling (Hygrophorus unicolor). Sie sind Symbiosepartner unterschiedlicher Baumarten. Die abgebildete Art braucht die Rotbuche auf kalkhaltigen, lehmigen Standorten. Das Standortfoto habe ich am 24.11.2012 im Gadebuscher Stadtwald aufgenommen. Essbar.

Die meisten Schnecklinge bevorzugen den Herbst- und Spätherbst für ihr erscheinen. So auch der Orangefalbe Schneckling (Hygrophorus unicolor). Sie sind Symbiosepartner verschiedener Waldbäume. Die abgebildete Art braucht die Rotbuche auf kalkhaltigen, lehmigen Böden. Das Foto habe ich am 24.11.2012 im Gadebuscher Stadtwald am Standort aufgenommen. Essbar.

Freitag, 30. November – Mit allmählich immer kälterer Luft und wiederholten Graupelschauern zog heute der Winter ein und die Pilzsaison 2012 ging offiziell zu Ende. Hinter uns liegt ein ausgesprochen pilzarmes Jahr. Das schlechteste seit Jahren! Daran kann auch ein relativ pilzreicher Oktober und November kaum noch etwas ändern. Ein richtig gutes Pilzjahr, in dem von April bis November ein überdurchschnittliches Pilzwachstum zu verzeichenen ist, kommt ohnehin nur sehr selten vor. Während heute nochmals ein älterer Herr in die Beratung kam und von einem Bekannten erzählte, der in den letzten Wochen große Mengen an Steinpilzen in der Nähe von Wismar geerntet hat und von einem sehr guten Pilzjahr schwärme, blieb mir nichts anderes übrig, als ihn mit meiner Variante des zu Ende gehenden Pilzjahres zu konfrontieren. Aber für die meisten Pilzsucher ist es schon ein gutes Jahr, wenn sie zufällig auf eine überaus ergiebige Stelle ihrer Lieblingspilze stoßen. Ein gutes Pilzjahr macht aber nicht das punktuelle Massenauftreten einer oder weniger Pilzarten aus, sondern bezieht sich auf das allgemeine Aufkommen vieler, bei uns vorkommender Großpilze. Egal ob essbar, ungenießbar oder giftig! Es hat sich wieder einmal mehr meine These bestätigt, die besagt: viele Schwefelporlinge im Frühling = schlechtes Pilzjahr! Ich weiß nicht warum, aber es war bisher, solange ich dieses Szenario beobachte, immer so gewesen.

Mit diesem schönen Steinpilz - Arrangement von Andreas Okrent möchte ich das Pilz- und Wettertagebuch 2012 schließen.

Mit diesem schönen Steinpilz – Arrangement von Andreas Okrent möchte ich das Tagebuch über Wetter und Pilzwachstum für das Jahr 2012 schließen.

Allen Pilzfreunden und Lesern dieser Internetseite, speziell auch unseres Tagebuches, wünsche ich eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in das hoffentlich pilzreiche neue Jahr 2013.

In der Hoffnung, dass nichts dazwischen kommt, startet unser Tagebuch wieder pünktlich zur Saisoneröffnung am 01. April 2013.

Gestecke zur Advents- und Weihnachtszeit im „Steinpilz“

Adventsgestecke 2012

Es ist wieder soweit. Das Jahr neigt sich dem Ende zu und die stimmungsvolle Asdvents- und Weihnachtszeit beginnt. Dazu haben wir wieder einige, individuelle Gestecke gebastelt.

Es ist wieder soweit. Das Jahr neigt sich dem Ende zu und die stimmungsvolle Advents- und Weihnachtszeit beginnt. Dazu haben wir wieder einige individuelle und stimmungsvolle Gestecke gebastelt, die bei uns käuflich erworben werden können.

Auch in diesem Jahr bieten wir wieder stimmungsvolle Advents- und Weihnachstsgestecke im Steinpilz – Wismar an. Jedes Gesteck ist ein Unikat und wird in liebevoller Handarbeit angefertigt. Neben künstlicher, traditioneller Weihnachtsdekoration, werden auch viele Naturmaterialien wie Baumäste, Holzscheiben, Moos, Flechten, Zapfen und vor allem Pilze verwendet. Durch die gegenwärtigen Bauarbeiten im Kreuzungsbereich ABC – Straße, Mühlenstraße und Krönkenhagen sind wir zur Zeit leider fast von der Außenwelt abgeschnitten. Unsere Schaufenster können nicht eingesehen werden und der Fußgängerverkehr wird weiträumig umgeleitet. Trotzdem hoffen wir, dass wir einige unserer ganz individuell gestalteten Gestecke verkaufen können. Der Erlös soll dem Erhalt unseres pilzkundlichen Informationszentrums als Pilzberatungsstelle für die Stadt und deren Umland zu gute kommen und helfen, die Wintermonate finanziell überbrücken zu können.

Ca. 40 cm langes und 20 cm tiefes 4er Gesteck mit weinroten Kerzen und Treppendekoration mit Weihnachstsmann und Wurzelschwamm zu 20.00 €. - Verkauft.

Ca. 40 cm langes und 20 cm tiefes 4er Gesteck mit weinroten Kerzen und Treppendekoration mit Weihnachtsmann und Wurzelschwamm zu 20.00 €. – Verkauft.

Einergesteck mit großer roter Stumpenkerze auf Holzscheibe mit Kiefernzapfen und Kastanien. Etwa 25 cm im Durchmesser zu 8.00 €.

Einergesteck mit großer, roter Stumpenkerze auf Holzscheibe mit Kiefernzapfen und Kastanien. Etwa 25 cm im Durchmesser zu 8.00 € – Verkauft.

Etwa 35 cm langes und teifes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen auf Astmaterial mit Moos, Rotrandigem Baumschwamm und weitere Dekoration zu 15.00 €.

Etwa 35 cm langes und tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen auf Astmaterial mit Moos, Rotrandigem Baumschwamm und weiterer Weihnachts- und Pilzdekoration zu 15.00 €. – Verkauft.

Etwa 70 cm langes und 40 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen auf einer Stgabel mit Moos und Weinhnachtsdekoration zu 20,00 €.

Etwa 70 cm langes und 40 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen auf einer Astgabel mit Moos und Weinhnachtsdekoration zu 20,00 €.

Gut 60,00 cm langes und 15 cm tiefes 4er Gesteck mit goldenen Stumpenkerzen auf einem Ast mit verschiedenen Porlingen und Weihnachtsdekoration zu 15,00 €.

Gut 60 cm langes und 15 cm tiefes 4er Gesteck mit goldenen Stumpenkerzen auf einem Ast mit echtem Moos, verschiedenen Porlingen und Weihnachtsdekoration zu 15,00 €.

Rundes 4er Gesteck auf Baumscheibe mit natürlicher und künstlicher Dekoration und roten Stumpenkerzen zu 10,00 €.

Rundes 4er Gesteck auf Baumscheibe mit natürlicher und künstlicher Dekoration und roten Stumpenkerzen, ca.20 cm im Durchmesser zu 10,00 € – Verkauft.

Gut 40 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gesteck auf Baumscheibe mit grünen Stumpenkerzen, Striegelieger Tramete und Weihnachtsdekoration zu 15,00 €.

Gut 40 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gesteck auf Baumscheibe mit grünen Stumpenkerzen, Buckel – Trameten und Weihnachtsdekoration zu 15,00 €. – Verkauft. 

Ca. 30 cm im Durchmesser großes 4er Gesteck auf Baumscheibe mit weinroten Stumpenkerzen und reichlich Dekoration zu 15,00 €.

Ca. 30 cm im Durchmesser großes 4er Gesteck auf Baumscheibe mit violettroten Stumpenkerzen und reichlich Dekoration zu 15,00 €.

Etwa 30 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gesteck mit hellblauen Stumpenkerzen auf Baumscheibe, Kiefernzapfen und Dekoration zu 12,50 €.

Etwa 30 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gesteck mit hellblauen Stumpenkerzen auf Baumscheibe, Kiefernzapfen und Dekoration zu 12,50 €.

Etwa 30,00 cm breites und 25 cm tiefes 4er Gesteck mit orangen Stumpenkerzen auf Holzscheibe mit Porlingen, Moos und Dekoration zu 15,00 €.

Etwa 30 cm breites und 25 cm tiefes 4er Gesteck mit orangen Stumpenkerzen auf Holzscheibe mit Porlingen, Moos und Dekoration zu 15,00 €.

Gut einen Meter langes 4er Gesteck auf einem Ast mit Moos, Pilzen und Weihnachtsdekoration zu 15,00 €.

Gut einen Meter langes 4er Gesteck auf einem Ast mit Moos, Pilzen und Weihnachtsdekoration zu 15,00 €.

Adventsgesteck Auto mit 4 weißlichen Stumpenkerzen mit Holzscheiben, Kiefernzapfen und künstlicher Weihnachtsdekoration zu 15,00 €.

Adventsgesteck „Auto“ mit 4 weißlichen Stumpenkerzen auf und mit Holzscheiben, Kiefernzapfen und künstlicher Weihnachtsdekoration zu 15,00 €. Etwa 40 cm lang und 25 cm breit.

Wuchtiges, etwa 50,00 cm langes, 30,00 cm hohes und tiefes, aber leichtes 4er Gesteck auf Holz mit Moos, Pilzen, Weihnachtsdekoration und weinbraunen Motivkerzen zu 25,00 €.

Wuchtiges, etwa 50 cm langes, 30 cm hohes und tiefes, aber leichtes 4er Gesteck auf Holz mit Moos, Pilzen, Weihnachtsdekoration und braunen Motivkerzen zu 25,00 €.

Gut 40 cm langes und 20 cm tiefes 4er Gesteck mit weißen Stumpenkerzen, Moos, Zapfen und Weihnachtsfekoration zu 15,00 €.

Gut 40 cm langes und 20 cm tiefes 4er Gesteck mit weißen Stumpenkerzen, Moos, Zapfen und Weihnachtsdekoration zu 15,00 €.

Ovales 4er Gesteck mit weißen Stumpenkerzen auf Baumscheibe mit natürlicher und künstlicher Weihnachtsdekoration. Ca. 35 cm Länge und 25 cm Tiefe zu 12,50 €.

Ovales 4er Gesteck mit weißen Stumpenkerzen auf Baumscheibe mit natürlicher und künstlicher Weihnachtsdekoration. Ca. 30 cm Länge und 20 cm Tiefe zu 12,50 €.

Etwa 40 cm langes und 20 cm tiefes 4er Gesteck mit schneeweißen Stumpenkerzen auf Baumscheibe mit Striegeligen Trameten, Kiefernzapfen und Weihnachtsdekoration zu 15,00 €.

Etwa 40 cm langes und 20 cm tiefes 4er Gesteck mit schneeweißen Stumpenkerzen auf Baumscheibe mit Striegeligen Trameten, Kiefernzapfen und Weihnachtsdekoration zu 15,00 € – Verkauft.

Etwa 50 cm hohes und 40 cm breites 4er Gesteck auf verzweigtem Birkenstamm mit Weihnachtsdekoration und weißen Stumpenkerzen zu 20,00 €.

Etwa 50 cm hohes und 40 cm breites 4er Gesteck auf verzweigtem Birkenstamm mit Weihnachtsdekoration und weißen Stumpenkerzen zu 20,00 €.

Etwa 45 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gestecke mit roten Stumpenkerzen auf Rotrandigem Baumschwamm mit Moos, Flechten, Strohblumen, Zapfen mit Pilz- und Weinhachtsdekoration zu 20,00 €.

Etwa 45 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gestecke mit roten Stumpenkerzen auf Rotrandigem Baumschwamm mit Moos, Flechten, Strohblumen, Zapfen und mit Pilz- und Weinhachtsdekoration zu 20,00 €.

Rundliches 4er Gesteck mit weißen Kerzen, Schnee, Kiefernzapfen und Weihnachtsdekoration, ca. 25 cm in Durchmesser für 12,50 €.

Rundliches 4er Gesteck mit weißen Kerzen, Schnee, Kiefernzapfen und Weihnachtsdekoration, ca. 25 cm im Durchmesser für 12,50 €.

Etwa 35 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen auf Holzscheiben mit Rotrandigem Baumschwamm, Striegeligen Trameten und Weihnachtsdekoration zu 15,00 €.

Etwa 35 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen auf Holzscheiben mit Rotrandigem Baumschwamm, Striegeligen Trameten und Weihnachtsdekoration zu 15,00 € – Verkauft.

Etwa 30 cm langes und 20 cm tiefes 4er Gesteck mit violetten Stumpenkerzen auf Holzscheibe mit Striegeligen- und Schmetterlingstrameten, Zapfen und Weihnachtsdekoration zu 12,50 €.

Etwa 30 cm langes und 20 cm tiefes 4er Gesteck mit violetten Stumpenkerzen auf Holzscheibe mit Striegeligen- und Schmetterlingstrameten, Zapfen und Weihnachtsdekoration zu 12,50 € – Verkauft.

Etwa 30 cm langes und 20 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen, Rotrandigem Baumschwamm und Striegeligen Trameten sowie Weihnachtsdekoration zu 12,50 €.

Etwa 30 cm langes und 20 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen, Rotrandigem Baumschwamm und Striegeligen Trameten sowie Weihnachtsdekoration zu 12,50 €.

Rundes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen auf Holzscheibe mit Moos und Weihmachstdekoration, etwa 20 cm im Durchmesser zu 8,00 €.

Rundes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen auf Holzscheibe mit Moos und Weihnachstdekoration, etwa 20 cm im Durchmesser, zu 8,00 €.

Etwa 35 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gesteck mit goldenen Stumpenkerzen, Rotrandigem Baumschwamm und Striegeligen Trameten, Kiefernzapfen und Weihnachtsdekoration zu 12,50 €.

Etwa 35 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gesteck mit goldenen Stumpenkerzen, Rotrandigem Baumschwamm und Striegeligen Trameten, Kiefernzapfen und Weihnachtsdekoration zu 12,50 € – Verkauft.

Gut 1 m langes Astgesteck mit 4 roten Stumpenkerzen, Moos, Hartriegeltreppe und Weihnachtsdekoration zu 25,00 €.

Gut 1 m langes Astgesteck mit 4 roten Stumpenkerzen, Moos, Hartriegeltreppe und Weihnachtsdekoration zu 25,00 €.

Natürlich gehaltenes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen, etwa 30 cm im Durchmesser mit Eichen - Wirrlingen und Weihnachtsdekoration zu 12,50 €.

Natürlich gehaltenes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen, etwa 30 cm im Durchmesser mit Eichen – Wirrlingen und Weihnachtsdekoration zu 12,50 € – Verkauft.

Gut 40 cm langes und 20 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen, natürlicher und Weihnachtsdekoration mit Schatulle zu 15,00.

Gut 40 cm langes und 20 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen, natürlicher und Weihnachtsdekoration mit Schatulle zu 15,00.

Rundes 4er Gesteck mit 4 goldenen Stumpenkerzen, Kiefernzapfen uns silberner Weihnachtsdekoration zu 8,00 €.

Rundes 4er Gesteck mit 4 goldenen Stumpenkerzen, Kiefernzapfen und silberner Weihnachtsdekoration zu 8,00 € – Verkauft.

Etwa 30 cm langes, breites und mit Kerzen hohes 4er Gesteck mit weinroten Stumpenkerzen, Echtem Zunderschwamm, Striegeliger- und Schmetterlingstrameten sowie weihnachtlicher Dekoration zu 12,50 €.

Etwa 30 cm langes, breites und mit Kerzen auch hohes 4er Gesteck mit weinroten Stumpenkerzen, Echtem Zunderschwamm, Striegeliger- und Schmetterlingstramete sowie weihnachtlicher Dekoration zu 12,50 € – Verkauft.

Etwa 40 cm langes und 15 cm tiefes Astgesteck, augebessert aus dem letzten Jahr, mit roten Stumpenkerzen, Moos und Weihnachtsdekoration zu 5,00 €.

Etwa 40 cm langes und 15 cm tiefes Astgesteck mit roten Stumpenkerzen, Moos und Weihnachtsdekoration zu 8,00 € – Verkauft.

Etwa 40 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gesteck auf Eichen - Wirrling mit violetten Stumpenkerzen, Moos, Zapfen und Weihnachtsdekoration zu 15.00 €.

Etwa 40 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gesteck auf Eichen – Wirrling mit violetten Stumpenkerzen, Moos, Zapfen und Weihnachtsdekoration zu 15.00 €.

Rundliches 1er Gesteck mit roter Kronenkerze auf Holzscheibe mit Kiefernzapfen und weihnachtlicher Dekoration, ca. 20 cm im Durchmesser zu 6,00 €.

Rundliches 1er Gesteck mit roter Kronenkerze auf Holzscheibe mit Kiefernzapfen und weihnachtlicher Dekoration, ca. 20 cm im Durchmesser zu 6,00 € – Verkauft.

Etwa 35 cm langes und 20 cm tiefes 4er Gesteck auf Astgabel mit roten Stumpenkerzen, echtem Zunderschwamm, Zapfen und weihnachtlicher Dekoration zu 10,00 €.

Etwa 35 cm langes und 20 cm tiefes 4er Gesteck auf Astgabel mit roten Stumpenkerzen, echtem Zunderschwamm, Zapfen und weihnachtlicher Dekoration zu 10,00 € – Verkauft.

Rundliches 4er Gesteck, ca. 30 cm im Durchmesser mit roten Stumpenkerzen, verschiedenen Porlingen, Moos, Zapfen und Weihnachtsdekoration zu 12,50 €.

Rundliches 4er Gesteck, ca. 30 cm im Durchmesser, mit roten Stumpenkerzen, verschiedenen Porlingen, Moos, Zapfen und Weihnachtsdekoration zu 12,50 €.

Etwa 80 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gesteck mit schneeweißen Stumpenkerzen auf Ast mit Moos, Zapfen und weihnachtlicher Dekoration zu 20,00 €.

Etwa 80 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gesteck mit schneeweißen Stumpenkerzen auf Ast mit Moos, Zapfen und weihnachtlicher Dekoration sowie Hartriegeltreppe, ohne Väterchen Frost, zu 20,00 €.

Etwa 40 cm langes und 30 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen, Moos, Zapfen, Rotrandigem Baumschwamm und Hartriegelfächer zu 15,00 €.

Etwa 40 cm langes und 30 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen, Moos, Zapfen, Rotrandigem Baumschwamm und Hartriegelfächer zu 15,00 €.

Etwa 50 cm langes und recht schmales Astgesteck mit Moos, Zapfen, weihnachtlicher Dekoration mit 4 roten Stumpenkerzen zu 8,00 €.

Etwa 50 cm langes und recht schmales Astgesteck mit Moos, Zapfen, weihnachtlicher Dekoration, mit 4 roten Stumpenkerzen zu 8,00 € – Verkauft.

Rundliches Adventsgesteck, etwa 30 cm im Durchmesser mit 4 roten Stumpenkerzen auf Rotrandigem Baumschwamm mit Striegeliger Tramete, Zapfen und Weihnachtsdekoration zu 12,50 €.

Rundliches Adventsgesteck, etwa 30 cm im Durchmesser, mit 4 roten Stumpenkerzen auf Rotrandigem Baumschwamm mit Striegeliger Tramete, Zapfen und Weihnachtsdekoration zu 12,50 € – Verkauft.

4er Gesteck, etwa 30 cm im Durchmesser, mit roten Stumpenkerzen, Moos, Kiefernzapfen, Hartriegel und Weihnachtsdekoration zu 10,00 €.

4er Gesteck, etwa 30 cm im Durchmesser, mit roten Stumpenkerzen, Moos, Kiefernzapfen, Hartriegel und Weihnachtsdekoration zu 12,50 €.

Etwa 70 cm langes und30 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen auf Ast mit Hartriegeltreppe, Weihnachtsmann auf Birkenporling und ein weterer auf Birkentreppe und Kiefernzapfen für 15,00 €.

Etwa 70 cm langes und 30 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen auf Ast mit Hartriegeltreppe, Weihnachtsmann auf Birkentreppe und kleiner Familie beim Einkaufsbummel auf Birkenporling für 15,00 €.

Rundes 1er Gesteck auf Baumscheibe mit Moos, Tannenbäumen, Weihnachtsdekoration und oranger Kerze zu 5,00 €.

Rundes 1er Gesteck auf Baumscheibe mit Moos, Tannenbäumen, Weihnachtsdekoration und oranger Kerze zu 5,00 €.

Etwa 40 cm langes 4er Gesteck, grün unterlegt mit 4 weißen Stumpenkerzen, Kiefernzapfen, Kräutern, Pilzen und kleiner Familie beim Weihnachtsspaziergang zu 10,00 €.

Etwa 40 cm langes 4er Gesteck, grün unterlegt mit 4 weißen Stumpenkerzen, Kiefernzapfen, Kräutern, Pilzen und kleiner Familie beim Weihnachtsspaziergang zu 10,00 €.

Etwa 50 cm langes und teils 25 cm tiefes Astgesteck mit natürlichen und silbernen Kiefernzapfen und ebenfalls 4 silbernen Stumpenkerzen mit Weinhnachts- und Schneemann zu 5,00 €.

Etwa 50 cm langes und teils 25 cm tiefes Astgesteck mit natürlichen und silbernen Kiefernzapfen und ebenfalls 4 silbernen Stumpenkerzen mit Weihnachts- und Schneemann zu 5,00 € – Verkauft.

Gut 40 cm langes und 15 cm tiefes Astgesteck mit 4 dunkelroten Stumpenkerzen, Porlingen und Weihnachtsdekoration zu 15,00 €.

Gut 40 cm langes und 15 cm tiefes Astgesteck mit 4 dunkelroten Stumpenkerzen, Porlingen und Weihnachtsdekoration zu 15,00 €.

In silber gehaltenes 4er Gesteck und ebensolchen Stumpenkerzen, Moos, Flechten und Eichen - Wirrlingen zu 8,00 €.

In Silber gehaltenes 4er Gesteck und ebensolchen Stumpenkerzen, Moos, Flechten und Eichen – Wirrlingen zu 8,00 €.

Etwa 1 m langes, bis 25 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen auf Ast mit Moos, Buckel - Tramete und Rotrandigem Baumschwamm, Kiefernzapfen und Weihnachtsdekoration zu 20,00 €.

Etwa 1 m langes, bis 25 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen auf Ast mit Moos, Buckel – Tramete und Rotrandigem Baumschwamm, Kiefernzapfen und Weihnachtsdekoration zu 20,00 €.

Etwa 40 cm langes und 20 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen, vielen verschiedenen Pilzen, Moos und Weihnachtsdekoration zu 12,50 € - Verkauft.

Etwa 40 cm langes und 20 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen, vielen verschiedenen Pilzen, Moos und Weihnachtsdekoration zu 12,50 € – Verkauft.

Weißgoldenes 4er Gesteck mit weißen Stumpenkerzen auf Holzscheibe mit großem, doppeltem Rotrandigem Baumschwamm mit Moos, Zapfen und goldener Weihnachtsdekoration zu 20,00 €.

Weißgoldenes 4er Gesteck mit weißen Stumpenkerzen auf Holzscheibe mit großem, doppeltem Rotrandigen Baumschwamm, mit Moos, Zapfen und goldener Weihnachtsdekoration zu 20,00 €.

Gut 30 cm langes und 20 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen mit rotem Gitternetz, Rotrandigem Baumschwamm, Silberzapfen und Weihnachtsdekoration zu 10,00 €.

Gut 30 cm langes und 20 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen, rotem Gitterstoffnetz, Rotrandigem Baumschwamm, Silberzapfen und Weihnachtsdekoration zu 10,00 € – Verkauft.

Etwa 45 cm langes und 30 cm tiefes 4er Gesteck dunkelweinroten Kerzen auf Rotrandigem Baumschwamm mit Kiefernzapfen, Weihnachtsdekoration und Nußknacker zu 10,00 €.

Etwa 45 cm langes und 30 cm tiefes 4er Gesteck mit dunkelweinroten Kerzen auf Rotrandigem Baumschwamm mit Kiefernzapfen, Weihnachtsdekoration und Nussknacker zu 10,00 € – Verkauft.

Etwa 70 cm langes und 45 cm tiefes Edelgesteck "Rehfamilie"auf gr

Etwa 70 cm langes, 50 cm hohes und 45 cm tiefes Edelgesteck „Rehfamilie“ auf großer Baumscheibe mit Moos, Pilzen, 4 roten Stumpenkerzen und Weihnachtdekoration zu 55,00 €.

Unsere beiden Schaufenster und drei Innenflächen sind nun mit Adventsgestecken bestückt, in der Hoffnung, das einige von ihnen in der einen oder anderen Wohnung füt stimmungsvollen, vorweihnachtlichen Kerzenschein sorgen werden. Die Gestecke bleiben bis zum 6. Januar ausgestellt und können bis dahin käuflich erworben werde. Gut verpackt können einige von ihnen auch im nächsten Jahr noch verwendet werden.

Unsere beiden Schaufenster und drei Innenflächen sind nun mit Adventsgestecken bestückt, in der Hoffnung, dass einige von ihnen für stimmungsvollen, vorweihnachtlichen Kerzenschein in der einen oder anderen Wohnung sorgen mögen. Die bis zum 1. Advent nicht verkauften Gestecke bleiben bis zum 6. Januar ausgestellt und können bis dahin käuflich erworben werden. Gut verpackt, sind einige von ihnen auch im nächsten Jahr noch verwendbar.

Wir wünschen allen Pilzfreunden eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit sowie einen guten Rutsch in` s neue Jahr.

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Tagebuch Wetter/Pilze November 2012/1

Der Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata) ist fast ganzjährig an Laubholz - Stümpfen zu finden. Es ist der einzige Speisepilz der artenreichen Helmlingsgattung. Er ist aber nur vom Kenner zu Sammeln und der kann sich bei ausreichender Menge, was leider nur sehr selten vorkommt, aus ein außergewöhnlich schackhaftes Pilzgericht freuen. Standortfoto im Haushalt Forst am 30.10.2012.

Der Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata) ist fast ganzjährig an Laubholz – Stümpfen zu finden. Er ist der einzige Speisepilz der artenreichen Helmlings – Gattung. Der Pilz ist aber nur vom Kenner zu Sammeln und der kann sich bei ausreichender Menge, was leider eher selten vorkommt, auf ein außergewöhnlich schmackhaftes Pilzgericht freuen. Standortfoto im Haushalt Forst am 30.10.2012.

Donnerstag, 01. November – Nach dem kurzen Wintereinbruch Ende Oktober hat sich das Wetter jetzt wieder normalisiert, zumindest was die Temperaturen für diese Jahreszeit anbelangt. Es hat sich eine turbulente Westwetterlage mit Regenfällen, Wind und verhältnismäßig milden Temperaturen eingestellt. Pilzfreunde können also weiterhin auf die Suche nach Speisepilzen in die spätherbstlichen Wälder und Fluren aufbrechen. Vorgestern stattete ich dem Haushalt Forst noch einen kurzen Besuch ab. Hier gab es noch reichlich Pilze, insbesondere Graukappen, Fuchsige Rötel – Trichterlinge, Stockschwämmchen und Derbe Rotfüßchen waren zahlreich vertreten. Viele von letzteren Röhrlingen waren zwar schon alt b. z. w frostgeschädigt, aber aus der schützenden Laubstreu wuchsen schon wieder einzelne sehr schöne und festfleischige Exemplare nach. Auch ganz junge Flockenstielige Hexen – Röhrlinge und vereinzelte Steinpilze und Anis – Champignons waren dabei. Längst der kalkhaltigen Waldwege gab es immer noch zahlreiche Buchen – Klumpfüße und Große Rettich – Fälblinge, die jetzt eine ansehnliche Bereicherung unserer Pilzausstellung abgeben. Danach ging es in den sandigen Kiefernwald bei Sternberg, um Frostschnecklinge für eine spätherbstliche Pilzsuppe zu Ernten. Neben einigen sehr schönen Grünlingen, waren sie an einem mir seit langem bekannten Standort sehr zahlreich gewachsen. Allerdings weis das Wild die vorzüglichen Pilze ebenfalls zu schätzen, denn vielfach standen nur noch die Stiele und die Hüte waren abgezupft!

Aus den wunderbaren Frostschnecklingen zauberte uns Irena anläßlich des Besuches eines Drehteams vom NDR - Fernsehen eine köstliche, spätherbstliche Pilzsuppe.

Aus den wunderbaren Frostschnecklingen zauberte uns Irena anlässlich des Besuches eines Drehteams vom NDR – Fernsehen eine köstlich, spätherbstliche Pilzsuppe. Ihr Eigengeschmack ist allerdings sehr fein und zart, daher dürfen sie nicht „totgewürzt“ werden! 

Freitag, 02. November – Heute bin ich, wie in den letzten Jahren auch Anfang November, zu einem markanten Hexenring mit Graukappen bei Schönlage gefahren. Die Pilze erscheinen hier immer erst Ende Oktober/Anfang November oder sogar noch etwas später. Sie stehen in dichtem Humus aus Kiefernnadeln und es werden immer wieder pflanzliche Abfälle in der Nähe entsorgt. Leider hat man über dem Großteil des Standortes Kiefernäste abgelagert, so dass der Hexenring erheblich gestört ist. Die Pilze erscheinen nun fast nur noch an den offenen Rändern, unter den Ästen und Zweigen sind kaum welche auszumachen. Es ist schon bemerkenswert, dass die Pilze anscheinend genau wissen, wo es am meisten Sinn macht, die Fruchtkörper auszubilden, nämlich dort wo es offener und somit luftiger ist. Demnach war der Standort dieses mal leider nicht so ergiebig wie in den Vorjahren. Ich bin zwar, wie viele andere auch, kein großer Freund der aufdringlich riechenden Graukappen, aber an diesem Standort werde ich immer wieder schwach. Die Pilze wachsen hier fast rasig/büschellig und sind jung besonders festfleischig. Einfach zu schade, sie alle stehen zu lassen. Sie werden getrocknet und dann mit anderen, weniger würzigen Arten, zu Pilzpulver verarbeitet.

Dicht gedrängt und fast büschelig schieben sich hier jedes Jahr um diese Zeit sehr viele Graukappen aus der Kiefernnadelstreu. Dieses Jahr waren es leider aus erwähnten Gründen etwas weniger als in den Vorjahren, aber einige Kilo sind auch heute wieder zusammen gekommen und mein größerer Weidenkorb war dreiviertel gefüllt. Standortfoto am 02.11.2012.

Dicht gedrängt und fast büschellig schieben sich hier jedes Jahr um diese Zeit sehr viele Graukappen aus der Kiefernnadelstreu. Dieses Jahr waren es leider aus erwähnten Gründen etwas weniger als in den Vorjahren, aber einige Kilo sind auch heute wieder zusammen gekommen und mein größerer Weidenkorb war dreiviertel gefüllt. Standortfoto am 02.11.2012.

Sonnabend, 03. November – Anstatt in den Wald habe ich heute eine Einkaufstour durch verschiedene Geschäfte auf der Suche nach günstiger Advents – und Weihnachtsdekoration, speziell Kerzen, unternommen. In den nächsten Wochen steht nämlich wieder Adventsbasteln auf dem Programm. Ab Mitte des Monats sind dann bei uns adventliche- b. z. w. weihnachtliche Pilzgestecke käuflich zu Erwerben. Am Abend habe ich unsere letzte Frischpilzausstellung des Jahres abgebaut, da so gut wie niemand sich diese aufwendige Pilzausstellung mehr anschaut. Grund sind umfangreiche Sanierungsarbeiten in der ABC Straße, genau vor dem Steinpilz. Die Straße ist aufgerissen und Baumaschienen und Bagger versperren zusätzlich den Blick auf unseren kleinen Pilzladen. Es ist nur noch ein schmaler Pfad bis zu unserem Eingang begehbar, ansonsten wird der Fußgängerverkehr weiträumig umgeleitet, so dass kaum noch Spaziergänger auf uns aufmerksam werden. Bis Ende März gibt es nun nur noch unsere, auf ca. 50 Pilzarten reduzierte, Dauerausstellung aus überwiegend pflegeleichten Holzbewohnern wie Porlingen, Schichtpilzen, Bauchpilzen u. s. w. für 1 Euro zu sehen.

Dieses wunderschöne Stimmungsfoto eines Flockenstieligen Hexen - Röhrlings (Boletus luridiformis) sendete mir heute Nobert Burmeister aus Wismar. Er nahm es am 31.10.2012 in den Rohlstorfer Tannen bei Wismar auf. Mit Norbert ging ich übrigens zusammen zur Schule und wir haben damals schein gemeinsamm viele Pilze auf den Wiesen und in den Wäldern gesammelt.

Dieses wunderschöne Stimmungsfoto eines Flockenstieligen Hexen – Röhrlings (Boletus luridiformis) sendete mir heute Nobert Burmeister aus Wismar. Er nahm es am 31.10.2012 in den Rohlstorfer Tannen auf. Mit Norbert ging ich übrigens zusammen zur Schule und wir haben damals schon gemeinsam viele Pilze auf den Wiesen und in den Wäldern der Umgebung gesammelt.

Sonntag, 04. November – Bei wunderbar sonnigem Spätherbstwetter starteten Irena, Jonas und ich heute zu einer etwas ungewöhnlichen Pilzwanderung durch verschiedene Wälder. Insbesondere Erlenbrüche und Buchenwälder mit erhöhtem Alt- und Totholzpotential waren unser Ziel, denn wir brauchen wieder Bastelmaterial für unsere Adventsgestecke. Außer Pilzmesser gehörten heute auch Hammer, Meißel und Axt zu unserem Handwerkszeug, denn Zunderschwämmen und Rotrandigen Baumschwämmen ist mitunter ohne diesen Handwerksutensilien kein Beikommen. Zunächst ging es in einen sumpfigen Erlenbruch bei Nisbill, wo ich während meiner Waldumrundung bereits schöne Rotrandige Baumschwämme ausmachte. Sie waren heute fällig. Dann fuhren wir in einen größeren Buchenbestand bei Baumgarten. Hier gab es vor allem reichlich Zunderschwämme und viel herrlich saftig grünes Moos, dass auf alten Buchenstubben wuchs. Es ist stark verfilzt, aber nicht all zu dick und nicht zu sandig, was zum Basteln von Vorteil ist. Pilze und Moos wurden nun in unserem Fischereischulungsraum auf großen Sieben und Tischen zum Trocknen ausgelegt und ab dem kommenden Wochenende kann das Weihnachtsbasteln starten.

Eigentlich wollten wir heute keine Speisepilze Sammeln, konnten dann doch nicht widerstehen und es füllte sich wieder ein Korb voll frischer Derber Rotfüßchen und Maronen aus dem Buchenwald. Sie landeten am Abend auf dem Trockner. 04.11.2012.

Eigentlich wollten wir heute keine Speisepilze Sammeln, konnten dann aber doch nicht widerstehen und es füllte sich ein Korb voller frischer Derber Rotfüßchen und Maronen aus dem Buchenwald. Sie landeten am Abend auf dem Trockner. 04.11.2012.

Montag, 05. November – Da die Meteorologen in absehbarer Zeit von etwa 14 Tagen keinen Wintereinbruch sehen, im Gegenteil, der Trend deutet eher auf mildes Südwestwetter hin, kann auch weiterhin in die Pilze gegangen werden (siehe den übervollen Korb auf obigem Bild). Nachts kann es höchstens bei längerem Aufklaren geringen Frost geben. Zu einigen Maronen, Derben Rotfüßchen und Steinpilzen, gesellen sich auch weiterhin Violette Rötel – Ritterlinge, Frost Schnecklinge, Stockschwämmchen, Hallimasch u. a. Spätherbstarten. Allerdings meist mit abnehmender Tendenz. Durch die ersten Fröste Ende Oktober tendenziell zunehmen dürften die klassischen Winterarten wie Samptfuß – Winterrübling und Austern – Seitling.

Reichlich erschienen sind an toten Laubholstämmen bereits die Gelbstieligen Muschelseitlinge (Sarcomyxa serotina). Sie können leicht mit den ähnlichen Austern - Seitlingen, die mitunter am gleichen Stamm wachsen können, verwechselt werden. Das ist nicht weiter tragisch, nur da die hier abgebildete Art etwas bitter schmecken kann. Standortfoto am 04.11.2012 im Wald bei Nisbill.

Reichlich erschienen sind an toten Laubholzstämmen bereits die Gelbstieligen Muschelseitlinge (Sarcomyxa serotina). Sie können leicht mit den ähnlichen Austern – Seitlingen, die mitunter am gleichen Stamm wachsen können, verwechselt werden. Das ist nicht weiter tragisch, nur das die hier abgebildete Art etwas bitter schmecken kann. Standortfoto am 04.11.2012 im Wald bei Nisbill.

Dienstag, 06. November – Gestern habe ich zwei Ausstellungsflächen abgebaut, insbesondere auch die große Mittelfläche, die bei offener Eingangstür schon von draußen einen neugierigen Blick auf unsere Frischpilzausstellung ermöglicht. Auf der verbliebenen, ständigen Ausstellungsfläche sind nun überwiegend haltbarere Arten wie Porlinge, Schichtpilze, Bauch- und Schlauchpilze zu sehen. Aktuell sind auch weiterhin einige Frischpilze dabei, wie z.B. eine wunderbare Krause Glucke, die wir während der Dreharbeiten zu einem NDR – Beitrag am vergangene Mittwoch im Klaasbachtal bei Neukloster fanden. Ansonsten war heute bei mir erst einmal Haushaltstag angesagt, da in den letzten Wochen keine Zeit dafür war. Seit September täglich, einschließlich Wochenenden, 12 – 16 Stunden im Dienste der Pilze, das schlaucht enorm und lässt nichts anderes mehr zu.

Zwar ist auch der Hallimasch inzwischen bereits über dem Berg, aber es tauchen auch immer noch frische aus, so wie diese Dunklen Hallimasch (Armillaria obscura) am Sonntag im Wald bei Baumgarten. Standortfoto: 04.11.2012.

Zwar ist auch der Hallimasch inzwischen bereits über den „Berg“, aber es tauchen immer noch frische auf, so wie diese Dunklen Hallimasch (Armillaria obscura) am Sonntag im Wald bei Baumgarten. Standortfoto: 04.11.2012.

Mittwoch, 07. November – Das Wetter zeigt sich weiterhin von seiner feuchten und trüben Seite. Nur gelegentlich zeigt sich auch mal die Sonne zwischen typischem Novembergrau. Allerdings hielten sich die Regenfälle heute sehr in Grenzen, es nieselte zeitweise nur ein wenig. Für die nächste Woche versprechen die Meteorologen sogar zeitweise sonniges und sehr mildes Spätherbstwetter. Ich Denke, dass hört sich doch gut an und Pilzliebhaber können noch einmal Ausschwärmen. Am sinnvollsten ist es weiterhin in Buchenwäldern zu schauen. Es gibt immer noch hier und da Derbe Rotfüßchen mit einigen Maronen oder sogar Steinpilzen und Flockenstieligen Hexen – Röhrlingen. Allerdings ist das Pilze suchen hier momentan durch das frisch gefallene Laub recht anspruchsvoll. Auch dunkle Fichtenforste mit dicker Nadelstreu dürften noch reichlich Pilze beherbergen, insbesondere Graukappen, Violette Rötel – Ritterlinge, Fuchsige Rötel – Trichterlinge und Safran – Schirmpilze, um nur einige, wichtige Arten zu nennen.

Dieses Foto entstand heute morgen in Irena`s kleinem, naturbelassenen Vorgarten in Keez. Hier traten in diesem Jahr auf nur wenigen Quadratmetern Rasenfläche gleich dre verschieden Rötelritterlinge auf. Zum einen zwei Exemplare des Veilchen Rötel - Ritterlings und zwei kleine Halbkreise des Violetten Rötel - Ritterlings (Lepista nuda), die beiden linken Pilze, und des Fleischbraunen Rötel - Ritterlings (Lepista sordida), die rechten Exemplare, auf.

Dieses Foto entstand heute morgen in Irena` s kleinem, naturbelassenen Vorgarten in Keez. Hier traten in diesem Herbst auf nur wenigen Quadratmetern Rasenfläche gleich drei verschiedene Rötelritterlinge auf. Zum einen zwei Exemplare des Veilchen Rötel – Ritterlings und zwei kleine Halbkreise des Violetten Rötel – Ritterlings (Lepista nuda), die beiden linken Pilze, und des Fleischbraunen Rötel – Ritterlings (Lepista sordida), die drei rechten Exemplare.

Donnerstag, 08. November – Die Bauarbeiten im Kreuzungsbereich Krönkenhagen, Mühlenstraße und ABC Straße laufen weiterhin auf Hochtouren. Der „Steinpilz“ ist nahezu von der Außenwelt abgeschnitten. Nur ein schmaler, unbefestigter Trampelpfad führt noch zu unserem Laden. Baumaschinen, Rohre u. a. Gegenstände versperren den Blick in unsere Schaufenster. Es gibt wohl kein Ladenlokal in Wismar, was unzugänglicher und abgeschnittener ist, wie das Mykologische Informationszentrum. Nur vereinzelt verirrt sich noch jemand zur Pilzberatung oder schaut sich unsere Ausstellung an. Trotzdem begann ich heute damit, die ersten Gestecke auszupreisen und Weihnachtsdeko aus dem Keller zu holen. Nach und nach geht es bei uns nun immer deutlicher in Richtung Adventszeit. Auch unsere beiden Schaufenster werde ich in den nächsten Tagen verstärkt mit Adventsgestecken bestücken und ich hoffe, dass wir trotzt der sehr ungünstigen Baustellen – Situation, einige von ihnen verkauft bekommen. Es ist die letzte Möglichkeit in diesem Jahr noch einige Euro einzunehmen, die wir dringend für die Überbrückung der Wintermonate benötigen.

Und nun zurück zu den Pilzen. Diese wunderschönen uns elegannten Steinpilze (Boletus edulis) fotografierte Anderas Okrent dieser Tage in einem Buchenwaldstück. Steinpilze wachsen in der Regel bis Mitte November, manchmal auch noch etwas später, so habe ich ein altes Foto von einem früheren, stadtbekannten Markthändler, dem Rentner Retzlaff,  der am 10. Dezember 1966 noch ein junges und kerngesundes Prachtstück eines Steinpilzes fand.

Und nun zurück zu den Pilzen. Diese wunderschönen und eleganten Steinpilze (Boletus edulis) fotografierte Anderas Okrent dieser Tage in einem Buchenwaldstück. Steinpilze wachsen in der Regel bis Mitte oder Ende November, manchmal auch noch etwas später. So habe ich ein altes Foto von einem früheren, stadtbekannten Wismarer Markthändler, dem Rentner Retzlaff, der am 10. Dezember 1966 noch ein junges und kerngesundes Prachtstück eines Steinpilzes fand. Allein der Stielumfang betrug 32 cm.

Freitag, 09. November – Heute war ich in den Wäldern rund um Brüel unterwegs um nach Rotrandigen Baumschwämmen für unsere Gestecke Ausschau zu halten. Leider wird es immer schwieriger, dank der aufgeräumten Wälder, liegende Fichtenstämme zu finden, die dieser schöne Porling mit Vorliebe besiedelt. Zum Glück fiel mir noch eine Stelle ein, wo ich vor zwei Jahren schon einmal schöne Fomitopsis pinicola geerntet habe. Es waren auch welche nachgewachsen, aber groß war die Ausbeute leider nicht. Dafür gab es im Buchenwald noch reichlich Frischpilze. Leider ist aber die Ausstellungskapazität bei uns im „Steinpilz“ nun deutlich reduziert, so dass ich nur noch einige auserwählte Stücke mitgenommen habe. Besonders viele Pilze gab es in vormals ausgesprochen trockenen, sandigeren Buchenbereichen, wo das Pilzwachstum erst etwas später im Oktober verstärkt einsetzte. Vor allen Gelbweiße und Gallen -Täublinge sowie Buchen Spei – Täublinge waren sehr zahlreich und frisch vertreten. Auch Süßliche Milchlinge wuchsen in größeren Mengen. In mein Sammelbehältniss wanderten vor allem nicht alltägliche Arten wie Langstieliger Schleimfuß, Schneepilz, Seifen – Ritterling und Reifpilz. Der klassische Speisepilzsammler hätte aber schon etwas Zeit mit bringen müssen, denn von den zahlreichen Derben Rotfüßchen waren nur noch vereinzelt sehr schöne und frische dabei. Ansonsten allenfalls noch einige Hallimasch, Stockschwämmchen, Violette Rötel – Ritterlinge und sogar Echte Pfifferlinge.

Auch frische junge Steinpilze (Boletus edulis) kamen an einer Stelle durch das Buchenlaub hindurch. Vor einigen Tagen hatte jemand an dieser Stelle schon einmal geenrtet, was abgeschnittene Stielstücke eindeutig belegten. Insgesamt standen hier noch fünf junge Fruchtkörper. Standortfoto am 09.11.2012 im Deichelseegebiet.

Auch frische Steinpilze (Boletus edulis) kamen durch das Buchenlaub hindurch. Vor einigen Tagen hatte hier aber auch schon jemand geerntet, was abgeschnittene Stielstücke eindeutig belegten. Insgesamt standen an dieser Stelle fünf junge Fruchtkörper. Standortfoto am 09.11.2012 im Deichelseegebiet.

Sonnabend, 10. November – Bei nach wie vor recht milden Temperaturen und auch sonst ziemlich freundlichem Wetter startete heute morgen wieder eine öffentliche Pilzlehrwanderung. Ziel war der Pinnower See bei Schwerin. Wir wanderten von Godern bis Raben – Steinfeld, immer den offiziellen Wanderweg in Ufernähe entlang. Ein phantastisches Gebiet mit teils steil zum See abfallenden Hangterrassen, die hauptsächlich von mächtigen alten Buchen und Eichen bestanden sind. Das Landschaftsschutzgebiet besticht durch seine wildromantische Schönheit und die zeitweise durch die Wolken hindurch scheinende Novembersonne tauchte alles in ein goldenes Licht. Für die 16 Teilnehmer hielt das Gebiet für Mitte November noch eine überraschend hohe Artenvielfalt bereit. Es scheint ein Paradies für Cortinarien – Fans zu sein, denn auch zu dieser fortgeschrittenen Jahreszeit war diesbezüglich noch allerhand los. Der Uferbereich scheint über größere Strecken recht kalkhaltig zu sein, was vor allem im Sommer sicher auch einen sehr interessanten Dickröhrlings – Aspekt zur Folge haben könnte. Von diesen waren heute nur noch einige Flockenstielige Hexen – Röhrlinge und Echte Steinpilze zu finden, die allerdings nicht unbedingt Kalkzeiger sind. Einige Hexenröhrlinge sahen mir allerdings sehr verdächtig nach dem Glattstieligen Hexen – Röhrling aus, der bekanntlich sehr selten ist und tatsächlich auf Kalkböden gedeiht. Leider waren die Fruchtkörper zu sehr von Schnecken angefressen, aber wir werden dieses Gebiet in Zukunft im Auge behalten. Auch wunderschöne Derbe Rotfüßchen und vereinzelte Maronen gab es noch. Ansonsten für unsere Mykophagen noch verschiedene essbare Täublinge, Stockschwämmchen, Hallimasch und manches mehr. Ausführlicher unter „Goldene Oktoberwanderung“.

Den stets auf Kalkboden wachsenden Prächtigen Klumpfuß (Cortinarius aurantioturbinatus) habe ich bisher nur an sehr wenigen Lokalitäten beobachten können, wie beispielsweise an einem ähnlichen Standort am Ufer am Schweriner See`s bei Schloß Wiligrad. Standortfoto am 10.11.2012 am Ufer des Pinnower See`s. Kein Speisepilz.

Den stets auf Kalkböden wachsenden Prächtigen Klumpfuß (Cortinarius aurantioturbinatus) habe ich bisher nur an sehr wenigen Lokalitäten beobachten können, wie beispielsweise an einem ähnlichen Standort am Ufer am Schweriner See` s bei Schloß Wiligrad. Standortfoto am 10.11.2012 am Ufer des Pinnower See` s. Rote Liste 3 = gefährdet. Giftverdächtig!

Sonntag, 11. November – Während es heute in weiten Landesteilen trüb und regnerisch war, schien bei uns bei sehr milden Temperaturen zeitweise die Sonne und es war sehr freundlich. Ein idealer Tag für einen Pilzausflug. Leider musste ich aber den Rückblick unserer gestrigen Pilzwanderung schreiben und verbrachte viel Zeit im „Steinpilz“. Wettertechnisch soll sich in den nächsten Tagen Hochdruckeinfluss breit machen. Während in den Westen und Südwesten Deutschlands in den nächsten Tagen bei zeitweise sonnigem Wetter und abseits von Nebelgebieten, immer wärmere Subtropikluft einfließen soll, dreht die Strömung bei uns im Nordosten eher auf östliche Richtungen und es wird kühlere Kontinentalluft von einem Russlandhoch herangeweht. Das bedeutet, dass es in den kommenden Nächten wieder örtlich geringen Frost geben könnte. Insgesamt soll es aber auch bei uns für die Jahreszeit relativ mild weitergehen und frühwinterliches Wetter ist auch bis Ende November laut Mittelfristprognose nicht auszumachen. Das scheinen auch die klassischen Winterpilze zu wissen, denn es gibt bisher kaum Samtfuß – Winterrüblinge und Austern – Seitlinge. Denen ist es anscheinend, trotz des kurzen Wintereinbruchs Ende Oktober, immer noch viel zu warm.

Auch wenn es so aussieht, rauhreifkaltes Wetter liebt dieser in unseren Breiten recht seltene Reifpilz allerdings auch nicht. Der Hut wirkt nur, wie bei dem rechten Exemplar gut zu sehen, wie bereift. Dieses Foto entstand am Standort am 07.11.2012 im Wald bei Sülten. Sehr schmackhafter Speisepilz, der aber gerne schädliche Schwermetalle anreichert, was bei seiner Seltenheit bei uns aber kein Thema sein sollte.

Auch wenn es so aussieht, raureifkaltes Wetter liebt dieser, in unseren Breiten recht seltene Reifpilz (Rozites caperatus), allerdings nicht. Der Hut wirkt nur, wie bei dem rechten Exemplar gut zu sehen, wie bereift. Dieses Foto entstand am 09.11.2012 bei sehr milden Temperaturen im Wald bei Sülten. Schmackhafter Speisepilz, der aber gerne schädliche Schwermetalle anreichert, welches bei seiner Seltenheit bei uns aber kein Thema sein dürfte.

Montag, den 12. November – Seit dem kurzen Wintereinbruch, Ende Oktober, hat sich die Zahl derer, die sich im „Steinpilz“ rat zu ihren Fundstücken holen, stark reduziert. Für viele war die kurze Pilzsaison damit beendet, da sie Glauben, dass es danach kaum noch Pilze geben kann. Hin und wieder, so auch heute, findet aber doch noch der Eine oder Andere den Weg in die Beratung. So wurden mir von verschiedenen Leuten folgende Pilzarten zur Identifizierung vorgelegt: Austern – Seitling, Graukappe, Sparriger Schüppling, Frost – Rasling, Frost – Schneckling, Gilbender Erdritterling und Grauer Erdritterling. Nicht nur der Bützower Pilzberater Klaus Warning berichtete mir von reichlich Edel – Reizker Funden. Außerdem habe ich von meinen Wanderungen noch einige Frischpilze zusammen getragen und erneuere unsere reduzierte Ausstellung immer wieder mit einer kleineren Anzahl. So auch heute. Es liegen 71 Arten auf der Fläche. Davon erstmals in diesem Jahr zu sehen: Reifpilz und Prächtiger Klumpfuß.

Ganz vereinzelt, aber keinesfalls so häufig wie im vergangenen Jahr noch im Spätherbst und Winter, kann man auch noch einige Echte Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) finden. So auch bei meiner Exkursion am 07.11.2012 im Wald bei Sülten.

Ganz vereinzelt, aber keinesfalls so häufig wie im vergangenen Jahr noch im Spätherbst und Winter, kann man noch einige Echte Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) finden. So auch während meiner Exkursion am 09.11.2012 im Wald bei Sülten.

Dienstag, 13. November – Heute Abend trafen sich wieder einige Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. im „Steinpilz“ zum Themenabend. Ich zeigte einige Verbreitungskarten unserer langjährigen Pilzkartierung und wir schauten uns den kleinen Filmbeitrag des NDR – Fernsehens an, der am 31. Oktober im Klaasbachtal bei Neukloster und bei uns im „Steinpilz“ entstand. Er wurde gestern Nachmittag ausgestrahlt und wir fanden ihn sehr gelungen. Im Anschluss stimmten wir uns mit einem weiteren Filmbeitrag auf die bevorstehende, kalte Jahreszeit ein, denn einige Meteorologen erwarten einen harten Winter. Ich halte zwar nicht all zu viel von derartigen, längerfristigen Prognosen, aber es liegen anscheinend recht verlässliche Daten vor, die mit einiger Wahrscheinlichkeit dafür sprechen. Auch die gegenwärtige Mittelfristprognose könnte diese Möglichkeit schon andeutungsweise bestätigen, denn die atlantischen Fronten haben deutlich an Kraft in Richtung Mitteleuropa verloren. Sollte sich die zur Zeit anbahnende Hochdrucklage über Mittel- und Osteuropa stabilisieren, könnte die Luftmasse im Verlauf immer weiter auskühlen und so das osteuropäische b. z. w. sibirische Kältehoch stützen, dass dann weit nach Westen ausgreifen könnte. Aber bis zum Ende der offiziellen Pilzsaison, am 30. November, dürfte es wohl, von geringen Nachtfrösten einmal abgesehen, noch nicht all zu winterlich werden.

Diese Schneepilze oder auch Schwarzfaserigen Ritterlinge (Tricholoma portentosum) fotografierte ich am 09.11.2012 im Deichelseegebiet am Standort unter Buchen. Der Pilz liebt sandigen Untergrund und kann auch unter Fichten und Kiefern, hier dann gemeinsamm mit Grünlingen und Frost - Schnecklingen auftreten. Dem wohlschmeckenden Speisepilz sollte die Huthaut entfernt werden.

Diese Schneepilze oder auch Schwarzfaserigen Ritterlinge (Tricholoma portentosum) fotografierte ich am 09.11.2012 im Deichelseegebiet am Standort unter Buchen. Der Pilz liebt sandigen Untergrund und kann auch unter Fichten und Kiefern, hier dann gemeinsam mit Grünlingen und Frost – Schnecklingen, auftreten. Dem wohlschmeckenden Speisepilz sollte die Huthaut entfernt werden.

Mittwoch, 14. November – Heute hatte ich am späten Vormittag einen Augenarzt – Termin in Schwerin. Da ich schon mal dort war, nutzte ich den Tag zu einem Bummel durch das Schlosspark – Center, einem großen Einkausftempel. Weihnachten ist nicht mehr fern und alle Jahre wieder stellt sich die Frage, was schenke ich meinen liebsten. Jetzt ist noch nicht die große Hektik ausgebrochen und man kann in Ruhe schauen. Eigentlich war dieser wunderschöne November – Mittwoch dafür viel zu schade. Es war nähmlich ausgesprochen schönes und sehr mildes Wetter. Hätte ich den Arzt – Termin nicht, noch dazu um eine recht ungünstige Tageszeit, wäre ich sicher nochmals in den Wald gefahren. Demnach kann ich heute leider auch nicht das aktuellste von der Pilzfront berichten. Vor Sonntag, an dem eine Kartierungsexkursion im Warnow – Gebiet angesagt ist, werde ich wohl auch nicht mehr in den Wald kommen. Adventsbasteln ist wichtiger!

Auf jeden Fall gibt es aber von diesen essbaren, aber eher minderwertigen Zitronen - Täublinge (Russula ochroleuca) zu mindest in Buchenwäldern noch eine ganze Menge. Auch andere Täublinge wachsen noch. Alle mildschmeckenden Arten dieser umfangreichen Gattung können gegessen werden. Standortfoto im Wald bei Sülten am 09.11.2012.

Auf jeden Fall gibt es von diesen essbaren, aber eher minderwertigen Zitronen – Täublingen (Russula ochroleuca) in Buchenwäldern noch eine ganze Menge. Auch andere Täublinge wachsen noch. Alle mild schmeckenden Arten dieser umfangreichen Gattung können gegessen werden. Standortfoto im Wald bei Sülten am 09.11.2012.

Donnerstag, 15. November – Heute war der „Steinpilz“, wie jeden Montag und Donnerstag, nahezu ganztägig geöffnet. Immer noch kommen vereinzelt Leute zur Pilzberatung. So wurden mir heute folgende Arten vorgelegt: Wohlriechender Schneckling, Elfenbein – Schneckling, Goldgelber Zitterling, Grauer Erdritterling, Steinpilz, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Kaffeebrauner Scheintrichterling, Rettich – Helmling, Rosa – Helmling, Süßriechender Rettich – Helmling, Horngrauer Rübling, Gallertfleischiger Fältling, Laubholz – Harzporling, Weißstieliges Stockschwämmchen, Buchen Spei – Täubling u. a. Arten. Die meisten davon brachte mir unsere Pilzfreundin Angelika Boniakowski. Sie fand die Pilze bei der Umrundung und weiteren Erforschung ihres Hauswaldes. Dabei stieß sie z. B. auf eine Buchenwaldstelle mit 67 Steinpilzen! Die meisten von ihnen aber überständig. Den Standort kannte sie zwar, hat ihn aber im Zuge ihrer Walderforschung kurzzeitig nicht kontrolliert und das nutzten ihre Lieblingspilze offenbar aus. Aber nichts desto trotz, sie konnten etwas für ihre Vermehrung tun und das ist auch Sinn und Zweck ihres Erscheinens.

Dieses wunderschöne Glanzfoto des Echten Steinpilzes (Boletus edulis) schickte mir Andreas Okrent kürzlich. Seine Bilder sind immer ein Hochgenuß!!!

Dieses wunderschöne Glanzfoto des Echten Steinpilzes (Boletus edulis) schickte mir Andreas Okrent kürzlich. Seine Bilder sind immer ein Hochgenus!!! Man beachte auch den kleinen Violetten Lack – Trichterling am Fuße des großen Steinpilzes!

Weiter geht es im Tagebuch „Wetter/Pilze November 2012/2“

Kleine Nachlese zum pilzreichen Oktober 2012

Kleine Oktobernachlese

Das Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) war der Pilz des Monats und der mit abstand häufigste Röhrling der diesjährigen, kurzen Hochsaison im Oktober. Sobald im Wald eine Buche auftauchte, war prommt auch dieser Pilz zu finden. Guter Speisepilz.

Das Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) war der Pilz des Monats und der mit Abstand häufigste Röhrling der diesjährigen, kurzen Hochsaison. Sobald im Wald eine Buche auftauchte, war auch dieser Pilz zu finden. Guter Speisepilz.

Zu Ende ging ein Oktober der Wetterrekorde. Besonders die zweite Monatshälfte zeichnete sich durch fast spätsommerlich warme Witterung aus, dem unverzüglich der erste Wintereinbruch mit Schnee und Frost folgte. Dadurch, dass vom Frühjahr bis zum Frühherbst einfach viel zu wenig Niederschlag fiel, haben ergiebigere Niederschäge ab Mitte September und im Oktober zu einer verspäteten, aber recht heftigen Hochsaison geführt. Insbesondere Derbe Rotfüßchen und Stockschwämmchen traten massenhaft auf. Es war der Herbst der Derben Rotfüßchen! Steinpilze gab es leider nur sehr wenige, wo sie aber auftauchten, konnten sie auch zahlreicher gefunden werden und waren von außergewöhnlich guter Qualität.

Auch die delikaten Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabils) gab es besonders an alten Buchstenstubben in  großen Mengen. Da reicht ein Baumstumpf mitunter aus und die Pilzmahlzeit ist gesichert.

Die delikaten Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabils) gab es besonders an alten Buchstenstubben in großen Mengen. Da reicht ein Baumstumpf mitunter aus und die Pilzmahlzeit ist gesichert.

An den letzten Oktobertagen waren wir damit beschäftigt, uns auf einen Drehtag mit einem Fernsehteam des NDR vorzubereiten. Ich baute die Ausstellung nochmals mit 180 Arten attraktiv auf. Erstmals in diesem Jahr waren mit dabei: Geweihförmige Holzkeule, Bärtiger Ritterling, Seifen – Ritterling, Samtfuß – Winterpilz, Zwiebelfüßiger Hallimasch, Gelbgestiefelter Schirmpilz, Kaffeebrauner Scheintrichterling, Salzwiesen – Champignon, Bereifter Weichritterling, Weiden – Dickfuß, Gurkenschnitzling, Schwarzpunktierter Schneckling, Frostschneckling, Niedergedrückter Rötling und Schneepilz.

Das letzte mal in dieser Saison habe ich unsere Ausstellung nochmals mit 180, überwiegend Frischpilzarten bestückt und sie ist noch einmal besonders sehenswert. Insbesondere auch deshalb, weil sich ein Fersehteam angemeldet hat und am 01.11.2012 Schüler einer Wismarer Förderschule.

Das letzte mal in dieser Saison habe ich unsere Ausstellung nochmals mit 180, überwiegend Frischpilzarten, bestückt und sie ist noch einmal richtig sehenswert. Insbesondere auch deshalb, weil sich ein Fernsehteam angemeldet hat und am 01.11.2012 Schüler einer Wismarer Förderschule.

Eigentlich kann die Pilzschau in diesem Umfang bis Mitte November besichtigt werden, da aber genau vor unserer Eingangstür eine Riesen – Baustelle eingerichtet wurde und der Fußgängerverkehr weitläufig umgeleitet wird, ist keine Laufkundschaft mehr vorhanden und die Besucherzahl ist gegen null rückläufig. Es lohnt ganz einfach nicht mehr. Auch andere Geschäfte, z. B. ein kleines Kaffee gegenüber, können für Monate schließen. Sanierung gut und schön, aber wer erstattet den Gewerbetreibenden die Einnahmeverluste?

Am vorletzten Oktobertag fuhr ich mit Pilzfreund Jochen zum Frostschnecklings – Ernten in den Raum Sternberg und am 31. war den ganzen Tag ein Team vom NDR – Fernsehen bei uns zu Gast. Zunächst ging es zu einer Exkursion in das Klaasbachtal bei Neukloster und im Anschluss in den „Steinpilz“, wo Irena für uns alle, im Beisein einer Kamera, eine leckere Frostschnecklingssuppe zauberte. Da wir in Neukloster zwar auch Frostschnecklinge fanden, aber größere Mengen dieses kleinen Pilzes benötigten, haben wir am Vortag bereits welche gesammelt, damit es für einen größeren Suppentopf ausreichte. Das Thema des Fernsehbeitrages lautet nämlich, „Welche Speisepilze sind noch nach den ersten Frösten sowie im Winter zu finden“. Da bot sich der Frostschneckling, der erst einmal Bodenfrost als Wachstumsauslöser benötigt, förmlich an.

Aus diesen wunderbaren Frostschnecklingen zauberte uns Irena eine wunderbar würzige und spätherbstliche Waldpilz - Suppe.

Aus diesen wunderbaren Frostschnecklingen zauberte uns Irena eine herzhaft würzige und spätherbstliche Waldpilz – Suppe.

Zunächst war ich mit Jochen im Haushalt Forst. Hier gab es noch sehr viele unterschiedliche Pilze. Unter anderem auch diese Scheepilze (Tricholoma portentosum), über die ich mich sehr freute, passen sie doch wunderbar zum Thema des Fersehbeitrages. Sehr guter Speisepilz.

Zunächst war ich allerdings mit Pilzfreund Jochen einen Tag vorher im Haushalt Forst. Hier gab es noch sehr viele unterschiedliche Pilze. Unter anderem auch diese Scheepilze (Tricholoma portentosum), über die ich mich sehr freute, passen sie doch wunderbar zum Thema des Fersehbeitrags. Sehr guter Speisepilz.

Neben vereinzelten Steinpilzen kamen auch ganz frische Flockenstielige Hexen - Röhrlinge (Boletus erythropus). Sicher ein Ergebnis der Oktober - Wärme. Leckerer Speisepilz, aber roh giftig!

Neben vereinzelten Steinpilzen kamen auch ganz frische Flockenstielige Hexen – Röhrlinge (Boletus erythropus). Sicher ein Ergebnis der Oktober – Wärme. Leckerer Speisepilz, aber roh giftig!

Beim Ernten der Frostschnecklinge in Sternberg fanden wir auch diese wunderbaren Grünlinge (Tricholoma equestre9. Leider sollen sie seit einiger Zeit gemieden werden, da ihnen bei übermässigen Genuss eine Muskelschädigung angelastet wird. Standortfoto 31.10. 2010.

Beim Ernten der Frostschnecklinge bei Sternberg fanden wir auch diese wunderbaren Grünlinge (Tricholoma equestre). Leider sollen sie seit einiger Zeit gemieden werden, da ihnen bei übermäßigem Genuss eine Muskelschädigung angelastet wird. Standortfoto 31.10. 2010.

Zunächst erkäuterte die Redakteurin vom NDR - Fernsehen den Kamera - Leuten und uns, worauf es beim heutigen Dreh im Klaasbachtal ankommt.

Zunächst erläuterte die Redakteurin vom NDR – Fernsehen den Kamera – Leuten und uns, worauf es beim heutigen Dreh im Klaasbachtal ankommt.

Das es bei so einer Aktion nicht so zügig wie bei einer normalen Pilzwanderung abläuft, ist schon klar. Immer wieder wird Stop gemacht, um eine bestimmten Pilz oder eine Situation in Ton und Bild fest zu halten.

Das es bei so einer Aktion nicht so zügig wie bei einer normalen Pilzwanderung abläuft, ist klar. Immer wieder wird Stopp gemacht, um einen bestimmten Pilz oder eine Situation in Bild und Ton fest zu halten.

Nach dem wir uns einige anstrengende Dreh - Stunden im spätherbstlichen Wald verbrachten, bewirtete uns Irena in gewohnter Form mit Kaffee, Tee, Apfelkuchen und deftigen Schwarzbrot - Stullen.

Nach dem anstrengenden Dreh im spätherbstlichen Wald, bewirtete uns Irena in gewohnter Form mit Kaffee, Tee, Apfelkuchen und deftigen Schwarzbrot – Stullen.

Danach ging es nach Wismar in den "Steinpilz" wo unter der Regie von Irena und der Dame vom Fernsehen, die Pilzsuppe vorbereitet wurde.

Danach ging es nach Wismar in den „Steinpilz“, wo unter der Regie von Irena und der jungen Dame vom Fernsehen die Pilzsuppe mit frischen Kräutern vor- und zubereitet bereitet wurde. 

Nachdem alle Bilder im Kasten waren und Irena noch schnell die Rezeptur für die Frostschnecklings - Suppe notierte, ließen es sich alle nach einem anstregendem Drehtag schmecken

Nachdem alle Bilder im Kasten waren und Irena noch schnell die Rezeptur für die Frostschnecklings – Suppe notierte, ließen es sich alle Pilzfreunde, die heute mit dabei waren, sowie das Fernsehteam schmecken. Wir Danken unserer guten Seele Irena, dass alles so wunderbar geklappt hat und die Waldpilzuppe  wie immer ein Genuss war! Vielen Dank auch dem NDR – Team aus Hamburg für seine Geduld mit uns.

Der Beitrag soll am Montag, dem 12. November 2012, im Nachmittagsprogramm des NDR – Fernsehens zwischen 16 und 17 Uhr in der Sendung „Mein Nachmittag“ ausgestrahlt werden.

Individuelle Pilzwanderung im Revier Weiße Krug

Individuelle Oktoberwanderung mit vielen Pilzen

Das Derbe Rotfüßchen(Xerocomus pruinatus) gab es im Buchenwald in großen Megen und unsere Körbe waren am Schluss gut gefüllt.

Das Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) gab es heute unter Buchen in großen Mengen und unsere Körbe waren am Schluss gut gefüllt.

Am Sonntag, dem 21. Oktober 2012, war ich wieder mit einer kleinen Gruppe um Herrn Muchow und meinem Rechtsanwalt Hartmut Perlebach zu einer individuellen Pilzwanderung verabredet. Bereits im vergangenen Jahr zweimal und auch im diesjährigen August einmal, waren wir zu Pilzwanderungen in den Wäldern um Warin und Schlemmin unterwegs, aber so gefüllt wie heute, waren die Körbe bisher noch nie. Zunächst waren wir in den sandigen Nadelwäldern dieses Forstrevieres den Maronen auf der Spur. Da aber heute Nachmittag b. z. w. am Abend noch ein gemütliches Beisammensein mit dem Zubereiten und Verspeisen der gesammelten Werke geplant war, befriedigte uns das dürftige Maronen – Angebot nicht so recht und wir disponierten um und fuhren in den Buchenwaldbereich, um Derbe Rotfüßchen zu Sammeln. Die gibt es im diesjährigen Oktober in rauhen Mengen. Schnell füllten sich hier die Körbe und es gesellten sich auch Butterpilze, Steinpilze, Schirmpilze u.a. schmackhafte Arten hinzu. Ich Denke, am Schluss konnten alle zufrieden sein und dem gemütlichen Beisammensein mit Pilzpfanne stand zumindest diesbezüglich nichts mehr im Wege.

Ganz originell fand ich diesen jung essbaren Beutelstäubling (Calvatia excipuliformis), der im Gras am Rande des Waldweges stand, denn er hatte in der Mitte ein kleines Guckloch. Oder sollte es eigentlich ein Schürzkuchen werden? Aber Spass bei Seite, ungewöhnlich war es schon. Standortfoto bei Groß Labenz.

Ganz originell fand ich diesen jung essbaren Beutelstäubling (Calvatia excipuliformis), der im Gras am Rande des Waldweges stand, denn er hatte in der Mitte ein kleines Guckloch. War hier eine Schnecke besonders hungrig oder sollte es ein Schürzkuchen werden? Aber Spaß bei Seite, so einen Beutel – Stäubling habe ich bisher noch nicht gesehen. Standortfoto bei Groß Labenz.

Unweit vom ungewöhnlichen Stäubling wuchsen diese wunderbaren Violetten Rötel - Ritterlinge (Lepista nuda). Ein typischer Spätherbstpilz, der bis in den Winter hinein zu finden ist. Guter Speisepilz, aber gut durchgaren!

Unweit vom ungewöhnlichen Stäubling wuchsen diese wunderbaren Violetten Rötel – Ritterlinge (Lepista nuda). Ein typischer Spätherbstpilz, der bis in den Winter hinein zu finden ist. Schmackhafter Speisepilz, aber gut durchgaren!

Weniger gut, aber auch mit violetten Farben am Stiel, ist der Zitronenblättrige Täubling oder auch Säufernase (Russula sardonia). Dieser Kiefernbegleiter ist ungenießbar durch seine aggresive Schärfe besonders in den Lamellen.

Weniger gut, aber auch mit violetten Farben am Stiel, ist der Zitronenblättrige Täubling oder auch Säufernase (Russula sardonia). Dieser Kiefernbegleiter ist ungenießbar durch seine aggresive Schärfe, die besonders in den Lamellen zum tragen kommt.

Hier sehen wir links eine Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) und rechts einen Maronen - Röhrling (Xerocomus badius). Die Ziegelippe besitzt eine olivgrünliche, wildlerartige Huthaut und die Marone ist meist glatt bis höchstens feinfilzig sowie kastanienbraun gefärbt. Sie ist geschmacklich der Ziegenlippe überlegen.

Hier sehen wir links eine Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) und rechts einen Maronen – Röhrling (Xerocomus badius). Die Ziegenlippe besitzt eine olivgrünliche, wildlederartige Huthaut und leuchtend gelbe Röhren auf der Unterseite und die Marone ist meist glatt bis höchstens feinfilzig sowie kastanienbraun gefärbt. Die Röhren sind blasser gelb bis gelbgrünlich in der Färbung. Sie ist geschmacklich der Ziegenlippe überlegen.

Auch der kleine Michel war heute wieder mit von der Partie. Hier schaut er sich aufmerksam einen Vertreter der Pilze an, die die erwachsenen mit Begeisterung die ganze Zeit einsammeln. Dann wir er wohl essbar sein? - Aber bitte nicht roh!

Auch der kleine Michel war heute wieder mit von der Partie. Hier schaut er sich aufmerksam einen Vertreter der Pilze an, die die erwachsenen mit Begeisterung die ganze Zeit einsammeln. Dann wird er wohl essbar sein? – Aber bitte nicht roh!

Eine Besonderheit ist die weiße Form der Graukappe (Lepista nebularis). Wie auch bei einigen anderen Arten, kann mitunter der charakteristische Farbstoff fehlen und es kommt su sogenannten Albinos. In dieser Farbvariante könnte eine erhöhte Verwechslungsgefahr mit dem stark giftigen Bleiweißen Trichterling gegeben sein. Standortfoto im Revier Weiße Krug bei Weiße Krug. 21.10.2012.

Eine Besonderheit ist die weiße Form der Graukappe (Lepista nebularis). Wie auch bei einigen anderen Arten, kann mitunter der charakteristische Farbstoff fehlen und es kommt zu sogenannten Albino – Formen. Bei dieser weißen Variante könnte eine erhöhte Verwechslungsgefahr mit dem stark giftigen Bleiweißen Trichterling gegeben sein. Standortfoto im Revier Weiße Krug, bei Weiße Krug am 21.10.2012.

Unter Fichten erfreute uns der Fichten - Reizker (Lactarius deterrimus). Mit seinem rötlichen Milchsaft gehört er zu den Edel - Reizkern und schmeckt scharf gebraten recht gut, wenn er auch geschmacklich an den Edel - Reizker, der unter Kiefern wächst, nicht heran reicht.

Unter Fichten erfreute uns der Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus). Mit seinem rötlichen Milchsaft gehört er zu den Echten – Reizkern und schmeckt scharf gebraten recht gut, wenn er auch geschmacklich an den Edel – Reizker, der unter Kiefern wächst, nicht heran reicht.

Das Pilzglück war uns heute hold, nicht nur was Speisepilze anbelangt. Der giftige Fliegenpilz gilt auch als Glückssymbol und er hat uns heute tatsächlich Glück gebracht, durch seine zahlreichen, essbaren Verwandten.

Das Pilzglück war uns heute hold, nicht nur was Speisepilze anbelangt. Der giftige Fliegenpilz (Amanita muscaria) gilt auch als Glückssymbol und er hat uns heute tatsächlich Glück gebracht, durch seine zahlreichen, essbaren Verwandten.

Alle zehn kleinen und großen Leute versammelten sich zum Schluß zum obligatorischen Gruppen - und Erinnerungsfoto. Bei fast schon spätsommerlichen warmen Wetter so spät im Oktober, erlebten wir einen wunderschönen

Zum Abschluss versammelten sich alle zehn kleineren und größeren Leute zum obligatorischen Gruppen – und Erinnerungsfoto mit gefüllten Körben am Waldrand. Bei fast noch sommerlicher Wärme, so spät im goldenen Oktober, erlebten wir einen wunderschönen Sonntag – Vormittag an frischer, würziger Waldluft und vielen, vielen Pilzen. 21. Oktober 2012 bei Weiße Krug.

Individuelle Pilzwanderungen können jederzeit mit dem Steinpilz – Wismar vereinbart werden. Mindestteilnehmerzahl sollten fünf Personen sein. Die Teilnahmekosten belaufen sich auf fünf Euro pro Person.

Mit Schülern zur goldenen Oktoberzeit in die Pilze

Pilztag mit Schülern der Grundschule Neuburg

Pilze standen heute auf dem Stundenplan der 4. Klasse der Grundschule in Neuburg.

Pilze standen heute auf dem Stundenplan in der 4. Klasse der Grundschule Neuburg.

Am Dienstag, dem 16. Oktober 2012, war es wieder so weit. Wie bereits in den Vorjahren ging es wieder mit einer 4. Klasse der Grundschule Neuburg in die Pilze. Die Klassenleiterin stimmte die Kinder im Vorfeld auf diesen besonderen Tag ein, so dass alle mit großen Erwartungen dem herbstlichen Waldausflug entgegen fieberten. Zunächst erläuterte ich vor der Klasse kurz die große Bedeutung, die das Pilzreich im Gefüge der Natur besitzt und das ohne Pilze das alltägliches Leben kaum denkbar wäre. Auch auf das fachgerechte Sammeln ging ich kurz ein, wie auch mit dem wichtigen Hinweis, das kein Pilz so giftig sei, dass man ihn nicht anfassen dürfe. Bei schönem Herbstwetter erreichten wir nach fünfminütigem Fußweg den nahen Forst Farpen. Nach dem vielen Regen der letzten Tage und Wochen, stand der Wald voller Pilze und die Kinder waren kaum noch zu bremsen in ihrer Wissbegier. Ob Helmling, Schwindling, Stockschwamm, Täubling oder Milchling, Schirmpilz oder Ritterling, Bauchpilz oder Zitterzahn, die Vielfalt war enorm und die kleinen Körbchen füllten sich zusehens, denn wir wollten uns im Klassenzimmer die Fundstücke noch einmal betrachten und das neu erworbene Pilzwissen vertiefen. Dazu hatte die Klassenlehrerin auch ein Pilzrätsel vorbereitet, das jedes Kind ausfüllen musste und das in der nächsten Bio – Stunde ausgewertet werden soll. Ich schaute das Sammelsurium nochmals durch und einige Kinder nahmen ihre essbaren Pilze mit nach hause. Ob die Eltern dieser bunten Mischung trauten und sie zum Essen zubereiteten, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

Ob Hallimasch oder Herbstlorchel, mit Pilzbuch und Pilzberater kann nichts mehr schief gehen!

Ob Hallimasch oder Herbstlorchel, mit Pilzbuch und Pilzberater an der Seite kann nichts mehr schief gehen!

Etwas außerirdisch mutet dieses Exemplar an. Es ist der Rotbraune Erdstern (Geastrum rufescens). Er gehört zu den Bauchpilzen, die ihre Sporen wie die Stäublinge und Boviste im Inner bilden und durch mechanische Reize in spektakulären Wolken ausgeschleidert werden

Etwas außerirdisch mutet dieses Exemplar an. Es ist der Rotbraune Erdstern (Geastrum rufescens). Er gehört zu den Bauchpilzen, die ihre Sporen, wie die Stäublinge und Boviste, im inneren des Fruchtkörpers bilden und die bei der Reife durch mechanische Reize in spektakulären Sporenwolken ausgeschleudert werden.

Der Samtige Schichtpilz gehört zu den Müllwerkern des Waldes. Er baut Totholz zusammen mit vielen weiteren Pilzen ab und verwandelt es zu wertvollem Humusboden.

Dieser Schüler hat einen  Stock mit Samtigen Schichtpilzen gefunden. Sie gehören zu den Müllwerkern des Waldes. Sie bauen, zusammen mit vielen weiteren Pilzen, Totholz ab und verwandeln es zu wertvollem Humusboden.

Dieses Mädchen hat den Wurzelschwamm gefunden. Er ist ein aggressiver Holzzerstörer, der lebende Bäume, speziell Fichten befällt und die Rotfäule der Fichte auslöst. Er ist somit ein bedeutender Forstschädling.

Dieses Mädchen hat den Wurzelschwamm entdeckt. Er ist ein aggressiver Holzzerstörer, der lebende Bäume, speziell Fichten, befällt und die Rotfäule der Fichte auslöst. Er ist somit ein bedeutender Forstschädling.

Die Marone liebt ebenfalls die Fichte, tut ihr aber gut, da er mit ihr eine Symbiose, also eini Partnerschaft zum gegenseitigen Vorteil eingeht. Zudem ist dieser Filzröhrling einer der gesuchtesten Speisepilze.

Die Marone liebt ebenfalls die Fichte, tut ihr aber gut, da sie mit ihr eine Symbiose, also eine Partnerschaft zum gegenseitigen Vorteil eingeht. Zudem ist dieser Filzröhrling einer der gesuchtesten Speisepilze und die Freude der meisten Pilzsammler.

Besonders lustig und originell mutet dieser glibbrige Geselle an. Es ist ebenfalls ein auf Fichte spezialisierter Pilz, ein Stubbenbewohner. Gallertartiger Zitterzahn oder Eispilz (Pseudohydnum gelatinosum) wird er genannt. Als Salat soll er sogar essbar sein.

Besonders lustig und originell mutet dieser glibberige Geselle an. Er ist ebenfalls ein auf Fichte spezialisierter Pilz und wächst an deren Stubben. Gallertartiger Zitterzahn oder Eispilz (Pseudohydnum gelatinosum) wird er genannt. Als Salat soll er sogar essbar sein.

Wer von diesem häufigen Herbstpilz ein großes Büschel endeckt, hat seine Pilzmahlzeit gesichert. Es ist der Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea). Roh ist er zwar giftig und schmeckt unangenehm seifig, gut durchgegart ist er aber eine sehr würzige schmeckender Speisepilz. Überbrühen uns Wasser wegschütten wird allerdings empfohlen.

Wer von diesem häufigen Herbstpilz ein großes Büschel entdeckt, hat seine Pilzmahlzeit gesichert. Es ist der Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea). Roh ist er zwar giftig und schmeckt unangenehm seifig, gut durchgegart ist er aber ein sehr würziger Speisepilz. Überbrühen und Wasser wegschütten wird allerdings empfohlen.

Und die schönsten Pilze ganz zum Schluss. An einer Buchenstelle am Waldrand signaliesiren der Große Rettich - Fälbling (Hebeloma sinapizans), links und der wunderschöne Buchen - Klumpfuß (Cortinarius amoenolens), rechts, dass der Boden hier kalkhaltig ist. Bei den Schleierlingen sind bei jungen Exemplaren oft sehr gut die spinnwebartigen Schleier zu erkennen, die zwischen Hutrand und Stiel gepannt sind. Der schöne Pilz spielt als Speisepilz keine Rolle und viele Schleierlinge sind bezüglich möglicher Toxine noch nicht hinreichend untersucht. Es gibt einige sehr gefährliche Arten!

Und die schönsten ganz zum Schluss. An einer Buchenstelle am Waldrand signalisieren der Große Rettich – Fälbling (Hebeloma sinapizans), links und der wunderschöne Buchen – Klumpfuß (Cortinarius amoenolens), rechts, dass der Boden hier kalkhaltig ist. Bei den Schleierlingen sind bei jungen Exemplaren oft sehr gut die spinnwebartigen Schleier zu erkennen, die zwischen Hutrand und Stiel gespannt sind. Der schöne Pilz spielt als Speisepilz keine Rolle und viele Schleierlinge sind bezüglich möglicher Toxine noch nicht hinreichend untersucht. Es gibt einige sehr gefährliche Arten!

Im Klassenzimmer angelangt, wurden die Fundstücke auf den Tischen ausgebreitet und die wichtigsten von ihnen nochmals vorgestellt.

Im Klassenzimmer angelangt, wurden die Fundstücke auf den Tischen ausgebreitet und die wichtigsten von ihnen nochmals vorgestellt.

Im Pilzrätsel sind in einem Buchstabenteppich 14 Pilznamen versteckt, die es gilt ausfindig zu machen. Ob die Namen der gerade gefundenen wohl auch dabei sind?

Im Pilzrätsel sind in einem Buchstabenteppich 14 Pilznamen versteckt, die es gilt ausfindig zu machen. Ob die Namen der gerade gefundenen wohl auch dabei sind?

Alle Schüler, die die Erlaubniss ihrer Eltern zum Fototermin hatten, versammelten sich zum Schluss nochmal vor der Klasse zu einem gemeinsammen Abschuß- und Erinnerungsfoto. Neuburg am 16.Oktober 2012.

Alle Schüler, die die Erlaubnis ihrer Eltern zum Fototermin hatten, versammelten sich zum Schluss nochmals vor der Klasse zu einem gemeinsamen Abschuss- und Erinnerungsfoto. Neuburg am 16. Oktober 2012.

Individuelle Pilzwanderungen und Schülerprojekte zum Thema Pilze können jederzeit mit dem „Steinpilz – Wismar“ unter vorheriger Terminabsprache vereinbart werden.

Wetter und Pilze im Raum Nordwestmecklenburg

Tagebuch Wetter/Pilze Oktober 2012/2

Der Oktober ist auch die Zeit es Hallimasch. Er kann zwar von Mitte Juni bis Mitte Dezember gefunden werden, seine Hautzeit beginnt aber um den 28. September und im Oktober läuft er meist zur Höchstform auf. Guter Speisepilz, der aber gut durchgegart werden muss, da er roh seifig schmeckt und sogar giftig ist. Standoertfoto am 10.10.2012 im Revier Weiße Krug.

Der Oktober ist auch die Zeit des Hallimasch (Armillaria mellea). Er kann zwar von Mitte Juni bis Mitte Dezember gefunden werden, seine Hautwachstumsphase beginnt aber um den 28. September und im Oktober läuft er in der Regel zur Höchstform auf. Guter Speisepilz, der aber längere Zeit erhitzt werden muss, da er sonst seifig schmeckt und sogar giftig ist. Abbrühen und Wasser wegschütten wird empfohlen. Standortfoto am 10.10.2012 im Revier Weiße Krug.

Dienstag, 16. Oktober – Heute morgen war ich, wie in den vorangegangenen Jahren auch, mit Schülern einer 4. Klasse der Grundschule in Steinhausen – Neuburg verabredet. Es stand eine Pilzwanderung auf dem Stundenplan. Die Kinder wurden von ihrer Lehrerin in den Tagen zuvor bereits auf diesen Projekttag vorbereitet und konnten es kaum erwarten, zu einem pilzigen Abenteuer in den Wald aufzubrechen. Nach dem ich einige einführende Worte zur Bedeutung der Pilze und zu ihrem fachgerechten Sammeln verlor, ging es in den nahe gelegenen Forst Farpen. Die Begeisterung bei den kleinen war nun nicht mehr zu bremsen, denn Pilze gab es hier praktisch auf Schritt und Tritt. Ob Helmlinge, Schwindlinge, Schleierlinge, Stockschwämme, Trichterlinge, Schirmpilze, Filzröhrlinge, Zitterzähne, Gallertkäppchen, Schlauchpilze oder Erdsterne, die Euphorie, mit der die Kleinen bei der Sache waren, kannte kaum noch Grenzen und nur selten in meinem Leben habe ich meinen Familiennamen so oft gehört wie heute. Ständig hatten die Schüler etwas neues entdeckt und riefen mich zu sich. Das Wetter zeigte sich dazu von seiner schönen Seite und die Sonne strahlte in den noch überwiegend grünen Herbstwald. Und die Sonne soll in den nächsten Tagen zeitweise die Oberhand behalten, dazu kommt eine starke, südliche Strömung in gang, die nochmals für die Jahreszeit sehr warme Sommerluft zu uns transportieren soll. Mit etwas Glück kann die Wärme in leicht abgeschwächter Form auch noch in der kommenden Woche erhalten bleiben. Das sollte bei einigen Pilzarten nochmals einen verstärkten Wachstumsimpuls auslösen, den wir möglicherweise besonders zum Monatswechsel spüren könnten. Auf jeden Fall wird die verspätete Hochsaison davon profitieren.

Ob Hallimasch oder Herbstlorchel, mit Pilzbuch und Pilzberater kann nichts mehr schief gehen.

Ob Hallimasch oder Herbstlorchel, mit Pilzbuch und Pilzberater an der Seite, kann kaum noch etwas schief gehen, meinen diese Schüler der 4. Klasse aus Neuburg. 16. Oktober 2012 im Forst Farpen.

Mittwoch, 17. Oktober – Meinen heutigen Exkursionstag nutzte ich dazu, um dem Haushalt Forst seit längerer Zeit mal wieder einen Besuch abzustatten. Schnell geriet ich hier in einen Zwiespalt, nämlich ob ich nur Pilze für den Gefrierschrank b. z. w. zum Trocknen sammeln sollte oder doch eher Vielfalt für unsere Ausstellung. Ich entschied mich für beides, ansonsten hätte ich, kaum im Wald angelangt, den Korb gleich mit Hallimasch füllen und wieder nach Wismar fahren können. Riesige Büschel des Honiggelben Hallimasch begrüßten mich nämlich gleich zu Anfang. Wir hätten sie trotzdem gut gebrauchen können. Stattdessen sammelte ich verschiedenes zum Ausstellen und einiges zum Trocknen ein. Das allgemeine Pilzaufkommen hat sich im Vergleich zu meinem letzten Besuch dieses Waldes, im August, erheblich verbessert. Von den wärmeliebenden Sommerarten war natürlich keine Spur mehr zu sehen, dafür aber an den kalkhaltigsten Stellen die schönsten und immer wieder imposanten Haarschleierlinge wie Buchen – Klumpfüße, Bittere Schleimköpfe oder Amethystblättrige Klumpfüße. Wunderschöne Fotoobjekte und Ausstellungstücke! Zum trocknen sammelte ich Derbe Rotfüßchen und junge Graukappen. Zu guter letzt geriet ich wieder in einen Segen herrlichster Stockschwämmchen und ich musste mir etwas einfallen lassen, damit ich sie alle mitbekam, denn mein ziemlich großer Korb war schon gut gefüllt. Da ich nur mit meinem Kleinkraftroller unterwegs war, ist meine Transportkapazität sehr beschränkt. Wäre ich mit dem Auto hier, hätte ich noch viel mehr mit nehmen können, vor allem die vielen schmackhaften Hallimasch für eine unserer nächsten Pilzsuppen oder Pfannen. Leider überschlägt sich die Natur in punkto Pilzwachstum so kurz vor Toresschluss gerade mal wieder, so dass man gar nicht weiß, wo man zuerst hinfahren soll und wie man alles weg b. z. w. verarbeitet bekommt.

Dieser Baum ist im wahrsten Sinne des Wortes von Fußpilz befallen. Unzählige Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea) haben ihn am Grunde umschlossen. Es war heute ein milder Oktobertag, also geschneit b.z.w. gereift hat es nicht! Warum sind sie dann so weiß auf den Hüten? - Es ist Sporenstaub, der wie Mehl auf die unteren Hüte des Büschels fällt. Der Hallimasch ist der einzige Weißsporen unter den Stubbenpilzen! Standortfoto am 17.10.2012 im Haushalt Forst.

Dieser Baum ist im wahrsten Sinne des Wortes vom Fußpilz befallen. Unzählige Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea) haben ihn am Grunde umschlossen. Es war heute ein milder Oktobertag, also geschneit b.z.w. gereift hat es nicht! Warum sind die Pilze trotzdem so weiß auf den Hüten? – Es ist Sporenstaub! Er fällt wie Mehl auf die unteren Hüte des Büschels. Der Hallimasch ist der einzige Weißsporer unter den Stubbenpilzen! Standortfoto am 17.10.2012 im Haushalt Forst.

Donnerstag, 18. Oktober – Von einigen Wolkenfeldern abgesehen, ein goldiger Oktobertag mit fast schon spätsommerlicher Wärme. So dürfte es auch noch einige Tage weiter gehen, bevor im laufe der nächsten Woche die Temperaturen wieder allmählich etwas zurück gehen sollen. Die späte Wärmephase wird aber mit Sicherheit noch einen positiven Impuls auf das Pilzwachstum ausüben, so dass sich nicht nur bereits vorgebildete Fruchtkörperanlagen schneller strecken werden, sondern dadurch möglicherweise auch ein neuer Entwicklungsschub auftauchen könnte, der sich frühestens in ein bis zwei Wochen bemerkbar machen könnte, unabhängig wie das Temperaturbild dann aussehen sollte. Allerdings gehen zur Zeit die einzelnen Wachstumsschübe der verschiedenen Arten immer wieder in einander über und fallen regional immer noch recht unterschiedlich aus. Es herrscht also ein ganz schönes durcheinander und alles ist weit weniger berechenbar als im Sommer oder nach einer längeren Trockenphase. Trotz des zur Zeit guten Pilzaufkommens, sind einige Sammler immer noch nicht zu frieden. Sie wollen massenhaft Steinpilze, Maronen und Co. sehen. Co. (Derbe Rotfüßchen) wachsen teilweise in Massen. Es gab regional viele Birkenpilze, ein Massenschub von Steinpilzen wird es aber aller Wahrscheinlichkeit in diesem Jahr bei uns nicht mehr geben, aber dass sie noch deutlich häufiger und zahlreicher wachsen werden, halte ich durchaus für möglich. Wenn es in den letzten Tagen und Wochen kaum Pilze gegeben hätte, dann würde ich sagen wollen, jetzt geht es los, denn heute wurden mir erstmals in diesem Jahr ein Korb voller giftiger Karbol – Champignons vorgelegt. Sie läuten sonst immer die einzelnen Wachstumsschübe ab dem Spätfrühling ein. Auch hatte eine junge Dame neben wunderbaren Riesen – Schirmpilzen, schöne junge Steinpilze in ihrem Sammelkorb. Es gibt also genug Pilze, man muss nur den richtigen Standort erwischen und das ist zur Zeit, wenn man sehr wählerisch ist, nicht ganz so einfach. Ansonsten gibt es stellenweise jede Menge Stockschwämmchen, Hallimasch, Graukappen u.s.w. Ich habe heute einige Arten auf unseren Ausstellungsflächen ausgetauscht b. z. w. neu dazu gelegt. Erstmals in diesem Jahr mit dabei: Goldfarbener Glimmerschüppling, Perlhuhn – Champignon, Gemeiner Hallimasch, Honiggelber Hallimasch. 169 Arten liegen auf den Flächen.

Neben dem normalen Karbol - Champignon, wurden mir heute auch die seltenen Perlhuhn - Champignons (Agaricus praeclaresquamosus) vorgelegt. Gefunden wurde die ebenfalls giftige Art auf der Halbinsel des Neukloster Sees. Rote Liste 3 = gefährdet.

Neben dem normalen Karbol – Champignon, wurden mir heute auch die seltenen Perlhuhn – Champignons (Agaricus placomyces) vorgelegt. Gefunden wurde die ebenfalls giftige Art auf der Halbinsel des Neukloster Sees. Rote Liste 3 = gefährdet.

Freitag, 19. Oktober – So macht Oktober spaß. Man fühlt sich in den Sommer zurückversetzt. Da heute ausnahmsweise keine zusätzliche Veranstaltung im Terminplaner ausfindig zu machen war, nutzte ich das Kaiserwetter zu einem weiteren Teil meiner Waldumrundung. Dort, wo ich im August aufgehört hatte, in Höhe des Großen Staeder Sees, wanderte ich an der Waldkante entlang bis zur Ortschaft Waldheim. Kiefern, Birken und Eichen auf Sand mit angrenzender Trockenrasenvegetation. Verschiedene Täublinge, Rißpilze, Fälblinge sowie Butterpilze und Edel – Reizker dominierten hier. Auch zwei Steinpilze und einige Hallimasch waren dabei. Zurück zum Ausgangspunkt meiner Tour ging ich dann im waldesinneren. Altbuchen – Kiefernwald mit viel Laub- und Nadelstreu sowie Astmaterial früherer Forstarbeiten. Insgesamt weniger einladend wirkend, aber teilweise übersät mit den schönsten Derben Rotfüßchen und vielen anderen Pilzen. Natürlich gab es auch schon reichlich ältere und verschimmelte Exemplare. Ich dachte an meine Trockner und sammelte solange, bis nichts mehr in den großen Weidenkorb hinein ging. Auch einige Maronen waren dabei und es gab hier sogar recht viele meiner Lieblingstäublinge, der Roten Heringstäublinge. Kaum ein Täubling besitzt so ein wunderschönes rot wie dieser, der zudem sogar noch essbar ist. Zeitweise bewegte ich mich nur noch kriechend vorwärts, weil es vor jungen und festfleischigen Derben Rotfüßchen nur so wimmelte. Insgesamt scheint die Wärme gerade rechtzeitig zu kommen, denn die starken Regenfälle der letzten Wochen zeigen nun endlich ihre Wirkung. Es gibt erstmals in dieser Saison allgemein viele frische Champignons. Parasole starten wieder durch und auch Steinpilze scheinen jetzt noch mal verstärkt in den Startlöcher zu sitzen. Andreas Okrent schickte mir heute schöne Fotos dieses überaus beliebten Dickröhrlings und er fand sogar ein noch festleischiges Monsterexemplar von 1,3 Kg Gewicht. Andreas Herchenbach sammelte unter zwei Rotbuchen 21 Herrenpilze ein. Auch die Pilzberatung wird zur Zeit lebhaft in Anspruch genommen, denn es gibt jetzt Pilze aller Orten, teils in großen Mengen!

Mein Sammelkorb heute Nachmittag mit Berg gefüllt. Mehr ging wirklich nicht hinein. Sie werden heute Abend auf unsere Dörrgeräte geschnitten, später eingrtütet und zum Verkauf im Steinpilz - Wismar angeboten.

Mein Sammelkorb heute Nachmittag mit Berg gefüllt. Mehr ging wirklich nicht hinein. Die Pilze werden heute Abend auf unsere Dörrgeräte geschnitten, später eingetütet und zum Verkauf im Steinpilz – Wismar angeboten.

Sonnabend, 20. Oktober – Das war heute ein etwas chaotischer Tag. Nicht nur in Wismar, wo wegen zweier politischer Demonstrationen der Belagerungs- und Ausnahmezustand herrschte, sondern auch bei Irena und meiner Wenigkeit. Zunächst war ich zu um 10.00 Uhr mit einer Truppe aus Rostock am Waldhotel in Neukloster verabredet. Eine Stunde wartete ich hier vergebens, obwohl ich die Lokalität eigentlich sehr gut beschrieben hatte, war es wohl für nicht Ortskundige nicht so einfach, das Waldhotel, das etwas hinter Bäumen versteckt liegt, von der Straße aus zu finden. Aber am Ortsausgangsschild in Richtung Bützow, rechts oder links der Straße, wo ausreichend Parkmöglichkeiten vorhanden sind, hätte eigentlich ausreichen müssen. Als ich mich nach einer Stunde entschied, wieder aufzubrechen und in Richtung Neukloster fuhr, kam mir noch der Parkplatz am Badestrand des Neuklostersees in den Sinn und tatsächlich standen hier etwa fünf bis sechs Autos mit Rostocker und Güstrower Kennzeichen. Das könnten mein Leute gewesen sein, die bei dem herrlichen Wetter in ebenso herrlicher Landschaft inzwischen ohne mich unterwegs waren. Dumm gelaufen, denn uns trennten gerade einmal etwa 300 Meter Luftlinie, die allerdings mit Wald bestanden ist und vom jeweiligen Standort nicht einsehbar. Ich fuhr in das Umland und schaute mich bei Perniek etwas um. Ich habe hier einen Standort des Pappel – Grünlings, der hier eigentlich schon im September wächst, aber aufgrund der damaligen Trockenheit noch nicht fruktifizierte. Ende September schaute ich hier schon einmal nach und sah damals nicht einen einzigen Pilz (damit meine ich nicht nur Grünlinge). Heute waren tatsächlich die ersten Grünlinge erschienen und auch einige Espen – Rotkappen.

Laubwald - Grünlinge (Tricholoma equestre) und eine junge Espen - Rotkappe (Leccinum rufum) heute in einem aufgeforsteten Kiestagebau - Gebiet. Der Grünling ist nach neueren Erkenntnissen als Giftpilz eingstuft worden uns sollte nicht mehr zu Speiszwecken verwendet werden.

Laubwald – Grünlinge (Tricholoma equestre) und eine junge Espen – Rotkappe (Leccinum rufum) heute in einem aufgeforsteten Kiestagebau. Der Grünling ist nach neueren Erkenntnissen als Giftpilz eingestuft worden uns sollte nicht mehr zu Speiszwecken verwendet werden.

Im angrenzenden Birken- und Kiefernbereich zahlreiche Butterpilze, Körnchen – Röhrlinge und Birkenpilze in allen Altersstadien. Dazu Unmengen weiterer Pilze wie Schleierlinge, Ritterlinge, Michlinge, Fälblinge u.s.w. Es wimmelte hier geradezu von den verschiedensten Arten. In den kürzlich durchforsteten Kiefernschneisen mit reichlich Holzhäcksel, Millionen von kleinen, braunen Stockschwämmchen ähnlichen Pilzen. Ganze Teppiche!

Es waren Gift - Häublinge , diesesmal wirklich echte Nadelholz - Häublinge (Galerina marginata). Der töfdlich giftige Doppelgänger des Stockschwämmchens. Hier hätte man ganze Völkerstämme ausrotten können! Standortfoto am 20.10.2012 in der Kiefernaufforstung bei Perniek.

Es waren Gift – Häublinge, dieses mal wirklich echte Nadelholz – Häublinge (Galerina marginata). Der tödlich giftige Doppelgänger des Stockschwämmchens. Standortfoto am 20.10.2012 in der Kiefernaufforstung bei Perniek.

Dann bekam ich einen Anruf von Irena, in Keez begann gerade ein Lehrgang zum Fischereischein und der Beamer funktionierte nicht. Ob ich doch mal in Keez vorbeischauen könnte. Ja, dass kann ich, aber leider erst heute Abend, solange muss erst einmal ein alter Fernseher her halten, denn ich musste erst wieder nach Wismar wo ich von 16.00 – 18.00 Uhr Sprechzeit in der Pilzberatung hatte. Als ich nun aus dem Wald losfahren wollte, offenbarte sich mir eine Pappel – Ritterlingsstelle gewaltigen Ausmaßes, noch dazu in aller bester Qualität. Unmengen standen hier in mehreren Hexenringen. Dickfleischig und kompakt. Einzelne Fruchtkörper wogen alleine schon 250 g, dabei jung und fest. Die bekomme ich mit dem Roller leider nicht ohne weiteres weg. Also beschloss ich am Abend nach Keez zu fahren, den Beamer auf Vordermann zu bringen und Irena zu überreden, am Abend, bei Dunkelheit, mit unseren erprobten Stirnlampen, in den Wald zu den Pappelritterlingen mit dem Auto zu fahren. Denn unsere letzte Pilzpfanne dieses guten Speisepilzes, der sogar noch Heilwirkung besitzen soll, kam zu den Tagen der Pilze in Rehna sehr gut an. So fuhren wir also zu einen Nachteinsatz in den Wald und holten eine größere Menge dieser braunen, nur unter Pappel auf Sandböden wachsenden Speisepilze. Ich habe nun neben Pilzwanderung und Themenabend, Pilzausstellung und Beratung alle Hände voll zu tun, um sie zu verarbeiten. Sie werden gesäubert und zerkleinert, gewaschen, blanchiert und eingefroren, denn die nächsten Imbisstage im Steinpilz – Wismar kommen bestimmt. Und noch eine Anmerkung zum Pilzwachstum allgemein. Der Höhepunkt des Jahres ist erreicht, wir brauchen nicht mehr auf stärkere Schübe zu hoffen. Besser wie zur Zeit wird es nicht mehr werden, zumal nun auch die Maronen verstärkt unterwegs zu sein scheinen, in der Beratung wurden mir heute jedenfalls eine ganze Menge junger, knackiger Exemplare vorgelegt.

Pappel - Ritterlinge (Tricholoma populinum) am 20.10.2012 im Ödlandgebiet eines ehemaligen Kiestagebaus bei Perniek.

Pappel – Ritterlinge (Tricholoma populinum) am 20.10.2012 im Ödlandgebiet eines ehemaligen Kiestagebaus bei Perniek fotografiert..

Sonntag, 21. Oktober – Heute war ich wieder zu einer individuellen Pilzwanderung verabredet. Es war die Truppe um Herrn Muchow und meines Rechtsanwaltes. Wir waren im vergangenen Jahr bereits zweimal und im August diesen Jahres auch schon einmal unterwegs. Ich habe das Revier Weiße Krug als Exkursionsgebiet ausgesucht. Zunächst fuhren wir in die sandigen Nadelwaldbereiche, um nach Maronen zu schauen. Hier gab es zwar einige, aber da heute Nachmittag noch ein gemütliches Beisammensein mit dem Zubereiten und Verspeisen der gesammelten Werke geplant war, einfach viel zu wenig. Wir brachen hier ab und fuhren in den Buchenbereich. Sofort ging es wieder los mit Derben Rotfüßchen, wobei jetzt immer stärker sondiert werden muss, da viele schon recht alt b. z. w. schimmelig sind. Die Körbe füllten sich aber trotzdem und auch einige Steinpilze, Butterpilze, Körnchen – Röhrlinge, Fichten Reizker, Hallimasch und Riesenschirmlinge waren dabei, denn Kiefern und Fichten waren auch hier eingestreut. Das Wetter war nochmals sonnig und warm, dass soll sich aber in den nächsten Tagen ändern. Es wird trüber und kühler und ab Donnerstag droht ein markanter Kaltlufteinbruch direkt aus dem hohen Norden, also das genaue Gegenteil zur jetzigen, spätsommerlichen Südströmung. Es geht somit vom Spätsommer direkt in den Frühwinter. Da damit auch die ersten, ernst zu nehmenden Nachtfröste verbunden sein werden, sollte man die nächsten Tage noch zum Pilze suchen nutzen. Während ich diese Zeilen am frühen Abend schrieb, kamen noch zwei junge Leute zur Pilzberatung mit einem großen Korb gut gefüllt mit traumhaft schönen und jungen Maronen – ein Gedicht! Der Maronenschub geht als tatsächlich los, zumindest in der Region um Karow. Zum Glück habe ich mich mit unserem Pilzfreund Jochen am Mittwoch zum Maronensammeln in den Elbe – Kiefernwäldern verabredet. Ich Denke, es wird ein voller Erfolg! Schade, dass es in Kürze so kalt werden soll!

Diese kleinen, wunderschönen Kastanienbrauner Schirmpilze (Lepiota castanea) fotografierte ich längst des kalkhaltigen Waldweges. Sie gehören nicht zu den großen Riesenschirmpilzen, sonder zu den meist viel kleineren echten Schirmpilzen. Da die angebildete Art sehr klein ist, wird sie kaum in den Sammelkorb wander und wird somit kaum zu vergiftungen führen können, da die Art nähmlich sehr giftig ist! Standortfoto am 21.10.2012 im Revier Weiße Krug.

Diese kleinen, wunderschönen Kastanienbraunen Schirmpilze (Lepiota castanea) fotografierte ich längst des kalkhaltigen Waldweges. Sie gehören nicht zu den großen Riesenschirmpilzen, sondern zu den meist viel kleineren echten Schirmpilzen. Da die abgebildete Art sehr klein ist, wird sie eher nicht in den Sammelkorb wandern und somit kaum zu Vergiftungen führen können, denn der Pilz ist sehr giftig! Standortfoto am 21.10.2012 im Revier Weiße Krug.

Montag, 22. Oktober – Nach dem wunderschönen Wochenende wurde die Pilzberatung heute rege in Anspruch genommen. Viele zog es noch einmal hinaus in Wald und Flur um nach Pilzen zu schauen. Die meisten Sammler waren mit ihren Erträgen zu frieden und kamen meist mit Pilzen, die sie interessehalber Bestimmen lassen wollten. Aber auch Zufallsfunde, insbesondere von einladend aussehenden, aber giftigen Karbol – Champignons, weckten das Interesse der Leute und die Enttäuschung war groß, als ich vom Verzehr abriet. Häufiger vorgelegte Pilze waren auch Hallimasch, Derbe Rotfüßchen und Maronen. Es wurde mir auch von reichlich Steinpilz – Funden berichtet. „Das ist aber ein gutes Pilzjahr, wie seit langem nicht“, bekam ich heute zu hören. Ich machte deutlich, dass es sich um eines der schlechtesten Pilzjahre der letzten Zeit handelt und nur die gerade noch rechtzeitig Ende September/Anfang Oktober einsetzenden, starken Regenfälle, haben so kurz vor Toresschluss noch zu einem kräftigen Wachstumsschub geführt, der aber das Pilzjahr als solches nicht mehr retten kann. Ein gutes Pilzjahr muss von April bis November ein überdurchschnittliches Wachstum der jahreszeittypischen Pilzarten hervorbringen. Von April bis September lagen wir weit unter dem Durchschnitt, dass kann auch ein Super – Pilzoktober kaum noch ausgleichen, aber so kurz vor Jahresfrist zumindest versöhnlich stimmen. In den letzten zwei Tagen habe ich unsere Pilzausstellung wieder auf Vordermann gebracht. Es liegen 161 Arten auf den Flächen. Erstmals in diesem Jahr mit dabei: Eselsohr, Klapperschwamm, Steinreizker, Großer Schleimschirmling, Purpurbrauner Rübling, Lilastieliger Rötel – Ritterling und Weiße Graukappe.

Wirklich ertaunt und erfreut war ich heute über einen ganzen Korb voller Lilastieliger Rötel - Ritterlinge (Lepista personata). Der Anblick erinnerte mich an meine Jugendzeit, wo ich mir alljährlich im Spätherbst ein Taschengeld vom Sammeln und Verkaufen dieser schmackhaften Wiesenpilze verdient. Inzwischen ist ihr Bestand soweit rückläufig, dass sie schon auf

Wirklich erstaunt und erfreut gleichermaßen war ich heute über einen ganzen Korb voller Lilastieliger Rötel – Ritterlinge (Lepista personata), die jemand frisch gesammelt hatte. Der Anblick erinnerte mich an meine Jugendzeit, wo ich mir alljährlich im Spätherbst ein Taschengeld vom Sammeln und Verkaufen dieser schmackhaften Wiesenpilze verdiente. In den 1970er und 80er Jahren war er der wichtigste Marktpilz in Wismar, seitdem sind seine Bestände kontinuierlich geschrumpft. Sollte er sich wieder erholen? Ich würde mich riesig freuen.

Dienstag, 23. Oktober – Heute soll es nur einen kurzen Eintrag geben, denn es ist schon wieder fast Mitternacht und morgen geht es früh raus. Ich habe zur Zeit mehr als alle Hände voll zu tun. Die Pappel – Ritterlinge sind endlich alle verarbeitet. Morgen soll es in die Maronen gehen. Die sandigen Kiefernwälder im Elbegebiet sollen unser Ziel sein. Der Maronen – Röhrling eignet sich hervorragend zum Trocknen und verleiht Suppen und Soßen einen wunderbaren Pilzgeschmack. Daher möchte ich mit ihm meine Trockenpilzbestände weiter auffüllen. – Heute Abend trafen sich die Pilzfreunde im „Steinpilz“ und Ulrich Klein hielt uns einen sehr interessanten Vortag über Nähr- und Heilwert einiger Pilzarten. Siehe auch unter „Tagebuch“.

Ein Massenpilz ist zur Zeit, wie fast immer im Oktober, der Gemeine Fälbling (Hebeloma crustuliniforme). Er wächst in Laub- und Nadelwäldern und in Parkanlagen in großen Trupps und oft auch in Hexenringen. Lieder sind sie zu Speisezwecken nicht zu gebrauch, roh sind sie sogar giftig! Standortfoto am 20.10.2012 bei Perniek.

Ein Massenpilz ist zur Zeit, wie fast immer im Oktober, der Gemeine Fälbling (Hebeloma crustuliniforme). Er wächst in Laub- und Nadelwäldern sowie in Parkanlagen in großen Trupps und oft auch in Hexenringen. Leider ist er zu Speisezwecken nicht zu gebrauchen, roh soll er sogar giftig sein! Standortfoto am 20.10.2012 bei Perniek.

Mittwoch, 24. Oktober – Heute Vormittag holte mich mein Pilzfreund Jochen ab und es ging, wie geplant, in Richtung Elberegion. Zunächst besuchten wir einen ihm bekannten und pilzreichen Heidelbeer – Kiefernwald bei Dannenberg. Ich war begeistert von diesem schönen Gebiet und Pilze gab es auch reichlich. Maronen aber nur in moderaten Mengen, dafür war es recht artenreich. Eine typische Sandpilz – Flora, natürlich auch mit reichlich Sand – Röhrlingen, Kuhröhrlingen, aber auch Birkenpilzen und einigen wunderschönen Steinpilzen. In Bezug auf Maronen, worauf wir heute spekulierten, wäre es uneffektiv gewesen, hier länger zu verweilen und wir fuhren in die mir bekannten Maronen – Gründe bei Dömitz und im Amt Neuhaus. Reiner Kiefernbestand auf extrem armen, sandigen Böden, so zu sagen die Heimat der Maronen. Und wir wurden nicht enttäuscht. Der Maronen – Schub läuft hier auf Hochtouren. In den moosreichen, grasigen und somit feuchteren Bereichen, hätten wir in der letzten Woche schon Ernten müssen. Hier waren viele schon reichlich groß und weichfleischig, erfüllten also meine ziemlich hohen Qualitätsansprüche mehrheitlich nicht mehr. Anders in den trockneren Bereichen mit viel Kiefernnadel – Humus. Hier kehrte sich das Bild um. Inselweise war der Waldboden übersät von den fast schwarzbraunen Röhrlingen, die mitunter erst beim Hinhocken auszumachen waren und in ähnlichen Mengen wuchsen, wie wir es seit Wochen von den Derben Rotfüßchen des Buchenwaldes gewohnt sind. Der Madenbefall war sehr gering, dafür nagten aber viele kleine Schnecken an den frischen Pilzen. Auch gelegentlicher Goldschimmelbefall war wie immer zu beobachten. Wir füllten insgesamt drei große Weidenkörbe bis sich langsam die Abenddämmerung bei dem heutigen, trüben „Novembergrau“, einstellte und wir wieder nach Wismar fuhren. Es hat sich gelohnt, den weiten Weg zu machen und die Körbe mit diesen wunderbar aromatischen Speisepilzen zu füllen.

Der erste Korb ist gefüllt. Zwei weitere sollten noch folgen. Am Abend bestückte ich gleich meine drei Dörrgeräte und die restlichen zwei Körbe wurden in Kühlschränken deponiert. Ich Denke, bis Freitag habe ich alle weggetrocknet.

Der erste Korb ist gefüllt. Zwei weitere sollten noch folgen. Am Abend bestückte ich gleich meine drei Dörrgeräte mit den Pilzen und ein Korb wurde leer. Die restlichen zwei deponierte ich in meinen Kühlschränken. Ich Denke, bis Freitag habe ich alle weggetrocknet.

Donnerstag, 25. Oktober – Heute leitete eine Kaltfront einen markanten Luftmassenwechsel ein. Anstatt lauwarme Luft aus dem Süden, überflutet nun polare Kaltluft aus dem hohen Norden fast ganz Europa. Der Temperatursturz ist erheblich und die Frostgefahr auch. Im süddeutschen Raum, speziell im Alpenvorland, kann es sogar zu massiven Schneefällen kommen. Dort wo der Schnee liegen bleiben kann, soll es am Erdboden -10 bis -15 Grad kalt werden! Von solchen Werten werden wir in MV, mit der Warmwasserheizung Ostsee vor der Haustür, vorerst verschont bleiben. Geringe Nachtfröste sind aber auch bei uns zu erwarten und werden das Pilzwachstum etwas beeinträchtigen, aber nicht zum erliegen bringen. Der Höhepunkt ist sowieso überschritten und die meisten Spätherbstpilze kommen mit kühleren Temperaturen bestens klar. Diese bekommen ihnen sogar viel besser als die hohen Temperaturwerte der letzten Tage. Die Qualität hat darunter schon sehr gelitten. Bei frostempfindlichen Arten wird sie sich allerdings verschlechtern. In wenigen Tagen haben wir ein Drehteam des NDR – Fersehens aus Hamburg zu Gast und dazu brauchen wir dringend Spätherbstpilze. Steinpilze und Co. sind für diese Geschichte nicht angesagt, Frostschnecklinge wären gut – gestern fand ich die ersten drei! Bodenfrost wird ihnen gefallen! Pilzfreund Jochen brachte mir sogar schon zwei Büschel Samtfuß – Winterrüblinge. Aber auch Violette Rötel – Ritterlinge und Graublättrige Schwefelköpfe wären Wunschkandidaten, denn das Thema sind Spätherbst- b.z.w. Winterpilze und ihre Zubereitung.

Wenn ich meine Steinpilze (Boletus edulis) sind out, so meine ich es im Hinblick auf den Fernsehbetrag, ansonsten sind sie weiterhin sehr willkommen und werden uns wohl noch einige Wochen erhalten bleiben. Diese schönen Exemplre fotografirte ich gestern im Heidelbeer - Kiefernwald bei Dannenberg in Niedersachsen.

Wenn ich meine, Steinpilze (Boletus edulis) sind nicht angesagt, so meine ich es im Hinblick auf den Fernsehbeitrag, der gedreht werden soll. Ansonsten sind sie weiterhin sehr willkommen und werden uns wohl noch einige Wochen erhalten bleiben. Diese schönen Exemplare fotografierte ich gestern im Heidelbeer – Kiefernwald bei Dannenberg in Niedersachsen.

Freitag, 26. Oktober – Nach leicht frostiger Nacht war ich heute, bei zwar sehr frischem, aber sonnigem und windschwachem Wetter, mit der Diabetiker – Selbsthilfegruppe Wismar zu einer individuellen Pilzwanderung verabredet. Ich suchte im gegenseitigen Einvernehmen den Schlemminer Forst aus. Überwiegend Buchenwälder mit einzelnen Fichtenbereichen auf gehaltvolleren Böden. Hier kam schon ein erstes Gefühl von Endzeitstimmung auf, denn es war schon deutlich bescheidener, als in den meisten anderen Wäldern, in denen ich in den letzten Tagen unterwegs war. Es gab noch einige schöne Derbe Rotfüßchen, Hallimasch und vereinzelte Steinpilze, um nur einige zu nennen. An einer mir bekannten, standorttreuen Stelle, kamen die ersten Trompeten – Pfifferlinge. Ich war nur mit einer kleineren Gruppe von älteren Personen unterwegs, von denen nach kurzer Zeit, aus gesundheitlichen Gründen, einige bereits wieder umkehrten. Der Rest wanderte die geplante Route zu Ende. Dabei kam zumindest für eine nette Dame, die die heutige Wanderung organisiert hatte und die nach durchstandener, schwerer Krankheit, die anstrengende Tour hervorragend meisterte, eine ordentliche Pilzmahlzeit zusammen. Siehe unter „Tagebuch“. Am Nachmittag hatte sich dann noch das Wismar – Fernsehen zu einem Interview angemeldet. Da es in Gadebusch kürzlich einen Vergiftungsfall gab, der auch durch die Medien geisterte, sollte nochmals daran erinnert werden, dass bei Unsicherheit vorsichtshalber ein Pilzberater aufgesucht werden sollte und was beim Sammeln der Pilze unbedingt beachtet werden muss. Der „Steinpilz – Wismar“ steht mit seinen umfangreichen Sprechzeiten den Ratsuchenden das ganze Jahr hindurch zur Verfügung.

Ganz andere Erfolge hatte unterdessen ein Pilzsammler, der heute Nachmittag die Pilzberatung aufsuchte. Er hat einen großen 10 Liter - Wassereimer voller Fichten - Reizker gefunden. Hier sehe wir einen Ausschnitt davon. Ich hielt mit der Kamera einfach mal drauf. Eine ergiebige Ausbeute und auch die Verwandtschaft und Bekanntschaft darf sich auf ein schmackhaftes Pilzgericht freuen. 26.10.2012.

Gute Erfolge erzielte unterdessen ein Pilzsammler, der heute Nachmittag die Beratung aufsuchte. Er hatte einen großen 10 Liter – Eimer voller Fichten – Reizker gefunden. Hier sehen wir einen kleinen Ausschnitt davon. Ich hielt mit der Kamera einfach mal drauf. Eine ergiebige Ausbeute und auch die Verwandtschaft und Bekanntschaft darf sich auf ein schmackhaftes Pilzgericht freuen. 26.10.2012.

Sonnabend, 27. Oktober – Als ich heute morgen mit Sohn Jonas aus der Haustür trat und wir zum Treffpunkt zu unserer öffentlichen Pilzwanderung mit dem Kleinkraftroller fuhren, fing es aus dunklen Wolken an zu schneien. Über die Ostsee wurde labile Höhenkaltluft geführt, die zur Bildung mächtiger Quellwolken Anlass gab. Zudem war es in der Nacht frostig kalt geworden. Trotzdem fanden sich zahlreiche Pilzliebhaber zu einer Lehrwanderung durch das Lankower Holz bei Rehna ein. Das Pilzaufkommen war hier noch beachtlich und jeder konnte neben viel wissenswertem sein Korb mit schackhaften Herbstpilzen füllen. Der Renner waren Dunkler Hallimasch und Graublättrige Schwefelköpfe. In den ausgedehnten Fichtenbeständen des Lankower Holzes gab es flächenweise so viele Pilze, dass man wirklich nicht treten konnte, ohne welche zu zertreten. Besonders ein Standort des recht seltenen Bärtigen Ritterlings wird allen in unvergessener Erinnerung bleiben. So etwas bekommt man wirklich nicht alle Tage geboten. Tausende und abertausende Pilzfuchtkörper bedeckten den Waldboden wie angesät. Die Pilze landeten zum Teil sogar in den Körben der Sammler. Sie wurden für Hallimasch gehalten, da sie eine ähnliche Färbung und Hutbeschuppung besitzen. Ich empfahl sie wieder heraus zu nehmen, da sie durch Bitterstoffe mehr oder weniger ungenießbar sind.

Dicht an dicht und so weit das Auge reicht ist der Boden dieses Fichtenbestandes mit Pilzen übersät. Neben ungenießbaren Bärtigen Ritterlinge auch viele essbar Erdritterlinge und einige Fichten - Reizker. 27.10.2012 im Lankower Holz.

Dicht an dicht und so weit das Auge reicht ist der Boden dieses Fichtenbestandes mit Pilzen übersät. Neben ungenießbaren Bärtigen Ritterlingen, die die Hauptmasse bildeten, auch viele essbar Erdritterlinge und einige Fichten – Reizker und Maronen. 27.10.2012 im Lankower Holz.

Sonntag, 28. Oktober – Während in Keez unser Lehrgang zum Fischereischein heute  fortgesetzt wurde, nutzte ich den Tag, um unsere Internetseite wieder auf Vordermann zu bringen. Insbesondere auch der Bericht von der gestrigen Pilzlehrwanderung durch das Lankower Holz ist nun auch fertig und kann unter „Viele Pilze im Lankower Holz“ nachgelesen werden. Wie sich der erste Wintereinbruch auf das bislang gute Pilzwachstum auswirken wird, bleibt abzuwarten. Eigentlich hätte die vorausgegangene, sehr milde Witterung, nochmals einen positiven Einfluss auf einige beliebte Speisepilze wie z. B. Steinpilz und Co. haben können. Ich hoffe, sie werden durch die Kälte nicht all zu sehr schockiert sein und auch noch in den nächsten Wochen, zu mindest in Einzelstücken, zu finden sein. Positiv wird sich der leichte Frost, der auch in der kommenden Nacht wieder zu erwarten sein wird, auf beliebte Speisepilze wie Frostschnecklinge, Winter – Rüblinge und Austern – Seitlinge auswirken. In den nächsten Tagen soll es wieder milder werden und das Winterwetter zieht sich zurück. Eigentlich können wir uns gar nicht beklagen, denn den süddeutschen Raum hat es viel schlimmer mit Dauerschneefällen und nächtliche Tiefsttemperaturen von teils unter minus 10 Grad erwischt. Das sind schon hochwinterliche Verhältnisse!

Zu den interessantesten Pilzen der gestrigen Pilzwanderung durch das Lankower Holz zählte dieser Salzwiesen - Champignon (Agaricus bernardii). Und das obwohl wir von den Salzwiesen der Ostseeküste ein gehöriges Stück entfernt waren. Das der Pilz recht unagenehm riecht, gilt es eher als ungenießbar, abwohl er laut Michael - Hennig - Kreisel in der Tiefebene Ungarns ein beliebter Marktpilz sein soll. Rote Liste 3 = gefährdet!

Zu den interessantesten Pilzen der gestrigen Wanderung durch das Lankower Holz zählte dieser Salzwiesen – Champignon (Agaricus bernardii). Und das obwohl wir von den Salzwiesen der Ostseeküste ein gehöriges Stück entfernt waren. Da der Pilz recht unangenehm riecht, gilt er eher als ungenießbar, obwohl er laut Michael – Hennig – Kreisel in der Tiefebene Ungarns ein beliebter Marktpilz sein soll. Rote Liste 3 = gefährdet!

Montag, 29. Oktober – Ich muss mich kurz fassen, denn die Speicherkapazität dieser Tagebuchseite ist schon wieder erschöpft. Nur so viel, unser Pilzfreund Ulrich Klein rief mich heute an und er berichtete mir, dass er zusammen mit seiner Lebensgefährtin den Steinpilz – Fund seines Lebens im Lenorenwald tätigte. Noch nie hatte er so viele Steinpilze und Flockenstiele Hexen – Röhrlinge gefunden, wie am vergangenen, frühwinterlichen Wochenende. Es wurde getrocknet, pilzgebuttert und eingefroren.

Diese und weitere ungenießbare Pappel - Schüpplinge (Pholiota destruens) brachte mir am Freitag jemand in doe Pilzberatung. Sie bereichern nun unsere Frischpilzausstellung, die ich zum letzten mal in diesem Jahr erneuerte.

Diese und weitere ungenießbare Pappel – Schüpplinge (Pholiota destruens) brachte mir am Freitag jemand in die Pilzberatung. Sie bereichern nun unsere Frischpilzausstellung, die ich heute zum letzten mal in diesem Jahr erneuerte.

Leider muss ich das Oktober – Tagebuch Teil 2 schon schließen, da ich hier nichts mehr abgespeichert bekomme. Der Rest des Monats wird unter „Pilztagebuch Oktober 2012/3“ kommentiert.

Wetter und Pilze im Raum Nordwestmecklenburg

Tagebuch Wetter/Pilze im Oktober 2012

Stubbenpilze haben im Oktober Hochsaison. Neben den hier angebildeten Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) wachsen jetzt vor allem auch Hallimasch in großen Mengen an Laub- und Nadelholz. Standortfoto am 26.09.2012 im Wald bei Vorbeck.

Stubbenpilze haben im Oktober Hochsaison. Neben den hier abgebildeten Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) wachsen im Oktober vor allem auch Hallimasch in großen Mengen an Laub- und Nadelholz. Standortfoto am 26.09.2012 im Wald bei Vorbeck.

Montag. 01. Oktober – Wir dürfen wohl den pilzreichsten Monat des Jahres begrüßen. Wer über eine genügende Artenkenntnis verfügt, wird in den nächsten Wochen kaum ohne eine schmackhafte Pilzmahlzeit aus Wald und Flur heimkehren. Aber auch Klassiker wie Maronen, Butterpilze, Derbe Rotfüßchen, Steinpilze, Birkenpilze und Rotkappen haben einiges nach zu holen und werden in diesem Jahr ihr maximales Wachstum im Oktober haben. Wir erwarten  auch das große Heer der Streuzersetzer wie Graukappen, Violette Rötel – Ritterlinge, Champignons und Schirmpilze. Auch echte Ritterlinge gab es bisher kaum, sie werden ebenfalls loslegen.

Die leckeren Riesenschirmpilze läuten in der Regel die einzelnen Wachstumschübe ab Juli ein. Sie haben in den letzten Wochen deutlich zugelegt. Dieser Korb wurde mir heute zur Begutachtung in die Pilzberatung gebracht. 01.10.2012.

Die leckeren Riesenschirmpilze läuten in der Regel die einzelnen Wachstumsschübe ab Juli ein. Sie haben in den letzten Wochen deutlich zugelegt. Dieser Korb wurde mir heute zur Begutachtung in die Pilzberatung gebracht. 01.10.2012.

Dienstag, 02. Oktober – Gestern Abend riefen mich Jonas und Irena noch an und teilten mir mit, dass sie einen ganzen Wassereimer voll herrlichster Birkenpilze und einige, wenige Espen – Rotkappen gesammelt hätten. Sie werden für unseren nächsten Pilzimbiss sicher gestellt und die schönsten Exemplare bereichern unsere Ausstellung in den kommenden Tagen. Die Wachstumsbedingungen in Bezug auf die Feuchtigkeitsverhältnisse normalisieren sich allmählich, sind aber immer noch recht unterschiedlich. Pilz arme, trockene Regionen liegen immer noch dicht neben feuchteren, pilzreicheren Revieren. Auch sind die Wachstumsschübe durch die unterschiedliche Niederschlagsverteilung der letzten Wochen durcheinander geraten. Während es in dem einen Wald schon wieder nachlässt oder noch gar nicht losgegangen ist, fängt es in dem nächsten Gebiet gerade wieder an. Vor allem das schmackhafte und ergiebige Derbe Rotfüßchen hebt gerade zu einem stärkeren Wachstumsschub an. Es löst das qualitativ minderwertigere Rotfüßchen der Sommermonate ab. Anders sieht es in einigen Regionen des süddeutschen Raumes aus. Bayern hat in den letzten Wochen immer wieder sehr starke und ergiebige Niederschläge abbekommen. Die Wälder sind feuchtigkeitsgesättigt. Die Folge soll sein, dass man sich in entsprechenden Revieren vor Steinpilzen kaum retten kann. So etwas ist momentan bei uns wohl nicht zu befürchten, es sei denn, wir bekommen in kürze ebenfalls noch sehr ergiebige Niederschläge, und da soll in den nächsten Tagen tatsächlich einiges auf uns zu kommen.

Der Braune Leder - Täubling (Russula integra) ist ein klassischer Kiefernbegleiter auf sandigen Böden. Wie für die großen Leder - Täublinge typisch verfärben sich die Lamellen mit zunehmendem alter orangebräunlich. Es sind also Ockersporer. Sehr guter Speisepilz. Standortfoto am 26.09.2012 am Woseriner See.

Der Braune Leder – Täubling (Russula integra) ist ein klassischer Kiefernbegleiter auf sandigen Böden. Wie für die großen Leder – Täublinge typisch, verfärben sich die Lamellen mit zunehmendem Alter orangebräunlich. Er gehört also zu den Ockersporern innerhalb der Täublinge. Sehr guter Speisepilz. Standortfoto am 26.09.2012 am Woseriner See.

Mittwoch, 03. Oktober, Tag der deutschen Einheit Für das bis vor kurzem äußerst schlechte Pilz Jahr, wird man nun immer öfter entschädigt. Es ist zwar immer noch sehr unterschiedlich, aber Pilze gibt es inzwischen praktisch überall. Allerdings halten sich die Erträge an klassischen Röhrenpilzen vielfach noch in Grenzen, es sei denn, man erwischt eine Ecke, so wie wir heute, wo gerade ein kräftigerer Schub stattfindet. Irena, Jonas und ich waren gemeinsam auf Tour. Ziel war zunächst das Schweriner Stadtgebiet, allerdings die weitläufigen, teils bewaldeten Randgebiete. Wir suchten wieder das Birken- und Zitterpappelwäldchen auf, wo Irena und Jonas vorgestern schon viele Birkenpilze fanden. Es grenzt an ein Plattenbaugebiet in ruhiger Lage. Als wir aus dem Auto stiegen, bestieg gleichzeitig eine Anwohnerin ihr Auto mit einen Pilz Korb, den sie in den Kofferraum stellte. Offensichtlich wollte Sie in einen entfernteren Wald zum Pilze suchen fahren. Das aber ein kleines Pilzparadies vor ihrer Haustür liegt, hat sie sicher noch nicht mitbekommen. Es gab hier wieder zahlreiche Birkenpilze in bester Qualität. Am meisten beeindruckte uns aber ein reichliches und ergiebiges Vorkommen des Pappel – Ritterlings. Dieser essbare, fleischige Ritterling soll z. B. bei bestimmten Allergien, wie Heuschnupfen, Linderung versprechen. Allerdings muss er regelmässig gegessen werden. So habe ich es jedenfalls vor vielen Jahren in einem Fachartikel gelesen. Wir füllten also unsere Sammelbehältnisse mit Birkenpilzen und Pappel – Ritterlingen. Anschließend waren wir noch kurz in folgenden Wäldern: Sternbuchholz – im Buchenwald einige frische Derbe Rotfüßchen und Steinpilze. Bei Consrade schöne Butterpilze, Edel – Reizker und Graue Erdritterlinge. Bei Kobande viele frische Riesen – Schirmpilze und bei Demen einige frische Butterpilze und Maronen – Röhrlinge. Natürlich auch viele weitere Pilzarten für unsere Dauerausstellung.

Birkenpilze (Leccinum scabrum) und Pappel - Ritterlinge waren in allerbester Qualität, so wie überhaut die vielfach frischen Pilze zur Zeit kaum von Insekten - Larven befallen sind. Standortfoto in einem Birkenwäldchen in der Landeshauptstadt Schwerin am 03.10.2012..

Birkenpilze (Leccinum scabrum) und Pappel – Ritterlinge waren in allerbester Qualität, so wie überhaut die vielfach frischen Pilze zur Zeit kaum von Insekten – Larven befallen sind. Standortfoto in einem Birken/Pappelwäldchen in der Landeshauptstadt Schwerin am 03.10.2012.

Donnerstag, 04. Oktober – Heute regnete es fast den ganzen Tag recht kräftig und ergiebig. Ein richtiger Landregen wie wir ihn lange nicht mehr gehabt haben. Es sind flächendeckend in unserem Einzugsgebiet zwischen 10 und 20 Liter gefallen. Morgen kommt das nächste Regengebiet. Es sind nochmal 5 – 10 Liter prognostiziert. Damit dürfte Trockenheit in dieser Pilzsaison wohl kein Thema mehr sein, so dass auch in den letzten trockenen Regionen endlich reichlich Feuchtigkeit vorhanden sein dürfte, um die Pilze sprießen zu lassen. Wollen wir nun hoffen, das frühwinterliche Kaltlufteinbrüche noch lange auf sich warten lassen, damit die etwas verspätete Hochsaison nun überall durchstarten kann. Es wird auch die Pilzberatung immer öfter in Anspruch genommen, wobei die Leute aus Ermangelung an reichlich Röhrenpilzen, oft auch ihnen mehr oder weniger unbekannte Arten einsammeln, in der Hoffnung, dass etwas davon schon essbar sein möge. Es soll aber auch Gebiete in Mecklenburg Vorpommern geben, wir mir heute Tagebuchleser mitgeteilt haben, wo es schon sehr viele Röhrlinge geben soll, z. B. in der Recknitz – Niederung. Auch die Maronen scheinen allgemein stärker im kommen zu sein. Ich habe unsere Ausstellung heute wieder erneuert. Es liegen 145 Arten auf den Flächen. Neu in diesem Jahr sind: Wiesen – Champignon, Feinschuppiger Ritterling, Gift – Häubling, Berindeter Seitling und Verfärbender Schleimkopf.

Essbar sind auf jeden Fall diese schönen Pappel - Ritterlinge (Tricholoma populinum). Wir haben sie gestern reichlich geerntet. Sie werden blanchiert und für unsere nächsten Imbiss eingefroren. Beim Sammeln solcher braunen Ritterlinge muss unbedingt auf die Baumart geachtet werden, unter denen sie vorkommen, denn der sehr ähnliche, aber schwach giftige Weißbraune Ritterling wächst immer unter Kiefern. Standortfoto am 03.10.2012 in Schwerin.

Essbar sind auf jeden Fall diese schönen Pappel – Ritterlinge (Tricholoma populinum). Wir haben sie gestern reichlich geerntet. Sie werden blanchiert und für unseren nächsten Imbiss eingefroren. Beim Sammeln solcher braunen Ritterlinge muss unbedingt auf die Baumart geachtet werden, unter denen sie vorkommen, denn der sehr ähnliche, aber schwach giftige Weißbraune Ritterling wächst immer unter Kiefern. Standortfoto am 03.10.2012 in Schwerin.

Freitag, 05. Oktober – Heute war ich den ganzen Tag im „Steinpilz“, da noch zwei Kühlschränke voller Pilze abzuarbeiten waren. Das heißt, ein Teil gelangte auf unsere Ausstellungsflächen und ein großer Teil mußte geputzt, blanchiert und eingefroren werden. Auch Irena und Jonas haben heute wieder einen Korb voller Birkenpilze geholt, die ebenfalls für unsere Imbisstage im Gefrierschrank landen werden. Heute hat uns ein weiteres Regengebiet überquert und wir haben nun verbreitet zwischen 20 und 30 Liter in den letzten drei Tagen bekommen. Einzig der äußerste Nordwesten hat etwas weniger abbekommen. Die nächsten Wochen werden voraussichtlich sehr pilzreich werden! Wie schon erwähnt, habe ich heute unsere Ausstellung weiter ausgebaut und es liegen jetzt 182 Arten auf den Flächen. Erstmals in diesem Jahr mit dabei sind: Grauer Erdritterling, Weißbehangener Schüppling, Gestielter Erdwarzenpilz, Wolfs – Täubling, Kastanienbrauner Stäubling, Schwarzweißer Weichritterling, Blauer Träuschling, Moor – Birkenpilz und Birken – Reizker.

Diese wunderbar blaublättrigen Schleierlinge (Cortinarius specc.), die ich leider aus Zeitmangel noch nicht näher Bestimmen konnte, standen in Mengen neben zahlreichen Birkenpilzen, Pappel - Ritterlingen u. a. Arten im besagten Birken- und Espenwäldchen in Schwerin. Standortfoto am 03.10.2012

Diese wunderbar blaublättrigen Schleierlinge (Cortinarius spec.), die ich leider aus Zeitmangel noch nicht näher Bestimmen konnte, standen in Mengen neben zahlreichen Birkenpilzen, Pappel – Ritterlingen u. a. Arten in besagtem Birken- und Espenwäldchen in Schwerin. Standortfoto am 03.10.2012

Sonnabend, 06. Oktober – Heute waren wir zu einer Vereinsexkursion in den Segeberger Forst in Schleswig Holstein eingeladen. Bei strömendem Regen durchstreiften wir diesen Edelwald unter Führung unserer Gastgeber. Das sehr gute Pilzaufkommen entschädigte uns für das nasse Wetter allemal und erstmals auf einer Vereinsexkursion in diesem Jahr, füllten sich alle unsere Körbe mit Maronen, Steinpilzen und einigen Pfifferlingen. Vor allem Maronen waren hier zur Höchstform aufgelaufen. Das dritte, ergiebige Regengebiet in Folge innerhalb der letzten drei Tage, hat nun endgültig den Grundstein für pilzreiche Wochen gelegt. Wo es nicht schon los gegangen ist, wird es in den nächsten Tagen soweit sein. Es ist mit einem starken Maronen – Schub zu rechnen. Auch Steinpilze werden deutlich zulegen. Dieses Szenario scheint nun ziemlich sicher zu sein. Natürlich werden auch viele andere Arten wachsen, so dass in den nächsten Wochen überall Pilze in großen Mengen zu finden sein werden. Damit meine ich alle Großpilze, die mit dem blossen Auge zu erkennen sind, egal ob essbar, ungenießbar oder giftig!

Jonas freut sich zu diesen jungen und kerngesunden Steinpilzen. Er bot sie mir heute zum Tausch gegen zwei siamesische Maronen - Röhrlinge an. 06.10.2012 im Segeberger Forst.

Jonas freut sich zu diesen jungen und kerngesunden Steinpilzen. Er bot sie mir heute zum Tausch gegen zwei siamesische Maronen – Röhrlinge an. 06.10.2012 im Segeberger Forst.

Sonntag, 07. Oktober – Heute war ich wieder mit Pilzfreunden einer Dargetzower Sportgemeinschaft zu einer individuellen Pilzwanderung verabredet. Dargetzow ist ein Stadtteil der Hansestadt Wismar und seit vielen Jahren geht es im Spätsommer oder Herbst einmal in den Wald. Ich hatte heute die Kobander Tannen ausgesucht, also ein klassisches Maronengebiet. Im Vergleich zu unserer gestrigen Wanderung durch den Segeberger Forst, sah es hier vergleichsweise armselig aus. Allgemein deutlich weniger Pilze, aber am Ende der Tour waren dennoch alle zufrieden. Es gab zwar Maronen, Butterpilze und Steinpilze, aber für dieses gute Gebiet einfach noch zu wenig. Es gehört zu den Bereichen, die noch vor kurzem einfach viel zu trocken waren. Jetzt hat allerdings der ergiebige Dauerregen der letzten Tage selbst die sonst so staubtrockenen Sandwege in reine Schlammwüsten und Seenlandschaften verwandelt. Ich Denke, hier können wir in den nächsten Wochen noch einiges erwarten. Siehe auch unter „Individuelle Pilzwanderungen 2012“.

Neben Maronen, Butterpilzen, Ziegenlippen, Rotfüßchen und Riesenschirmpilzen gab es auch die herrlichsten Steinpilze (Boletus edulis) in einer selten erreichten Qualität. Es war für die glücklichen Finder ein unvergessenes Erlebniss. Standortfoto am 07.10.2012.

Neben Maronen, Butterpilzen, Ziegenlippen, Rotfüßchen und Riesenschirmpilzen gab es auch die herrlichsten Steinpilze (Boletus edulis) in einer selten erreichten Qualität. Es war wohl für die glücklichen Finder ein unvergessliches Erlebnis. Standortfoto am 07.10.2012.

Montag, 08. Oktober – Da es nun immer offensichtlicher Pilze gibt, wird die Pilzberatung auch wieder etwas stärker frequentiert. Einige Leute sind aber der Meinung, dass jetzt kaum noch Pilze kommen werden, da es inzwischen viel zu kalt sei. Dem muss ich energisch widersprechen. Wir sind inzwischen mitten im Oktober und die gegenwärtigen Temperaturen, inklusive geringen Nachtfrösten, sind völlig normal für diese Jahreszeit und der Oktober ist bekanntlich ein traditioneller Hochsaison – Monat. Da es in der vorangegangenen, wärmeren Jahreszeit, einfach zu trocken war, wird nun einiges nachgeholt. Selbstverständlich ist kaum mehr mit wärmeliebenden Sommerarten zu rechnen, aber so beliebte Speisepilze wie Maronen, Steinpilze, Butterpilze, Derbe Rotfüßchen oder Hallimasch mögen es sowieso kühler. Hinzu kommen nun verstärkt auch schon erste Spätherbst – Arten wie Graukappen, Violette Rötel – Ritterlinge, Safran – Schirmpilze, Rauchblättrige Schwefelköpfe und nach den ersten Nachtfrösten die beliebten Frostschnecklinge, um nur einige zu nennen. Die Hauptsaison ist in diesem Jahr also nach hinten verschoben und wird bis in den November andauern. Gebietsweise gibt es in Deutschland zu Zeit sogar eine große Steinpilzschwämme, wie mir berichtet wurde. Sie werden in Dimensionen eingesammelt, die ich hier lieber nicht erwähnen möchte. Auch im Hamburger Raum, so erzählte mir heute eine nette Dame, habe sie viele Steinpilze in den letzten Tagen gefunden. Bei uns kann man zur Zeit ebenfalls fündig werden und was nicht selbstverständlich ist, alle berichten von einer Super – Qualität. Also nichts wie in die Wälder, die Norm ist günstig, nicht nur für Steinpilze! Heute habe ich unsere Austellung wieder erneuert. Es liegen 156 Arten auf den Flächen, davon erstmals in diesem Jahr zu sehen: Leberbrauner Milchling, Fleischbrauner Rötel – Ritterling, Graukappe, Natternstieliger Schneckling, Geselliger Schwefelkopf und Violetter Rötel – Ritterling.

Manchmal muss mann allerdings ein bischen Suchen, aber wenn dann ein Nest solcher wunderbarer Herrenpilze (Boletus edulis) entsdeckt ist, schlägt das Herz eines jeden Sammlers höher. 07.10.2012.

Manchmal muss man allerdings zunächst eine geraume Zeit suchen und Ausdauer an den Tag legen, aber wenn dann ein Nest solch wunderbarer Herrenpilze (Boletus edulis) entdeckt ist, schlägt das Herz eines jeden Sammlers höher. 07.10.2012.

Dienstag, 09. Oktober – Heute war ich mit einer 15 köpfigen Gruppe des AWO Sozialdienstes, der Rostocker Tagesstätte „Sprungfeder“, zu einer individuellen Pilzwanderung im Sültener Forst unterwegs. Bei schönem, sonnigen, allerdings recht windigem Wetter, fanden wir reichlich Pilze. Der Waldboden wird inzwischen auch hier von unzähligen Pilzfruchtkörpern bevölkert. Viele Helmlinge, Milchlinge, Flaschenstäublinge u. a. Arten stehen teils wie gesät. Aber auch Butterpilze, Maronen, Birkenpilze und besonders Derbe Rotfüßchen waren vertreten und wanderten in die Körbe. Im Buchenwald gibt es letztgenannte Röhrlings – Art zur Zeit in solchen Mengen wie seit Jahren nicht. Die Körbe füllten sich umgehend! Am Nachmittag bin ich dann noch mal alleine in solche Biotope gefahren und habe nochmals eine ganze Menge von ihnen zum Trocknen geholt, denn unsere Trockenpilzbestände müssen endlich wieder aufgefüllt werden. Auch einige Steinpilze waren mit dabei. Die Qualität der Pilze ist, vom Goldschimmelbefall und Schnecken – Fraß einmal abgesehen, weiterhin ausgezeichnet. Die Steinpilze durchzog z. B. nicht eine einzige Made, dafür waren allerdings die Schnecken hungrig!

Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) gibt es zur Zeit in Buchenwäldern in großen Mengen. Sie sind qualitativ wesentlich besser als das normele Rotfüßchen der Sommermonate. Während der Madenbefall auch hier sehr gering ist, werden viele aber wieder vom Goldschimmel befallen. Standortfoto am 09.10.2012 im Sültener Forst.

Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) gibt es zur Zeit in Buchenwäldern in großen Mengen. Sie sind qualitativ wesentlich besser als das normale Rotfüßchen der Sommermonate. Während der Madenbefall auch hier sehr gering ist, werden allerdings viele wieder vom Goldschimmel heimgesucht. Standortfoto am 09.10.2012 im Sültener Forst.

Mittwoch, 10. Oktober – Eigentlich wollte ich am Vormittag schon in die Pilze um Derbe Rotfüßchen zu holen. Aber leider regnete es und ich sah davon ab, mich während der Fahrt mit meinem Kleinkraftroller nass regnen zu lassen. Aber ab Mittag besserte sich das Wetter und ich fuhr in das Revier Weiße Krug. Ich suchte humusreiche und mit herumliegendem, altem Astmaterial früherer Durchforstungen ausgestatteten Buchenwald auf, um den Korb mit diesen Filzröhrlingen zu füllen. Mir geht es nach wie vor um Trockenpilzmaterial. Pilzfruchtkörper ohne Ende übersäten den Waldboden und dazwischen immer wieder große Trupps der gesuchten Röhrlinge. Man brauchte sich nur die besten auszusuchen. Hat man erst einmal welche entdeckt, sind in unmittelbarer Nähe oft zahlreiche weitere vorhanden. In etwa zwei Stunden hatte ich den großen Weidenkorb gefüllt, fast nur mit Derben Rotfüßchen. Die Qualität ist weiterhin sehr gut! Nur einige junge Schiefknollige Anis – Champignons, Honiggelbe Hallimasch und einen jungen Steinpilz konnte ich nicht stehen lassen, denn eigentlich war heute artenreines Sammeln angesagt. Dabei fällt es mir allerdings ganz schön schwer, die vielen anderen Arten stehen zu lassen, sammle ich doch sonst meist nur für unsere Ausstellung und da ist Vielfalt gefragt. Irena hat heute Abend wieder einen Korb voller Pappel – Ritterlinge für die Pilzsuppe aus Schwerin mitgebracht. Der Standort ist unheimlich produktiv.

Der Korb ist voll und das Ziel erreicht. Der Inhalt liegt am Abend schon auf den Trocknern. Es reichte für knapp drei Dörrgeräte. Die Hallimasch und die Champignons, die unten im Korb liegen, gehen in die Pilzsuppe, die wir am Wochenende in Rehna zu den Tagen der Pilze anbieten werden.

Der Korb ist voll und das Ziel erreicht. Der Inhalt liegt am Abend schon auf den Trocknern. Es reichte für knapp drei Dörrgeräte. Die Hallimasch und die Champignons, die unten im Korb liegen, gehen in die Pilzsuppe, die wir am Wochenende in Rehna zu den Tagen der Pilze anbieten werden.

Donnerstag, 11. Oktober – Heute Abend habe ich den größten Teil meiner Frischpilzausstellung abgeräumt, denn die nächsten drei Tage bleibt der „Steinpilz – Wismar“ geschlossen. Grund sind die 13. Tage der Pilze in Rehna. Wie immer sind auch wir bei diesem Highlight voll involviert. Morgen wird die große Frischpilzausstellung im Kreuzgang der alten Klosteranlage zu Rehna bereits aufgebaut. Am Sonnabend starten vom Langen Haus ausgehend Pilzwanderungen in die Wälder der Region. Auch die am Sonnabend geplante und von Wismar ausgehende Wanderung ist hier integriert. Von 10.00 – 18.00 Uhr am Sonnabend und von 10.00 – 16.00 Uhr am Sonntag kann dann eine der größten Pilzausstellungen Norddeutschlands bewundert werden. Pilzsammler können ihre gesammelten Werke vom Fachmann Prüfen lassen und an einem kleinen Imbisstand gibt es eine herzhafte Pilzsuppe, Kaffee und frische Waffeln. Wahrscheinlich können auch wieder Fachbücher und Kalender käuflich erworben werden. Das die Ausstellung sehr sehenswert, sprich von einer großen Artenfülle geprägt sein wird, dürfte wohl außer Frage stehen, denn wir erleben momentan den Höhepunkt der diesjährigen Pilzsaison, auch wenn einige Pilzsucher immer noch nicht so recht zufrieden sind. Angesichts der Pilzknappheit der zurückliegenden Monate, ist jetzt schon fast das Pilzparadies ausgebrochen, jedenfalls was das Aufkommen von Pilzen allgemein angeht. Kein Vergleich zu den pilzleeren Wäldern vor nur wenigen Tagen und Wochen. Wer über eine halbwegs vernünftige Artenkenntniss verfügt, wird zur Zeit kaum ohne eine leckere Pilzmahlzeit aus dem Wald heimkehren. Im Buchenwald gibt es gebietsweise Unmengen von Derben Rotfüßchen und auch viele andere Röhrlinge wachsen, wenn auch eher oft in bescheideneren Mengen. Es gibt wunderbare Stockschwämmchen, Hallimasch zeigt sich immer öfter und sogar die ersten vorzüglichen Rauchblättrigen Schwefelköpfe sind erschienen. In der Humusschicht tauchen immer mehr Graukappen, Violette Rötel – Ritterlinge, Fuchsige Rötel – Trichterlinge und Safran – Schirmpilze auf.

Auch der jung essbare Flaschen - Stäubling (Lycoperdon perlatum) ist in großen Mengen vertreten. Solange die kugeligen Köpfchen noch weiß und druckfest sind, können sie in den Sammelkorb wandern. Frieder Gröger schreibt in seinen berühmten Büchlein Pilze und Wildfrüchte In heißem Fett gebraten sehr wohlschmeckend!. Standortfoto im Revier Weiße Krug am 10.10.2012.

Auch der jung essbare Flaschen – Stäubling (Lycoperdon perlatum) ist in großen Mengen vertreten. Solange die kugeligen Köpfchen noch weiß und druckfest sind, können sie in den Sammelkorb wandern. Frieder Gröger schreibt in seinen berühmten Büchlein „Pilze und Wildfrüchte“:“ In heißem Fett gebraten sehr wohlschmeckend!“. Standortfoto im Revier Weiße Krug am 10.10.2012.

Freitag, 12. Oktober – Auf dem Weg nach Rehna machte ich Halt im Gadebuscher Stadtwald. Ich wollte Ausstellungspilze Suchen, aber das allgemeine Pilzaufkommen in diesem gehaltvolleren, von Rotbuchen dominierten Laubwaldgebiet, lag deutlich unter dem in den letzten Tagen in anderen Regionen gewohnten Niveau. Meist nur allgemeine Arten, die ganz sicher auch von anderen Suchern gefunden werden, denn es waren wieder viele Helfer unterwegs, um eine möglichst große Bandbreite der unterschiedlichsten Pilzarten zu besorgen. Nicht zuletzt zahlreiche Schüler, denn Torsten Richter ist Biologie – Lehrer seiner Stadt. Kann es einen schöneren Bio – Unterricht geben, als im Wald auf Pilzpirsch zu gehen? Unterdessen fand ich Unmengen herrlichster Stockschwämmchen an mächtigen, alten Buchenstubben. Daran kam ich dann doch nicht vorbei und ein mühseliges Ernten begann. Immerhin wurden es mehrere Kilo dieser Edelpilze, also soviel, um einen großen Behälter schmackhafter Pilzsuppe zu kochen. Sie wurden am Abend blanchiert und eingefroren. Im Anschluß meiner Exkursion fuhr ich weiter nach Rehna und ab 14.00 Uhr begann der Aufbau der großen Pilzschau, die ab morgen 10.00 Uhr im Kreuzgang der alten Klosteranlage zu bewundern sein wird. Ich kann nur Anmerken, es ist überwältigend, was wieder zusammen gekommen ist. Pilze so weit das Auge reicht! Weit über 300 Arten!

Während Katrin und Torsten Richter, Jürgen Schwik, Alexander Glomb, Roland Lebendig, Reinhold Krakow und weutere Helfer die Pilze im Kreuzgang sondierten und platzierten sowie beschilderten, wurden am Hintereingang immer neue Kisten voller Pilze angliefert. 12.10.2012.

Während Katrin und Torsten Richter, Jürgen Schwik, Alexander Glomb, Roland Lebendig, Reinhold Krakow und weitere Helfer die Pilze im Kreuzgang sondierten, platzierten und beschilderten, wurden am Hintereingang immer neue Kisten voller potentieller Ausstellungsobjekte angeliefert. 12.10.2012.

Sonnabend, 13. Oktober – Heute morgen trafen sich zunächst einige Pilzfreunde am Busbahnhof in Wismar. Es stand wieder eine öffentliche Pilzlehrwanderung auf dem Programm. Sie war dieses mal in die Tage der Pilze in Rehna integriert. Wir fuhren also zunächst nach Rehna, wo sich vor dem Langen Haus viele weitere Pilzwanderer einfanden. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorsitzenden des Pilzvereins, Torsten Richter, wurden die 13. Tage der Pilze offiziell eröffnet. Gegen 10.00 Uhr starteten dann mehrere Exkursionsgruppen in verschiedene Wälder der Region zu geführten Lehrwanderungen. Die Wismarer Gruppe und weitere Interessenten fuhren unter meiner Leitung in den Botelstorfer Wald. Das allgemeine Pilzaufkommen war hier im Vergleich zu anderen Wälder eher mäßig. Als wir am frühen Nachmittag wieder in Rehna eintrafen, herrschte in der alten Klosteranlage bereits Hochbetrieb. Irena hatte wieder Waldpilzsuppe und Pilzpfanne sowie frische Waffeln im Angebot, die reißenden Absatz fanden. Pilzberater Alexander Glomb und meine Wenigkeit schauten während dessen noch zahlreiche Körbe der Sammler durch und fischten noch allerlei ungenießbare oder sogar giftige Fundstücke aus dem Sammelgut, so dass jeder seine gesammelten Werke ruhigen Gewissens zu hause zubereiten und verspeisen konnte. Zugleich war natürlich auch die große Pilzausstellung im Kreuzgang zu bewundern und erregte immer wieder großes Erstaunen, wie viele verschiede Pilze, in den unterschiedlichsten Formen und Farben, unsere Wälder und Fluren bevölkern und wie viele davon sogar essbar seien.

Nachdem der große Ansturm auf unser Speiseangebot abgeflaut war, führte Pilzberaterin Irena Dombrowa interessierte Gäste durch die vielfältige Ausstellung und gab spezielle Tips über die richtige Verwertbarkeit der unterschiedlichen Speisepilze und ging natürlich auch auf ihre giftigen Doppelgänger ein. Die große Pilzschau ist auch morgen noch in der Zeit zwischen 10.00 und 16.00 Uhr zu besichtigen. 13.10.2012.

Sonntag, 14. Oktober – Nach dem wir gestern Abend zurück bei Irena in Keez waren, begannen sogleich die Vorbereitungen für den heutigen Tag. Wieder ging die halbe Nacht drauf, um die nächste Pilzsuppe und Pfanne vorzubereiten. Dieses mal waren auch meine vorgestern gesammelten Stockschwämmchen mit dabei. Nach kurzer Nacht brachen wir heute morgen wieder in Richtung Rehna auf. Während sich Irena zusammen mit Petra Nickel vom hiesigen Pilzverein um das leibliche Wohl der Ausstellungsbesucher kümmerten, vervollständigten Torsten Richter und meine Wenigkeit die große Pilzschau mit weiteren Exponaten, die noch in der Warteschleife standen b. z. w. der näheren Bestimmung harrten. Auch von Pilzsucher wurden einige interessante Funde für die Ausstellung spendiert. Ich Denke, es sind am Ende wieder an die 400 Großpilzarten aus westmecklenburgischen Gefilden zusammen getragen worden. Es war einfach gigantisch, was hier für einen symbolischen Eintrittspreis von nur 2 Euro geboten wurde.

In meiner Eigenschaft als Pilzberater wurde ich auch immer wieder gebeten, die Körbe der Sammler durch zu schauen. Hier waren aber schon schon versiertere Pilzfreunde am Werk, den Derbe Rotfüßchen, Violette Lacktrichterlinge und Herbstrompeten so wie ein weiterer Korb mit den schönsten Trompeten - Pfifferlingen zeugen von einer gewissen Ahnung und Spürsinn für echte Köstlichkeiten. Da macht die begutachtung der gesammelten Werke einfach nur Spass.

In meiner Eigenschaft als Pilzberater wurde ich auch immer wieder gebeten, die Körbe der Sammler durch zu schauen. Hier waren schon versiertere Pilzfreunde am Werk, denn Derbe Rotfüßchen, Violette Lacktrichterlinge und Herbsttrompeten so wie ein weiterer Korb mit den schönsten Trompeten – Pfifferlingen, zeugten von einem gewissen Spürsinn für echte Köstlichkeiten. Da macht die Begutachtung der gesammelten Werke einfach nur Spaß. 14.10.2012.

Montag, 15. Oktober – Die Meinungen und Bewertungen zum aktuellen Pilzaufkommen gehen bei den verschiedenen Pilzsammlern momentan auseinander. Von „nicht viel los“ bis hin zu „Wahnsinn“, fallen die Bewertungen aus. Nicht viel los ist zur Zeit wohl im Hinblick auf das Wachstum von Steinpilzen und Maronen. Es gibt zwar welche in guter Qualität, aber Mengen mäßig eher bescheiden. Der Wahnsinn ist hingegen weiterhin bei den Derben Rotfüßchen zu verzeichnen. Bis hin zu „Ich hätte einen ganzen LKW voll Laden können“, gehen die euphorischen Bekundungen einiger Pilzfreunde. In der Tat erleben wir zur Zeit einen Super – Schub dieser wunderbaren Röhrlinge, wobei die Erträge von Wald zu Wald erheblich schwanken. Ob Steinpilze und Maronen in den nächsten Wochen noch deutlicher zulegen werden, bleibt abzuwarten. Besonders bei Maronen könnte ich es mir gut vorstellen, denn es soll in den nächsten Tagen und dann für längere Zeit wieder deutlich wärmer werden. Die kühle Phase geht zu Ende und die zu erwartende Wärme dürfte nach dem vielen Regen wohl noch einiges bewirken. Heute habe ich unsere Ausstellung wieder aufgebaut und es liegen jetzt 161 Arten auf den Moosflächen. Erstmals in diesem Jahr mit dabei: Weißbrauner Ritterling, Buntstieliger Helmling, Rillstieliger Helmling, Gefleckter Helmling, Großer Rettich – Fälbling, Falber Milchling, Gurken – Schnitzling, Milder Milchling, Kuhpilz, Ringloser Butterpilz und Pinsel – Schüppling.

Das Derbe Rotfüßchen wird oft als Ziegenlippe eingesammelt. Hier sehen wir in der Mitte eine Ziegenlippe. Sie besitzt niemals rötliche Stielfarben und zeinet sich durch leuchtend goldgelbe Röhrenmündungen aus.

Das Derbe Rotfüßchen wird oft als Ziegenlippe eingesammelt. Hier sehen wir, flankiert von zwei Derben Rotfüßchen, in der Mitte eine Ziegenlippe. Sie besitzt niemals rötliche Stielfarben und zeichnet sich durch leuchtend goldgelbe Röhrenmündungen aus. Foto am 10.10.2012 im Revier Weiße Krug.

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Wetter und Pilze im Raum Nordwestmecklenburg

Tagebuch Wetter/Pilze September 2012/2

In der Wooster Heide sind die Steinpilze und Maronen erschienen, allerdings nicht als Massenpilze, sondern eher in moderaten Mengen. Fichten - Steinpilz (Boletus edulis) am 15.09.2012 am Standort fotografiert.

In der Wooster Heide sind die Steinpilze und Maronen erschienen, allerdings nicht als Massenpilze, sondern eher in moderaten Mengen. Wir haben unsere Funde getrocknet und weder die Steinpilze noch die Maronen beherbergten auch nur eine einzige Made, alle kerngesund! Fichten – Steinpilz (Boletus edulis) am 15.09.2012 am Standort fotografiert.

Sonntag, 16. September – Heute waren wir (Irena, Jonas und Reinhold) in den Forst Ritzerau nach Schleswig Holstein gefahren. Im dritten Jahr in Folge übernahmen wir hier Pilzwandergruppen im Rahmen einer Veranstaltung des BUND. Etwa 60 Leute fanden sich dazu am dortigen Forsthof ein und nach einer kurzen Einführung starteten wir in mehreren Gruppen durch den Buchenwald. Eigentlich ein viel versprechendes Gebiet, aber so wie in vielen anderen Wäldern zur Zeit, hielt sich das Pilzaufkommen auch hier sehr in Grenzen. Von den traditionellen Arten gab es wenige Rotfüßchen, Ziegenlippen, Stockschwämmchen, Pfifferlinge und Maronen. Ansonsten einige Täublinge, Milchlinge sowie dies und jenes. Im Anschluss gab es wieder das traditionelle Pilze braten und dazu wurden zusätzlich Pfifferlinge, Kräuterseitlinge und Maronen eingekauft sowie das Ganze mit einigen essbaren Pilzen unserer Wandergruppen ergänzt. Am späteren Nachmittag statteten wir drei dann noch den sandigen Kiefernwäldern des Elbegebietes bei Dömitz einen Besuch ab, in denen es oftmals im Herbst nur so wimmelt vor Maronen. Es waren zwar welche da, aber auch nur in sehr spärlichen Mengen. Ansonsten einige Täublinge, Milchlinge, Pfifferlinge und andere, für Speisepilzfreunde weniger interessante Arten.

Außer einigen Maronen gab es stellenweise reichlich Bruch - Reizker (Lactarius helvus). Dieser, wegen seines intensiven Geruches nach Liestöckel auch Maggipilz genannte Milchling ist zwar in größeren Mengen giftig, aber getrocknet ein ausgezeichneter Würzpilz, speziel für Suppen. So war unser Ausflug dorthin doch nicht ganz um sonst. Standortfoto am 16.09.2012.

Außer einigen Maronen, gab es stellenweise reichlich Bruch – Reizker (Lactarius helvus). Dieser, wegen seines intensiven Geruches nach Liebstöckel auch Maggipilz genannte Milchling, ist zwar in größeren Mengen giftig, aber getrocknet und in kleinen Portionen ein ausgezeichneter Würzpilz, speziell für Suppen. So war unser Ausflug dorthin dann doch nicht ganz um sonst. Standortfoto am 16.09.2012.

Montag, 17. September – Beim Wetter soll es bis auf weiteres leicht wechselhaft bleiben. Neben freundlichen Abschnitten kann es auch immer mal einige Regenschauer geben, wobei die Temperaturen in den nächsten Tagen deutlich nach unten gehen werden. Manche Pilzfreunde haben schon wieder Angst, dass es unseren Pilzen zu kalt werden könnte. Davon sind wir aber noch weit entfernt. Da flächendeckende, ergiebige Niederschläge weiterhin aus bleiben sollen, wird sich das Pilzwachstum auch nur langsam weiter entwickeln und die Hauptsaison wird bis weit in den Spätherbst ausgedehnt. Ende Oktober und im November wird es wahrscheinlich noch viele Pilze geben und die in den nächsten Tagen zu erwartenden 15 Grad Höchsttemperatur, kämen dann schon fast einem Warmlufteinbruch gleich! Heute habe ich ein letztes mal vor unserer großen Ausstellung am letzten September – Wochenende, unsere ständige Frischpilzausstellung erneuert. Es liegen 147 Arten auf den Flächen. Erstmals in diesem Jahr mit dabei sind folgende: Keulenfuß – Trichterling, Jodoform – Täubling, Gefecktblättriger Flämmling, Kiefern – Täubling, Grüner Anis – Trichterling, Gefeckter Rübling, Horngrauer Rübling, Gruben – Lorchel, Herbst – Lorchel, Blasser Duft – Milchling, Graugrüner Milchling, Hornstiel – Schwindling, Rotbrauner Milchling, Halsband Ritterling, Rotbrauner Erdstern, Riesen – Krempentrichterling, Zweifarbiger Schüppling, Rosenroter Schmierling, Fleischrötlicher Lacktrichterling, Kampfer Milchling, Amiant – Körnchenschirmling, Sand – Röhrling, Roter Fliegenpilz, Bleiweißer Trichterling, Pupurfilziger Holzritterling, Gemeiner Fälbling, Elfenbein – Schneckling, Safranroter Schüppling, Butter – Rübling, Schiefknolliger Anis – Champignon und Brandiger Ritterling.

Der Halsband - Ritterling (Tricholoma focale) zählt zu den seltensten Pilzen in Deutschland. Nach Pareys Buch der Pilze von Marcel Bon steht er auf der Roten Liste in Kategorie 0 = erloschen. Die Art gibt es demnach in Deutschland praktisch nicht mehr. Wir konnte sie im Naturpark Nossentiner- Schwinzer Heide bei Wooster Teerofen wieder entdecken.

Der Halsband – Ritterling (Tricholoma focale) zählt zu den seltensten Pilzen in Deutschland. Nach Pareys Buch der Pilze von Marcel Bon steht er auf der Roten Liste in Kategorie 0 = erloschen. Die Art gibt es demnach in Deutschland praktisch nicht mehr. Wir konnten sie im Naturpark Nossentiner- Schwinzer Heide bei Wooster Teerofen am 15.09.2012 wieder entdecken. Giftverdächtig!

Dienstag, 18. September – Heute Abend trafen sich die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder zu einem Themenabend im „Steinpilz“. Heute ging es um die konkrete Planung und Vorbereitung der 20. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar. Zur Einstimmung war heute eine Pilzfreundin nochmals in der Wooster Heide unterwegs und lief die Tour ab, die wir anlässlich unserer Pilzberatertagung am Wochenende schon so erfolgreich abwanderten. Sie konnte wiederum zwei Körbe voller Frischpilze mitbringen. Einige, besonders junge und feste Exemplare, stellte ich schon für nächste Woche sicher. In einer Frischhaltedose im Kühlschrank, sehen sie auch dann noch wie frisch gesammelt aus. Die anderen Pilze werden für ein kleines Schülerprojekt in Brüel benötigt. Es war ein buntes Sammelsurium und stimmte uns hoffnungsvoll, dass wir zu unserer Jubiläumsausstellung vom 28. – 30.09.2012 eine wirklich sehenswerte Großpilzausstellung zusammen tragen können. – Beim Wetter war es heute bis zum Nachmittag recht freundlich und auch noch angenehm warm. Dann bewölkte es sich und es regnete vorübergehend  geringfügig. Es war eine Kaltfront, die in den nächsten Tagen für deutlich frischeres Wetter sorgen soll. Einige Schauer können auch dabei sein.

Das sieht doch gut aus und stimmt hoffnungsvoll auf unsere Austellung ein. Wie man sieht sind neben den beliebten Maronen und Ziegenlippen auch die ersten Roten Fliegenpilze erschienen. Sie gehören zu dieser Jahreszeit unbedingt zu einer Frischpilzausstellung.

Das sieht doch gut aus und stimmt hoffnungsvoll auf unsere Großpilzausstellung ein. Wie man sieht, sind neben den beliebten Maronen und Ziegenlippen auch die ersten Roten Fliegenpilze erschienen. Sie gehören zu dieser Jahreszeit unbedingt in eine Frischpilzausstellung. 18.09.2012.

Mittwoch, 19. September – In der eingeflossenen, sehr kühlen Meeresluft, wehte heute ein sehr lebhafter Wind. Während es in Richtung Nordsee und Schleswig Holstein immer wieder Schauer und einzelne Gewitter gibt, schaffen sie es nur selten bis zu uns. An der Nordseeküste und besonders im nordwestlichen Schleswig Holstein gab und gibt es z.T. beachtliche Regenmengen. Auch in der Südosthälfte der Republik hat es gestern Abend und in der vergangenen Nacht wieder kräftig geregnet. Es soll auch weiterhin wechselhaft mit gebietsweisen Regenfällen oder Schauern bleiben. Ob wir davon in nennenswerter Form etwas abbekommen, steht noch in den Sternen. Die Vorhersagemodelle sind sich für die nächsten Tage noch nicht einig. Es kann bei uns trocken, aber auch richtig nass weitergehen. Für nächste Woche scheint nur fest zu stehen, dass die Strömung auf Süd dreht und deutlich wärmere Mittelmeerluft einfließt. So können wir zumindest bei warmen Wetter unsere Sammelexkursionen für das große Ausstellungswochenende durchführen. Allerdings soll sich über Deutschland in der kommenden Woche eine Luftmassengrenze zwischen kühlerer Nordseeluft und der warmen Sommerluft ausbilden, so dass es zeitweise zu Niederschlägen kommen kann. Es wäre im Hinblick auf die Qualität und die Wachstumsintensität unserer Ausstellungsstücke sehr wünschenswert, dass es in den nächsten Tagen nochmal kräftig regnet.

In den klassischen Maronen - Gebieten sind die ersten Exemplare erschienen, aber meist in bescheidener Anzahl, so dass man etwas mehr Zeit einplanen sollte, wenn es zu einer ausgiebigen Pilzmahlzeit ausreichen sollte. Maronen - Röhrling (Xerocomus badius) in der Nossentiner - Schwintzer Heide. 15.09.2012.

In den klassischen Maronen – Gebieten sind die ersten Exemplare erschienen, aber meist in bescheidener Anzahl, so dass man etwas mehr Zeit einplanen sollte, wenn es zu einer ausgiebigen Pilzmahlzeit ausreichen soll. Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) in der Nossentiner – Schwinzer Heide. 15.09.2012.

Donnerstag, 20. September – Das kühle, trockene und windige Frühherbstwetter hält bei uns weiter an und beeinflußt das aktuell ohnehin nur bescheidene Pilzwachstum zunehmend negativ. Einzig in den frischen Nachtstunden kann es in windgeschützten Lagen zu nenneswertem Tau kommen. Regen wäre nicht nur im Hinblick auf unsere große Pilzausstellung wünschenswert, aber wir gehen leider leer aus. Und das fatale dabei ist, dass ergiebige Regenschauer teils nur haarscharf an uns vorbeischrammen. Sie bilden sich über der Nordsee und ziehen in Richtung Schleswig Holstein. Dort hat es in den letzten Tagen schon viel Regen gegeben und ein Ende der Regenfälle ist dort noch nicht in Sicht. Hier gibt es teils sogar Unwettervorwarnungen vor weiterem Starkregen. Wir können dabei leider nur neidisch zuschauen. Aber einige Regentropfen kann es in den nächsten Tagen auch bei uns noch geben. Wir werden ganz schön zu kämpfen haben, um unsere Jubiläumsausstellung am letzten September – Wochenende würdig mit Frischpilzen bestücken zu können. Ich habe jetzt schon einige junge und knackige Pilze in Frischhaltedosen im Kühlschrank deponiert. Als Hingucker brachte mir Irena und Jonas heute eine Riesentraube des Schuppigen Porlings. Auch sie warten nun im Kühlschrank auf ihren großen Auftritt am Ende der nächsten Woche.

Unterdessen hatte es Jonas geschafft, seine Klassenkameraden für das Thema Pilze zu begeistern und es gab heute einen Thmentag Pilze bei den zwetklässlern der Brüeler Schule. Der Klassenraum wurde mit selbst gezeichneten Pilzbildern ausgeschückt und Jonas hatte dazu auch tolle Frischpilze mitgebracht.

Unterdessen hatte es Jonas geschafft, seine Klassenkameraden für das Thema Pilze zu begeistern und es gab heute einen Thementag Pilze bei den Zweitklässlern der Brüeler Schule. Der Klassenraum wurde mit selbst gezeichneten Pilzbildern ausgeschmückt und Jonas hatte dazu tolle Frischpilze zum anschauen und beschnuppern mitgebracht.

Freitag, 21. September – Regen ist bei uns bis jetzt nicht angekommen. Morgen steht wieder eine Pilzwanderung an und so wie es aussieht, könnte es vom Wetter her ungemütlich werden. Sehr kühle Luft, viel Wind mit einigen Schauern und Gewittern. Wie dem auch sei, der Regen ist in jedem Fall sehr wichtig, um zumindest die ausgetrockenete Humusschicht wieder zu befeuchten und heranwachsenden Fruchtkörperanlagen bessere Entwicklungsbedingungen zu verschaffen. Bei den Pilzen, die mir heute in der Beratung vorgelegt wurden, waren schon deutliche Trockenschäden durch den starken Wind der letzten Tage erkennbar. Schließlich wollen wir zu unserer 20. Pilzausstellung gute Qualität zeigen. Das Pilzaufkommen ist nach wie vor sehr unterschiedlich. Während einige Pilzfreunde stöhnen, dass es kaum etwas gibt, sind andere, so wie unsere Pilzfreundin Angelika Boniakowski, den Umständen entsprechend durchaus zufrieden. Es gilt die richtigen Wälder zu treffen und da muss man zur Zeit einen etwas längeren Anfahrweg von Wismar aus in Kauf nehmen. Sie war in der Dobbertiner Seenlandschaft unterwegs und hatte erstmals in diesem Jahr sehr schöne Steinpilze in bester Qualität ernten können. Es gab auch sehr viele bildschöne Flockenstielige Hexen – Röhrlinge. Ein Zeichen dafür, dass wirklich ein beachtlicher Röhrlingsschub im Boden steckt, der aber durch die widrigen Witterungsbedingungen abgewürgt wird. Wir werden, um unsere große Ausstellung attraktiv gestalten zu können, ebenfalls einen weiten Beschaffungsweg einplanen müssen.

So schöne Steinpilz (Boletus edulis) waren in diesem Jahr bisher kaum zu finden, jetzt wollen sie verstärkt loslegen, werden aber weiterhin durch ungünstige Witterungsbedingungen daran gehindert. Während es für Sommersteinpilze langsam eng wird, kann der Echte Steinpilz bis weit in den November hinein wachsen. Standortfoto am 15.09.2012 im Naturpark Nossentiner - Schwintzer Heide.

So schöne Steinpilze (Boletus edulis) waren in diesem Jahr bisher kaum zu finden, jetzt wollen sie verstärkt loslegen, werden aber weiterhin durch ungünstige Witterungsbedingungen daran gehindert. Während es für Sommersteinpilze langsam eng wird, kann der Echte Steinpilz bis weit in den November hinein wachsen. Standortfoto am 15.09.2012 im Naturpark Nossentiner – Schwinzer Heide.

Sonnabend, 22. September – Nass und kühl wurde es auf unserer heutigen Pilzwanderung durch den Kellerswald, der Wind hielt sich aber in Grenzen. Der Laub- und Nadelwald steht hier überwiegend auf sandigem Boden und der war zu Beginn der Wanderung im wahrsten Sinne des Wortes staubtrocken. Dann setzte der Regen ein, der auch wie gewünscht die ausgetrocknete Humusschicht durchfeuchtete. Es sind verbreitet mehr als 5 Liter gefallen. Das war schon gar nicht so schlecht. Am Montag soll uns nochmals ein kräftiges Regengebiet beehren. Es gehört zu einer Warmfront, die dann in der nächsten Woche die Temperaturen deutlich ansteigen lassen soll. Montag, im Dauerregen, laut Niederschlagsprognose von www.wetter-online.de von heute Abend, kann es bei uns zwischen 10 und 20 Liter geben, soll aber zunächst noch kalt bleiben. Das Pilzaufkommen im Doberaner Holz war für Ende September sehr bescheiden. Kein Wald um Pilze für eine große Ausstellung zu suchen! Aber genau diese Wälder werden die Zukunft der nächsten zwei Monate sein. Siehe auch unter „Im Doberaner Holz“.

An Röhrlingen gab es nur einige Ziegenlippen (Xerocomus subtomentosus), eine Marone und einen Birkenpilz. 22.09.2012 im Doberaner Holz.

An Röhrlingen gab es nur einige Ziegenlippen (Xerocomus subtomentosus), eine Marone und einen Birkenpilz. 22.09.2012 im Kellerswald.

Sonntag, 23. September – Heute war ich mit meinem Kleinkraftroller mehrmals im Wald um jeweils einen Sack frisches Moos für die nochmals erweiterten Ausstellungsflächen zu besorgen. Es stehen jetzt eine große Mittelfläche und zwei Seitenflächen zur Bestückung mit Frischpilzen zur Verfügung. Ich hoffe, wir schaffen es, sie auszufüllen. Zielsetzung sind mindestens 250 Arten. Erschwerend kommt allerdings hinzu, dass ein Auto zur Pilzsuche ausfallen wird, da einer unserer Pilzfreunde heute einen Unfall hatte und der Wagen nicht mehr fahrtüchtig ist. Er musste in die Werkstatt geschleppt werden. Zum Glück ist der Fahrer nur leicht verletzt worden. Das Moos holte ich aus einer Fichtenmonokultur. Hier standen zwar überall Pilze herum, außer Zitronen Täublingen, Wasserfleckigen Rötel -Trichterlingen, Grünblättrigen Schwefelköpfen und Nelkenschwindlingen, sah ich nur Kleinarten wie Helmlinge, Stinkschwindlinge, Heftel – Nabelinge u. a. Mickerlinge. Aber ich bin dennoch recht optimistisch, dass wir eine sehenswerte und vielfältige Ausstellung hinbekommen werden, zumal das Wetter zur Zeit auch mitspielt. Gestern hat es recht ordentlich geregnet und in der Nacht und morgen soll noch einiges hinzu kommen. Ein kräftiges Sturmtief bei den britischen Inseln sorgt verbreitet für Regenfälle, starke Schauer und Gewitter sowie viel Wind. Da es aber viel regnet und die Luftmasse aus dem Mittelmeer feuchtigkeitsgesättigt ist, schadet der starke Wind kaum etwas.

Der Fahlgelbe oder Wasserfleckige Rötel - Trichterling (Lepista gilva) ist so zu sagen die blasse Variante des Fuchsigen Trichterlings. Natürlich sind beides keine Trichterlinge, sondern Rötel - Ritterlinge. Lepista = Rötel - Ritterling. Allerdings mit Trichterlings - Habitus!. Standortfoto am 23.09.2012 im Wald bei Warin.

Der Fahlgelbe- oder Wasserfleckige Rötel – Trichterling (Lepista gilva) ist so zu sagen die blasse Variante des Fuchsigen Trichterlings. Natürlich sind beides keine Trichterlinge, sondern Rötel – Ritterlinge. Lepista = Rötel – Ritterling. Allerdings mit Trichterlings – Habitus!. Standortfoto am 23.09.2012 im Wald bei Warin. Essbar.

Montag, 24. September – Heute habe ich unsere Ausstellungsflächen mit dem gestern beschafften, frischen und saftig grünen Moos belegt und es duftet im „Steinpilz“ herzhaft würzig wie im Wald. Nun gilt es in die Natur auszuschwärmen um reichlich Ausstellungsmaterial zu besorgen. Aus diesem Grund ist der Pilzladen in den nächsten zwei Tagen komplett geschlossen. Ab Donnerstag wird aufgebaut und am Freitag 14.00 Uhr wird unsere Jubiläums – Ausstellung eröffnet. 55 pflegeleichte Arten wie Porlinge, Schichtpilze, Bauch- und Schlauchpilze habe ich heute schon auf die dafür vorgesehene Fläche gelegt und ausgeschildert. Der Anfang ist getan. Zielsetzung sind 250 Arten. Hoffen wir, das wir die restlichen, knapp 200 Pilzarten, in den kommenden Tagen auftreiben können. Geregnet hat es am Sonnabend und auch heute doch noch recht ordentlich, so dass die Pilze nun auch richtig frisch sein dürften und zudem gute Entwicklungsbedingungen haben. Nur mit der Temperatur war es heute noch sehr bescheiden. Es war nasskalt! Aber ab morgen, und dann wohl auch für längere Zeit, soll sich auch bei uns wärmere Luft durchsetzen. Jetzt kann und wird die diesjährige Hochsaison endlich richtig durchstarten. Die pilzreichsten Wochen des Jahres stehen mit Sicherheit bevor!

Jetzt läuft auch die Saison der Stubbenpilze zur Höchstform auf. Nachdem in den letzten Tagen schon von massenhaftem Wachstum von Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabils) berichtet wird, tauchen auch immer öfter die sehr ergiebigen Hallimasch - Arten auf. An Nadelholz wird auch der vorzügliche Graublättrige Schefelkopf nicht mehr lange auf sich warten lassen. Standortfoto am 22.09.2012 im Doberaner Holz.

Nun läuft auch die Saison der Stubbenpilze zur Höchstform auf. Nachdem in den letzten Tagen schon von massenhaftem Wachstum des Stockschwämmchens (Kuehneromyces mutabils) berichtet wurde, taucht auch immer öfter der sehr ergiebige Hallimasch auf. An Nadelholz wird der vorzügliche Graublättrige Schwefelkopf nicht mehr lange auf sich warten lassen. Standortfoto am 22.09.2012 im Kellerswald.

Dienstag, 25. September – In Vorbereitung unserer 20. Großpilzausstellung war ich heute mit einer Vereinsfreundin in die Dobbertiner Seenlandschaft gefahren, um Ausstellungsmaterial zu besorgen. Unter dem Motto „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“ konnten wir knapp zwei größere Weidenkörbe füllen. Es gibt hier zwar Pilze, aber streckenweise sieht es auch recht mager aus. Interessant war das teils kalkhaltige Mildenitz – Durchbruchstal. Hier gab es streckenweise so viele Pilze, in unterschiedlichsten Arten, dass es kaum vorwärts ging. Überwiegend aber Kleinarten. In den angrenzenden, sauren und sandigen Nadelwäldern dieses Gebietes war es im großen und ganzen recht bescheiden. Vor allem waren nur wenige Vertreter der ansonsten zu dieser Jahreszeit hier üppig gedeihenden, bunten Täublingsschaft vorhanden, die in einer Ausstellung immer einen schönen, farbenfrohen Aspekt bilden. Auch gab es kaum Maronen. Auf einigen, ausgehagerten Waldwegen mit Kiefern und Fichten links und rechts, sah es dann deutlich besser aus. Hier brachen teils jede Menge Perlpilze, Pantherpilze und die herrlichsten Roten Fliegenpilze aus dem sandigen Waldboden. Ganz junge und feste Butterpilze setzten zu einen Wachstumsschub an und mehrfach, wenn Fichten dabei waren, größere Trupps wunderschöner Flockenstieliger Hexen – Röhrlinge. Angelika Boniakoswki hat recht, es ist ein auffallend starker Schub dieser ausgezeichneten Speisepilze unterwegs. Eigentlich ein Zeichen für einen bevorstehenden, kräftigen Röhrlings – Schub, insbesondere auch von Steinpilzen. Von denen fanden wir allerdings nur zwei, dafür aber ausstellungswürdige Exemplare. Mit dem Ergebnis des heutigen, ersten Exkursionstages, können wir den Umständen entsprechend zufrieden sein, denn wir konnten immerhin einen Kühlschrank füllen. Drei stehen noch in Reserve. Morgen werde ich alleine los, denn das zweite Auto ist wegen eines Unfalls in der Werkstatt. Ob es mir gelingt, den zweiten Kühlschrank zu füllen? Am Donnerstag starten dann nochmals vier bis acht Pilzfreunde in die Wälder und Irena wird morgen und am Donnerstag zu Sammelexkursionen aufbrechen, denn Zielsetzung sind nach wie vor 250 Arten!

Gefreut habe ich mich natürlich auch über diese schönen Fichten - Reizker (Lactarius deterrimus), die an einer Fichtenkannte am Parkplatz des Mildenitztales wuchsen. Standortfoto am 25.09.2012.

Gefreut habe ich mich natürlich auch über diese schönen Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus), die an einer Fichtenkannte am Parkplatz des Mildenitztals wuchsen. Standortfoto am 25.09.2012.

Mittwoch, 26. September – Heute war ich vom Hellwerden bis zum Dunkelwerden alleine mit meinem Kleinkraftroller unterwegs, um Ausstellungspilze zu organisieren. Neben einem großen Weidenkorb hatte ich noch drei größere Frischhaltebehälter mit. Zunächst schaute ich im Kiefernforst Jesendorf vorbei. Eigentlich um diese Zeit eine kleine Fundgrube. Außer drei Edel – Reizker kein Pilz weit und breit. Ich startete in Richtung Gädebehn/Pinnow bei Schwerin. Hier gab es nur vereinzelt wenige Pilze, außer wunderbarer Stockschwämmchen, nicht der Rede wert. Ganze Waldteile waren praktisch Pilz leer. Es nützte nichts, die Zeit drängte und ich fuhr dann doch wieder in pilzreichere Gebiete über Crivitz in Richtung Goldberg. Auf halber Strecke erreichte ich bei Mestlin einen Lieblingswald von Irena. Ich hielt an um zu schauen, wie es hier aussieht. – Gar nicht schlecht, kein Vergleich mit Pinnow. Hier gab es Pilze, vor allem viele Kleinarten, aber auch die einzige Stelle heute mit wunderbaren Steinpilzen. Nach etwa zwei Stunden ging es weiter über Goldberg in die Wälder und Wiesen am Woseriner See. Im Prinzip das gleiche Gebiet wie gestern, heute aber auf der Laubwald, sprich Buchenwaldseite. Hier sprangen mich die Pilze förmlich an. Der Wald stand voll, an einigen Ecken konnte man kaum einen Schritt tun, ohne welche zu zertreten. Zu Jesendorf und Pinnow ein Unterschied wie Tag und Nacht. So muss der Wald um diese Jahreszeit aussehen. Nur eines fehlte weitgehend, die beliebten Röhrlinge. Nur vereinzelt mal ein Rotfüßchen, eine Marone, oder einen Flockenstieligen Hexen – Röhrling (Die Art scheint zur Zeit aber unter Fichten zahlreich zu fruktifizieren). An einer Kiefern/Eichenkannte am Woseriner See dann auch noch wunderschöne Grüne Knollenblätterpilze, ganz wichtig für eine große Ausstellung zu dieser Jahreszeit. Eine angrenzende, kurzgrasige Trockenrasenfläche war so weit das Auge reicht übersät mit weißen Punkten. Da musste ich rauf, das bringt nochmals einige Arten. Es waren Acker – Schirmpilze und seltene Gedrungene Champignons im Wechsel. Dazu viele Nelkenschwindlinge, Wiesen Staubbecher, Beutel – Stäublinge und giftige Rinnigbereifte Trichterlinge. Ich war begeistert! Zum Schluss schaute ich noch an einem alten Bahndamm nach, wo Kiefern, Birken und Fichten auf Sand wachsen. Hier kamen ganz frisch zahlreiche Körnchen – Röhrlinge und Kupferrote Gelbfüße. Gestern so viele junge Butterpilze in diesem Gebiet, soll es hier in kürze einen größeren Röhrlings – Schub geben? Zum Schluss hatte ich alle Behältnisse gefüllt und mehr konnte ich beim besten willen nicht transportieren. Anzumerken wäre noch, dass trotz der Massen an Pilzen in diesem Gebiet, die Artenvielfalt noch etwas zu wünschen übrig lässt, aber auch das wird sich in den nächsten Wochen sicher noch ändern.

Steinpilze (Boletus edulis) fand ich heute allerdings nur im Wald bei Mestlin. Steinpilze haben in diesem Jahr noch einen großen Nachhohlebedarf, den sie im Oktober oder November sicher noch ausgleichen werden. Wenn nicht, könnte es im nächsten Jahr eine Steinpilz - Invasion geben. Standortfoto am 26.09.2012.

Steinpilze (Boletus edulis) fand ich heute allerdings nur im Wald bei Mestlin. Steinpilze haben in diesem Jahr noch einen großen Nachhohlebedarf, den sie im Oktober oder November sicher noch ausgleichen werden. Wenn nicht, könnte es im nächsten Jahr eine Steinpilz – Invasion geben. Standortfoto am 26.09.2012.

Donnerstag, 27. September – Heute begann ich mit dem Aufbau unserer Großpilzausstellung. Dabei unterstützte mich Ulrich Klein aus Hohen Schönberg tatkräftig. Zwischendurch galt es auch noch einige kritische Pilzfunde zu bestimmen, welches uns in den meisten Fällen auch gelang. Bis Mitternacht lagen 181 Arten auf den Flächen. Der Anfang ist getan. Unterdessen waren heute nochmals 11 Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft unterwegs, um weiteres Ausstellungsmaterial zu beschaffen. Sogar Pilzfreunde aus Hamburg waren extra wegen uns in den Wäldern um Ratzeburg unterwegs und brachten uns u. a. Herbsttrompeten mit. Auch die anderen, kleinen Exkursionsgruppen, sind gut fündig geworden. Insgesamt trugen wir fünf Kühlschränke voll zusammen, wobei ich heute einen von vieren leerte, der am Abend aber schon wieder mit frischen Pilzen gefüllt wurde. Wir haben also genug Material um die nächsten Tage eine ständig frische Frischpilzausstellung zu garantieren. Allen Pilzsuchern ein ausdrückliches Dankeschön!

Auch eine große Gruppe des Flockenstieligen Hexen - Röhrlings (Boletus luridiformis) liegt bereits auf der Fläche. Sie wurden mir heute auch in größeren Mengen in die Pilzberatung gebracht. Ausgezeichneter Speisepilz, aber gut und reichlich Erhitzen! Standortfoto am 26.09.2012 im Wald am Woseriner See.

Auch eine große Gruppe des Flockenstieligen Hexen – Röhrlings (Boletus luridiformis) liegt bereits auf der Fläche. Sie wurden mir heute auch in größeren Mengen in die Pilzberatung gebracht. Ausgezeichneter Speisepilz, aber gut und reichlich erhitzen! Standortfoto am 26.09.2012 im Wald am Woseriner See.

Freitag, 28. September – Nachdem Ulrich Klein und meine Wenigkeit ab dem Vormittag mit dem weiteren Aufbau unserer Frischpilzausstellung beschäftigt waren, wurde gegen 14.00 Uhr die Tür geöffnet und unsere 20. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar eröffnet. Bis zu diesem Zeitpunkt lagen 223 Arten auf den Flächen und die größten Lücken hatten sich geschlossen. Für alle Helfer und Gäste bot Irena einen Imbiss an. Es gab u. a. unsere beliebte Waldpilzsuppe, die es auch an den folgenden beiden Tagen an unserem Imbissstand zum verkosten und sattessen geben wird. Das Interesse war heute schon recht ordentlich und wir hoffen für die folgenden Tage, dass es so bleiben möge. Es sind immer noch viele Pilze in den Kühlschränken, so dass weitere Arten hinzukommen werden b. z. w. vorhandene durch frischere ersetzt werden, denn auch wer am Sonntag oder Montag unsere Pilzschau besuchen möchte, sollte möglichst gut erhaltene Exponate besichtigen können. Die Ausstellung ist am Sonnabend und Sonntag jeweils von 10.00 – 18.00 Uhr geöffnet.

Zu sehen ist mit weiteren Egerlingsarten auch der seltene Gedrungene Champignon (Agaricus spissicaulis), der auf einer Trockenwiese am Woseriner See zahlreich wuchs. Er  ähnelt dem Wiesen - Champignon, ist aber kompakter als dieser. Essbar. Standortfoto am 26.09.2012.

Zu sehen ist auch, zusammen mit weiteren Egerlings – Arten, der seltene Gedrungene Champignon (Agaricus spissicaulis), der auf einer Trockenwiese am Woseriner See zahlreich wuchs. Er ähnelt dem Wiesen – Champignon, ist aber kompakter als dieser. Essbar. Standortfoto am 26.09.2012.

Sonnabend, 29. September – Heute war von 10.00 – 18.00 Uhr unsere Ausstellung geöffnet. Die Resonanz hielt sich leider sehr in Grenzen. Für die viele Zeit und Mühe, die wir uns auch in diesem Jahr wieder gemacht haben, um einen sehr repräsentativen Überblick über die aktuelle, heimische Pilzflora zu vermitteln, war das Interesse an unsere Pilzschau einfach viel zu gering. Woran liegt das? Zum einen gibt es für den normalen Pilzsammler zur Zeit kaum Pilze, da einige Wälder immer noch recht wenig zu bieten haben, insbesondere von den klassischen Speisepilzen, zum anderen auch daran, weil bei vielen durchaus ein Interesse besteht, sich kurz mal bei uns einen Überblick zu verschaffen, ihnen es aber nicht wert ist, dafür zwei Euro auszugeben, wofür wir tagelang bis in die Nacht hinein gearbeitet haben. Die spontanen Ausreden, um das Eintrittsgeld zu vermeiden, sind vielfältig. „Dann gehe ich doch lieber in den Wald“ „Ich kenne doch sowieso alle Pilze“ „Wir kommen nachher noch mal vorbei“ oder „Kohle wollt ihr auch noch machen“, sind so einige Sprüche, die wir zu hören bekommen. Aber da kann man leider nichts machen, denn Pilze sind zwar recht geheimnisvoll, aber etwas niederes, wofür es einfach nicht lohnt, so „viel Geld“ löhnen zu müssen, nur um sie sich in konzentrierter und betitelter Form anschauen zu dürfen. Einige werden sicher auch gedacht haben, sonst hat es immer nur einen Euro gekostet, jetzt erhöhen die auch schon um hundert Prozent. Auch die hundert Prozent sind für Aufwand und Mühe immer noch viel zu wenig und fast nur symbolisch. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag und vielleicht hatte heute auch das ungemütliche, aprilhafte Schauerwetter mit schuld. Unser gestecktes Ziel von 250 Arten haben wir jedenfalls schon deutlich übertroffen. Es liegen 264 Arten auf den Flächen. Im Kühlschrank befindet sich für morgen noch reichlich Auswechselmaterial und es sind auch noch Arten dabei, die noch nicht auf den Flächen liegen.

Am Nachmittag wurde es dann doch noch etwas voller bei uns und wenn die Leute, denen es nichts ausmachte und zwei Euro gerne gaben, realisieren schließlich, was in einer solchen Frischpilzschau für Arbeit steckt. Das bekommt man wirklich nicht jeden Tag zu sehen. 29.09.2012

Am Nachmittag wurde es dann doch noch etwas voller  und die Leute realisieren beim Anschauen meist erst, was in einer solchen Frischpilzschau für Arbeit steckt.  29.09.2012

Sonntag, 30. September – Heute war der offiziell letzte Tag unserer 20. Großpilzausstellung, aber auch morgen und am Dienstag kann unsere große Pilzschau weiterhin besichtigt werden, denn ich habe an allen Tagen immer wieder ausgewechselt und es steht immer noch ein Kühlschrank Auswechselmaterial bereit. Es liegen aktuell 287 Arten auf den Flächen. Damit haben wir unser selbst gestecktes Ziel von 250 deutlich übertroffen. Erstmals in diesem Jahr sind dabei: Birkenporling – Kissenpustelpilz, Flacher Schillerporling, Fleckender Saftporling, Rötelblättriger Mürbling, Beringter Flämmling, Wohlriechender Gürtelfuß, Buchen – Klumpfuß, Fichten – Reizker, Freudiger Täubling, Rötender Birkenpilz, Zitterzahn, Graubräunlicher Dickfuß, Gallertfleischiger Fältling, Orangebecherling, Leberpilz, Braunsamtiger Afterleistling, Rotgelber Stoppelpilz, Herbsttrompete, Kupferroter Hautkopf, Blutblättriger Hautkopf, Erdigriechender Gürtelfuß, Trompeten Pfifferling, Derbes Rotfüßchen, Espen – Rotkappe, Flaumiger Milchling, Kuhmaul, Welker Milchling, Blaureizker, Grauer Korallenpilz, Sparriger Schüppling, Pappel – Schüppling, Porphyrbrauner Wulstling, Schwarzroter Spei – Täubling, Brauner Leder – Täubling, Blutroter Täubling, Kirschroter Spei – Täubling, Chromgelber Graustieltäubling, Schwefel – Ritterling, Grünling, Gerberei – Rasling, Weißstieliges Stockschwämmchen, Ziegelroter Schwefelkopf, Bitterer Schleimkopf, Langstieliger Schleimfuß, Zimtbrauner Hautkopf, Weißvioletter Dickfuß, Dunkelbrauner Gürtelfuß, Geschmückter Gürtelfuß, Pappel – Ritterling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Schuppiger Träuschling, Rostfleckiger Helmling, Buchen – Schleimrübling, Dünen – Nabeling, Büscheliger Mürbling, Anis – Zähling, Rotbräunlicher Glockenschüppling, Gefleckter Helmling, Gelbmilchender Helmling, Gedrungener Champignon, Weinrötlicher Champignon, Rosablättriger Schirmpilz, Rinnigbereifter Trichterling, Schiefergrauer Rötling und Strohblasser Schüppling. Unterm Strich brachte die 20. insgesamt etwas weniger Zulauf als im letzten Jahr, aber in der Abschlußbilanz waren wir sogar deutlich besser. Ein gewaltiger Kraftakt liegt nun hinter uns, aber es hat wie immer sehr viel Spaß gemacht und wir wir freuen uns schon die 21. Großpilzausstellung im nächsten Jahr.

Mit diesem Bild liebevoll gesammelter und zusammengestellter Ausstellungspilze, die für uns Pilzfreunde aus Hamburg gesammelt haben und extra für unsere Ausstellung gesammelt haben, möchte ich dieses pilzarme September - Tagebuch nun schließen. Foto. 27.09.2012.

Mit diesem Bild liebevoll gesammelter und zusammengestellter Ausstellungspilze, die extra für uns Pilzfreunde aus Hamburg gesammelt haben, möchte ich dieses September – Tagebuch nun schließen. Foto. 27.09.2012.

Weiter geht es unter „Wetter und Pilze Oktober 2012/1“.

Wetter und Pilze im Raum Nordwestmecklenburg

Tagebuch Wetter/Pilze September 2012/1

Mit dem Rückenbildnis des Grünspan - Träuschlings auf dem T - Shirt von Bärbel Schöttker auf unserer heutigen Semenar - Exkursion wollen wir in den metereologischen Herbst starten. Der Pilzherbst begann allerdings schon Mitte August.

Mit dem Rückenbildnis des Grünspan – Träuschlings auf dem T – Shirt von Bärbel Schöttker auf unserer heutigen Seminar – Exkursion wollen wir den meteorologischen Herbst einläuten. Der Pilzherbst begann allerdings schon Mitte August.

Sonnabend, 01. September – Gegen 09.45 Uhr starteten wir heute von Keez aus zu den Exkursionen anlässlich unseres Pilzwochenendes in Mecklenburg. Mit einem Kamera – Team des NDR fuhren wir in das Herrenholz zwischen Sternberg und Güstrow. Ich habe lange überlegt, welches Waldgebiet wir angesichts der Pilzknappheit eigentlich aufsuchen sollten, zumal ein Fernsehteam mit von der Partie war. Diesbezüglich war das Herrenholz aber ein Glücksgriff. Es gab so viele verschiedene Arten bereits auf den ersten Metern, dass wir kaum voran kamen, wobei durchaus auch kamerataugliche Exponate dabei waren. Die Spanne reichte von Teuerlingen und Bovisten, Ranzigen Trichterlingen und Violetten Bläulingen über das Europäische Goldblatt, Herbsttrompeten bis hin zum seltenen Gelbfleckenden Täubling. Auch Pfifferlinge waren mit dabei. Knoblauch Schwindlinge, Anis – Zählinge und Marzipan – Fälblinge beeindruckten mit ihrem Geruch. Die Artenvielfalt war im Vergleich zu vielen anderen Wäldern derzeit überraschend hoch. Wer allerdings hier traditionelle Speisepilze sammeln möchte, würde kaum auf seine Kosten gekommen, für ein Pilzseminar war es aber ein Glücksgriff. Am Nachnittag statteten wir noch den sandig – sauren Nadelwäldern des Sültener Forstes einen Besuch ab. Hier war es deutlich bescheidener aber wir konnten trotzdem einige typische Charakterarten dieser Waldgesellschaft finden. An klassischen Speisepilzen gab es einige sehr schöne Pfifferlinge und Krause Glucken. Morgen ist Fundauswertung und Aufbau einer Ausstellung und dazu haben wir wirklich so einiges zusammen tragen können.

Besonders habe ich mich heute über ein Wiedersehen mit dem seltenen Gelbfleckenden Täubling (Russula luteotacta) gefreut. Die Art wächst in Laubwäldern auf feuchten, lehmigen Böden, gern auch, so wie hier, in Wagenspuren. Ungenießbar oder sogar leicht giftig!

Besonders habe ich mich heute über ein Wiedersehen mit dem seltenen Gelbfleckenden Täubling (Russula luteotacta) gefreut. Die Art wächst in Laubwäldern auf feuchten, lehmigen Böden, gern auch, so wie hier, in Wagenspuren. Ungenießbar oder sogar leicht giftig!

Sonntag, 02. September – Am heutigen Vormittag ging es an die Auswertungs- und Bestimmungsarbeit unserer gestrigen Exkursionen. Es wurden Sporenbilder ausgewertet und unter dem Mikroskop betrachtet sowie durch Verwendung bestimmter Chemikalien Farbreaktionstests bei einigen Täublingen vorgenommen, als Bestätigung unserer Vermutungen. Insbesondere konnte unser Russula luteotacta eindeutig bestätigt werden. Am Nachmittag brachen wir zur Abschlussexkursion in ein Wunschgebiet von Bärbel und Jochen Schöttker aus Hamburg auf. Es ging auf die Halbinsel Schelfwerder am Schweriner See. Das Gebiet ist Trüffel – Verdächtig und dafür wird Kalkboden benötigt. Durch die HCL – Testmethode konnte dieses bestätigt werden, ebenso wie durch einige interessante Pilzfunde, die nur auf Kalkböden möglich sind. Neben dem Wurzelnden Bitter – Röhrling begeisterte uns vor allem der Fund eines Igel – Wulstlings, einer in Mecklenburg sehr seltenen Amanita – Art, dessen ursprüngliches Verbreitungsgebiet im Mittelmeeraum liegt. Allerdings wurde er in diesem Gebiet vor einigen Jahren von Irena Dombrowa bereits zweimal gefunden. Heute aber etwas von der ursprünglichen Stelle entfernt, so dass es hier mindestens zwei Mycelien geben muss. An diesem, schon etwas mitgenommenen Fruchtkörper, fiel allerdings die rübenartig – spindelige Stielbasis auf, die auch den ebenfalls mediteranen und sehr seltenen Spindelfüßigen Wulstling (Amanita vittadinii) vermuten lassen könnte, zumal es sich hier um eine etwas versetzte Lokalität zum damals sicher bestimmten Igel – Wulstling handelt. Es gilt also diesen Standort unter Beobachtung zu halten. In punkto Trüffeln wurden wir zwar nicht fündig, dass es hier aber welche gibt, ist durch Brigitte Schurig bereits vor Jahren bestätigt worden. Siehe auch unter „3. Pilzseminar 2012“

Der große und markannte Igel - Wulstling (Amanita solitaria) benötigt thermophile Kalkstandorte und ist in Deutschland sehr selten. Er richt sehr unangenehm und seine Lamellen können einen grünlichen Schimmer aufweisen. Giftverdächtig. Rote Liste 2 = stark gefährdet!

Der große und markante Igel – Wulstling (Amanita solitaria) benötigt thermophile Kalkstandorte und ist in Deutschland sehr selten. Er riecht unangenehm chemisch und seine Lamellen können einen grünlichen Schimmer aufweisen. Giftverdächtig. Rote Liste 2 = stark gefährdet! Die spindelig – rübenartige Stielbasis könnte allerdings auch auf den Spindelfüßigen Wulstling (Amanita vittadinii) hinweisen!

Montag, 03. September – Bei der Mittelfristprognose von www.wetter-online.de wird für die nächsten 10 – 14 Tage von überwiegend ruhigen, mässigwarmen und meist trockenem Septemberwetter ausgegangen. Es können zwar, besonders bei uns im Norden, immer mal schwache Tiefausläufer mit etwas Regen, so wie auch heute, durchziehen, ergiebige Mengen sind aber nicht in Sicht. Damit beginnen die Chancen auf einen pilzreichen Herbst allmählich zu schwinden b.z.w werden weiter nachhinten, in Richtung Oktober geschoben. Freunde wärmeliebender Sommerarten sollten daher diese Tage noch nutzen, denn vor allem in den Gebieten, wo es in den letzten zwei Wochen stärkere Schauer gab, kann noch einiges möglich sein. Siehe im Herrenholz, wo die Artenvielfalt im Vergleich zu anderen Wäldern mit weniger Regen, am Sonnabend doch recht hoch war. Hier könnten vieleicht in den nächsten Tagen auch wieder einige Steinpilze und Co. auftreten, wenn nicht, ist zumindest für Hobby – Mykologen, denen es nicht nur um Speisepilze geht, noch die eine oder andere Überraschung möglich. Heute habe ich die Ausstellung wieder erneuert. Es liegen 74 Arten auf den Flächen. Neu in diesem Jahr: Krause Glucke und Marzipan – Fälbling.

So schickte mir Andreas Okrent dieses atemberaubend schöne Foto von Strubbelköpfen ( Strobilomyces strobilaceus), dass er vor wenigen Tagen im Haushalt Forst machte. Ansonsten soll der Wald tot gewesen sein. Da es hier in der letzten Zeit auch stärker gregnet hat, könnte es aber auch hier in Kürze nochmals besser werden.

Andreas Okrent schickte mir dieses atemberaubend schöne Foto von zwei Strubbelköpfen (Strobilomyces strobilaceus), dass er vor wenigen Tagen im Haushalt Forst aufnahm. Ansonsten soll der Wald „tot“ gewesen sein. Da es hier in der letzten Zeit auch stärker geregnet hat, könnte es in Kürze auch hier wieder etwas besser werden.

Dienstag, 04. September – Schönes und warmes Spätsommerwetter und allgemein wenig Pilze, dass motiviert die Leute kaum, sich eine Pilzausstellung anzuschauen. Pilzberatungen tendieren in diesem Jahr, zumindest bis jetzt, gegen null! Auch hat das bisher sehr schlechte Pilzjahr ernst zunehmende Auswirkungen auf unsere Einnahmen und somit auch negative  Konsequenzen zur finanziellen Überbrückung der Wintermonate. Zudem stehen ab Oktober und voraussichtlich bis weit in das nächste Jahr hinein umfangreiche Sanierungsmaßnahmen zur Straßenerneuerung in der ABC Straße an. Diese werden zusätzlich erhebliche Einbußen für alle Gewerbetreibenden und Geschäftsleute in unsere Straße haben. Es wurde diesbezüglich ein Antrag an die Stadtverwaltung gestellt, um möglicherweise einen kleinen finanziellen Ausgleich zur Existenzsicherung zu bekommen. Dazu wurde gestern Abend zu einer Sitzung des Bauausschusses der Stadt ins Rathaus eingeladen, um unseren Sorgen Nachdruck zu verleihen. Man hat unsere Sorgen zur Kenntnis genommen, aber konkrete Aussagen zu dieser Thematik konnten wir leider noch nicht bekommen.

Und nun wieder zu unseren Pilzen. Herbstzeit ist auch Cortinarien - Zeit. Diese Rotschuppigen Rauhköpfe (Cortinarius bolaris) konnte ich am Sonnabend im Herrenholz fotografieren. Die die sehr unfangreiche Gattung auch einige tödlich giftige Pilze enthölt, speziel solche mit auffälligen gelborange bis rötlich Farnen, gilt auch dieser bunte Harlekin als giftverdächtig. Standortfoto am 01.09.2012.

Und nun wieder zu unseren Pilzen. Herbstzeit ist auch Cortinarien – Zeit. Diese Rotschuppigen Rauhköpfe (Cortinarius bolaris) konnte ich am Sonnabend im Herrenholz fotografieren. Da die sehr umfangreiche Gattung auch einige tödlich giftige Pilze enthält, speziell solche mit auffälligen gelborange bis rötlichen Farben, gilt auch dieser bunte Harlekin als giftverdächtig. Standortfoto am 01.09.2012.

Mittwoch, 05. September – Heute fand ich leider keine Zeit für eine Exkursion. Zumal ich gestern eine Nachtschicht eingelegt habe, um endlich den Bericht über unser letztes Pilzseminar am vergangen Wochenende fertig zu bekommen, zum anderen musste ich mich um Sohn Jonas kümmern und ihn am Nachmittag nach Sternberg fahren. Hier hatte das DFB – Mobil halt gemacht und er wurde von der Brüeler Sportgemeinschaft, wo er bei den Fußball – Junioren spielt, zum Training dort hin ab deligiert. Ich schaute zwar auf dem Sportgelände nach Pilzen aus, konnte aber nichts entdecken. Das Wetter ist momentan auch nicht gerade hilfreich und besonders in offener Landschaft wehte in trockener Luft ein lebhafter Wind. Dieser wird uns auch bis Freitag noch erhalten bleiben, da wir immer wieder von schwachen Fronten eines Nordmeersturms gestreift werden. Leider bringen sie keinen nennenswerten Regen mit, auch wenn es zeitweise mal nass werden kann. Ab dem Wochenende soll der Sommer wieder zurückkehren. Sonne und Wärme wird zwar viele freuen, aber wir Pilzfreunde ersehnen uns doch endlich mal ein/zwei komplett verregnete Tage oder wenigstens Nächte herbei. In der Mittelfristprognose kann es zwar immer mal zu Schauern und Regenfällen kommen, diese werden aber wohl nicht flächendeckend und ergiebig genug ausfallen. Nichts desto trotz, sollte es wenigstens in den Wäldern, wo es in punkto Pilze und Feuchtigkeit in der letzten Zeit etwas besser aussah, auch weiterhin Sinn machen, sich etwas um zu schauen. Vielleicht erscheinen dort in diesen Tagen sogar mal wieder einige Steinpilze oder ähnliches.

Dafür spricht das am letzten Wochenende in solchen Wäldern einige frische Rotfüßchen erschienen sind. Meist kommen dann auch andere Röhrlinge hinterher und Steinpilze zählen bekanntlich auch zu ihnen. Ich möchte aber betonen, es kann, muss aber nicht sein! Standortfoto am 01.09.2012 im Herrenholz.

Dafür spricht, dass am letzten Wochenende in solchen Wäldern einige frische Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) erschienen waren. Meist kommen dann auch andere Röhrlinge hinterher und Steinpilze zählen bekanntlich auch zu ihnen. Ich möchte aber betonen, es kann, muss aber nicht sein! Standortfoto am 01.09.2012 im Herrenholz.

Donnerstag, 06. September – Wind und trockene Luft haben heute recht schlechte Bedingungen für die wenigen Frischpilze geliefert, die zur Zeit in einigen Wäldern noch zu finden sind. In der Nacht und morgen zieht von Nordwesten wieder ein neues Frontensystem mit viel Wind, etwas Regen und feuchterer Luft durch. Der Niederschlag wird aber maximal die Oberfläche anfeuchten, mehr ist wohl nicht drin. Danach soll wieder fast hochsommerliches Wetter einkehren und die Trockenheit verschärft sich weiter. Erst gegen Wochenmitte kann eine gewittrige Störung zumindest gebietsweise stärkere Regenfälle bringen, ob wir dabei bedacht werden, ist aber noch fraglich. Trotz alledem wird das allgemeine Pilzwachstum langsam aber sicher immer mehr zunehmen, denn die Jahreszeit schreitet voran und sie müssen sich bewegen. Eine noch mögliche Pilzschwämme im Verlauf des Herbstes kann es aber nur geben, wenn starke Niederschläge den Grundstein dafür legen. Wann diese allerdings kommen, steht wohl noch in den Sternen. Nichts desto trotz, tauchen nun doch wieder einige Steinpilze auf. Auch zugehörige Mehlpilze wurden gesichtet. Es werden entsprechende Beobachtungen in einigen Regionen Deutschlands gemacht, und zwar auch in solchen, wo es ähnlich trocken ist wie bei uns. Wenn Steinpilze wirklich wachsen wollen, kommen sie im Herbst auch mit ziemlich trockenen Verhältnissen recht gut klar.

Als verirrter Steinpilz (Boletus edulis) bezeichnet Andreas Okrent diesen Fund den er dieser Tage wenige Meter von seiner Haustür entfernt machte. Und das ist immerhin auch in MV, nähmlich in Graal - Müritz. Dort ist es noch deutlich trockener als in einigen Regionen im Westen Mecklenburgs.

Als verirrter Steinpilz (Boletus edulis) bezeichnet Andreas Okrent seinen Fund, den er dieser Tage wenige Meter von seiner Haustür entfernt machte. Und das ist immerhin auch in MV, nämlich in Graal – Müritz. Dort ist es noch deutlich trockener als in einigen Regionen im Westen Mecklenburgs.

Freitag, 07. September – Im Hinblick auf unsere morgige Pilzwanderung habe ich heute nach einem geeigneten Anfahrtsweg zu unserem Zielgebiet gesucht. Wie ursprünglich beschrieben fahren wir von Wismar aus auf der B 105 in Richtung Rostock, hier aber bis zum Abzeig Glashagen, zwischen Kröpelin und Bad Doberan. Von Glashagen dann weiter bis zum Orts- und Waldrand in Retschow. Hier stehen uns in begrenzter Anzahl Parkflächen zur Verfügung. Der Staatsforst Ivendorf ist ein recht lang gestrecktes Waldgebiet südlich der mecklenburgischen Kleinstädte Kröpelin und Bad Doberan. Im Jahre 1994 habe ich zusammen mit dem Hobby – Mykologen Prof. Dr. Jürgen Schwik einige sehr erfolgreiche Kartierungsexkursionen in diesem Gebiet durchgeführt. Seit dem ist eine lange Zeit vergangen und ich bin gespannt, was uns hier morgen erwartet. Heute habe ich nur eine sehr kurze Stippviste unternommen, um zu schauen, ob überhaupt etwas wächst, und es wächst was! Gefunden habe ich in der Kürze verschiedene Täublings- und Wulstlingsarten, Bauchpilze, Rißpilze u.s.w. An Röhrlingen sah ich einen alten Flockenstieligen Hexen – Röhrling und ein Rotfüßchen.

Am meisten freute ich mich heute aber über diesen recht seltenen und tödlich giftige Kegelhütigen Knollenblätterpilz (Amanita virosa).

Das Wetter war derweilen schon recht herbstlich. Bei wolkenverhangenem Himmel, kühlen Temperaturen und lebhaftem Wind regnete es gelegentlich etwas, leider aber keine bedeutsamen Mengen!

So oder ähnlich könnte die Ausbeute morgen vielleicht auch aussehen. Dieses Sammelsurium hat Klaus Warning aus Bützow dieser Tage im Herrenholz gefunden. Einer unserer, derzeit aktivsten Wälder, da muss sich der Staatsforst Ivendorf schon ganz schön Strecken, um uns morgen ähnliches zu präsentieren.

Sonnabend, 08. September – Der Staatsforst Ivendorf konnte vielleicht nicht ganz mit dem Herrenholz mithalten, aber das es langsam besser wird, war auch hier zu spüren. Seit langer Zeit konnten einige Pilzfreunde sogar eine Mahlzeit mit nach hause nehmen. Selbst wer nur Röhrlinge sammelte und etwas Geduld hatte, konnte hauptsächlich einige Vertreter der Filzröhrlinge finden: Rotfüßchen, Falsche Rotfüßchen, Eichen – Filzröhrlinge, Blutrote Röhrlinge und sogar eine Marone, sowie junge Graugrüne Birkenpilze, waren im Angebot. Siehe unter „Im Staatsforst Ivendorf“. – Beim Wetter kehrt zunächst noch einmal der Hochsommer zurück. Mit Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad kann es in den nächsten drei Tagen noch einmal richtig heiß werden. Dann aber soll sich ab Dienstag mit aufkommenden Gewittern die Wetterlage bei uns in Norddeutschland auf frühherbstlich kühl umstellen. Ein Tiefausläufer mit Regen im Gepäck könnte dann den nächsten Jagen. Das sind doch höchst zufriedenstellende Aussichten. Mal sehen, ob dann ab der dritten Septemberdekade das Pilzwachstum richtig in Gang kommt. Das wäre sehr zu Wünschen, denn am letzten September – Wochenende haben wir wieder unsere Große Pilzausstellung. In diesem Jahr übrigens die 20zigste! Da wollen wir, wenn`s geht, schon einiges Präsentieren!

Der Blutrote Röhrling (Xerocomus rubellus) ist ein wahrer Hingucker. Er gehört zu den Filzröhrlingen, die heute recht häufig zu finden waren. Trotz der roten Färbung, ist er natürlich essbar und darf in den Sammelkorb gelegt werden. 08.09.2012 im Staatsforst Ivendorf.

Der Blutrote Röhrling (Xerocomus rubellus) ist ein wahrer Hingucker. Er gehört zu den Filzröhrlingen, die heute recht häufig zu finden waren. Trotz der roten Färbung ist er natürlich essbar und darf in den Sammelkorb gelegt werden. 08.09.2012 im Staatsforst Ivendorf.

Sonntag, 09. September Nach dem sich die Morgennebel lichteten, erlebten wir heute einen sehr freundlichen Sonntag bei sehr angenehmen Temperaturen. Bevor es morgen nochmals hochsommerlich warm werden soll, können in der Nacht zum Dienstag bereits erste Gewitter aufziehen, die mit viel Regen einen Temperatursturz zum Mittwoch hin einleiten sollen. Dieses kühle, nasse und windige Wetter soll dann bis zum Wochenende anhalten. Danach könnte sich wieder stabileres Wetter mit viel Sonne durchsetzen. Laut Niederschlagsprognose für diese Woche, können die Niederschläge in unserer Region durchaus ergiebig ausfallen, denn es wird jetzt im Hinblick auf unsere Große Pilzausstellung Zeit, dass es endlich mal zu einer Initialzündung kommt, damit es gegen Ende September richtig los gehen kann. – Heute waren wir im Rahmen unserer Vereinsexkursionen im Raum Crivitz unterwegs. Es ging von Vorbeck durch sandige Nadelwälder bis nach Weberin. Wie erwartet war das Frischpilzaufkommen in dieser sandigen und etwas trockneren Region nur äußerst bescheiden. Im Prinzip nur ganz vereinzelt einige Täublinge und Röhrlinge. Von letzteren gab es einige frische Gold – und Körnchen – Röhrlinge sowie ganz vereinzelte Rotfüßchen und Eichen – Filzröhrlinge. Auch eine Krause Glucke war dabei. Wider erwarten konnte aber unsere Pilzfreundin Helga Köster eine reichliche Mahlzeit der genannten Röhrlinge mit nach hause nehmen. Sie auch unter: „Von Vorbeck bis Weberin“.

Goldröhrlinge und diese Körnchen - Röhrlinge (Suillus granulatus) waren aber ganz frisch erschienen und in bester Qualität! Standortfoto am 09.09.2012 in Weberin.

Goldröhrlinge und diese Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus) waren ganz frisch erschienen und in bester Qualität! Standortfoto am 09.09.2012 in Weberin.

Montag, 10. September – Heute erlebten wir einen der wenigen heißen Tage in diesem zu Ende gehenden Sommer. Die Temperaturen kletterten selbst auf den Ostsee – Inseln bis gegen 30 Grad. Erste Schauer und Gewitter in der Nacht sollen morgen immer häufiger werden und es ist verbreitet mit gewittrigen Regenfällen zu rechnen, die die Trockenheit bei uns beenden sollten. Da es sich um Gewitterstörungen handelt, die deutlich kühlere Meeresluft nach sich ziehen, können die Niederschlagsmengen aber wieder sehr unterschiedlich ausfallen. Neben Regionen wo vielleicht nur 5 Liter fallen, kann es anderen Orts 20 Liter und mehr geben. Lassen wir uns überraschen, ob es unterm Strich ausreichen wird, eine Initialzündung beim Pilzwachstum auszulösen. Unterdessen bessert sich das Pilzaufkommen langsam, aber sicher. Andreas Okrent beobachtete bei Graal – Müritz, wo es noch trockener ist als bei uns, dass sich, zumindest an begünstigten Stellen, immer mehr junge Steinpilze zeigen. Auch die Frau eines ehemaligen Schulfreundes sagte mir heute, dass ihr Mann nach einem Pilzausflug im Forst Farpen am Wochenende mit dem Ergebniss sehr zufrieden war. Sie meinte, er hätte reichlich Butterpilze ernten können. Möglicherweise waren es aber auch Körnchen – Röhrlinge! Die Pilze wollen also wachsen! Auch ich konnte diese Signale auf unseren Pilzwanderungen am Wochenende beobachten empfangen. Vielleicht sind sogar schon reichlich Fruchtkörperanlagen im Boden vorgebildet, die sich nach den zu erwartenden Regenfällen schnell strecken und es dann sogar schon in wenigen Tagen deutlich besser werden könnte. Wir werden sehen! Heute habe ich unsere Ausstellung wieder erneuert. Es liegen 108 Arten auf den Flächen. Erstmals sind in diesem Jahr zu sehen: Zedernholz – Täubling, Bewimperter Filzkrempling, Buckel – Täubling, Rostfleckender Helmling, Vielfarbiger Täubling, Weißer Rasling, Birken Spei – Täubling, Bruch – Reizker, Porphyrbrauner Wulstling, Kegelhütiger Knollenblätterpilz, Seidiger Dachpilz.

Auch diesen schönen Hasen - Röhrling (Gyroporus castaneus) fand und fotografierte Andreas Okrent vor wenigen Tagen. Allerdings in unseren breiten, nähmlich im Haushalt Forst. Der Zimt - Röhrling oder Hasen - Steinpilz, wie er manchmal auch genannt wird, ist eine recht seltene Röhrlingsart, die natürlich auch essbar ist und vieleicht auch schon als komische Marone in den Sammelkörben gelandet, sollte deshalb lieber geschont werden.

Auch diesen schönen Hasen – Röhrling (Gyroporus castaneus) fand und fotografierte Andreas Okrent vor wenigen Tagen. Allerdings in unseren breiten, nämlich im Haushalt Forst. Der Zimt – Röhrling oder Hasen – Steinpilz, wie er manchmal auch genannt wird, ist eine recht seltene Röhrlingsart, die natürlich auch essbar ist und vielleicht auch schon als komische Marone in den Sammelkörben einiger Pilzsucher gelandet  ist.

Dienstag, 11. September – Wie erwartet gab es heute verbreitet Schauer und Gewitter. Dabei waren die Niederschlagsmengen, wie typisch bei solchen Wetterlagen, sehr unterschiedlich. Am meisten Regen gab es in Richtung Süden, z. B. im Schweriner Raum und am Warnowbogen. Weiter in Richtung Süden und Südwesten war es zum Teil noch mehr. Für eine Initialzündung eines allgemeinen, starken Pilzschubes, war es insgesamt aber zu wenig und große Regenmengen sind bis auf weiteres auch nicht mehr in Sicht. Vor einigen Tagen wurde noch ein Sturmtief mit viel Regen vorhergesagt, dieses wird aber nur in abgeschwächter Form und wahrscheinlich mit wenig Regen in den nächsten Tagen über uns hinwegziehen. Danach ist ruhiges und warmes September – Wetter angesagt und erst in Richtung Ende des Monats könnte es wieder nennenswerte Niederschläge geben. Das Pilzaufkommen wird sich trotzdem, zumindest regional, weiter bessern, aber ein supergutes Pilzwachstum wird wohl bis auf weiteres auf sich warten lassen, falls es überhaupt noch in dieser Saison stattfinden sollte. In anderen Regionen, speziell im Süden der Republik, sind in der letzten Zeit teils starke Niederschläge aufgetreten. Hier könnte es gebietsweise richtig gut werden!

Dieses markelose Netzstielige Hexen - Röhrling (Boletus luridus) wurde heute für unsere Pilzausstellung im "Steinpilz"

Dieser makellose Netzstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridus) wurde heute für unsere Pilzausstellung im „Steinpilz“ abgegeben. Ich habe ihn auf unserer Moosfläche fotografiert.

Mittwoch, 12. September – Nachdem ich im „Steinpilz“ weitere Vorbereitungen für unsere 20. Großpilzausstellung traf und den Laden bis gegen 15.00 Uhr geöffnet hatte, fuhr ich am Nachmittag nach Keez, wo Jonas schon auf mich wartete. Am späten Nachmittag und frühen Abend brachen wir dann noch zu einer Kurzexkursion in das Radebachtal auf. Während es für den durchschnittlichen Pilzsammler kaum etwas zu hohlen gab, wenn man von einigen frischen Anis – Champignons, Stockschwämmchen und Rotfüßchen einmal absieht, gab es für den interessierten Hobby – Mykologen hingegen einiges zu entdecken und für Pilzkartierer lohnt es sich jetzt allemal, die Wälder zu durchstreifen. Hauptsächlich Kleinarten wie Rißpilze, Helmlinge, Schwindlinge u. s. w. waren häufig zu beobachten. Am meisten freute ich mich über eine Entdeckung von Jonas. Ein alter, schon stark verrotteter Holzhaufen beherbergte u. a. eine ganze Menge Safranroter Schüpplinge, sie ich in einer solchen Anzahl bisher noch nicht finden konnte, zumal der Pilz auch sonst nicht gerade zu den häufigsten Arten zählt. Durch den gestrigen Regen war es hier zwar hinreichend feucht, für einem starken Wachstumsschub in absehbarer Zeit dürfte es aber kaum gereicht haben.

Das es nun mit großen Schritten in Richtung Herbst geht verdeutlichen diese Buntstieligen Helmling, die wir heute zahlreich auf einem alten Eichen - Stubben fanden. Es sind charakteristische Herbstpilze und sind am deutlichen Kontrast zwischen den Grauen Hüten und den Gelbbräunlichen Stielen sowie an ihrem schwachen, aber typisch arteigenem Geruch leicht zu erkennen. Keine Speisepilze. Standortfoto am 12.09.2012 im Radebachtal.

Das es nun mit großen Schritten in Richtung Herbst geht, verdeutlichen diese Buntstieligen Helmling (Mycena inclinata), die wir heute zahlreich auf einem alten Eichen – Stubben fanden. Sie sind charakteristische Herbstpilze und am deutlichen Kontrast zwischen den Grauen Hüten und den gelbbräunlichen Stielen sowie an ihrem schwachen, aber typisch arteigenen Geruch leicht zu erkennen. Keine Speisepilze. Standortfoto am 12.09.2012 im Radebachtal.

Donnerstag, 13. September – Heute Vormittag besuchte mich unsere Pilzfreundin Angelika Boniakowski mal wieder im „Steinpilz“ und brachte mir, wie schon so oft, frische Schnittblumen aus eigener Produktion. Diese sind übrigens in bester Qualität immer Donnerstags in Marktnähe von ihr käuflich zu Erwerben. Manchmal hat Sie auch einige Pilze für unsere Ausstellung mit dabei. Über ihr heutiges Mitbringsel habe ich mich ganz besonders gefreut. Es war ein etwas verwachsenes und deformiertes Büschel von Satans – Röhrlingen, und zwar von der bereits vor drei Jahren von ihr entdeckten Stelle der blassen Variante aus dem Züsower Forst. Vor zwei Jahren brachte mir ein anderer Pilzsucher, ebenfalls von dort, zwei Exemplare in die Pilzberatung. Also eine standortreue Stelle. Siehe auch im Tagebuch August 2009 und August 2010. Übrigens hat Angelika auch einige Speisepilze (essbare Röhrlinge) gefunden, allem voran etwa 70 Birkenpilze an einer einzigen Stelle! Herzlichen Glückwunsch und nochmals vielen Dank für das Satans – Pärchen!

Ich habe die größten Deformierungen entfernt und die beiden Pilze bei Tageslicht vor der Tür fotografiert. Zugegeben, es ist leider nicht die beste Aufnahme. Der Stiel und die Röhrenmündungen sind nur leicht karminrot überlaufen und die Netzzeichnung nur sehr schwach ausgeprägt. Geruch und alle anderen Merkmale entsprechen Boletus satanas. Es kann nichts anders in Betracht kommen. Es gibr diesen sehr seltenen Röhrling in einer noch viel selteneren blassen Varietät! 13.09.2012.

Ich habe die größten Deformierungen entfernt und die restlichen beiden Pilze bei Tageslicht vor der Tür fotografiert. Zugegeben, es ist leider nicht die beste Aufnahme. Der Stiel und die Röhrenmündungen sind nur leicht karminrot überlaufen und die Netzzeichnung nur sehr schwach ausgeprägt. Geruch und alle anderen Merkmale entsprechen Boletus satanas. Es kann nichts anderes in Betracht kommen. Es gibt diesen sehr seltenen Röhrling in einer noch viel selteneren blassen Varietät! 13.09.2012.

Nach kalter, taureicher Nacht, gab es heute einen relativ freundlichen aber schon empfindlich kühlen Frühherbsttag. In der nächsten Zeit soll es zwar wieder etwas wärmer werden, aber ein dauerhaftes Schönwetterhoch ist zum Glück nicht in Sicht. Es soll nun doch eher wechselhaft mit gelegentlichen Regenfällen weitergehen. Das kommt uns doch sehr entgegen und ich hoffe, es bleibt auch bei diesem Trend!

Zum Vergleich noch einmal die Normalform des Satans - Röhrlings (Boletus satanas) vom Deichelsee. Die karminrötlichen Färbungen treten viel deutlicher hervor. Statt dessen neigt die oben zu sehende blasse Variante dazu, auf dem Hut rötliche Anflüge zu bekommen. Dieses Super - Foto stammt natürlich von Andreas Okrent aus dem August diesen Jahres.

Zum Vergleich noch einmal die Normalform des Satans – Röhrlings (Boletus satanas) vom Deichelsee. Die karminrötlichen Färbungen treten viel deutlicher hervor. Statt dessen neigt die oben zu sehende blasse Variante dazu, auf dem Hut rötliche Anflüge zu bekommen. Dieses Super – Foto stammt natürlich von Andreas Okrent vom August diesen Jahres.

Freitag, 14. September – Heute habe ich am Vormittag nochmals unseren Satans Standort am Deichelsee aufgesucht, aber leider war keiner vorhanden. Es sah hier in punkto Pilze überhaupt sehr trostlos aus, weil viel zu trocken. Da ich heute mit Irena und Jonas zur Herbsttagung der Pilzberater nach Malchow fuhr, wollte ich neben der blassen Variante auch die Normalform von Boletus satanas dort präsentieren. Nun konfrontierte ich die Pilzberater Mecklenburg – Vorpommerns mit diesem Pilz – Pärchen und wollte ihre Meinung dazu hören, denn er hätte ihnen auch so in die Beratung gebracht werden können. Es kam eine ganze Menge Rätselraten auf, aber einige, besonders erfahrene Kollegen, die auch schon die Normalform dieses Dickröhrlings gefunden und bestimmt hatten, erkannten in ihm ebenfalls, trotz seiner blässe, (siehe oben) den Satans – Röhrling, ohne das ich ihnen vorher einen entsprechenden Tipp gab. Somit dürfte diese blasse Variante endgültig als Boletus satanas gelten und wir können einen weiteren, gesicherten Fundpunkt, in der Verbreitungskarte dieser sehr seltenen Röhrlingsart setzen.Beim Wetter beehrte uns heute ein abgehalfterte, ehemaliger Tropensturm mit viel Wind aber leider nur wenig Regen.

Nach dem Dr. Oliver Duty uns offiziel gegrüßt, einen neuen Bestimmungsschlüssel für Täublinge vorstellte und einen interessanten Vortrag über Milchlingsarten hielt, übernahm Klaus Waring die Regie und zeigte uns einige Bilder von besonders ausgefallenen oder selten Pilzen, die er in der letzten Zeit finden und bestimmen konnte. Dabei würdigte er auch die Begeisterung von Andreas Okrent, mit der er für fast jedes Abenteuer zu haben ist, wenn es um einen fotogenen und seltenen Pilz geht.

Nach dem uns Dr. med. Oliver Duty, vorne sitzend in gelber Kleidung, in seiner Eigenschaft als Landespilzberater offiziell begrüßt hatte, einen neuen Bestimmungsschlüssel für Täublinge vorstellte und einen interessanten Vortrag über spezielle Milchlingsarten hielt, übernahm Klaus Waring die Regie und zeigte uns einige Bilder von besonders ausgefallenen oder selten Pilzen, die er in der letzten Zeit finden und bestimmen konnte. Dabei würdigte er auch die Begeisterung von Andreas Okrent, mit der er für fast jedes Abenteuer zu haben ist, wenn es um einen fotogenen und seltenen Pilz geht, so wie hier beim fotografieren der Trollhand.

Sonnabend, 15. September – Im Zuge unserer Herbsttagung der Pilzberater Mecklenburg – Vorpommerns, im zentralmecklenburgischen Malchow, standen heute Vormittag Kartierungsexkursionen in insgesamt 9 Messtischblatt – Quadranten an. Die Gruppe um Oliver Duty, der sich auch Irena, Jonas und ich anschloss, fuhr in die Wooster Heide. Hier dominieren sandige Kiefernwälder, duchsetzt mit Wacholder und Fichten, garniert mit Birken und Eichen. Insbesondere die tollen Wacholdergebiete sind einzigartige und schützenswerte Biotope, die teils sogar unter Naturschutz stehen. Nach dem es vor ca. einer Woche hier kaum einen Pilz gegeben haben soll, haben wir heute einen optimalen Zeitpunkt erwischt, denn das Pilzwachstum startet hier gerade durch, was u. a. die herrlichsten frischen Maronen und Steinpilze belegten. Es ist zwar auch hier kein Massenwachstum zu beobachten, aber es machte endlich wieder Spas, die Wälder zu durchstreifen und nach etwa drei Stunden waren unsere Körbe gefüllt. Natürlich nicht nur mit Speisepilzen, sondern mit fast allen Arten, die wir zu unserer nachmittäglichen Bestimmung b. z. w. Ausstellung brauchten. Auch die anderen Exkursionsgruppen waren sehr erfolgreich und es wurden so viele Pilze gefunden, dass unsere großen Ausstellungs- und Bestimmungstische kaum ausreichten, um die Fülle zu Präsentieren. Das Highlight, das Irena in unserem Gebiet fand, war der sehr seltene Halsband – Ritterling. Er ist zumindest in Nordwestmecklenburg bisher kaum oder eher gar nicht gefunden worden, aber wir haben es ist hier auch mit einem außerordentlichen Gebiet zu tun, dass solche Arten ohne weiteres beherbergen kann.

Obwohl unsere Exkursion noch gut eine Stunde dauern sollte und nach einiges hinzukam, waren bei einer kleinen Verschnaufpause unsere Körbe schon gut gefüllt. Der Vordere mit Speisepilzen, der hintere mit Ausstellungspilzen. 15.09.2012 in der Wooster Heide.

Obwohl unsere Exkursion noch gut eine Stunde dauern sollte und noch einiges hinzu kam, waren bei einer kleinen Verschnaufpause unsere Körbe schon gut gefüllt. Der Vordere mit Speisepilzen, der Hintere mit Ausstellungs- und Bestimmungsobjekten. 15.09.2012 in der Wooster Heide.

Weiter geht es unter „Wetter/Pilze September 2012“

Individuelle Pilzwanderungen nach Terminabsprache

Pilzwanderung durch den Schlemminer Forst

Seit dem bereits im vergangenen Jahr zwei Pilzwanderungen durch Vermittlung der Wismarer Rechtsanwaltskanzlei Hartmut Perlebach zustande kamen, fand nun am 18. August 2012 wieder eine Neuauflage statt. Es scheint zu einer kleinen Tradition zu werden. Waren wir im vergangenen Jahr in den sandigen Bereichen bei Sülten und Groß Labenz unterwegs, ging es heute in den gehaltvolleren Buchenwald am Schlemminer Fernsehturm. Das Pilzaufkommen war zwar nicht ganz so vielfältig wie in der voran gegangenen Nacht, als ich eine Pilz- und Nachtwanderung durch das Radebachtal bei Blankenberg führte, aber für die bisher sehr bescheidenen Verhältnisse in diesem Jahr trotzdem recht akzeptabel. Mit etwas Glück konnte sich das eine oder andere Sammelkörbchen allmählich füllen.

Bereits nach den ersten Schritten stand am Straßenrand unter Linden dieser Netzstielige Hexen - Röhrling (Boletus luridus). Jung und schimmelfrei, gut durchgegart, sowie ohne Alkohol kann er gegessen werden.

Bereits nach den ersten Schritten stand am Straßenrand unter Linden dieser Netzstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridus). Jung und schimmelfrei, gut durchgegart sowie ohne Alkohol kann er gegessen werden.

Diese jungen Grauen Wulstlinge (Amanita excelsa) sind nur vom Kenner zu Sammeln, denn die Verwechlungsgefahr mit dem giftige Patherpilz ist recht groß.

Diese jungen Grauen Wulstlinge (Amanita excelsa) sind nur vom Kenner zu Sammeln, denn die Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Pantherpilz ist recht groß.

Zusammen mit vielen verschiedenen Täublinge, hier sehen wir den Violettstieligen Täubling (Russula violeipes, tauchen an begünstigten Standorten nun endlich auch die ersten Echten Steinpilze (Boletus edulis) der Saison auf.

Zusammen mit vielen verschiedenen Täublingen, hier sehen wir den essbaren Violettstieligen Täubling (Russula violeipes), tauchen an begünstigten Standorten des Buchenwaldes nun endlich auch die ersten Echten Steinpilze (Boletus edulis) der Saison auf.

Und wieder ein junger und kerniger Steinpilz, da schlägt doch das Herz eines jeden Sammlers höher!

Und wieder ein junger und kerniger Steinpilz, da schlägt doch das Herz eines jeden Sammlers höher!

Der kleine, dreijährige Michel ist begeistert von so vielen Pilzen auf einmal. Liebevoll streichelt er ei bei ihnen. Über so viel zuneigung können sich die ansich hübschen, aber leider giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfe sonst wahrlich nicht erfreuen. Übrigens, man darf auch giftige Pilze ohne weiters anfassen, ohne sich gleich die Hände waschen zu müssen!

Der kleine, dreijährige Michel, ist begeistert von so vielen Pilzen auf einmal. Liebevoll streichelt er sie und macht ei bei ihnen. Über so viel Zuneigung können sich die hübschen, aber leider giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfe, sonst eher nicht erfreuen. Übrigens, man darf auch giftige Pilze ohne weiteres anfassen, ohne sich gleich die Hände waschen zu müssen!

Nach dem und der Netzstiekige gleich zu Anfang begrüßte, gesellte sich nun hier unter Buchen der Flockenstielige Hexen - Röhrling (Boletus luridiformis) dazu. Er ist ein ausgezeichneter Speisepilz, dessen sich zunächst dunkelblau verfärbende Fleisch sich bei der Zuberitung wieder schön gelb zurück verfärbt.

Nach dem uns der Netzstielige Hexen – Röhrling gleich zu Anfang begrüßte, gesellte sich nun hier unter Buchen der Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) dazu. Er ist ein ausgezeichneter Speisepilz, dessen Fleisch sich zunächst dunkelblau verfärbt, bei der Zubereitung aber wieder in ein schönes, appetitliches gelb umschlägt.

Integriert in den umfangreichen Schlemminer Forst ist auch Deutschlands ältestes Naturschutzgebiet, der Schwarze See. Über einen langen Holzsteg kann man diesen phantastischen Moorsee auch überwandern. Er ist der höchstgelegene See Mecklenburgs und wurde 1936 unter Schutz gestellt.

Integriert in den umfangreichen Schlemminer Forst ist auch das Naturschutzgebiet Schwarzer See. Über einen langen Knüppeldamm kann man diesen phantastischen Moorsee auch überwandern. Er ist der höchstgelegene See Mecklenburgs und wurde 1939 unter Schutz gestellt.

Hier sehen wir zwei essbare Wulstlingsarten. Links der sehr häufige Perlpilz (Amanita rubescens und rechts der nicht ganz so häufige Graue Wulstling (Amanita excelsa9. Beide haben u.a. eine obersets geriefte Manschette, die sie u.a. vom giftigen Pantherpilz unterscheidet.

Hier sehen wir zwei essbare Wulstlingsarten. Links der sehr häufige Perlpilz (Amanita rubescens) und rechts der nicht ganz so häufige Graue Wulstling (Amanita excelsa). Beide haben eine oberseits geriefte Manschette, graue Hüllreste auf dem Hut und eine einfache, ungerandete Stielknolle, wodurch sie sich gut vom giftigen Pantherpilz unterscheiden lassen.

Das Körbchen ist voll, mehr geht kaum noch rein. Über einer Schicht junger Steinpilze haben sich zahlreiche Rotfüßchen eingefunden, von denen aber noch einige kritisch untersucht werden müssen

Das Körbchen ist voll, mehr geht kaum rein. Über einer Schicht junger Steinpilze haben sich zahlreiche Rotfüßchen eingefunden, von denen aber noch einige kritisch untersucht werden müssen (Goldschimmel).

nach einer kleinen Stärkung mit Kaffee und belegten Brötchen versammelten sich kurz vor der Heimfahrt nochmals alle 12 Teilnehmer zum abschließenden Erinnerungsfoto.

Pilzwanderung durch die Kobander Tannen

Am Sonntag, dem 07. Oktober 2012, war ich wieder mit einer Sportgemeinschaft des Wismarer Stadtteils Dargetzow unterwegs. Seit vielen Jahren fahren wir einmal im Spätsommer oder Herbst in die Pilze. In welches Waldgebiet es gehen soll, wird immer erst am Treffpunkt entschieden. In der Regel schlage ich einen Wald vor, von dem ich Denke, dass wir fündig werden könnten. Heute waren es die Kobander Tannen. Ein saures Nadelwaldgebiet und typisches Maronen – Areal. Im Vergleich zum Segeberger Forst, in dem ich gestern eine Vereinswanderung hatte, herrschte in diesem Wald noch die Ruhe vor dem Sturm. Vereinzelt Maronen, Butterpilze und die schönsten Bilderbuch – Steinpilze, aber ansonsten noch recht pilzarm. Das wird sich in den nächsten Wochen sicher noch ändern.

Bei strahlendem Sonnenschein in noch leicht dunstiger Luft und frische Temperaturen starteten wir in den regennassen Herbstwald und die Erwartungen waren hoch.

Bei strahlendem Sonnenschein in noch leicht dunstiger Luft und frischen Temperaturen starteten wir in den regennassen Herbstwald und die Erwartungen waren hoch.

Sie wurden zwar nicht ganz erfüllt, aber trotzdem füllte sich der eine oder andere Korb. Dabei wurden auch solche Täublinge wie der Orangerote Graustieltäubling (Russula decolorans) mitgenommen, der ansonsten ohne fachmännischer Begleitung mit Sicherheit im Wald gelassen würde.

Sie wurden zwar nicht ganz erfüllt, aber trotzdem füllte sich der eine oder andere Korb langsam aber sicher. Dabei wurden auch solche Täublinge wie der Orangerote Graustieltäubling (Russula decolorans) mitgenommen, der ansonsten ohne fachmännischer Begleitung mit Sicherheit im Wald stehen geblieben wäre.

Am Rand einer Fichten - Monokultur wuchsen einige frische Fichten - Reizker (Lactarius deterrimus). Sie schmecken zwar zart bitterlich, gehören aber trotzdem zu den schmackhaften, rotmilchenden Edel - Reizkern.

Am Rande einer Fichten – Monokultur wuchsen einige frische Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus). Sie schmecken zwar zart bitterlich, gehören aber trotzdem zu den schmackhaften, rotmilchenden Edel – Reizkern.

Auch die ersten Violetten Rötel - Ritterlinge der Saison tauchen allmählich auf. Der Spätherbst klopft bereits zaghaft an die Tür! Guter Speisepilz.

Auch die ersten Violetten Rötel – Ritterlinge (Lepista nuda) der Saison tauchen allmählich auf. Der Spätherbst klopft bereits zaghaft an die Tür! Guter Speisepilz.

Und dann gab es kein halten mehr. Direkt am moosigen Wegrand ein ganzer Trupp prachtvoller, fester, kerngesunder Steinpilze. Für diesen Pilzfreund mit Sicherheit ein unvergessener Anblick und ein bleibendes Erlebniss. Herzlichen Glückwunsch!

Und dann gab es kein halten mehr. Direkt am moosigen Wegrand ein ganzer Trupp prachtvoller, fester, kerngesunder Steinpilze. Für diesen glücklichen Finder mit Sicherheit ein unvergessener Anblick und ein bleibendes Erlebnis. Herzlichen Glückwunsch! Es waren sechs von diesen Burschen und das Spankörbchen war gefüllt.

Auch der markante Schwarzblauende Röhrling (Boletus pulverulentus) wanderte in den Speisepilzkorb.

Auch dieser markante Schwarzblauende Röhrling (Boletus pulverulentus) wanderte in den Speisepilzkorb.

Und schon wieder so ein Prachtkerl an Steinpilz (Boletus edulis). Das vornehme und köstliche Herrenpilzgericht ist gesichert!

Und schon wieder so ein Prachtkerl an Steinpilz (Boletus edulis). Das vornehme und köstliche Herrenpilzgericht ist gesichert!

Und dann noch hinter einer Ecke versteckt am Fuße einer alten Kiefer eine recht ansehliche Krause Glucke (Sparassis crispa). Ein Speisepilz, der zwar etwas schwierig zu säubern ist, die aber durch ihren intensiv - würzigen Geschmack dafür entschädigt.

Und dann noch hinter einer Ecke versteckt am Fuße einer alten Kiefer eine recht ansehnliche Krause Glucke (Sparassis crispa). Ein Speisepilz, der zwar etwas schwierig zu säubern ist, aber durch seinen intensiv – würzigen Geschmack dafür entschädigt.

Maronen - Röhrlinge waren zwar vertreten, dürften aber nach den starken Regenfällen der letzten Tage noch deutlich zulegen.

Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) waren zwar vertreten, dürften aber nach den starken Regenfällen der letzten Tage noch deutlicher zulegen.

Das gleiche gilt für Steinpilze (Boletus edulis). Sollte es wider Erwarten trotzdem nur weinge geben, könnte es bei günstiger Witterung im nächsten Jahr sehr viele von ihnen geben. Standortfoto am 07.10.2012 in den Kobander Tannen.

Das gleiche gilt für Steinpilze (Boletus edulis). Sollte es wider Erwarten in den nächsten Wochen trotzdem nur wenige von ihnen geben, könnten bei günstiger Witterung im nächsten Jahr um so mehr auftauchen. Standortfoto am 07.10.2012 in den Kobander Tannen.

Und zum Schluss wieder ein Gruppen- und Erinnerungsfoto an eine recht schöne Wanderung durch den Kobander Tannen am 07. Oktober 2012.

Und zum Schluss wieder ein Gruppen- und Erinnerungsfoto an eine recht schöne Pilzwanderung durch die Kobander Tannen am 07. Oktober 2012.

Individuelle Pilzwanderungen ab fünf Personen können unter Terminabsprache jederzeit mit dem „Steinpilz – Wismar“ vereinbart werden. Die Teilnahmegebühr beträgt 5.00 Euro pro Person.

Wetter und Pilzwachstum im Nordewesten Mecklenburgs

Tagebuch Wetter und Pilze August 2012/2

Ob die Sommerpilze wohl in dieser Saison noch richtig loslegen? Bis jetzt war es ja mehr als bescheiden. Diese wärmeliebenden und essbaren Fahlen Röhrlinge (Boletus impolitus) fotografierte Andreas Okrent kürzlich am Ufer des Schweriner See. Sie wachsen auf schwerem Lehmboden unter Eichen und sind auch an ihrem starken Phenolgeruch gut zu erkennen.

Ob die Sommerpilze wohl in dieser Saison noch richtig loslegen? Bis jetzt war es ja mehr als bescheiden. Diese wärmeliebenden und essbaren Fahlen Röhrlinge (Boletus impolitus) fotografierte Andreas Okrent kürzlich am Ufer des Schweriner Sees. Sie wachsen auf schwerem Lehmboden unter Eichen und sind auch an ihrem starken Phenolgeruch gut zu erkennen.

Donnerstag, 16. August – Die echten Sommerpilze brauchen natürlich ein recht hohes Temperaturniveau und das hat es in diesem Sommer bei uns kaum gegeben. War kurzzeitig einmal Sommerluft da, wurde sie von Nordwesten gleich wieder durch kühlere Meeresluft ersetzt. Im Südosten Deutschlands konnte sie sich meist noch länger halten. Als Folge etablierte sich oftmals eine von Südwest nach Nordost verlaufende Luftmassengrenze über Mitteleuropa mit Regenfällen und Gewittern. Das gleiche Szenario scheint sich nun wieder anzubahnen, nur das wir jetzt die für uns heißest mögliche Luftmasse bekommen. Es stehen also noch mal echte „Hundstage“ in` s Haus. Dieser Umstand könnte tatsächlich noch einmal als positiver Impuls für die wärmeliebende Pilzflora gewertet werden, zumal sich die tropische Hitze auch bei uns mindesten drei Tage halten soll, dann wird sie voraussichtlich  wieder von Nordwesten her nach Südosten abgedrängt. Das wird natürlich auch mit einigen Gewittern verbunden sein. Ob damit auch nennenswerte Regenfälle einher gehen, muss abgewartet werden. Inzwischen soll es auch in anderen Regionen unseres Landes mit dem Pilzaufkommen wieder deutlich bergab gehen. So schrieb mir heute eine treue Tagebuchleserin aus Baden Würtemberg, dass es noch vor einigen Wochen recht gut war, aber jetzt der Wald ausgetrocknet sei und die restlichen Pilze gleich mit. Heute hat zwar eine Kaltfront in weiten Teilen Deutschlands Regen gebracht, stellenweise sogar bis zu 50 Liter!, bei uns war es aber kaum der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Heute habe ich wieder unsere Aussttellungspilze ausgetauscht. Es liegen 87 Arten auf den Flächen. Neu mit dabei in diesem Jahr: Riesen – Schirmpilz, Orangeroter Graustiel – Täubling, Kompost – Champignon, Falscher Pfifferling, Weinroter Graustiel – Täubling, Falscher Rotfußröhrling, Blaugrauer Täubling und Vielfarbiger Täubling.

Der August und September ist auch die Zeit der Erlen - Kremplinge (Paxillus filamentosus). Sie wachsen traditionell auch unter den Erlen am Roten See. Vom Kahlen Krempling unterscheiden sie sich durch den geschuppten Hut, hellere, holzfarbene Lamellen und oft büscheliges Wachstum. Giftverdächtig! Standortfoto am 15.08.2012.

Freitag, 17. August – Nach dem der bedeckte Himmel und der leichte Regen gestern sowie der Nebel in der vergangenen Nacht wie eine Erholung nach den sonnigen und trockenen Tagen für die wenigen frisch wachsenden Pilze gewesen sein dürfte, rollt nun ab morgen tropische Hitze auf uns zu, die nicht nur uns Menschen, sondern auch den Pilzen zu schaffen machen wird. Aufgrund von Andreas seinen Sommersteinpilz – Funden, kontrollierte Irena und ich heute morgen einige unserer ergiebigsten Standorte dieser Sommerröhrlinge auf leichten Sandböden, aber nichts zu machen, kein einziger erfreute uns mit seinem Anblick. Dafür machten uns aber die schönsten, meist noch geschlossenen Riesen – Schirmpilze deutlich, dass es sich tatsächlich um den erwarteten Wachstumsschub handelt. Auch Körnchen – Röhrlinge unterstrichen dieses zusätzlich und wir haben die ersten Kupferroten Gelbfüße der Saison gefunden. Im Anschluß zog ich noch eine kleinere Runde im Rahmen meiner Waldumrundung im Bereich des Stedersees bei Warin. Es handelte sich hier überwiegend um eine Altkiefernkante mit angrenzender Wiese- und Weidefläche, teils Trockenrasenvegetation. Hier überraschten mich recht viele Küchenschwindlinge, die in Frankreich hochgeschätzten und teuer gehandelten Würzdelikatessen (Knoblauch!). Ansonsten einige Täublinge, Perlpilze, Körnchen Röhrlinge u. s. w. Jetzt muss ich aber Schluss machen, denn es geht heute noch zu unserer ersten Nachtwanderung in das Radebachtal bei Blankenberg. Ich bin gespannt, was uns hier erwartet!

Und hier noch ein wunderschöns Bild von einer Dreiergruppe Sommersteinpilze (Boletus reticulatus), die Andreas Okrent vorgestern im Haushalt Forst fand. Hängt man diesen dreien eine null an, kommt man auf die Gesamtzahl seiner Ernte dieser beliebten Röhrlingsart, die wir von Mai - September (Oktober) unter Eichen und Buchen finden können.

Und hier noch ein wunderschönes Bild von einer Dreiergruppe Sommersteinpilze (Boletus reticulatus), die Andreas Okrent vorgestern im Haushalt Forst fand und hier standortversetzt fotografierte. Hängt man diesen dreien eine null an, kommt man auf die Gesamtzahl seiner Ernte dieser beliebten Röhrlingsart, die wir von Mai – September (Oktober) unter Eichen und Buchen finden können.

Sonnabend, 18. August – Unsere gestrige Pilzwanderung durch das Radebachtal bei Nacht war für alle 16 Teilnehmer ein völlig neues und unvergessliches Erlebnis. Das Wetter konnte dazu nicht besser sein. Wolkenloser Sternenhimmel, windstille und laue Temperaturen. Beim Start war es noch hell, aber nach etwa einer Stunde war ohne unsere Strinlampen, die sich hervorragend bewährt haben, nichts mehr zu machen. Das Pilzaufkommen war überaschend gut und vielfältig. Trotz zunehmender Dunkelheit fanden wir so viele verschiedene Pilze, wie fast auf unseren gesammten, herkömmlichen Pilzwanderungen in diesem Jahr zusammen genommen. Die Artenvielfallt hat hier deutlich zugenommen und die unterschiedlichsten Pilze begleiteten uns fast auf Schritt und Tritt. Zudem wurden sie durch die Lichtkegel unserer Lampen auf das vorzüglichste in Szene gesetzt. Keiner von uns hätte je vermutet, dass das nächtliche Pilze Suchen so viel Spaß machen würde und viele Pilze sogar besser zu finden waren, als bei Tageslicht. Im Anschluss wurde noch unser Dreibock am Tempziner See aufgestellt und es gab Pilzsoljanka, Erbseneintopf sowie Bockwurst unter nächtlichem Sternenhimmel und die Rufe der Waldohreule und des Waldkäuzchens sorgten für die entsprechende romantische Stimmung. Siehe auch unter „Nachtwanderung im Radebachtal“. Nach kurzer Nacht ging es für mich heute morgen bereits wieder zur nächsten, individuellen Pilzwanderung. Jetzt wieder ganz und gar konventionell bei Tageslicht und Sonnenschein. Siehe unter „Individuelle Pilzwanderungen 2012). Unser Ziel war der Schlemminer Forst. Die Artenvielfalt war hier zwar geringer, dafür erwischten wir gerade den Anfang des ersten Wachstumsschubes von Echten Steinpilzen in diesem Jahr. Das Pilzwachstum startet also doch noch, zumindest regional, recht gut durch. Auch Eichen – Filzröhrlinge, Rotfüßchen, Goldröhrlinge, Hexen – Röhrlinge und vereinzelte Maronen waren mit dabei. Wenn es aber in kürze keinen nennenswerten Regennachschub gibt, dürfte es ab spätestens übernächster Woche schon wieder abflauen, zudem die gegenwärtige, extreme Hitze, die Wälder zusätzlich stark austrockenen wird!

Zumindest regional können unter Buchen im Westmecklenburger Raum ab sofort die ersten Echten Steinpilze (Boletus edulis) in dieser Saison gefunden werden. Ich erwarte aber eher einen leichten bis höchstens mässigen Wachstumschub. Bis auf einige hungrige Schnecken, scheint die Qualität recht gut zu sein.

Zumindest regional können unter Buchen im Westmecklenburger Raum ab sofort die ersten Echten Steinpilze (Boletus edulis) dieser Saison gefunden werden. Ich erwarte aber eher einen leichten bis höchstens mäßigen Wachstumsschub. Bis auf einige hungrige Schnecken, scheint die Qualität recht gut zu sein, was sich aber bei der gegenwertigen, tropischen Hitze sehr schnell ändern kann! Standortfoto am 18.08.2012.

Sonntag, 19. August – Eine Hitze wie im Brutkasten hat sich über ganz Deutschland ausgebreitet. Da zieht es gewiss kaum jemanden in den Wald zum Pilze Suchen, obwohl jetzt tatsächlich einige wachsen. Die Niederschläge der ersten August – Dekade haben das Pilzaufkommen in dieser Woche deutlich besser werden lassen. Viele Pilzsucher machen den Fehler, nach stärkeren Regenfällen mit vorausgegangener, längerer Trockenheit, gleich unmittelbar danach in die Pilze zu gehen und sind enttäuscht, wenn sie nichts finden. Zieht dann sonniges Sommerwetter ein, denkt keiner mehr an die Pilze und die Leute fahren zum Strand. Das ist natürlich auch das Sinnvollste, was man bei einem solchen Wetter machen kann. Es dauert seine Zeit, bis die Pilze wieder sprießen. Frühestens nach 10 – 14 Tagen macht es Sinn. Dieser Tage erleben wir nun, trotz der Hitze und des sonnigen Wetters, den Höhepunkt des leichten Wachstumsschubes der eingangs erwähnten Niederschläge. Die Pilze werden bei diesen Temperaturen aber schnell an Qualität verlieren und wenn es nicht bald wieder ergiebig regnet, wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis alles schon wieder der „Schnee“ von gestern sein wird. Auch morgen soll die Backofenhitze noch anhalten, es sollen aber bereits einige Gewitter für eine allmähliche Abkühlung sorgen. Gewitter kann es morgen besonders auch nordöstlich der Elbe, also bei uns, geben. Ob damit stärkere Regenereignisse verbunden sein werden, ist aber fraglich. Sicher wird es hier und da einige heftige Güsse geben, aber ob das ausreichen wird, das gerade begonnene Pilzwachstum zu stützen und aufrecht zu erhalten?. Ergiebige Regenfälle sind nämlich beim 14 – Tage Trend bei www.wetter-online.de nicht auszumachen. Bleiben die Nierderschläge zu gering, wird ein Durchbruch in Richtung pilzreicher Hochsaison auf sich warten lassen.

Die wärmeliebenden Wurzelnden Bitter - Röhrlinge (Boletus radicans) sind in der letzten Zeit schon reichlich an ihren angestammten Plätzen erschienen. Ob die Hitze in den nächsten Wochen noch weitere, teils noch seltener Pilze sprießen lassen wird, die ein solch warmes Wetter als Wachstumsauslöser benötigen?. Standortfoto von Andreas Okrent bei Schloß Wiligrad.

Die wärmeliebenden Wurzelnden Bitter – Röhrlinge (Boletus radicans) sind in der letzten Zeit schon reichlich an ihren angestammten Plätzen erschienen. Ob die Hitze dieser Tage in den nächsten Wochen weitere, teils noch seltenere Arten sprießen lassen wird, die ein solch warmes Wetter als Wachstumsauslöser benötigen?. Standortfoto von Andreas Okrent am 15.08.2012 bei Schloss Wiligrad.

Montag, 20. August – Heute Vormittag überquerte uns eine Luftmassengrenze mit gebietsweise heftigen Schauern und Gewittern. Besonders im südlichen Bereich Westmecklenburgs gab es turbulente Wettererscheinungen mit Starkregen und Gewitterstürmen. Hier kamen recht verbreitet zwischen 5 und 10 Liter pro Quadratmeter zusammen. Danach setzte sich nur noch hochsommerlich warme Luft durch und die tropische Hitze wurde abgedrängt. Auch morgen kann es besonders in den südlicheren Bereichen weitere Schauer und Gewitter geben, die sich in der Nacht zum Mittwoch mit Durchzug eines Gewittertiefs noch verstärken können. Ich hoffe, es sind damit auch ergiebige Niederschläge verbunden, denn die Hitze hat wie erwartet deutliche Spuren in Bezug auf die Qualität der Pilze hinterlassen. Am Sonntag treffen sich wieder die Pilzfreunde aus Rehna und Wismar am Roten See bei Brüel. Diesbezüglich war ich heute vorab zu einer kleinen Informationstour am Deichelsee unterwegs, um zu schauen, ob es in diesem Jahr eine Chance gibt, den berühmt berüchtigten Satans – Röhrling hier anzutreffen. Zumindest heute lag die Chance bei 100%. Es waren vier Fruchtkörper auszumachen, wobei zwei große Exemplare bereits im Begriff waren, das zeitliche zu segnen, ein weiteres von Schnecken und Käfern nahezu völlig zerfressen war und ein junger Pilz, der noch als Fotomotiv bestens geeignet war. Ansonsten sah man den wenigen anderen Pilzen, meist Röhrlinge wie Sommer- und Echte Steinpilze, Hexenröhrlinge, Rotfüßchen u. s. w., den Hitzestress an und die Qualität ließ mehr als zu wünschen übrig. Ich hoffe, in den nächsten, wieder etwas angenehmeren Tagen, schiebt noch der eine oder andere Nachzügler hinterher und Regen wäre dem Unterfangen mehr als zuträglich. Heute wurde wieder unsere Ausstellung erneuert. Es liegen 104 Arten auf den Flächen, davon erstmals in diesem Jahr mit dabei: Ziegelroter Täubling, Gefleckter Rißpilz, Süßriechender Rettich – Helmling, Mausgrauer Scheidling, Kornblumen Röhrling, Küchen Schwindlinge, Kupferroter Gelbfuß, Gelblicher Knollenblätterpilz, Rauchgrauer Täubling, Hainbuchen – Röhrling, Maronen – Röhrling und Dickblättriger Schwarztäubling.

Von zwei völlig überstständigen und einem stark zerfessenen Satans - Röhrling, war dieses der einzig halbwegs vernünftige und fotogene. Aber auch er war auf der verdeckten Seite bereits von Schnecken halb aufgefressen. Ich habe ihn mitgenommen und in eine Frischhaltedose in den Kühlschrank gelegt, damit wir am Sonnatag, falls keine mehr nachwachsen sollten, wenigstens eine zum Zeigen haben. Am Standort hätte er es bis Sonntag nicht mehr geschaft zu überleben. Standortfoto am 20.08.2012.

Von zwei völlig überständigen und einem stark zerfressenen Satans – Röhrling (Boletus satanas), war dieser der einzige, halbwegs Fotogene. Ich habe ihn mitgenommen und hoffe ihn in einer Frischhaltedose im Kühlschrank bis Sonntag, falls keine mehr nachwachsen sollten, frisch zu halten, damit wir wenigstens einen zum zeigen haben. Im Wald hätte er es bis dahin nicht überlebt. Standortfoto am 20.08.2012. Rote Liste 2 = stark gefährdet!

Dienstag, 21. August – Unser Pilzfreund Andreas Herchenbach war heute im Radebachtal unterwegs und war vom Pilzaufkommen enttäuscht. Fanden wir noch am Freitag, zu unserer Nachtwanderung, recht viele Pilze, so sah es heute schon wieder sehr trübe aus. Die trockene Hitze hat ihren Tribut gefordert. Jetzt muss ganz dringend ergiebiger Regen her! Falls noch Substanz im Boden sein sollte, könnte es innerhalb kürzester Zeit wieder besser werden. Wenn nicht, kommt es trotz Regens wieder zum Einbruch. Dann wäre wirklich alles nur ein kurzes Aufflackern gewesen. Und Regen scheint ja in Arbeit zu sein. Ein von Westen her zur Ostsee ziehendes Gewittertief wird heute Nacht wieder vielerorts für heftige Turbulenzen sorgen. Jetzt am Abend entstehen immer mehr Gewitterzellen und der Schwerpunkt der Unwetteraktivität soll sich im Verlauf zu uns in den Nordosten verlagern. Laut aktueller Niederschlagsprognose bei www.wetter-online.de kann es besonders in Schleswig Holstein und Mecklenburg Vorpommer erhöhte Regenmengen, teils bis zu 20 Liter geben. In einzelnen, starken Gewitterzellen, können auch 40 Liter oder mehr zusammen kommen! Natürlich kann es daneben auch wieder Gebiete geben, in denen kaum nennenswerter Regen fallen könnte. Morgen sind wir schlauer!

Diese recht jungen Steinpilze (Boletus edulis) habe ich gestern im Deichelseegebiet fotografiert. Sie weisen nicht zu übersehende Hitze- und Trockenschäden auf. Standortfoto am 20.08.2012.

Diese recht jungen Steinpilze (Boletus edulis) habe ich gestern im Deichelseegebiet fotografiert. Sie weisen nicht zu übersehende Hitze- und Trockenschäden auf. Standortfoto am 20.08.2012.

Mittwoch, 22. August – In der Nacht und auch am Tage zogen gebietsweise heftige Schauer und Gewitter über unsere Pilzregionen. Sie hingen mit dem gestern erwähnten Gewittertief zusammen. Dabei gab es örtlich ergiebige Mengen. Es wird stellenweise von bis zu 30 Litern berichtet. Starke Fallböen sorgten hier und da für Schäden. – Ich traf mich heute morgen mit Andreas Okrent und wir statteten dem Radebachtal einen Besuch ab. Das Pilzaufkommen hat aufgrund der Hitze vom Wochenende stark nachgelassen. Wir freuten uns aber über sehr schöne Igel – Stäublinge und das zweite mal in meiner Pilzlaufbahn konnte ich dem seltenen Grünenden Pfeffermilchling begegnen. Trotz des Holzeinschlags, der diesem Gebiet, mit seinen vielen Raritäten, schweren Schaden zugefügt und auch die Attraktivität des Radebachtals erheblich beeinträchtigt hat, scheint es immer noch für Überraschungen gut genug zu sein. Danach begaben wir uns zum Haushalt Forst. Auch hier für Ende August sehr bescheiden. Für den normalen Speisepilzsammler wäre auch hier kaum etwas zu hohlen gewesen, es sei denn, man hat etwas mehr Zeit zum Suchen um dann mit Anhängsel Röhrlingen vorlieb nehmen müssen. Der im allgemeinen recht seltene Gelbe Steinpilz, wie er auch genannt wird, war heute der häufigste Röhrling. Anbei suchten wir auch in einigen Parkanlagen, die vor allem mit Eichen bestanden waren. Hier sah es teils deutlich besser aus. Vor allem wärmeliebende Sommerröhrlinge wie Wurzelnde Bitter – Röhrlinge, Flocken- und Netzstielige Hexen – Röhrlinge, Fahle Röhrlinge und einige alte Sommersteinpilze waren hier kaum zu übersehen. Der Top – Fund des Tages war allerdings der Rauhe Wulstling! Diesen Pilz hatte ich bis dato höchstens einmal beiläufig im Buch gesehen. Die Amanita – Art ist anscheinend in ganz Deutschland sehr selten und steht auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Pilzarten!

Der Rauhe Wulstling (Amanita franchettii) wirkt wie ein kleiner Pilzpilz, hat aber kegelschuppige Hüllreste und eine gelb geradete, oberseits ebenfalls geriefte Manschette und gelbe Zonen besonders am Stielgrund. Weinrötliche Töne sind nicht auszumachen. Da über die Genießbarkeit der Art wohl nichts genaues bekannt ist, gilt er vorsichtshalber als Giftverdächtig. Rote Liste Deutschland in Kategorie 4 = potentiell gefährdet!

Der Rauhe Wulstling (Amanita franchettii) wirkt wie ein kleiner Perlpilz, hat aber kegelschuppige Hüllreste und eine gelb gerandete, oberseits ebenfalls geriefte Manschette und gelbliche Flockengürtel am Stiel, besonders zum Stielgrund zu. Weinrötliche Töne sind nicht auszumachen. Da über die Genießbarkeit der Art wohl nichts genaueres bekannt ist, gilt er vorsichtshalber als Verdächtig. Rote Liste, Kategorie 4 = potentiell gefährdet! Unter Eiche im Park bei Schloss Wiligrad.

Donnerstag, 23. August – Heute gehen die Hundstage und damit der Hochsommer zu Ende. Heiß war es aber nur an wenigen Tage zu Beginn und zum Ende dieser Zeitspanne. Die kurze Hitzewelle der letzten Tage hat dem ebenfalls kurzen Wachstumsschub ein jähes Ende bereitet. Gebietsweise ist der Waldboden schon wieder stark ausgetrockenet, ausgenommen die Regionen, die in den letzten Tagen von ergiebigen Gewittergüssen getroffen wurden. So z. B. der Haushalt Forst, in dem wir gestern waren. Hier hat es sehr ergiebig geregnet, wo von die durchweichten Böden und große Pfützen kündeten. Auch im Raum Neukloster/Warin soll es viel gegeben haben und auch Klaus Warning aus Bützow meldete starke Regenfälle aus seiner Region. Hier wird es zunächst auch weiterhin einige Pilze geben und in 10 – 14 Tagen darf man gespannt sein, ob sich dort wieder etwas mehr pilzliches Leben regt. Zumal es in den nächsten Tagen immer noch häufig zu Regenfällen kommen soll, bevor in der nächsten Woche, zumindest für einige Tage, wieder trocknes Sommerwetter einkehren soll. Ein allgemeiner Durchbruch zu einer ergiebigen Hochsaison ist zum jetzigen Zeitpunkt, zumindest aus meinem Blickwinkel heraus, nicht auszumachen. Dessen ungeachtet wird allerdings der Wachstumsdrang vieler Pilzarten der Jahreszeit entsprechend immer größer, so dass die Artenvielfalt, egal ob mehr oder weniger Regen, in den nächsten Wochen deutlich zunehmen dürfte. Heute habe ich die Ausstellung wieder erneuert. Es liegen 102 Arten auf den Flächen. Zum erstenmal in diesem Jahr mit dabei: Wolliger Milchling, Rauher Wulstling, Steife Koralle, Grünender Pfeffermilchling, Stink – Schirmling, Herber Saftporling, Lederstiel – Täubling, Rauchfarbener Milchling und Igel – Stäubling.

Parkanlagen sind in den Sommermonaten oft viel interessanter und Pilzreicher als die geschlossenen Wälder. Auch in dieser Parkanlage mit Eichen in der Nähe des Schweriner Sees gab es vor allem Röhrlinge. Hier sehen wir zwei Fahle Röhrlinge, einen Netzstieligen Hexen - Röhrling und einen Wurzelnden Bitter - Röhrling. Standortfoto am 22.08.2012. Der Fahle Röhrling steht original und die restlichen Pilze wenige Meter im Umfeld, somit also ein Standortfoto.

Freitag, 24. August – Am Montag und Mittwoch hat es zwar örtlich ergiebige Regengüsse gegeben, aber eine Flächen deckende, starke Überregnung, die für einen guten Pilzherbst nötig wäre, fand nicht statt. Anders in der Südosthälfte Deutschlands. Wie so oft schon in diesem Sommer liegt von Südwest nach Nordost eine Luftmassengrenze über unser Land, die schwülwarme bis heiße Subtropikluft im Südosten von kühlerer Meeresluft bei uns, in der Nordwesthälfte, trennt. An ihr regenerieren sich immer wieder kleine Tiefdruckgebiete mit starken Regenfällen und Gewittern. So ziehen über die Südosthälfte, vom Schwarzwald ausgehend bis in das südliche Brandenburg auch heute und in der kommenden Nacht wieder starke Regenfälle und Gewitter hinweg. In vielen Regionen dürfte hier in den letzten Tagen weit mehr als 20 Liter gefallen sein, so dass in diesen Gebieten in den nächsten Wochen wohl ein reichhaltiges Pilzwachstum zu erwarten sein dürfte. Auch bei uns wird es allmählich besser werden, schließlich geht es in Richtung September. Zwar sind nicht solche ergiebigen Regenfälle angesagt, aber ab heute Nacht kann es zeitweise zu Regen kommen und am Wochenende soll es viele Schauer und Gewitter geben.

Der kalkhaltige Böden liebende Wurzelnde Bitter - Röhrling war in den letzten Wochen an geegneten Standorten, meist unter Eichen, teils sehr zahlreich zu finden. Kürzlich wurde er auch in die Beratung gebracht und der glückliche Finder wollte sie trotz seines bitteren Geschmacks essen. Nun hat mir dieser Tage jemand berichtet, der auch schon einen Versuch mit ihnen gemacht hat, dass die beim frischen Pilz schwache Bitterkeit, sich beim Zubereiten deutlich verstärkt. Ob er wohl dass Gericht verzehrt hat?. Foto am 22.08.2012 bei Schloss Wiligrad.

Der kalkhaltige Böden liebende Wurzelnde Bitter – Röhrling (Boletus radicans) war in den letzten Wochen an geeigneten Standorten, meist unter Eichen, teils sehr zahlreich zu finden. Kürzlich wurde er auch in die Beratung gebracht und der glückliche Finder wollte sie, trotz ihres bitteren Geschmacks, essen. Nun hat mir dieser Tage jemand berichtet, der auch schon einen Versuch mit ihnen gemacht hat, dass die beim frischen Pilz schwache Bitterkeit, sich beim Zubereiten deutlich verstärkt. Ob er wohl dass Gericht verzehrt hat?. Foto am 22.08.2012 bei Schloss Wiligrad.

Sonnabend, 25. August – Das Herrenholz bei Sternberg/Bützow stand heute auf dem Programm einer öffentlichen Pilzlehrwanderung. Da es zur Aufstehenszeit gegen 06.00 Uhr regnete, hielt es anscheinend einige Pilzfreunde davon ab, sich um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am Busbahnhof einzufinden. So waren wir heute nur sechs Leute und der Regen hatte zu Beginn unserer Wanderung schon längst aufgehört. Der Wald duftete und dampfte – es war ein Pilzwetter von allererster Güte! Und das Angebot an unterschiedlichsten Frischpilzen war sogar recht vielfältig und das beste aller bisherigen Pilzwanderungen in diesem Jahr. Es ist deutlich zu merken, dass es in Richtung Hochsaison geht. Der gemeine Speisepilzsammler von Marone, Pfifferling, Steinpilz und Co. wäre allerdings mit einem langen Gesicht aus dem Walde heimgekehrt, denn diesbezüglich herrschte tote Hose! Siehe auch bei: „Unterwegs im Herrenholz“. Während das Regengebiet aus der Nacht heraus eine mäßige, flächendeckende Überregnung brachte, gab es am Nachmittag und Abend in schwülwarmer Luft noch einige, teils heftige Schauer und Gewitter mit örtlichen Wolkenbrüchen. Langsam, aber sicher, wird das Pilzaufkommen nun immer besser und vielfältiger werden.

Gleich zu Beginn unserer Wanderung erfreuten uns große Rosetten des gewaltigen Riesenporlings (Meripilus giganteus). Der Randbereich war noch zartfleischig genug für einen Speiseversuch. Da keiner wollte, landete er auf unserer Pilzausstellung. Standortfoto am 25.08.2012 im Herrenholz.

Gleich zu Beginn unserer Wanderung erfreuten uns große Rosetten des gewaltigen Riesenporlings (Meripilus giganteus). Der Randbereich war noch zartfleischig genug für einen Speiseversuch. Da keiner wollte, landete er auf unserer Pilzausstellung. Standortfoto am 25.08.2012 im Herrenholz.

Sonntag, 26. August – Zum 8. mal in Folge trafen sich heute die Pilzfreunde aus Rehna und Wismar am Roten See bei Brüel. Wie immer wurden drei Exkursionsgruppen gebildet. Torsten Richter stattete mit seiner Truppe dem Deichelsee einen Besuch ab. Irena Dombrowa fuhr mit einer Gruppe zum Sydowsee bei Wendorf und Reinhold Krakow begab sich mit 6 Leuten und Sohn Jonas in das Warnowtal bei Kaarz/Weitendorf. Im Gegensatz zum Herrenholz, in dem wir gestern unterwegs waren, war es in den heutigen Exkursionsgebieten vergleichsweise trocken und das Pilzaufkommen dem entsprechend bescheiden. Dennoch gelang es uns, unsere vorbereitete Moosfläche mit 43 Arten zu Bestücken. Siehe auch unter „8. Vereinstreffen am Roten See“. Das Wetter war dazu aprilhaft mit Sonne und kräftigen Regenschauern. Örtlich goss es sogar wolkenbruchartig und es sind einige Liter zusammen gekommen. Kein Vergleich aber zum Süden der Republik, wo es über große Strecken in den letzten Tagen zwischen 20 und 60 Liter pro Quadratmeter gab. Hier steht einem pilzreichen Herbstauftakt kaum noch etwas im Wege!

Der leider von Schnecken stark in Mitleidenschaft gezogene Falsche Satans - Röhrling (Boletus legaliae) war neben dem Echten Satans - Röhrling der Star unserer Ausstellung. Während der Satams - Röhrling tatsächlich von hier stammte, brachten den noch selteneren, hier angebildeten Röhrling die Rehnaer Pilzfreunde aus ihren dortigen Edelwald mit. Rote Liste 2 = stark gefährdet!

Der leider von Schnecken stark in Mitleidenschaft gezogene Falsche Satans – Röhrling (Boletus legaliae) war neben dem Echten Satan der Star unserer heutigen Ausstellung. Während der Satans – Röhrling tatsächlich von hier stammte, brachten den noch selteneren, hier abgebildeten Röhrling, die Rehnaer Pilzfreunde aus ihrem dortigen Edelwald mit. Rote Liste 2 = stark gefährdet!

Montag, 27. August – Am kommenden Wochenende findet unser drittes und letztes Pilzwochenende in diesem Jahr statt. Ab heute steht fest, dass das Pilzseminar wie geplant starten kann. Wir haben zwar erst 4 einhalb Anmeldungen, da aber auch das NDR – Fernsehen sein kommen angesagt hat, wäre es schön, wenn noch einige Interessenten zustoßen könnten. Aber auch so wird es sicher wieder eine Runde Sache. Unser Pilzexperte Ulrich Klein aus Hohen Schönberg ist auch wieder mit dabei und wird uns am Freitag eine kurzweilige Einführung in das „Zwischenreich“ geben. Am Sonnabend geht es dann mit einem Drehteam des NDR – Fernsehens in den Wald zu unseren Exkursionen. Das wird sicher sehr interessant werden, denn auch Trüffelhündin Lisa aus Hamburg hat wieder ihr kommen angesagt. Am Sonntag ist dann Bestimmungsarbeit und der Aufbau einer kleinen Ausstellung geplant. Anschließend können wir noch zu einer Abschlussexkursion aufbrechen. Für das leibliche Wohl wird gesorgt, es kann aber auch das Speisenangebot der idyllisch gelegenen Blockhütte am Roten See genutzt werden. Hier steht auch ein Waldcampingplatz zur Übernachtung zur Verfügung, denn unsere Bettenkapazität ist leider nur sehr begrenzt. Siehe auch unter „Termine“. Hoffentlich stellen sich die Pilze auf unser Wochenende ein und lassen uns nicht ganz im Stich!

Dieses schöne Foto des Bewimperten Schildborstlings (Scutellinia scutellata) schickte mir heute Torsten Richter aus Rehna. Er gehört zu den Pilzfunden unseres gestrigen Vereinstreffens am Roten See. Diese kleinen und hübschen Becherlinge lieben äußerst feuchte bis nasse Standorte in Gewässernähe und sind hier recht häufig zu finden.

Dieses schöne Foto des Bewimperten Schildborstlings (Scutellinia scutellata) schickte mir heute Torsten Richter aus Rehna. Er gehört zu den Pilzfunden unseres gestrigen Vereinstreffens am Roten See. Diese kleinen und hübschen Becherlinge lieben feuchte bis nasse Standorte in Gewässernähe und sind hier recht häufig anzutreffen.

Dienstag, 28. August – Heute teilte mir Klaus Warning aus Bützow mit, dass er im Haushalt Forst unterwegs war und innerhalb von zwei Stunden kaum einen Frischpilz gesehen hat. Nicht einmal einen Täubling und das in einem unserer artenreichsten Edelwälder! Ich kann mich kaum entsinnen, jemals ein so schlechtes Pilzjahr wie 2012 erlebt zu haben. Und diese Feststellung teile ich auch mit vielen anderen Pilzfreunden in unserer Region. Es wird zwar in den nächsten Wochen und Monaten mit Sicherheit deutlich mehr Pilze geben, aber wir werden das Jahr 2012 wohl als besonders schwaches Jahr noch lange in Erinnerung behalten oder besser vergessen. Aber möglicherweise beeindrucken uns die restlichen drei Saisonmonate um so mehr. Gestern habe ich übrigens wieder unsere Ausstellung erneuert. Es liegen jetzt 104 Arten auf den Moosflächen. Erstmals in diesem Jahr mit dabei: Rosa – Helmling, Rosablättriger Helmling, Grauer Scheidenstreifling, Kleiner Kakao – Fälbling, Scharfer Honig – Täubling, Trockener Schneckling, Rötender Schüppling, Gallen – Täubling, Goldzahn Schneckling, Gemeiner Wirrkopf, Süßlicher Milchling, Gilbender Erdritterling, Ranziger Trichterling und Spitzwarzige Tramete.

Am vergangenen Mittwoch sah es hingegen im Haushalt Forst noch etwas besser aus. Ich war hier mit Andreas Okrent unterwegs und wir fanden zumindest eine stattliche Anzahl von Anhängsel - Röhrlingen (Boletus appendiculatus). Auch dieser Wachstumsschub scheint durch zu sein. Foto: Andreas Okrent am 22.08.2012.

Am vergangenen Mittwoch sah es hingegen im Haushalt Forst noch etwas besser aus. Ich war hier mit Andreas Okrent unterwegs und wir fanden zumindest eine stattliche Anzahl von Anhängsel – Röhrlingen (Boletus appendiculatus). Auch dieser Wachstumsschub scheint durch zu sein. Foto: Andreas Okrent am 22.08.2012.

Mittwoch, 29. August – Es gibt ja sehr viele Pilzfreunde, die an die Mondphasentheorie glauben, demnach soll es bei zunehmendem Mond mehr Pilze geben, als bei abnehmenden. Der Mond nimmt nun gerade wieder zu, aber das ohnehin nur schwache Pilzwachstum hat weiter abgenommen, dafür gab es ausgerechnet zu seiner abnehmenden und Neumondphase etwas mehr Pilze, ausgelöst durch kräftigere Niederschläge Mitte bis Ende Juli. Ich war ohnehin nie ein Anhänger dieser Mondphasentheorie und habe mich lieber auf die Niederschlagsphasen und die dadurch ausgelösten Wachstumszyklen verlassen. Nun hatte es Mitte letzter Woche und am Wochenende zumindest in einigen Regionen wieder nennenswerte Niederschläge gegeben, die wiederum einen schwachen Wachstumsschub bewirken können. Dieser wird aber erst ab nächster Woche zum tragen kommen, dann haben wir wieder abnehmenden Mond! – Heute war ich zu einer kleinen Wanderung um den Roten See aufgebrochen. Die Region um Brüel hat von den erwähnten Niederschlägen allerdings nicht viel abbekommen, so dass es hier weiterhin recht trocken ist. Es gab auch kaum Frischpilze, wenn man von einem jungen Perlpilz, drei Erlen – Kremplingen und zwei alten Riesen – Krempentrichterlingen einmal absieht. Morgen und am Freitag kann es zwar einige Schauer und Gewitter geben, größere Niederschlagsmengen erwarte ich allerdings nicht. Anders in der Südosthälfte Deutschlands, dort sind wieder starke und ergiebige Regenfälle in Sicht.

Auf einer parkartigen Rasenfläche zum Roten See hin stand die Perlpilz heute mutterseelen allein. Hier kommen auch leichtere Niederschläge sowie Tau zum tragen und können wenigstens den einen oder andern Pilzfruchtkörper aus dem Boden locken. Standortfoto am 29.08.2012.

Auf einer parkartigen Rasenfläche zum Roten See hin stand heute dieser Perlpilz (Amanita rubescens) Mutter Selen allein. Hier kommen auch leichtere Niederschläge sowie Tau zum tragen und können wenigstens den einen oder anderen Pilzfruchtkörper aus dem Boden locken. Standortfoto am 29.08.2012.

Donnerstag, 30. August – Besonders In der zweiten Nachthälfte und am morgen zogen gebietsweise kräftige Schauer und Gewitter durch. Diese haben aber nur punktuell stärkere Regengüsse gebracht. Jetzt am Abend und vor allem morgen kann es noch weitere gewittrige Schauer geben. Das ganze hat zumindest die Folge, dass es in den nächsten Tagen immer mal den einen oder anderen Frischpilz geben wird und vielleicht in der nächsten Woche auch mal ein Paar mehr, zumindest in den Wäldern, die Mitte letzter Woche von stärkerem Gewitterregen getroffen wurden. Am Wochenende haben wir unser letztes, kleines Pilzseminar in diesem Jahr. Ich bin immer noch nicht schlüssig, in welchen Wäldern es am sinnvollsten sein dürfte, unsrere Exkursionen durchzuführen. Wahrscheinlich werden wir wohl die Regionen um Neukloster, Bützow oder Sternberg auswählen.

Der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) ist der einzige, große Blätterpilz, der seit Mai kontinuierlich in unseren Wäldern anzutreffen ist. Früher haben wir ihn auf unseren Pilzwanderungen zum Essen mitgegeben, seit längerer Zeit gilt er aber als schwach giftig!. Standortfoto 22.08.2012 im Haushalt Forst.

Der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) ist der einzige, große Blätterpilz, der seit Mai kontinuierlich in unseren Wäldern anzutreffen ist. Früher haben wir ihn auf unseren Pilzwanderungen zum Essen mitgegeben, seit längerer Zeit gilt er aber als schwach giftig und landet nicht mehr in den Sammelkörben!. Standortfoto 22.08.2012 im Haushalt Forst.

Freitag, 31. August – In der Nacht hat es recht verbreitet noch etwas geregnet, tagsüber blieb es dann aber trocken und von den erwarteten Schauern und Gewittern kam bei uns kaum noch etwas an. Kurioserweise zirkulierte aber am Morgen noch ein Starkregenschauer auf der Insel Poel. Er drehte sich praktisch um die Insel und regenerierte sich immer wieder aufs neue. Labile Höhenkaltluft und das wärmere Ostseewasser sowie etwas kühlere Morgenluft auf der Insel ergaben anscheinend die richtigen Zutaten. Ansonsten können wir auf einen sehr pilzarmen August zurückblicken. Er reiht sich nahtlos in die schwachen Vormonate ein und nur um die Monatsmitte gab es kurzzeitig und regional etwas mehr Pilze. Ungeachtet der Pilzknappheit startete heute wie geplant unser letztes, diesjähriges Pilzwochenende in Mecklenburg. Leider haben sich nur vier Pilzfreunde jeweils aus Hamburg, Lübeck und Frankfurt am Main dazu eingefunden und Ulrich Klein hielt in gewohnter und kurzweiliger Art seinen Einführungsvortrag in die geheimnisvolle Welt der Organismen des Zwischenreiches.

Mit dieser Zeichnung eines unbekannten Künstlers auf dem Hemd unseres heutigen Reverenten wollen wir das August - Tagebuch 2012 ausklingen lassen, den unweit von unserem Seminarort gibt es dieses seltene Motiv auch mit viel Glück in natura zu studieren.

Mit dieser Zeichnung eines unbekannten Künstlers auf dem Hemd unseres heutigen Referenten möchte ich  das August – Tagebuch 2012 ausklingen lassen, denn unweit unseres Seminarortes gibt es dieses seltene Motiv, mit viel Glück, auch in natura zu bewundern. Siehe weiter oben!

Weiter geht es unter „Wetter und Pilze September 2012/1“

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Tagebuch Wetter/Pilze August 2012/1

Die ersten Riesen - Porlinge (Meripilus giganteus) sind da. So wie hier, bilden sie oftmals riesige, rosetenartige Fruchtkörper um alte Baumstümpfe herum. Meist von Buche oder Eiche. Sind die Fruchtkörper noch zart und saftig, können sie gegessen werden. Sie ververbend sich aber schwarz, was wenig appetitlich aussieht. Standortfoto am 01.08.2012.

Die ersten Riesen – Porlinge (Meripilus giganteus) sind da. So wie hier, bilden sie oftmals mächtige, rosettenartige Fruchtkörper um alte Baumstümpfe herum. Meist von Buche oder Eiche. Sind die Fruchtkörper noch zart und saftig, können sie gegessen werden. Sie verfärben sich aber schwarz, was wenig appetitlich aussieht. Standortfoto am 01.08.2012 im Bernitter Holz.

Mittwoch, 01. August – Gestern hat mich Pilzfreundin Angelika Boniakowski angerufen und mir mitgeteilt, dass der Wald „tot“ sei. Kaum noch etwas zu finden! Ich hatte am Wochenende allerdings schon einen positiveren Eindruck, denn es wuchs, zumindest stellenweise, schon so einiges, insbesondere recht viele Täubling. Heute unternahm ich eine Info – Tour durch verschiedene Wälder und kann dem nur beipflichten. Am Wochenende sah es wirklich schon besser aus, jetzt hat es wieder nachgelassen. Die Regenereignisse in unseren Breiten reichen anscheinend immer nur für ein kurzes, zartes Aufflackern und nach wenigen Tagen kommt schon wieder der Einbruch. Uns fehlen nach wie vor grundsteinlegende Starkniederschläge. Trotzdem wird es alles in allem weiter bergauf gehen, auch wegen der bereits fortgeschritten Jahreszeit. Das Wetter spielt im großen und ganzen weiterhin recht gut mit. Auch wenn, wie erwähnt, immer noch eine wirkliche Initialzündung bei uns ausgeblieben ist. In den nächsten Tagen soll es warm und gewittrig weitergehen. An sich richtiges Pilzwetter. Unsere Vereinsfreundin Ingrid Rieck schrieb mir heute z. B. in einer E – Mail, dass es an der mecklenburgischen Seenplatte viele Pilze geben soll. Die haben allerdings in den zurückliegenden Wochen auch öfters Starkregenereignisse gehabt. Auch in Vorpommern dürfte es schon besser aussehen!

Diesen kapitalen Dickhölzling habe ich gestern in der Trechower Holzung bei Bützow fotografiert. Er war Bestandteil einer märchenhaften Sitz- und Raststätte Mitten in diesem interessanten Wald. Sicher werden wir irgendwann auch mit unserer Wandertruppe hier Halt zur Rast machen. Übrigens macht sich bereits der Rotrandige Baumschwamm, wie unschwer zu erkennen ist, an ihm zu schaffen.

Diesen kapitalen Dickhölzling habe ich gestern in der Trechower Holzung bei Bützow fotografiert. Er war Bestandteil einer märchenhaften Sitz- und Raststätte Mitten in diesem interessanten Wald. Sicher werden wir irgendwann auch mit unserer Wandertruppe hier Halt zur Rast machen. Übrigens macht sich bereits der Rotrandige Baumschwamm, wie unschwer zu erkennen ist, an ihm zu schaffen.

Donnerstag, 02. August – Heute Nachmittag rief mich Pilzexperte und Extremkartierer Benno Westphal an und protestierte, dass ich im Tagebuch geschrieben hätte, dass es im Wald schon besser geworden wäre. Er war vom Haushalt Forst heute sehr enttäuscht und hätte auf Grund meiner Prophezeiung mehr erwartet. Vielleicht hatte er noch nicht meine letzten Einträge gelesen, denn vom Haushalt Forst war ich am Sonntag auch enttäuscht. Bei unseren Raritäten – Jägern macht sich allmählich Unruhe breit. Sie wollen endlich seltene und tolle Arten finden, aber die guten Wälder sind meistenteils immer noch pilzarm. Nur punktuell und regional gibt es kurzzeitig mal mehr Pilze. Grund sind die weiterhin sehr unterschiedlich verteilten Niederschläge. Sie lassen nur sporadisch Fruchtkörper sprießen und dann noch jeweils in verschiedenen Wäldern in teils unterschiedlichen Zyklen, je nach dem, wo gerade die Starkregenschauer vor Tagen oder Wochen besonders ergiebig waren. Auch heute zogen stellenweise wieder kräftige Gewittergüsse über einige unserer Pilzregionen. Insbesondere von Wismar aus Richtung Süden. Dabei wurden auch unsere Exkursionsgebiete des morgen beginnenden „Pilzwochenendes in Mecklenburg“ voll getroffen. Sie werden zunächst aber höchstens bewirken, dass sich bereits vorentwickelte Fruchtkörperanlagen im Boden, bei dem schwülwarmen Wetter zügiger und besser entfalten können.

Am Dienstag wurden mir von zwei unterschiedlichen und weit auseinander liegenden Stellen Wurzelnde Bitter - Röhrlinge (Boletus radicans) in der Pilzberatung vorgelegt.

Am Dienstag wurden mir von zwei unterschiedlichen und weit auseinander liegenden Standorten Wurzelnde Bitter – Röhrlinge (Boletus radicans) in die Pilzberatung gebracht. Es gibt also zur Zeit auch einige, teils seltene Röhrlinge. 

Freitag, 03. August – An diesem Wochenende läuft bei uns in Keez wieder ein „Pilzwochenende in Mecklenburg“. Leider haben wir dieses mal unser Wochenend – Seminar nicht voll bekommen. Wir hatten nur 4, statt mindesten 5 Teilnehmermeldungen, davon sind heute sogar zwei wieder abgesprungen. Da nun aber zwei weitere Leute aus Schleswig – Holstein angereist waren und sich auf dem Campingplatz am Roten See eingemietet haben, führen wir unser geplantes Pilzwochenende in abgespeckter Form, also ohne eine theoretische Einführung in die Pilzkunde, trotzdem durch. Diesbezüglich starteten wir heute zu einer ersten Exkursion durch das Deichelseegebiet bei Brüel. Das Pilzaufkommen war erwartungsgemäß sehr bescheiden, aber es konnten trotzdem einige mehr oder weniger interessante Arten gefunden und besprochen werden. Allem voran einige Täublinge.

Auch dieses zarte und filigrane Gebilde war mit dabei. Es ist keine Blüte, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte, sondern der Hut des hübschen Gold - Mistpilzes (Bolbitius vitellinus). Der Pilz reagirte umgehend auf den gestrigen, starken Gewitteregen und ist praktisch übernacht gewachsen.

Auch dieses zarte und filigrane Gebilde war mit dabei. Es ist keine Blüte, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte, sondern der Hut des hübschen Gold – Mistpilzes (Bolbitius vitellinus). Der Pilz reagierte umgehend auf den gestrigen  Gewitterregen, der übrigens im Warnow – Bogen zwischen Gädebehn und Crivitz sehr ergiebig war, und ist praktisch über Nacht gewachsen.

Sonnabend, 04. August – Im Rahmen unseres Mini – Pilzwochenendes habe ich heute mit Pilzfreunden, die aus Schleswig Holstein zu uns gereist waren, eine größere Exkursion vom Waldschlösschen bis Augustenhof unternommen. Zunächst ging es durch sandig – saure Nadelwälder und im Anschluss durch das Warnow – Durchbruchstal bei Gädebehn. Das Pilzaufkommen war für Anfang August auch hier mehr als bescheiden. Insbesondere fanden wir Kleinarten aus verschiedenen Gattungen wie z. B. den Rüblingen, Rißpilzen, Trompetenschnitzlingen, Kahlköpfen, Schwindlingen, Helmlingen, Mehlschirmlingen u. s. w. Aber auch eine Mahlzeit Pfifferlinge und einen wunderschönen Schwefelporling konnten wir als Krönung von unserer Exkursion mit nach Keez bringen. Die Pfifferlinge wurden von Irena umgehend zubereitet und zusammen mit Fleisch und Kartoffeln zum Abendbrot serviert. Das im großen und ganzen schöne Sommerwetter wurde zeit- und gebietsweise von teils kräftigen Schauern und Gewittern unterbrochen. Örtlich gab es sehr heftige Entwicklungen. Nachdem uns am Nachmittag ein eher moderates Gewitter im Wald bei Gädebehn überraschte und wir uns in einer Wanderhütte unterstellen konnten, gab es am frühen Abend im Raum Brüel/Crivitz/Sternberg ein extrem starkes Gewitter mit sintflutartigem Regen und Hagelschlag. Schlamm  ergoss sich samt Hagelmassen auf einigen Straßenabschnitten und Bäume wurden teilweise entlaubt. Noch Stunden nach dem Gewitter dampften die Felder, Wiesen und Straßenränder b. z. w bildete sich dichter Bodennebel über den immer noch liegenden, bis zu 20 cm dicken Hagelfeldern. Ganze Äcker wurden in Schlamm und Eiswüsten verwandelt. Auf den Straßen konnte ich mit meinem Kleinraftroller teilweise nur Schritttempo fahren, weil Schlamm, Laub, kleine Äste und körniges Eis die Straßen zu unberechenbaren Rutschbahnen verwandelten. Und das immerhin noch drei Stunden nach dem Unwetter. Bei diesem Gewitter sind in der genannten Region innerhalb von nur wenigen Minuten bis zu 20 Liter pro qm vom Himmel gestürzt! Auch in den nächsten Tagen soll es weitere, teils kräftige Gewitter geben. Besonders für Montag sind nochmals hohe Regensummer vorhergesagt. Die Region um den Schweriner See, insbesondere auch zwischen Schwerin, Crivitz und Sternberg hat seit Donnerstag allgemein mindestens um 20 Liter, örtlich sicher auch erheblich mehr bekommen. Die Niederschläge haben hier wirklich durchschlagenden Erfolg gehabt und sollten in 10 bis 14 Tagen deutlich was bewirken. Wir dürfen hoffen!

Schlamm und Eismassen noch drei Stunden nach dem Gewitter bei Sagsdorf fotografiert. So sah es teilweise auch auf den Strassen aus. Winterliche Impressionen mitten im Hochsommer.

Schlamm und Eismassen noch drei Stunden nach dem Gewitter bei Sagsdorf fotografiert. So sah es teilweise auch auf den Straßen aus. Winterliche Impressionen mitten im Hochsommer.

Sonntag, 05. August – Da unsere Gäste aus Schleswig Holstein ihr Zelt wegen des Unwetters bereits gestern Abend zusammen packten und die Heimreise antraten, weil alles komplett durchnässt war, stand heute Jonas im Mittelpunkt und konnte bestimmen, was heute passieren sollte. Er plädierte für einen Ausflug nach Schwerin. Wir unternahmen eine Stadtrundfahrt mit dem Doppelstockbus und erfuhren viel interessantes und wissenswertes über die historische Altstadt und dem ehemals Großherzoglichen Märchenschloss am Schweriner See, in dem heute das Landesparlament sein Platz gefunden hat. Bei der Gelegenheit schauten wir uns auch kurz unter den alten Bäumen des Schlossparks um und konnten noch einige Pilze für unsere Dauerausstellung organisieren. Vom Wetter her hatte es sich heute beruhigt und nur am Vormittag regnete es mitunter ein wenig. Im laufe der Nacht und morgen soll die Schauer- und Gewitterneigung wieder deutlich zunehmen und für Regennachschub sorgen.

Diese seltenen Schwarzanlaufenden Täublinge (Russula albonigra) begeisterten mich heute von den wenigen Arten, die wir im Schloßpark fanden, am allermeisten. Im Gegensatz zum Dickblättrigen Schwarztäubling

Diese seltenen Schwarzanlaufenden Täublinge (Russula albonigra) begeisterten mich heute, von den wenigen Arten, die wir im Schlosspark fanden, am allermeisten. Im Gegensatz zum Dickblättrigen Schwarztäubling wirklich eine Rarität! Standortfoto am 05.08.2012.

Montag, 06. August – Nach dem am Morgen schauerartige Regenfälle durchzogen, herrschte tagsüber freundliches und angenehm temperiertes Wetter, bevor uns am Abend eine neuerliche Schauerlinie erreichte. Örtlich gab es wieder kräftige Regengüsse. Die Schauer und Gewitter der letzten Tage haben stellenweise, insbesondre auch in einigen Wäldern des Naturparks Sternberger Seenland, recht gute Bedingungen für ein deutlicher zunehmendes Pilzwachstum ab nächster Woche geschaffen. Die durchschnittlichen Regenmengen in unserem Einzugsgebiet lassen aber teils immer noch zu wünschen übrig. Dazu erreichte mich auch eine E- Mail von unserem Leser Peter Hildebrandt, dessen Pilzrevier die Dübener Heide ist. Dort soll es in letzter Zeit viel geregnet haben, aber die Pilze wachsen trotzdem nicht zufriedenstellend, obwohl er das seltene Glück hatte, dort kürzlich den Gelben Rauhfuß wieder entdeckt zu haben. Er meint, dass sich die meisten Pilze auch in diesem Jahr noch von dem Super Pilzherbst 2010 erholen und immer noch kein stärkeres Fortpflanzungs- b. z. w. Neuland – Eroberungsbedürfnis verspüren. Nun, wir werden sehen! Ich habe heute wieder unsere Ausstellung frisch bestückt. Es liegen 79 Arten auf den Flächen. Neu dabei in diesem Jahr: Schwarzanlaufender Täubling, Grüngefelderter Täubling, Samtfuß – Krempling, Graugrüner Birkenpilz, Buchen Spei – Täubling und Halbresupinater Knorpelporling.

Inzwischen hat der zweite Wachstumsschub von Schwefelporlingen (Laetiporus sulphureus) eingesetzt. Er kommt aber nicht an den Bäumen, an denen er schon im Frühling war. Dieser wuchs an einem Eichenstubben bei Augustenhof.

Inzwischen hat der zweite Wachstumsschub von Schwefelporlingen (Laetiporus sulphureus) eingesetzt. Er kommt aber nicht nochmals an den Bäumen, an denen er schon im Frühling gefunden wurde. Dieser wuchs an einem Eichenstubben bei Augustenhof. Zum Essen war er aber schon etwas zu weit.

Dienstag, 07. August – Pilzfreundin Agnelika Boniakowski rief mich heute Nachmittag an, ohne von der Pilzfront etwas neues berichten zu können. Sie war in einem gehaltvollen Buchenmischwald bei Wismar unterwegs. Das Gebiet zählt zu unseren artenreichsten Wäldern. Der Wald ist „tot“, so ihre Formulierung. Bis auf vereinzelte Täublinge und einige Stockschwämmchen war nichts zu machen. Schließlich mußte sie fluchtartig den Wald verlassen, da plötzlich ein starker Gewitterschauer einsetzte. Davon gab es heute wieder einige in unserer Region, die zumindest örtlich wieder etwas Regennachschub brachten. Insgesamt haben wir nun überall in unseren Pilzgebieten zumindest so viel Niederschlag bekommen, dass es ab nächster Woche wieder besser werden sollte. In einigen Regionen rechne ich auch mit einem deutlichen Schub von Sommerpilzen, denn es wird für diese Arten allmählich Zeit, um etwas für ihre Vermehrung zu tun. Mit einem Durchbruch in Richtung Hochsaison (Mitte August – Mitte Oktober) rechne ich aber noch nicht, denn erfahrungsgemäß stabilisiert sich die Großwetterlage Mitte des Monats oftmals und trocknes Sommerwetter könnte Einzug halten. Der Siebenschläfer – Zeitraum läuft aus! Tatsächlich scheint in der Mittelfrist – Prognose von www.wetter-online.de von heute ein solcher Trend erkennbar zu sein. Es soll zunehmend sommerlich warm und sonnig werden. Es besteht im weiteren Verlauf zwar eine erhöhte Gewitterneigung, es wird aber meist nur mit Wärmegewittern gerechnet, und diese tun sich bei uns in Küstennähe oft schwer. Es sei denn, dass Ostseewasser ist warm genug, um besonders auch nachts eine ausreichende Konvektion entstehen zu lassen, was besonders im August und September bei entsprechenden Wetterlagen häufig der Fall ist. Begünstigend wirken sich dann allerdings in der Höhe ausgeprägte Tiefs, Kaltfronten oder sogenannte Kaltlufttropfen aus.

Auch Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) gibt es in diesem Sommer wesentlich weniger als im letzten mit Rekordregenfällen. Aber dennoch ist er zur Zeit im Nordwestmecklenburger Raum der einzige von den bekannten Speisepilzen, den man mit etwas Glück in pilzgerichtstauglichen Mengen finden kann. Dieses Foto schickte mir Andreas Okrent im Juli 2012 aud der Nähe von Graal - Müritz.

Auch Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) gibt es in diesem Sommer wesentlich weniger als im letzten  Jahr mit sommerlichen Rekord Niederschlägen. Aber dennoch ist er zur Zeit im Westmecklenburger Raum fast der einzige von den bekannten Speisepilzen, den man mit etwas Glück in pilzgerichtstauglichen Mengen finden kann. Dieses Foto schickte mir Andreas Okrent im Juli. Er hat es in der Nähe von Graal – Müritz aufgenommen.

Mittwoch, 08. August – Heute war ich um 09.00 Uhr mit Andreas Okrent zu einer Exkursion durch den Haushalt Forst verabredet. Ich brauchte Ausstellungsmaterial und Andreas hoffte, einige schöne, möglichst auch seltene Pilze vor die Fotolinse zu bekommen. Er schwärmt immer noch von dem Super – Sommeraspekt von 2010. Aber auch heute war das Angebot im Haushalt Forst von der damaligen Fülle weit entfernt. Trotzdem hat es sich gelohnt, den weiten Weg von Graal – Müritz aus zu machen. Arten wie den Eichhasen und den Igel – Stäubling sind in seinen Sandwäldern kaum zu finden. Schmarotzer – Röhrlinge boten ebenfalls ein wunderbares Fotomotiv und werden als Besonderheit unsere morgige Ausstellung bereichern. Ansonsten einige Täublinge, Perlpilze, Breitblätter, Dachpilze u. s. w. Auch der Speisepilzfreund wäre heute durchaus auf seine Kosten gekommen. Mehrere Buchenstubben waren teilweise dicht an dicht mit der herrlichsten Stockschwämmchen besetzt. Dazu immer mal einige große Laubwaldpfifferlinge. Außerdem entdeckte Andreas unter einer alten Eiche bei Wiligrad viele junge Wurzelnde Bitter – Röhrlinge. Sollten diese als erstes Anzeichen eines bevorstehenden Röhrlings – Schubes gewertet werden? Warten wir`s ab! Leider mussten wir unsere Exkursion früher als geplant abbrechen, da es kräftig an fing zu regnen. Auch heute zogen wieder verbreitet kräftige Gewitterschauer über unsere Pilzregionen. Sollten sich in den nächsten ein bis zwei Wochen nicht deutlich mehr Pilze entwickeln, liegt es wohl kaum noch am Feuchtigkeitsmangel!

Andreas beim Fototermin mit Schmarotzer - Röhrlingen, die parasitär auf Dickschaligen Kartoffel - Hartbovisten wachsen. Mam findet sie vorzugsweise am Rande von Sumpf- und Moorlöchern und an Grabenböschungen. Obwohl der Wirt giftig ist, können die Röhrlinge gegessen werden, sollten aber lieber geschont werden. 08.08.2012.

Andreas beim Fototermin mit Schmarotzer – Röhrlingen, die parasitär auf Dickschaligen Kartoffel – Hartbovisten wachsen. Sie werden vorzugsweise am Rande von Sumpf- und Moorlöchern und an Grabenböschungen gefunden. 08.08.2012.

Donnerstag, 09. August – Gestern Abend war ich noch kurz in der Parkanlage am Seeblick, um noch einige Exponate für unsere Ausstellung zu sammeln. Es gab vor allem recht viele Täublinge und vereinzelte Milchlinge. Auf dem teils vermoosten Parkrasen, außerhalb dichter Baumkronen, war es matschig – nass. Direkt in Stammnähe der großen Bäume war der Boden nach wie vor knochenhart und staubtrocken. Hier waren die Niederschläge der letzten Zeit spärlicher als im großen Rest unserer Pilzgebiete. Von einem Röhrlingsschub war leider nichts zu sehen. Beim Wetter scheint sich meine gestrige Vermutung zu bestätigen. Jetzt kommt der Sommer mit Dauerschönwetterhoch, oft trockener Luft und zeitweilig auffrischenden Ostwinden. Schwache gewittrige Störungen können da nur punktuell etwas Regen bringen. Allerdings erwarte ich zunächst trotzdem eine deutliche Verbesserung. Ein schwacher bis mäßiger Sommerschub dürfte im Bereich des möglichen liegen und von der zunehmenden Wärme zusätzlich beschleunigt und gestützt werden. Heute habe ich unsere Ausstellungsflächen erneuert. Es liegen 92 Arten aus, davon erstmals in diesem Jahr mit dabei: Schmarotzer – Röhrling, Eichhase, Morse – Täubling, Fransiger Wulstling und Wechselfarbiger Spei – Täubling.

Der Schmarotzer - Röhrling (Xerocomus parasiticus) könnte theoretisch gegessen werden, obwohl er von den giftigen Dickschaligen Kartoffel - Hartbovisten lebt. Da die Art aber nicht besonders häufig vorkommt, sollte aber geschont werden. Standortfoto am 08.08.2012 im Haushalt Forst.

Der Schmarotzer – Röhrling (Xerocomus parasiticus) könnte theoretisch gegessen werden, obwohl er sich von den giftigen Dickschaligen Kartoffel – Hartbovisten ernährt. Da die Art aber nicht besonders häufig vorkommt, sollte sie geschont werden. Standortfoto am 08.08.2012 im Haushalt Forst.

Freitag, 10. August – Heute setzte ich nach längerer Pause meine Umrundung des umfangreichen Waldgebietes zwischen Neukloster/Warin und Blankenberg fort. Ich habe einen weiteren, kleinen Teilbereich bei Nisbill absolviert und dabei wieder ein kleines, aber tolles Revier für Birkenpilze, Rotkappen und Steinpilze entdeckt. Leider war von den genannten Arten weit und breit nichts zu sehen. Die einzigen Röhrlinge, die ich heute fand, waren jeweils ein junger Gold – Röhrling und ein Rotfüßchen, ebenfalls ganz frisch gewachsen. Ansonsten hauptsächlich Kleinarten wie Waldfreund – Rüblinge, Lilablättrige Mürblinge oder Glimmerige Mehlschirmlinge. Das Wetter mutete dazu schon ein wenig herbstlich an. Auf der Ostseite unseres zukünftigen Sommerhochs „Zacharias“, strömte wolkenreiche Kaltluft von der Nordsee her ein. Am Nachmittag tröpfelte es gelegentlich auch ein wenig. Die Strömung soll jetzt über Nord auf Ost drehen und es wird zunehmend sonniger, trockner und auch wärmer. Die Urlauber wird es freuen, aber auch uns Pilzfreunden kann diese Entwicklung zunächst nur wenig anhaben. Wir erwarten ja erst einmal, zumindest vorübergehend, eine Verbesserung des Pilzaufkommens ab nächster Woche. Wie es dann weitergeht, steht in den Sternen. Auf jeden Fall soll es zunächst sommerlich warm mit viel Sonne bleiben. Allerdings deuten die Wettercomputer in der Auswertung der Mittelfristprognose bei www.wetter-online.de eine zunehmende Gewitterneigung an. Zunächst vor allem für die Südwesthälfte Deutschlands und später auch bei uns im Norden. Wir lassen uns überraschen!

An einem trockenen, sonnigen und mit vielen Birken bestandenen Hang fand ich die beiden besten Pilzarten meiner heutigen Kurzexkursion. Den Birkenblättling (Panus conchatus) und den hübschen nördlichen Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabarina). Die beiden Arten habe ich allerdings für ein gemeinsammes Foto etwas näher zusammen gerückt und am Standort fotografiert. 10.08.2012.

An einer trockenen, sonnigen, mit vielen Birken bestandenen Stelle, fand ich die interessantesten Pilzarten meiner heutigen Kurzexkursion. Den Birkenknäuling (Panus conchatus) und den hübschen Nördlichen Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabarinus). Etwas näher zusammen gerückt und am Standort fotografiert am 10.08.2012.

Sonnabend, 11. August – Das Wiechmannsdorfer Holz gehört zum bewaldeten, eiszeitlich geprägten Höhenrücken der Kühlung, oberhalb des Ostseebades Kühlungsborn. Es war Ziel unserer heutigen Pilzlehrwanderung. Wir waren zwar nur sechs Leute, aber bei dem lausigen Pilzaufkommen heute, immer noch viel zu viele. Es sieht derzeit ja überall mehr als bescheiden aus, aber weniger wie hier, geht kaum noch! Siehe auch unter „Pilzwanderung mit Ostseeblick“. Das Wetter war zum Wandern aber ideal. Viel Sonne, wenig Wind und äußerst angenehme, wohltuende Luft ohne Wärmebelastung in einer der schönsten norddeutschen Landschaften. Es soll zunächst, dank Hoch „Zacharias“, schön weiter gehen, wobei die Temperaturen auf sommerliches Niveau ansteigen sollen. Erst in der zweiten Wochenhälfte können wir mit einer allmählichen Zunahme der Niederschlagstätigkeit rechnen.

Unterdessen scheinen sich die Steinpilze wider anzukündigen. Diesen jungen Fichtensteinpilz (Boletus edulis) fotografierte Andreas Okrent bei Graal - Müritz. Ab nächster Woche wird es also wieder einige Steinpilze geben. Es wird langsam wirklich Zeit!

Unterdessen scheinen sich die Steinpilze erwartungsgemäß wieder anzukündigen. Diesen jungen Fichtensteinpilz (Boletus edulis) fotografierte Andreas Okrent bei Graal – Müritz. Ab nächster Woche wird es also wieder einige Steinpilze geben. 

Sonntag, 12. August – Von Augustenhof bis Vorbeck verlief die Strecke unserer heutigen Warnow – Exkursion. Dazu hatten sich insgesamt 11 Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste eingefunden. Bei traumhaft schönem und angenehm temperiertem Wetter durchstreiften wir einen weiteren Teilbereich der Warnow. Auf sandigem Untergrund dominierten Eichen, Birken, Kiefern und Erlen. Eigentlich ein gutes Revier für Sommersteinpilz und Co., aber nichts zu sehen. Keine Veränderung des minimalistischen, sehr bescheidenen Pilzaufkommens. Einzig frische Wiesen – Staubbecher deuteten einen neuen Entwicklungsschub beim allgemeinen Pilzaufkommen an. Siehe auch unter: Von „Augustenhof bis Vorbeck“. Auch Irena und Jonas kontrollierten heute einige Zeigerstellen. Hier waren die ersten Anzeichen schon deutlicher – die Parasole sind am kommen! Diese unübersehbaren Riesen – Schirmpilze läuten nun endlich den erwarteten  Wachstumsschub ein. Ich bin gespannt, wie intensiv er ausfallen wird. Ich Denke, zumindest Sommersteinpilze sollten in den nächsten 10 Tagen reichlicher wachsen, da es für sie allmählich Zeit wird. Es wird also spannend! Gibt es wieder nur ein leichtes aufflackern oder wird es substanzieller? Die kommenden Tage werden es zeigen!

Diese Wiesen - Staubbecher (CVacsellum pratense) standen heute auf einer Rasenfläche in Vorbeck. Es ist wahrlich keine Zeigerart, aber immerhin ein Zeichen, dass sich nach den Regenfällen der letzten Zeit wieder eine neue Pilzgeneration entwickeln sollte. Standortfoto am 12.08.2012.

Diese Wiesen – Staubbecher (Vacsellum pratense) standen heute auf einer Rasenfläche in Vorbeck. Es ist wahrlich keine klassische Zeigerart, aber immerhin ein Zeichen, dass sich nach den Regenfällen der letzten Zeit wieder eine neue Pilzgeneration auf den Weg machen sollte. Standortfoto am 12.08.2012.

Montag, 13. August – Gestern Abend hatte ich noch eine Pilzberatung. Ein junger Mann hat im Wismarer Stadtgebiet eine ganze Menge steinpilzähnlicher Röhrlinge gefunden, aber erkannte, dass es sich nicht um Steinpilze handelt. Er konsultierte zunächst einen ehemaligen Pilzberater in Neukloster, aber der konnte auch nicht weiter helfen. Da ich gerade an unserem Rückblick von der gestrigen Vereinsexkursion arbeitete, war ich zufälligerweise auch noch Sonntag Abend im Laden. Er rief mich an, ob er mit seinen Fundstücken noch schnell vorbei kommen könne. Obwohl die Pfanne schon startklar gemacht wurde, wollte er vorsichtshalber doch noch Klarheit haben, um welche Pilzart es sich genau handelt. Als er mit den teils riesigen Röhrlingen bei mir im „Steinpilz“ erschien, war mir bereits klar, von welcher Lokalität diese Pilze stammten. Schon in der letzten Woche hatte ein Streifenpolizist einige von ihnen „sichergestellt“ und ist ebenfalls damit zu mir gekommen, bestimmt auch mit der Absicht, sich ein ausgiebiges Mahl in die Pfanne zu hauen. Da er aber keine 2 Euro für eine Pilzberatung ausgeben wollte, ließ er die Pilze für unsere Ausstellung hier. Mein Assistent Peter Kofahl ist zur Zeit leider krank und kann keine Stadttouren mehr laufen, um Ausstellungspilze zu organisieren. Auch diese Stelle, mit den Wurzelnden Bitter – Röhrlingen, gehört zu seinen Standard – Stellen und er bringt dann nach und nach welche mit. Jetzt wuchern sie hier ungestört, solange bis jemand vorbei kommt und diese massigen Pilze zum Verzehr einsammelt b. z. w. damit zu mir zu kommt. Immerhin stehen zeitweise über hundert Exemplare dieser Dickröhrlinge, teils büschellig, am Standort und bieten einen unübersehbaren Blickfang. Vor länger Zeit brachte mir ebenfalls ein Zufallsfinder sogar monströse Exemplare von über 40 cm Hutdurchmesser von dort an. Man hätte sie als Sessel nutzen können, denn zum Essen waren diese Pilze schon viel zu alt und sind aufgrund ihrer Bitterkeit ohnehin kaum zu gebrauchen. Er ist zwar im Aroma nicht so heftig wie der allseits „beliebte“, bekannte und gefürchtete Gallen – Röhrling, aber trotzdem nicht empfehlenswert. Mein gestriger Kunde wollte es aber dennoch probieren. Vielleicht meldet er sich ja nochmal, um uns zu berichten, wie sein kulinarisches Experiment ausgegangen ist. Ansonsten wollte er sich einen geeigneten Standort unter Eichen suchen und die Pilze dort verteilen, in der Hoffnung, sie dort ansiedeln zu können. Sicher kann man diesbezüglich nachhelfen, aber es müssen auch die Bodenverhältnisse stimmen. Dieser schöne Dickröhrling benötigt nämlich unbedingt Kalk im Boden und der ist in den städtischen Anlagen durch Häuser und Straßenbau meist genügend vorhanden.

Das solche Pilze gerne eingesammelt, in der Hoffnung auf ein schmackhaftes Pilzgericht, werden, liegt auf der Hand. Auf den ersten Blick ähneln sie mitunter doch etwas den Sommersteinpilzen, die haben aber kein gelbliches Fleisch und bekommen bei Berührung auch keine blauen Flecke. Der Wurzelnde Bitter . Röhrling gilt als ungenießbar, auch wenn er lange nicht so bitter schmeckt wie der Gallen - Röhrling.

Das solche Pilze gerne eingesammelt werden, in der Hoffnung auf ein schmackhaftes Pilzgericht, liegt auf der Hand. Auf den ersten Blick ähneln sie tatsächlich etwas den Sommersteinpilzen, die haben aber kein gelbliches Fleisch und bekommen bei Berührung auch keine blauen Flecke. Der Wurzelnde Bitter – Röhrling gilt als ungenießbar, auch wenn er lange nicht so bitter schmeckt wie der Gallen – Röhrling.

Dienstag, 14. August – Heute habe ich einige Kontrollgänge in Revieren unternommen, die am 02. August von kräftigen Gewitterzellen getroffen wurden und auch danach noch einige starke Schauer abbekommen haben. Ich war in den sandigen Wäldern bei Venzkow und Jülchendorf. Es sind seit dem 12 Tage vergangen und es sollte sich allmählich etwas tun. Es tut sich auch etwas, aber mehr als das befürchtete kurzzeitige Aufflackern eines äußerst minimalen Wachstumsschubes, wenn man es überhaupt so nennen mag, war nicht zu beobachten. Es waren einige frische Champignons, Körnchen – Röhrlinge, Täublinge, Perlpilze und sogar, worüber ich mich sehr freute, ein junger Grüner Knollenblätterpilz erschienen. An einige Stellen tauchten Falsche Pfifferlinge auf und Irena entdeckte am Abend noch ein Nest mit zahlreichen Zwiebeln von Erdsternen. Von Steinpilzen keine Spur, obwohl ich gezielt auch solche Stellen nach schaute. Aber bis zum Wochenende könnte vielleicht doch noch der eine oder andere auftauchen. Ich Denke, wir können den Pilzsommer 2012 als extrem pilzarm zu den Akten legen, denn jetzt rollt zunächst die heftigste Hitzewelle dieses Sommers an und sollten sich doch noch mehr Pilze zeigen, werden sie am Wochenende, zumindest wenn sie an sonnigen Stellen wachsen, gleich am Standort geschmort und gegart. Die Hundstage dauern noch bis zum 23. des Monats, dann soll es wieder deutlich kühler und auch feuchter werden. Wir müssen also diese Sommerhitze noch hinter uns bringen und wenn dann die Niederschläge ergiebig sein sollten, muss es unweigerlich losgehen. Dann schreiben wir aber schon September und somit ist Herbstzeit. Sollte es dann sehr viel Regen geben, könnte alles wieder explodieren und wir haben innerhalb weniger Wochen eine unglaubliche Fülle an unterschiedlichsten Pilzen. Sommer- und Herbstaspekt in einem! Das mag ich zwar nicht so gerne, muss mich aber damit abfinden. Den meisten Speisepilzsammlern würde es aber gefallen und gleich wird von einem Super – Pilzjahr gesprochen. Das kann es in diesem Jahr, jedenfalls von meiner Betrachtungsweise ausgehend, aber nicht mehr geben, auch wenn der Herbst noch so toll ausfallen sollte. Die These mit den Schwefelporlingen (viele Schwefelporlinge im Frühling = schlechtes Pilzjahr!) hat sich mal wieder in eindrucksvoller weise bestätigt, denn ich kann mich kaum erinnern, in den letzten Jahren einen derart pilzarmen Sommer erlebt zu haben. Sollte es aber weiterhin eher nur moderate Niederschläge geben, wird es sich langsamer und weniger spektakulär entwickeln und wir haben länger etwas davon. Auf jeden Fall muss und wird in diesem Herbst noch einiges los sein! Übrigens habe ich bereits gestern unsere Ausstellung wieder erneuert. Es liegen 84 Arten auf den Flächen. Erstmals in diesem Jahr mit dabei: Fleischroter Schönkopf, Schwarzblauender Röhrling, Glimmeriger Mehlschirmling, Birken – Knäuling und Krönchen Träuschling.

Diese jungen Riesen - Schirmpilze (Macrolepiota procera) fand Irena am Sonntag. Sie läuten ab Juli einen jeden Wachstumsschub ein. Ich habe sie heute auf unseren Moosflächen in Keez fotografiert.

Diese jungen Riesen – Schirmpilze (Macrolepiota procera) fand Irena am Sonntag. Sie läuten ab Juli einen jeden Wachstumsschub ein. Ich habe sie heute auf unseren Moosflächen in Keez fotografiert.

Mittwoch, 15. August – Trockene Luft, Sonne und moderate Wärme bestimmen gegenwertig unser Wetter. Für die Entwicklung von Pilzen nicht gerade ideal, aber trotzdem wagen sich hier und da einige an die Oberfläche. Ausgelöst durch die kräftigen Gewitterschauer in der ersten Monatsdekade. Ich umrundete heute den Roten- und den Hohlsee bei Brüel. Dabei hat sich meine Befürchtung erhärtet, dass die Niederschläge tatsächlich nur ein kurzes Aufflackern ausgelöst haben. Es gab einige frische Rotfüßchen, Eichen – Filzröhrlinge, Körnchen Röhrlinge und sogar einen schönen, kernigen, madenfreien Echten Steinpilz, der aber weniger fotogen war, da seine Stielrinde durch die trockene Luft auf geplatzt war und sich zum Hut hochkrempelte. Ansonsten ein sehr schönes Exemplar und der erste dieser Art für mich in diesem Jahr. Des weiteren gab es einige Täublinge, Perlpilze, Erlen – Kremplinge, einen Grünen Knollenblätterpilz u.s.w.. Ein Erfolgserlebnis hatte heute aber Andreas Okrent aus Graal – Müritz. Er ist einmal mehr mit dem Zug und per Fahrrad in den Haushalt Forst aufgebrochen, um interessante Pilzarten vor die Fotolinse zu bekommen. Bereits in der letzten Woche beobachtete er dort unter einer Eiche zahlreiche junge Wurzelnde Bitter – Röhrlinge. Heute waren sie schon von weitem zu sehen und recht groß geworden. Zum Glück hatte er noch eine Tasche dabei, denn an den 30 Sommersteinpilzen, die sich zusätzlich unter dieser alten Eiche einfanden, konnte er nicht vorbeikommen und nahm sie seiner Mutter zum Verspeisen mit. Hier gab es punktuell wirklich einen Röhrlings – Schub wie er im Buche steht!

Ausschließlich unter Birken finden wir den minderwertigen Verblassenden Täubling (Russula pulchella). Seine himbeerrote Hutfarbe blaßt im Sonnenlicht sofort nach graiweißgelblich aus, wie auf dem größeren Exemplar links oben besonders gut zu erkennen ist. Standortfoto am 15.08.2012 am Roten See.

Ausschließlich unter Birken finden wir den minderwertigen Verblassenden Täubling (Russula pulchella). Seine himbeerrote Hutfarbe blasst im Sonnenlicht sehr schnell nach grauweißgelblich aus, wie auf dem größeren Exemplar links oben besonders gut zu erkennen ist. Standortfoto am 15.08.2012 am Roten See.

Weiter geht es unter „Wetter und Pilze August 2012/2“

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Tagebuch Wetter und Pilze im Juli 2012/2

Allmählich zieht pilzliches Leben in unsere Wälder und Parkanlagen ein. Täublinge verzeichenen einen deutlichen Aufwärtstrend. Hier sehen wir den häufigen Papagei - Täubling (Russula ionochlora). Er ist essbar. Standortfoto im Revier Weiße Krug am 11.07.2012.

Allmählich zieht pilzliches Leben in unsere Wälder und Parkanlagen ein. Täublinge verzeichnen einen deutlichen Aufwärtstrend. Hier sehen wir den häufigen Papagei – Täubling (Russula ionochlora). Er ist essbar. Standortfoto im Revier Weiße Krug am 11.07.2012.

Sonntag, 15. Juli – Heute Vormittag stattete ich der Parkanlage am Seeblick wieder einen Besuch ab, um Pilze für unsere Ausstellung zu besorgen. Trotz der Regenfälle der letzten Zeit – in Wismar war es allerdings recht wenig – war der Boden staubtrocken und knochenhart. Trotzdem hat sich das Pilzaufkommen weiter verbessert. Am häufigsten waren Perlpilze. Wenn es nicht bald ergiebig regnet, ist hier bald wieder Schluss. Danach öffnete ich unseren „Steinpilz“, um die Frischpilzausstellung zu erneuern. Eigentlich geschieht es meist Montags und Donnerstags, aber ich habe morgen und in der kommenden Woche Büroarbeiten und Vorbereitungen für unser erstes „Pilzwochenende in Mecklenburg“ zu treffen. Deshalb ist der „Steinpilz“ von Freitag bis Sonntag geschlossen und die Ausstellung ist diese Woche nur noch bis Dienstag oder Mittwoch zu sehen. Auf den Flächen liegen nun 89 Arten, davon sind folgende das erste mal in diesem Jahr dabei: Glocken – Düngerling, Knopfstieliger Rübling, Roßhaar – Schwindling, Halbkugeliger Träuschling, Ring – Düngerling, Purpurschwarzer Täubling, Weinroter Herings – Täubling, Sonnen – Täubling, Buchen Herings – Täubling, Pantherpilz, Kerbrandiger Trichterling, Blaublättriger Täubling, Schuppiger Sägeblättling, Rotfüßchen, Bleigrauer Bovist, Blasser Täubling und Eichen – Milchling.

Neben Perlpilze und verschiedene Täublinge bereichern auch diese Netzstieligen Hexen - Röhrlinge unsere aktuelle Ausstellung. Standortfoto am 15.07.2012 im Park am Seeblick unter Linden.

Neben Perlpilzen und verschiedenen Täublingen bereichern auch diese Netzstieligen Hexen – Röhrlinge (Boletus luridus) unsere aktuelle Ausstellung. Standortfoto am 15.07.2012 im Park am Seeblick unter Linden.

Montag, 16. Juli – Heute erlebten wir wieder einen sehr windigen Tag, man könnte meinen, der Herbst habe bereits begonnen. Es gab aber auch einzelne, kurze Schauer, deren Niederschlag aber im wahrsten Sinne des Wortes gleich wieder vom Winde verweht wurde. In der kommenden Nacht zieht neuerlich ein kompaktes Regengebiet auf, das vor allem den Regionen ergiebige Mengen bringen soll, die sowieso schon vor dem vielen Regen stöhnen. An kleineren Bächen kann es zu Überschwämmungen kommen. Es sieht so aus, als würden auch wir einige Liter bekommen.

Diesen Sommersteinpilz und einen Kurzstieligen Leder - Täubling fand ich an einer Stelle im Sternberger Seenland, wo am vergangen Mittwoch noch einiges mehr los war.  Der kurze Schub ist hier bereits wieder am abklingen. Standortfoto am 15.07.2012.

Diesen Sommersteinpilz und einen Kurzstieligen Leder – Täubling fand ich an einer Stelle im Sternberger Seenland, wo am vergangen Mittwoch noch einiges mehr los war. Der kurze Schub ist hier bereits wieder am abklingen. Standortfoto am 15.07.2012.

Dienstag, 17. Juli – Die Niederschläge der vergangenen Nacht fielen recht unterschiedlich aus. Besonders im Nordwesten unserer Region hat es teils kräftig, schauerartig verstärkt geregnet. So wurden in Boltenhagen an der Ostsee 16 l/qm registriert. Auch der Süden Westmecklenburgs hat kräftigere Niederschläge abbekommen. Im Raum Wismar, bis hinauf auf die Insel Poel, war es wieder recht mager. Daran änderten auch vereinzelte Regenschauer am Tage kaum etwas. Unser Blick geht nun nochmals Richtung Westen, denn es nähert sich das nächste Tief. Seine Fronten sollen morgen und am Donnerstag besonders auch den Küstenregionen teils kräftige Regenfälle bringen. Bis auf einzelne, immer seltener werdende Schauer, scheint es dann erst einmal Schluss mit dem Regen zu sein. Die Temperaturen sollen in der nächsten Woche auf sommerliches Niveau ansteigen und ergiebiger Regen rückt wahrscheinlich in weite Ferne. Immerhin beginnen dann auch die „Hundstage“, die eigentlich oft heißeste Zeit des Jahres (23.07. – 23.08.). Wir werden wohl diese Zeit erst hinter uns bringen müssen, aber vielleicht sind damit auch kräftige Gewitterfronten verbunden, die dann mit ihrer Regenlast auch zu uns vordringen können. Das ist aber zunächst nur Wunschdenken. Wie heißt es so schön „Abwarten und Tee trinken“. Diese Entwicklung wird die meisten Menschen freuen, denn in fast allen Regionen Deutschlands hat es in der letzten Zeit mehr als genug geregnet und es werden von vielen Pilzsammlern gute Ernten an Steinpilzen, Pfifferlingen und Co. eingefahren. Bei uns scheint die kurze Besserung beim Pilzwachstum schon wieder vorbei zu sein. So berichtete mir unsere Pilzfreundin Angelika Boniakowski, dass sie heute eine wirklich große Rundreise zu ihren besten Revieren gemacht hat. Bis auf Kleinarten, kaum etwas, was einen eingefleischten Pilzsucher vom Hocker reißen könnte. Kaum noch ein Täubling, Sommersteinpilz oder Hexen – Röhrling, nur vereinzelt einige Pfifferlinge. Das entspricht dem, was ich kürzlich auch an einer meiner Stellen beobachtet habe. Uns fehlen einfach die massiven, tiefgründigen Niederschläge. Die Wälder müssen einmal richtig durchtränkt werden, so wie es in den meisten Regionen Deutschlands der Fall war.

Wann wird es bei uns sowezt sein. Steinpilze vom feinsten! Keine Sommersteinpilze sondern Echte. Dieses Bild schickte mir gestern unser Leser Udo Grabosch aus dem lieblichen Taubertal in Franken - Freistatt Bayern. Und es kommen noch viele kleine hinterher, so Herr Grabosch. Wir Gratulieren!

Wann wird es bei uns soweit sein? Steinpilze vom feinsten! Keine Sommersteinpilze, sondern echte. Dieses Bild schickte mir gestern unser Leser Udo Grabosch aus dem lieblichen Taubertal in Franken – Freistaat Bayern. „Und es kommen noch viele kleine hinterher“, so Herr Grabosch. Wir Gratulieren!

Mittwoch, 18. Juli – Angesichts unseres bevorstehenden Pilzwochenendes schaute ich mich heute in einigen reicheren Buchenwaldstandorten mit Kalkanteil um. Zunächst stattete ich dem Gadebuscher Stadtwald einen Besuch ab. Da es zu diesem Zeitpunkt kräftig anfing zu regnen und ich bei diesem Wetter nicht weiter mit dem Roller fahren wollte, entschloss ich mich, eine größere Runde in diesem Wald zu drehen. Bei dieser Gelegenheit konnte ich gleich eine Wanderroute erkunden, da wir in diesem Jahr noch eine Pilzwanderung hier her im Plan haben. Ich war vormals noch nie hier und muss sagen, ein Super Gebiet mit dem Zeug eines „Edelwaldes“. Danach fuhr ich noch in unseren bewährten „Edelwald“, dem „Haushalt -Forst“ bei Lübstorf/Zickhusen. In beiden Fällen mehr als enttäuschend. Nach einigen Stunden Waldspaziergang nur 4 Rotstielige Leder – Täublinge an einer Stelle im Gadebuscher Stadtwald. Ansonsten vereinzelt einige Halsband – Schwindlinge. Im Haushalt Forst einen Täubling der gleichen Art. Unsere Edelwälder sind immer noch „Tod“. – Der Regen war recht ordentlich, besonders im äußersten Nordwesten Mecklenburgs auch recht ergiebig. Hier sind in den letzten drei Tagen mehr als 20 Liter gefallen!

Gestern bekam ich noch einen Hinweis eines Bürgers, ich sollte doch mal an einer ganz bestimmte Strasseninsel in der Innenstadt vorbei schauen, dort stehen Pilze in einem Ausmaß wie es noch keiner gesehen hätte. Ich fuhr am Abend hinn und entdeckte ein ganzes Feld Stadt - Champignond, tatsächlich dicht an dicht, als hätte sie jemand hier angebaut. Ich nahm ein Kollektion für unsere Ausstellung mit. 17.07.2012 im Stadtgebiet Wismar.

Gestern bekam ich noch einen Hinweis eines Bürgers, ich sollte doch mal an einer ganz bestimmten Straßeninsel in der Innenstadt vorbei schauen, dort stehen in einem Gebüsch auf blanker Erde Pilze in einem Ausmaß, wie es noch keiner gesehen hätte. Ich fuhr am Abend hin und entdeckte ein ganzes Feld Stadt – Champignons, tatsächlich dicht an dicht, als hätte sie jemand angebaut. Ich machte Fotos und nahm eine Kollektion für unsere Ausstellung mit. 17.07.2012 im Stadtgebiet Wismar.

Donnerstag, 19. Juli – Bevor es jetzt allgemein sommerlicher und trockner werden soll, haben wir in den letzten drei Tagen zum Glück noch einiges an Regen abbekommen. In unserem Regenmesser in Keez, bei Brüel, habe ich heute morgen 12 Liter vorgefunden. Das Resultat der gestrigen Regenfälle. Heute kam es tagsüber verbreitet zu weiteren, teils kräftigen Schauern und Gewittern, die ebenfalls einiges an Niederschlag produziert haben. Es dürfte also in unserem gesamten Einzugsbereich um die 20 Liter und mehr innerhalb der letzten 72 Stunden gegeben haben. Es macht allerdings einen Unterschied, ob die 20 Liter bei einem Regenereignis fallen oder ob es mehrere, mit längeren Unterbrechungen zwischen durch, sind. Fallen diese Mengen bei einem Ereignis, innerhalb eines relativ kurzen Zeitraumes, können auch die dichtesten Laub- und Nadelbäume das Wasser nicht mehr auffangen und der Wald wird ziemlich gleichmäßig und gut durchwässert. Sind es mehrere Ereignisse, kann der im Laubdach zurück gehaltene Regen zwischendurch wieder verdunsten und unter den dichten Bäumen kommt nicht viel an. Andererseits reicht es aber trotzdem noch aus, da sich die Feuchtigkeit einigermaßen verteilen kann, um ein gewisses Pilzwachstum anzuregen, insbesondere an freieren Stellen. Ich Denke, wir können in den nächsten zwei bis drei Wochen aber einiges erwarten. Die Feuchtigkeit dürfte gut durchgegangen sein. Ob es zu einem derart bemerkenswerten Pilzwachstum, wie es in vielen anderen Regionen der Republik derzeit der Fall ist, kommen wird, wage ich allerdings vorsichtig zu bezweifeln. Es wäre uns zu Wünschen. Auf jeden Fall wird es aber wieder deutlicher bergauf gehen und vor allem in 10 – 14 Tagen wird sich zeigen, was dieser Regen geleistet hat. – Nachdem ich gestern eine deprimierende Tour durch Buchenwälder auf gehaltvolleren Standorten unternahm, mehren sich heute schon wieder hoffnungsvollere Signale aus Parkanlagen und Wäldern mit leichteren Böden. Irena rief mich am Nachmittag an und war begeistert von sehr vielen und vielfältigen Pilzen in einer Schweriner Parkanlage. Außerdem kamen Pilzfreunde aus Grevesmühlen mit frischen Anis – Champignons, Speise – Täublingen, Nelkenschwindlingen und wunderbar frischen und jungen Rotfuß – Röhrlingen in die Pilzberatung. Gerade von letzteren sollen viele an einem Waldwegrand im kommen sein!

Der mächtige Rotstielige Leder - Täubling (Russula olivacea) ist eine Charakterart unserer kalkhaltigen Buchenwald - Standorte. Sein weißer Stiel ist meist mehr oder weniger Rot überlaufen. Bei der Bestimmung von Täublingen können auch Chemikalien helfen. Mit Phenol reagiert sein Fleisch schwarzrot. Hervorragender Speisepilz. Standortfoto im Gadebuscher Stadtwald am 18.07.2012.

Der mächtige Rotstielige Leder – Täubling (Russula olivacea) ist eine Charakterart kalkhaltiger Buchenwald – Standorte. Sein weißer Stiel ist meist mehr oder weniger Rot überlaufen. Hervorragender Speisepilz. Standortfoto im Gadebuscher Stadtwald am 18.07.2012.

Freitag, 20. Juli – Heute startete in Keez, bei Brüel, unser erstes „Pilzwochenende in Mecklenburg“. Zunächst fuhr ich am Vormittag noch kurz in den Wald um Moos für unserer Ausstellungsflächen in Keez zu holen. Wir wollen nämlich mit unseren Fundstücken, die wir auf unseren Exkursionen, trotz der Pilzknappheit, hoffentlich finden werden, im Anschluss an unsere Bestimmungsarbeit, eine kleine Ausstellung aufbauen. Es sind drei Platten und eine habe ich bereits im Vorfeld mit Frischpilzen bestückt, die wir am Vortag in Parkanlagen gesammelt hatten. Gegen 14.00 Uhr eröffnete Ulrich Klein aus Hohen Schönberg unser kleines Pilzseminar mit einem ausgezeichnet vorbereiteten und dargebotenen Beamer – Vortrag, in der ihm eigenen, kurzweiligen Vortragsweise, mit vielen interessanten Gedanken und Aspekten zur Einführung in das „Zwischenreich“.

Sonnabend, 21. Juli – Anlässlich unseres 1. kleinen Pilzseminars in Keez startete ich heute mit 6 Gästen zu unseren Exkursionen. Am Vormittag ging es in die Jülchendorfer Buchen und am Nachmittag zum legendären Deichelsee. Das allgemeine Pilzaufkommen hielt sich erwartungsgemäß sehr in Grenzen. Einige Rüblinge, Rißpilze, Mürblinge, Schleimpilze, Wulstlinge, Champignons, Röhrlinge u.s.w. waren zwar vertreten, aber für Ende Juli trotzdem sehr dürftig. Das Wetter dazu war allerdings fast ideal. Gemäßigte Temperaturen bei bewölktem Himmel und nur hin und wieder einige Regentropfen. An Röhrlingen fanden wir wenige Eichen – Filzröhrlinge, Rotfüßchen, jeweils einen Gallen – Röhrling und älteren Sommersteinpilz, aber auch vereinzelt junge Flockenstielige Hexen – Röhrlinge, ganz kleine und junge Maronen – Röhrlinge sowie kleine Echte Steinpilze! Das bedeutet, es geht jedenfalls lokal wieder etwas aufwärts und es scheint sich nun endlich auch der erste, zumindest kleinere Wachstumsschub echter Steinpilze anzukündigen. Deutlicher bergauf wird es wahrscheinlich aber erst ab dem nächsten Wochenende gehen.

Besonders an Weg- und Strassenrändern mit stärker Durchfeuchtung konnte man hin und wieder fündig werden. Hier wuchsen auch diese Eichen - Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus). Standortfoto.

Besonders an Weg- und Straßenrändern mit stärker Durchfeuchtung konnte man hin und wieder fündig werden. Hier wuchsen auch diese Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus). Standortfoto.

Sonntag, 22. Juli Nachdem wir am Vormittag unsere Auswertung und weitere Bestimmungsarbeit im Beisein der Schweriner Volkszeitung durchführten, ging es am Nachmittag bei schönstem Exkursionswetter in das wildromantische Klaasbachtal bei Neukloster, zur Abschlussexkursion. An den Hangterrassen des tief eingeschnittenen Bachtals, die mit Buchen, Eichen, Kiefern, Fichten, am Grunde auch mit Erlen und Eschen bestanden sind, herrschen teils kalkhaltige Böden vor. Dieser Umstand macht es für Pilzfreunde natürlich besonders interessant. Hier haben wir schon eine Vielzahl mykologischer Raritäten entdecken können. Wie derzeit überall in unserer Region, war es auch hier sehr pilzarm, aber dennoch habe ich mich riesig gefreut, dass wir hier heute ein Exemplar eines der schönsten europäischen Großpilze entdecken konnten, des Gold – Täublings. Der Standort war für mich nicht neu, aber diese in Mecklenburg sehr seltene Rarität, findet man wirklich nicht alljährlich. Es war überhaupt erst das dritte mal in meiner Jahrzehnte währenden Pilzsucher – Kariere, dass ich diesem wunderschönen Pilz in freier Wildbahn begegnen konnte, und dann noch anlässlich unseres 1. „Pilzwochenendes in Mecklenburg“, sozusagen zum krönenden Abschluss.

Da mein Standortnahes Foto im Wald leider nicht sonderlich gelungen ist, fotografierte ich den Gold - Täubling (Russula aurea) nochmals im "Steinpilz". Bei derart schönen und seltenen Pilzen wünscht man sich wirklich eine hochwertigere Kamera. Die Art ist in Mecklenburg sehr selten und zeichnet sich durch seinen goldorange bis rötlichen Hut und die goldgelben Lamellenschneiden aus. Markannte Merkmale, die diesen wunderschönen Pilz leicht erkennen lassen. Der Täubling wäre zwar essbar, aber bei seiner Seltenheit verbietet sich ein solcher Gedanke selbstredend.

Da mein Standortfoto im Wald leider nicht sonderlich gelungen war, fotografierte ich den Gold – Täubling (Russula aurea) nochmals im „Steinpilz“. Auch dieses Foto ist zwar nicht gerade optimal, aber ich Denke, die Schönheit dieser in Mecklenburg sehr seltenen Rarität, lässt sich trotzdem erahnen. 

Montag, 23. Juli – Bei uns geht es zur Zeit Schlag auf Schlag. Nachdem bis gestern noch unser erstes, kleines Pilzseminar stattfand, startete heute bereits in Keez wieder ein Lehrgang zum Erwerb des Fischereischeins auf Lebenszeit, durchgeführt von Irena Dombrowa. Analog zu dem öffnete ich regulär unseren „Steinpilz“ und habe Sohn Jonas einige Tage zu Gast. Bei dem hochsommerlichen Wetter in dieser Woche wird aber das Interesse an Pilzen stark nachlassen. Die Wärme könnte nach den Niederschlägen der Vorwoche auch wärmeliebende Arten verstärkt zur Fruchtkörperbildung anregen und wir dürfen gespannt sein, was ab der nächsten Woche, neben unseren herkömmlichen Arten, in unseren guten Sommerwäldern alles auftauchen könnte. Gleichwohl wird auch die weitere Wetterentwicklung ab Sonnabend das ganze zusätzlich begünstigen. Nach schwüler Hitze soll die Schauer- und Gewitterneigung deutlich zunehmen und in der nächsten Woche ist mässig warmes Wetter mit weiteren Regenschauern angesagt. Ich erneuerte heute wieder unsere Ausstellung. Es liegen 75 Arten auf der Fläche, davon erstmals in diesem Jahr dabei: Maronen – Röhrling, Langstieliger Knoblauch – Schwindling, Brauner Filzröhrling, Weißstieliger Leder – Täubling, Halsband – Schwindling, Strohgelber Rißpilz, Gold – Täubling, Wolliger Scheidling, Dotter – Täubling, Eichen Zystiden – Rindenpilz.

Zu unserem Pilzseminar hatten wir Bärbel & Jochen Schöttker aus Hamburg zu Gast. Sie sind Trüffel - Experten und brachten uns gleich zwei wertvolle Artem mit. Äußerlich kaum zu unterscheiden, sehen wir hier Tuber aestivum und T. melanosporum, umgeben von Ködern zum Trainieren ihres Trüffelhundes Lisa.

Zu unserem Pilzseminar hatten wir auch Bärbel & Jochen Schöttker aus Hamburg zu Gast. Sie sind Trüffel – Experten und brachten uns gleich zwei wertvolle Arten mit. Äußerlich kaum zu unterscheiden, sehen wir hier die Sommertrüffel (Tuber aestivum) (groß), die auch in unseren Breiten vorkommen kann, und die wertvolle Perigord – Trüffel ( T. melanosporum) aus dem Mittelmeergebiet, umgeben von Ködern zum Trainieren ihrer Trüffelhündin Lisa.

Dienstag, 24. Juli – Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen fuhr ich heute mit Sohn Jonas zur Ostsee – Insel Poel. Ziel war allerdings nicht der Strand, sondern Jonas wünschte sich die Besichtigung einer in Timmendorf Station machenden Reptilien – Schau. Dem entsprechend standen heute keine Pilze, sondern Heuschrecken, Spinnen, Eidechsen, Schildkröten, Schlangen u. s. w. auf dem Programm. Die sehenswerte Schau gastiert dort auf dem Gelände der Reitanlage A. Plath noch bis zum 02. September 2012. Info` s auch unter www.reitanlage-plath.de Am Nachmittag öffneten wir unseren „Steinpilz“, aber bei dem warmen Sommerwetter ist die Lust sich eine Pilzausstellung anzuschauen, bei den meisten Menschen eher gering. Die Pilzberatung nutzte ein Herr, der in seinem Gewächshaus eine ganze Menge Champignons aus Versehen „züchtet“. Leider sind es giftige Karbol – Champignons.

Vereinzelt sind aber an begünstigten Stellen schon die ersten Maronen - Röhrlinge (Xerocomus badius) zu finden. So auch am letzten Sonnabend, dem 21.07.2012 am Deichelsee bei Brüel.

Vereinzelt sind an begünstigten Stellen schon die ersten Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) zu finden. So auch am letzten Sonnabend, dem 21.07.2012, am Deichelsee bei Brüel.

Mittwoch, 25. Juli – Nachdem Jonas und ich am Vormittag in der Parkanlage am Seeblick Frischpilze für unsere Ausstellung holten, ging es am Nachmittag zum Baden auf die Ostsee – Insel Poel. Das Wasser an der Nordostspitze der Insel, bei Gollwitz, war brühwarm. Es ist hier sehr flach und man muss wirklich lange laufen, bis man in tiefere Bereiche gelangt. Hier kann die kräftige Juli – Sonne das Wasser stark erwärmen und leichter, auflandiger Wind tut sein übriges. Zahlreiche Sandbänke haben die vorwiegenden Westwinde hier angehäuft. Dazu zählt auch die unter Naturschutz stehende Vogelschutz – Insel Langenwerder. Sie darf nur mit Sondererlaubnis bei vogelkundlichen Führungen betreten werden. Siehe auch unter www.insel-poel.de In der Parkanlage am Seeblick gab es verschiedene Täublinge, wenige Perlpilze und Eichen Filz – Röhrlinge sowie je einen Netzstieligen Hexen – Röhrling und Sommersteinpilz. Auch einige Mehlpilze waren wieder im kommen. Beim Wetter soll sich die Hitze an den nächsten zwei Tagen noch etwas steigern. Bei zunehmender Schwüle kann voraussichtlich in der Nacht zum Sonnabend und am Sonnabend selbst von Südwesten her kräftiger Gewitterregen aufziehen. Irgendwie eine spannende Wetterlage. Der Regen der letzten Woche, jetzt die Hitzewelle und danach warmer Gewitterregen. Wir dürfen gespannt sein!

Weinroter Herings - Täubling (Russula graveolens) heute im Park am Seeblick im Wismarer Stadtteil Wendorf. Die essbaren Hernigs - Täublinge sind eine vielfältige Gruppe innerhalb dieser artenreichen Gattung. Sie sind am bräunen des Fleisches und dem deutlichen Fischgeruch zu erkennen. Standortfoto am 25.07.2012.

Weinroter Herings – Täubling (Russula graveolens) heute im Park am Seeblick, im Wismarer Stadtteil Wendorf, fotografiert. Die essbaren Herings – Täublinge sind eine vielfältige Gruppe innerhalb der artenreichen Gattung der Täublinge. Sie sind am bräunen des Fleisches und dem deutlichen Fischgeruch gut zu erkennen. Die genaue Bestimmung einzelner Arten erweist sich aber oftmals als schwierig. Standortfoto am 25.07.2012.

Donnerstag, 26. Juli – Trotz des schönen Sommerwetters, war heute unsere Pilzausstellung relativ gut besucht. Einige Sträuße Trockenblumen zur Dekoration brachte mir außerdem Pilzfreundin Agelika Boniakowski aus Hagebök. Sie steht mit Blumen und wenn möglich auch mit einigen Pilzen, an zwei Tagen in der Woche in der Nähe unseres Marktplatzes. Ihre Berichtete vom gestrigen Waldspaziergang, fielen immer noch sehr bescheiden aus. Nur punktuell gibt es einige Pilze, besonders Rotfüßchen. Diese dann aber duchaus in größeren Mengen. Mal sehen, was der für Sonnabend angesagte Gewitterregen bringt. Laut Niederschlagsvorhersage bei www.wetter-online.de können wir nach heutigem Stand mit 10 – 50 Liter rechnen. Für eine Gewitterlage eine außerordentlich gute Prognose! Heute habe ich wieder unsere Ausstellung erneuert. Es liegen 77 Arten auf den Flächen. Erstmals dabei in dieser Saison: Sternsporiger Rißpilz und Rosa – Täubling.

Diese Gemeinen Weißtäublinge (Russula delica) fotografierte ich gestern in der Parkanlage am Seeblick. Der trockene Seewind ließ die Hüte kräftig einreißen. Der große Täubling könnte theoretisch gegessen werden, ist aber geschmacklich minderwertig. Standortfoto 25.07.2012.

Freitag, 27. Juli – Heute gab es bei uns den bisher heißesten Tag des Jahres. Die Hundstage erlebten ihren ersten Höhepunkt. Jetzt am Abend (19.30 Uhr) ist es immer noch nahe 30 Grad heiß und sehr schwül. Ein markanter Wetterumschwung bahnt sich nun an! Südwestlich von Mecklenburg haben sich schon, bis in den Hamburger Raum hinein, örtlich heftige Hitzegewitter gebildet, die uns im laufe der Nacht erreichen dürften. Bis morgen Abend soll dann ein ganzes Konglomerat von starken Regenfällen und Gewittern über uns hinwegziehen. Es ist mit hohen Regenmengen zu rechnen! Ich hoffe, wir können trotzdem unsere morgige Pilzwanderung starten. Sollte die Lage am Morgen aber zu brisant sein, werden wir lieber zu hause bleiben. Es ist einfach zu riskant bei turbulenten Gewitterlagen in den Wald zu gehen. Die Hauptgefahr geht hier von den oftmals starken Gewitterböen aus. In entsprechenden Unwetterwarnungen wird bereits vor umstürzenden Bäumen gewarnt! Für Mecklenburg gelten ab heute Abend 22.00 Uhr bis morgen Abend 22.00 Uhr Unwetterwarnungen vor heftigen Gewittern und den erwähnten Begleiterscheinungen. Sie unter www.unwetterzentrale.de und www.wetter-online.de

Diese von der trockenen Hitze gekennzeichneten Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) fotografierte ich gestern Abend im Wald bei Goldebee. Sie gibt es zur Zeit punktuell recht zahlreich. Standortfoto am 26.07.2012.

Diese, von der trockenen Hitze gekennzeichneten Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron), fotografierte ich gestern Abend im Wald bei Goldebee. Sie gibt es zur Zeit punktuell recht zahlreich. Standortfoto am 26.07.2012.

Sonnabend, 28. Juli – Die Gewitter der Nacht waren am morgen durchgezogen und wir konnten unsere Pilzwanderung wie geplant starten. Insgesamt hätte ich mir mehr Regen gewünscht, aber Regional sind recht ordentliche Regengüsse runter gekommen. Boltenhagen meldete 18 Liter, in Hagebök, bei Wismar, waren es 6 l, in Keez, bei Brüel kamen 11 l vom Himmel. In Wismar selbst regnete es nur recht wenig, dafür gab es ein zünftiges, nächtliches Blitzspektakel! Auch bei Schlemmin, im Bernitter Holz, hat es heute Nacht ordentlich geschüttet. Der Wald war durchtränkt und die Pfützen auf den Waldwegen waren teilweise so groß, dass man ohne Gummistiefel nicht trockenen Fußes den Weg benutzen konnte, ohne ihn zu umgehen. Das heutige Wandergebiet zählt zu unseren thermophilen, gehaltvolleren und kalkhaltigen Buchenwaldstandorten, die in manchen Jahren, speziell in heißen Sommern, eine überaus interessante Pilzflora beherbergen können. Nachdem dieser Waldtyp im letzten Jahr kaum Pilze hervor brachte, scheint es jetzt, nach dem Regen und der Wärme in den letzten Tagen, in solchen Biotopen wieder richtig los zu gehen. Im Vergleich zur letzten Woche hat sich die Vielfalt und das Pilzaufkommen deutlich verbessert. Vor allem wärmeliebende Täublinge und Milchlinge erscheinen jetzt verstärkt, und ich Denke, auch die Liebhaber wärmeliebender Röhrlinge werden in den nächsten Tagen und Wochen wohl auf ihre Kosten kommen. Heute gab es nur recht viele, meist aber alte Rotfüßchen und zwei Schwarzblauende Röhrlinge. Siehe auch bei „Unterwegs im Bernitter Holz“.

Zu den wärmeliebenden und kalkholden Arten zählen auch diese beiden flankierenden Pfeffermilchlinge (Lactarius pargamenus) und der Rotstielige Leder - Täubling (Russula olivacea).

Zu den wärmeliebenden und kalkholden Arten zählen auch diese beiden flankierenden Pfeffermilchlinge (Lactarius pargamenus) und der Rotstielige Leder – Täubling (Russula olivacea) in der Mitte. Standortfoto am 28.07.2012.

Sonntag, 29. Juli Da wir am Dienstagabend zu unserem Vereinstreffen das Thema „Bestimmen von Täublingen und Milchlingen mit Hilfe von Chemikalien“ haben, fuhr ich heute zunächst in die Parkanlage am Seeblick und am Nachmittag in den Haushalt Forst und in das Radebachtal. Im Seeblickpark fand ich vorwiegend Weinrote Herings – Täublinge, Purpurschwarze Täublinge und Frauen – Täublinge. Im Haushalt Forst war es sehr eintönig und es gab nur punktuell einige Rotstielige Leder – Täublinge. Im Vergleich zum Bernitter Holz war es hier trostlos. Am interessantesten war das Radebachtal. Hier gab es, neben verschiedenen, anderen Ausstellungsarten, recht viele Schmalblättrige Täublinge, Harte Zinnober – Täublinge und wiederum Rotstielige Leder – Täublinge, um nur einige zu nennen. Oasenweise brachen hier sogar schon richtig viele Pilze aus dem Waldboden hervor. Insbesondere an lichten Hängen, die kürzlich durchgeforstet wurden und wo der Regen der letzten Wochen gut in den Boden eindringen konnte. Hier fand ich sogar einen Anhängsel – Röhrling. Ansonsten, außer einigen Flockenstieligen Hexen – Röhrlingen und einem Netzstieligen Hexen – Röhrling, drei Gold – Röhrlingen, einem Gallen – Röhrling, nur hin und wieder einige überständige Rotfüßchen. Von einem bevorstehenden Röhrlingsschub weit und breit kaum eine Spur! Einzig Irena und Jonas fanden heute einen Echten Steinpilz. Vor allem Vorpommern hat im Tagesverlauf sehr viel Regen bekommen, aber auch ich wurde am Nachmittag recht nass, die Mengen hielten sich bei uns aber in Grenzen.

Diese schönen Flockenstieligen Hexen - Röhrlinge (Boletus luridiformis) fand und fotografierte ich heute im Park am Seeblick. Sie sind zweifellos das Ergebniss der Regenfälle von Mitte vorletzter Woche. Nach einem größeren Röhrlingsschub sieht es derzeit aber nicht aus. Das kann sich im laufe der Woche möglicherweise noch ändern. Standortfoto am 29.07.2012.

Diese schönen Flockenstieligen Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis) fand und fotografierte ich heute im Park am Seeblick. Sie sind zweifellos das Ergebnis der Regenfälle von 17./18. des Monats. Nach einem größeren Röhrlingsschub sieht es derzeit aber nicht aus. Standortfoto am 29.07.2012.

Montag, 30. Juli – Heute zogen bei wechselnder Bewölkung einige Schauer und Gewitter über uns hinweg. Dabei kam es auch in Nordwestmecklenburg örtlich zu kurzen, heftigen Regenschauern. Nachdem bis morgen noch einige Regentropfen fallen können, wird es am Mittwoch wieder deutlich wärmer und am Donnerstag soll uns die nächste Gewitterfront beehren. Eigentlich haben wir nun recht gute Bedingungen und nach meinen Beobachtungen  können wir in den nächsten Wochen, wenn alles gut läuft, einem artenreichen Sommeraspekt entgegen blicken. Immerhin gibt es ab heute 104 Arten in unserer Ausstellung zu sehen. Damit haben wir erstmals in diesem Jahr eine dreistellige Zahl erreicht. Davon sind folgende Arten das erste mal in dieser Saison mit dabei: Grauer Dachpilz, Milder Wachstäubling, Violettstieliger Täubling, Mandel – Täubling, Rotstieliger Leder – Täubling, Grauweißer Saftporling, Harter Zinnober – Täubling, Braunfleckender Milchling, Widerlicher Täubling, Wässriger Milchling, Gold – Röhrling, Spindeliger Rübling, Langstieliger Pfeffermilchling, Grauer Wulstling, Dichtblättriger Täubling, Brauner Leder – Täubling, Violettbrauner Täubling, Tränender Saumpilz, Gallen – Röhrling, Echter Steinpilz, Semmelstoppelpilz und Anhängsel – Röhrling.

Dieser kleine, rot- bis schwarzbraune Milchling ist im Sommer immer mal in unserer Ausstellung zu sehen. Er wächst unter Eichen im Park am Seeblick. Ansonsten ist er recht selten. Seine wässrige Milch, der dunkle, gerunzelte Hut und der Geruch nach Beerenwanzen lassen diesen schönen und essbaren Milchling leicht erkennen. Standortfoto am 29.07.2012.

Dieser kleine, rot- bis schwarzbraun gefärbte Milchling, ist im Sommer immer mal in unserer Ausstellung zu bewundern. Er wächst unter Eichen im Park am Seeblick. Ansonsten ist er recht selten. Seine wässrige Milch, der dunkle, gerunzelte Hut und der Geruch nach Beerenwanzen lassen diesen schönen und essbaren Milchling leicht erkennen. Standortfoto am 29.07.2012.

Dienstag, 31. Juli – Nun ist der 4. Monat der diesjährigen Pilzsaison bereits in`s Land gegangen. Es ist Halbzeit! Die Bilanz ist bei uns im Nordwesten Mecklenburgs bisher mehr als bescheiden ausgefallen. Sollte sich wieder einmal meine Vorahnung bestätigen, dass, wenn es im Frühling viele Schwefelporlinge gibt, mit einem eher schlechten Pilzjahr zu rechnen sei? Ich hoffe, im Hinblick auf die nächsten vier Monate, dass es nicht so kommt. Wenn es aber um das „Pilzjahr“ geht, zählen alle acht Monate und nicht nur drei bis vier Wochen Massenwachstum und der Rest ist mehr als Bescheiden. Um die verlorenen vier Monate auszugleichen, muss ab sofort eine ganze Menge passieren. Die restlichen vier müssen also weit über das normale Maß hinaus Pilze hervorbringen, also Super gut ausfallen! Dann könnte es unter` m Strich noch für ein zumindest halbwegs ordentliches „Pilzjahr“ reichen. Ein richtig gutes Pilzjahr in diesem Sinne, gibt es ohnehin bei uns nur etwa alle 4 – 8 Jahre! Wir werden sehen, denn die Bedingungen haben sich in den letzten Wochen deutlich verbessert. Es wachsen auch von Tag zu Tag mehr Pilze und die Artenvielfalt nimmt deutlich zu. Ich habe das Gefühl, in den nächsten Wochen könnte richtig die Post abgehen. Damit meine ich aber nicht nur Pfifferlinge, Marone, Steinpilz und Co., sondern das Pilzaufkommen allgemein, egal ob ungenießbar, giftig oder guter Speisepilz. Alle Arten zählen! Voraussetzung sind aber weitere, kräftige Niederschläge!

Das sich etwas tut, stellte ich am Sonntag im Radebachtal fest. In einem lichten, im letzten Jahr duchforsteten Bestand von Buchen und Kiefern, wo der Regen gut in den Boden sickern konnte und gleichzeitig die Sonne kräftig einfallen konnte, regte sich im Gegensatz zum schattigen Rest des Waldes, überaschend vielfältiges, pilzliches Leben. Unter anderem standen hie plötlich richtig viele dieser Dichtblättrigen Schwarztäublinge (Russula densifolia).

Das sich etwas tut, stellte ich am Sonntag fest. In einem lichten, im letzten Jahr durchforsteten Bestand von Buchen und Kiefern, wo der Regen gut in den Boden sickern konnte und gleichzeitig die Sonne kräftig einfiel, regte sich, im Gegensatz zum schattigen Rest des Waldes, überraschend vielfältiges, pilzliches Leben. Zusammen mit anderen Arten standen hier plötzlich richtig viele dieser Dichtblättrigen Schwarztäublinge (Russula densifolia).

Weiter bei „Wetter und Pilze August 2012/1“

Wetter und Pilzwachstum in Nordwesten Mecklenburgs

Tagebuch zu Wetter und Pilze Juli 2012/1

Nach den ersten ergiebigeren Regenfällen seit Monaten, genau vor 8 Tagen, beginnt es sich zaghaft an der Pilzfront zu regen. Es beginnt zunächst immer mit Kleinarten, wie diese Ackerlinge von Schredder aus dem Stadtgebiet. Es dürfte sich um eine Arte aus dem Formenkreis des Halbkugeligen Ackerlings (Agrocybe semiorbilcularis) handeln.

Nach den ersten, ergiebigeren Regenfällen seit Monaten, genau vor 8 Tagen, beginnt es sich zaghaft an der Pilzfront zu regen. Zunächst meist immer mit Kleinarten, wie diese Ackerlinge von Schredder aus dem Stadtgebiet. Es dürfte sich um Exemplare aus dem Formenkreis des Halbkugeligen Ackerlings (Agrocybe semiorbilcularis) handeln.

Sonntag, 1. Juli Der Hochsommer hat begonnen und die Regenfälle der letzten 8 Tage lassen Hoffen, dass es jetzt endlich auch bei uns mit den Pilzen bergauf geht, denn es stehen wieder zahlreiche Veranstaltungen, wie öffentliche Pilzlehrwanderungen, Vereinsexkursionen und das erste „Pilzwochenende in Mecklenburg“ auf dem Plan. Es handelt sich hierbei um ein Kurzseminar mit allgemeiner Pilzkunde, ausgedehnten Exkursionen und Bestimmungsarbeit. Leider gab es bei uns bislang kaum Pilze, aber das sollte sich nun ändern und ich hoffe, wir werden bis dahin (20. – 22.07.) noch einige Interessenten für diesen, unseren ersten Kurs, mobilisieren können. Leider haben wir, trotz Anfragen, bis jetzt nur eine verbindliche Anmeldung, das mag der bisherigen Pilzknappheit geschuldet sein. Ansonsten sind noch zwei weitere Wochenenden dieser Art geplant. Nähere Informationen auch unter der Rubrik „Termine“. – In der vergangenen Nacht wurde noch der Süden Mecklenburgs und besonders der Vorpommersche Raum von den Gewittern erfasst, die in vielen Regionen Deutschlands schwere Unwetter mit sich brachten. Vor allem östlich einer Linie Parchim – Stralsund gab es mitunter reichlich Regen, teils über 20 l auf den Quadratmeter. Jetzt am Abend hat leichter, schauerartiger Regen von Süden her Mecklenburg erfasst, die Mengen werden sich also in Grenzen halten. Zudem bildete sich in den Abendstunden, westlich über Niedersachsen, eine kleine Gewitterfront aus, die auf uns zuzieht und im Verlauf des späteren Abends noch den einen oder anderen, stärkeren Schauer bringen könnte.

Diese Rissigen Ackerlinge fand unser Pilzfreund Peter Kofahl auf Schredder im Stadtgebiet. Normalerweise stehen sie aus Grasland und sind ca. eine Woche nach stärkeren Regenfällen eine der ersten Arten. Er ist zwar essbar, dürfte aber weniger schmackhaft sein.

Diese Rissigen Ackerlinge fand unser Pilzfreund Peter Kofahl auf Schredder im Stadtgebiet. Normalerweise stehen sie auf Grasland und sind ca. eine Woche nach stärkeren Regenfällen eine der ersten Arten. Er ist zwar essbar, dürfte aber wenig schmackhaft sein.

Montag, 02. Juli – Gestern Abend fuhr ich noch zur Wismarer Seebrücke und schaute mir eine kleine Blitzshow der aufziehenden Gewitterfront an. Sie hat in Wismar aber kaum Regen gebracht, dafür überquerte uns rasend schnell eine zugehörige Böenlinie. In der kommenden Nacht zieht wieder ein Gewittertief von Bayern in den Osten und Nordosten unseres Landes. Besonders in Richtung Vorpommern kann es dabei wieder kräftig regnen. Danach soll bei uns an der Ostsee ein kleines Hochdruckgebiet die Regie beim Wetter übernehmen, mit viel Sonnenschein und auffrischendem Ostwind. Wo der Wind von See weht, kann es deutlich abkühlen. Spätestens Donnerstag/Freitag soll sich auch bei uns wieder sehr warme und schwüle Luft durchsetzen und verbreitet für teils kräftige Schauer und Gewitter sorgen. Stichwort Gewitter. Die schweren Gewitter, die sich am 18. Juni über Mecklenburg entluden und örtlich heftigste Regengüsse samt Hagel produzierten, haben punktuell in unserem Einzugsgebiet das Pilzwachstum bereits deutlich aufleben lassen. So berichtete mir heute Pilzfreundin Angelika Boniakowski von verhältnismäßig vielen Körnchen – Röhrlingen in einer Kiefernaufforstung bei Neukloster. Hier hatte es damals stark geregnet und dadurch ist hier ein Vorlauf von einer Woche zu verzeichnen. Außerdem fand sie in einem reichen Buchenwald, ebenfalls bei Neukloster, die prächtigsten und schönsten Blassen Laubwald – Pfifferlinge. Noch nie, so berichtete Sie mir, hat sie so viele und so schöne von dieser dickfleischigen und blasseren Variante unseres beliebten Pfifferlings gefunden. Und das soll schon etwas heißen, den Angelika ist Profi und jedes Jahr im Sommer und Herbst mindestens ein bis zweimal wöchentlich in unseren Wäldern unterwegs. Heute habe ich unsere Ausstellung wieder aufgefrischt und es liegen 69 Arten auf der Fläche. Neu in diesem Jahr sind: Fahler Röhrling, Klebriger Hörnling, Zweifarbiger Scheidenstreifling, Gemeine Stinkmorchel, Buchenwald – Wasserfuß, Dunkelrandiger Düngerling, Rissiger Ackerling und Halbkugeliger Ackerling.

Der Rotbraune Riesen - Träuschling (Stropharia rugosoannulata) ist seit Wochen einer der wenigen Frischpilze die in unserer Ausstellung zu sehen war. Sie wachsen auf Schredder im Stadtgebiet. Er wird nun zunehmend reichlich Gesellschaft von vielen andren Arten bekommen.

Der Rotbraune Riesen – Träuschling (Stropharia rugosoannulata) ist seit Wochen einer der wenigen Frischpilze, die in unserer Ausstellung zu sehen sind. Die Pilze wachsen auf Schredder im Stadtgebiet. Er wird nun zunehmend reichlich Gesellschaft von vielen anderen Wald-, Park- und Wiesenbewohner bekommen.

Dienstag, 03. Juli – Ich bin in dieser Woche voll damit beschäftigt, unsere Ausstellungsflächen zu erweitern. Eigentlich nicht das große Thema, aber es sind in diesem Jahr neue Holzkästen mit Umrandung zu bauen, mit Nagelleisten zu versehen und moosgrün anzustreichen. Die alten, die teils über 10 Jahre ihren Dienst versahen, waren vermorscht und mussten entsorgt werden. Eine Platte ist 120 cm lang und 60 cm breit. Davon sind 6 Stück zu fertigen, die dann zusammen unsere große Mittelfläche bilden. Es ist Moos zu hohlen und ab nächste Woche schließlich und hoffentlich auch reichlich Frischpilze. Wettertechnisch sollte dem in absehbarer Zeit kaum etwas im Wege stehen. Die Aussichten sind weiterhin recht gut. Es soll überwiegend warm, aber nicht heiß weitergehen, Sonne pur an mehreren Tagen am Stück ist nicht zu erwarten und Regen in Form von Schauern und Gewittern kann es fast täglich geben. Mit anderen Worten, falls der Wind sich ebenfalls in Grenzen halten sollte, herrscht zur Zeit und in den nächsten Tagen bestes Pilzwetter! Übrigens, die starken Regenfälle, die für die vergangene Nacht für Vorpommern prognostiziert waren, blieben aus. Das Regen und Gewittergebiet zog weiter östlich, also über Polen, nach Norden.

Holzpilze, so wie diese Großporige Datronie (Datronia mollis), dominierten in den letzten Monaten unsere Ausstellung. Sie sind recht haltbar und teils ganzjährig zu finden. Jetzt soll es aber wieder vielfältiger werden und gleichzeitig für unsere Ausstellungsbesucher interessanter werden, denn die wollen Pilze sehen, die sie auch kennen, lieben und Sammeln, natürlich auch die zugehörigen Geiftpilze und nicht schmackhafte Arten.

Holzpilze, so wie diese Großporige Datronie (Datronia mollis), dominierten in den letzten Monaten unsere Ausstellung. Sie sind recht haltbar und teils ganzjährig zu finden. Jetzt soll es aber wieder vielfältiger werden und gleichzeitig für unsere Ausstellungsbesucher auch interessanter, denn die wollen Pilze sehen, die sie kennen, lieben und Sammeln, natürlich auch die zugehörigen Giftpilze sowie nicht schmackhafte Arten, die ihnen mitunter schon so manches Pilzgericht verdorben haben. 

Mittwoch, 04. Juli – Meinen heutigen Exkursionstag nutzte ich zu einer kleinen Informationstour durch verschiedene Wälder. Um es vorweg zu nehmen, es sieht leider immer noch sehr bescheiden aus, aber zaghaft tut sich etwas. In unterschiedlichen Bereichen fand ich folgende Frischpilze: einen Frauen – Täubling, zwei junge Flockenstielige Hexen – Röhrlinge, Rettich – Helmlinge, mehrere Inseln Körnchen Röhrlinge in unterschiedlichen Entwicklungsstadien und jeweils einen Butterpilz, Kurzstieligen Leder – Täubling, Lilablättrigen Mürbling sowie einige Pfifferlinge. Einzig Körnchen -Röhrlinge gab es in bescheidenen Mengen und mit etwas Geduld konnte man sich hier durchaus eine frische Pilzmahlzeit zusammensuchen. Das tat auch Pilzfreundin Angelika Boniakowski, die ich hier, in einer Kiefernaufforstung bei Neukloster, traf. Sie hatte einen mittelgroßen Korb etwa halb gefüllt mit diesen schmackhaften Schmierröhrlingen, in ausgesucht guter Qualität. Kritisch Auswählen muss man schon, weil, wie fast immer, viele von ihnen von Maden durchzogen waren. Ich suchte mir eine schöne Kollektion zum fotografieren und für die Ausstellung zusammen. Eigentlich ist es beschämend, wie wenig in punkto Pilze bei uns bisher los ist. In südlicheren Gefilden scheint es bereits so viele von ihnen zu geben, dass sich sogar das Fernsehen dafür interessiert. In der wochentäglichen Wetterschau bei der ARD um 09.55 Uhr war heute nämlich „Wetter und Pilze“ das Thema des Tages. Insbesondere Pfifferlinge und Steinpilze scheinen andernorts schon kräftig zu sprießen. Während man  auch bei uns punktuell schon eine Pfifferlings – Mahlzeit finden kann, habe ich in diesem Jahr bisher noch keinen einzigen Steinpilz gesehen. Die südlicheren Regionen haben schon früher und oftmals auch erheblich mehr Niederschläge in den zurückliegenden Wochen bekommen. Bei uns reicht es gerade einmal, um das Pilzwachstum zaghaft anzustoßen. Um es nachhaltiger  werden zu lassen, brauchen wir noch wesentlich mehr Regen! Aber diesbezüglich können wir in den nächsten Tagen noch Hoffen. Ab morgen nähert sich schwülwarme Gewitterluft. Dabei könnte es besonders am Freitag auch in M-V ergiebige Regenmengen geben!

Körnchen - Röhrlinge (Suillus granulatus) im optimalen Entwicklungszustand, sollte man jedenfalls meinen. Oft sind sie aber in dieser Größe schon stark vermadet, so dass es meist nur Sinn macht, sich nach den jüngsten und Kleinsten zu Bücken. Standortfoto bei Neukloster am 04.07.2012.

Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus) im optimalen Entwicklungszustand, sollte man jedenfalls meinen. Oft sind sie aber in dieser Größe schon stark vermadet, so dass es meist nur Sinn macht, sich nach den jüngsten und Kleinsten zu Bücken. Standortfoto bei Neukloster am 04.07.2012.

Donnerstag, 05. Juli – Nach den schweren Sommergewittern der letzten Tage und Wochen sollte man meinen, dass es kaum noch Steigerungsmöglichkeiten gibt. Die heutige Gewitterlage über Deutschland und den angrenzenden Gebieten scheint das turbulente Geschehen der letzten Zeit noch überbieten zu wollen, jedenfalls was die registrierten Blitzentladungen angeht. Lagen sie bei den letzten Unwettertagen in der Spitze zwischen 30 000 und 60 000 pro 90 Minuten, werden zur Zeit (19.00 Uhr) über 90 000 Entladungen registriert. Schaut man auf das aktuelle Satellitenbild des frühen Abend, so wimmelt es fast in ganz Europa von kräftigen Gewitterzellen. Das stärkste Unwettergebiet tobt aber zu Zeit über Ostdeutschland. Hier hat sich in den letzten Stunden ein gewaltiger Schwergewitterkomplex gebildet, der über Brandenburg und Sachsen – Anhalt im laufe des späten Abends und in der Nacht weiter über Mecklenburg – Vorpommern zur Ostsee zieht. Sein riesiger Eisschirm trübt von Süden her bereits jetzt den blauen Abendhimmel. Für unser Bundesland gelten in der kommenden Nacht Unwetterwarnungen vor sehr heftigen Gewittern mit hohen Regenmengen. Regional sollen dabei zwischen 20 und 50 Liter zusammen kommen. Es besteht also sogar Überflutungsgefahr! Erfahrungemäß nimmt die Heftigkeit der Gewitter ab der zweiten Nachthälfte oft ab, trotzdem ist dann aber immer noch mit gewittrigem Starkregen zu rechnen. Regenradar und Blitzkarten auch unter www.wetter-online.de

Ich Denke, beste Aussichten für die Entfaltung unseres ersten Pilzschubes in diesem Jahr. Ich bin nun, sollten die angekündigten Niederschläge kommen, sehr optimistisch, dass es ab nächster Woche deutlich bergauf geht, zumal es auch in den nächsten Tagen schwülwarm und gewittrig weiter gehen soll. In wenigen Tagen werden nicht nur die ersten Sommersteinpilze auftauchen, nein, es werden auch die ersten Echten Herrenpilze das Licht der Welt in Westmecklenburg erblicken! Beide Arten kommen in diesem Jahr also zeitgleich. Das es so sein wird, belegen die ersten schönen und frischen Mehlpilze, die mir heute in die Pilzberatung gebracht wurden. Erneuert wurde auch wieder unsere Ausstellung. Es liegen 64 Pilzarten auf der noch kleinen Fläche. Neu sind für diese Saison: Rettich – Helmling, Lilablättriger Mürbling, Edel – Reizker, Netzstieliger Hexen – Röhrling, Mehlpilz, Butterpilz, Körnchen – Röhrling.

Ein weiteres Anzeichen, dass es in kürze wohl schon richtig zur Sache gehen wird, ist auch die Ankunft der ersten Edel - Reizker. Pilzfreundin Angelika Boniakowski stellte sie mir für unsere Ausstellung zu Verfügung. Die Hochsaison läßt grüßen!

Ein weiteres Indiz, dass es in kürze wohl schon richtig zur Sache gehen wird, ist auch die Ankunft der ersten Edel – Reizker (Lactarius deliciosus). Pilzfreundin Angelika Boniakowski stellte sie mir für unsere Ausstellung freundlicherweise zur Verfügung. Die Hochsaison lässt grüßen! Standortfoto am 04.07.2012 bei Neukloster. 

Freitag, 06. Juli – Das angekündigte, gewittrige Starkregengebiet der vergangenen Nacht riss etwa gegen Mitternacht auseinander, b. z. w. schwächte sich besonders im Westteil ab, so dass hauptsächlich noch der Vorpommersche Raum zeitweise Regen abbekam. Dafür lebte in der zweiten Nachthälfte über Sachsen – Anhalt, Niedersachsen sowie Südwestmecklenburg die Schauer- und Gewittertätigkeit erneut auf und es kam bis in die Morgenstunden zu zahlreichen, starken Regengüssen, die sich auf den gesamten westlichen Bereich unseres Einzugsgebietes ausweiteten. Besonders ergiebig mit über 20 Litern waren die Niederschläge im äußersten Südwesten Mecklenburgs. Hier gab es schon am 29. Juni bei einem Frontdurchgang ähnlich hohe Werte. Jetzt am Abend gelangt Mecklenburg – Vorpommern erneut in diese gewitterträchtige Zone. Örtlich treten zur Stunde (20.30 Uhr) heftige Regengüsse in Westmecklenburg auf. Diese sollen die ganze Nacht über anhalten und sich bei nur langsamer Ostverlagerung weiter verstärken und mit einem neuen Gewittertief, dass sich von Süden nähert, über Ostdeutschland vereinen. Besonders ab der zweiten Nachthälfte bis in den morgigen Sonnabend hinein kann es dann zu weiteren, unwetterartigen Gewittern und gewittrigem Starkregen kommen. Großflächig werden Regenmengen zwischen 20 und 50 Litern auf den Quadratmetern prognostiziert. Der Schwerpunkt wird aber wahrscheinlich über dem zentralen Mecklenburg oder über Vorpommern liegen. Unser Einzugsgebiet kann laut Niederschlagsprognose vom späten Abend mit 2 – 20 Litern rechnen. Mit jedem Kilometer Richtung Osten kann es mehr regnen. Aber nur eine geringfügige Änderung der Wetterlage, kann zu weiteren Überaschungen führen! Wir werden sehen. Ansonsten ist schon für Sonntag weiterer, kräftiger Gewitterregen angekündigt. Siehe auch unter www.wetter-online.de An der Pilzfront werden weitere, zaghafte Fortschritte erzielt. Erste Graue Wulstlinge, eine leichte Zunahme von Täublingen und ein frischer Birkenpilz. Aus Rehna werden erste Sommersteinpilze und Hainbuchen – Röhrlinge vermeldet! Siehe auch unter www.pilzverein-rehna.de

Diese Blassen Laubwald - Pfifferlinge (Cantharellus palescens) fotografierte ich heute im Sternberger Seenland, an einer mir bekannten Stelle an einem kalkreichen Buchenwaldstandort. Hier gibt es sonst eine sehr vielfältige Pilzflora, auch Sommer- und Echte Steinpilze, aber eine mehr als reichliche Portion dieser großen Pfifferlinge war leider alles, was ich hier heute vorfand. Standortfoto am 06.07.2012.

Diese Blassen Laubwald – Pfifferlinge (Cantharellus pallens) fotografierte ich heute im Sternberger Seenland, an einer mir bekannten Stelle, in einem kalkreichen Buchenwaldstück. Hier gibt es im Sommer und Herbst oft eine sehr vielfältige Pilzflora, auch Sommer- und Echte Steinpilze. Mehr als eine reichliche Portion dieser großen Pfifferlinge war leider nicht drin. Standortfoto am 06.07.2012.

Sonnabend, 07. Juli – In vielen Regionen Deutschlands werden die Menschen inzwischen wohl schon die Nase voll von den sintflutartigen Sturzbächen haben, die immer wieder aus dicken Gewitterwolken zu Boden stürzen. Bei den neuerlich schweren Gewittern wurden gestern in Sachsen sogar Vorgärten und ganze Straßenzüge von den Wassermassen weggespült und verwüstet. Auch in M-V zogen in der Nacht und am Tage, wie gestern angekündigt, starke Regenfälle auf. Betroffen von den ergiebigen Mengen waren wie erwartet Zentralmecklenburg und der Osten Vorpommerns. Unsere Hauptpilzgebiete, südlich von Wismar, haben kaum messbaren Niederschlag bekommen. Auch zwischen Wismar und Rostock blieb es bei nur wenigen Tropfen. Es hat aber in den letzten drei Tagen im westlichen Bereich, vor allen Richtung Südwesten, ergiebige Mengen gegeben. Dem entsprechend wird das gerade einsetzende Pilzwachstum regional sehr unterschiedlich ausfallen. Es kann in einigen Ecken in den nächsten Tagen schon richtig zur Sache gehen, anderenorts muss man sich wohl zunächst auf verhaltene Erfolge einstellen. Fakt ist aber, dass es überall besser werden sollte. Morgen ist nochmals Gewitterregen angekündigt, nach den neuesten Berechnungen soll aber der Regenschwerpunkt wieder westlich an uns vorbeiziehen. Es scheint in diesem Jahr wie verhext! Aber zum Leidwesen der Urlauber und zur Freude der Pilzliebhaber, ist mittelfristig auch weiterhin kein stabiles Sommerwetter in Sicht. Es soll sich eine nur mäßig warme, zeitweise sogar kühle Westwetterlage einstellen, in der immer wieder Regengebiete b. z. w. Schauer- und Gewitterstaffeln durchziehen sollen. Mal schauen, wie lange das so bleibt. Vielleicht kommen in diesem Jahr die sonnigen und heißen Tage, wie es sich gehört, zu den Hundstagen (23.07. – 23.08.). Nichts dagegen, aber Bitte auch mit Gewitterregen zwischendurch! Heute war ich kurz im Wald um Moos für unsere erweiterte Ausstellungsfläche zu holen. Am grasigen Nadelwaldwegrand b. z. w. im Moos entdeckte ich folgende Arten: Stinkschwindling, Brennender Rübling, Olivgelber Rißpilz und Orange Heftel – Nabeling. Zwar nur Kleinarten, aber trotzdem ein Zeichen, dass es vielfältiger und bunter in unseren Wäldern wird.

Der schwach giftige Olivgelbe Rißpilz (Inocybe dulcamara) ist eine häufige Arte auf sandig/kiesigen Böden. Er wächst dann unter Laub, oder so wie hier, Nadelbäumen. Er ist habituell nicht so spitzkegelig wie die meisten anderen Rißpilze und er verströmt beim zerreiben süßlichen, honigartigen Duft. Nach Honig riechende Pilze sollten generell gemieden werden. Auch die gefährlichen Mairißpilze und der Grüne Knollenblätterpilz duftet honigartig. Standortfoto im Forst Weiße Krug am 07.07.2012.

Der schwach giftige Olivgelbe Rißpilz (Inocybe dulcamara) ist eine häufige Art auf sandig/kiesigen Böden. Er wächst hier unter Laub- und Nadelbäumen. Dieser Rißpilz ist habituell nicht so spitzkegelig wie die meisten anderen seiner Gattung und verströmt beim zerreiben einen süßlichen, honigartigen Duft. Nach Honig riechende Pilze sollten generell gemieden werden. Auch die gefährlichen Mairißpilze und der Grüne Knollenblätterpilz duften honigartig. Standortfoto im Forst Weiße Krug am 07.07.2012.

Sonntag, 08. Juli – Heute führte uns eine Vereinsexkursion wieder durch das Warnowgebiet im Naturpark Sternberger Seenland. Wir durchwanderten das Warnow – Durchbruchstal bei Gädebehn. Ein landschaftlich sehr reizvolles Gebiet mit viel versprechenden Hangterrassen, die mit alten Buchen und Eichen bestanden sind. In punkto Pilzaufkommen mussten wir uns aber verdutzt die Augen reiben, denn es gab so gut wie keine Frischpilze, sieht man einmal von einem Breitblatt, einem Wurzel – Rübling, zwei Speise – Täublingen, einem Papagei – Täubling, einem Rotfüßchen, drei Körnchen – Röhrlingen, vier Heu – Düngerlingen sowie einigen Zimtfarbenen Weichporlingen ab. Hier dominieren Sandböden und das Gebiet liegt in einem Streifen, in Nord/Südrichtung, auf der Höhe Wismar – Schwerin. Es hat zwar auch hier in der letzten Zeit geregnet, aber weiter westlich, wie auch weiter östlich sind punktuell bis gebietsweise insgesamt deutlich höhere Niederschlagswerte erzielt worden. Wer also in den nächsten Tagen auf Pilzpirsch gehen möchte, sollte am besten links oder rechts dieser Zone suchen gehen. Siehe auch unter „Von Muchelwitz bis Augustenhof“. – Das Wetter war heute zunächst sehr freundlich mit viel Sonne und hochsommerlichen Temperaturen. Am Nachmittag und Abend zogen dann wie erwartet teils kräftige Schauer und Gewitter auf. Die Niederschlagsmengen hielten sich aber trotz örtlich heftiger Regengüsse in Grenzen. Im allgemeinen sind wohl zwischen 2 und 5 Liter gefallen. Ich Denke, trotz des trostlosen Eindrucks auf unserer heutigen Tour, dürfte es auch in den nächsten Tagen weiter aufwärts gehen.

Die herannahende Kaltfront zwang die aufgeheizte und feuchte Luft zum Aufsteigen und es bildeten sich mächtige Gewitterwolken, so wie hier am Nachmittag bei Wismar. In wenigen Minuten setzen Sturmböen und heftige Regenschauer samt Blitz und Donner ein.

Die heran nahende Kaltfront zwang die aufgeheizte und feuchte Luft zum Aufsteigen und es bildeten sich mächtige Gewitterwolken, so wie hier am Nachmittag bei Wismar. Wenige Minuten später setzten Sturmböen und heftige Regenschauer samt Blitz und Donner ein.

Montag, 09. Juli – Bis weit in die nächste Woche hinein sollen nahezu täglich, bei eher kühlen Temperaturen, Schauer, schauerartige Regenfälle und Gewitter mit kurzen, sonnigen Phasen abwechseln. Der April lässt Grüßen! Ich hoffe nur, dass die Niederschläge dabei auch bei uns kräftig und ergiebig ausfallen mögen, denn pünktlich zu den am 23.07. beginnenden Hundstagen, der heißesten Zeit des Jahres, deuten die Wettercomputer einen ersten, vorsichtigen Trend zum Übergang zu warmen und trockenem Hochsommerwetter an. Dieses Szenario gilt aber noch keinesfalls als gesichert! Heute zogen am Nachmittag und Abend einige Regenschauer über uns hinweg – willkommene Feuchtigkeit für die Oberfläche. Wegen unserer Ausstellungserweiterung fuhr ich am Mittag kurz in den Wald, um für dekorationszwecke einige Farnpflanzen zu holen. Dabei entdeckte ich zwei junge Flockenstielige Hexen – Röhrlinge und einige, kleine Baby – Pfifferlinge.

Nicht nur wir warten sehsuchtsvoll auf unsere Pilze, auch die Tiere des Waldes können es kaum erwarten, sich an den Köstlichkeiten des Waldes zu laben. An diesen jungen Flockenstieligen Hexen - Röhrlingen (Boletus luridiformis) taten sich mindestens eine Schnecke, ein Mäuschen oder ein Eichhörnchen gätlich. Standortfoto am 09.07.2012 in den Rohlstorfer Tannen.

Nicht nur wir Menschen warten sehnsuchtsvoll auf unsere Pilze, auch die Tiere des Waldes können es kaum erwarten, sich an den Köstlichkeiten der Natur zu laben. An diesen beiden jungen Flockenstieligen Hexen – Röhrlingen (Boletus luridiformis) taten sich mindestens eine Schnecke, ein Mäuschen und/oder ein Eichhörnchen gütlich. Wir Menschen sollten diesen sehr schmackhaften Dickröhrling vor dem Verzehr aber gründlich erhitzen! Standortfoto am 09.07.2012 in den Rohlstorfer Tannen.

Dienstag, 10. Juli – Heute Vormittag war ich kurz in einer Wismarer Parkanlage um die Lage zu peilen und eventuell einige Ausstellungsobjekte zu erhaschen. Es wurde vor allem deutlich, dass die Niederschläge, die in Wismar in den letzten, gut zwei Wochen, gefallen sind, zwar das Pilzwachstum etwas aufleben lassen, für einen stärkeren Wachstumsschub, wie er eigentlich nach dieser langen Trockenphase zu erwarten gewesen wäre, nicht ausgereicht haben. Aber es sind zumindest leichte Fortschritte zu verzeichnen. Mehlpilze machten nochmals deutlich, dass irgendwo in unseren Wäldern schon einige Echte Steinpilze stehen müssen. Da es aber ein Lindenstandort war, sind hier Netzstielige Hexen – Röhrlinge, immerhin ein Verwandter unseres Steinpilzes, zu erwarten. Tatsächlich standen sie mit einigen Kahlen Kremplingen gleich daneben. Etwas weiter befindet sich eine Buchengruppe und hier wuchsen einige junge Flockenstielige Hexen – Röhrlinge sowie der erste Perlpilz, den ich in diesem Jahr zu Gesicht bekam. Unter einer weiteren Buchengruppe dann die ersten, etwa kirschgroßen Sommersteinpilze – die blieben selbstverständlich stehen. Schließlich noch wenige Meter entfernt, unter Eichen, der erste ausstellungswürdige Sommersteinpilz in dieser Saison. Als ich dann am Laden, dem „Steinpilz – Wismar“, ankam, hing an der Tür eine Plastiktüte mit prachtvollen Netzstieligen Hexen – Röhrlingen. Sie bereichern nun als Hingucker unsere Ausstellung. – Vom Wetter her war es heute recht angenehm und bis zum Abend trocken. Später zogen über Nordwestmecklenburg einige Regengüsse samt Blitz und Donner hinweg. Es liegen heute 69 Arten auf der Fläche. Neu in diesem Jahr: Brennender Rübling, Heftel – Nabeling, Feinschuppiger Trichterling, Olivgelber Rißpilz, Kahler Krempling, Perlpilz, Eichen – Milchling und Wulstiger Lackporling.

Das ist er, der erste Sommersteinpilz in diesem Jahr! Ich kann mich kaum erinnern, jemals so spät im Jahr, die ersten seiner Art gefunden zu haben. Aus Rehna wurden allerdings vor einigen Tagen bereits erste Fruchtkörper gesichtet. Standortfoto in einer Wismarer Parkanlage.10.07.2012.

Das ist er, der erste Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) in diesem Jahr! Ich kann mich kaum erinnern, jemals so spät im Jahr, die ersten seiner Art gefunden zu haben. In der Umgebung von Rehna wurden allerdings vor einigen Tagen bereits erste Fruchtkörper gesichtet. Standortfoto in einer Wismarer Parkanlage.10.07.2012.

Mittwoch, 11. Juli – Am Nachmittag brach ich zu einer Info – Tour durch verschiedene Wälder der Landkreise Rostock, Nordwestmecklenburg und Ludwigslust – Parchim auf. Zunächst stattete ich einem reichen Buchenwald bei Satow einen Besuch ab. Ein schönes und viel versprechendes Gebiet, in dem ich noch nie gesucht habe. Bis auf wenige Breitblätter nichts weiter, also unverändert schlecht. Dann fuhr ich zu dem Kiefernstandort, an dem vor einer Woche schon einige Körnchen – Röhrlinge wuchsen. Heute waren recht viele da, aber die meisten schon alt und überständig. Der Schub ist durch! Nach dem ich zunächst bei Neukloster Schutz vor einem aufziehenden Gewitter suchen musste und eine kleine Zwangspause einlegte, fuhr ich schließlich weiter in Richtung der Wälder im Sternberger Seenland. Während in Neukloster selbst nur wenig Regen fiel, hat es auf der Strecke Qualitz –  Mankmoos – Warin kräftig und ergiebig geschüttet! So ging es dann in den triefend nassen Wald des Reviers Weiße Krug. Hier stattete ich einigen, mir bekannten Sommersteinpilz – Standorten, einen Besuch ab. Ich kam gerade zur rechten Zeit, denn zumindest an einer meiner Stellen standen etwa 10 Exemplare in teils stattlicher Größe. Die Schnecken und die Maden waren aber auch schon zu Gange und minderten die Qualität der Pilze zum Teil erheblich. Hier gab es nun auch verschiedene Täublinge, Pfifferlinge, wunderschön frische Stockschwämmchen und sogar einen Perlpilz. Die heutige Tour bestätigte auf` s neue, dass sich das zaghaft bessernde Pilzwachstum immer noch sehr unterschiedlich entwickelt. Auf weite Strecken sieht es immer noch sehr dürftig aus, aber punktuell gibt es wirklich schon lohnende Oasen. Das wird wohl, auch angesichts der zur Zeit meist punktuell auftretenden Starkregenschauer, noch eine weile so weitergehen. Das hat natürlich auch den Vorteil (oder auch Nachteil), dass es nicht im gesamten Gebiet ein gleichzeitig einsetzendes Pilzwachstum gibt, sondern es in den verschiedenen Gebieten und Lokalitäten zeitlich versetzt zu Wachstumsintervallen kommt. Deshalb lohnt es durchaus, z. B. über die Regenradarbilder bei www.wetter-online.de zu verfolgen, welche Ecken von besonders heftigen Regengüssen getroffen wurden. Mitunter ziehen die Starkregenschauer mehrfach über die gleichen Gebiete, so war es in letzter Zeit auch in der Region, wo ich heute die meisten Pilze fand. Und dann reagiert das Pilzwachstum auf sandigen Böden oft schneller, als auf den schweren. Hier kann das Regenwasser nach langer Trockenheit zunächst kaum in den festen, dichten Boden eindringen. Kommen die schweren Böden aber erst einmal in Gang, so hält das Pilzwachstum bei einsetzender Trockenheit meist länger an, während auf Sand schon lange wieder „Tote Hose“ herrscht.

Die erste kleine Ernte Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) zu einem ungewöhnlich späten Zeitpunkt. Solche Bilder können wie in der Regel schon spätestens Ende Mai erwarten. Standortfoto am 11.07.2012.

Die ersten ordentlichen Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) zu einem ungewöhnlich späten Zeitpunkt. Solche Bilder können wir in der Regel schon Mitte bis Ende Mai erwarten. Standortfoto am 11.07.2012.

Donnerstag, 12. Juli – Heute zogen bei starkem Westwind vereinzelte Schauer über Mecklenburg, ohne größere Niederschlagsmengen hinterlassen zu haben. Dafür sorgte der starke Wind für einen sehr ungünstigen Einfluss in Bezug der Fruchtkörperstreckung, so dass heute kein „Pilzwachswetter“ war. Windig bleibt es auch in den nächsten Tagen. Morgen sollen uns die Fronten eines Tiefs überqueren und teils zu Landregen, teils zu kräftigen Schauern führen. Mal schauen, was davon bei uns ankommt. Danach soll es zunächst unterkühlt, windig und schaurig weitergehen. Mitte nächste Woche können die Temperaturen sich wieder erhohlen und auf sommerliches Niveau ansteigen, aber das befürchtete, stabile Sommerwetter, soll zum Glück bis auf weiteres ausbleiben. Es kann weiterhin etwas Regen oder ein Gewitter dabei sein. Heute habe ich unsere Ausstellung wieder erneuert. Es liegen 77 Arten auf den Flächen, davon erstmals in diesem Jahr mit dabei: Wiesen – Champignon, Kurzstieliger Leder – Täubling, Papagei – Täubling, Fleischroter Speise – Täubling, Wurzel – Schleimrübling, Blaugrauer Täubling.

Diese kleine Gruppe tau- und regenfrischer Stockschwämmchen (Kueheromyces mutabilis) habe ich bei meiner gestrigen Tour im Naturpark Sternberger Seenland an einen Buchen - Stubben fotografieren können. Diese ausgezeichneten Speisepilze bereichrn nun unsere Frischpilzausstellung. Satndortfoto am 11. Juli 2012.

Diese kleine Gruppe tau- und regenfrischer Stockschwämmchen (Kueheromyces mutabilis) habe ich bei meiner gestrigen Tour im Naturpark Sternberger Seenland an einen Buchen – Stubben fotografieren können. Diese ausgezeichneten Speisepilze bereichern nun unsere Frischpilzausstellung. Standortfoto am 11.07.2012.

Freitag, 13. Juli – Vom erwarteten Landregen und den kräftigen Schauern ist wie so oft in den letzten Wochen und Monaten, nicht mehr viel bei uns angekommen. Es regnete zwar hin und wieder etwas, aber eigentlich nicht der Rede wert. Im Prinzip haben wir schon seit Monaten immer wieder das gleiche Grundmuster der Großwetterlage über Europa. Deutschland liegt meist im Übergangsbereich von warmer bis heißer Sommerluft über Ost – und Südosteuropa und kühler Meeres-, teils sogar Polarluft über West- und Nordwesteuropa. So regeneriert sich über Mitteleuropa immer wieder eine Luftmassengrenze, an der  Gewitterstörungen b. z. w. kleinere Tiefdruckgebiete von Südwest nach Nordost über uns hinweg ziehen. Eigentlich für uns Pilzfreunde gerade das richtige. So haben weite teile Deutschlands immer wieder starke Regenfälle bekommen, wobei das meiste oft westlich oder östlich unserer Einzugsgebiete vom Himmel kam. Als Folge wird aus einigen Regionen schon von einer großen Pilzschwämme berichtet. Heute Nacht und morgen rast nun schon wieder eine neues Randtief von Frankreich heran und soll in weiten Teilen Deutschlands für viel Wind und Regen sorgen. Von den stärksten Sturmböen sollen wir zum Glück verschont bleiben, aber dafür sind für uns ergiebige Regenfälle angesagt, die schauerartig verstärkt und sogar von einzelnen Gewittern durchsetzt sein können. Für Mecklenburg sind 10 – 20 Liter prognostiziert. Richtung Vorpommern können auch über 20 Liter fallen. Da morgen eine öffentliche Pilzlehrwanderung auf dem Plan steht, könnte diese eventuell sogar ins Wasser fallen. Aber das wichtigste ist nun mal der Regen und ich hoffe, er kommt in den berechneten Größenordnungen.

Diese Eichen - Filzröhrlinge (Xerocomus quersinus) fand ich heute bei einer neuen Runde meiner Waldumrundung der ausgedehnten Wälder im Naturpark Sternberger Seenland bei Nisbill. Neben verschiedenen, kleinen Blätterpilzarten waren auch noch zwei wunderschöne Flockenstielige Hexen - Röhrlinge und einige Pfifferlinge dabei. Standortfoto am 13.07.2012 im Wald bei Bisbill.

Diese Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus) fand ich heute bei einer neuen Runde meiner Waldumrundung. Neben verschiedenen, kleinen Blätterpilzarten, waren auch noch zwei wunderschöne Flockenstielige Hexen – Röhrlinge und einige Pfifferlinge dabei. Standortfoto am 13.07.2012 im Wald bei Nisbill.

Sonnabend, 14. Juli – Der angekündigte, ergiebige Regen, hat uns wie schon gewohnt, wieder ausgespart. Im zentralen Mecklenburg und nach Vorpommern hin gab es wieder mehr. Für unsere heutige Pilzwanderung war das aber von Vorteil, denn es regnete nur gelegentlich leicht. Es ging in ein Waldgebiet zwischen Demen und Buerbeck im Landkreis Ludwigslust – Parchim. Sehr sandiger Nadelwald, meist Kiefern, mit Eichen und Birken untermischt. Das Pilzaufkommen entwickelt sich auch hier allmählich weiter, aber ergiebig ist es noch nicht. Siehe auch unter „Im Wald meiner Kindheit“. Aber es wird schon werden. Die Witterung soll unbeständig bleiben und bei den meist verhaltenen Niederschlägen braucht es eben seine Zeit.

Pfifferling gab es zu Zeiten meiner Kindheit sehr viele im Wald bei Demen. Sie gibt es immer noch, aber leider nicht mehr in den damaligen Dimensionen. Standortfoto im Wald bei Demen am 14.07.2012.

Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) gab es zu Zeiten meiner Kindheit sehr viele im Wald bei Demen. Es gibt sie, wie man sieht, immer noch, aber leider nicht mehr in den damaligen Dimensionen. Standortfoto im Wald bei Demen am 14.07.2012.

Weiter geht es unter „Wetter und Pilze Juli 2012/2“

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Tagebuch Wetter und Pilze Juni 2012/2

Die leichten Niederschläge der letzten Zeit können nur an exponierten Standorten ganz vereinzelte Frischpilze hervorbringen, so wie diesen Großen Krempling (Paxillus) auf einem Parkrasen unter einer Birke in Brüel am 13.06.2012

Die leichten Niederschläge der letzten Zeit können nur an exponierten Standorten ganz vereinzelte Frischpilze hervorbringen, so wie hier diesen Großen Krempling (Paxillus validus) auf einem Parkrasen unter einer Birke in Brüel am 13.06.2012

Sonnabend, 16. Juni – Heute war wieder eine öffentliche Pilzlehrwanderung angesagt. Ziel war der Lübberstorfer Forst, in der Nähe von Neukloster. Ein größeres Waldgebiet auf besseren Böden mit umfangreichen Buchenbeständen. Eigentlich eine gute Adresse, auch schon im Frühsommer. Aber es sah natürlich, wie zu erwarten, sehr bescheiden aus. Einzig Breitblättrige Rüblinge hier und da. Auch einige Rehbraune Dachpilze, Grünblättrige Schwefelköpfe, Frühlings – Ackerlinge, Mürblinge, Stinkmorcheln, einen Buchenwald Becherling und ansonsten Porlinge, Schichtpilze u. s. w. Der nächtliche Regen ist hier kaum am Waldboden angekommen und mehr als 2 Liter waren es sowieso nicht. Erst am Abend zog wieder etwas Regen auf und nur im äußersten Nordwesten unseres Einzugsgebietes gab es  bis in die Nacht hinein einzelne, teils kräftigere Schauer und Gewitter. So fielen im Ostseebad Boltenhagen immerhin 15 l/qm. In Lübeck wurden 11 l/qm gemessen, in Rostock 8 l/qm und in Keez bei Brüel fand ich Sonntag morgen 5,5 l im Regenmesser vor. Alles in allem immer noch nicht befriedigend. Wir brauchen erheblich mehr!

Auch in den Wäldern können ganz vereinzelt Mykorrhiza - Pilze, so wie dieser Frauen - Täubling (Russula cyanoxantha) auftauchen. Er zäht zu unseren besten Speisepilzen und wir fanden ihn heute auf unserer Pilzwanderung durch den Lübberstorfer Forst.

Nicht nur in städtischen Anlagen, nein, auch in den Wäldern können durch die Minimal – Niederschläge ganz vereinzelt Mykorrhiza – Pilze, so wie dieser Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha), auftauchen. Er zählt zu unseren besten Speisepilzen und wir fanden ihn heute auf unserer Pilzwanderung durch den Lübberstorfer Forst.

Sonntag, 17. Juni Nachdem wir heute auf die Rückseite des gestrigen Tiefs gelangt sind, lebte der Wind tagsüber wieder deutlich auf und in kühlerer Meeresluft zogen nur noch ganz vereinzelt schwache Schauer durch. Morgen soll uns ein Randtief von Südwest nach Nordost überqueren. Es saugt auf der Vorderseite wieder sehr warme und schwüle Subtropikluft an. Das führt zu einer sehr turbulenten Wetterlage. Die www.unwetterzentrale.de hat für unser Gebiet und fast ganz Deutschland Unwettervorwarnungen vor Gewittern ausgegeben. Zwischen 13.00 und 19.00 Uhr kann es morgen in Nordwestmecklenburg zu heftigen Gewittern mit Starkregen, großem Hagel und Sturmböen kommen. Bei www.wetter-online.de werden für unser Gebiet im Durchschnitt 5 – 10 Liter prognostiziert. Ich hoffe, es wird mindestens das Doppelte geben!

Für einen Pilzfund der besonderen Art sorgte heute morgen eine, in der Mikrowelle vergessene Portion Nudeln, die vor geraumer Zeit aufgewärmt werden sollte, aber leider kam es nicht dazu. Von den Nudeln ist kaum noch etwas zu erkennen, statt dessen machte sich ein pelziger Wald von Schimmelpilzen über diese Mahlzeit her. Das kommt selbst Jonas sehr spanisch vor! 17.06.2012.

Für einen Pilzfund der besonderen Art sorgte heute morgen ein Blick in die Mikrowelle. Eine vergessene Portion Nudeln, die vor geraumer Zeit aufgewärmt werden sollte, war von einem schwarzen Pelz überzogen. Von den Nudeln ist kaum noch etwas zu erkennen, statt dessen machte sich dieser pelzig/pilzige Wald von schwarzem Schimmel über die Mahlzeit her. Das kommt selbst Jonas sehr suspekt vor! 17.06.2012.

Montag, 18. Juni – Um es vorweg zu nehmen, es hat in unserem Gebiet wieder nicht ausreichend geregnet! Zunächst zog in den früh- und Vormittagsstunden ein Starkregen- und Gewittergebiet über den Nordwesten Deutschlands, in Richtung Dänemark und Ostsee. Es brachte hier recht ordentliche Niederschläge, so dass das gesammte nördliche Schleswig- Holstein mit den Wochenend – Niederschlägen nahezu flächendeckend mehr als 20 Liter bekommen hat. Pilzfreunde in dieser Region können in 10 -14 Tagen durchaus an ihren Stellen von Sommersteinpilz und Co. nachschauen. Es könnte sich etwas tun. Wenig tun wird sich nach wie vor in unseren Pilzgebieten, denn die Kaltfront des Gewittertiefs durchlief in den mittags und ersten Nachmittagsstunden eine Schwächephase und brachte nur etwas getröpfel im Westen Mecklenburgs. Erst gegen 15.00 Uhr wurde es an der Front wieder explosiv. Sie lag zu diesem Zeitpunkt genau auf der Höhe von Wismar – Schwerin. Donnergrollen setzte ein, der Wind wurde stürmisch und wenige Regentropfen fielen in der Hansestadt. Schon wenige Kilometer östlich gab es punktuell kurze, heftige Wolkenbrüche, teils auch Hagel. Es formierte sich eine markante Schwergewitterfront mit sintflutartigen  Regengüssen, Hagelschlägen und heftigen Gewitterstürmen sowie zahllosen Blitzen. Die Gewitterböen brachten zahlreiche Bäume zu Fall. Diese hielten auch noch mehrere Stunden nach Frontdurchgang in leicht abgeschwächter Form an. Ich bin am Abend noch durch einige Wälder gefahren, die von den Niederschlägen erwischt worden sind. Im Bereich Neukloster und Warin sehr unterschiedliche Ergebnisse. In diesen umfangreichen Waldgebieten liegen immer wieder Stellen mit Starkniederschlag und solche mit nur wenigen Tropfen dicht beieinander. Die Niederschläge werden sicherlich den einen oder anderen Pilzfruchtkörper zum Wachstum animieren, aber für einen deutlichen Wachstumsschub reichte es nicht einmal annähernd! Dagegen hat es die Ostseeinsel Rügen beispielsweise recht gut abgefasst. Hier gab es verbreitet mehr als 20 l/qm. Nun noch einige Werte von heute: Lübeck: 0,1 l, Schwerin 3 l, Rostock 5 l, Greifswald 6 l, Ueckermünde 13 l und Kap Arkona 25 l. Für uns heißt es leider weiter warten und hoffen auf den nächsten Regen. Ich habe heute wieder unsere Ausstellung erneuert. Es liegen 61 Arten auf der Fläche, davon erstmals in diesem Jahr mit dabei: Buchenwald – Becherling und Frauen – Täubling.

Hier noch ein stimmungsvolles Landschaftsfoto nach Durchtug der Gewutterfront gestern Abend bei Sternberg aufgenommen. Nach hochsommerlicher Hitze hat es merklich abgekühlt und der stürmische Wind treibt harmolse Sturmwolken vor sich her, aber auch die Sonne bekommt immer wieder eine Chance. 18.06.1012.

Hier noch ein stimmungsvolles Landschaftsfoto, nach Durchzug der Gewitterfront, gestern Abend bei Sternberg aufgenommen. Nach hochsommerlicher Hitze hat es merklich abgekühlt und der stürmische Wind treibt harmlose Sturmwolken vor sich her, aber auch die Sonne bekommt immer wieder eine Chance. 18.06.2012.

Dienstag, 19. Juni – Da es von der Pilzfront nichts neues zu berichten gibt, beschäftigen wir uns daher weiter mit den Regen- und Gewitterfronten. Am Abend und in der kommenden Nacht zieht ein weiteres Regen- und Gewittertief von Südwest nach Nordost über Deutschland hinweg. In der Südosthälfte besteht weiterhin die Gefahr schwerer Gewitter und im großen Rest kann im laufe der Nacht teils kräftiger und von Gewittern durchsetzter Regen durchziehen. Er soll auch unser Bundesland erreichen, wobei Nordwestmecklenburg voraussichtlich nur mit maximal 5 Litern gestreift werden soll. An der Nordsee und in Schleswig Holstein soll es sogar weitgehend trocken bleiben. Besser dran ist dann schon wieder der Vorpommersche Raum. Hier können 10 – 15, örtlich sogar um die 20 Liter fallen. Wir Nordwestmecklenburger werden uns also weiterhin in Geduld üben müssen!

Diese schönen Pilzmotive schmücken eine Schürze, die mir am Montag eine Junge Dame schenkte, die in Wismar einen Second - Hand - Laden am Lindengarten betreibt. Sie ergatterte das Teil auf einem Flohmarkt und dachte sich, es würde unserer Chef - Köchin beim Betreuen unseres Imbissstandes

Diese schönen Pilzmotive schmücken eine Schürze, die mir am Montag eine junge Dame schenkte, die in Wismar einen Second – Hand – Laden am Lindengarten betreibt. Sie ergatterte das Teil auf einem Flohmarkt und dachte sich, es würde unserer Chef – Pilzköchin beim Betreuen unseres Imbissstandes gut zu „Gesicht“ stehen. Wir Bedanken uns ganz herzlich!

Mittwoch, 20. Juni – In Vorbereitung unserer nächsten Pilzwanderung, am 30. des Monats, fuhr ich heute in die Wälder bei Warnkenhagen. Diese eiszeitlich geprägte Landschaft mit bewaldeten Hügeln und Tälern, Viehweiden und Feldern erinnert an eine Mittelgebirgslandschaft. Entsprechend anspruchsvoll ist eine Wanderung durch diese Wälder. Ich kam ganz schön in` s Schnaufen, als ich einen kleinen Rundkurs für unsere öffentliche Pilzlehrwanderung ablief. Natürlich schaute ich mich in diesen, teils naturbelassenen Wäldern mit mächtigen Buchen, tiefen Schluchten und märchenhaften Feuchtwäldern, die teils komplett unter Wasser stehen (auch ohne Regen!), nach Pilzen um. Außer den immer wieder auftretenden Breitblättrigen Rüblingen, sah ich kaum Frischpilze. Das könnte sich aber bis zum 30. Juni ändern, denn die Gewitter am Montag haben hier sintflutartige Wassermassen abgelassen. Teilweise standen die Waldwege immer noch unter Wasser. Selbst unter den dicksten Buchen war der Waldboden bis weit unter die Humusschicht durchfeuchtet. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass es sich hier um ein sehr hügeliges Gebiet handelt und die Wassermassen die Waldwege hinab stürzten und sich in den Senken sammelten. Außerdem liegt die pilzreiche Höltingsdorfer Forst in unmittelbarer Nachbarschaft und hier könnte es eventuell Sinn machen, um den Monatswechsel nach Sommersteinpilz und Co. Ausschau zu halten. Das angekündigte Regengebiet erreichte uns erst heute Nachmittag und am Abend und brachte z. B. in Keez 5,0 l in unseren Regenmesser. Es überdeckte den südlichen und östlichen Bereich unseres Einzugsgebietes. Weiter nordwestlich blieb es im wesentlichen trocken.

Stellenweise standen im Wald bei Warnkenhagen die Waldwege noch komplett unter Wasser. Zumindest in diesen feuchteren Senken und Tälern dieses Gebietes sollte sich in kürze eine leichte Verbesserung des Pilzaufkommens bemerkbar machen. 20.06.2012 im Wald bei Warnkenhagen.

Stellenweise standen im Wald bei Warnkenhagen die Wege noch komplett unter Wasser. Zumindest in diesen feuchteren Senken und Tälern sollte sich in kürze eine leichte Verbesserung des Pilzaufkommens bemerkbar machen. 20.06.2012 im Wald bei Warnkenhagen.

Donnerstag, 21. Juni – Pilzfreundin Angelika Boniakowski besuchte mich heute Nachmittag in unserem „Steinpilz“. Sie hat am Vormittag eine Informationstour durch das Kaarzer Holz unternommen. Die einzigen Frischpilze, die Sie fand, brachte Sie mir mit für unsere Ausstellung. Es waren ein Fuchsiger Scheidenstreifling, zwei kleine Blasse Laubwald – Pfifferlinge und ein kleines Büschel Grünblättrige Schwefelköpfe. Äußerst mager für Ende Juni. Die Situation wird sich in absehbarer Zeit, zumindest Stellenweise, leicht verbessern können, großartiges ist zunächst aber kaum zu erwarten. Daran wird auch die zur Stunde (19.00 Uhr) gerade wieder auf den Südwesten Deutschlands übergreifende Gewitterfront, die bis morgen früh, von Südwest bis Nordost, ganz Deutschland überquert haben soll, nicht viel ändern. Bis dahin wird sie wahrscheinlich ausgepowert sein und uns vieleicht noch mit leichten Regenfällen beehren. Zum Sonntag/Montag soll der nächste Regen kommen. Er soll vor allem an der Nordsee ergiebiger ausfallen, für uns sind wieder eher leichtere Niederschläge angekündigt. Danach soll sich in der nächsten Woche in Norddeutschland kühles und windiges Wetter mit wenig Regen einstellen. Dadurch werden zaghafte Ansätze und Hoffnungen auf ein bischen mehr Pilze schon wieder gedämpft, denn Wind schränkt das Wachstum b. z. w. die Entfaltung der Fruchtkörper stark ein. Heute erneuerte ich wieder unsere Ausstellung. Es liegen 66 Arten auf der Fläche. Davon neu in diesem Jahr: Rostbrauner Feuerschwamm, Vielgestaltige Kohlenbeere, Fuchsiger Scheidenstreifling und Blasser Laubwald – Pfifferling.

Bis auf weiteres wird wohl der Breitblättrige Großrübling (Megacollybia platyphylla), der einzige, verhältnismäßig häufige und auffallende Frischpilz in unseren Wäldern bleiben. Standortfoto am 20.06.2012 im Wald bei Warnkenhagen.

Bis auf weiteres wird wohl der schwach giftige Breitblättrige Großrübling (Megacollybia platyphylla), der einzige, verhältnismäßig häufige und auffallende Frischpilz in unseren Wäldern bleiben. Standortfoto am 20.06.2012 im Wald bei Warnkenhagen.

Freitag, 22. Juni – Die gestern Abend in den Südwesten und Westen Deutschlands herein gezogene, starke Gewitterfont, schwächte sich wie befürchtet ab Mitternacht auf ihrem Wege nach Nordosten rapide ab und für uns blieb lediglich etwas Getröpfel am Morgen übrig. Dafür bildeten sich am Nachmittag im Nordseeumfeld und in Schleswig Holstein einige kleinere Schauer und Gewitter, die auch auf den Nordwestmecklenburger Raum übergriffen. Mehr als eine kurze, erfrischende (es wurde am Nachmittag recht warm) Dusche war aber nicht drin. Unsere Hoffnungen knüpfen sich jetzt an ein umfangreiches und kräftiges Regengebiet, das uns zum Sonntag/Montag überqueren soll. Dabei soll es in ganz Norddeutschland zu einer großflächigen Überregnung kommen. Prognostiziert werden für uns zwischen 5 und 10 Liter, weiter westlich kann man sogar mit 10 – 20 Liter rechnen. Vielleicht verschiebt sich der Regenschwerpunkt auch mal in unsere Region. Wir werden sehen, denn jetzt wird der Regen auch für die Sicherung der Existenz des „Steinpilz-Wismar“ von immer größerer Bedeutung. Im vergangenen Jahr hatten wir bereits ab Mai unsere Ausstellungsflächen deutlich erweitert, so dass man durch die offen stehende Eingangstür gleich auf eine mit Frischpilzen bestückte Fläche schauen konnte. Das sprach natürlich neugierige Pilzfreunde gleich auf den ersten Blick an und die wirklich Interessierten bezahlten dafür auch gerne den fast nur symbolischen Euro. Bis dato lohnte es nicht, die Fläche zu erweitern, so dass unsere Ausstellung immer noch den Umfang der Wintermonate hat. Da heute in den ersten Bundesländern die Sommerferien begonnen haben und die erste Urlauberwelle in Richtung Küsten am Anrollen ist, brauchen wir dringend bessere Witterungsbedingungen, damit die Pilze sprießen und wir unsere Ausstellung so attraktiv gestalten können, dass die Leute sie sich auch gerne Anschauen. Geht die Dürre den Sommer über weiter und zieht sich möglicherweise bis in den Herbst, ist die Existenz des „Steinpilz“ in Wismar zusätzlich gefährdet und es könnte Ende des Jahres tatsächlich Schluß sein, weil wir das Geld zur Finanzierung der Wintermonate nicht erwirtschaften können.

So eine Artendichte und Fülle bekommt man zwar nur in einem guten Herbst hin, so wie zu unserer Großpilzausstellung im September 2010, aber die große Mittelfläche sollte eigentlich zum Ferienbeginn bereits stehen. Es liegen die Pilze dann zwar nicht so dicht gerdängt, aber zwischen 100 und 150 Arten bekommt man ab Juli ohne weiteres zusammen.

So eine Artendichte und Fülle bekommt man zwar nur in einem guten Herbst hin, so wie hier zu unserer Großpilzausstellung im September 2010, aber die große Mittelfläche sollte eigentlich zum Ferienbeginn bereits stehen. Zwar liegen die Pilze dann nicht so dicht gedrängt, aber zwischen 100 und 150 Arten bekommt man ab Juli bei günstigen Bedingungen ohne weiteres zusammen.

Sonnabend, 23.Juni – Heute haben wir Material zur Fertigung neuer Ausstellungsflächen gekauft, denn die alten waren im laufe der Jahre schon sehr in Mitleidenschaft gezogen worden und fielen teils schon vermorscht auseinander. Pilzfreund Peter Kofahl machte aus den verbrauchten in der letzten Zeit nach und nach Kleinholz. Um unsere Flächen in kürze zu erweitern, müssen nun neue Holzplatten mit Umrandung zusammen geschraubt, mit Nagelbrettern versehen und moosgrün angestrichen werden. Wir legen sie dann mit frischem Moos aus und die Pilze werden teils auf die Nägel gesteckt und mit Namenschildern versehen. Ich hoffe, dass wir dieses in der kommenden Woche schaffen, denn morgen soll es nun endlich auch bei uns kräftig regnen. Die Niederschlagsprognose bei www.wetter-online.de von heute Abend 20.00 Uhr sieht für unsere Region nun doch flächendeckend 10 – 20 Liter vor. Sollte es so kommen, dürfte sich das Pilzwachstum in den nächsten Wochen endlich langsam bessern. Punktuell könnte sich dann sogar in den Gebieten, die bei den Montags – Gewittern starke Regengüsse ab bekommen haben, ein deutlicherer Schub von Sommerpilzen entwickeln.

Mit den angekündigten Regenfällen, sollten sich dann auch allmählich die teils seit Woch in lauerposition liegenden Pfifferlinge entfalten können. Diese beiden Exemplare des Blassen Laubwaldpfifferlings brachte mir am Donnerstag Pilzfreundin Angelika Boniakowski vorbei.

Mit den angekündigten Regenfällen, sollten sich dann auch endlich die teils seit Wochen in Lauerposition liegenden Pfifferlinge entfalten können. Diese beiden Exemplare des Blassen Laubwaldpfifferlings brachte mir am Donnerstag Pilzfreundin Angelika Boniakowski vorbei.

Sonntag, 24. Juni Ein derart kompaktes Regengebiet, wie es uns heute mit länger anhaltendem Dauerregen beehrte, haben wir seit dem Winter nicht mehr gehabt. Endlich kommt es zu einer nennenswerten, flächendeckenden Überregnung und die gestern prognostizierten Regenmengen von 10 – 20 l/qm dürften auch erreicht werden. Laut Niederschlagsprognose könnten morgen bei labiler Höhenkaltluft, innerhalb von weiteren Schauern und Gewittern, nochmals zwischen 2 und 10 Litern fallen. Im laufe der Woche, vor allem zum Wochenende hin, soll es vorübergehend wieder sommerlich warm und schwül mit schweren Gewittern werden. Ich hoffe, diese Wetterkonstellation dürfte nun das sommerliche Pilzwachstum auch bei uns in Fahrt bringen. Da wir uns dann schon im Juli befinden, kann es an der Pilzfront auch schon richtig interessant werden. Da um diese Zeit, laut Siebenschläfer – Regel, wettertechnisch die Weichen für den Hochsommer gestellt werden und kein stabiles Sommerhoch in Sicht ist, statt dessen mit weiteren Regenfällen und Gewittern zu rechnen sei, könnte vielleicht schon eine artenreiche Sommersaison im Vorfeld zur Hauptsaison, die bekanntlich Mitte August beginnt, eingeläutet werden.

Diese holzbewohnenden Fenchel - Trameten (Gloeophyllum odoratum) sind nicht so sehr vom Regen abbhängig. Da diese aber an liegenden Fichtenstämmen wuchsen, die keinen größeren Kontakt zu tiefern und feuchteren Bodenschichten mehr hatten, ist es auch hier das Holz

Diese holzbewohnenden Fenchel – Trameten (Gloeophyllum odoratum) sind nicht so sehr vom Regen abhängig. Da diese aber an liegenden Fichtenstämmen wuchsen, die keinen größeren Kontakt zu tieferen und feuchteren Bodenschichten mehr hatten, ist es auch hier sinnvoll, das es von Zeit zu Zeit kräftig regnet. Die markante Art mit ihrem wunderbaren Fenchelduft wächst nur an Fichtenholz. Standortfoto am 20.06.2012 im Wald bei Warnkenhagen. 

Montag, 25. Juni – Es ist geschafft! Das erste mal seit Beginn der Pilzsaison, am 1. April, haben wir teils mehr als 20 Liter pro Quadratmeter innerhalb von drei Tagen bekommen. Mit Abstand den meisten Niederschlag brachte der flächendeckende Landregen am gestrigen Sonntag. Heute gab es noch einige, meist nicht sonderlich ergiebige Schauer. Hier einzelne Ergebnisse der letzten drei Tage in unserem Einzugsgebiet: Lübeck: 32,3 l, Boltenhagen 27,7 l, Rostock 25,5 l, Schwerin 19,8 l und Goldberg 13,8 l. Insgesamt ist in Richtung Küsten mehr Regen gefallen als in den südlicheren Bereichen, aber mit den Niederschlägen der letzten 8 Tage dürfte es allgemein für einen ersten, deutlichen Pilzschub, beginnend ab der nächsten Woche, reichen. Zunächst starten wieder die Kleinarten durch, in 8 – 10 Tagen die Champignons und in etwa 11 – 14 Tagen die beliebten Röhrlinge, z. B. mit Körnchen Röhrlingen, Hexen – Röhrlingen und Sommersteinpilzen, um nur einige zu nennen. Natürlich auch weitere Gattungen wie Wulstlinge, Täublinge u. s. w. Regional kann es auch schon etwas früher los gehen, nämlich in den Wäldern, die von den starken Gewittergüssen am vergangenen Montag getroffen wurden.

Dienstag, 26. Juni – Wie so oft schon in diesem Frühjahr und Frühsommer erlebten wir heute wieder einen windigen, für Juni sehr kühlen, herbstlich anmutenden Tag, wie er eigentlich für den Oktober typisch wäre. Aber in den nächsten Tagen soll der Sommer wieder einen neuen Anlauf nehmen und zum Wochenende fließt aus Südwesten feuchtwarme Gewitterluft ein. Nach den gefallenen Niederschlägen und den zu erwartenden Schauern und Gewittern dürften dann die Entwicklungsbedingungen deutlich besser werden. Ob mit dem einsetzenden Pilzwachstum auch verstärkt wärmeliebende Sommerpilze aufkreuzen, muss abgewartet werden. Sie mögen es am liebsten, wenn es im Vorfeld, vor einsetzenden Niederschlägen, längere Zeit sonnig, heiß und trocken war. Trocken war es wahrlich lange Zeit, aber warme Tage waren meist nur eine Eintagsfliege. Schließlich warten einige Raritäten – Jäger schon ganz fieberhaft auf tolle Fotomotive und damit sind nicht nur Steinpilze gemeint. Diese werden mit Sicherheit erscheinen. Neben Sommersteinpilzen auch die ersten echten Herrenpilze.

Und hier schon ein Vorgeschmack auf die ersten Steinpilze, die auch bei uns in kürze auftauchen werden. Diese tolle Foto von bildschönen und jungen Sommersteinpilze (Boletus reticulatus)

Und hier schon ein Vorgeschmack auf die ersten Steinpilze, so wie sie auch bei uns in kürze auftauchen werden. Dieses tolle Foto von bildschönen und jungen Sommersteinpilzen (Boletus reticulatus) sandte mir gestern Abend unser Leser Stephan Kunath aus der Schweiz zu. Herzlichen Dank und beste Grüße von der Ostsee in das schöne Alpenland.

Mittwoch, 27. Juni (Siebenschläfer). Wie das Wetter an Siebenschläfer, so es 7 Wochen bleiben mag, lautet eine alte Bauernregel und an dieser ist tatsächlich etwas dran. Um diese Zeit (Ende Juni/Anfang Juli) spielt sich häufig das Grundmuster des Hochsommers ein. Um nach der aktuellen Großwetterlage zu urteilen, könnte es bis Mitte August tatsächlich wechselhaft mit Regenfällen weitergehen. Das würde uns Pilzfreunden sehr entgegen kommen. Heute war es stark bewölkt mit einigen Regentropfen. Es ist eine erste Warmfront gewesen, die die zufuhr feuchtwarmer Subtropenluft einleitet, die für einige Tage schwülwarmes, gewittriges Wetter mit sich bringen soll. An meinem heutigen Exkursionstag besuchte ich am Nachmittag die Höltingsdorfer Forst, in der Annahme, hier schon erste Signale für den beginnenden Wachstumsschub erkennen zu können. In diesem Gebiet hatte es am Montag letzter Woche einen heftigen Regenguss im Zusammenhang mit den schweren Unwettern gegeben, die an diesem Tag über M-V hinwegzogen waren. Da das Waldgebiet aber recht langgezogen ist, sah es so aus, als hätte der Bereich, in dem ich heute mit Sohn Jonas eine knapp zweistündige Runde drehte, nichts nennenswertes abbekommen, denn es waren überhaupt keine Kleinarten zu sehen. Diese wären nach der Zeitspanne von immerhin 10 Tagen eigentlich schon zu erwarten gewesen. Auch nicht ein einziges Breitblatt, die in den zurückliegen, trocknen Wochen, durchaus immer mal gefunden werden konnten. Der Wald war praktisch frischpilzleer, außer vereinzelte Frauen – Täublinge, die aber meist schon stark von Schnecken zerfressen waren. Der Regen vom Wochenende hat aber auch hier den Wald gut durchfeuchtet, so dass es ab übernächsten Wochenende auch hier schon besser aussehen sollte.

Frauen - Täublinge (Russula cyanoxantha) waren praktisch die einzigen Frischpilze, die wir heute im Höltingsdorfer Forst fanden. Meist waren sie aber von Schnecken völlig zerfressen. Ausgezeichneter Speisepilz. Standortfoto am 27. Juni 2012.

Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha) waren praktisch die einzigen Frischpilze, die wir heute in der Höltingsdorfer Forst fanden. Meist waren sie aber von Schnecken völlig zerfressen. Ausgezeichneter Speisepilz. Standortfoto am 27. Juni 2012.

Donnerstag, 28. Juni – Der Wind der letzten Tage auf der Rückseite eines Sturmtiefs, das nach Nordosten abgezogen ist, hat sich gelegt. Hinter einer Warmfront ist nun sehr schwüle, warme bis heiße Subtropenluft eingeflossen, in der am heutigen Abend bereits erste, zunehmend auch schwere Gewitter von Westen her auf Deutschland übergreifen. Auch in Schleswig Holstein treten bereits (19.30 Uhr) erste Blitze auf. So nimmt auch in Mecklenburg in der kommenden Nacht die Gewitterneigung zu und morgen kann es sogar recht verbreitet zu heftigen Gewittern mit den typischen Begleiterscheinungen kommen. Gebietsweise kann es große Regenmengen geben. Für unsere Region sind Vorwarnungen vor heftigen Gewittern ab heute Nacht 0.00 Uhr bis Sonnabend früh 2.00 Uhr von www.unwetterzentrale.de ausgegeben worden. Die Regenradarbilder und die Blitzkarten können bei www.wetter-online.de zeitnah verfolgt werden. Die Wärme, verbunden mit einem nochmals ergiebigen Regenereignis, sollte die Entwicklung des zu erwartenden Pilzschubs zusätzlich beschleunigen, stützen und fundieren.

Bei der aktuellen Entwicklung haben nun endlich auch viele Pilzarten eine Chance, die nicht nur auf Nährstoffe und Wasser aus dem Holz angewiesen sind.

Bei der aktuellen Entwicklung haben nun endlich auch viele Pilzarten eine Chance, die ihre Nährstoffe und das notwendige Wasser nicht dem Holz entziehen können, so wie es dieser junge Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster) machen kann. 27.06.2012 im Höltingsdorfer Forst.

Freitag, 29. Juni – Zunächst zogen örtliche Gewitterschauer aus der Nacht heraus bis in die Vormittagsstunden hinein über uns hinweg und zur Ostsee ab. Danach wurde es teils recht sonnig und die Temperaturen stiegen rasch an. Es wurde sehr warm mit zunehmender Schwüle. Am frühen Abend zog dann eine massive Gewitterfront von Südwest nach Nordost über Mecklenburg hinweg. Es gab also wieder eine flächendeckende Überregung. Meist dürften zwischen 10 und 15 Litern gefallen sein. Mehr als 20 Liter auf den Quadratmeter waren es sogar ganz im Südwesten und Nordwesten Mecklenburgs. Dieses recht gute Niederschlagsergebnis wird den in 5 – 8 Tagen beginnenden Wachstumsschub zusätzlich stützen und somit nachhaltiger ausfallen lassen. Heute besuchte mich Pilz- und Naturfotograf Andreas Okrent aus Graal – Müritz. Er war zuvor zu einer Stippvisite im Haushalt Forst am Schweriner See unterwegs gewesen. Hier fand er einige, wenige Fahle Röhrlinge und Hexen – Röhrlinge. Sonst im Prinzip nichts weiter an Frischpilzen. Am Abend lud er mich dann noch bei aufkommender Gewitterstimmung in ein Fischrestaurant am alten Hafen zum Essen ein. Dafür nochmals herzlichsten Dank und bis bald!

Diesen Fahlen Röhrling (Boletus impolitus) brachte mir Andreas vom Schweriner See mit und spendierte ihn mir für unsere Ausstellung.

Diesen Fahlen Röhrling (Boletus impolitus) brachte mir Andreas vom Schweriner See mit und spendierte ihn für unsere Ausstellung.

Sonnabend, 30. Juni – Heute endet der Frühsommer – Aspekt und von Juli bis Mitte August findet der Pilzsommer statt. Er wird charakterisiert durch viele Champignons, Wulstlinge, Täublinge, wärmeliebende Röhrlinge und Pfifferlinge, um nur einige, aber wichtige Beispiele zu nennen. Und die Zeichen stehen dafür nach der monatelangen Trockenperiode endlich recht günstig, so dass es ab dem nächsten Wochenende bergauf gehen kann. Wichtig ist aber, dass das Wetter weiterhin mitspielt. Mittelfristig soll es meist sommerlich warm, schwül und gewittrig weitergehen. Beste Entwicklungsbedingungen, zumindest aus heutiger Sicht! Jetzt am Abend und in der Nacht ziehen in der Südosthälfte Deutschlands von Südwest nach Nordost verbreitet schwere Gewitter durch. Mecklenburg liegt aber nun schon nordwestlich dieser Unwetterzone, aber vereinzelte Gewitterschauer oder etwas Regen sind auch bei uns noch möglich. Vorpommern könnte in der zweiten Nachthälfte und morgen früh noch von starkem Gewitterregen betroffen sein. Hier kann es sogar mehr als 20 Liter geben. – Heute stand wieder eine öffentliche Pilzlehrwanderung auf dem Plan. Es ging in den Wald bei Warnkenhagen. Es macht jetzt, nach dem Regen, wieder richtig Spaß durch den frischen, duftenden Wald zu laufen, auch wenn das Pilzaufkommen immer noch äußerst bescheiden ist. Es waren aber erste Kleinarten zu sehen, ein Zeichen, dass sich allmählich etwas tut. Siehe auch unter „Wanderung bei Warnkenhagen“.

Mit diesem schönen Stimmungsbild aus dem Wald bei Warnkenhagen vom 30. 06. 2012 möchte ich das Juni - Tagebuch schließen

Mit diesem schönen Stimmungsbild aus dem Wald bei Warnkenhagen, vom 30.06.2012, möchte ich nun das Juni – Tagebuch schließen.

Weiter geht es unter „Wetter und Pilze Juli 2012/1“

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Wetter und Pilzwachstum im Juni 2012/1

Pünktlich zum Monatswechsel sind die ersten Ziegelroten Mairißpilze (Inocybe patouillardii) bei uns im hohen Norden erschienen. Vielfach werden sie auch nur Mairißpilz genannt. Da sie bei uns meist erst ab Juni auftreten und die anfangs weißen Pilze mit den erdgrauen Lamellen schell ziegelrötliche Tönungen annehmen sollte meiner Meinung nach die Bezeichnung Ziegelroter Mairißpilz die sinnvollere sein. Foto: 01.06.2012

Pünktlich zum Monatswechsel sind die ersten Ziegelroten Mairißpilze (Inocybe patouillardii) bei uns im hohen Norden erschienen. Vielfach werden sie auch nur Mairißpilz genannt. Da sie bei uns meist erst ab Juni auftreten und die anfangs weißen Pilze mit den erdgrauen Lamellen, schnell ziegelrötliche Tönungen annehmen, sollte meiner Meinung nach die Bezeichnung Ziegelroter Mairißpilz die sinnvollere sein, oder den Mai gleich ganz weg lassen! Sehr giftige Art! Foto: 01.06.2012

Freitag, 01. Juni – Das kräftige Randtief von gestern hat in Norddeutschland verbreitet  Regenfälle gebracht. Vielfach sind 10 – 20 Liter, teils sogar noch mehr gefallen. Unsere Pilzsammelregionen wurden im Schnitt mit 2 – 8 Litern bedacht, entschieden zu wenig! Der Südwestmecklenburger Raum hat etwas besser abgeschnitten. Hier sind verbreitet mehr als 10 Liter gefallen, ganz im Süden sogar mehr als 20 Liter. In diesen Regionen könnte es in 10 – 14 Tagen eventuell einen leichten Wachstumsschub von Sommersteinpilz und Co. geben. Wir im Nordwesten müssen uns weiter gedulden und hoffen, dass es in dem heute begonnenen Sommer irgendwann auch bei uns zu einem Starkregen – Ereignis kommen wird und wir die Zeitrechung zum ersten, nennenswerten Pilzschub eröffnen können. Übrigens hat der stürmische Wind auf der Rückseite des Tiefs heute die gestern gefallene, oberflächliche Feuchtigkeit so zu Sagen wieder vom Winde verweht!

Und hier noch einmal Maipilze, die noch in einer Frischhaltedose im Kühlschrank auf ihren Auftritt auf unserer Pilzausstellung warten. Ich habe sie hier nochmals in `s Moos gesetzt und fotografiert, um sie mit ihren obig abgebildeten, stark giftigen Verwechslungsparten, dem Ziegelroten Mairißpilz gegenüber zu stellen. Wie man sieht, ist mit ein wenig aufmerksammkeit, eine Verwechslung kaum möglich.

Und hier noch einmal Maipilze (Calocybe gambosa), die noch in einer Frischhaltedose im Kühlschrank auf ihren Auftritt in unserer Pilzausstellung warten. Ich habe sie hier nochmals in` s Moos gesetzt und fotografiert, um sie mit seinem, obig abgebildeten, stark giftigen Verwechslungspartner, dem Ziegelroten Mairißpilz, gegenüber zu stellen. Wie man sieht, ist mit ein wenig Aufmerksammkeit eine Verwechslung nahezu ausgeschlossen.

Sonnabend, 02. Juni – Bei sehr kühlem und windigem Wetter, dass der etwas verfrühten „Schafskälte“ zu verdanken ist, starteten wir heute morgen von Wismar aus wieder zu einer  öffentlichen Pilzlehrwanderung. Die bescheidene Gruppe von 7 Leuten durchstreifte ein Waldgebiet bei Ulrikenhof, in der weiteren Umgebung von Neukloster. Vielfach Laubwald auf besseren Böden mit eingestreuten Fichtenforsten und zahlreichen, kleineren Feuchtbiotopen. Aspekt – Bestimmend war, wie so oft zu dieser Jahreszeit, der Breitblättrige Rübling. Was es sonst noch so gab, siehe unter „Im Wald bei Ulrikenhof“. Ab Mittag kam es dann vereinzelt zu kurzen Schauern, die aber für` s weitere Pilzwachstum bedeutungslos waren. Laut Mittelfristprognose soll das Wetter weiterhin wechselhaft mit Schauern und Gewittern sowie zeitweiligen Regenfällen weitergehen. Morgen soll erst einmal wieder die Mitte und der Süden unseres Landes von teils ergiebigen Regenfällen heimgesucht werden. Teils besteht sogar Unwettergefahr! Für unsere Region sind frühestens Mitte kommender Woche wieder nennenswerte Niederschläge vorhergesagt.

Der Breitblättrige Großrübling (Megacollybia platyphylla) war heute der häufigste Frischpilz im Wald bei Ulrikenhof. Er ist als auffälliger Blätterpilz im Juni oft kaum zu übersehen, wächst aber die gesamte Pilzsaison vom Frühling bis zum Stätherbst. Hier in der Umgebung eines Eichenstubbens in Gesellschaft mit Eichenwirrlingen. Standortfoto.

Der Breitblättrige Großrübling (Megacollybia platyphylla) war heute der häufigste Frischpilz im Wald bei Ulrikenhof. Er ist als auffälliger Blätterpilz im Juni oft kaum zu übersehen, wächst aber die gesamte Pilzsaison vom Frühling bis zum Spätherbst. Hier in der Umgebung eines Eichenstubbens in Gesellschaft mit Eichenwirrlingen. Leicht giftig! Standortfoto im Wald bei Ulrikenhof – 02.06.2012.

Sonntag, 03. Juni – Heute Nachmittag habe ich in zwei Wäldern nahe bei Wismar zum einen nach Espen – Rotkappen, zum anderen nach Flockenstieligen Hexen – Röhrlingen Ausschau gehalten. An der Rotkappen – Stelle sind eigentlich traditionell Anfang Juni die ersten Pilze zu finden, heute aber Fehlanzeige. Nur zwei Papagei – Täublinge, sonst nichts weiter. Dann fuhr ich noch in einen Buchenwald, wo ich kürzlich bereits einige „Hexen“ fand – ebenfalls Fehlanzeige. Es sind keine nachgewachsen! Um so erstaunter war ich allerdings, dass trotz der Trockenheit sehr viele Knöpfchen von jungen Pfifferlingen erschienen sind. Bereits am 25. Mai hatte ich hier einige ganz junge Exemplare entdeckt. Jetzt bedeckten hier ziemlich großflächig hunderte kleine Pilzchen den ausgehagerten Waldboden, so dass ich gar nicht zu Treten wagte. Es wird endlich Zeit, dass es auch bei uns ergiebig regnet! Heute sind in weiten Teilen Deutschlands wieder starke Regenfälle nieder gegangen. Wir werden davon in schöner Regelmäßigkeit ausgespart und wenn etwas davon bis zu uns vordringt, so ist es nicht mehr als der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Und selbst der ist inzwischen bei den spätherbstlichen Temperaturen kalt geworden.

Diese beiden Papagei - Täublinge (Russula ionochlora) waren die einzigen Frischpilze in einem Waldstück wo ansonsten zu dieser Zeit schon einiges mehr zu finden ist. Standortfoto am 03.06.2012 im Forst Farpen.

Diese beiden essbaren Papagei – Täublinge (Russula ionochlora) waren die einzigen Frischpilze in einem Waldstück, wo ansonsten zu dieser Zeit schon einiges mehr zu finden ist. Standortfoto am 03.06.2012 im Forst Farpen.

Montag, 04. Juni – Ein Regentief Jagd zur Zeit das nächste über Deutschland hinweg. Auch heute zog wieder umfangreicher Dauerregen, teils auch begleitet von kräftigen Schauern und Gewittern, von West nach Ost über weite Teile Deutschlands. Bei uns, wie gehabt, am Abend nur einige Tropfen, kaum das die Straße nass wurde. Die Temperaturen dazu wie Mitte Oktober. Die Trockenheit geht also bei uns weiter. ich hoffe, nun aber nicht mehr lange. Die nachfolgenden Regenfronten ab Mittwoch sollen laut Prognose der Meteorologen zunehmend auch den trocknen Nordosten erfassen. Wollen wir es hoffen! Unsere Pilzfreunde Ilona und Eberhard Heyne brachten mir heute von der Ostseeinsel Poel eine große Menge Schwefelporlinge. Es ist wirklich ein Schwefelporlingsjahr wie selten zuvor! Wenigstens etwas positives in diesen dürren Zeiten. Zum Essen waren die meisten allerdings schon zu festfleischig, so dass sie unsere Ausstellung farbenfroh und mit ihrem wunderbaren Duft bereichern werden. Eine Großteil habe ich in eines unserer beiden Schaufenster, als regelrechten Blickfang, auf Weidenholz postiert. Vielleicht werden dadurch ein Paar Leute mehr motiviert, sich unsere Frischpilzausstellung an zu schauen. Ich habe sie heute wieder erneuert und es liegen 64 Arten auf der Fläche. Erstmals mit dabei in diesem Jahr: Schildborstling, Sklerotien – Porling, Papagei – Täubling, Verblassender Täubling, Waldfreund Rübling und Ziegelroter Mairißpilz.

Die meisten Schefelporlinge waren schon zu fest. Sie müssen am besten butterweich sein, werden dann in Scheiben portioniert, kurz blanchiert und eingefroren oder gleich panniert und gebraten. Schmeckt nicht nach Pilz, sondern eher wie Geflügelfleisch, aber sehr angenehm.wie

Die meisten Schwefelporlinge waren schon zu fest. Sie müssen am besten butterweich sein, werden dann in Scheiben portioniert, kurz blanchiert und eingefroren oder gleich paniert und gebraten. Schmeckt nicht nach Pilz, sondern eher wie Geflügelfleisch, aber sehr angenehm.

Dienstag, 05. Juni – Gestern Abend wurde die Straße tatsächlich noch richtig nass, mehr aber nicht. Unser Einzugsgebiet hat von Nordwest nach Südost 0 – maximal 2 Liter bekommen. Eine weitere „Luftnummer“! Aber wir geben die Hoffnung nicht auf. Morgen zieht ein neues Regentief heran, das auch unsere Region mit immer 2 – 5 Liter prognostizierter Regenmenge pro qm, voll erfassen soll. Auch in den Folgetagen kann es weitere Niederschläge geben, die aber laut Berechnung auch nicht sonderlich ergiebig ausfallen sollen. Da allerdings auch mal kräftigere Schauer und Gewitter dabei sein können, könnte es zumindest punktuell mal etwas mehr werden. Ein richtiger Durchbruch mit der erhofften „geballten Ladung“ scheint für uns vorerst immer noch nicht drin zu sein. Die meisten Gebiete in Deutschland haben diese aber in den letzten Tagen bekommen und können recht positiv in die nächsten 2 – 3 Wochen blicken. Heute war es bei wechselnd wolkigem Himmel weiterhin sehr frisch, aber die fröstelnden Temperaturen sollen sich nun von uns verabschieden und ein zumindest mäßig warmer Witterungsabschnitt steht bevor. Am Abend trafen sich dann noch die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. im „Steinpilz“ zu einem Themenabend, den heute unser Hohen Schönberger Pilzfreund Ulrich Klein bestritt. Siehe dazu auch unter „Tagebuch“.

Einige der gestrigen Schwefelporlinge dienen nun dazu, als Blickfang in einem unserer Schaufenster auf unser ständige aktuelle Innenausstellung hinzuweisen.

Einige der gestrigen Schwefelporlinge dienen nun dazu, als Blickfang in einem unserer beiden Schaufenster auf unsere ständig aktuelle Innenausstellung hinzuweisen.

Mittwoch, 06. Juni – Mittwochs ist eigentlich Exkursionstag, aber die Motivation dazu ist mehr als gering. Außerdem hatte ich heute auch keine Zeit, denn es standen Vorbereitungen zu einem Geburtstag an. Im laufe des Nachmittages erreichte uns das angekündigte Regengebiet. Es ist jetzt 21.45 Uhr und der Regen ist bei uns in Westmecklenburg im wesentlichen durch. Bis 20.00 Uhr sind zwischen einem und drei Liter in unseren Pilzgebieten gefallen. Das ganze war also wieder mal eher ein Witz, anstatt ernst zu nehmender Niederschlag. Aber wir sind ja geduldig, für morgen sind wieder zwischen 2 – 5 Liter prognostiziert.

Mit einem aktuellen Foto frischer Pilze kann ich momentan leider nicht dienen, aber dieses hübsche Windlicht konnte ich auf einer Exkursion durch verschiedene Läden auf der Suche nach einem Geburtstaggeschenk entdecken. Ich nahm es natürlich mit. Der Fliegenpilz ist ja ein Glückssymbol und soll nicht nur dem Geburtstagskind, sondern auch uns Pilzfreunde Glück bringen und die Pilze in den nächsten Wochen endlich reichlicher sprießen lassen.

Mit einem aktuellen Foto frischer Pilze kann ich momentan leider nicht dienen, aber dieses hübsche Windlicht konnte ich auf einer Exkursion durch verschiedene Läden, auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk, entdecken. Ich nahm es natürlich mit. Der Fliegenpilz ist ja ein Glückssymbol und soll nicht nur dem Geburtstagskind, sondern auch uns Pilzfreunden, Glück bringen und die Pilze in den nächsten Wochen und Monaten endlich reichlicher sprießen lassen.

Donnerstag, 07. Juni – Jetzt am Abend wird der Südwesten Deutschlands schon wieder von einem umfangreichen Starkregengebiet, durchsetzt von heftigen Gewittern, erfasst. Siehe unter www.wetter-online.de. Wir können nur neidvoll dort hin Blicken und uns Wünschen, dass endlich auch bei uns so ein Starkregenereignis durchzieht. Morgen sollen auch wir Gewitter – Erwartungsgebiet sein, aber es wird ganz sicher nicht in dieser massiven Form von statten gehen, wie derzeit im Südwesten unseres Landes. Prognostiziert sind für unsere Region 2 – 10 Liter. Gehen wir mal von dem Maximum aus, so würde ich Sagen „Nicht schlecht, aber immer noch viel zu wenig!“

Pilzarten, die ihre Nährstoffe und somit auch das nötige Wasser, dem teilweise oder noch ganz lebendem Holz entziehen, haben es wesentlich leichter.

Pilzarten, die ihre Nährstoffe, und somit auch das nötige Wasser, dem teilweise oder noch ganz lebenden Holz entziehen, haben es wesentlich leichter. So auch diese jungen Schuppigen Porlinge (Polyporus squamosus), die Pilzfreunde aus Grevesmühlen vor einigen Tagen an einem noch lebenden Alleebaum fotografierten.

Freitag, 08. Juni – In der vergangenen Nacht hat es von Südwesten her noch etwas geregnet. Besonders der Westen von Nordwestmecklenburg hat in den letzten drei Tagen mehr als 5 Liter bekommen. In meinem Regenmesser in Keez bei Bruel waren heute morgen 4,5 Liter drin. Am Tage zogen dann bei böigem Südwestwind vereinzelt Gewitterschauer über Mecklenburg Vorpommern hinweg, die kurzzeitig und punktuell mal einen kräftigen Regenguss brachten. Alles in allen aber nach wie vor keine nennenswerte Entspannung und schon gar nicht ein Wachstumsimpuls für einen ersten, sommerlichen Pilzschub. Und auch die Niederschlagsprognose für die nächsten Tage sieht für uns alles andere als rosig aus. Immer nur so 1 – 2 Liter, vielleicht auch mal geringfügig mehr. Ich glaube wir können den Monat Juni allmählich zu den Akten legen, denn für mehr als ein Paar Kleinarten oder vereinzelten Täublingen, Champignons u. s. w. wird es wohl kaum ausreichen, was wir an Niederschlag bekommen haben oder in den nächsten Tagen noch bekommen werden. –  Pilzfreundin Angelika Boniakowski teilte mir heute mit, dass sie zu einer kleinen Erkundungstour in einem unserer guten Buchenwälder war. An einer begünstigten Stelle einige Frauen – Täublinge und hier und da junge Pfifferlinge. Ich habe heute wieder mal einen kleinen Abschnitt meiner Waldumrundung in Angriff genommen. Ich bin immer noch bei Nisbill. In gut 90 Minuten fand ich nur zwei Kiefern – Zapfenrüblinge, sonst keine weiteren Frischpilze. Dafür erschloss ich mir ein phantastisch schönes Pilzrevier, dass die Herzen aller Fans von Steinpilz, Pfifferling, Marone und Co. höher schlagen lassen würde.

So sah der Himmel heute Nachmittag aus. Neben viel blauen Himmel, reichlich Wind und mässig warmen Temperarturen, türmten sich hier und da mächtige Schauer- und Gewitterwolken auf und brachten vereinzelt einen kurzen Regenguss. Dieses Foto habe ich aber schon gestern Abend bei Wietow, unweit von Wismar aufgenommen.

So sah es am Himmel heute Nachmittag aus. Neben viel Himmelsblau und Sonnenschein, reichlich Wind und mäßig warmen Temperarturen, türmten sich hier und da mächtige Schauer- und Gewitterwolken auf und brachten vereinzelt einen kurzen Regenguss. Dieses Foto habe ich aber schon gestern Abend bei Wietow, unweit von Wismar, aufgenommen, wo sich in der Ferne eine schwache Schauerlinie formierte.

Sonnabend, 09. Juni – In Vorbereitung unserer morgigen Vereinsexkursion schaute ich mich heute schon mal nach Parkmöglichkeiten am Beginn und am Endpunkt unserer morgigen Tour um. Es geht wieder an der Warnow entlang. Ausgehend von der Rönkendorfer Mühle bei Kobande, wollen wir bis nach Gädebehn wandern. Das Gebiet gehört zum Naturpark Sternberger Seenland. Bei der Gelegenheit hielt ich kurz in einem Eichen – Buchenwald an, hatte aber nur 10 Minuten Zeit. Ich sah in der kurzen Zeit nicht einen Frischpilz. – Bei wolkigem Himmel wehte heute wieder ein sehr kräftiger Wind und die geringe Oberflächenfeuchtigkeit war nur noch an schattigen und windgeschützten Orten auszumachen. Die Wetterlage soll sich in den nächsten Tagen wieder zuspitzen und es droht endlich auch mal in unseren Regionen eine ausgewachsene Schauer – und Gewitterlage, mit der Möglichkeit kräftiger Gewitter mit hohen Regensummen. Aber es liegt in der Natur der Sache, dass im Vorfeld nicht genau gesagt werden kann, wo die stärksten Entwicklungen stattfinden werden. Dadurch bleibt das ganze trotzdem eher wieder ein Lotteriespiel.

Bei meinem kleinen Zwischenstopp im Eichen - Buchenwald fand ich zwar keine Frischpilze, aber dennoch lebende Porlinge am Buchenstubben. Es handelt sich um die häufige Buckel - Tramete (Trametes gibbosa). Auf ihren Hüten siedeln sich gerne Algen an. Standortfoto im Wald bei Gädebehn.

Bei meinem kleinen Zwischenstopp im Eichen – Buchenwald fand ich zwar keine Frischpilze im engeren Sinne, aber dennoch lebende Porlinge am Buchenstubben. Es handelt sich um die häufige Buckel – Tramete (Trametes gibbosa). Auf ihren Hüten siedeln sich gerne Algen an. Standortfoto im Wald bei Gädebehn.

Sonntag, 10. Juni Unsere heutige Warnow – Exkursion (siehe auch unter „Von Kobande bis Gädebehn) war erwartungsgemäß sehr arm an Frischpilzen. Einzig einige Breitblättrige Großrüblinge und Rehbraune Dachpilze, sowie etwas ältere Schwefelporlinge waren hier und da zu finden. Die abwechslungsreiche Tour durch sandige Kiefernforste, die übrigens Staub trocken waren, durch viel versprechende Buchenwälder und feuchtere Erlen/Eschenbestände, lassen zu guter Pilzzeit reichlich Ausbeute vermuten. Aber wann wird das wohl sein? Wenn wir endlich reichlich Regen kriegen würden, könnte es in einigen Wochen schon richtig gut werden. Mehr als reichlich Regen in unwetterartigen Ausmaßen sind in den nächsten Tagen wieder für Süddeutschland, speziell für Südbayern, vorhergesagt. Unsere Hoffnungen beruhen jetzt auf eine sich ab morgen einstellende Gewitterlage: Vor allem am Dienstag können wir auf stärkere Entwicklungen hoffen. Sollte es dann wieder nicht klappen, können wir den Rest des Juni tatsächlich vergessen. Am nächsten Wochenende soll sich die Großwetterlage komplett umstellen und die erste Hitzewelle des Jahres rollt an. Hier sind dann am Wochenende zwar auch noch einige Gewitter vorhergesagt, aber der weitere Trend deutet wohl eher auf beständig „schönes“ Sommerwetter hin. Die Urlauber wird es freuen!

Das Warnowgebiet zwischen Kobande und Gädebehn gehört zum Naturpark Sternberger Seenland. Ausgedähnte Wälder und Seen erstrecken sich zwischen Neukloster, Warin, Brüel, Sternberg und Crivitz. Eine der schönsten Landschaften in Norddeutschland!

Das Warnowgebiet zwischen Kobande und Gädebehn gehört zum Naturpark Sternberger Seenland. Ausgedehnte Wälder und Seen erstrecken sich zwischen den beschaulichen mecklenburgischen Kleinstädten Neukloster, Bützow, Warin, Brüel, Sternberg und Crivitz. Eine der schönsten Landschaften Norddeutschlands!

Montag, 11. Juni – Von Süden her hat uns im laufe des Nachmittags zunehmend feuchte Schauer- und Gewitterluft erreicht. Zunächst sind bei uns nur vereinzelte und schwache Schauer aktiv. Vor allem morgen können sie stärker werden und regional bis gebietsweise ergiebige Schauer bringen. Laut aktueller Computerberechnung bei www.wetter-online.de sind für Nordwestmecklenburg bei geringer Gewittergefahr 2 – 5 Liter möglich, natürlich viel zu wenig. Aber es ist sehr schwierig, bei solch einer Schauerlage genau vorher zu sagen, wo letztendlich die stärksten Entwicklungen stattfinden werden, denn nach Zentralmecklenburg zu und auch nach Westen hin, zum Hamburger Raum, werden stärkere Ereignisse simuliert. Wir werden sehen. Im übrigen scheint die angekündigte Hitzewelle wohl nur ansatzweise bis zu uns voran zu kommen und auch das erwartete, stabilere Sommerwetter, wird wohl zunächst ausbleiben. Das hört sich aus Sicht der Pilzfreunde doch schon wieder besser an, da dadurch weiterhin eine gewisse Hoffnung auf stärkere Niederschläge in absehbarer Zeit bestehen bleibt. – Unsere Tagebuchleserin Doris Köser aus Baden – Württemberg berichtete mir heute von einem zunehmenden Pilzwachstum in ihrer Region. In ihrem „Hauswald“ beobachtet sie zunehmend viele Hexen – Röhrlinge, junge Pfifferlinge und vereinzelte Steinpilze. Auch sind hier Mehlpilze erschienen, was auf einen ersten Schub von Echten Steinpilzen hinweisen dürfte. Das wird bei uns wohl noch ein Weilchen dauern! Immerhin, so schrieb Sie mir, sind dort im Mai 85 l/qm und im Juni bis jetzt 45 Liter auf den Quadratmeter gefallen. So viel gab es bei uns wohl seit Jahresbeginn noch nicht! Viele Grüße in das feuchte Baden Württemberg aus dem trocknen Mecklenburg – Vorpommern. Ich habe heute unsere Dauerausstellung wieder aufgefrischt. Es liegen jetzt 60 Arten auf der Fläche.

In etwas schattigeren und feuchteren Laubwäldern sind neben Breitblättrigen Großrüblingen hier und da auch essbare Rehbraune Dachpilze an Laubholz zu finden. Sie können auch bei trockenen Verhältnissen noch Fruchtkörper ausbilden, da sie ihre Nahrung dem Holz entziehen. Standortfoto am 10.06.2012 im Warnowtal bei Gädebehn.

In etwas schattigeren und feuchteren Laubwäldern sind neben schwach giftigen Breitblättrigen Großrüblingen, hier und da auch essbare Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus) an Laubholz zu finden. Sie können auch bei trockenen Verhältnissen noch Fruchtkörper ausbilden, da sie ihre Nahrung dem Holz entziehen. Standortfoto am 10.06.2012 im Warnowtal bei Gädebehn.

Dienstag, 12. Juni – Im laufe der zweiten Nachthälfte zog von Süden her zeitweise etwas Regen auf. Besonders in den westlichen Regionen unseres Einzugsgebietes kamen gebietsweise wenige Liter zusammen. Am Nachmittag entwickelten sich regional einige Schauer und Gewitter. Insbesondere zwischen Rostock und Stralsund, im Raum Güstrow/Teterow und in der Griesen Gegend um Hagenow, sowie ganz im Südosten Mecklenburg – Vorpommerns. Starkregenschauer gab es dabei nur sehr punktuell und kleinräumig. So auch ein starker Regenguss zwischen Zurow und Neukloster. Unsere Wälder haben dabei aber kaum etwas abbekommen. Diesen Starkregenschauer konnte man auf dem Niederschlagsradar gut erkennen und die Region Neukloster in etwa ausmachen. Deshalb fuhr ich am Abend in diese Gegend und dann weiter durch ausgedehnte Wälder bis nach Brüel. Von diesem Regenguss haben nur die Waldgebiete bei Goldebee etwas abbekommen, allerdings auch viel zu wenig, um etwas zu bewirken. Stark geregnet hat es auf der Strecke zwischen Neukloster und Zurow. Hier triefte die Landschaft und große Pfützen belegten den starken Regenguss. Alles in allem war es nur wieder der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, ohne nennenswerte Bedeutung für unsere Pilze. – Angelika Boniakowski aus Hagebök, bei Wismar, ließ mich Wissen, dass es bei ihr heute Mittag die erste, kleine, selbst gesammelte Pfifferlings – Mahlzeit des Jahres gab. Es war aber nur eine Handvoll und sie waren auch noch recht klein. Darauf hin kontrollierte ich meinen Buchenwaldstandort, wo ich seit dem 25. Mai zunehmend viele, kleine Pfifferlinge beobachte. Sie sind immer noch da und kaum größer geworden. Nur einige, wenige, die etwas unter dem Laub versteckt waren, hätte man gerade so zum Sammeln freigeben können. Mittlerweile erscheinen auch an anderen Stellen dieses Bereichs weitere Inseln mit ganz jungen „Knöpfchen“. Ich muss schon Sagen, die sind ganz schön optimistisch.

Das sind die größten Pfifferlinge von heute Abend. Der größte von ihne hat gerade mal 3cm Hutdurchmesser. Es lohnt also noch nicht, in die Pfifferlinge zu gehen. Standortfoto am 12. Juni 2012.

Das sind die größten Pfifferlinge von heute Abend. Der größte von ihnen hat gerade mal 3cm Hutdurchmesser. Es lohnt also noch nicht, in die Pfifferlinge zu gehen. Standortfoto am 12. Juni 2012.

Mittwoch, 13. Juni – Meine mittwöchentliche Exkursion beschränkte sich heute auf eine Umrundung des Roten Sees bei Brüel. Anlass war ein kleines Grillfest der Erstklässler zum Ausklang des ersten Schuljahres. Sohn Jonas hatte mich zur Teilnahme verpflichtet. Herr Krüger, Inhaber der dortigen Blockhütte und Chef des ganzen Ferien- und Erholungsobjektes, schmiss höchstpersönlich für die Kleinen, deren Eltern und Lehrern, den Grill an. Anschließend war bei den Kindern kräftiges Toben angesagt und ich machte mich für gut eine halbe Stunde auf den Weg um den See, wobei es hier unter günstigeren Bedingungen immer einige interessante Pilze gibt. Heute leider nicht, denn es ist weiterhin staubtrocken. Am Abend wurde ich dann im Ort Brüel doch noch fündig. Ich freute mich zu einem frischen Großen Krempling, der in einer moosigen Rasenfläche unter einer Birke ganz allein stand und nun als Fotomotiv diente und in den nächsten Tagen unsere derzeit leider bescheidene Frischpilzausstellung bereichern wird. – Das Wetter war heute ruhig und nicht unfreundlich mit Sonne, zeitweise aber auch recht vielen Wolken und kühlen Temperaturen. Geregnet hat es in der vergangenen Nacht rund um den Schweriner See noch etwas, aber wieder keine größeren Mengen. In den nächsten Tagen, vor allem ab dem Wochenende, soll es deutlich wärmer werden, mit gleichzeitig wieder steigender Gewitterneigung. Ob dann für unsere Gebiete mal ein stärkeres Regenereignis drin ist? Wie heißt es doch so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Idyllisch liegt der Rote See in der Abendsonne des 13. Juni 2012. Gegenüber das Ausflugsobjekt, wo die Kinder gerade ihren kleinen Grillabend zum Ausklang des ersten Schuljahres verleben.

Idyllisch liegt der Rote See in der Abendsonne des 13. Juni 2012. Gegenüber das Ausflugsobjekt, wo die Kinder gerade ihren kleinen Grillabend zum Ausklang des ersten Schuljahres verleben.

Donnerstag, 14. Juni – Nochmals ein sehr kühler Juni – Tag mit meist bewölktem Himmel. Die Schafskälte hat es in diesem Jahr in sich und hält sich ausdauernd. Morgen gelangen wir auf die Vorderseite eines Tiefs bei den britischen Inseln. Dabei gelangt warme Sommerluft aus subtropischen Gefilden zu uns. Da sich am Abend aber bereits die Kaltfront des Tiefs nähern soll, können ab dem späteren Nachmittag, am Abend und in der Nacht zum Sonnabend vermehrt Schauer und Gewitter aufkommen. Dabei werden verbreitet für unsere Region zwischen 5 und 15 Liter prognostiziert. Immer noch nicht das Optimale, aber vielleicht sind ja auch für uns mal stärkere Gewitterzellen mit deutlich mehr Regen dabei. Genauso kann es aber auch wesentlich weniger geben. Lassen wir uns überraschen!

Dieses schöne Foto von einer Trollhand sandte mir Naturfotograf Andreas Okrent dieser Tage. Es war ein Traum von ihm, diesem legendären Pilz mal in freier Wildbahn zu begenen und ihn fotographisch fest zu halten. Zu Verdanken hat er dieses unserem unermüdlichen Pilzfreund Klaus Warning aus Bützow, der schon lange nach dieser Art gesucht hat und in diesem Frühjahr gleich zweimal fündig wurde. Lieber Klaus, wir sind dir zu großem Dank verpflichtet!. Standortfoto am 11.06.2012 in einem Feuchtgebiet an der Warnow.

Dieses schöne Foto von einer Trollhand (Hypocreopsis lichenoides) sandte mir Naturfotograf Andreas Okrent vorgestern zu. Es war lange ein Traum von ihm, diesem legendären Pilz mal in freier Wildbahn zu begegnen und ihn fotographisch festzuhalten. Zu Verdanken hat er dieses unserem unermüdlichen Pilzfreund Klaus Warning aus Bützow, der ebenfalls schon lange nach dieser Art gesucht hat und in diesem Frühjahr gleich zweimal fündig wurde. Nach meiner Vermittlung trafen sich beide am vergangen Montag und fuhren in ein Feuchtgebiet mit Weiden an der Warnow. Lieber Klaus, wir sind dir zu großem Dank verpflichtet! Standortfoto am 11.06.2012.

Freitag, 15. Juni – Der angekündigte Regen hat sich verspätet. Die Warmfront erreichte uns erst mit einigen Regentropfen am Abend. In der zweiten Nachthälfte soll dann die Kaltfront mit schauerartigen Regenfällen folgen. Diese soll morgen nur sehr langsam nach Südosten vorankommen. So kann es quer über Deutschland, von Südwest nach Nordost, immer wieder regnen oder zu kräftigen Schauern und Gewittern kommen. Am Nachmittag soll bei uns im Norden sehr kalte Luft in der Höhe einströmen und die Schauer und Gewittertätigkeit zusätzlich verstärken. Die Front soll dann in den nächsten Tagen kaum weiter vorankommen und verwellen, dass heißt, es entstehen kleine Randtiefs, die von Südwest nach Nordost über Deutschland hinweg ziehen und kühlere Meeresluft mit schwülheißer, energieträchtiger Subtropenluft vermischen. Die www.unwetterzentrale.de warnt in diesem Zusammenhang Anfang nächster Woche vor verbreitet aufkommenden, schweren Gewittern mit großen Regenmengen, Hagel und Sturmböen. Laut www.wetter-online.de ist das Gewitterrisiko diesbezüglich am Montag auch bei uns stärker erhöht. Ich hoffe, dass es so kommt und unsere Region endlich auch mal von diesen Starkniederschlägen erfasst wird und nicht nur die Ecken unseres Landes heimsuchen, in denen es in der letzten Zeit ohnehin schon viel zu viel geregnet hat. Ich freue mich zwar auf die für morgen angekündigten Niederschläge, aber einen kleinen Wermutstropfen hat das ganze dann doch. Morgen ist wieder eine öffentliche Pilzlehrwanderung geplant und außerdem, anlässlich der Stuhlparade in der ABC Straße, wieder unser Imbissstand mit leckeren Pilzgerichten geöffnet. Aber wir werden das ganze schon meistern, denke ich.

Diese Pilze habe ich gestern Abend bei Irenai in ihrem Garten in Keez fotgrafiert. Sie wuchsen hier mitten zwischen den Erdbeeren dich gedrängt, fast büschelig

Diese Pilze habe ich gestern Abend bei Irena in ihrem Garten in Keez fotografiert. Sie wuchsen mitten zwischen den Erdbeeren dicht gedrängt, fast büschellig. Es sind Rüblinge aus dem Formen- und Verwandschaftskreis des Waldfreund Rüblings. Standortfoto am 14.06.2012. 

Weiter geht es in der Rubrik „Wetter und Pilze Juni 2012/2“!

Wetter und Pilze im Raum Nordwestmecklenburg

Tagebuch Wetter und Pilze Mai 2012/2

Der Mai 2012 ist der Monat der Schwefelporlinge. Sie haben im Jahr zwei Wachstumzeiten. Zunächst im Mai/Juni und dann wieder im August/September. Oftmals fällt der Frühlingsschub intensiver aus. In diesem Jahr ist er besonders gut. Standortfoto am 15.05.2012 an einem Pflaumenbaum bei Wismar.

Der Mai 2012 ist der Monat der Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus). Sie haben im Jahr zwei Wachstumszeiten. Zunächst im Mai/Juni und dann wieder im August/September. Oftmals fällt der Frühlingsschub intensiver aus. In diesem Jahr ist er besonders gut. Standortfoto am 15.05.2012 an einem Pflaumenbaum bei Wismar.

Mittwoch, den 16. Mai – Statt Schwefelporlinge, waren heute wieder Maipilze angesagt. Ich habe den heutigen Exkursionstag dafür genutzt, einem Küstenabschnitt mit mehreren Maipilzstellen einen Besuch abzustatten. Insgesamt fand ich an drei Standorten welche. Zunächst nur zwei Einzelexemplare, dann den ersten Ring, von denen die meisten schon überständig waren und schließlich noch einen Hexenring mit zahlreichen, besonders kräftigen und fleischigen Fruchtkörper in der Optimalphase. Der Korb war gefüllt. Allerdings hat der Madenbefall weiter zugenommen. Außer Maipilze fand ich noch einen jungen Frühlings – Ackerling, einen ausstellungswürdigen Schuppigen Porling und einige Schild – Rötlinge.Das Wetter war heute erwartungsgemäß recht kühl und am Nachmittag zogen einige Regenschauer über`  s Land. Insgesamt haben die Schauer von gestern und heute für eine ganz gute Überregnung gesorgt, tiefgründige Niederschlagsmengen waren es aber nicht. Ab dem Wochenende soll es wieder sommerlich warm werden mit zunehmender Gewitterneigung. Diesbezüglich gibt es aber noch einige Unsicherheiten, ob die Gewitter auch bis zu uns gelangen können. Die Gewitter- und Niederschlagsvorhersagekarten bei www.wetter-online.de von heute Abend beziehen für Sonnabend und Montag unsere Region voll mit ein und wir gelten als besonders gefährdet. Hoffen wir, dass es auch so kommt.

Schnell füllte sich heute mein Korb beim zweiten Hexenring. Es waren besonders schöne und kräftige Maipilze in einem Küstenschutzstreifen am Ufer der Ostsee. 16.05.2012.

Schnell füllte sich heute mein Korb beim zweiten Hexenring. Es waren besonders schöne und kräftige Maipilze in einem Küstenschutzstreifen am Ufer der Ostsee. 16.05.2012.

Donnerstag, 17. Mai (Christi Himmelfahrt)Heute bin ich mehrere Feld- und Waldwege zwischen Brüel, Crivitz und Schwerin abgefahren um nach Schwefelporlingen und Maipilzen Ausschau zu halten, aber ohne Erfolg. Nur ein Stubben mit leider schon überständigen Stockschwämmchen und ein Büschel frische Grünblättrige Schwefelköpfe. Am Abend waren dann Irena, Jonas und ich noch zu zwei bekannten Schwefelporlings – Bäumen gefahren, an denen auch etwas dran war. Beides Weiden. Zunächst ein mächtiger, alter Baum versteckt an einem Waldrand. Hier hingen in 2 – 5 m Höhe mehrere, große Trauben, die aber schon hart an der für Speisezwecke verwendungsfähigen  Grenze waren. Wir entschlossen uns, nur ein größeres Exemplar für die Ausstellung mit zu nehmen. An einem zweiten Baum, der schon halb im Wasser des Schweriner Sees lag, noch ein ganz junges, butterweiches, aber nicht all zu großes Exemplar. Im gleichen Moment bekam ich einen Anruf von unserem Pilzfreund Peter Kofahl, der heute zwei große Weidenkörbe mit jungen und saftigen Schwefelporlingen während eines Herrentags – Ausflugs ohne Alkohol fand. „Sie waren so frisch, dass mir beim Abschneiden der Saft in die Ärmel lief“. Das Wetter war heute zwar recht freundlich mit Sonne und starken Quellwolken im Wechsel, aber ausgesprochen frisch. Am morgen war es so kalt, dass es fast noch nach Schnee roch, wie man so schön sagt. Aber damit ist jetzt endlich Schluss, es wird wieder deutlich wärmer mit einigen Schauern und Gewittern in den nächsten Tagen. Allerdings sind die für unsere Region zu erwartenden Niederschlagsmengen, gegenüber von gestern, deutlich herunter korrigiert worden!

Eine von mehreren Trauben des Schwefelporlings (Laetiporus sulphureus) heute an einer mächtigen, alten Weide. Hier waren wirklich max. die Randbereiche noch saftig. Er wird unsere Frischpilzausstellung bereichern. Standortfoto am 17.05.2012 in der Nähe des Paradieses.

Eine von mehreren Trauben des Schwefelporlings (Laetiporus sulphureus) heute an einer mächtigen, alten Weide. Hier waren wirklich max. die Randbereiche noch saftig. Er wird unsere Frischpilzausstellung bereichern. Standortfoto am 17.05.2012 in der Nähe des Paradieses.

Freitag, 18. Mai – Vereinsfreund Peter Kofahl hat heute fast den ganzen Tag Schwefelporlinge gesäubert, geschnitten, gekocht und in Gefrierbeutel verfrachtet. Die meisten in Scheiben als Pilzschnitzel, aber auch klein gewürfelt für unsere Pilzpfanne. Wir haben jetzt einen großen Gefrierschrank mit Pilzen gefüllt. Es sind noch einige Herbstpilze aus der vergangenen Saison dabei, ansonsten Schwefelporlinge und Maipilze. Stichwort Maipilze. Ich habe heute noch einen Korb voll geholt. Ich bin zu dem Standort gefahren, wo sie am letzten Freitag noch zu klein waren. Es ist ein Hexenring von der gelben Variante, die hier besonders kompakt und massig werden. Es hätte nichts geschadet, wenn ich sie noch ein Paar Tage stehen gelassen hätte. Sie waren zwar deutlich größer, aber in der Masse immer noch jung und knackig. – Die Wetterlage stellte sich heute um und es wird wärmere Luft subtropischen Ursprungs wetterwirksam. Es wird in den nächsten Tagen also frühsommerlich. Einzelne Schauer und Gewitter können auch dabei sein, aber diese werden, falls sie überhaupt bei uns auftreten sollten, eher punktuell Regennachschub bringen. In der Mittelfristprognose steht nicht viel Regen für die nächsten zwei Wochen in Aussicht, bis auf einige Gewitterschauer, die immer mal auftreten können. Um einen deutlichen Wachstumsschub erster Sommerpilze auszulösen, ist der bis jetzt gefallene Niederschlag wohl zu mager gewesen. Dennoch rechne ich spätestens ab Pfingsten mit ersten Hexen – Röhrlingen und Sommersteinpilzen, vielleicht auch Birkenpilzen und Rotkappen.

Die Papsblüte ist untrenn bar mit der Maipilz - Saison verbunden. Beide haben ihren Höhepunkt überschritten. Die gelben Blüten dieser Ölfrucht verwandeln sich bald in die typischen Schoten und es geht dem Sommer zu. 17.05.2012 bei Langen Brütz.

Die Rapsblüte ist untrennbar mit der Maipilz – Saison verbunden. Beide haben ihren Höhepunkt überschritten. Die gelben Blüten dieser Ölfrucht verwandeln sich bald in die typischen Schoten und es geht dem Sommer entgegen. 17.05.2012 bei Langen Brütz.

Solche schönen, jungen und knackigen Maipilze wird man nun immer seltener finden. Stätestens Mitte Juni ist dann schluß mit ihnen. Sie werden dann von ihrem giftigen Doppelgänger, dem Ziegelroten Mairißpilz abgelöst. Standortfoto am 18.05.2012.

Solche schönen, jungen und knackigen Maipilze wird man nun immer seltener finden. Spätestens Mitte Juni ist dann Schluss mit ihnen. Sie werden dann von ihrem giftigen Doppelgänger, dem Ziegelroten Mairißpilz, abgelöst. Standortfoto am 18.05.2012.

Sonnabend, 19. Mai – Heute führte uns eine öffentliche Pilzlehrwanderung bei schönem Frühlingswetter durch den Holmer Wald bei Dassow/Flechtkrug. Überwiegend Kiefern- und Fichtenwald mit kleineren Buchenarealen lassen im Sommer und Herbst viele Speisepilze vermuten. Heute sah es allerdings sehr bescheiden aus. Siehe unter „Auf Pilzsuche im Holmer Wald“. – Das Wetter war dreigeteilt. Am Morgen, als ich unterwegs zum Treffpunkt für unsere Pilzwanderung war, musste ich mich im „Steinpilz“ schnell noch umziehen, da ich während der Fahrt von meiner Wohnung innerhalb von 10 Minuten völlig durchgenässt war. Zum Glück hatte ich noch trockene Sachen im Laden. Danach lösten sich die Regenwolken am Vormittag auf und es strahlte die Sonne bei angenehm warmer Luft und schwach windigen Verhältnissen. Am Abend kamen zeitweise wieder stärkere Quellwolken auf, aber es blieb trocken. Auch in den nächsten Tagen ist in vielen Regionen Deutschlands mit Schauern und Gewittern zu rechnen. Wenn wir Glück haben, kann sich vielleicht auch noch ein Regenguss bis in unsere Breiten verirren, so wie heute Morgen. Meist soll es im Küstenumfeld aber trocken bleiben und Regen ist dann in absehbarer Zeit kaum noch in Sicht. Es soll meist sonnig und warm bei zeitweise lebhaftem Ostwind sein.

Erste Waldfreund Rüblinge (Collybia dryophila) und Breitblättrige Rüblinge markierten heute den allmählichen Übergand vom Frühlings- in den Frühsommeraspekt.

Erste Waldfreund Rüblinge (Collybia dryophila) und Breitblättrige Rüblinge markierten heute den beginnenden Übergang vom Frühlings- in den Frühsommeraspekt.

Sonntag, 20. Mai – Heute Mittag war ich kurz in einer Wismarer Parkanlage, um zu schauen, ob sich bei unseren Parkpilzen vielleicht schon etwas tut, aber leider nichts zu sehen. Einzig an einer Weide, wo ich in der letzten Woche schon Schwefelporlinge abschnitt, kam wieder ein neuer, frischer, aber noch zu junger Fruchtkörper an einer Stelle weit unten am Stamm heraus. – Das Wetter war heute sommerlich warm und sonnig. Der trockene Ostwind lebte tagsüber deutlich auf und von den Niederschlägen der letzten Tage ist kaum noch etwas zu sehen.

Schwefelporlinge haben wir in den vergangenen Tagen reichlich eingefroren für unseren Pfingst - Imbiss am kommenden Wochenende.

Schwefelporlinge haben wir in den vergangenen Tagen reichlich eingefroren für unseren Pfingst – Imbiss am kommenden Wochenende.

Montag, 21. Mai – Während heute Abend ganz im Südwesten unseres Landes, in der Schwarzwaldregion, Land unter gemeldet wird, da es dort seit Stunden zu heftigen, blitzintensiven Gewittern mit Starkregen und möglicherweise auch Hagel kommt, dominiert bei uns heute und wohl auch in absehbarer Zeit, Hochdruckeinfluss. Dieser wird sich sogar noch verstärken und wenn das Gewittertief abzieht, soll in der zweiten Wochenhälfte richtig trockene Festlandsluft aus Nordosten einfließen, und dieses möglicherweise auch mit böigem Ostwind. Zunächst ist und bleibt es noch hochsommerlich warm, kühlt aber mit der trockenen Festlandsluft deutlich ab. Tagsüber wird es aber auch dann noch angenehm warm bleiben, es sei denn, der Wind weht kräftig von See her. Denkbar schlechte Bedingungen, wie so oft zu dieser Jahreszeit bei uns im Nordosten. Aber der Frühlingsaspekt geht ohnehin zu Ende und die sonnige und warme Witterung könnte für unsere wärmeliebenden Sommerarten anregend wirken. Sollte es dann in den nächsten Wochen auch bei uns zu stärkeren Niederschlägen kommen, der Idealfall währen 20 Liter oder mehr auf den Quadratmeter, und das möglichst in geballter Form, könnte der erste Wachstumsschub von Sommersteinpilz und Co. recht ordentlich ausfallen. In unserer Pilzausstellung sind aktuell 65 Arten zu sehen. Erstmals in dieser Saison auch: Breitblättriger Rübling, Weißer Anis – Champignon und Stockschwämmchen.

Diese Schuppigen Porlinge (Polyporus squamosus) habe ich heute Abend an den Überresten einer alten Weide bei Neukloster fotografiert.

Diese Schuppigen Porlinge (Polyporus squamosus) habe ich heute Abend an den Überresten einer alten Weide bei Neukloster fotografiert. Sie ist durch die zerstörerische Arbeit verschiedener Pilzarten inzwischen zusammengebrochen.

Dienstag, 22. Mai – Von der Pilzfront gibt es heute keine neuen Erkenntnisse. – Vom Wetter eigentlich auch kaum. Es war wieder sehr warm, insbesondere bis zum frühen Nachmittag. Später frischte der Nordostwind etwas auf und brachte eine leichte Erfrischung von der Ostsee her. Im äußersten Südwesten Mecklenburgs gab es am Nachmittag ganz vereinzelt ein kurzes Gewitter, aber kaum der Rede wert. Es wird zunächst trocken weitergehen.

Unter einer Weißdorn - Hecke fotografierte ich vor einigen Tagen diese Schildrötlinge (Entoloma clypeatum). Gestern schaute ich an einem ähnlichen Biotop nach dem Blassen Schlehen - Rötling aus, aber nichts, obwohl es eigentlich eine sehr verlässliche Stelle ist.

Unter einer Weißdorn – Hecke fotografierte ich vor einigen Tagen diese Schildrötlinge (Entoloma clypeatum). Gestern schaute ich an einem ähnlichen Standort nach dem Blassen Schlehen – Rötling aus, aber nichts, obwohl es eigentlich eine sehr verlässliche Stelle ist.

Mittwoch, 23. Mai – Heute war eigentlich wieder Exkursionstag, aber ich sah bei dem warmen und trockenem Wetter davon ab und habe mit Vereinsfreund Peter Kofahl lieber schon Vorbereitungen für unser Imbiss – Wochenende getroffen. Anschließend war Sohn Jonas an der Reihe und es ging an den Roten See zum Baden. Auf dem Nachhauseweg fuhren wir noch eine Pflaumenbaum – Allee ab, um nochmals nach Schwefelporlingen zu schauen. Wir fanden an drei Bäumen kleinere Exemplare, die ich für unsere Ausstellung mitnahm. – Während es heute wieder in einigen Regionen des Landes zu schweren Unwettern mit sintflutartigen Regenfällen, teils auch Hagelschlag kam, herrschte bei uns unter zunehmend stark auffrischendem Ostwind eitel Sonnenschein. Die Luft wird nun kühler und trockener bei zeitweise lebhaftem Ostwind. Zu Verdanken haben wir dieses, zunächst sehr ungünstige Wetter, einem sich verstärkenden Hochdruckgebiet über Skandinavien. In Kombination mit der noch unterkühlten Ostsee sorgt dieses in der nächsten Zeit für schönstes Urlaubswetter und Regen ist weit und breit nicht mehr in Sicht. Es kann zwar ganz vereinzelt ab Sonntag von Südosten her mal einen gewittrigen Schauer geben, aber den können wir, falls er überhaupt in M-V auftreten sollte, getrost in den Skat drücken. Einen potentiellen Vorteil hat dieses Wetter aber trotzdem. Je länger es trocken und möglichst auch warm ist, um so heftiger könnte der erste Schub von Sommerpilzen ausfallen. Allerdings brauchen wir dann keine kleckerweisen Niederschläge, sondern wie ich kürzlich bereits erwähnte, eine geballte Ladung. Bis dahin wird es wohl kaum spektakuläres von der Pilzfront bei uns zu berichten geben, anders als in den Regionen, die in der letzten Zeit von niederschlagsintensiven Gewittern betroffen waren. Hier kann es, zumindest Regional, schon etwas interessanter werden.

Heite Abend konnten wir an drei Pflaumenbäumen einer Alle noch drei kleinere Schwefelporlinge ernten. Frische kommen hier zunächst kaum noch nach. Erst ab August werden erneut einige erscheinen, aber nicht an den Bäumen wor im Frühjahr welche dran waren. Standortfoto am 23.05.2012 bei Brüel.

Heute Abend konnten wir an drei Pflaumenbäumen noch kleinere Schwefelporlinge ernten. Frische kommen hier zunächst kaum noch nach. Erst ab August werden erneut welche erscheinen, aber nicht an den Bäumen, wo im Frühjahr welche dran waren. Standortfoto am 23.05.2012 bei Brüel.

Donnerstag, 24. Mai – Nachdem es gestern Abend noch richtig ungemütlich wurde mit ruppigem Ostwind und einem Temperatursturz am späteren Abend, herrschte heute traumhaftes Sonnenwetter und es wurde angenehm warm. Richtiges Wohlfühlwetter in trockener Luft ohne Schwüle. Dafür ist Hoch „Otto“ über Skandinavien verantwortlich. Otto wird auch in den nächsten Tagen für viel Sonne und Trockenheit sorgen. Am Pfingstwochenende können sich aber auch vorübergehend einige dickere Quellwolken bilden und für ganz vereinzelte Schauer sorgen. Laut neuestem 14 – Tage Trend bei www.wetter-online.de soll sich das Skandinavienhoch alsbald wieder abschwächen und sich in den hohen Norden zurückziehen. Die mögliche Folge wäre eine sommerlich warme Südwestwetterlage mit wieder deutlich feuchterer Luft und durchziehenden Gewitter – Störungen. Wir können demnach vorsichtig hoffen, dass es auch uns in absehbarer Zeit mal mit kräftigeren Regengüssen erwischt.

Diese große Vogelstatue aus Holz hat massive Probleme mit Fußpilz bekommen. Der Sockel wird verziert non zahlreichen Konsolen des Striegeligen Schichtpilzes (Stereum hirsutum). Foto am 23.05.2012.

Diese große Vogelstatue aus Holz hat massive Probleme mit Fußpilz bekommen. Der Sockel wird verziert von zahlreichen Konsolen des Striegeligen Schichtpilzes (Stereum hirsutum). Standortfoto am 23.05.2012, Roter See bei Brüel.

Freitag, 25. Mai – Seit vielen Jahren ist er 25. Mai für mich der Stichtag um nach ersten Flockenstieligen Hexen – Röhrlingen Ausschau zu halten. So fuhr ich heute kurz in einen sauren Buchenwald, der für mich als Zeigerstandort dieser Art seit Jahrzehnten dient. Es kommt nur ganz selten vor, das um diese Zeit keine „Hexen“ vorhanden sind. So waren  heute die ersten drei Exemplare am Standort, allerdings hätte ich schon eine Woche früher schauen können, denn zwei von ihnen waren bereits überständig und begannen teils zu schimmeln b.z.w. wurden von blauen Mistkäfern zerpflückt. Der dritte war noch recht frisch und fest, aber reichlich unfotogen, da sich trotz der Trockenheit schon zahlreiche Schnecken an ihm gütlich taten. Etwas überrascht war ich, dass ich schon ein Nest mit jungen Pfifferlingen entdeckte. Nicht das sie etwa zu früh wären, Ende Mai/Anfang Juni wird regulär die Brut angelegt, nein, eher habe ich der ungünstigen Entwicklungsbedingungen wegen noch nicht mit ihnen gerechnet. Wir brauchen jetzt dringend Regen, sonst werden sie sich in ihrer weiteren Entwicklung schwer tun. Nennenswerter Regen ist aber für den Nordosten Deutschlands auch weiterhin nicht in Sicht und die vorsichtigen Hoffnungen von gestern wurden bei meinem heutigen Studium der Mittelfristprognose auch schon wieder gedämpft. Anstatt der feuchtwarmen Südwestwetterlage, könnte ein neues, über den britischen Insel entstehendes Hochdruckgebiet, für zwar kühles, aber überwiegend trockenes Wetter sorgen. Da aber die Mittelfristprognosen auch mit der heutigen Messtechnik immer noch eine sehr gewagte Sache sind, können wir immer noch hoffen, dass sich doch vielleicht eine feuchtere und wärmere Variante durchsetzen könnte.

Dieser recht alte Flockenstielige Hexen - Rohrling (Boletus luridiformis). begann bereits zu Schimmeln. Die Art ist gegen Trockenheit rekativ unempfindlich und kann auch noch wachsen, wenn es wochenlang nicht geregnet hat. Standorftoto am 25.05.2012.

Dieser recht alte Flockenstielige Hexen – Rohrling (Boletus luridiformis). begann bereits zu schimmeln. Die Art ist gegen Trockenheit relativ unempfindlich und kann auch noch wachsen, wenn es wochenlang nicht geregnet hat. Standorfoto am 25.05.2012.

Sonnabend, 26. Mai – Heute haben wir das erste mal in diesem Jahr unseren Imbissstand aufgebaut. Es gab wieder unsere beliebte Waldpilzsuppe, Pilzpfanne, Pilzbouletten und panierten Schwefelporling. Selbstverständlich auch frische Waffeln, Tee und Kaffee. Das Wetter hätte dazu etwas durchwachsener sein können, denn bei strahlendem Sonnenschein und angenehm warmen Temperaturen zieht es viele Menschen doch eher in die freie Natur, als in die Stadt. Dennoch können wir mit dem ersten Imbisstag recht zufrieden sein und morgen ist ja auch noch ein Tag. Siehe auch unter „Maipilzwochenende 2012“. Jetzt, am frühen Abend, trübt es von Nordosten etwas ein und auf dem Niederschlagsradar sind auch leichte Regenfälle zu erkennen, die auf uns zu ziehen. Aber mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, wird es wohl nicht geben. Der weitere Trend deutet dann auf eine Nordwindlage hin. Auf direktem Wege wird aus den Polarregionen schrittweise immer kühlere Luft zu uns transportiert. Darin soll es im Verlauf der nächsten Woche besonders bei uns im Norden vermehrt zu Schauern oder auch zeitweiligen Regenfällen kommen. Erfahrungsgemäß sind aber bei dieser nördlichen Anströmung meist keine ergiebigen Niederschläge zu erwarten, so dass eine deutliche Entspannung an der Pilzfront eher unwahrscheinlich ist. Heute wurde auch die Pilzausstellung wieder erneuert und es liegen 64 Arten auf der Fläche, davon neu in diesem Jahr: Blasser Pflaumen – Rötling, Echter Pfifferling und Flockenstieliger Hexen – Röhrling.

Aber vielleicht reicht es ja aus, dass diese jungen Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) die ich gestern in einem Buchenwald nah bei Wismar fotografiert habe, nicht zum Vertrocknen verurteilt sind. Standortfoto am 25.05.2012.

Aber vielleicht reicht der Regen ja aus, dass diese jungen Pfifferlinge (Cantharellus cibarius), die ich gestern in einem Buchenwald nah bei Wismar fotografiert habe, nicht zum Vertrocknen verurteilt sind. Standortfoto am 25.05.2012.

Pfingstsonntag, 27. Mai Heute strahlte die Sonne wieder vom blauen Himmel und es wurde auch recht warm. Nur wenige, kleine Quellwolken waren aus dekorationsgründen am Himmel zu sehen. Die schwache Störung von gestern Abend und der vergangenen Nacht brachte leider nur den befürchteten Tropfen auf den heißen Stein. Einzig in Ostsee – Nähe zwischen Wohlenberg und Boltenhagen gab es etwas mehr Regen. Hier sind pro Quadratmeter zwischen 3 und 5 Liter gefallen. Aber auch diese Mengen sind für unsere Zwecke viel zu gering. Tatsächlich soll uns nun im laufe der Woche ein markanter Temperatursturz bevor stehen. Dieser verläuft schrittweise und zapft aus der Polarregion die zu dieser Jahreszeit wohl kältest mögliche Luft für uns an. Ob die damit einher gehenden Regenfälle von nennenswerter Natur sein werden, bleibt ab zu warten.

Diese jungen Rotbraunen Riesen - Träuschlinge (Stropharia rugosoannulata) fand Pilzfreund Peter Kofahl heute morgen auf dem Weg zum "Steinpilz" auf Holzschredder. Markannt sind auch die starken Myzelstränge, die großflächig das Substrat durchziehen. In Kultur wird die Art unter dem Namen Braunkappe vermarktet. Foto: 27.05.2012.

Diese jungen Rotbraunen Riesen – Träuschlinge (Stropharia rugosoannulata) fand Pilzfreund Peter Kofahl heute morgen auf dem Weg zum „Steinpilz“. Markant sind auch die kräftigen Mycel – Stränge, mit denen er großflächig das Substrat durchzieht. Guter Speisepilz. Foto: 27.05.2012.

Pfingstmontag, 28. Mai – Ich hatte heute vor, zu mehreren, recht weit auseinander liegenden Pilzstellen zu fahren. Insbesondere, wie immer seit Jahren zu Pfingsten, zu einigen Rotkappen – Standorten. Zunächst wollte ich allerdings einen Schwefelporling von der Insel Poel holen, den unser neuer Pilzfreund Hans gestern Abend noch entdeckt hatte. In der Regel nutze ich zu den Exkursionen meinen Kleinkraftroller, so auch heute. Das dumme war nur, dass er plötzlich, zum Glück noch in Wismar, den Geist aufgab. Ich schob ihn gleich zu meiner Jamaha – Vertragswerkstadt und musste umdisponieren. Irena war inzwischen wieder in Keez und wollte am Nachmittag mit Sohn Jonas zum Baden an den Roten See fahren. Wir vereinbarten darauf hin, dass ich am frühen Abend mit dem Bus nach Blankenberg komme und sie würden mich von dort mit dem Auto abholen. Ich konnte sie dann schließlich noch überreden, mit mir zu einer recht sicheren Stelle von Birken – Rotkappen zu fahren. Es war sehr trocken im Wald, aber Rotkappen sind ähnlich wie Flockenstielige Hexen – Röhrlinge, hart im nehmen und Pfingsten waren in den letzten Jahren fast immer die ersten erschienen. Und tatsächlich hatten wir auch in diesem Jahr Glück. Drei Exemplare, zwei recht junge und ein schon älterer Fruchtkörper sowie ein überständiger „Flockie“ erfreuten uns und rundeten das diesjährige, lange Pfingstwochenende ab. Vom Wetter her war es heute wieder sehr freundlich, trocken und sommerlich warm. Es war für unsere Region einer der bisher wärmsten Tage des Jahres. Zum wohlfühlen fast schon wieder zu warm. Aber in den nächsten Tagen soll es ja mit den Temperaturen kräftig bergab gehen!

Zuerst hatte Jonas keine rechte Lust nach dem erfrischenden Bade noch mit in den Wald zu kommen, freute sich aber schließlich dennoch über diese schönen Rotkappen. 28.05.2012 im Naturpark Sternberger Seenland.

Zuerst hatte Jonas keine rechte Lust mehr nach dem erfrischenden Bad im Roten See, noch mit in den Wald zu kommen, freute sich aber schließlich dennoch über diese schönen Rotkappen. 28.05.2012 im Naturpark Sternberger Seenland.

Dienstag, 29. Mai – Im Vergleich zu gestern hat es sich heute schon deutlich abgekühlt. Das Wetter war dazu weiterhin recht freundlich mit viel Sonne und lockeren Wolkenfeldern. Es wehte allerdings ein recht lebhafter und böiger Wind. Wie so oft, ist Deutschland zur Zeit wettertechnisch zweigeteilt. Recht trockene und kühle Luft im Norden und feuchtwarme Gewitterluft im Süden. Hier sind auch in den nächsten zwei Tagen verbreitet gewittrige Regenfälle angesagt, während es bei uns im wesentlichen trocken bleiben soll. Erst am Wochenende können sich auch in unserer Region in labiler Höhenkaltluft zahlreiche Regen- und Graupelschauer entwickeln, die aber kaum zu einer tiefergründigen Überregnung führen werden. Ich habe heute wieder unsere Ausstellung erneuert und es liegen aktuell 60 Arten auf der Fläche. Erstmals mit dabei in dieser Saison: Birken – Rotkappe.

Hier habe ich nochmals die beiden jüngeren Birken - Rotkappen (Leccinum testaceoscabrum) von gestern fotografiert. Sie bereichern nun unsere Frischpilzasstellung. Foto: 29.05.2012.

Hier habe ich nochmals die beiden jüngeren Birken – Rotkappen (Leccinum testaceoscabrum) von gestern fotografiert. Sie bereichern nun unsere Frischpilzausstellung. Foto: 29.05.2012.

Mittwoch, 30. Mai – Da ich zur Zeit nicht mobil bin, gabs heute auch keine Exkursion. Die Motivation diesbezüglich ist bei dem trocknen Wetter ohnehin nur gering. Und die Trockenheit geht weiter, obwohl es heute den ganzen Tag wolkenverhangen war und Sonnenstrahlen waren selten. Am morgen drohten sogar mächtige, dunkle Quellwolken, aber mehr wie einige, wenige und örtliche Regentropfen waren nicht drin. Auch die angekündigten Schauer am Wochenende werden kaum Entspannung bringen. Dem gegenüber hat es in der letzten Zeit in vielen Regionen unseres Landes immer mal stärker geregnet und auch in den nächsten Tagen soll es fast überall kräftig regnen, nur bei uns nicht!

Vor einigen Tagen wurden mir diese Blassen Pflaumen - Rötlinge (Entoloma sepium) in die Pilzberatung gebracht und uns für unsere Pilzausstellung zur Verfügung gestellt, wo sie aktuell auch zu bewundern sind.

Vor einigen Tagen wurden mir diese Blassen Pflaumen – Rötlinge (Entoloma sepium) in die Pilzberatung gebracht und uns für unsere Ausstellung zur Verfügung gestellt, wo sie aktuell auch zu bewundern sind. Die essbaren Pilze wuchsen im Garten unter Obstbäumen.

Donnerstag, 31. Mai – Das umfangreiche Regengebiet eines Randtiefs, dass in der Nacht über Norddeutschland in Richtung Polen zieht, hat nun doch eine etwas weiter nördlich verlaufende Zugbahn eingeschlagen, als noch gestern vorhergesagt. Dadurch ist auch Mecklenburg im laufe des späten Nachmittags von ihm erfasst worden. So regnet es in Wismar seit etwa 17.00 Uhr in leichter Intensität. Jetzt ist es 20.00 Uhr und es ist noch nicht viel zusammen gekommen. Aber es scheint auf dem Niederschlagsradar noch einiges auf uns zu zu kommen. Es werden für unsere Region 2 – 10 Liter pro qm prognostiziert. Ich hoffe, es werden noch einige Liter mehr, denn sonst wäre es wieder nichts halbes und nichts ganzes. Es sollten schon mindestens 10 – 20 Liter fallen, um zumindest einen kleinen Grundstein für einen leichten Pilzschub Mitte Juni legen zu können. Ansonsten wird es wohl für einige kleinere Arten oder Champignons in unseren Anlagen ausreichen.

Mit dem Mai endet aus meteorologischer Sicht auch der Frühling. Und dieser war in unserer Region ausgesprochen trocken. So auch der Mai. Es gab zwar zwischendurch mal den einen oder anderen Regenguss, aber richtig ergiebige Regenfälle blieben aus. So verlief die Maipilzernte auch nur auf Sparflamme. Einzig Schwefelporlinge gab es recht viele. Ende des Monats vereinzelt erste Röhrlinge wie Flockenstielige Hexen – Röhrlinge und Birken – Rotkappen. Wir werden sehen, was der Übergangsmonat Juni so zu bieten hat. Sicher ist aber jetzt schon, dass bis Mitte des Monats kaum etwas bedeutsames zu erwarten sein wird.

Auf Schreddermaterial wuchsen ab Mitte des Monats vereinzelt diese Ansehlichen Scheidlinge (Volvariella speciosa).

Auf Schreddermaterial wuchsen ab Mitte Mai vereinzelt diese jung essbaren Ansehlichen Scheidlinge (Volvariella speciosa).

Weiter geht es bei „Wetter und Pilze Juni 2012/1“

Wetter und Pilze im Raum Nordwestmecklenburg

Tagebuch Wetter und Pilze im Mai 2012

Im Wonnemonat Mai ist Maipilzzeit. Er wächst in der Regel von Ende April bis Mitte Juni in oft großen Hexenringen mit einer hohen Fruchtkörperanzahl und kann dann in kürzester Zeit und von einer einzigen Stelle sogar große Körbe füllen. Ein wirklich ergiebiger, schmackhafter Speisepilz. Standortfoto in einem Pappelwald bei Wismar am 02.05.2012.

Im Wonnemonat Mai ist Maipilzzeit. Er wächst in der Regel von Ende April bis Mitte Juni in oft großen Hexenringen mit einer hohen Fruchtkörperanzahl und kann in kürzester Zeit und an einer einzigen Stelle selbst große Körbe füllen. Ein wirklich ergiebiger und schmackhafter Speisepilz. Standortfoto in einem Pappelwald am 02.05.2012.

Dienstag, 01. Mai (Maifeiertag) – Heute waren Irena, Jonas und ich zu einer kleinen Erkundungstour zu mehreren Stellen aufgebrochen. Zunächst bekamen die Maipilze noch ein wenig Wasser, da Sonne und starker Ostwind bei frühsommerlichen Temperaturen die Austrocknung stark förderten. Dann ging es in die Kiefernaufforstung bei Jesendorf und Irena sammelte fleißig Schwarzweiße Becherlorcheln zum Einfrieren für unsere nächste Pilzsuppe. Darin haben sie sich bereits in Vorjahren bewährt. Im Anschluss ging es noch an den Schweriner See zu einer Morchelstelle, an der ich im vergangenen Jahr 49 Exemplare Ernten konnte. Ich wusste noch ganz genau die Stelle, an der sie standen. Es war nicht eine zu sehen! Das gleiche an einer weiteren Stelle bei Ventschow, wo vor zwei Jahren ebenfalls mehr als fünfzig Fruchtkörper von der Dickfuß – Variante der Speisemorchel standen. Hier das gleiche Trauerspiel – nicht eine! Deshalb ist für mich die Morchelsaison in diesem Jahr offiziell beendet, es sei denn, es kommt noch zu Zufallsfunden. Ich werde mich ab morgen den Maipilzen zuwenden. – Beim Wetter gibt es etwas erfreulichere Aussichten, als noch kürzlich befürchtet. Feuchtere Gewitterluft konnte sich auch bis zu uns durchsetzen, wovon am Abend zahlreiche Cumulus – Wolken der Gattung castellanus und floccopus kündeten, die untrüglich auf Gewitterluft schließen lassen. Die ersten Gewitter sind Richtung Vorpommern auch schon gesichtet worden. Morgen und am Donnerstag sollen wir, also der Nordosten Deutschlands, sogar der Gewitter – Schwerpunkt sein. Wollen wir hoffen, dass auch unser Einzugsgebiet etwas davon ab bekommt. Ab Wochenende soll es dann aber empfindlich kühl werden, wobei der Einfluß des gefürchteten Skandinavien – Hochs sich wohl doch eher in Grenzen halten wird, so dass auch bei uns weitere Niederschläge möglich sind. Es dürfte den Maipilzen und Co. zu gute kommen!

Schwarzweiße Becherlorcheln (Paxina leocomelaena) waren heute in Jesendorf stellenweise immer noch reichlich zu finden, fingen aber bei dieser Ostwindlage bereits an, Trockenschäden auf zu weisen.

Schwarzweiße Becherlorcheln (Paxina leucomelaena) waren heute in Jesendorf stellenweise immer noch reichlich zu finden, fingen aber an, bei dieser Ostwindlage, Trockenschäden aufzuweisen.

Mittwoch, 02. Mai – Heute habe ich begonnen meine Maipilzstandorte abzuernten. Zunächst fuhr ich in einen schattigen Ahornwald, wo es dicht beieinander etwa drei Mycelien gibt, von denen aber nur eines Pilze hervorbrachte. Es fehlt an ausreichend Feuchtigkeit! Danach war ein Pappelwald dran, in dem es ebenfalls mehrere Stellen gibt. Hier brachten zwei von mindestens 4 Standorten Maipilze hervor. Damit war der erste Korb halbwegs gefüllt und Vereinsfreund Peter Kofahl machte sich ans Putzen, Blanchieren und Einfrieren. Am Nachmittag, als Sohn Jonas von der Schule Heim kam, ging es zu unseren Pilzen, die ich mehrmals seit Ende April mit Wasser bedacht hatte. Wir ernteten sie zwar unter einer großer Mückenplage, aber dennoch voller Freude, dass sie sich so gut entwickeln konnten, in ca. einer Stunde ab. Das Biotop ist hier recht trockener Erlenbestand mit einzelnen Eichen und etwas Holunder. Die Pilze wachsen hier versteckt zwischen Brenneseln und Himbeergestrüpp. Danach ging es in eine kleine ländliche Parkanlage, wo mindestens zwei Stellen bekannt sind, von denen eine Pilze hervor brachte, die ich vor einigen Tagen auch schon einmal mit Wasser bedachte. Die Pilze wachsen hier zwischen kräftig grünem Parkrasen unter Linden und Eichen, wobei der Hexenring bis in ein Privatgrundstück hinein läuft und die Pilze dort, in geringerer Zahl, unter Fichten weiter wachsen. Unterdessen erreichte mich heute eine E – Mail von unserem Pilzfreund Ulrich Klein aus Hohen Schönberg, der es gestern auf einer privaten Pilztour auf immerhin 191 Käppchenmorcheln und zwei Fingerhut – Verpel gebracht hat. Herzlichen Glückwunsch! Es gibt also doch Morcheln. Sie sind eben ein sehr launisches Völkchen! Vom Wetter her gab es heute bei uns nichts neues zu vermelden. Sonne satt und tagsüber wieder ein recht kräftiger Ostwind bei sehr angenehmen Temperaturen. Für Pilze keine gute Konstellation. Aber morgen soll es die Gewitterzone, die von Süden her aufkommt, endlich auch bis zu uns geschafft haben. Heute gab es besonders in den mittleren Regionen Deutschlands stellenweise schwere Gewitter mit den entsprechenden Schäden. Örtlich sind zwischen 20 und 40 Liter in kurzer Zeit gefallen, teils mit Großhagel! So schlimm braucht es ja nicht kommen, aber ein kräftiger Regenguss in unseren Pilzrevieren wäre wirklich sehr zu begrüßen!

Sohn Jonas nach erfolgreicher Maipilzernte am später Nachmittag. Danach ging es noch zu einer Parkanlage und auch der zweite Korb des heutigen Tages wurde fast voll und

Donnerstag, 03. Mai – Die labile Zone mit der Gewitterluft erreichte uns am Morgen. Dabei kam es, so wie auch den ganzen Tag über, zu einzelnen, meist schwachen Schauern. Das war nicht einmal der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein! Schade, in vielen Regionen Deutschlands brachten die Gewitter der letzten Tage recht ordentliche Regenmengen, aber wir im Norden haben leider wieder den kürzeren gezogen. Allerdings soll die Witterung unbeständig weitergehen. Morgen kann es noch einige Schauer geben und am Wochenende gibt es laut Prognose der Wetterfrösche vor allem in der Mitte und im Süden unseres Landes wieder viel Regen. Es bildet sich neuerlich eine Luftmassengrenze aus, denn von Norden dringt fast spätwinterlich kalte Luft langsam Richtung Süden vor. Die Nächte sind dann Bodenfrostgefährdet. Am wenigsten Niederschlag soll wieder bei uns fallen! – Ich war heute Abend noch zu einem Waldgebiet an der Ostseeküste gefahren, dass einige unserer ergiebigsten Maipilzstellen beherbergt. Hier war es Staubtrocken und es gab nicht einen Maipilz! Im vergangen Frühjahr herrschte noch eine größere Dürre, aber damals gab es zumindest an zwei Stellen in diesem Gebiet eine kleine Ernte. Ich Denke, wir haben dieses Desaster dem rekordtrockenen März zu verdanken. Dafür habe ich zwei Robinien gesehen, an denen die Schwefelporlinge ganz frisch durch die Rinde brachen!

Auf unserer Ausstellungsfläche befinden sich heute 68 Pilzarten. Neu in diesem Jahr sind: Strickmuster – Morchel, Spitzmorchel, Hasen – Stäubling, Rehbrauner Dachpilz, Frühlings – Mürbling, Ockerblättriger Rötling, Maiporling und Schwarzroter Stielporling.

Während ich schon die Hoffnung auf einige schöne Morcheln aufgab, gelangte unser Pilzfreund Ulrich Klein aus Hohen Schönberg am vergangenen, langen Feiertagswochenende in einen richtigen Morchel - Segen von insgesamt 191 Käppchen - Morcheln und als i - Tüpfelchen noch zwei Fingerhut Verpel obendrauf. Lieber Ulrich, wir Gratulieren dir ganz neidvoll auf das herzlichste! Weiter so!

Freitag, 4. Mai – Heute drohten immer wieder dunkle Wolken, aber ihre Feuchtigkeit behielten sie hübsch oben. Regen ist für unsere Region laut Niederschlagsvorhersage bei www.wetter-online.de erst frühestens Mitte nächster Woche zu erwarten. Ich schätze, mindestens die Hälfte der mir bekannten Maipilz – Standorte hat bis jetzt noch keine Fruchtkörper hervorgebracht und wird es wahrscheinlich in diesem Jahr auch nicht mehr tun.  Dafür scheinen in den nächsten Wochen recht ordentlich Schwefelporlinge im kommen zu sein. Pilzfreundin Sina Mews aus Schönberg schickte mir gestern Abend noch Fotos von einer Weide, aus der die schwefelgelben Konsolen reichlich hervor quollen. Auch ich habe gestern Abend zwei Bäume gesehen, an denen sich dies bezüglich etwas entwickelt. Wir haben jetzt zwar schon einige Kilo Maipilze für unseren Imbiss am Pfingstwochenende zusammen, werden uns jetzt aber zunehmend auf Schwefelporlinge konzentrieren, denn in Scheiben geschnitten und panniert sind sie eine Delikatesse, ähnlich Hähnchenfleisch.

Unterdessen tauchen Vereinzelt schon die ersten frischen Bauchpilze des Jahres auf. Diesen jungen Hasen - Stäubling (Calvatia utriformis habe ich am 2.05.2012 auf einem Waldweg bei der Suche nach Maipilzen entdeckt. Jung kann er ähnlich wie der Riesenbovist in Scheiben geschnitten, panniert und gebraten werden. Standortfoto.

Sonnabend, 05. Mai – Heute brachen wir vom Wismarer Busbahnhof zur 3. öffentlichen Pilzlehrwanderung des Jahres auf. Zielgebiet war die Nordwestmecklenburgische Ostseeküste zwischen Groß Schwansee und Barendorf. Bei kühlem, aber zunehmend sonnigem und angenehmen Frühlingswetter, wanderten wir hier paralel zum Ostseestrand den dortigen Radfern – und Wanderweg entlang und schauten nach jahreszeittypischen Frischpilzen aus. Eigentlich ein viel versprechendes Gebiet, aber angesichts des Feuchtigkeitsmangels hängten wir unsere Erwartungen entsprechend tief. Trotzdem gelang es uns einige frische Pilze zu entdecken. Zunächst sicherte Pilzfreundin Helga Köster ihr Abendbrot mit jungen und zarten Schuppigen Porlingen ab. Kurze Zeit später gelang dieses auch den Pilzfreunden aus Grevesmühlen mit den ersten, frisch in der Natur gewachsenen und gesammelten Champignons des Jahres und zum Schluss gesellte sich sogar die einzige Speisemorchel, die wir heute fanden, hinzu. An Frischpilzen waren außerdem noch einige Grünblättrige Schwefelköpfe, Goldmistpilze und ein Kiefern – Zapfenrübling im Angebot. Siehe auch unter „Ostseeküstenwanderung 2012“.

Bei den Champignons handelte es sich um die weiße Variante des Zweisporigen Champignons (Agaricus bisporus var. albidus). Er gilt als Stammvater der meisten heut zu Tage angebotenen Zuchtchampignons. Standortversetztes Foto am 05.05.2012 bei Barendorf.

Sonntag, 6. Mai Die Niederschlagskarte bei www.wetter-online.de zeigt die Niederschlagsverteilung über Deutschland innerhalb der letzten drei Tage an. Fast überall gab es zumindest etwas Regen, vielfach auch recht ergiebige Niederschläge. Nur der äußerste Nordwesten und unsere Region hat nichts davon ab bekommen. Der letzte, leichte Regen, liegt über eine Woche zurück und richtig ergiebige Niederschläge gab es bei uns seit dem Winter nicht mehr. Für unseren nächsten Imbiss zu Pfingsten müssen wir uns nun auf Baumpilze konzentrieren. Irena hat in den letzten Tagen größere Mengen von Schuppigen Porlingen verarbeitet und eingefroren, denn die erhoffte Maipilz – Ernte ist auch in diesem Jahr wieder mehr als mager! Eigentlich haben wir in diesem Frühjahr kein dauerhaftes Schönwetterhoch und es gibt immer wieder teils erhebliche Niederschläge, nur bei uns kommt davon kaum etwas an. Die unbeständige Witterung soll auch weiter anhalten, so dass ich hoffe, das die Niederschläge in absehbarer Zeit auch unser Einzugsgebiet stärker erfassen werden. Ergiebige Niederschläge sind dann dringend geboten, denn unser Blick geht jetzt in Richtung erster Sommerpilze, die spätestens Ende Mai zu erwarten sind.

Ob es dieses Jahr wieder Pilzbouetten mit Schuppigen Porling geben wird? Wir werden uns überaschen lassen, was Irena in diesem Jahr daraus schmackhaftes Zaubert. Standortfoto am 06.05.2012 im Hellbachtal.

Montag, 07. Mai – Heute waren wir, die in den letzten Tagen praktisch trocken geblieben sind, der Regenschwerpunkt. Bei fast schon spätwinterlich frischen Temperaturen und grauem Himmel, tröpfelte es zeitweise, fast lustlos, so vor sich hin. Wir haben es dabei im Schnitt wohl auf 1 – 2 Liter pro qm geschafft. Also praktisch nichts! Das hilft uns nicht weiter, aber in deutlich wärmerer Luft, sind im Verlauf der Woche weitere Regenfälle, die hoffentlich etwas kräftiger ausfallen werden, vorhergesagt. Schließlich spekulieren wir für Ende Mai/Anfang Juni mit dem ersten, kleineren Schub von Sommerarten wie ersten Hexen – Röhrlingen und Sommersteinpilzen. Den ersten Birkenpilz brachte mir Irena am Wochenende von der Frühjahrstagung der Pilzberater Mecklenburg – Vorpommerns, die wie immer in Teterow stattfand, mit. In der Pilzberatung tauchten Rotbraune Riesen – Träuschlinge auf. Ich habe heute wieder unsere Ausstellung aufgefrischt. Es sind 66 Arten zu sehen, davon erstmals in diesem Jahr mit dabei: Grünblättriger Schwefelkopf, Blasiger Becherling, Birkenpilz, Grünspan – Becherling.

Am Wochenende verarbeitete Irena größere Mengen von Schuppigen Porlingen. Die zartesten Stücke wurden blanchiert und eingefroren, die etwas zäheren Teile kamen auf Drahtgitterroste und werden getrocknet. Sie werden dann zu Pilzmehl gemahlen. Ob sie dann geschmacklich als Suppenwürze etwas bringen werden, müssen wir Testen, wenn nicht werden wir sie leider entsorgen müssen.

Dienstag, 8. Mai – Noch eine Anmerkung zum obigen Bild. Wir werden davon absehen, die getrockneten Stücke von Birken – Zungenporlingen, zu Pilz – Tee zu verarbeiten. Sie werden als Dekorationsmaterial zukünftiger Pilzgestecke dienen. Unterdessen sammelten Irena und Jonas gestern Abend noch gut drei Kilo Maipilze für unsere Pilzpfanne. Ich holte heute von Resten einer ehemals mächtigen, alten Weide, gut sechs Kilo Schwefelporlinge. Die werden in Schnitzelportionen geschnitten, blanchiert und eingefroren. Paniert und gebraten schmecken sie ganz vorzüglich, allerdings kaum nach Pilz, eher nach Geflügelfleisch. – Beim Wetter geht es auf und ab. Mal spätwinterlich kalte Luft aus dem hohen Norden, dann wieder lauwarme, feuchtigkeitsgesättigte Luft aus subtropischen Breiten. Am Wochenende soll wieder, pünktlich zu den Eisheiligen, kalte Polarluft folgen. Die Kollision dieser beiden, grundverschiedenen Luftmassen soll in den nächsten zwei bis drei Tagen über Deutschland für erhebliche Turbulenzen sorgen. Die Meteorologen warnen vor einer Unwetterlage! Bereits morgen soll es, auch bei uns, verbreitet zu Schauern und Gewittern kommen. Am Donnerstag sollen sich über West- und Norddeutschland schwere Gewitter zusammen brauen, die alles im Gepäck haben können, was Gewitter so an Überraschungen zu bieten haben: blitzintensive Entwicklungen, sehr große Regenmengen, Hagel, schwere Sturmböen bis hin zu möglichen Tornados. Es sieht endlich auch mal für unsere Region nach Regen satt aus! Siehe auch unter: www.unwetterzentrale.de oder www.wetter-online.de

Das Zerstörungswerk des Schwefelporlings! Einst eine mächtige Weide, aber der Pilz hat im Laufe der Jahre ganze Arbeit gemacht. Der Baum ist zusammengebrochen. Das Holz zerfällt in Würfel und ist leicht wie Kork, aber wesentlich bröckliger. Noch vor wenigen Jahren konnte man hier bis zu einem halben Zentner Schwfelporling ernten, heute waren es, im Hintergrund andeutugsweise zu sehen, noch etwa sechs Kilogramm. 08.05.2012 am Ostseestrand bei Wismar.

Mittwoch, 09. Mai – Heute habe ich keine größere Exkursion unternommen, sondern mir einige Bäume, von denen ich weiß, dass sie vom Schwefelporling befallen sind, angeschaut. Zunächst eine Allee in der Nähe von Wismar, die aus Pflaumenbäumen besteht. Hier wurde einmal bereits von Unbekannt geerntet und an etlichen, weiteren Obstbäumen sind sie im kommen. Dann fuhr ich zu zwei Robinien, an denen in der vergangenen Woche frische Pilzdurchbrüche zu sehen waren. Sie stehen frei in Ostseenähe und sind durch Wind und trockene Luft in`s Stocken geraten und somit kaum gewachsen. An einer dicken Weide im Wismarer Stadtgebiet waren im vorigen Jahr um diese Zeit schöne Pilze dran, in diesem Jahr tut sich hier noch nichts. Oftmals pausieren sich auch und setzen ein Jahr aus. Am Abend fuhr ich eine weitere Pflaumenallee bei Brüel ab. Hier waren ebenfalls einige Bäume mit Schwefelporlingen besetzt. Von zweien nahm ich fast schon ausgewachsene Konsolen für unsere Ausstellung mit, denn zum Essen waren sie bereits zu fest. Die anderen waren widerum noch zu frisch und zu klein. Es gibt in diesem Jahr also reichlich Schwefelporlinge, was in früheren Jahren für mich oftmals ein Hinweis war, dass es möglicherweise ein  eher schlechtes Pilzjahr werden würde. Irgendwann fiel mir auf, immer wenn es im Frühjahr viele Schwefelporlinge gab, war der Rest des Pilzjahres nicht sonderlich berühmt! Aber ich kann diese These in keiner Weise Untermauern oder Begründen und hoffe, dass es in diesem Jahr nicht zutrifft!

An den meisten Bäumen, die ich heute begutachtete, brachen sie so wie hier an diesem Pflaumenbaum, erst ganz frisch und jung durch die Rinde. Zum Schnitzel Schneiden einfach noch zu klein!. Standortfoto am 09.05.2012.

Donnerstag, 10. Mai – Vom angekündigten Donnerwetter war über Deutschland bis gegen 19.00 Uhr noch nichts zu Hören und zu Sehen. Es zogen im Tagesverlauf nur gelegentliche, leichte Regenfälle in der Nordwesthälfte durch. Jetzt am Abend sind einige, teils kräftige Schauerechos auf dem Niederschlags – Radarbild zu sehen. Aber über dem Nordosten Frankreichs und den Benelux – Staaten sind kürzlich die ersten Gewitter entstanden. Sie ziehen am Abend und in der Nacht nach Deutschland herein und können sich noch verstärken. Dabei liegt Mecklenburg in ihrer Zugrichtung. Immerhin sind laut Regenvorhersage für heute und morgen, insbesondere während der kommenden Nacht, 10 – 20 Liter für unser Gebiet prognostiziert. Ich hoffe, wir werden diesbezüglich nicht enttäuscht. Die gestrigen Gewitterschauer haben meist nur zwischen 1 bis 5 Liter in Nordwestmecklenburg gebracht. In Keez, bei Brüel, kamen gestern Abend gegen 20.00 Uhr bei einem kräftigen Gewitterschauer 6 Liter zusammen. Das war zwar ein beeindruckender Regenguss, aber wir brauchen wesentlich mehr! 21.00 Uhr – in Wismar und ganz Nordwestmecklenburg hat Starkregen eingesetzt. Die Gewitterentwicklungen west/südwestlich nehmen stark zu! Ich Denke, in den letzten 15 Minuten hat Wismar schon mindestens 5 Liter bekommen, und das ist wohl erst der Anfang. Es sieht gut aus! Regen- und Blitz – Radar sind unter www.wetter-online.de nahezu life zu verfolgen.

Mächtige Gewitterwolken ballten sich gestern Abend bei Brüel in Mecklenburg zusammen. Das Gewitter brachte 6 Liter in unseren Regenmesser ein. 09.05.2012.

Freitag, 11. Mai – In der Nacht zogen noch weitere, teils kräftige Schauer durch. Zu Unwettern kam es bei uns aber nicht. Die Gewitterzone lag heute über der Mitte Deutschlands und hat dort am Nachmittag und besonders am Abend heftige Gewitter gebracht. In unserem Einzugsgebiet sind bei den Gewitterschauern am Mittwoch und Donnerstag verbreitet Niederschlagsmengen zwischen 10 und 20 Liter erreicht worden. Nur der äußerste Nordwesten hat kaum 5 Liter bekommen, dafür gab es in Umfeld des Schweriner Sees sogar mehr als 20 Liter. Alles in allem erst einmal ganz gut. – Nachdem ich während der letzten Tage meine Maipilzstandorte nicht mehr besuchte und erst auf Regen wartete, starte ich heute die zweite Runde diesbezüglich. Maipilze sind hart im Nehmen. Sie wachsen ohnehin recht langsam und waren vielfach schon ins Stocken geraten. Stehen sie in der Humusschicht versteckt, sind sie vor Austrocknung einigermaßen geschützt, aber auch Pilze, die schon etwas welk geworden sind, da sie teils der Sonneneinstrahlung ausgesetzt, teils dem Wind Preis gegeben waren, können sich nach einer kräftigen Regendusche recht gut erholen. Nur wenn sie komplett vertrocknet waren, sind sie nicht mehr zu retten. Diese Eigenschaft, dass sich schon ziemlich ausgetrocknete und verwelkte Pilze nach dem Regen wieder mit Wasser vollsaugen und wie frisch gewachsen aussehen und dazu auch noch  Verwendungsfähig sind, besitzen nur wenige Pilzarten. In der Regel kennen wir dieses von den Schwindlingen, aber die sind viel kleiner und dünnfleischiger. So ist unser Pilzfreund Eberhart Heyne heute Vormittag in unseren besten Maipilz – Wald gefahren und konnte zwei große Körbe voll Ernten. Ich fuhr am Abend ebenfalls dorthin und nahm mit, was ich mit kriegen konnte. Mein ziemlich großer Korb quoll fast schon über! Die Qualität ist teils mäßig, teils hervorragend. Der Entwicklungsstand der einzelnen Hexenringe reicht von noch zu klein, die blieben stehen, bis hin zu „Es wird höchste Zeit“. Auch an Stellen, wo vor ca. acht Tagen noch nichts zu sehen war, standen jetzt recht ordentlich Pilze!

Es wurde höchste Zeit, dass diese schönen Pilze - Mai - Schönköpfe (Calocybe gambosa) endlich Wasser bekommen haben. An diesem Standort der gelbhütigen Form habe ich die meisten Pilze noch stehen gelassen. Sie sind hier besonder kräftig und kompakt im Wuchs und diese Eigenschaft sollen siie schließlich noch entfalten dürfen. Standortfoto am Abend des 11. Mai 2012.

Sonnabend, 12. Mai – Heute habe ich an einigen, weiteren Maipilz – Stellen noch einen halben, größeren Korb voll Ernten können. Vielfach hat aber durch das stockende Wachstum aufgrund zu trockener Witterung der Madenbefall schon deutlich zugenommen. Außer Maipilze waren noch Grünblättriger Schwefelköpfe, Rehbraune Dachpilze und vor allem Glimmer – Tintlinge vertreten. – Das Wetter war erwartungsgemäß deutlich frischer als an den Vortagen und es wehte ein unangenehm kalter und ruppiger Westwind. Vereinzelt zogen schwache Regenschauer über` s Land, deren feuchtes Nass aber gleich wieder vom Winde verweht wurde. Laut Mittelfristprognose der Wetterfrösche ist auch weiterhin mit Schauern und Gewittern zu rechnen. Dabei soll es vor allem ab der Wochenmitte mit den Temperaturen wieder bergauf gehen. Ein stabiles Schönwetterhoch ist zum Glück nicht in Sicht!

Neben Maipilzen waren gestern und heute immer wieder Büschel und Ansammlungen von Glimmer - Tintlingen (Coprunus micaceus) zu sehen. Sie sollen ganz jung sogar essbar sein, aber Bitte ohne Alkohol! Standortfoto 12.05.2012.

Sonntag, 13. Mai Heute fand wieder eine Vereinsexkursion statt. Sie stand im Zusammenhang mit unseren Warnow – Exkursionen. Zielgebiet waren die Stadttannen bei Crivitz. Dieses Waldgebiet grenzt an den Barniner See, den die Warnow durchfließt. Die Stadttannen bestehen zum großen Teil aus Kiefernforsten, aber auch Fichten, Birken und besonders zum Seeuferbereich auch mächtigen Eichen und Buchen. Da es hier sehr sandig ist, war das recht trockene Wetter in diesem Frühjahr dem heutigen Frischpilzaufkommen sehr abträglich und wir fanden diesbezüglich kaum etwas. Einzig einige frische Grünblättrige Schwefelköpfe, einen Ockerblättrigen Rötling, Schwarzrote Stielporlinge und einige ganz junge Schwefelporlinge. Siehe auch unter „Am Barniner See“. Auf dem Wege zum Treffpunkt unserer heutigen Exkursion fand Pilzfreund Peter Kofahl am morgen im Wismarer Stadtgebiet große Mengen von Riesen – Träuschlingen auf Holzschredder. In einem Gebüsch des weiteren zahlreiche, ganz frische und noch geschlossene Karbol – Champignons. Der erste Schub von Gift – Champignons in unseren städtischen Anlagen startet also durch!

Den interessantesten Pilz des heutigen Tages und weut darüber hinnaus brachte Klaus Warning heute morgen mit zu unserer Exkursion. Es ist die bei uns sehr sektene Trollhand, die in Skandinavien häufiger vorkommt. Der Pilz wächst meist gemeinsam, so wie auch hier, mit dem Tabakbraunen Borstenscheibling (Hymenochaete tabacina) an alten Weidenästen, aber auch anderen Gehölzen. Lang hat er nach diesem Highlight gesucht. Eine tolle Sache!

Montag, 14. Mai – Meine rechte Hand im „Steinpilz“, Peter Kofahl, hat heute eine ausgiebige Exkursion unternommen und ist vor allem in punkto Schwefelporling fündig geworden. Er hat sie portionsweise zurecht geschnitten, blanchiert und eingefroren. Unser Vorrat für den Pfingstimbiss bekommt immer mehr Substanz. Auch Ausstellungspilze wie Grünblättrige Schwefelköpfe, prächtige Riesen – Träuschlinge und Stadt – Champignons waren mit dabei. Ich war heute Abend noch kurz zu einem Pappelwäldchen gefahren, dass mir aus der Ferne Maipilz – Verdächtig erschien. Es waren auch einige Exemplare dort, aber nicht ergiebig. Das Gras ist in diesem lichten Bestand einfach zu hoch. – Beim Wetter wurde es im Vorfeld einer morgen hereinziehenden Kaltfront heute wieder etwas wärmer. Stichwort Kaltfront, sie wird uns voraussichtlich ab morgen Nachmittag mit Schauern und Gewittern beehren. 5 – 10 Liter werden prognostiziert. Danach wird nochmals ein Schwall sehr kalter Polarluft auf direktem Wege von Norden zu uns geführt. Die Eisheiligen sind noch nicht zu Ende! Auch für Mittwoch ist aprilhaftes Schauerwetter vorhergesagt. Ich hoffe, an beiden Tagen werden die Niederschläge recht ergiebig ausfallen, denn danach soll für unsere Region mit Regen erst einmal Schluss sein.

Ich habe heute wieder unsere Ausstellung erneuert. Es liegen 64 Arten auf der Fläche, davon erstmals in diesem Jahr mit dabei: Frühlings – Ackerling, Schild – Rötling, Glocken – Düngerling, Hochthronender Schüppling, Karbol – Champignon, Rotbrauner Riesen – Träuschling, Ansehnlicher Scheidling und Stadt – Champignon.

Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) gestern in Schwerin fotografiert. Sie sind in diesem Jahr recht häufig. Sie sie noch so jung wie dieses Exemplar, so sind sie noch butterweich und können gegessen werden. Sie müssen aber gut gegart werden, da sie roh giftig sind und Fruchtkörper die an Eichen wachsen, sollten wegen der Gerbstoffe gewässert werden.

Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) gestern in Schwerin fotografiert. Sie sind in diesem Frühjahr recht häufig. Sind sie noch so jung wie dieses Exemplar, also  butterweich, können sie gegessen werden. Es empfiehlt sich aber, sie noch etwas größer werden zu lassen, um daraus ordentliche Scheiben zum panieren Schneiden zu können. Sie müssen dann gut gegart werden, da sie roh giftig sind und Fruchtkörper die an Eichen wachsen, sollten wegen der Gerbstoffe gewässert werden. Standortfoto am 13.05.2012.

Dienstag, 15. Mai – Heute war ich unterwegs um weitere Schwefelporlinge zu besorgen. Zunächst in einer Wismarer Parkanlage. Hier waren an einer Weide gleich mehrere Fruchtkörper, aber die größten leider in gut drei bis vier Meter Höhe. Ohne eine kleine Leiter war kein rankommen. Dann fuhr ich eine Pflaumenbaum – Allee ab. Hier waren an etlichen Bäumen kleine bis mittelgroße Exemplare dran, die teils aber während des Wachstum in`s Stocken geraten sind, weil es in den letzten Tagen zeitweise sehr windig war. Unter einer Schlehen – Hecke fand ich im Anschluss noch ein Nest mit Schild – Rötlingen. Leider waren die meisten bereits überständig, aber einige Ausstellungsexemplare waren noch in Ordnung. Inzwischen überlegte ich, wie ich wohl den beiden Schwefelporlingen an besagter Weide habhaft werden könnte. Da ich mit dem Roller unterwegs bin, kann ich keine Leiter transportieren. Aber wir haben zum Glück noch unsere Pilzfreunde und ich rief Thomas Harm an, ob er heute Abend noch ein halbes Stündchen für einen kleinen Arbeitseinsatz mit Leiter Zeit hätte und er sagte spontan zu. Da er im Wismarer Autohaus Preuss arbeitet, war es kein Problem mit einem Kleintransporter nach Feierabend, in den nicht nur eine Leiter bequem Platz finden, vorbei zu schauen, um die Pilze für unseren Imbiss sicher zu stellen. Ungünstig war allerdings, dass gerade zu dieser Zeit kräftiger Regen niederging, obwohl er natürlich sehr willkommen war. Am Nachmittag und Abend gab es nämlich recht verbreitet Schauer und Gewitter, insbesondere in unserem östlichen Einzugsgebiet zwischen Wismar und Rostock.

Prächtige Schwefelporlinge an dieser Weide, aber leider etwas hoch. Während ich den Unteren gerade noch auf Zehenspitzen abschneiden konnte, war es bei dem Oberen nicht mehr möglich und auf der Rückseite des Baumes hing noch ein Aparat, sogar noch etwas höher. Eine Leiter muss her! 15.05.2012.

Prächtige Schwefelporlinge an dieser Weide, aber leider etwas hoch. Während ich den Unteren gerade noch auf Zehenspitzen abschneiden konnte, war es bei dem Oberen nicht mehr möglich und auf der Rückseite des Baumes hing noch ein Apparat. Eine Leiter muss her! 15.05.2012.

So sieht es schon besser aus und der Regen machte gerade in diesem Moment eine kleine Pause. Die beiden Fruchtkörper werden einige schmackhafte Pilzschnitzel liefern. 15.05.2012.

So sieht es schon besser aus und auch der Regen machte gerade in diesem Moment eine kleine Pause. Die beiden Fruchtkörper werden  so einige schmackhafte Pilzschnitzel liefern! 15.05.2012.

Weiter geht es bei „Wetter und Pilze Mai 2012/2“

Wetter und Pilzwachstum in Mecklenburg

Tagebuch Wetter und Pilze April 2012/2

Diesen Morchel - Gruß schickte mir kürzlich Andreas Okrent. Es ist eine Spitzmorchel (Morchella elata), die er auf den Ostsee - Dünen bei Graal - Müritz fotografiert hat.

Diesen frühlingshaften Morchel – Gruß schickte mir kürzlich Andreas Okrent. Es ist eine Spitzmorchel (Morchella conica), die er auf den Ostsee – Dünen bei Graal – Müritz fotografiert hat.

Freitag, 20. April – Heute war ich in drei unterschiedlichen Wäldern auf Stippvisite. Zunächst setzte ich meine, in den Vorjahren begonnene Waldumrundung einer unserer größten, zusammenhängenden Waldgebiete zwischen Neukloster, Warin und Blankenberg fort. Heute war ein Bereich bei Nisbil an der Reihe. Eine Eichenkannte, die könnte im Sommer interessant sein (Sommer – Steinpilze). Dann eine Kiefernkannte. Hier gab es an alten Kiefernästen, die am Boden lagen, sehr schöne Gemeine Violettporlinge. Das ganze ging über in Feuchtgebiete mit Weiden, Erlen und Eschen, teils sumpfig. Hier können durchaus Frühlingspilze wie Morcheln und Maipilze wachsen, aber außer wirklich prachtvollen Rotrandigen Baumschwämmen und Echten Zunderschwämmen, an alten Erlen und Birken, nichts weiter, was für uns von Interesse sein könnte. Dann fuhr ich in die Kiefernaufforstung bei Perniek. Hier wurde leider arg gewütet und die Kiefern ausgelichtet, so dass dieser Standort zunächst stark gestört ist und ich habe auch keine Frischpilze entdecken können. Schließlich fuhr ich noch, zum ersten mal in diesem Jahr, zu einem unserer Morchelwälder, dem Bachtal zwischen Proseken und Zierow. Leider musste ich mich nach einer viertel Stunde wieder auf den Rückweg machen, um in einem Unterstand Schutz zu suchen, denn es zog ein Graupelgewitter auf. Dafür fand ich in der Kürze drei wunderschöne Morchelbecherlinge, machte Standortfotos und nahm sie mit für unsere Dauerausstellung. Unterdessen erreichten mich per E- Mail weitere Morchelsichtungen, so z. B. ein Vorkommen von Spitzmorcheln auf Rindenmulch, wo anhand mehrerer Fotos von mir eine Bestätigung der Art erbeten wurde. Es waren schon richtig ausgewachsene Exemplare. In Sachsen wurden wieder Riesen – Lorcheln gesichtet, von denen mir unser Tagebuch – Leser Peter Hildebrand auch ein Bild zusandte. – Die Schauer und Gewitter waren heute recht zahlreich unterwegs und haben eng begrenzt ganz ordentliche Regengüsse produziert. Am meisten fiel in unseren östlicheren Regionen zwischen Wismar und Rostock. Hier waren es örtlich bis um die 10 Liter. Auch unser morgiges Wanderziel, das Hellbachtal bei Neubukow, dürfte einiges abbekommen haben.

Wo die delikaten Morchelbecherlinge (Disciotes venosa) wachsen, gibt es in der Regel auch Speise- und Käppchenmorcheln. Diese großen, bis zu 15 cm im Durchmesser erreichenden Becherlinge sind ganz eng mit den Morcheln verwandt. Sie riechen frisch charakteristisch nach Chlor. Bei der Zubereitunf verschwindet dieser unangenehme Geruch rasch und nach dem Garen zeigen sich als zartfleischige

Wo die delikaten Morchelbecherlinge (Disciotes venosa) zu hause sind, gibt es in der Regel auch Speise- und Käppchenmorcheln. Diese großen Becherlinge sind ganz eng mit den Morcheln verwandt. Sie riechen frisch typisch nach Chlor. Beim Schmoren verschwindet dieser unangenehme Geruch und nach dem Garen stellen sie eine fein – würzige, zartfleischige Delikatesse dar, wobei sie an Wohlgeschmack die Morcheln übertreffen, zumindest frisch zubereitete. Getrocknete Morcheln sind aber Spitze! Standortfoto am 20.04.2012 im Wald bei Zierow.

Sonnabend, 21. April – Heute stand wieder eine öffentliche Pilzlehrwanderung auf dem Programm. Es ging durch das wildromantische und weitgehend naturbelassene Landschaftsschutzgebiet Hellbachtal zwischen der mecklenburgischen Kleinstadt Neubukow und dem Ort Buschmühlen. Ein klimatisch begünstigtes Bachtal, wo auch die beliebten Speise- und Käppchenmorcheln sowie die oben vorgestellten Morchelbecherlinge beheimatet sind. Von ihnen gab es, bis auf eine schöne und frische Speisemorchel, kaum eine Spur. Morchelbecherlinge wurden hier aber schon am 05. April gefunden und dienten damals einer pilzbegeisterten jungen Dame als delikates Abendbrot. Was gab es noch? Zunächst wunderbares Wetter mit viel Sonne und im geschützten Hellbachtal wurde es fast schon wieder zu warm. Ansonsten noch einige, weitere Frischpilze wie Grünblättrige Schwefelköpfe, Frühlings – Mürblinge, April – Rötlinge, ein Frühlings – Samthäubchen und ein wunderschöner Gelbstieliger Dachpilz. Die jung essbaren und ergiebigen Schuppigen Porlinge, die sich besonders zu Pilzbouletten ganz vorzüglich eignen, waren leider noch zu winzig und sind erst ab dem nächsten Wochenende erntefähig. Siehe auch unter „Frühlingswanderung im Hellbachtal“.  – Am Nachmittag und Abend gab es noch einzelne, teils gewittrige Schauer, ergiebige Mengen sind aber nicht zusammen gekommen.

Der schönste Pilz war allerdings dieser junge Gelbstielige Dachpilz (Pluteus romellii). Foto 21.04.2012. Kein Speisepilz.

Sonntag, 22. April – Heute habe ich einen kleinen Spaziergang durch eine Wismarer Parkanlage unternommen, durch die der Köppernitz – Bach fließt. Das frühere Pilzberater – Ehepaar Sigrid und Heinrich Steinbrecher haben hier gewohnt und ihr ehemaliges Grundstück grenzt an diesen Park und dem Bächlein. Hier fanden sie in den 70er und 80er Jahren des öffteren einige Speisemorcheln. Ich konnte heute leider keine entdecken und fuhr danach noch in den Wald bei Jesendorf, um meiner dortigen Maipilz – Zeigerstelle das erste mal in diesem Jahr einen Besuch abzustatten. Schließlich ist morgen der 23. April – Stichtag der Maipilze. Auch blüht jetzt nicht nur der Löwenzahn schon kräftig, nein, auch die ersten Rapsfelder werden bereits gelb. Grund genug einmal zu schauen, ob sich schon etwas tut. Und meine Neugier wurde belohnt. Es waren tatsächlich die ersten Pilze erschienen und ich konnte sogar schon einige Fruchtkörper für unsere Ausstellung mitnehmen. Dennoch werden zunächst die Morcheln im Zentrum unseres Interesses bleiben, denn Maipilze wachsen recht langsam, so dass es frühestens in gut einer Woche Sinn macht, ernsthaft in die Maipilze zu gehen. Beim Wetter gab es heute nicht viel neues. Im Grunde was es recht freundlich, aber etwas kühler als an den Vortagen und am Nachmittag und Abend zogen wieder einige Schauer und Gewitter übers Land.

Hier sehen wir die ersten Maipilze der Saison. Im Dürre - Frühling des letzten Jahres gab es kaum welche, sollte das Wetter weiterhin mitspielen und weitere Niederschläge in den nächsten Wochen produzieren, könnte es in diesem Jahr wieder richtig gut werden. Ob es dann eine derartige Schwemme wie vor zwei Jahren geben wird, bleibt ab zu warten. Standortfoto am 22. April 2012 im Wald bei Jesendorf.

Montag, 23 April – Die Niederschläge der vergangenen Tage zeigen in unserer Region ein deutliches Ost – West Gefälle. Am meisten kam in Ostseenähe (mindestens 20 l) zwischen Bad Doberan und Rostock runter. Hier entwickelten sich einige, besonders kräftige Gewitterschauer. Ansonsten sind zwischen Wismar und Rostock verbreitet mehr als 10 Liter gefallen, zwischen Wismar und Lübeck waren es dagegen meist nur zwischen 2 und 5 Liter. Aber auch in den nächsten Tagen soll es nicht trocken bleiben. So beehrt uns morgen Tief „Olga“. Während es in den südlichen und westlichen Gebieten Deutschlands teils länger anhaltend regnen soll, ist bei uns wieder mit einigen Schauern und Gewittern zu rechnen. Im weiteren Verlauf soll Deutschland wettertechnisch zweigeteilt bleiben. Während sich in der großen Südosthälfte sehr warme Sommerluft durchsetzen soll, bleibt die Nordwesthälfte immer noch etwas unterkühlt, obwohl es auch hier deutlich wärmer als zuletzt werden soll. Eine derartig Grenzwetterlage birgt erfahrungsgemäß reichlich Brisanz und da wir zwischen beiden Luftmassen liegen werden, wobei einmal mehr die warme, einmal wieder die kühlere Luft zu uns gelangen soll, ist dies in der Regel mit Niederschlägen verbunden. Es können sich z. B. kleine Randtiefs ausbilden und von Südwest nach Nordost über uns hinweg ziehen. Dabei haben sie oft reichlich Regen im Gepäck oder es bilden sich markante Gewitterfronten aus mit den entsprechenden Wettererscheinungen. Insgesamt also eine spannende Wetterentwicklung und vollkommen im Interesse der Pilzfreunde.

Diese jungen Spitzmorcheln (Morchella conica) wurden mir heute in der Pilzberatung vorgelegt, gefunden von einem jungen Mann, der eigentlich tatsächlich gezielt nach Speisemorcheln in einen entsrechenden Wald unterwegs. Dort fand er nichts, aber auf dem Nachhauseweg stollperte er förmlich über dieses

Diese jungen Spitzmorcheln (Morchella conica) wurden mir heute in der Pilzberatung vorgelegt, gefunden von einem jungen Mann, der eigentlich tatsächlich gezielt nach Speisemorcheln in einen entsprechenden Wald unterwegs war. Dort fand er nichts, aber auf dem Nachhauseweg stolperte er auf einem Rinden gemulchten Beet förmlich über diesen, dann schon unerwarteten Morchel – Segen. Foto: 23.04.2012.

Dienstag, 24. April – Das Tief „Olga“ hat sich in Mecklenburg – Vorpommern bisher recht ordentlich benommen. Es sorgte dafür, dass zu uns heute recht milde Luft transportiert wurde. In dieser entwickelten sich ab dem Nachmittag einzelne Schauer und Gewitter. Auch am Abend und in der Nacht kann es noch schaurig weitergehen. – Ich war heute zu einer kleinen Exkursion durch das Bachtal zwischen Proseken und Zierow aufgebrochen. Ein klassisches Frühlingspilzrevier, wobei allerdings in früheren Jahrzehnten hier mehr zu holen war. Diesbezüglich fand ich heute auch rein gar nichts. An Frischpilzen konnte ich nur eine kleine Ansammlung von Gesäten Tintlingen entdecken und fotografieren. Diese kleinen „Zärtlinge“ taugen leider nicht für eine Ausstellung. Bei der geringsten Berührung nehmen sie bereits Schaden und sind sehr hinfällig und vergänglich unter dem Motto „Bitte nicht berühren“.

Wo diese kleinen Tintlinge auftreten, bilden sie meist regelrechte Massenveranstltungen von oft viele hundert bis zu tausenden Einzelexemplaren. Hier gilt die Devise "Der einzelne ist nichts, aber in der Masse sind wir unübersehbar". Standortfoto am 24.04.2012 im Bachtal zwischen Proseken und Zierow.

Wo diese kleinen Gesäten Tintlinge (Coprinus disseminatus) auftreten, bilden sie meist regelrechte Massenveranstaltungen von oft vielen hundert bis hin zu tausenden Einzelexemplaren. Hier gilt die Devise „Der einzelne ist nichts, aber in der Masse sind wir unübersehbar“. Standortfoto am 24.04.2012 im Bachtal zwischen Proseken und Zierow.

Mittwoch, 25. April – Fast auf den Tag genau vor einem Jahr war ich mit Naturfotograf Andreas Okrent am Schweriner See unterwegs und wir gerieten in einen regelrechten Morchel – Segen. Heute lief ich unsere damalige Route wieder ab, aber von Morcheln weit und breit keine Spur. Woran kann das liegen? Morcheln sind im Vergleich zu vielen anderen Pilzen ein besonders launisches Völkchen. In manchen Jahren treten sie stellenweise in Massen auf, in anderen findet man mit etwas Glück nur Einzelstücke. Auch können sie im vertrauten Gebiet hin und her springen. Mal sind sie hier, mal sind sie dort. Am Schweriner See kommt hinzu, dass es seit langem bekannt ist, dass es hier Morcheln gibt und das Gebiet von verschiedenen Liebhabern dieser Edelpilze recht eifrig abgesucht wird. Aber niemand sieht alles, heute aber war wirklich nichts zu machen. Ich habe mittlerweile auch den Verdacht, dass sie hier besonders gut wachsen, wenn es im April schon recht warm gewesen ist, so wie im letzten Jahr. Selbst wenn es dann an den meisten Standorten viel zu trocken ist, gedeihen sie hier in solchen Jahren trotzdem prächtig. Außerdem war die Entwicklung der Natur im vergangenen Jahr bereits deutlich weiter. Die Bäume waren schon richtig belaubt, besonders die zahlreichen Buchen, die das Ufer des Schweriner Sees säumen. Heute gerade mal vereinzeltes, zartes Grün an exponierten Bäumen. Ich rechne aber damit, dass bei der bevorstehenden Wärmeperiode alles sehr schnell gehen wird und auch hier noch Morcheln erscheinen werden.

Aber trotzdem verlief die heutige nicht ganz erfolglos. Neben ersten Maiporlingen und Glimmertintlingen standen immerhin an einer der besten Morchel - Stellen diese schönen April - Rätlinge (Entoloma aprile). Sie ähneln sehr den im Mai erscheinden Schild - Rötlingen, die aber immer mit Rosengewächsen in Verbindung stehen und die auch meist noch etwas größer werden. Während die Schild - Rötlinge als gute Speisepilze gelten, handelt es sich bei dieser Art um keinen Speisepilz. Standortfoto am 25. April 2012 am Ufer des Schweriner Sees.

Trotzdem verlief die heutige Exkursion nicht ganz erfolglos. Neben ersten Maiporlingen und Glimmer – Tintlingen standen immerhin an einer der besten Morchel – Stellen diese schönen April – Rötlinge (Entoloma aprile). Sie ähneln sehr den im Mai erscheinenden Schild – Rötlingen, die aber immer mit Rosengewächsen in Verbindung stehen und die auch meist noch etwas größer werden. Essbar. Standortfoto am 25. April 2012 am Ufer des Schweriner Sees.

Donnerstag, 26. April – Heute lagen wir den ganzen Tag im Übergangsbereich von kühler Luft im Westen und warmer Sommerluft im Osten. An dieser Luftmassengrenze ziehen immer wieder Regengebiete und Schauer von Südwest nach Nordost durch. Leider kommt bei uns nicht mehr viel davon an. Einzelne Schauer haben keine nennenswerten Mengen gebracht. Auch morgen und am Sonnabend soll sich daran nichts wesentliches ändern. Ein wenig Regen soll auch für uns noch mit dabei sein. Die weitere Wetterentwicklung berechnen die Wettercomputer für unsere Region, dem Nordosten Deutschlands, sehr ungünstig. Über Skandinavien soll sich ein Hochdruckgebiet aufbauen und im Zusammenspiel mit dem noch kalten Ostseewasser für stabiles und niederschlagsfreies Wetter bei uns sorgen. Feuchtwarme Gewitterluft, die sich in den nächsten Tagen von Südwesten her Deutschland nähern soll, hat dann kaum eine Chance mehr bis zu uns mit ihren Niederschlägen voran zu kommen. Eine klassisch trockene Frühlingswetterlage, wie sie für den Nordosten leider so typisch ist, bahnt sich also wieder an und gefährdet die weitere Entwicklung unseres Frühlings – Apektes. Die Maipilze werden es wohl wieder schwer haben. Ich hoffe, dass wir für unser Maipilzwochenende zu Pfingsten wenigsten einige Kilo für unsere Pilzpfanne Ernten können. – Heute wurde ein Mitglied unserer Pilzgruppe im stadtnahen Gebiet auf Rindenmulch fündig – sehr schöne, junge und frische Spitzmorcheln. Sie werden getrocknet.

Drei auf einen Streich! Diese wunderbare Foto von drei der wichtigsten Frühlingspilze sandte mir Andreas Okrent vor wenigen Tagen. Hier sehen wir die unterschiedlichen Hutstruckturen, die für die Bestimmung dieser Schlauchpilze sehr wichtig sind. Von links: Frühjahrslorchel mir hirnartigen Windungen - giftig!, Böhmische Runzelverpel in der Mitten mir runzklig gefalteter Hutsrucktur und rechts eine Spitzmorchel mit typischem Bienenwabenmuster auf dem Hut. Die beiden letzteren sind natürlich gute Speisepilze.

Drei auf einen Streich! Dieses wunderbare Foto von drei der wichtigsten Frühlingspilze sandte mir Andreas Okrent vor wenigen Tagen zu. Hier sehen wir die unterschiedlichen Hutstrukturen, die für die Bestimmung dieser Schlauchpilze sehr wichtig sind. Von links: Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta) mit hirnartigen Windungen – giftig!, Böhmische Runzelverpel (Verpa bohemica) in der Mitte mit runzlig gefalteter Hutstruktur und rechts eine Spitzmorchel (Morchella conica) mit typischem Bienenwabenmuster auf dem Hut. Die beiden letzteren sind natürlich gute Speisepilze.

Freitag, 27. April – Man kann mich für verrückt erklären, aber ich habe gestern Abend und heute morgen wieder an zwei verschiedenen Stellen meine Maipilze gegossen. Es ist zwar noch nicht ganz so akut mit der Trockenheit wie im vergangenen Jahr, aber Schaden kann es ganz bestimmt nicht. Sie können sich dann prächtiger und üppiger Entwickeln, wie wenn sie mit dem stiefmütterlichen Nass, dass uns derzeit von der Natur zugebilligt wird, auskommen müssten. Zumindest an einem Standort steht bereits eine gute Ernte. Da sie aber langsam wachsen und noch sehr viele kleine dabei sind, ist es sinnvoll, noch einige Tage zu warten. Etwas Regen könnte es außerdem in der kommenden Nacht noch geben, denn die seit Tagen wetterbestimmende Luftmassengrenze intensiviert sich quer über Deutschland zur Stunde wieder. Sie kam als Kaltfront in der vergangenen Nacht bis über die Mitte unseres Landes voran und wir lagen trotz angenehmer Temperaturen heute auf der kühlen Seite. Als Warmfront wird sie in der kommenden Nacht wieder Rückläufig und drückt in Richtung Nordwesten. Im Gefolge sehr warme, subtropische Luft. So wird es am Wochenende im Binnenland deutlich wärmer werden, aber im Küstenumfeld wird sich im weiteren Verlauf eine nordöstliche Windrichtung von der Ostsee her durchsetzen und für Abkühlung sorgen.

Heute schaute ich auch wieder in der Kiefernaufforstung bei Jesendorf vorbei, um frische Schwarzweiße Becherlorcheln für unsere Ausstellung zu besorgen. Es werden immer mehr und es stehen mitlerweile hunderte am Standort. Außerdem sind hier auch, wie immer um diese Zeit, die ersten Fälblinge (Hebeloma specc.) der Saison erschienen. Standortfoto am 27.04.2012 bei Jesendorf. Keine Speisepilze.

Heute schaute ich auch wieder in der Kiefernaufforstung bei Jesendorf vorbei, um frische Schwarzweiße Becherlorcheln für unsere Ausstellung zu besorgen. Es werden immer mehr und es stehen mittlerweile hunderte am Standort. Außerdem sind hier, wie immer um diese Zeit, die ersten Fälblinge (Hebeloma spec.) der Saison erschienen. Standortfoto am 27.04.2012 bei Jesendorf. Keine Speisepilze.

Sonnabend, 28. April – Heute bewaffnete ich mich wieder mit Wasser und wollte einen Maipilz – Hexenring in einer Weißdornhecke am Keezer See gießen. Eine sehr verlässliche Stelle, die viele Jahre immer wieder zahlreiche Pilze hervorbrachte. Mit Sohn Jonas schnitten wir uns zunächst mit einer Heckenschere den Zugang frei, aber wir mußten feststellen, dass hier noch keine Pilze zu sehen waren. Der Standort ist Südexponiert und somit der Sonne permanent ausgesetzt. Eigentlich einer unserer frühesten Stellen. Aber nichts zu sehen und deshalb haben wir das Wasser eingespart und nochmals auf meiner anderen Stelle ausgebracht, die nun drei mal Wasser bekommen hat. Das sollte genügen und in wenigen Tagen kann geerntet werden. In der Nacht schwenkte die oben erwähnte Warmfront durch und brachte flächendeckend etwas Regen. Es wird wohl der letzte in absehbarer Zeit gewesen sein. Das Skandinavien Hoch wird mit trockener und im weiteren Verlauf immer kühlerer Luft bis auf weiteres unser Wetter bestimmen. Sehr schade, denn ich habe mich eigentlich auf eine ergiebige Maipilz – Ernte in diesem Jahr eingestellt. Sie wird wohl etwas besser ausfallen als im vergangenen Jahr, aber dennoch gedämpft. In weiten Teilen Ost und Süddeutschlands gab es heute die erste, kleine Hitzewelle. Temperaturen um oder über 30 Grad im April – das war schon rekordverdächtig. Die Hitze strahlte sogar bis ins südliche Mecklenburg aus, wo es ebenfalls an die 30 Grad heran reichte. Wir an der Küste haben davon nicht viel gespürt. Es war eher frisch!

Aber eigentlich sollten wir uns jetzt mehr um unsere Morcheln kümmern, aber an meinen Standorten sah es in den letzten Tagen düster aus, nicht eine einzige. Wenn sie sich in diesen Tagen, der Löwenzahn blüht massiv, nicht strecken, wird es wohl nichts mehr in diesem Jahr, außer auf Sch

Eigentlich sollten wir uns jetzt mehr um unsere Morcheln kümmern, aber an meinen Standorten sah es in den letzten Tagen düster aus, nicht eine einzige! Wenn sie sich in diesen Tagen, der Löwenzahn blüht massiv, nicht strecken, wird es wohl nichts mehr in diesem Jahr, außer, die auf Nadelholz – Schredder wachsenden Spitzmorcheln scheint es stellenweise reichlich zu geben. Dieses symbolische Foto mit einer Löwenzahn – Blüte und einer Speisemorchel (Morchella esculenta) sandte mit Andreas Okrent vor wenigen Tagen zu.

Sonntag, 29. April – Heute brachen die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste zur 1. Vereinsexkursion in der neuen Saison auf. Wir wollen im laufe der nächsten zwei Jahre mit unseren Exkursionen dem Verlauf der Warnow folgen. Wir starteten heute in der Nähe der Ortschaft Bülow bei Crivitz. Unser Exkursionsgebiet waren die Barniner Tannen, an derem Rand die Warnow fließt. Es handelt sich überwiegend um Nadelwaldforste auf sandigen Böden. Sicher kein Top – Gebiet um Morcheln oder Maipilze zu finden, aber dennoch konnten wir mit dem was uns heute geboten wurde recht zufrieden sein. An Frischpilzen waren dabei: Frühlings – Mürbling, Milder Kiefern – Zapfenrübling, Maiporling, Graublättriger Schwefelkopf, Schildförmige Scheibenlorchel, Ockerblättriger Rötling, Schwarzroter Stielporling und einige Trichterlinge und Düngerlinge, die aber vor Ort nicht näher zu Bestimmen waren. Das Wetter war zwar in freien Lagen recht windig, aber angenehm temperiert. Siehe auch unter: „1. Warnowexkursion bei Bülow“.

Der giftige Ockerblättrige Rötling (Entoloma cetratum) erfreute uns heute mit seiner zarten, eleganten Gestallt glich mehrfach. Er wächst in grasigen Kiefern- und Fichtenwäldern. Standortfoto am 29.04.2012 in den Barniner Tannen.

Der giftige Ockerblättrige Rötling (Entoloma cetratum) erfreute uns heute mit seiner zarten, eleganten Gestallt gleich mehrfach. Er wächst in grasigen Kiefern- und Fichtenwäldern. Standortfoto am 29.04.2012 in den Barniner Tannen.

Montag, 30. April – Seit zwei Jahren hatten Irena und ich schon vor, mit unserem gemeinsamen Sohn (7) zur Walpurgisnacht in den Harz zu fahren. Heute haben wir es verwirklicht und brachen auf in eine der schönsten Landschaften Deutschlands. Hier treffen sich alljährlich in der Nacht zum 1. Mai unzählige Hexen und Teufel oberhalb der Stadt Thale und des Bode – Tals, auf dem dortigen Hexentanzplatz, um die Walpurgisnacht zu feiern und wir waren mitten drin! Bei schönstem Sommerwetter, mitten im Frühling, ein unvergleichliches Erlebnis. Insbesondere der „Anflug“ mit der neuen Seilbahn von Thale hinauf zum Hexentanzplatz war an Nervenkitzel und Abenteuer kaum zu überbieten. In wenigen Minuten schwebten wir über das Bodetal hinauf und der Anblick der tiefen Schlucht und mit ihren schroffen, teils bewaldeten Abhängen, in einer gläserner Gondel mit einem ebensolchen Fußboden, bleibt für immer im Gedächtnis haften. Viele tausend Hexen und Teufel flogen am heutigen Abend dort hinauf, um die ganze Nacht den Höhepunkt des Hexenjahres in einmaliger Kulisse zu feiern. Wir nutzten den Tag aber auch für eine kleine Harzrundfahrt mit einem Abstecher zur Rosstrappe, in den wunderschönen Wintersportort Schirke, am Fuße des Brocken, und zur Besichtigung der Baumanns – Höhle, einer von mehreren Rübelländer Tropfsteinhöhlen. Natürlich haben wir auch einen kleinen Waldspaziergang unternommen, aber nichts an Frischpilzen entdecken können, da es hier wesentlich trockner war als bei uns.

Heute ist Walpurgisnacht und da es aktuell noch keine Hexenpilze gibt, wurden wir aber in punkto Hexen um so fündiger. Im gesammten Harz wimmelte es nur so von ihnen. Diese bewachte den Eingang zur Rübeländer Baumann - Höhle.

Heute ist Walpurgisnacht und da es aktuell noch keine Hexenpilze gibt, müssen wir mit einer unpilzigen Hexe vorlieb nehmen. Im gesamten Harz wimmelte es nur so von ihnen. Diese bewachte den Eingang zur Rübeländer Baumanns – Höhle.

Und hier noch einige schöne Pilzbilder die uns im April zugesandt wurden.

Böhmische Runzel - Verpel (Verpa bohemica) und Fingerhut - Verpel (Verpa conica) von Andreas Okrent.

Böhmische Runzel – Verpel (Verpa bohemica) und Fingerhut – Verpel (Verpa conica) von Andreas Okrent aus Graal – Müritz.

Junge Spitzmorchel (Morchella conica).

Junge Spitzmorchel (Morchella conica) in Rindenmulch im Garten der Familie Schneider aus dem Landkreis Barnim.

Riesen - Lorchel (Gyromitre gigas)

Riesen – Lorchel (Gyromitra gigas). Ein Bild von Andreas Okrent.

Speise - Morchel (Morchella esculenta) von Andreas Okrent.

Speise – Morchel (Morchella esculenta) von Andreas Okrent.

Zipfel - Lorchel (Gyromitra fastigiata) ebenfalls von Andreas Okrent aus Graal - Müritz.

Zipfel – Lorchel (Gyromitra fastigiata) ebenfalls von Andreas Okrent aus Graal – Müritz.

Und nochmals die seltenen Riesen - Lorcheln (Gyromitra gigas) fotografiert am Lärchenberg bei Borna am 01. April 2012 von Peter Hildebrandt.

Und nochmals die seltenen Riesen – Lorcheln (Gyromitra gigas). Fotografiert am Lärchenberg bei Borna am 01. April 2012 von Peter Hildebrandt.

Weiter geht es im Tagebuch „Wetter und Pilze Mai 2012/1“

Wetter und Pilzwachstum in Mecklenburg

Tagebuch Wetter und Pilze im April 2012

Die ersten Frühlingsgrüße dieser Kelchbecherlinge (Sarcoscyph specc.) sendete mir Pilzfreund Andreas Okrent bereits im Januar, vor der starken Frostperiode. Dieses Fot stammt allerdings aus dem vergangenen März aus der Nähe von Graal Müritz.

Die ersten Frühlingsgrüße dieser Kelchbecherlinge (Sarcoscypha spec.) sandte mir Pilzfreund Andreas Okrent bereits im Januar, vor der starken Frostperiode zu! Dieses Foto stammt allerdings vom März 2012, in der Nähe von Graal – Müritz aufgenommen.

Es geht wieder los. An dieser Stelle möchte ich in die neue Saison starten und hoffe, uns steht wieder ein interessantes und pilzreiches Jahr ins Haus. Ich Denke, es ist besonders in der diesjährigen Frühjahrssaison ein großer Nachholebedarf vorhanden, nach dem Dürre – Frühling 2011. Mal sehen, ob es mir auch in diesem Jahr wieder gelingt, in den nächsten acht Monaten ein lückenloses Tagebuch hinzubekommen, in dem ich auf das Wettergeschehen und das daraus resultierende Pilzwachstum eingehen möchte, ohne aber über hellseherische Fähigkeiten zu verfügen.

Die vergangenen Wintermonate waren sehr kontrastreich. Zunächst hatten wir eine eher milde, sehr regenreiche Periode vom Dezember bis in den Januar hinein. Im letzten Januar – Drittel und in der ersten Februar – Dekade setzte eine extrem kalte Frostperiode ein. Die Luft wurde auf direktem Wege aus Sibirien zu uns geführt. In Mecklenburg Vorpommern sanken die Temperaturen vielfach unter minus 20 Grad (-29 Grad in Ueckermünde). Danach setzte eine deutliche Milderung ein und der März verlief teils erheblich wärmer als im langjährigen Mittel. Dafür fehlten jetzt wieder Niederschläge, so dass es zumindest oberflächlich schon wieder ganz schön trocken wurde.

Sonntag, 01. April Inzwischen wurde die warme Frühlingsluft durch polare Luftmassen ersetzt und typisches Aprilwetter ist die Folge. Damit verbunden sind nun auch gelegentliche Niederschläge, die in verschiedenen Aggregatzuständen vom Himmel fallen. Regen, Schnee und Graupel wechseln sich ab. Dazu werden die Nächte bei Aufklaren frostig kalt. Ich habe heute mit Sohn Jonas eine erste Exkursion durch die Kobander Tannen bei Crivitz unternommen. Ziel waren einige Fotos und eventuell die ersten Frischpilze in Form von Frühjahrslorcheln für unsere Ausstellung, die ab sofort, bis Mitte November, wieder mit den aktuell wachsenden Pilzarten bestückt werden soll. Und wir wurden tatsächlich fündig. Das Gebiet besteht hauptsächlich aus Kiefern/Fichten Mischwald, teils lückig und unterschiedlichen Alters auf sandigen Böden. Dazu durch selektierter Ausholzung reichlich vorhandene Holzreste. Nach längerer, ergebnisloser Suche, standen sie plötzlich auf einem grasig – moosigem Waldweg vor uns. Ein Nest von etwa 15 Lorcheln mit ihren dunkelbraunen, hirnartig gewundenen Hüten. Als einzigen, weiteren Frischpilz, mitten zwischen den Lorcheln, ein Zapfenrübling, der uns sonst sicher entgangen wäre. Somit kann die Pilzsaison 2012 als eröffnet gelten.

Und das sind zwei Exemplare von gestern. Die legendäre Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta). Schon der wissenschaftliche Name klingt paradox: Gyromitra weist auf das Gift

Und das sind zwei Exemplare von heute. Die legendäre Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta). Schon der wissenschaftliche Name klingt paradox: Gyromitra weist auf das Lorchelgift Gyromitrin hin und esculenta suggeriert ihre Essbarkeit. Das flüchtige Lorchelgift macht sie in jeder Hinsicht unberechenbar und sie sollte trotz ihres Wohlgeschmacks unbedingt gemieden werden. Kann tödlich wirken!

Montag, 02. April – Die Großwetterlage stellt sich zur Zeit wahrlich aprilhaft dar. Ein zunehmend auf nördliche Richtungen sich einspielendes Grundmuster der Strömungsverhältnisse verdrängt laut Prognose der Meteorologen auch in Süddeutschland in den nächsten Tagen die warme Frühlingsluft. Dadurch wird die bis jetzt rasant verlaufende Entwicklung in der Natur gebremst. Und das ist auch gut so. Zumindest in Mecklenburg dürften die zu erwartenden Nachtfröste noch keine größeren Schäden bei der Vegetation nach sich ziehen. Im wärmebegünstigten Südwesten Deutschlands könnte es schon anders aussehen. Wichtig sind trotz der niedrigen Temperaturen aber die Niederschläge, damit es nicht wieder so trocken, wie im letzten Jahr zur Morchelzeit wird. Nachtfröste sind um diese Jahreszeit nichts besonderes und deshalb werden diese unseren Frühlingspilzen kaum etwas anhaben können. Wichtig ist zunächst Feuchtigkeit. Frühjahrslorcheln wachsen schon und ertragen diese Temperaturen ohne Schaden. Morcheln dürften in Form ihrer Fruchtkörperanlagen schon auf Lauerposition liegen. Sie werden sich strecken, wenn es wieder milder wird und dann wissen wir ja worauf wir zu achten haben:

  • Huflattichblüte = Lorchelzeit
  • Löwenzahnblüte = Morchelzeit
  • Rapsblüte = Maipilzzeit
Dieses schöne Foto einer Solitär - Lorchel (Gyromitra esculenta) hat mir Andreas Okrent vor wenigen Tagen geschickt). Er ist dieser Tage in südlichere Regionen Deutschlands gefahren, wo es pilzmässig schon etwas anders zur Sache geht als bei uns im unterkühlten Norden.

Dieses schöne Foto einer solitär stehenden Frühjahrs – Lorchel (Gyromitra esculenta) hat mir Andreas Okrent vor wenigen Tagen geschickt. Er ist dieser Tage in südlicheren Regionen Deutschlands unterwegs, wo es pilzmäßig schon etwas anders zur Sache gehen soll als bei uns im unterkühlten Norden.

Dienstag, 03. April – Leise rieselt der Schnee! Während im Süden des Landes bei fast 20 Grad von Südwesten kräftige Schauer und Gewitter aufziehen und das Wetter somit eher an den Sommer erinnert, ist bei uns an der Ostseeküste wieder der Winter eingekehrt. An der Grenze der beiden unterschiedlichen Luftmassen, über dem Norden Deutschlands, hat sich ein Niederschlagsgebiet entwickelt an dem es bei uns heute schon den ganzen Tag zu leichten Regen, Schnee und Schneeregenfällen kommt und die Temperarturen liegen nur knapp über dem Gefrierpunkt. Auch in der Nacht und morgen soll sich daran nichts wesentliches ändern, nur das der Nordostwind spürbar auffrischen soll. Ich muss Sagen, dieses Wetter ist zwar recht unangenehm, aber trotzdem freue ich mich darüber. Erstens, es regnet und die Feuchtigkeit ist „Gold“ wert. Zweitens, durch die kühlen Temperaturen verzögert sich die Entwicklung in der Natur und somit auch der Morchel – Aspekt. Ich hoffe, dass sich durch die Niederschläge diesbezüglich noch einiges entwickeln könnte, was bei der vorhergehenden, oberflächlichen Trockenheit, hätte sie weiter angehalten, nicht möglich gewesen wäre. Ich Denke, wir können in Bezug auf Morcheln etwas optimistischer sein als im Vorjahr.

Unsere Dauerausstellung umfasst aktuell 52 Pilzarten. Neben der Winterkollektion von Porlingen, Schichtpilzen, Bauchpilzen u.a., erstmals in diesem Jahr dabei die Frühjahrslorchel.

Der Blutende Schichtpilz (Stereum sanguinolentum) ist ganzjährig an Nadelholz zu finden. Ich habe ihn hier am 01.04.2012 an der Schnittfläche von Kiefernstämmen gefunden. Ein riesiger Holstapel am Waldweg und an jeder Schnittfläche jede Menge dieses Schichtpilzes, der im Holz eine Weißfäule verursacht. Reibt man an der Unterseite dieser teils resupinat wachsenen Fruchtkörper, so verfärben sie sich innerhalb weniger Sekunden blutrot.

Der Blutende Schichtpilz (Stereum sanguinolentum) ist ganzjährig an Nadelholz zu finden. Ich habe ihn hier am 01.04.2012 an der Schnittfläche von Kiefernstämmen in den Kobander Tannen fotografiert. Ein riesiger Holzstapel am Waldweg und an jeder Schnittfläche waren diese Schichtpilze, die im Holz eine Weißfäule verursachen. Reibt man an der Unterseite dieser teils resupinat wachsenden Fruchtkörper, so verfärben sie sich innerhalb weniger Sekunden blutrot.

Mittwoch, 04. April – Heute war ich bei sehr kühlem, regnerischem und windigen Wetter zu einer Kurzexkursion in die Kiefernaufforstung bei Jesendorf gefahren. Hier gibt es eigentlich reichlich Frühjahrslorcheln um diese Zeit, aber es war enttäuschend. Nicht eine Lorchel der genannten Art. Auch keine Scheibenlorcheln, die vor zwei Jahren hier ebenfalls reichlich wuchsen. Es kann aber sein, dass sich in den nächsten zwei Wochen, nach den derzeitigen Regenfällen, noch etwas entwickelt. Dafür fand ich die ersten Schwarzweißen Lorcheln der Saison, die von Ende März bis Ende Mai mitunter in größeren Mengen auf grobkörnigen Sandböden mit Kiefernbepflanzung, insbesondere aber auch in aufgeforsteten Kiestagebauen, zu finden sind. Es waren noch nicht viele, aber auch hier wird der Regen sicherlich noch einiges bewirken.

Die Schwarzweiße Becherlorchel (Helvella leucomelaena) gehört zu den typischen Frühlingspilzen auf sandigen Böden unter Kiefern. In manchen Jahren haben wir sie fast als Bodendecker an solchen Standorten wie Jesendorf gefunden. Sie wurden dann von einigen Pilzfreunden zum Verspeisen gesammelt, ohne nachteilige Folgen. Roh sollen sie allerdings giftig sein!. Standortfoto bei Jesendorf am 04.04.2012.

Die Schwarzweiße Becherlorchel (Helvella leucomelaena) gehört zu den typischen Frühlingspilzen auf sandigen Böden unter Kiefern. In manchen Jahren haben wir sie fast als Bodendecker an solchen Standorten wie Jesendorf gefunden. Sie wurden dann von einigen Pilzfreunden zum Verspeisen gesammelt, ohne nachteilige Folgen. Roh sollen sie allerdings giftig sein! Standortfoto bei Jesendorf am 04.04.2012.

Donnerstag, 05. April – Nach den trüben „Schmuddeltagen“, die aber zum Glück einige Liter Niederschlag brachten, herrschte heute eitel Sonnenschein von früh bis spät. Nur wenige flache Quellwolken zierten den blauen Himmel. Es war aber sehr frisch, bei windschwachen Verhältnissen ließ es sich in der Sonne aber trotzdem gut aushalten. Dieses schöne Wetter nutzte unsere Pilzfreundin Angelika Boniakowski aus und eröffnete mit einer kleinen Pilzwanderung ihre persönliche Saison 2012. Anemonen – Becherlinge, die besonders an den zur Zeit blühenden Buschwindröschen (Anemonen) schmarotzen und acht Exemplare der recht großen und ergiebigen Morchelbecherlinge waren ihre Ausbeute. Sie wird sich letztere heute Abend schmecken lassen, denn sie sind eine wahre Delikatesse, trotz ihres frisch aufdringlichen Chlorgeruchs. Nach Auffassung einiger Pilzfreunde, denen ich mich gerne Anschließen möchte, übertreffen sie an Wohlgeschmack sogar die beliebten Morcheln, zumindest frisch zubereitet. Sie sind zartfleischiger und zergehen regelrecht auf der Zunge mit einem feinwürzigen Pilzaroma. Guten Appetit, liebe Angelika – wir beneiden dich!

Die Strinflächen dieser Kiefernstämme sind allesamt vom Blutenden Schichtpilz (Stereum sanguinolentum) befallen. Sie liegen offensichtlich bereits eine weile. Das Holz sollte bald der Verwertung zugeführt werden, sonnst werden sich bald weitere Pilze über dieses gefundene Fressen hermachen und den Wert des Holzes weiter mindern. 01.04.2012 in den Kobander Tannen.

Die Stirnflächen dieser Kiefernstämme sind allesamt vom Blutenden Schichtpilz (Stereum sanguinolentum) befallen. Sie liegen offensichtlich bereits eine weile hier. Das Holz sollte bald der Verwertung zugeführt werden, sonnst werden sich weitere Pilze über dieses gefundene Fressen hermachen und den Wert des Holzes weiter mindern. 01.04.2012 in den Kobander Tannen.

Karfreitag, 06. April – Heute habe ich eine längere Fahrt durch verschiedene Wälder unternommen. Eigentlich ging es mir hauptsächlich darum, für unsere morgige, öffentliche Pilzlehrwanderung, einen geeigneten Anfahrtsweg zum Glashäger Quellental zu ermitteln. Da ich aber von Brüel aus in Richtung Bad Doberan musste, lagen einige Wälder auf der Strecke. Im Sültener Forst suchte ich eine mir bekannte Frühjahrslorchel – Stelle auf, aber Fehlanzeige. Dann fuhr ich die „Hexenbesenallee“ von Warin in Richtung Bützow über Mankmoos und Qualitz entlang und machte hier einige Fotos von besonders gut entwickelten Hexenbesen an einer Birke. Viele Birken in dieser Allee sind von dem Schlauchpilz Taphrina betulina befallen. In wenigen Tagen werden die Birken grün und dann sind diese mistelartigen, b. z. w. vogelnestartigen Geästwucherungen in den Baumkronen kaum noch auszumachen. Im Schlemminer Forst angelangt, besuchte ich, wie jedes Jahr um diese Zeit, eine Stelle des Österreichischen Prachtbecherlings und meine bescheidenen Erwartungen wurden hier sogar etwas übertroffen. Es waren zahlreiche, teils sehr fotogene Exemplare vorhanden, wenn auch längst nicht mehr in der Üppigkeit, wie sie hier der Entdecker dieser Lokalität, der Bützower Pilzberater Klaus Warning, vor mehr als zehn Jahren vorfand. Ich fuhr weiter in Richtung Bad Doberan und konnte nach einigen Ehrenrunden schließlich einen geeigneten Anfahrtsweg mit guten Parkmöglichkeiten bei Hof Glashütte auskundschaften. Über kleine Land- und Nebenstraßen fuhr ich dann, immer in Ostseenähe, über Kühlungsborn und Rerik weiter in Richtung Wismar. Das Wetter war heute durchaus feiertagstauglich mit viel Sonne, aber weiterhin recht frisch. Gegen Abend zog es sich zu und es setzte leichter Regen ein. Er gehört zu einer Kaltfront, die morgen noch kältere Luft heran führt und es kann zu unserer ersten Pilzwanderung zur Saisoneröffnung sogar einige Schneeflocken geben.

Heute habe ich trotz Feiertag unsere Pilzausstellung erneuert. Folgende Arten sind erstmals in diesem Jahr frisch dabei: Echter Zunderschwamm, Buckel – Tramete, Flacher Lackporling, Judasohr, Ohrlöffel, Violetter Lederporling, Schwarzweiße Becherlorchel, Unförmiger Weichporling, Birken – Blättling, Blutender Schichtpilz, Österreichischer Kelchbecherling, Weißes Buchenfruchtschalen – Becherchen, Rotrandiger Baumschwamm. Es liegen 56 Arten auf der Fläche.

Der Östereichische Kelchbecherling (Sarcoscypha austriaca) ist ein wunderschöner Farbtupfer im noch vielfach tristen grau des Spätwinters und Vorfrühlings. In diesem Jahr wurden die ersten Exemplare schon im Januar, vor der sibirischen Frostperiode gesichtet. Standortfoto im Schlemminer Forst am 06.04.2012. Kein Speisepilz.

Der Österreichische Kelchbecherling (Sarcoscypha austriaca) ist ein wunderschöner Farbtupfer im noch vielfach tristen Grau des Spätwinters und Vorfrühlings. In diesem Jahr wurden die ersten Exemplare schon im Januar, vor der sibirischen Frostperiode, gesichtet. Standortfoto im Schlemminer Forst am 06.04.2012. Kein Speisepilz.

Karsamstag, 07. April – Eine nächtliche Kaltfront brachte in unserem Einzugsgebiet zwischen 4 und 9 Liter Regen auf den Quadratmeter. Am Tage war es stark bewölkt mit Graupel und Schneeschauern, dazu wehte ein kalter und böiger Wind bei Temperaturen von knapp über null Grad. Spätwinterliches Aprilwetter. Dieses Jammertal der tiefen Temperaturen ist aber bald durchschritten und in der kommenden Woche soll es wieder wärmer werden. Auch Regenfälle sollen immer wieder mit dabei sein. Das sind doch recht gute Aussichten für die beginnende Morchelsaison. Heute fand die erste öffentliche Pilzlehrwanderung des Jahres statt. Es ging durch das Glashäger Quellental bei Bad Doberan. Wir fanden reichlich Judasohren und die ersten Frühlingsmürblinge der Saison.

Siehe auch unter „Im Glashäger Quellental“.

Der Schmalblättrige oder Frühlings - Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea) ist ein häufiger Frühlingspilz feuchterer Laub- und Mischwälder, gern zwischen den frischen Kräutern versteckt. Er kamm als Suppenpilz Verwendung finden. Standortfoto am 07.04.2012 im Glashäger Quellental.

Der Schmalblättrige oder Frühlings – Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea) ist ein häufiger Frühjahrspilz feuchterer Laub- und Mischwälder, gern zwischen frischen Kräutern und Gräsern versteckt. Er kann als Suppenpilz Verwendung finden. Standortfoto am 07.04.2012 im Glashäger Quellental.

Ostersonntag, 08. April Hinter der gestrigen Kaltfront ist für die Jahreszeit ungewöhnlich kalte Winterluft eingeflossen, so dass es bei Aufklaren in der vergangenen Nacht bis stellenweise minus 5 Grad runter ging. Morgen wird eine Warmfront wieder deutlich mildere Luft mitbringen, so dass es wieder moderatere Temperaturen in der nächsten Zeit geben soll. Dazu soll es wechselhaft bleiben und es sind immer wieder Regenfälle eingelagert. Der diesjährigen Morchelsaison steht also kaum noch etwas im Wege. Ich habe heute sogar schon den ersten Löwenzahn blühen sehen. In den nächsten 1 bis zwei Wochen sollte es wohl soweit sein.

In der eingeflossenen kalten Polarluft bideten sich zahreiche Quellwolken, die aber kaum noch einen Schnee- oder Graupelschauer hin bekamen. Foto am 08.04.2012 aus dem Zug bei Rostock aufgenommen.

In der eingeflossenen kalten Polarluft bildeten sich zahlreiche Quellwolken, die aber kaum noch einen Schnee- oder Graupelschauer hin bekamen. Foto am 08.04.2012 aus dem Zug bei Rostock aufgenommen.

Ostermontag, 09. April – Heute fuhr ich zunächst in die Ortschaft Bülow bei Crivitz um eine Wanderroute für unsere Vereinsexkursion am 29. April aus zu Kundschaften. Hier wollen wir unsere Warnow – Exkursionen, die sich bis in das nächste Jahr hinziehen werden, eröffnen. Leider konnte ich keinen direkten Wanderweg am Ufer der Warnow entdecken, so dass unsere Exkursion in unmittelbarer Nähe des Flusses, durch die Barniner Tannen, erfolgen wird. Im Anschluss fuhr ich noch in den ehemaligen Staatsforst Turloff bei Kobrow um eine mir bekannte Frühjahrs – Lorchel – Stelle aufzusuchen. Hier wurde ich auch fündig. Es waren zwar nicht viele hier, dafür aber einige sehr schöne Exemplare, die demnächst unsere Pilzausstellung bereichern werden. An Frischpilzen fand ich außerdem nur zwei Exemplare des Graublättrigen Schwefelkopfs an einem alten Fichtenstubben. Das Wetter war heute ziemlich unangenehm durch starken Südostwind und etwas Regen bei sehr kühlen Temperaturen. Alles gehörte zu einer Warmfront, die für morgen deutlich mildere Luft im Gepäck hat.

Diese schönen Frühjahrs - Lorcheln (Gyromitra esculenta) habe ich heute im Wald bei Kobrow fotografiert. Sie wachsen hier in einem Kiefer- Fichten Hochwald mit großem Anteil an Holzresten durch selektiertem Holzeinschlag. Standortfoto am 09.04.2012.

Diese schönen Frühjahrs – Lorcheln (Gyromitra esculenta) habe ich heute im Wald bei Kobrow fotografiert. Sie wachsen hier in einem Kiefer- Fichten Hochwald mit großem Anteil an Holzresten durch selektiertem Holzeinschlag. Standortfoto am 09.04.2012.

Dienstag, 10. April – Heute war wieder deutlich mildere Luft aktiv und unter wolkenverhangenem Himmel regnete es besonders am Vormittag etwas. In der Nacht soll wieder Regen aufkommen, der im Zusammenhang mit einer Kaltfront steht. Es wird in den nächsten Tagen also wieder etwas kühler, aber nicht mehr so kalt wie zu Ostern. Auch der 14 – Tage Trend bei www.wetter-online.de prognostiziert bei etwas gedämpften Temperaturen immer wieder Niederschläge. Unterdessen tauchen auch in Norddeutschland die ersten Morcheln auf. So hat unser Leser Ralf Spichala im niedersächsischen Osnabrück bereits am 03. April die ersten, kleinen Speisemorcheln, gesichtet. Auch bei uns dürften sie in den Startlöchern sitzen und in Kürze erscheinen. Wie vorgestern schon erwähnt, die ersten Löwenzähne blühen an geschützten Stellen bereits.

Dieses Foto hat mir Ralf Spichala gestern zugesandt und er ist hoffentlich damit einverstanden, dass ich es an dieser Stelle in unserem Tagebuch veröffentliche. Speisemorchel (Morchella esculenta) bei Osnabrück.

Dieses Foto hat mir Ralf Spichala gestern zugesandt und er ist hoffentlich damit einverstanden, dass ich es an dieser Stelle in unserem Tagebuch veröffentliche. Die erste Speisemorchel (Morchella esculenta) bei Osnabrück.

Mittwoch, 11. April – Heute fuhr ich zu einer kleinen Exkursion in die Kiefernaufforstung bei Jesendorf. Es ist in diesem Jahr, im Vergleich zu den Vorjahren, leider armselig, aber dennoch konnte ich schöne Schwarzweiße Becherlorcheln, Schildförmige Lorcheln und eine Frühjahrslorchel finden. Auch ein Kiefern – Zapfenrübling war dabei. Unterdessen konnte unser Tagebuch – Leser Stephan Kunath aus der Schweiz die erste Morchel – Ernte der Saison einfahren. Er berichtet von etwa 20, teils noch recht kleinen Exemplaren. Pilzfreund Andreas Okrent ist inzwischen von seiner Stippvisite im sächsischen Oschatz zurück in Graal – Müritz angekommen und schrieb mir unter absoluter Begeisterung von seinen Pilzfunden in dortigen, ehemaligen Braunkohle – Tagebauen. Seiner Meinung nach, und das glaube ich ihm gerne, können wir von so einem Frühlingspilz – Aspekt nur Träumen. Große Mengen Böhmische Verpel, Riesen – Lorcheln, Zipfel – Lorcheln und sogar der Tulpen – Becherling, ließen ihn aus dem Staunen und Fotografieren gar nicht heraus kommen. Und sein sächsischer Pilzfreund, der ihn durch dieses Paradies führte, meinte nur, dass es in diesem Jahr eher bescheiden wäre! Wie dem auch sei, ich Denke, in den nächsten Wochen können auch wir bei uns gespannt sein und werden sicher auch die eine oder andere Überraschung erleben.

Die Schildförmige Scheibenlorchel (Discina perlata) wächst auf modrigem Kiefern- und Fichtenholz und ist im Frühling an geegneten Stellen gar nicht so selten. Die bis zu 10 cm breiten Fruchtkörper können mitunter recht ergiebig sein, denn sie sind sogar essbar, wenngleich sie den ähnlichen Morchelbecherlingen an Wohlgeschmack

Die Schildförmige Scheibenlorchel (Discina perlata) wächst auf modrigem Kiefern- und Fichtenholz und ist im Frühling an geeigneten Stellen gar nicht so selten. Die bis zu 10 cm breiten Fruchtkörper können mitunter recht ergiebig sein, denn sie sind sogar essbar, wenngleich sie den ähnlichen Morchelbecherlingen an Wohlgeschmack nicht das Wasser reichen können. Standortfoto am 11. April 2012 in der Kiefernaufforstung bei Jesendorf.

Donnerstag, 12. April – Heute erlebten wir in Wismar einen meist freundlichen Tag. Bei schwachem Wind schien die Sonne zeitweise durch einen milchigen Himmel hindurch und die Luft war recht mild und feucht. Jetzt am Abend verdunkelt sich der Himmel und es zieht eine massive Schauerfront mit Blitz und Donner auf. Der Regen ist natürlich willkommen.

Ich habe heute wieder unsere Frischpilzausstellung erneuert und folgende Arten sind erstmals in diesem Jahr hinzu gekommen: Holunder Rindenschichtpilz, Goldgelber Zitterling, Schmetterlings – Tramete, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Warziger Drüsling, Wurzelschwamm, Graublättriger Schwefelkopf, Schildförmige Scheibenlorchel und der Milde Zapfen – Rübling.

Dieses Foto von frischen Speisemorcheln schickte mir kürzlich unser Tagebuch - Leser Stephan Kunath. Leider fehlt eine Angabe in welcher Region die Pilze gefunden wurden.

Dieses Foto von frischen Speisemorcheln (Morchella esculenta) schickte mir kürzlich unser Tagebuch – Leser Stephan Kunath aus dem Aargau in der Schweiz. Da die Schweiz geographisch deutlich südlicher liegt, sind die Morcheln hier, natürlich auch abhängig von der Höhenlage, oftmals früher dran als bei uns.

Freitag, 13. April – Die Schauerfront von gestern Abend hat in unserem Einzugsgebiet flächendeckenden Regen gebracht. Sie intensivierte sich zwischen Wismar und Bad Doberan sogar kurzzeitig, so dass es kräftig schüttete. Insgesamt dürften zwischen 3 und 8 Liter gefallen sein. Da die Bäume noch nicht belaubt sind, ist dieser Niederschlag auch überall gut zum Erdboden gelangt. Jetzt liegt es an den Pilzen zu wachsen. In Punkto Feuchtigkeit ist meiner Meinung nach alles O.K.. Die Temperaturen sind zwar etwas unterkühlt aber dennoch besser als wenn wir nur Wärme, aber keinen Regen hätten. Die Entwicklung des Morchel – Aspektes verläuft dadurch nur in etwas ruhigeren Bahnen ab. Immerhin rief mich heute Andreas Okrent aus dem Raum Graal – Müritz an, dass an seinen Zeigerstellen die ersten Böhmischen Verpel und die erste Spitzmorchel erschienen seien. Dennoch rechne ich damit, dass die Suche nach Morcheln in unseren Breiten frühestens in 5 – 10 Tagen Sinn macht, zumindest wenn man nicht nur Mini – Morcheln finden möchte.

Diese wunderschöne Zipfel - Lorchel (Gyromitra fastigiata) macht ihrem Namen alle Ehre. Pilzfreund und Naturfotograf Andreas Okrent fotografierte diese selten Lorchel - Art vor wenigen Tagen in einem renaturiertem Braunkohletagebau in Sachsen. In Gegensatz zur Frühjahrs - Lorchel finden wir diese Art in Laubwäldern auf Kalkboden, wo sie Standorte mit modrigem, zerfallenen Holz bevorzugt.

Diese wunderschöne Zipfel – Lorchel (Gyromitra fastigiata) macht ihrem Namen alle Ehre. Pilzfreund und Naturfotograf Andreas Okrent fotografierte diese seltene Lorchel – Art vor wenigen Tagen in einem renaturiertem Braunkohletagebau in Sachsen. Im Gegensatz zur Frühjahrs – Lorchel finden wir diese Art in Laubwäldern auf Kalkboden, wo sie Standorte mit modrigem, zerfallenen Holz bevorzugt. Sie wird als giftig eingestuft.

Sonnabend, 14. April – Ich habe heute eine kleine Exkursion in der Nähe des Roten Sees bei Brüel unternommen. Überwiegend Nadel- und Mischwald. An einem grasigen Waldwegrand erfreuten mich drei wunderschöne Frühlings – Weichritterlinge, unweit einer Stelle, wo ich sie vor einigen Jahren schon einmal um diese Zeit fand. An weiteren Frischpilzen gab es noch eine Schildförmige Scheibenlorchel und einen Milden Zapfen – Rübling. Insgesamt nicht berühmt, aber besser als nichts. Unterdessen öffnen sich an exponierten Stellen immer mehr Blüten des Löwenzahn. Ich Denke, in der nächsten Woche, spätestens am nächsten Wochenende, können wir die Morchelsaison auch bei uns eröffnen. Die kühlen Temperaturen werden dafür sorgen, dass nicht gleich alles explosionsartig geschieht, sondern in ruhigen Bahnen abläuft. Bei diesem durchwachsenen Wetter mit mehr Wolken als Sonne und meist auch keinem tagelang anhaltenden, trocknen Ostwind (auch wenn der Nordost am Wochenende vorübergehend deutlich auffrischen soll) und gelegentlichen Regenfällen, sollte die Qualität der Pilze auch nicht sonderlich leiden. Auch werden die immer noch auftretenden, leichten Nachtfröste, ein zu schnelles Wachstum abbremsen. Heute gab es bei wechselnder Bewölkung vereinzelte, leichte Regenschauer bei kaum spürbaren Wind.

Diese wunderbar frischen Frühlings - Weichritterlinge (Melanoleuca cognata) waren mein bester Fund auf meiner heutigen Kurzexkursion. Typisch für diesen Weichritterling sind die gelblichorangen Lamellen

Diese wunderbar frischen Frühlings – Weichritterlinge (Melanoleuca cognata) waren der bester Fund auf meiner heutigen Kurzexkursion. Typisch für diesen Weichritterling sind die gelblichorangen Lamellen und die frühe Jahreszeit, obwohl er auch im Herbst wachsen kann. Er ist essbar und wird verschiedentlich als guter Speisepilz angegeben. Standortfoto am 14.04.2012 in der Nähe des Roten Sees bei Brüel.

Sonntag, 15. April – Heute war ich in den Barniner- und den Kobander Tannen unterwegs. Mein Ziel war es eigentlich, noch einige Frühjahrs – Lorcheln für unsere Pilzausstellung zu besorgen. Ich habe zwar noch welche in der Frischhaltedose im Kühlschrank, aber um genügend für die bevorstehende Morchel – Saison als Vergleichsobjekte vorrätig zu haben, wäre Nachschub nicht verkehrt. Das Ergebnis war aber sehr ernüchternd, nur drei Stück! Damit kann das Frühjahrs – Lorchelaufkommen bei uns in diesem Jahr als äußerst bescheiden gelten. Ich hoffe, die Morcheln geben sich etwas mehr Mühe. Zunächst müssen wir aber nochmals einen kleinen Kälterückfall überstehen. Morgen und am Dienstag kann es noch einmal ziemlich frisch werden. Insbesondere die Nächte sollen wieder frostig werden. Ab Mittwoch soll die Strömung auf Südwest drehen und besonders im Osten Deutschland wird es dann wieder spürbar milder. Dabei ist auch weiterhin mit Niederschlägen zu rechen. Das sollte der Durchbruch sein und am Wochenende können wir uns wohl schon auf einige Morcheln freuen. Heute war es übrigens bei heiter bis wolkigem Wetter recht angenehm. Am Nachmittag frischte allerdings der Nordostwind auf und es wurde bereits kühler.

Diese Frühjahrs - Lorcheln fand und fotografierte ich heute in den Kobander Tannen. Sie sind zumindest roh oftmals erheblich giftig, das macht aber den Schnecken offensichtlich wenig aus. Tierfras an Pilzfruchtkörpern ist also kein Hinweis auf ihre Essbarkeit!

Diese Frühjahrs – Lorcheln (Gyromitra esculenta) fand und fotografierte ich heute in den Kobander Tannen. Sie sind zumindest roh oftmals erheblich giftig, dass macht aber den Schnecken offensichtlich wenig aus. Tierfraß an Pilzfruchtkörpern ist also kein Hinweis auf ihre Essbarkeit!

Montag, 16. April – Kaltes, klassisches Aprilwetter mit sonnigen Abschnitten, einzelnen Regenschauern und einem unangenehmen Nordostwind, der einen Frösteln ließ, so zeigte sich der heutige Frühlingstag. Aber trotzdem sind die Bedingungen für unsere Frühlingspilze, insbesondere für die in dieser Woche beginnende Morchel – Saison, gar nicht so schlecht. Zunächst muss nochmals eine kalte, frostgefährdete Nacht, überstanden werden, aber dann, ab Mittwoch, soll die Anströmung auf Süd drehen und zumindest zu uns, in die östlichen Regionen Deutschlands, soll dann merklich wärmere Luft einfließen. Dazu wird es aber, so die Meteorologen, weiter wechselhaft mit gelegentlichen, teils kräftigen Regenschauern und einzelnen Gewittern, bleiben. Der 14 – Tage – Trend bei www.wetter-online.de deutet gegen Ende des Monats sogar zunehmend frühsommerliche Temperaturen, bei einer leichten Gewitterneigung, an. Sollte es so kommen, wäre es wirklich Ideal! Ich Denke, die nächsten drei Wochen stehen ganz im Zeichen der beliebten Morcheln und die haben in diesem Jahr einiges an Nachholebedarf! In der dritten Woche beginnt dann auch schon der Maipilz – Aspekt und auch daran sind große Erwartungen geknüpft, denn im letzten Jahr gab es kaum welche!

Es liegen 66 Pilzarten auf der Fläche, neu sind: Frühlings – Weichritterling und Speisemorchel.

Unterdessen brachte heute Pilzfreund Peter Kofahl die ersten Mini - Morcheln aus dem Stadtgebiet mit. Höhe der ingesamt sieben Exemplare zwischen drei und fünf Zintimeter. Sie wachsen fast auf dem blanken Erdboden an einem Zaun zu einem Schulhof in Wismar. In den teils schon kräftig gewachsenen Kräutern an unseren Waldstandorten sind solche Mini - Morcheln nur sehr schwer aus zu machen, aber am Wochenende sollte es sich auch hier lohnen! Foto im "Steinpilz" am 16.04.212

Unterdessen brachte heute Pilzfreund Peter Kofahl die ersten Mini – Morcheln (Morchella esculenta) aus dem Stadtgebiet mit. Höhe der insgesamt sieben Exemplare zwischen drei und fünf Zentimeter. Sie wuchsen fast auf dem blanken Erdboden an einem Zaun zu einem Schulhof in Wismar. In den teils schon kräftig gewachsenen Kräutern an unseren Waldstandorten sind solche Mini – Morcheln nur sehr schwer auszumachen, aber am Wochenende sollte es sich auch hier lohnen! Foto im „Steinpilz-Wismar“ am 16.04.2012.

Dienstag, 17. April – Die Nacht war nochmals leicht frostig und auch der wolkige Tag war immer noch sehr aprilfrisch. Im Vorfeld eines kräftigen Tiefdruckgebietes über England dreht die Strömung nun auf Süd und bringt, zumindest in den Osten Deutschlands, deutlich wärmere Luft mit. Dabei ist in den nächsten Tagen auch weiterhin mit gelegentlichen Schauern und Gewittern zu rechnen. Ich Denke, ab morgen haben wir sehr günstige Bedingungen für` s Pilzwachstum und die Morcheln sollten sich dann endlich strecken. Ansonsten gibt es nicht viel neues von der Pilzfront zu berichten, außer das meine Freundin heute morgen so richtig Happy war, als sie in ihrem Garten einen vorjährigen, noch gut erhaltenen Fruchtkörper eines Glänzenden Lackporlings am Grunde eines abgenommenen Sauerkirschbaums fand. Es war ihr noch nie vergönnt, diesen „Hauptgewinn im Lotto“ selber einmal zu entdecken. So habe ich es jedenfalls in einem Buch über asiatische Naturheilkunde gelesen. Diesem Pilz in freier Wildbahn einmal zu begegnen, sei wie ein Volltreffer im Lotto! Mehrere Seiten waren hier gefüllt mit allen möglichen Hinweisen, wogegen Extrakte dieses Pilzes Wunder wirken sollen. Herzlichen Glückwunsch! Wollen wir hoffen, dass dieser einjährige Lackporling auch in diesem Jahr einen neuen Fruchtkörper bildet, denn der heutige war wirklich zu solchen Zwecken nicht mehr geeignet, obwohl er noch recht gut aussah.

Der besagte Glänzende Lackporling (Ganoderma lucidum) heute morgen in ihrem Garten fotografiert. Ich habe ihn am Baum etwas höher gesetzt, um ihn besser fotografieren zu können. Er sieht äußerlich wirklich noch gut aus, obwohl der Lack auch schon ein wenig ab ist. 17.04.2012 - Keez.

Der besagte Glänzende Lackporling (Ganoderma lucidum) heute morgen im Garten von Irena Dombrowa in Keez. Ich habe ihn an einem Obstbaum etwas höher gesetzt, um ihn besser fotografieren zu können. Er sieht äußerlich wirklich noch gut aus, obwohl der Lack auch schon ein wenig ab ist. 17.04.2012.

Mittwoch, 18. April – Heute war ich kurz in zwei verschiedenen Wäldern unterwegs. Im ehemaligen Großherzoglichen Forst Moidentin suchte ich eine Stelle in einem Fichtenforst auf, wo wir vor ziemlich genau zwei Jahren eine ansehnliche Gruppe von Frühlings – Weichritterlingen fanden, aber Fehlanzeige – nichts da. Nur einige Porlinge wie z. B. der Wurzelschwamm, einen Winterporling und einen Fichten – Zapfenrübling. Danach fuhr ich noch in die Kiefernaufforstung bei Jesendorf und deckte mich für unsere Frischpilzausstellung mit Schwarzweißen Becherlorcheln ein. Auch dieses mal war nicht eine einzige Frühjahrslorchel mit dabei. Dafür hat Irena heute wieder einen Super – Fund gemacht. In einem parkartigen Gelände am Schweriner Fernsehturm fand sie auf einer Rasenfläche unter Linden einen gut ausgebildeten Hexenring von recht kleinen, dunkelhütigen Blätterpilzen mit bräunlichen Lamellen, die sie zunächst als Rißpilze einordnete, womit ich aber nicht ganz einverstanden war. Im groben war die Richtung schon richtig, aber es müßten meiner Meinung nach echte Schleierlinge sein. Zunächst welzte ich einige Bücher, die aber kein Ergebnis zeitigten und ermittelte schließlich im Internet weiter. Ein Cortinarius im Frühling, dass dürfte raus zu kriegen sein, und siehe da, es hat geklappt. Ich habe zwar noch keine mikroskopische Untersuchung angestellt, bin mir aber ziemlich sicher, dass es sich um den Frühlings – Wasserkopf handeln dürfte. Ich muss abermals Gratulieren – wieder ein wirklich toller Fund, liebe Irena!

Der Frühlings - Wasserkopf (Cortinarius vernus) wächst ab Frühling unter Laubbäumen. In diesem Fall waren es Linden. Der dunkelbraune, stumpfgebuckelte Hut erinnert mit seinem seidigen Glanz etwas an einen Rötling. Der ganze Pilz wirkt recht fest. Er scheint oft recht zahlreich, so wie auch hier, am Standort zu fruktifizieren. Foto am 18.04.2012 standortversetzt auf einer Rasenfläche in Keez. Kein Speisepilz.

Der Frühlings – Wasserkopf (Cortinarius vernus) wächst ab Frühling unter Laubbäumen. In diesem Fall waren es Linden. Der dunkelbraune, stumpfgebuckelte Hut erinnert mit seinem seidigen Glanz etwas an einen Rötling. Der ganze Pilz wirkt recht fest. Er scheint oft recht zahlreich, so wie auch hier, am Standort zu fruktifizieren. Foto am 18.04.2012 standortversetzt auf einer Rasenfläche in Keez. Kein Speisepilz.

Donnerstag, 19. April – Das war heute ein Wetter! Nach fast noch spätwinterlicher Kälte an den Vortagen, schon fast ein Sprung in den Frühsommer. Ausgesprochen freundlich und warm war es heute, wenn das nicht der Durchbruch zur Streckung unserer Morcheln sein sollte? Was soll denn sonst noch passieren? Höchstens noch etwas Regen und den wird es in den nächsten Tagen auch geben. Der heutige Tag war ein überaus freundlicher Ausreißer. Morgen hat uns das aprilhafte Schauerwetter wieder eingeholt. Kräftige Regengüsse mit Blitz und Donner stehen auf der Tagesordnung. Und so ähnlich geht es dann auch weiter, wobei es nur vorübergehend etwas kühler werden soll. Der mittelfristige Trend deutet auf eine nachhaltige Erwärmung hin, wobei Regenfälle auch weiterhin dabei sein sollen. Ideale Aussichten also! Laut Niederschlagsprognose können bei uns in den nächsten fünf Tagen bis zu 20 Liter pro qm fallen, wobei es regional, bei dieser Schauerlage, sehr unterschiedlich ausfallen kann.

Leider ist die Speicherkapazität hier wieder erschöpft, so dass es im Tagebuch „Wetter und Pilze April 2012/2“ weitergeht!

24. November 2012 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch den Gadebuscher Stadtwald

14 Pilzfreunde brachen an diesem nebligtrüben Spätherbst - Sonnabend zur letzten öffentlichen Pilzwanderung des Jahres in den überwiegend mit Buchen bestandenen Gadebuscher Stadtwald auf. Die pilzliche Vielfalt war für Ende November noch recht hoch.

14 Pilzfreunde brachen an diesem neblig trüben Spätherbst – Sonnabend zur letzten öffentlichen Pilzwanderung des Jahres in den überwiegend mit Buchen bestandenen Gadebuscher Stadtwald auf. Die pilzliche Vielfalt war für Ende November noch recht hoch.

Zur einer geführten Pilzlehrwanderung ludt das Mykologische Informationszentrum „Steinpilz – Wismar“ am Sonnabend, dem 24. November 2012, zum letzten mal in diesem Jahr recht herzlich ein. Treff war um 09.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße. Mit den vorhandenen Autos fuhren wir auf der B 208 bis kurz vor Gadebusch, womit wir unser Zielgebiet, den Gadebuscher Stadtwald, bereits erreicht hatten. Am Beginn des Waldes, gegenüber einer Trafo – Station aus Richtung Wismar kommend, befindet sich rechter Hand eine Parkmöglichkeit. Hier warteten schon Pilzfreunde aus Grevesmühlen und Dassow auf uns. Von hier aus starteten wir zu einem spätherbstlichen, b.z.w. frühwinterlichen Rundkurs durch dieses hügelige Laubwaldgebiet. Urwüchsige Buchenwälder, Laubmischwälder und feuchtere Erlen/Eschenbereiche dominieren hier. Neben letzten Spätherbstpilzen, haben wir aber kaum typische Arten des beginnenden Winters angetroffen. Austern – Seitlinge sahen wir keine und Samtfuß – Winterrübling nur in ganz wenigen Exemplaren. Dafür gab es an Holunder allerdings recht viele frische Judasohren, die bekanntlich auch die feuchte und kalte Jahreszeit bevorzugen. Sie sind frostbeständig und können nach dem auftauen weiterwachsen, ohne nennenswerten Schaden zu erleiden. Wir finden sie an Laubholz, besonder an Holunder. Austern – Seitlinge bevorzugen altes Buchen- und Pappelholz, Winterrüblinge gerne die Weide, Esche, Pappel und viele andere Laubbäume, vorwiegend aber Weichhölzer. Dafür war das allgemeine Artenaufkommen für Ende November noch recht vielseitig. Es gab ziemlich häufig noch einige Vertretet folgender Gattungen: Täublinge, Milchlinge, Trichterlinge, Ritterlinge, Schnecklinge, Tintlinge und Mürblinge, um nur einigge zu nennen. Auch Gelbe Knollenblätterpilze und vereinzelte Riesenschirmpilze waren noch zu sehen. Unter fachmännischer Führung zweier Pilzberater, nämlich Irena Dombrowa und Reinhold Krakow, konnte, wer wollte, noch eine ansehnliche Mischpilzmahlzeit mit nach hause nehmen.

Typisch und recht häufig für den Spätherbst ist der essbare Kaffeebraune Scheintrichterling (Pseudoclitocybe cythiformis).

Typisch und recht häufig für den Spätherbst ist der essbare Kaffeebraune Scheintrichterling (Pseudoclitocybe cyathiformis).

Niedlich aber brennend scharf im Geschmack ist dieser kleine, rote Buchen Spei - Täubling die hier unsere Grevesmühlener Pilzfreundin gefunden hat. Also für die Küche ungeeignet!

Niedlich aber brennend scharf im Geschmack ist dieser kleine, rote Buchen Spei – Täubling, den hier unsere Grevesmühlener Pilzfreundin Christa gefunden hat. Also für die Küche ungeeignet!

Dafür darf aber der Fleischrötliche Lacktrichterling (Laccaria laccata) in die Pfanne oder den Suppentopf wandern.

Dafür darf aber der Fleischrötliche Lacktrichterling (Laccaria laccata) in die Pfanne oder den Suppentopf wandern.

Typisch für die spätherbstlichen Laubwälder ist die bis zu 20 cm hohe und elegante Röhren - Keule (Clavariadelphus sistulosa). Die besitzt zu Speisezwecken keine Bedeutung ist aber eine interssante Bereicherung der spätherbstlichen Pilzfora.

Typisch für Laubwälder zu fortgeschrittener Jahreszeit ist die bis zu 20 cm hohe und elegante Röhren – Keule (Clavariadelphus fistulosa). Sie besitzt für Speisezwecke keine Bedeutung, ist aber eine interessante Bereicherung der spätherbstlichen Pilzflora.

Immer wieder werden die verschiedensten Arten gefunden und fotografisch festgehalten. Hier sind es zwei essbare Rosablättrige Helmling die Jonas gefunden hat.

Immer wieder werden die verschiedensten Arten aufgesammelt und fotografisch festgehalten. Hier sind es zwei essbare Rosablättrige Helmling, die Jonas gefunden hat.

Ein altes Derbes Rotfüßchen und ein frischer Graubräunlicher Dickfuß.

Ein alter Schwarzblauender Röhrling (Boletus pulverulentus) und ein frischer Graubräunlicher Dickfuß (Cortinarius anomalus).

Besonders schick und elegant sind auch diese Rillstieligen Helmlinge (Mycena polygramma) die an alten Stubben wachsen. Man beachte die striegeligen Stielbasis und den gerieft - gerillten Stiel.

Besonders schick und elegant sind auch diese Rillstieligen Helmlinge (Mycena polygramma) die an alten Laubholzstubben wachsen. Man beachte die striegelige Stielbasis und die gerieft – gerillte Stieloberfläche.

Glimmer - Tintlinge (Coprinus micaceus) waren heute recht häufig. Ganz jung könnten sie gegessen werden, Alkohol muss aber dabei gemieden werden.

Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) waren heute recht häufig. Ganz jung könnten sie gegessen werden, Alkohol muss aber dabei gemieden werden.

Judasohren (Hirneola auricula - judae) konnten an Holunder heute reichlich geerntet werden. Sie können gut getrocknet werden und sind nach dem aufweichen wieder wie frisch gesammelt. Brät man sie einfach in der Pfanne, so kann es passieren, das sie heraus hüpfen!.

Judasohren (Hirneola auricula – judae) konnten an Holunder heute reichlich geerntet werden. Sie eignen sich gut zum trocknen und sind nach dem aufweichen wieder wie frisch gesammelt. Brät man sie einfach in der Pfanne, so kann es passieren, das sie heraus hüpfen!.

Manche von ihnen werden größer als das menschliche Ohr!

Manche von ihnen werden größer als das menschliche Ohr!

Was mit diesem Foto leicht zu beweisen wäre!

Was mit diesem Foto leicht zu beweisen wäre!

Zu den häufigeren Täublinge zählte heute noch der schärflich schmeckende Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea). Die meisten von ihnen waren stark entfärbt, in der Hutmitte ist er aber immer mehr oder weniger schwarz. Er kann als Mischpilz Verwendung finden.

Zu den häufigeren Täublingen zählte heute der schärflich schmeckende Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea). Die meisten von ihnen waren stark entfärbt, in der Hutmitte bleibt er aber immer mehr oder weniger schwarz. Er kann als Mischpilz Verwendung finden.

Am Fuße einer alten Buche wuchs ein auffälliges Büschel dieses großen und recht fleischigen Mürblings. Es ist der nicht sonderlich häufige Rötelblättrige Mürbling (Psathyrella sarcocephalla). Er kann gegessen werden, denn es soll keine giftigen Mürblinge geben.

Am Fuße einer alten Buche wuchs ein auffälliges Büschel dieses großen und recht fleischigen Mürblings. Es ist der nicht sonderlich häufige Rötelblättrige Mürbling (Psathyrella sarcocephalla). Er kann gegessen werden, denn es soll keine giftigen Mürblinge geben.

Anders sieht es mit der umfangreichen Gattung der Schleierlinge aus. Hier könnten sich immer noch einige unentdeckte Giftpilze drin verbergen, daher wird von ihrem Genuss abgeraten. Hier sehen wir den im Buchenwald wachsenden Langstieligen Schleimfuß (Cortinarius elatior), der als essbar gilt.

Anders sieht es mit der umfangreichen Gattung der Schleierlinge aus. Unter ihnen könnten sich immer noch einige unentdeckte Giftpilze verbergen, daher wird von ihrem Genuss abgeraten. Hier sehen wir den im Buchenwald wachsenden Langstieligen Schleimfuß (Cortinarius elatior), der allerdings als essbar gilt.

Der Widerliche Ritterling (Tricholoma lascivum) des Buchenwaldes dütfte zwar kaum giftig sein, aber sein äußerst unangenehme Geruch lädt zum verpeisen keinesfalls ein. Er gilt als ungenießbar.

Der Widerliche Ritterling (Tricholoma lascivum) des Buchenwaldes dürfte zwar kaum giftig sein, aber sein äußerst unangenehmer Geruch lädt zum verspeisen keinesfalls ein. Er gilt als ungenießbar.

Anders beim Hallimasch. Er ist sowohl ein sehr schackhafter Speisepilz, wie auch ein Giftpilz. Die Gidtsoffe werden durch kräftiges Erhitzen zerstört. Der rohe Pilz schmeckt außerdem sehr unangenehm seifig, ert wenn dieses Stoffe sich verplüchtigen, darf er gegessen werden und schneckt dann sehr gut.

Anders beim Hallimasch (Armillaria obscura). Er ist sowohl ein sehr schmackhafter Speisepilz, als auch ein Giftpilz. Die Giftstoffe werden durch kräftiges Erhitzen zerstört. Der rohe Pilz schmeckt außerdem sehr unangenehm seifig, erst wenn diese Stoffe, die wahrscheinlich auch für die Giftwirkung verantwortlich zeichnen, sich verflüchtigt haben, darf er gegessen werden.

Und weiter geht es durch den nebelgrauen, mystisch - stimmungsvollen Buchenwald bei Gadebusch.

Und weiter geht es durch den nebelgrauen, mystisch – stimmungsvollen Buchenwald bei Gadebusch.

Hier gab es auch teils recht häufig diese beiden weißlichen Blätterpilze. Links sehen wir den stark giftigen Bleiweißen Trichterling (Clitocybe pyllophila) und rechts den essbaren Elfenbein Schneckling (Hygrophorus eburneus). Der Giftpilz ist niemals schleimig wie der Schneckling an Hut und Stiel!

Hier gab es auch teils recht häufig diese beiden weißlichen Blätterpilze. Links sehen wir den stark giftigen Bleiweißen Trichterling (Clitocybe phyllophila) und rechts den essbaren Elfenbein Schneckling (Hygrophorus eburneus). Der Giftpilz ist niemals schleimig, so wie es der essbare Schneckling auf Hut und Stiel ist!

Diese beiden Pilze bevorzugen den Winter. Sie wachsen auf kleinen Laubholz - Ästchen im Wald oder besonders zahlreich und üppig auf Schredderbeten im Garten oder städtischen Flächen. Es handelt sich um den Winter - Trompetenschnitzling (Tubaria furfuracea). Er soll esbar sein.

Diese Pilze bevorzugen den Winter. Sie wachsen auf kleinen Laubholz – Ästchen im Wald oder besonders zahlreich und üppig auf Schredderbeeten in Gärten oder städtischen Anlagen. Es handelt sich um den Winter – Trompetenschnitzling (Tubaria furfuracea). Er soll essbar sein.

Und auf zum Endspurt. Es ist gleich geschafft. Die letzte Wanderung des Jahres nähert sich ihrem Ende!

Und auf zum Endspurt. Es ist gleich geschafft. Die letzte Wanderung des Jahres nähert sich ihrem Ende!

Jonas hatte nasse und kalte Füße und wärmte sich im Aoto auf und zwei Pilzfreunde aus Dassow verabschiedeten sich schon etwas früher, so dass auf unseren Abschlussfoto nur 11 Pilzfreunde zu sehen sind. Nun kommt erst einmal der Winter und auch unsere Pilzwanderungen machen Pause. Wenn nichts dazwischen kommt, geht es im Frühling wieder los.

Jonas hatte nasse und kalte Füße und wärmte sich im Auto auf und zwei Pilzfreunde aus Dassow verabschiedeten sich schon etwas früher, so dass auf unserem Abschlussfoto nur 11 Wanderfreunde zu sehen sind. – Nun kommt erst einmal der Winter und auch unsere Pilzwanderungen machen Pause. Wenn nichts dazwischen kommt, geht es im Frühling wieder los. 24. November 2012 im Gadebuscher Stadtwald. 

Regionalinformationen auch unter: www.gadebusch.de

Wann geht es wieder in die Pilze? – Natürlich erst im nächsten Jahr. Die Jahresplanung erscheint im laufe des Winter` s in der Rubrik „Termine“, gleich zu Beginn des Info – Corners!

18. November 2012 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Jahresabschlussexkursion durch das Warnowtal bei Karnin

Weitgehend naturbelassen ist das Warnowtal bei Karnin. Wasserwanderer müssen mit Hindernissen rechnen, auch der Wanderweg ist nicht unbedingt zu einem ganz normalen Spaziergang geeignet. Es ist ein Naturschutzgebiet! 18.11.2012.

Weitgehend naturbelassen ist das Warnowtal bei Karnin. Wasserwanderer müssen mit Hindernissen rechnen, auch der Wanderweg ist nicht unbedingt zu einem ganz normalen Sonntags – Spaziergang geeignet. Es ist ein Naturschutzgebiet! 18.11.2012.

Am Sonntag, dem 18. November 2012, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V., sowie interessierte Gäste, wieder zu einer Kartierungsexkursion in das Warnow – Gebiet sehr herzlich eingeladen. Treff war um 09.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus, in der Wismarer Ulmenstraße. Heute ging es in das „Warnowtal bei Karnin“. Da wir uns in ein Naturschutzgebiet begaben, diente die heutige Tour ausschließlich der Kartierung. Unsere Frischpilzausstellung wurde ohnehin zurück gebaut, also brauchten wir dafür auch keine größeren Mengen von Frischpilzen mehr. Die Kochtopfmykologen mussten einmal in kauf nehmen, dass hier keine Speisepilze in den Korb wandern durften, es gab allerdings auch nicht viele von ihnen. Das Dorf Karnin besteht nur aus 5 Häusern, darunter eine Naturschutzstation des NABU Deutschland. Hier kann man sogar einen naturnahen Urlaub verleben, denn es gibt sogar die Möglichkeit für kleinere Gruppen zur Übernachtung. Wir erreichten unser Exkursionsgebiet wie folgt: Von Wismar aus auf der A 241 bis zur Abfahrt Schwerin Nord und dann auf der B 104 ein kurzes Stück in Richtung Sternberg fahren, bis zur Ortschaft Kleefeld. Von hier aus führt ein Wanderweg hinunter in das Warnowtal. Das Gebiet gehört außerdem zum Naturpark Sternberger Seenland. Erlenbrüche und Buchenwaldhänge dominieren hier. Das hügelige Umland mit vielen Wiesenflächen besticht ebenfalls durch seine landschaftlichen Reize. Leider herrschte heute eine zähe Nebelsuppe mit Sprühregen. Novemberwetter vom „feinsten“! Wir nutzten zu unserer Exkursion den ausgewiesenen Wanderweg von Kleefeld über Karnin, mit dem Warnowtal, bis nach Kritzow. Was wir an Großpilzen am Wegesrand fanden, wurde kartiert.

Das Warnowtal bei Karnin gehört zum Naturpark Sternberger Seenland.

Das Warnowtal bei Karnin gehört zum Naturpark Sternberger Seenland.

Am Wegesrand unter Feldhecken gab es immer wieder Fälblinge. So auch den hier abgebildeten und überaus häufigen Gemeinen Fälbling (Hebeloma crustuliniforme). Ungenießbar.

Am Wegesrand unter Feldhecken gab es immer wieder Fälblinge. So auch den hier abgebildeten und überaus häufigen Gemeinen Fälbling (Hebeloma crustuliniforme). Ungenießbar.

Auch eine größere Anzahl von frischen Herbstlorcheln (Helvella crispa) standen an diesem Weg. Eigentlich müßte sie eigentlich Krause - Lorchel heißen den crispa bedeutet kraus. Essbar. Standortfoto am Feld- und Wanderweg nach Karnin am 18.11.2012.

Auch eine größere Anzahl von frischen Herbstlorcheln (Helvella crispa) standen an diesem Weg. Eigentlich müsste sie Krause – Lorchel heißen, denn crispa bedeutet kraus. Essbar. Standortfoto am Feld- und Wanderweg nach Karnin am 18.11.2012.

Eine Gruppe braunschuppiger Champignons am besagten Wanderweg konnte nicht eindeutig zugeordnet werden. Sie ähneln dem Waldchampignon, röten aber nicht. Auch der Stink - Champignon besitzt Ähnlichkeit.

Eine Gruppe braunschuppiger Champignons (Agaricus spec.) am besagten Wanderweg konnte nicht eindeutig zugeordnet werden. Sie ähneln dem Waldchampignon, röten aber nicht. Auch der Stink – Champignon besitzt Ähnlichkeit.

Am Beginn des Naturschutzgebietes sehen wir hier neben dieser informativen Schautafel unsere Pilzfreunde Erika Wittemhagen und Hans - Jürgen Wilsch.

Am Beginn des Naturschutzgebietes sehen wir hier neben dieser informativen Schautafel unsere Pilzfreunde Erika Wittenhagen und Hans – Jürgen Willsch.

auf der Informationstafel ist ein wenig Hintergrundwissen zum Naturschutzgebiet Warnowtal

Auf der Informationstafel ist Hintergrundwissen zum Naturschutzgebiet „Warnowtal bei Karnin“ nachzulesen und es werden Hinweise zum richtigen Verhalten in einem derartigen Schutzgebiet gegeben. Auch einige Tierarten und Biotop – Formen werden kurz erwähnt.

Durch diesen Hohlweg muss er kommen b.z.w. gehen, wenn er die Ortschaft Karnin und das Warnowtal von Kleefeld aus erreichen möchte.

Durch diesen Hohlweg muss der Wanderer kommen b. z. w. gehen, wenn er die Ortschaft Karnin und das Warnowtal von Kleefeld aus erreichen möchte.

Auf der Unterseite eines alten Holzknüppels sucht sich ein Pilz eine neue Nahrungsquelle. Um welche Art es sich handelt, konnten wir natürlich nicht bestimmen, da keine Fruchtkörper vorhanden waren.

Auf der Unterseite eines alten Holzknüppels erschließt sich ein Pilz mit seinen Lebensadern eine neue Nahrungsquelle. Um welche Art es sich handelt, konnten wir leider nicht bestimmen, da keine Fruchtkörper vorhanden waren.

Und wieder haben wir an er Böschung etwas entdeckt.

Und wieder haben wir an er Böschung etwas entdeckt.

Es waren diese wunderschönen Weißmilchenden Helmlinge (Mycena galopus).

Es waren diese wunderschönen Weißmilchenden Helmlinge (Mycena galopus).

Zu den wenigen Häusern des kleinen Ortes Karnin zählt auch diese Naturschutzstation mit zugehörigem Grundstück. Hier stehen laut Schautafel auch Zimmer zum Übernachten bereit und man kann sicherlich viel über die Natur, insbesondere auch zum Lebensraum Warnow und Naturpark Sternberger Seenland erfahren.

Zu den wenigen Häusern des kleinen Ortes Karnin zählt auch diese Naturschutzstation mit zugehörigem Grundstück. Hier stehen laut Schautafel auch Zimmer zum Übernachten bereit und man kann sicherlich viel über die Natur, insbesondere auch zum Lebensraum Warnow und des Naturparks Sternberger Seenland erfahren.

Hier gab es in früheren Zeiten offensichtlich auch eine Wassermühle, deren Reste hier noch zu bewundern sind.

In Karnin gab es in früheren Zeiten offensichtlich auch eine Wassermühle, deren Reste hier noch zu bewundern sind.

Gleich daneben eine alte, bemooste Weide mit frischen Samtfuß - Winterrüblingen, neben dem Austern - Seitling der wichtigste Speisepilz des bevorstehenden Winters. Die Pilze blieben natürlich stehen.

Gleich daneben eine alte, bemooste Weide mit frischen Samtfuß – Winterrüblingen (Flammulina velutipes), neben dem Austern – Seitling, der wichtigste Speisepilz des bevorstehenden Winters.

Die Schmetterlings - Tramete (Trametes versicolor) gehört zu den häufugsten und dekorativsten Porlinge. Wir verwenden sie auch für unsere Pilzgestecke.

Die Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor) gehört zu den häufigsten und dekorativsten Porlingen. Wir verwenden sie auch für unsere Pilzgestecke.

Hier und da sind neben überständigen Graukappen (Clitocybe nebularis) auch noch einige frische und festfleischige Exemplare dieses umstrittenen Speisepilzes zu finden.

Hier und da sind neben überständigen Graukappen (Clitocybe nebularis) auch noch einige frische und festfleischige Exemplare dieses umstrittenen Speisepilzes zu finden.

Um was für einen, laubenartigen Baum es sich hier handelt, konnten wir leider nicht ermitteln. Er stand am Wanderweg aus dem Warnowtal in Richtung Kritzow.

Um welchen, laubenartigen Baum es sich hier handelt, konnten wir leider nicht ermitteln. Er stand am Wanderweg aus dem Warnowtal in Richtung Kritzow.

In Kritzow entstand zum Schluß dieses Erinnerungsfoto. Wie man sieht, war heute nur der Harte Kern der Wismarer Pilzfreunde unterwegs. Das Wetter war allerdings auch nicht einladend und inzwischen hatte es auch begonnen zu Regnen. 18.11.2012.

In Kritzow entstand zum Schluss dieses Erinnerungsfoto. Wie man sieht, war heute nur der „Harte Kern“ der Wismarer Pilzfreunde sowie Klaus Warning aus Bützow unterwegs. Das Wetter war allerdings nicht sonderlich einladend und inzwischen hatte es auch noch begonnen zu Regnen. 18.11.2012.

Ein Männlein steht im Walde... so beginnt ein bekanntes Kinderlied. Gemeint soll die Hagebutte sein, allerdings steht sie kaum im Walde, höchstens an deren Rändern, meist aber, so wie hier, an Feldhecken. Ich habe aber den Verdacht, dass da doch eher unsere Pilze in Betracht kommen sollten. Wie dem auch sei, heute endete der erste Teil unserer Warnow - Exkursionen. Im nächsten Jahr geht es weiter und ich wünsche allen unseren Pilzfreunden bis dahin eine gute Zeit. Besonderen Dank gilt auch dem Bützower Pilzberater Klaus Warning, der uns uns hoffentlich auch im nächsten Jahr wieder begleiten wird, denn die Warnow fließt nähmlich auch fast an seiner Haustür vorbei.

Ein Männlein steht im Walde… So beginnt ein bekanntes Kinderlied. Gemeint soll die Hagebutte sein, allerdings steht sie kaum im Walde, höchstens an deren Rändern, meist aber, so wie hier, in Feldhecken. Ich habe den Verdacht, dass da vielleicht doch eher unsere Pilze gemeint sein könnten. Wie dem auch sei, heute endete der erste Teil unserer Warnow – Exkursionen. Im nächsten Jahr geht es weiter und ich wünsche allen unseren Pilzfreunden bis dahin eine gute Zeit. Besonderen Dank gilt auch dem Bützower Pilzberater Klaus Warning für seine Unterstützung zum Erhalt des „Steinpilz – Wismar“ und der uns mit seinem Wissen hoffentlich auch im nächsten Jahr wieder begleiten wird, denn mit den Warnow – Wanderungen kommen wir schließlich irgendwann auch an seinem Gartengrundstück vorbei.

Regionalinfo` s unter: www.schweriner-see.de

www.np-sternberger-seenland.de

Wann findet die nächste Vereinsexkursion statt? – Siehe unter Termine!

10. November 2012 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Am Pinnower See

Zu einer goldenen Novemberwanderung am Pinnower See bei Schwerin waren Pilz- und Naturbegeiserte am Sonnabend, dem 10. November 2012, ganz herzlich eingeladen.

Zu einer goldenen Novemberwanderung am Pinnower See bei Schwerin waren Pilz- und Naturbegeisterte am Sonnabend, dem 10. November 2012, ganz herzlich eingeladen.

Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße. Mit drei Autos fuhren wir von hier aus auf der A 241 bis zur Autobahnabfahrt Schwerin Nord, Ausfahrt Richtung Schwerin. In der Ortschaft Rampe bogen wir links ab und fuhren über Leezen weiter in Richtung Raben – Steinfeld. Kurz vor Raben – Steinfeld ging es dann nochmals links ab bis zur Ortschaft Godern, wo weitere Pilzfreunde aus Schwerin und dem Umland auf uns warteten. Jetzt mussten noch einige Fahrzeuge zum Endpunkt unserer Wanderung, nach Raben – Steinfeld, umgesetzt werden. Auf der landschaftlich sehr reizvollen Tour mit alten, naturbelassenen Laubwäldern am Ufer des Pinnower Sees entlang, machten wir uns auf die Suche nach allerlei Spätherbstpilzen. Es ist die große Zeit der Streu- und Holzbewohner wie Graukappe, Violetter Rötel – Ritterling, Stockschwämmchen, Hallimasch sowie vieler anderer Arten und wir wurden nicht enttäuscht. Im Gegenteil, dass Aufkommen an interessanten Pilzen war für Mitte November noch sehr beachtlich. Die recht umfangreiche Wanderung dauerte bis zum frühen Nachmittag.

Zunächst gab es bei Irena Kaffee und Tee sowie in der Nacht ganz frisch gebackene Plätzchen.

Zunächst gab es bei Irena Kaffee und Tee sowie in der Nacht ganz frisch gebackene Plätzchen.

Dann ging es von Godern hinunter zum Wanderweg am Pinnower See.

Dann ging es von Godern hinunter zum Wanderweg am Pinnower See.

Irena war natürlich nicht nur als Pilzberaterin gefragt, sie kann auch zu vielen Wildkräutern und deren Nutzen und Verwendung viel wissenswertes mit einbringen.e

Irena (Bildmitte) war natürlich nicht nur als Pilzberaterin gefragt, sie kann auch zu vielen Wildkräutern und deren mögliche Verwendung allerhand wissenswertes zum Besten geben.

Am Wanderweg sind auch immer wieder interessante Schautafeln zu einigen Besonderheiten dieses Naturparadieses ausgestellt. Hier wird auf spezielle Sagenstätten hingewiesen.

Am Wanderweg sind auch immer wieder interessante Schautafeln zu einigen Besonderheiten dieses Naturparadieses aufgestellt. Hier wird auf spezielle Sagenstätten hingewiesen.

Aber dann ging es gleich los mit wahrlich ansehnlichen Pilzen, die auf einem Haufen Rindenmulch am Waldrand standen. Es sind essbare Ansehnliche Scheidlinge (Volvariella speciosa).

Aber dann ging es gleich los mit wahrlich ansehnlichen Exemplaren, die auf einem Haufen Rindenmulch am Waldrand standen. Es sind essbare Ansehnliche Scheidlinge (Volvariella speciosa).

Es waren wirklich riesige Teile. Scheidlinge stehen von Aussehen und Habitus den Wulstlingen nahe, sind aber keine Mykorrhiza - Pilze sondern Saprophyten oder Schwächeparasiten. Ihre Lamellen sind nur Anfangs weiß und werden durch die Sporenproduktion rasch fleischrosa.

Es waren wirklich riesige Teile. Scheidlinge sehen Habituell den Wulstlingen ähnlich und schlüpfen ebenfalls aus einem „Ei“. Sie sind aber keine Mykorrhizapilze, sondern Saprophyten. Ihre Lamellen sind nur Anfangs weiß und werden durch die Sporenproduktion rasch fleischrosa.

Hin und wieder tauchten im Buchenlaub diese wunderschönen und immer wieder fotogenen Specht - Tintlinge (Coprinus picaceus) auf. Kein Speisepilz.

Hin und wieder tauchten im Buchenlaub diese wunderschönen und immer wieder fotogenen Specht – Tintlinge (Coprinus picaceus) auf. Kein Speisepilz.

Gleich daneben ganz frische Steife Korallen (Ramaria stricta). Diese häufige Art besiedelt kleine Laubholzästchen die im Humus liegen. Der Pilz ist geringwertig, was Speiseversuche angeht.

Gleich daneben ganz frische Steife Korallen (Ramaria stricta). Diese häufige Art besiedelt kleine Laubholzästchen die im Humus liegen. Der Pilz ist geringwertig, was Speiseversuche angeht.

Ebenfalls am gleichen Standort zahlreiche Prächtige Klumpfüße (Cortinarius aurantioturbinatus). Dieser schöne, giftverdächtige Schleierling signalisiert Kalk im Boden. Er ist recht selten und steht auf der Roten Liste in Kategorie 3 = gefährdet.

Ebenfalls am gleichen Standort zahlreiche Prächtige Klumpfüße (Cortinarius aurantioturbinatus). Dieser schöne, giftverdächtige Schleierling signalisiert Kalk im Boden. Er ist recht selten und steht auf der Roten Liste in Kategorie 3 = gefährdet.

Hier waren wir uns ob seiner Größe zunächst nicht einig. Beutel oder Flaschen - Stäubling? Es ist aber nur ein überdimensionirter Flaschen - Stäubling, worauf besonders seine groben Grieskörnchen auf der Oberfläche hinweisen. Jung essbar, dieser ist aber schon zu reif.

Hier waren wir uns ob seiner Größe zunächst nicht einig. Beutel oder Flaschen – Stäubling? Es ist aber nur ein überdimensionierter Flaschen – Stäubling (Lycoperdon perlatum), worauf besonders seine groben Grieskörnchen auf der Oberfläche hinweisen. Jung essbar, dieser ist aber schon zu reif.

Bei einer größeren Wandergruppe kommt es immer wieder vor, dass die Truppe sich weiter auseinander zieht. So eine schöne Wander- und Wetterhütte bietet sich dabei ganz vorzüglich zum Warten und Rasten auf die Nachhut an.

Bei einer größeren Wandergruppe kommt es immer wieder vor, dass die Truppe sich weiter auseinander zieht. So eine schöne Wander- und Wetterhütte bietet sich dabei ganz vorzüglich zum Warten und Rasten an.

Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter auf dem wunderschönen Wanderweg am Pinnower See

Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter auf dem wunderschönen Wanderweg am Pinnower See

Ganz interessant die Strukturierung der Lamellen bei diesem besonders kompakten Elfenbein - Schneckling (Hygrophorus eburneus). Es sollten wohl ursprüblich zwei Fruchtkörper werden. Diese essbaren Schnecklinge gab es hier heute recht zahlreich.

Ganz interessant die Strukturierung der Lamellen bei diesem, besonders kompakten Elfenbein – Schneckling (Hygrophorus eburneus). Es sollten wohl ursprünglich zwei Fruchtkörper werden. Diese essbaren Schnecklinge gab es hier heute recht zahlreich.

Irena Dombrowa während einer Pilzberatung mit interessierten Zuhörern. Es gibt immer zwei Lager bei den Pilzwanderern. Die einen wollen nur den Korb voller Esspilze, die anderen möchten vordergründig etwas lernen.

Irena Dombrowa während einer Pilzberatung mit interessierten Zuhörern. Es gibt immer zwei Lager bei den Pilzwanderern. Die einen wollen nur den Korb voller Esspilze haben und die anderen möchten vordergründig etwas lernen.

Eine der häufigsten Arten im spätherbstlichen Laub- und Nadelwald ist der Horngraue Rübling (Collybia asema). Die essbare, aber eher minderwertige Art kann als Beiwerk zu einem Mischpilzgericht mit eingesammelt werden.

Eine der häufigsten Arten im spätherbstlichen Laub- und Nadelwald ist der Horngraue Rübling (Collybia asema). Die essbare, aber eher minderwertige Art kann als Beiwerk zu einem Mischpilzgericht mit eingesammelt werden.

Mindestens genau so häufig ist besonders längst der Waldwege dieser hübsche Geselle. Der Rosa - Helmling (Mycena rosea). Er gehört zu den schwach giftigen Rettich - Helmlingen und sollte nicht in den Speisepilz - Korb wandern.

Mindestens genau so häufig ist besonders längst der Waldwege dieser hübsche Geselle. Der Rosa – Helmling (Mycena rosea). Er gehört zu den schwach giftigen Rettich – Helmlingen und sollte nicht in den Speisepilz – Korb wandern.

Gleiches gilt für den überaus häufigen und roh schwach giftigen Gelben Knollenblätterpilz (Amanita cirtina). Er ist auch in seiner weißen Variante immer am Kartoffelkellergeruch zu erkennen.

Gleiches gilt für den überaus häufigen und roh schwach giftigen Gelben Knollenblätterpilz (Amanita cirtina). Er ist auch in seiner weißen Variante u. a. am Kartoffelkellergeruch gut zu erkennen.

Zu ernsteren Komplikationen kann der stark giftige Pantherpilz (Aminita pantherina) führen, sollte er einmal anstatt eines Grauen Wulstlings oder Perlpilzes in das Sammelgut wandern.

Zu ernsteren Komplikationen kann der stark giftige Pantherpilz (Amanita pantherina) führen, sollte er einmal anstatt eines Grauen Wulstlings oder Perlpilzes in das Sammelgut wandern.

Auch diese schönen Wechselfarbigen Spei - Täublinge (Russula fragils) könnten zu Komplikationen führen, sollten sie mit essbaren, mildschmeckenden Täublingen verwechselt werden. Sie würden durch ihre unerträglich Schärfe das Pilzgericht ungenießbar machen.

Auch diese schönen Wechselfarbigen Spei – Täublinge (Russula fragils) könnten zu Komplikationen führen, sollten sie mit essbaren, mildschmeckenden Täublingen verwechselt werden. Sie würden durch ihre unerträglich Schärfe das Pilzgericht ungenießbar machen.

Da sind doch unsere beliebten Röhrlinge deutlich unkomplzierter, obwohl es auch einige bitter schmeckende Arten gibt. Das Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) ist in den letzten Wochen in großen Mengen verzehrt worden. Es war der Röhrling des Jahres 2012. Keinen anderen gab es in diesem Jahr in solchen Mengen wie dieser.

Da sind doch unsere beliebten Röhrlinge deutlich unkomplizierter, obwohl es auch einige bitter schmeckende Arten gibt. Das Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) ist in den letzten Wochen in großen Mengen verzehrt worden. Es war der Röhrling des Jahres 2012. Keinen anderen gab es in diesem Jahr in derartigen Mengen wie diesen.

Zeitweise tauchte die tiefstehene November - Sonne alles in ein goldenes Licht. Der Herbst blühte noch einmal so richtig auf, bevor in wenigen Tagen wohl tristes Wintergrau einziehen dürfte.

Zeitweise tauchte die tiefstehende November – Sonne alles in ein goldenes Licht. Der Herbst blühte noch einmal so richtig auf, bevor in wenigen Tagen wohl zunehmend tristes Wintergrau einziehen dürfte.

Aber auch die düstern Endzeitstimmungen des Novembers konnte man schon erahnen. Schwermut kann aufkommen bei solchen Bildern, aber der nächste Frühling mit Wärme und Licht kommt bestimmt!

Aber auch die düsteren Endzeitstimmungen des Novembers konnte man schon erahnen. Schwermut kann aufkommen bei solchen Bildern, aber der nächste Frühling mit Wärme und Licht kommt bestimmt!

Und weiter geht es an den altgoldenen Hangerrassen des Pinnower Sees. Der kleinste und jüngste scheint aber bereits wieder an seiner Leistungsgrenze angelangt zu sein uns hofft immer noch das Papa ihn auf die Schulter nimmt, aber diese Zeiten sind vorbei. Es könnte bald umgekehrt sein!

Und weiter geht es an den altgoldenen Hangterrassen des Pinnower Sees. Der kleinste und jüngste scheint aber bereits wieder an seiner Leistungsgrenze angelangt zu sein und hofft, dass Papa ihn auf die Schulter nimmt, aber diese Zeiten sind vorbei. Es könnte bald umgekehrt sein!

Aber als die ersten Steinpilze auftauchten, war alle Schwäche wieder vorbei und auch ein Wanderstock kann schon im so jungen Alter hilfreich sein.

Aber als die ersten Steinpilze auftauchten, war alle Schwäche wieder überwunden und schließlich kann auch im so zarten Alter ein Wanderstock schon sehr hilfreich sein.

Auch einige alte, umgestürtzte Buchen waren von zahlreichen Pilzen besiedelt. Hier entwickeln sich gerade ganz frisch Angebrannte Rauchporlinge (Bjerkandera adusta).

Auch einige alte, umgestürtzte Buchen waren von zahlreichen Pilzen besiedelt. Hier entwickeln sich gerade ganz frisch Angebrannte Rauchporlinge (Bjerkandera adusta).

Immer wieder versuchen sich die Pilze durch die dicken Laubpackete an die Oberfläche zu schieben. Auch dieses ansich sehr ansehnlichen Täublinge haben es schwer und sind leicht zu übersehen. Hier haben wir links den Schmalblättrigen Weißtäubling (Russula delica) und rechts den Dickblättrigen Schwarztäubling (Russula nigricans). Beide sind essbar, aber minderwertig.

Immer wieder versuchen sich die Pilze durch die dicken Laubpakete an die Oberfläche zu schieben. Auch diese, an sich sehr ansehnlichen Täublinge, haben es recht schwer und sind leicht zu übersehen. Es handelt sich links um den Schmalblättrigen Weißtäubling (Russula delica) und rechts um den Dickblättrigen Schwarztäubling (Russula nigricans). Beide sind essbar, aber minderwertig.

Und immer wieder Schleierlinge (Cortinarius specc.). Ihre genaue Bestimmung war uns im Feld teilweise nicht ohne weiteres möglich.

Und immer wieder Schleierlinge (Cortinarius spec.). Ihre genaue Bestimmung war uns im Feld teilweise nicht ohne weiteres möglich.

Neben dem Weißstieligen Leder - Täubling tauchte auch der aus dem Früh- und Hochsommer bekannte Kurzstielige Leder - Täubling (Russula curtipes) auf. Typisch ist sein relativ kurzer Stiel, die bereifung in er Hutmitte und der für Ledertäublinge chrakteristische ockergelbe Sporenstaub, der die Lamellen ebenso färbt. Guter Speisepilz.

Neben dem Weißstieligen Leder – Täubling tauchte auch der aus dem Früh- und Hochsommer bekannte Kurzstielige Leder – Täubling (Russula curtipes) auf. Typisch ist sein relativ kurzer Stiel, die leichte Bereifung in er Hutmitte und der für Ledertäublinge charakteristisch ockergelbe Sporenstaub, der die Lamellen ebenso färbt. Guter Speisepilz.

Und dann kam Jonas sein großer Auftritt. An einem alten Stubben waren zahlreiche, ausgereifte Birnen - Stäublinge und ich fragte ihn, ob er nicht mit seinem Wanderstock lust hätte, der Verbreitung dieser Art etwas nach zu helfen. Millionen von Sporen zogen nun in großen olivgrünen Wolken am Ufer des Sees entlang, wo reichlich Besiedlungsmaterial herum lag.

Und dann kam Jonas sein großer Auftritt. An einem alten Stubben waren zahlreiche, ausgereifte Birnen – Stäublinge vorhanden, die nur darauf warteten, ihre Sporen dem Wind an zu vertrauen. Ich fragte ihn, ob er nicht mit seinem Wanderstock Lust hätte, dem Nachdruck zu verleihen. Millionen von Sporen zogen nun in großen olivgrünen Wolken am Ufer des Sees entlang, wo reichlich Besiedlungsmaterial bereit lag.

Auf einem alten, im feuchten Boden liegendem Holzstück wuchsen in kleinen Büscheln diese Grünlichen Schüpplinge (Pholiota gummosa). Keine Speisepilze.

Auf einem alten, im feuchten Boden liegenden Holzstück, wuchsen in kleinen Büscheln diese Grünlichen Schüpplinge (Pholiota gummosa). Keine Speisepilze.

Die dunklen Gruben - Lorcheln (Helvella lacunosa) sind oft schwer am Waldboden auszumachen. Zusammen mit den helleren Herbstlorcheln können sie in die Sammelkörbe der Mykophagen wandern.

Die dunklen Gruben – Lorcheln (Helvella lacunosa) sind oft schwer am Waldboden auszumachen. Zusammen mit den helleren Herbstlorcheln können sie in die Sammelkörbe der Mykophagen wandern.

Genau wie diese immer noch sehr häufigen Süßlichen Milchlinge (Lactarius subdulcis) des Buchenwaldes.

Genau wie diese immer noch sehr häufigen Süßlichen Milchlinge (Lactarius subdulcis) des Buchenwaldes.

Auch die geringwertigen Spindeligen Rüblinge (Collybia fusipes) könnten mit in das Sammelsurium der Esspilze wandern. Es soll sogar Leute geben, die diese zähen, besonders um alte Eichen und deren Stubben herumwachsenden Rüblinge als Speisepilze schätzen.

Auch die geringwertigen Spindeligen Rüblinge (Collybia fusipes) könnten mit in das Sammelsurium der Esspilze wandern. Es soll sogar Leute geben, die diese zähen, besonders um alte Eichen und deren Stubben herum wachsenden Rüblinge als Speisepilze schätzen.

Dann schon lieber der Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea), der trotz seines strengen Geruches und nach ausgiebigen Erhitzen ein sehr schmackhafter Speisepilz ist. Er gilt allerdings auch als giftigster aller Hallimasch - Arten, daher wird blanchieren und weggießen des Kochwassers empfohlen.

Dann schon lieber der Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea), der trotz seines strengen Geruches und nach ausgiebigen Erhitzen ein sehr schmackhafter Speisepilz ist. Er gilt allerdings auch als giftigster aller Hallimasch – Arten, daher wird blanchieren und weggießen des Kochwassers empfohlen.

Ein uneingeschränkter, hervorragender Speisepilz ist dafür der in gehaltvolleren Buchen- und Eichenwäldern häufig vorkommende Frauen - Täubling (Russula cyanoxantha). Er ist im Gegensatz zu fast allen Täublingsarten nicht so brüchig und seine Lamellen sind dadurch auch sehr geschmeidig - anschmiegsam wie eine Frau!

Ein uneingeschränkter, hervorragender Speisepilz ist dafür der in gehaltvolleren Buchenwäldern häufig vorkommende Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha). Er ist im Gegensatz zu fast allen anderen Täublingsarten nicht brüchig und seine Lamellen sind dadurch auch sehr geschmeidig = anschmiegsam wie eine Frau!

Zum Schluß versammelten sich alle nochmal zu unserem Erinnerungsfoto am Waldrand in Raben - Steinfeld. Insgesamt waren wir 19 Wanderer, aber hier sind nur 15 mit dabei. Ein älterer Herr kehrte auf halber Strecke um, aber nicht aus Konditionsgründen. Seine Planung war einfach dahin angelegt. Er kannte sogar noch die mecklenburger Naturforscherlegände Walter Dahnke persönlich. Vieleicht sieht man sich ja auf einer der nächsten Wanderungen wieder. 10. November 2012.

Zum Schluss versammelten sich alle zu unserem obligatorischem Erinnerungsfoto am Waldrand in Raben – Steinfeld. Insgesamt waren wir heute 16 Pilzwanderer, aber hier sind nur 15 zu sehen. Ein sehr netter und naturverbundener älterer Herr kehrte auf halber Strecke um, aber nicht aus Konditionsgründen. Seine Planung war einfach dahin angelegt. Er kannte sogar noch die Mecklenburger Heimatforscherlegände Walter Dahnke persönlich. Vielleicht sieht man sich ja auf einer der nächsten Wanderungen wieder. 10. November 2012.

Regionalinfo` s auch unter:

www.schweriner-see.de/pinnower.see.mecklenburg.htm

www.geologisches-museum.de

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine, gleich oben zu Beginn unseres Info – Corners!

27. Oktober 2012 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch das Lankower Holz

Im Lankower Holz bei Rehna befindet sich auch ein Waldkindergarten. Idyllisch gelegen in einem märchenhaften Fichtenbestand können die Kinder heir die Natur, insbesonderes den Wald und deren Veränderungen im Wandel der Jagreszeiten hautnah erleben. Eine wichtige Erfahrung für das ganze Leben, der nur wer die Natur schon im kleinsten Kindesalter spielerisch erleben kann, wird sie später auch besser verstehen und achten können, den auch wir sind teil des Ganzen und ohne unsere Wälder wären auch wir nicht lebensfähig..

Im Lankower Holz bei Rehna befindet sich auch ein Waldkindergarten. Idyllisch gelegen in einem märchenhaften Fichtenbestand können die Kinder hier die Natur, insbesondere den Wald und deren Veränderungen im Wandel der Jahreszeiten hautnah Erleben. Eine wichtige Erfahrung für das ganze Leben, denn nur wer die Natur und deren Zusammenhänge schon im frühesten Kindesalter spielerisch erleben und erlernen darf, wird sie später auch besser verstehen und achten können, denn auch wir sind Teil des Ganzen und ohne unsere Wälder wären wir nicht lebensfähig.

Zu einer weiteren Pilzwanderung lud der „Steinpilz-Wismar“ am Sonnabend, dem 27. Oktober 2012, wieder ganz herzlich ein. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße. Mit den vorhandenen PKW` s fuhren wir von hier aus zunächst über Gadebusch in Richtung Ratzeburg/Schlagsdorf. In Roggendorf warteten noch weitere Pilzfreunde auf uns. Sie kamen aus Hamburg, Lübeck, Bad Segeberg, Schönberg und Grevesmühlen. Das Wetter war heute morgen schon frühwinterlich und in Wismar rieselten schon die ersten Schneeflocken des bevorstehenden Winters. Das Lankower Holz gehört zum Amtsbereich Rehna und liegt zwischen den Orten Groß Molzahn und Dechow. Als Besonderheit gibt es in diesem Laub- und Nadelforst eine Waldkita. Also eine Kindertagesstätte mitten im Wald. Ein leuchtend gelb bemalter Bauwagen dient als Unterschlupf bei schlechtem Wetter und steht unter der schützenden Krone einer alten Eiche. Daran grenzt ein märchenhafter Jungfichtenbestand. Dieser dient als Spielplatz. Die Kinder können die jahreszeitlichen Veränderungen und Abläufe in der Natur täglich hautnah miterleben. Mit Sicherheit bringt hier jeder neue Tag ein ganz besonderes Abenteuer mit sich. Natürlich werden ihnen die vielen Pilze, die besonders im Sommer und Herbst hier wachsen, nicht entgehen. Da möchte man gerne noch einmal Kind sein! Nun zu unserer Wanderung. Nach frostig kalter Nacht waren die Pilze anfangs zum Teil noch gefroren. Bei den immer noch vorhandenen Derben Rotfüßchen gab ich den Hinweis, wenn sie nach dem auftauen matschig werden, bitte nicht mehr verwenden. Einige Pilze sind nicht frostbeständig und verderben nach dem auftauen sehr schnell. Das Pilzaufkommen war hier noch recht hoch, insbesondere Hallimasch, Graublättrige Schwefelköpfe, Derbe Rotfüßchen, Violette Rötel – Ritterlinge und Fuchsige Rötel – Trichterlinge sowie Graue Erdritterlinge landeten in den teils gut gefüllten Körben der Sammler. Insbesondere ein jüngeren Fichtenbestand war übersät von vielen tausend Fruchtkörpern, vor allem des ungenießbaren Bärtigen Ritterlings. Er landete anstatt von Hallimasch in den Körben einiger Pilzfreunde. Ich riet davon ab, sie als Speisepilze mit zu nehmen, da sie Bitterstoffe enthalten und dadurch die Mahlzeit ungenießbar machen könnten.

Gleich zu Beginn begrüßte uns ein nicht so häufiger Vertreter der Schleierlinge, der Spindelstielige Wasserkopf (Cortinarius duracinus). Sein gelbbräunlicher, konvexer Hut der am Scheitel oft wie bereift wirkt und der spindelig auslaufende Stiel sowie sein Jod - Geruch kenzeichnen ihn recht gut. Kein Speisepilz.

Gleich zu Beginn begrüßte uns ein nicht so häufiger Vertreter der Schleierlinge, der Spindelstielige Wasserkopf (Cortinarius duracinus). Sein gelbbräunlicher, konvexer Hut, der am Scheitel oft wie bereift wirkt, der spindellig auslaufende Stiel sowie sein Jod – Geruch kennzeichnen ihn recht gut. Kein Speisepilz.

Hier noch einmal der vorzügliche Graublättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) links, zum Vergleich mit dem bitteren und giftigen Grünblättrigen Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) rechts.

Hier noch einmal der vorzügliche Graublättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) links, zum Vergleich mit dem bitteren und giftigen Grünblättrigen Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) rechts.

Nicht wenig überrascht waren wir, als uns plötzlich eine weitere Gruppe Pilzsucher folgte. Es war die Truppe um Torsten Richter(Bildmitte) vom Rehnaer Pilzverein. Auch sie hatten sich heute das Lankower Holz ausgesucht, ohne das wir es vorher abgesprochen hätten. Ich Denke aber, der Wald konnte konnte auch so einer großen Schaar Pilzsucher genug interssantes bieten.

Nicht wenig überrascht waren wir, als uns plötzlich eine weitere Gruppe Pilzsucher folgte. Es war die Truppe um Torsten Richter (Bildmitte) vom Rehnaer Pilzverein. Auch sie hatten sich heute das Lankower Holz ausgesucht, ohne das wir es vorher abgesprochen hätten. Ich Denke aber, der Wald konnte auch einer so großen Schaar an Pilzsuchern genug interessantes bieten.

Interessant ist z.B. der Geruch dieses giftigen Ranzigen Trichterlings (Clitocybe phaeoptalma). Er riecht nach Hühnerstall!

Interessant ist z. B. der Geruch dieses giftigen Ranzigen Trichterlings (Clitocybe phaeophthalma). Er soll nach Hühnerstall riechen, was uns auch gleich jemand bestättigen konnte!

Ein häufiger und essbarer Spätherbstpilz unter Fichten ist der Schwarzpunktierte Schneckling (Hygrophorus pustulatus).

Ein häufiger und essbarer Spätherbstpilz unter Fichten ist der Schwarzpunktierte Schneckling (Hygrophorus pustulatus).

Wie ein Wattebausch sieht der Weiße Polsterpilz (Oligoporus ptychogaster) aus. Er gehört zu den Saftporlingen, was man seines Aussehens wegen allerdings nur schwer nachvollziehen kann. Ungenießbar.

Wie ein Wattebausch sieht der Weiße Polsterpilz (Oligoporus ptychogaster) aus. Er gehört zu den Saftporlingen, was man ihm jedoch nicht ohne weiteres ansieht. Ungenießbar.

Einen seltenen Fund tätigte Frau Schulz aus Wismar. Sie fand hier im Wald den seltenen Salzwiesen - Champignon (Agaricus bernardii). Er ist mir eigentlich von den Salzwiesen entlang der Ostseeküste bekannt. Er kann aber vereinzelt auch im Binnenland aufrteten. Er riecht sehr unangenehm. Pilze aus der Ostseeküsten - Region gelten daher als ungenießbar. Rote Liste 3 = gefährdet!

Einen seltenen Fund tätigte Frau Schulz aus Wismar. Sie fand hier im Wald den Salzwiesen – Champignon (Agaricus bernardii). Er ist mir eigentlich von den Salzwiesen entlang der Ostseeküste bekannt, kann vereinzelt aber auch im Binnenland auftreten. Der Pilz riecht sehr unangenehm, daher gelten Pilze aus der Ostseeküsten – Region als ungenießbar, gleichfalls soll er laut Michael – Hennig – Kreisel in der ungarischen Tiefebene ein beliebter Marktpilz sein. Rote Liste 3 = gefährdet!

Hier sehen wir Jonas mit seiner Patentante Sina Mews und Hund Romeo während einer kleinen Rast. Sie haben es sich do gut wie möglich auf diesem Findling für ein Foto gemütlich gemacht. 27.10.2012.

Hier sehen wir Jonas mit seiner Patentante Sina und Hund Romeo während einer kleinen Rast. Sie haben es sich so gut es geht auf diesem Findling für ein Foto „gemütlich“ gemacht. 27.10.2012.

Auch die anderen sammelten sich nach dem die Truppe zunechst weiter auseinander gezogen war, an einer Wanderhütte mitten im Wald.

Auch die anderen sammelten sich nach und nach an einer Wanderhütte mitten im Wald. Die Wismarer Gruppe hatte sich etwas auseinander gezogen und wir beschlossen hier die weitere Ausrichtung unserer Tour.

Wohl durch das warme Wetter der Tage zuvor, wurde dieses Tagpfauenauge wieder aktiv und ist durch die plötzliche Kälte wie gelähmt. Er hatte es sich auf diesen Srtockschwämmchen gemütlich gemacht, war aber einfach zu klamm um wieder zu starten.

Wohl durch das warme Wetter der Tage zuvor, wurde dieses Tagpfauenauge wieder aktiv und ist durch die plötzliche Kälte wie gelähmt. Der Schmetterling hatte es sich auf diesen Stockschwämmchen gemütlich gemacht, war aber einfach zu klamm um wieder zu starten.

Altes Buchenholt, besonders aber deren Stubben werden jetzt im Spätherbst von zahlreichen Geweihförmigen Holzkeulen (Xylaria hypoxylon) besiedelt. Sie gehören zu den Schlauchpilzen.

Altes Buchenholz, besonders aber deren Stubben, werden jetzt im Spätherbst von zahlreichen Geweihförmigen Holzkeulen (Xylaria hypoxylon) besiedelt. Sie gehören zu den Schlauchpilzen.

Jonas und die Freundin von seiner Partentante Sina haben einen tollen Hallimasch - Fund gemacht.

Jonas und die Freundin von seiner Patentante Sina, haben einen tollen Hallimasch – Fund gemacht. Foto: Sina Mews.

Der Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura) bevorzugt als Substrat eindeutig Fichtenholz. Hier kann er als Schwächeparasit schäden in den Monokulturen anrichten. Guter Speisepilz, aber roh giftig!

Der Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura) bevorzugt als Substrat eindeutig Fichtenholz. Hier kann er als Schwächeparasit Schäden in den Monokulturen anrichten. Guter Speisepilz, aber roh giftig!

Der Schopftintling (Coprinus comatus) ist ein schmackhafter und beliebter Speisepilz mit hohem Wiedererkennungswert. Er sollte noch geschlossen und komplett weiß gefärbt sein, so wie dieses Ideal - Exemplar.

Der Schopftintling (Coprinus comatus) ist ein schmackhafter und beliebter Speisepilz mit hohem Erkennungswert. Er sollte noch geschlossen und komplett weiß gefärbt sein, so wie dieses Ideal – Exemplar.

Mit dem ist leider nichts mehr an zu fangen, oder doch? Früher soll man mit der schwarzen Sporenflüssigkeit tatsächlich geschrieben haben, daher auch die Bzeichnung Tintling.

Mit diesem Schopf – Tintling ist leider nichts mehr anzufangen, oder doch? Früher soll man mit der schwarzen Sporenflüssigkeit tatsächlich geschrieben haben, daher auch die Bezeichnung Tintling.

Unter den Fichten wuchsen hier auch diese scharf schmeckenden und damit ungenießbaren Wechselfarbigen Spei - Täublinge (Russula fragilis). Speitäublinge sind klein bis mittelgross, fast reinweiß gefärbte Stiele und Lamellen und sind oft sehr brüchig und schmecken brennend scharf, zum Speien!. Standortfoto im Lankower Holz am 27.10.2012.

Unter den Fichten wuchsen hier auch diese scharf schmeckenden und damit ungenießbaren Wechselfarbigen Spei – Täublinge (Russula fragilis). Speitäublinge sind klein bis mittelgroß, mit fast reinweiß gefärbten Stielen und Lamellen, sind oft sehr brüchig und schmecken besonders in den Lamellen brennend scharf, zum Speien! 

Und wieder eine kleine Pause zum Sammeln am Bauwagen der Waldkita.

Und wieder eine kleine Pause zum Sammeln am Bauwagen der Waldkita.

Inzwischen haben die vollen Körbe einiger Sammler bereits kapazitätsprobleme bekommen, soe wie hier bei unserem Pilzfreund Hans Jürgen Wilsch. Ich konnte aber Abholfe schaffen und für etwas Luft im Körbchen sorgen, denn einige, dem Hallimasch sehr ähnlichen sehenden  Bärtigen Ritterlinge waren dazwisch geraten. Sie sollen bitter schmecken!

Inzwischen haben die vollen Körbe einiger Sammler bereits Kapazitätsprobleme bekommen, so wie hier bei unserem Pilzfreund Hans Jürgen Willsch. Ich konnte aber Abhilfe schaffen und für etwas Luft im Körbchen sorgen, denn einige, dem Hallimasch sehr ähnlichen sehende Bärtige Ritterlinge waren da zwischen geraten. Sie sollen bitter schmecken!

Besonders jung können die Bärtigen Ritterlinge (Tricholoma vaccinum) mit ihren bräunlichen Hüten und den zahlreichen Schüppchen oben drauf dem Dunklen Hallimasch ähnlich sehen.

Besonders jung können die Bärtigen Ritterlinge (Tricholoma vaccinum) mit ihren bräunlichen Hüten und den zahlreichen Schüppchen auf den ersten Blick dem Dunklen Hallimasch recht ähnlich sehen.

Diese Ritterlinge wuchsen in einem größeren Fichtenbereich als Bodendecker. Viele tausend Fruchtkörper auf engstem Raum. Da zwischen auch essbare Graue Erdritterlinge und einige Fichten - Reizker und Maronen.

Diese Ritterlinge wuchsen in einem größeren Fichtenbereich als Bodendecker. Viele tausend Fruchtkörper auf engstem Raum. Da zwischen auch essbare Graue Erdritterlinge, einige Fichten – Reizker und Maronen.

Charakteristisch für die essbaren und schmackhaften Edel - Reizker ist ihr orange bis blutroter Milchsaft. Man unterscheidet einige verschiedene Arten. Hier ist es der leicht bitterlich schmeckende Fichten - Reizker (Lactarius deterrimus).

Charakteristisch für die essbaren und schmackhaften Edel – Reizker ist ihr orange bis blutroter Milchsaft, der bei Verletzung mitunter reichlich austritt. Es werden mehrere Arten unterschieden. Hier ist es der leicht bitterlich schmeckende Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus).

Und zum Schluss tauchten dann noch einige besonders eigenwillige Arten aud, so wie diese Bewimperten Erdsterne (Geastrum fimbriatum), die ein ausgezeichnetes Fotomotiv darstellen.

Und zum Schluss tauchten dann noch einige besonders bizarre Arten auf, so wie diese Bewimperten Erdsterne (Geastrum fimbriatum), die hier ein ausgezeichnetes Fotomotiv boten.

Die Erdsterne gehören zu den Bachpilzen, sind also mit den Stäublingen und Bovisten nahe Verwandt. Ihre äußere Hülle (Exoperidie) platzt bei der Sporenreife sternförmig auf und legt die innere Umhüllung (Endoperidie) frei, in der die Sporen nun darauf warten, dass sie durch mechanische Reize dem Wind anvertraut werden können.

Die Erdsterne gehören zu den Bauchpilzen, sind also mit den Stäublingen und Bovisten nahe Verwandt. Ihre äußere Hülle (Exoperidie) platzt bei der Sporenreife sternförmig auf und legt die innere Umhüllung (Endoperidie) frei, in der die Sporen nun darauf warten, dass sie durch mechanische Reize dem Wind anvertraut werden können.

Ein wunderschöner und markanter kleiner Geselle ist der Gurken - Schnitzling (Macrocystidea cucumis). Er wächst gerne an Waldwegen bei Fichten und ist mit seiner schwarzbrauen Färbung, dem helleren Hutrand und dem Geruch nach frisch Gurken leicht zu erkennen. Ungenießbar.

Ein wunderschöner und markanter kleiner Geselle ist der Gurken – Schnitzling (Macrocystidea cucumis). Er wächst gerne an Waldwegen bei Fichten und ist mit seiner schwarzbrauen Färbung, dem helleren Hutrand und dem Geruch nach frischen Gurken gut charakterisiert. Ungenießbar.

Gut charakterisiert ist durch ihr Erscheinungsbild auch die Gruben Lorchel (Helvella lacunosa). Ihre dunkelgraue bis schwärzliche Färbung grenzt sie gut zu der ähnlichen Herbstlorchel, die weißlich gefärbt ist, ab. Essbar.

Gut charakterisiert ist durch ihr Erscheinungsbild auch die Gruben Lorchel (Helvella lacunosa). Ihre dunkelgraue bis schwärzliche Färbung grenzt sie gut von der ähnlichen, weißlich gefärbten Herbst – Lorchel ab. Essbar.

Mit 21 Pilzfreunden und drei Hunden waren wir heute eine starke Truppe. Ein Herr aus Hamburg verabschiedete sich schon etwas früher von uns, so dass er auf unseren Erinnerungsfoto leider nicht mehr zu sehen ist. 27. Oktober 2012 im Lankower Holz bei Rehna.

Mit 21 Pilzfreunden und drei Hunden waren wir heute eine starke Truppe. Ein Herr aus Hamburg verabschiedete sich schon etwas früher von uns, so dass er auf unserem Erinnerungsfoto leider nicht mehr zu sehen ist. 27. Oktober 2012 im Lankower Holz bei Rehna.

Regionalinfos auch unter: www.rehna.de

Siehe auch unter: www.pilzverein-rehna.de

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter der Rubrik „Termine“ am Beginn unseres Info – Corners!

13. – 14. Oktober 2012 – Tage der Pilze in Rehna

Tage der Pilze in Rehna

Im Kreuzgang der alten Klosteranlage zu Rehna konnte auch in diesem Jahr wieder eine der größten Pilzausstellungen Norddeutschlands bewundert werden.

Im Kreuzgang der alten Klosteranlage zu Rehna konnte auch im  Jahr 2012 am zweiten Oktoberwochenende  wieder eine der größten Pilzausstellungen Norddeutschlands bewundert werden.

Zum 13. mal luden die Mitglieder des Pilzvereins Heinrich Sternberg Rehna e.V. zu ihren Tagen der Pilze in das Gemäuer der altehrwürdigen Klosteranlage zu Rehna ein. Am 13. und 14. Oktober 2012 konnten im Kreuzgang wieder mehr als 300 Großpilzarten aus heimatlichen Gefilden bewundert werden. Dazu schickte der Vorsitzende des Pilzvereins und Bio – Lehrer der westmecklenburgischen Kleinstadt seine Vereinsmitglieder und Schüler in die Wälder der Umgebung. Einen Tag vorher ging es dann mit vereinten Kräften an den Aufbau einer der größten und sehenswertesten Pilzausstellungen im norddeutschen Raum.

Eröffnet wurden die Tage der Pilze 2012 am Sonnabend, dem 13. Oktober gegen 09.45 Uhr vom Vorsitzenden des Pilzvereins Torsten Richter (Mitte). Links neben ihm sehen wir den Pilzexperten Prof. Dr. Jürgen Schwik und rechts Reinhold Krakow vom Steinpilz - Wismar.

Eröffnet wurden die Tage der Pilze am Sonnabend, dem 13. Oktober 2012, gegen 09.45 Uhr vom Vorsitzenden des Pilzvereins Torsten Richter (Mitte). Links neben ihm sehen wir den Pilzexperten Prof. Dr. Jürgen Schwik und rechts Reinhold Krakow vom Steinpilz – Wismar. Danach starteten wir zunächst zu Exkursionen in die Wälder der Umgebung.

Zu jeder Gruppe gesellte sich mindestens ein Pilzberater oder Experte, der die Führung der jeweiligen Wanderung übernahm. Auch die vom „Steinpilz-Wismar“ und von Reinhold Krakow geführte Pilzwanderung in den Botelstorfer Wald, startete von hier aus und stand gleichfalls im Zusammenhang mit den Tagen der Pilze in Rehna, die von der Wismarer Pilzberatungsstelle b.z.w. dem „Steinpilz – Wismar“ von Anfang an mit begleitet wurden. Ab 10.00 Uhr war auch die Ausstellung im Kreuzgang geöffnet. Gegen 13.00 Uhr fanden sich die ausgehungerten Pilzwanderer wieder im Kloster Rehna ein und konnten sich bei einer von Irena Dombrowa und Petra Nickel vorbereiteten, zünftigen Waldpilzsuppe b. z. w. Pilzpfanne, frischen Waffeln und Kaffee stärken. Viele schauten sich bei dieser Gelegenheit noch für 2 Euro Eintritt eine Pilzausstellung der Superlative an. Es war enorm, was wir hier an diesem Wochenende wieder an Frischpilzmaterial präsentieren konnten.

Zunächst gratulierte aber nicht nur Jonas dem Torsten Richter, denn er feierte vor wenigen Tagen einen runden Geburtstag. Der Steinpilz - Wismar schließt sich dem natürlich an und hofft auf eine gute Zusammenarbeit auch im nächsten halben Jahrhundert!

Zunächst gratulierte aber nicht nur Jonas dem Torsten Richter, denn er feierte vor wenigen Tagen einen runden Geburtstag. Der Steinpilz – Wismar schließt sich dem natürlich an und hofft auf eine gute Zusammenarbeit auch im nächsten halben Jahrhundert!

Bevor es zur eigentliche Ausstellung ging, konnte man sich an großen Schautafeln über die Aktivitäten der Pilzfreunde in den vergangenen Jahren informieren.

Bevor es zur eigentlichen Ausstellung ging, konnte man sich an großen Schautafeln über die Aktivitäten der Pilzfreunde in den vergangenen Jahren informieren.

Am Eingangstresen wurden dann zwei Euro Eintritt fällig und es waren Pilzbücher und Kalender im Angebot.

Am Eingangstresen wurden dann zwei Euro fällig und es waren Pilzbücher und Kalender im Angebot.

In der Eingangsecke begrüßten den Besucher wie immer kleine Pilzbäume mit den verschiedensten Porlingen.

In der Eingangsecke begrüßten den Besucher wie immer kleine Pilzbäume mit verschiedensten Porlingen.

Unzählige Fliegenpilze und viele beliebte Röhrlinge eröffneten den Reigen der Großpilze bis tief in den den Kreuzgang hinein.

Unzählige Fliegenpilze und viele beliebte Röhrlinge eröffneten den Reigen der Großpilze, der sich bis tief in den Kreuzgang hinein zog.

Pilzberaterin Irena Dombrowa erläuterte bei einer Führung besonders die Verwertbarkeit und Zubereitungmöglichkeiten der wichstgsten Speisepilze und was beachtet werden muss, um sie nicht mit ähnlichen Giftpilzen zu verwechseln.

Pilzberaterin Irena Dombrowa erläuterte bei einer Führung besonders die Verwertbarkeit und Zubereitungmöglichkeiten der wichtigsten Speisepilze und was beachtet werden muss, um sie nicht mit ähnlichen Giftpilzen zu verwechseln.

von besonderem Interesse sind auch immer wieder die Vertreter er Sprödblättler, also der Täublinge und Milchlinge.

Besonders Interessant sind auch immer wieder die Vertreter der Sprödblättler, also die Täublinge und Milchlinge.

So mancher verbrachte viel Zeit in unserer Ausstellung und schaute sich einzelne Arten besonders gut an.

So mancher verbrachte viel Zeit in der Ausstellung und schaute sich einzelne Arten besonders gut an.

Gewaltig wirkt auch die Ausstellungsfläche der vielen Holtpilze wie Porlinge und Schichtpilze. Sie wurden teilweise mit Axt und Säge geerntet.

Gewaltig wirkt auch die Ausstellungsfläche der vielen Holzpilze wie Porlinge und Schichtpilze. Sie wurden teilweise mit Axt und Säge geerntet.

Der bärtige Herr in der Bildmitte ist Mathias Krause vom Rehnaer Pilzverein, so zu sagen der gute Geist mit direktem Draht nach oben, denn er ist Organist und Diakon des kleinen, mecklenburgischen Städtchens.

Der bärtige Herr in der Bildmitte ist Mathias Krause vom Pilzverein, so zu sagen der gute Geist mit direktem Draht nach oben. Immer gut gelaunt und sein hintersinniger Humor ist legendär. Außerdem ist er Organist und Diakon seiner Kirchgemeinde. Er steuerte einige besonders schöne Fundstücke bei.

Zum Beispiel diese seltenen und wunderschönen Adonis - Helmlinge (Mycena adonis). Rote Liste 4 = potentiel gefährdet.

Zum Beispiel diese seltenen und wunderschönen Adonis – Helmlinge (Mycena adonis). Rote Liste 4 = potentiel gefährdet.

Das absolute Highlight der 13. Tage der Pilze war allerdings der Leuchtende Saftporling (Pycnoporellus fulgens). Die sehr seltene Art hat sich im Zuge der Klimaerwärmung nordwärts ausgebreitet und mit diesem Fund die Ostsseeküste erreicht. Erstnachweis für MV und möglicherweise der bisher nördlichste Fund dieser Art in Deutschland.

Das absolute Highlight der 13. Tage der Pilze war allerdings der Leuchtende Orangeporling (Pycnoporellus fulgens). Die sehr seltene Art hat sich im Zuge der Klimaerwärmung nordwärts ausgebreitet und mit diesem Fund die Ostseeküste erreicht. Erstnachweis für MV und möglicherweise auch der bisher nördlichste Fund dieser Art in Deutschland.

Kein Wunder, das beim Anblick einer solchen Rarität beim Vorstitzenden des Pilzvereins Torsten Richter Freude aufkommt und der Pilz zum beliebten Fotomotiv wurde.

Kein Wunder, das beim Anblick einer solchen Rarität beim Vorstitzenden des Pilzvereins Freude aufkommt und der Pilz zum beliebten Fotomotiv wurde.

Wähdrend die meisten Besucher den Wert dieses Super - Fundes nicht einschätzen können, kommen dieses Pilzexperten aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Es sind Gäste aus Schleswig Holstein, die sich ebenfalls intensiver mit der Pilzkunde beschäftigen.

Während die meisten Besucher den Wert dieses Super – Fundes nicht einschätzen können, kommen diese Pilzexperten aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Es sind, neben Torsten Richter, Gäste aus Schleswig Holstein, die sich ebenfalls intensiver mit der Pilzkunde beschäftigen.

Auch die wichtigsten Giftpilze, so wie diese wunderschönen Pantherpilze konnten hier bewundert werden.

Auch die wichtigsten Giftpilze, so wie diese wunderschönen Pantherpilze, konnten hier bewundert werden.

Vorsicht ist auch bei den großen Schirmpilzen geboten, denn es gibt in Gewächshäusern, auf Kompost und Gartenabfällen u.s.w. den Gift - Riesenschirmpilze. Hier sehen wir ihn (die beiden linken Exemplare) im Vergleich zum Parasol. Typisch für den giftigen sind weißer Stiel mit einer dicken, gerandeten, dunklen Stielknolle und grobe braune Schuppen auf dem Hut mit weißlichen Untergrund.

Vorsicht ist auch bei den großen Schirmpilzen geboten, denn es gibt in Gewächshäusern, auf Kompost, Gartenabfällen u. s. w. den Gift – Riesenschirmpilz. Hier sehen wir ihn (die beiden linken Exemplare) im Vergleich zum Parasol. Typisch für den giftigen sind weißer Stiel mit einer dicken, gerandeten, dunklen Stielknolle und grobe, braune Schuppen auf dem Hut mit weißlichen Untergrund.

Auch diesesmal gab es wieder den Schülerwettbewerb im Pilze zeichnen. Hier konnte jeder seinen Lieblingsbildern eine Stimme geben.

Auch dieses mal gab es wieder einen Schülerwettbewerb im Pilze zeichnen. Hier konnte jeder Besucher den drei besten Arbeiten in einer Wahlbox seine Stimme geben.

Eine weitere Staffelei zeigt wundervolle Fotoarbeiten des Naturfotografen Christoph Völzer. Es ist auch ein Kalender für 2013 mit einigen seiner Fotos beim Rehnaer Pilzverein oder im Steinpilz - Wismar erhältlich

Eine weitere Staffelei zeigt wundervolle Fotoarbeiten des Naturfotografen Christoph Völzer. Es ist auch ein Kalender für 2013 mit einigen seiner schönsten Fotos beim Rehnaer Pilzverein oder im Steinpilz – Wismar erhältlich.

Für das leibliche Wohl sorgten wieder ganz vorzüglich Petra Nickel und Irena Dombrowa. Vorzüglich waren auch ihre Speisen wie z. B. Waldpilzsuppe und Pilzpfanne. Nebemn einige anderen Walpilzen waren diesesmal hauptsächlich schmackhafte Pappel - Ritterlinge und Stockschwämmchen darin enthalten.

Für das leibliche Wohl sorgten wieder ganz vorzüglich Petra Nickel und Irena Dombrowa. Vorzüglich waren auch ihre Speisen, wie z. B. Waldpilzsuppe und Pilzpfanne. Neben einigen anderen Walpilzen waren dieses mal hauptsächlich schmackhafte Pappel – Ritterlinge und Stockschwämmchen darin enthalten.

Unterstützung erfuhr diese aufwendige Veranstaltung auch von einem der besten Pilzkenner Deutschlands, Herrn Prof. Dr. Jürgen Schwik und dem Pilzberater Alexander Glomb sowie zahlreichen Förderern und Sponsoren, die auf einer Tafel am Eingang der Pilzausstellung mit Dank gewürdigt wurden.

Ganz besonders Bedanken möchten sich die Rehnaer Pilzfreunde bei Prof. Dr. Jürgen Schwik, der von Anfang an mit seinem umfangreichen Fachwissen die Tage der Pilze begleitet hat. Leider zieht er in kürze von Mecklenburg nach Sachsen und war höchstwahrscheinlich das letzte mal mit dabei.

Ganz besonders Bedanken möchten sich die Rehnaer Pilzfreunde bei Prof. Dr. Jürgen Schwik (rechts, neben Torsten Richter), der von Anfang an mit seinem umfangreichen Fachwissen die Tage der Pilze begleitet hat. Leider zieht er in kürze von Mecklenburg nach Sachsen und wird höchstwahrscheinlich das letzte mal mit dabei gewesen sein. Lieber Jürgen, du wirst uns sehr fehlen! 

Nähere Informationen auch unter: www.pilzverein-rehna.de

13. Oktober 2012 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch den Botelstorfer Wald

Am Sonnabend, dem 13. Oktober 2012, waren wieder alle Pilzfreunde, die Interesse an einer geführten Pilzlehrwanderung mit anschließendem Besuch einer der größten und beeindruckendsten Pilzausstellungen Norddeutschlands, im Kreuzgang der mittelalterlichen Klosteranlage zu Rehna hatten, ganz herzlich eingeladen. Treffpunkt war um 08.45 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße. Mit den vorhandenen Autos fuhren wir von hier aus in die westmecklenburgische Kleinstadt Rehna. Am dortigen Langen Haus warteten bei unserer Ankunft bereits viele weitere Pilzfreunde. Im Zusammenhang mit den Tagen der Pilze, war hier zentraler Treff zu den heutigen Wanderungen. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorsitzenden des hiesigen Pilzvereins Heinrich Sternberg Rehna e.V., Torsten Richter, wurden mehrere Exkursionsgruppen gebildet, immer in Begleitung eines pilzkundigen Wanderführers. Unsere Gruppe fuhr in den Botelsdorfer Wald. Nach der Rückkehr bestand die Möglichkeit, sich im Rahmen der „13. Tage der Pilze“ die erwähnte Pilzschau anzusehen. An einem Imbissstand boten Petra Nickel und Irena Dombrowa herzhafte Pilzgerichte, Kaffee und frische Waffeln an.

Gegen 09.45 Uhr begrüßte der Vorsitzende des Rehnaer Pilzvereins, Torsten Richter (Mitte), alle Pilzfreunde auf dem Parkplatz hinter dem Langen Haus. Rechts neben ihn Prof. Dr Jürgen Schwik und linker Hand Reinhold Krakow vom Steinpilz-Wismar.

Gegen 09.45 Uhr begrüßte der Vorsitzende des Rehnaer Pilzvereins, Torsten Richter (Mitte), alle Pilzfreunde auf dem Parkplatz hinter dem Langen Haus. Links neben ihm der Hobby – Mykologe Prof. Dr. Jürgen Schwik und rechts von ihm Reinhold Krakow vom Steinpilz-Wismar.

Im Botelstorfer Wald angelangt erwarteten und hauptsächlich viele Streuzersetzer und Stubbenpilze. Hier sehe wir die minderwertigen Ziegelroten Schwefelköpfe (Hypholoma sublateritium). Sie stehen im Wert zwischen dem giftigen Grünblättrigen und dem vorzüglichen Graublättrigen Schwefelkopf. Standortfoto.

Im Botelstorfer Wald angelangt, erwarteten uns hauptsächlich viele Streuzersetzer und Stubbenpilze. Hier sehen wir die minderwertigen Ziegelroten Schwefelköpfe (Hypholoma sublateritium). Sie stehen im Wert zwischen dem giftigen Grünblättrigen und dem vorzüglichen Graublättrigen Schwefelkopf. Standortfoto.

Längst der Waldwege gab es immer wieder Trupps der markannten Herbstlorchel (Helvella crispa). Sie kann in den Sammelkorb für Speisepilze gelegt werden.

Längst der Waldwege gab es immer wieder Trupps der markanten Herbstlorchel (Helvella crispa). Sie kann in den Sammelkorb für Speisepilze gelegt werden.

Ein Glückssymbol sind die schicken Roten Fliegenpilze (Amanita muscaria). Sie wurden besonders in früheren Zeiten aufgrund ihrer berauschenden Wirkung zu Betäuben von Fliegen genutzt, die anschließend taumelnd ofer gelämt eins mit der Fliegeklpatsche bekamen. Diese bereichern nun unsere Pilzausstellung.

Ein Glückssymbol sind die schicken Roten Fliegenpilze (Amanita muscaria). Sie wurden besonders in früheren Zeiten aufgrund ihrer berauschenden Wirkung zum Betäuben von Fliegen genutzt, die anschließend taumelnd oder flugunfähig mittels einer Fliegenklatsche erledigt werden konnten. Diese Pilze werden allerdings unsere Ausstellung bereichern.

Röhrlinge waren allerdings in diesem Waldstück heute Mangelware, um so mehr freute man sich, wenn vereinzelten Derben Rotfüßchen, Gold - Röhrlingen, Ziegelippen und Steinpilzen hier und da die eine oder andere Marone (Xerocomus badius) auftauchte.

Röhrlinge waren in diesem Waldstück heute Mangelware, um so mehr freute man sich, wenn neben vereinzelten Derben Rotfüßchen, Gold – Röhrlingen, Ziegenlippen und Steinpilzen, hier und da auch die eine oder andere Marone (Xerocomus badius) im Fichtenwald auftauchte.

Wie eingangs schon erwähnt, gab es viele Stubbenpilze. Neben Stockschwämmchen und Hallimasch, besonders zahlreich giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Standortfoto.

Wie eingangs schon erwähnt, gab es viele Stubbenpilze. Neben Stockschwämmchen und Hallimasch, besonders zahlreich giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Sie wuchern fast ganzjährig an Laub- und Nadelholz. Standortfoto.

Ausschließlich an Nadelholz und im Winterhalbjahr finden wir den vorzüglich schmeckenden Graublättrigen Schwefelkopf (Hypholoma capnoides). Er besitz weiliche Stiele, die nach unten bräunlich werden, graue Lamellen und milden Geschmack, während der Grünblättrige (H. fasciculare), die beiden rechts, schwefelgelbe Stiele, grünliche Lamellen und buitteren Geschmack besitzen.

Ausschließlich an Nadelholz im Winterhalbjahr finden wir den vorzüglich schmeckenden Graublättrigen Schwefelkopf. Er besitz weißliche Stiele, die nach unten bräunlich werden, graue Lamellen und milden Geschmack, während der Grünblättrige Schwefelkopf (die beiden rechten Exemplare) schwefelgelbe Stiele, grünliche Lamellen und bitteren Geschmack aufweisen.

Der Herbst ist auch die Hohe Zeit vieler elegannter Helmlinge, so wie hier der wunderschöne Buntstielige Helmling (Mycena inclinata) an Laubholzstubben. Kein Speisepilz.

Der Herbst ist auch die Hohe Zeit vieler eleganter Helmlinge, so wie hier der Buntstielige Helmling (Mycena inclinata), der in dichten Büscheln an Laubholzstubben vorkommt. Kein Speisepilz.

Vom echten Steinpilz (Boletus edulis) soll es auch eine weiße Albinoform geben. In diesem Falle war der junge Fruchtkörper allerdings noch völlig mit Buchenlaun bedeckt und hat noch keine bräunlichen Farbpigmente gebildet. Er wurde nur aus Zufall endeckte, da neben ihm ein großer Bruder stand.

Vom Echten Steinpilz (Boletus edulis) soll es auch eine weiße Albino – Form geben. In diesem Falle war der junge Fruchtkörper allerdings noch völlig mit Buchenlaub bedeckt und hat noch keine bräunlichen Farbpigmente bilden können, was erst bei Tageslicht geschieht. Er wurde nur aus Zufall entdeckt, da neben ihm ein großer Bruder stand.

Ein abschließendes Gruppenfoto kam heute leider nicht zu stande, deshalb soll diese Foto den kleinen Bericht von unserer Pilzwanderung durch den Botelstorfer Wald beschließen. Aufgenommen wurde es kurz nach der Ankunft von unserer Pilzwanderung während einer Pilzberatung auf dem Hof der alten Klosteranlage zu Rehna am 13. Oktober 2012.

Ein abschließendes Gruppenbild kam heute leider nicht zustande, deshalb soll dieses Foto den kleinen Bericht von unserer Pilzwanderung durch den Botelstorfer Wald beschließen. Aufgenommen wurde es kurz nach Ankunft in Rehna während einer Pilzberatung auf dem Hof der alten Klosteranlage am 13. Oktober 2012.

Fliegenpilze sind nicht nur ein Schmuck unserer Wälder, sonder auch ein Glückssymbol. Dieses stammen aus dem Botelsdorfer Wald und bringen Farbe in die große Pilzausstellung im Kreuzgang der Klosteranlage zu Rehna.

Fliegenpilze sind nicht nur ein Schmuck unserer Wälder, sondern auch ein Glückssymbol. Sie brachten auch in diesem Jahr wieder Farbe in die große Pilzausstellung im Kreuzgang der Klosteranlage zu Rehna, die im Anschluss an unserer Wanderung wieder zu bewundern war.

Weitere Informationen auch unter: www.pilzverein-rehna.de

Und wann geht es wieder von Wismar aus in die Pilze? – Siehe unter „Termine“, gleich zu Beginn unseres Info – Corners.

06. Oktober 2012 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereinsexkursion durch den Segeberger Forst

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Günter und Dorothee Meissner haben uns zu sich nach Bark in Schleswig Holstein eingeladen um mit uns eine Exkursion duch ihren "Hauswald", dem Segeberger Forst zu unternehmen. Wir nehmen die Enladung gerne an und wollen heute zu ihnen fahren. Dieses Bild entstand am 06. August 2011 auf einer Pilzwanderung bei Mankmoos.

Diese Pilzfreunde aus Schleswig Holstein haben uns zu sich eingeladen, um mit uns eine Exkursion duch ihren „Hauswald“, dem Segeberger Forst, zu unternehmen. Heute war es soweit. Hier sehen wir sie mit Riesenpfifferlingen auf einer Pilzwanderung am 06. August 2011 im Wald bei Mankmoos.

Am Sonnabend, dem 06. Oktober 2012, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. ganz herzlich zu einer Stippvisite nach Schleswig Holstein eingeladen. Mit zwei Autos, besetzt mit sechs Pilzfreunden, fuhren wir kurz nach 08.00 Uhr vom Parkplatz gegenüber dem Zeughaus in Richtung Bad Segeberg. Wir wollten unter Führung der Gastgeber, einen Teil des Segeberger Forstes kennen lernen und nach Pilzen durchstöbern. Es handelt sich hier in erster Linie um saure, abwechslungsreiche Nadelwälder auf sehr sandigen Böden. Zu dieser Jahreszeit eigentlich eine gute Adresse. Gegen 09.30 Uhr erreichten wir das Grundstück unserer Gastgeber und wenige Minuten später starteten wir bei strömenden Regen von hier aus in den Segeberger Forst. Der Regen begleitete uns zunächst weiter und erst am frühen Nachmittag lockerte die Bewölkung auf und die Sonne zeigte sich. Bei dem Pilzreichtum, der uns hier empfing, störte uns das nasse Wetter kaum und wir erlebten die bisher mit Abstand erfolgreichste Vereinsexkursion in diesem Jahr. Dominant waren Maronen, aber auch einige wunderbare Steinpilze und Pfifferlinge waren neben vielen anderen Arten vertreten. Für den normalen Pilzsammler ein wahres Paradies. Moosreich mit Fichten, Kiefern, Lärchen und Douglasien in unterschiedlicher Altersstruktur und an den Wegen teils gesäumt von Birken, Buchen und Eichen.

Gleich zu Beginn leuchteten uns einige Büschel des fast schneeweißen Weißen Raslings (Lyophyllum conatum) an. Sie können das Erbgut verändern und sollten als Speisepilz gemieden werden. Standortfoto im Segeberger Forst.

Gleich zu Beginn leuchteten uns einige Büschel des fast schneeweißen Weißen Raslings (Lyophyllum connatum) an. Sie können das Erbgut verändern und sollten als Speisepilz gemieden werden. Standortfoto im Segeberger Forst.

Wenige Meter danneben diese Schleierlinge, wahrscheinlich aus der Gruppe um Cortinarius anomalus.

Wenige Meter daneben diese Schleierlinge, wahrscheinlich aus der Gruppe um Cortinarius anomalus.

Fast an gleicher Stelle im Schatten alter Buchen und fast zu übersehen standen diese düsteren Gruben - Lorcheln (Helvella lacunosa). Essbar.

Fast an gleicher Stelle, im Schatten alter Buchen und fast zu übersehen, standen diese düsteren Gruben – Lorcheln (Helvella lacunosa). Essbar.

Langsam aber sicher füllten sich die Sammelkörbe mit zahlreichen Maronen - Röhrlingen (Xerocomus badius). Sehr aromatischer, wunderbarer Speisepilz.

Langsam aber sicher füllten sich die Sammelkörbe mit zahlreichen Maronen – Röhrlingen (Xerocomus badius). Sehr schmackhafter und aromatischer Speisepilz.

Mit wasserdichter Regenbekleidung oder aber mit dem Regenschirm ausgestattet, konnte uns der teils kräftige Dauerregen in diesem schönen Wald kaum etwas anhaben.

Mit wasserdichter Regenbekleidung oder aber mit dem Regenschirm ausgestattet, konnte uns der teils kräftige Dauerregen kaum etwas anhaben.

Ein großes Lob gebührt schon jetzt unseren Gastgebern. Sieht das nicht einladend aus? Ein liebevoll arangierte Zwischenstopp mit herzhaften Häppchen an würzger Waldluft, die bekanntlich hungrig macht.

Ein großes Lob gebührt schon jetzt unseren Gastgebern. Noch nie wurden wir vor allem in kulinarischer Hinsicht auf einer Vereinsexkursion so verwöhnt wie heute. Und das war erst der Anfang! Sieht das nicht einladend aus? Ein liebevoll arrangierter Zwischenstopp mit herzhaften Häppchen an würziger Waldluft, die bekanntlich hungrig macht.

Fast hauchdünn geschichtete Landbrotscheiben mit Schmelzkäse und Salami - Häppchen obendrauf.

Fast hauchdünn geschichtete und gewürfelte Schwarzbrotscheiben mit Schmelzkäse und Salami – Häppchen obendrauf.

Oder Käsehäppchen von verschiedenen Schnitt- und Hartkäsesorten mit köstlichen Trauben garniert. Das war einfach lecker und mit Niveau und Stilvoll hergerichtet, fast zu schade für uns einfache Pilzsucher. Wir sagen Danke!

Oder Käsehäppchen von verschiedenen Schnitt- und Hartkäsesorten mit köstlichen Trauben garniert. Das war einfach köstlich! Dazu auch noch Niveau- und Stilvoll hergerichtet, fast zu schade für uns einfache Pilzsucher. Wir sagen Danke!

Dann ging es weiter und dieses Körbchen füllte sich weiter mit den schönsten Maronen.

Dann ging es weiter und dieses Körbchen füllte sich zusehends mit den schönsten Maronen.

Ein strenger Fichtenbegleiter ist der Natternstielige Schneckling (Hygrophorus olivaceoalbus). Er ist essbar.

Ein strenger Fichtenbegleiter ist der Natternstielige Schneckling (Hygrophorus olivaceoalbus). Er ist essbar.

Auch der Eispilz oder Zitterzahn benötigt die Fichte, allerdings nicht als Mykorrhiza - Partner, sondern alte Stümpfe. Als Salat essbar.

Auch der Eispilz oder Zitterzahn (Pseudohydnum gelatinosum) benötigt die Fichte, allerdings nicht als Mykorrhiza – Partner, sondern alte Stümpfe. Als Salat essbar.

Und hier noch ein dritter im Bunde, der ohne die Fichte nicht existieren kann, der Große Schmierling oder auch Kuhmaul (Gomphidius glutinosus) genannt. Hier wieder als Symbiosepartner. Guter Speisepilz.

Und hier noch ein dritter im Bunde, der ohne die Fichte nicht existieren kann, der Große Schmierling oder auch Kuhmaul (Gomphidius glutinosus) genannt. Hier wieder als Symbiose – Partner. Guter Speisepilz.

Und dann kam Jonas mit zwei großen Blätterpilzen zu Pappa, die er noch nicht kannte. Es waren zwei Rotbraune Riesenträuschlinge (Stropharia rugosoannulata). Sie wuchsen auf Holzhäcksel. Gute Speisepilze.

Und dann kam Jonas mit zwei großen Blätterpilzen zu Papa, die er noch nicht kannte. Es waren zwei Rotbraune Riesenträuschlinge (Stropharia rugosoannulata). Sie wuchsen auf Holzhäcksel. Gute Speisepilze.

Einen leicht herben Wohlgeschmack besitzen diese rotmilchenden Fichten - Reizker (Lactarius deterrimus).

Einen leicht herben Wohlgeschmack besitzen diese rotmilchenden und grünfleckenden Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus).

Dann bot Jonas mir diese beiden wunderbaren Steinpilze (Boletus edulis) zum Tausch gegen zwei siamesische Maronen - Röhrlinge an, die ich ihm kurz vorher für meine Ausstellung abgeluxt hatte. Ich konnte nicht wiederstehen.

Dann bot Jonas mir diese beiden wunderbaren Steinpilze (Boletus edulis) zum Tausch gegen zwei siamesische Maronen – Röhrlinge an, die ich ihm kurz vorher für meine Ausstellung abspenstig gemacht hatte. Ich konnte nicht widerstehen.

Wunderschön glänzt dieser Scheidenstreifling (Amanita specc.) im Regen unter einer alten Eiche.

Wunderschön glänzt dieser Scheidenstreifling (Amanita spec.) im Regen unter einer alten Eiche.

Ein wunderschönes Stimmungsbild geben diese büschelig wachsenden Alkalischen Helmlinge (Mycena alcalina) ab. Sie wachsen auf Nadelholzunterlage und besitzen einen aufdringlichen alkalischen Geruch. Ungenießbar. Standortfoto im Segeberger Forst.

Ein wunderschönes Stimmungsbild geben diese büschellig wachsenden, alkalisch riechenden Helmlinge (Mycena spec.) ab. Sie wachsen auf Nadelholzunterlage und besitzen einen aufdringlichen alkalischen Geruch. Ungenießbar. Standortfoto im Segeberger Forst.

Fliegenpilze (Amanita muscaria) wuchsen natürlich auch im Segeberger Forst, diesen habe ich aber auf dem Grundstück unserer Gastgeber unter einer Birke fotografiert, denn wir waren im Anschluß an unsere Exkursion noch zum Mittag und Kaffee in gemütlicher Runde eingeladen.

Fliegenpilze (Amanita muscaria) wuchsen natürlich auch im Segeberger Forst, diesen habe ich aber auf dem Grundstück unserer Gastgeber, unter einer Birke, fotografiert, denn wir waren im Anschluss an unsere Exkursion noch zum Mittagstisch und Kaffee in gemütlicher Runde eingeladen.

Auch diese Olivgrünen Milchlinge (Lactarius turpis) wuchsen unter besagter Birke neben zahlreichen, weiteren Pilzarten auf dem naturnahen Grundstück, einem ehemaligen Bauernhof.

Auch diese Olivgrünen Milchlinge (Lactarius turpis) wuchsen unter besagter Birke neben zahlreichen, weiteren Pilzarten auf dem naturnahen Grundstück, einem ehemaligen Bauernhof.

Wie schon angedeutet, wurden wir fürstlich bewirtet. Zu einem geschmackfoll gedecktem Mittatgstisch gesellte sich ein ebenso geschmackvolles Mittagsmahl, das hier aber leider nur ansatzweise zu erahnen ist.

Wie schon angedeutet, wurden wir fürstlich bewirtet. Auf einem geschmackvoll eingedeckten Mittagstisch wurde ein ebenso geschmackvolles Mittagsmahl, das hier aber leider nur ansatzweise zu erahnen ist, serviert. Es gab u.a. Rindergulasch nach Art des Hauses mit Pellkartoffeln und/oder Nudeln.

Zum Kaffee gab es eigens für uns selbstgebacken Apfel- und Pflaumenkuchen, nach dem man sich alle zehn Finger lecken konnte. Einfach köstlich!

Zum Kaffee gab es selbstgebacken Apfel- und Pflaumenkuchen, nach dem man sich im wahrsten Sinne des Wortes alle zehn Finger lecken konnte. Einfach köstlich!

Unser Abschlußfoto entstand folglich nicht im Wald sondern auf dem Gelände unserer Gastgeber. Ich Denke, alle sind sich einig. Es war die schönste und beeindruckenste Vereinsexkursion in diesem Jahr und auch darüber hinaus. Liebe Bad Segeberger Pilzfreunde, wir Danken euch von ganzem Herzen für diesen wunderschönen Tag, den wir alle so schnell nicht vergessen werden! 06.Oktober 2012.

Unser Abschlussfoto entstand folglich nicht im Wald sondern auf dem Gelände unserer Gastgeber. 06.Oktober 2012.

Liebe Pilzfreunde aus Bad Segeberg, ich Denke, im Namen aller Teilnehmer Schreiben zu können, es war eine der schönsten Vereinsexkursionen, die wir bisher erlebt haben. Daran konnte auch der Regen nichts ändern. Die fürsorgliche Bewirtung und Führung durch den Wald waren einmalig und gebühren höchstes Lob und ein großes Dankeschön. Auch die Pilzkörbe füllten sich zum ersten mal in diesen Jahr mit den schönsten Speisepilzen. Wir werden diesen 06. Oktober 2012 so schnell nicht vergessen und freuen uns auf ein wiedersehen irgendwann auf einer unserer nächsten Wanderungen.

Wann findet unsere nächste Vereinsexkursion statt? – Siehe unter Termine, gleich zu Beginn unseres Info – Corners!

28. – 30. September 2012 – Großpilzausstellung in Wismar

20. Großpilzausstellung in Wismar

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vom 28. – 30. September 2012 fand zum 20. mal nach der Wende in der Hansestadt Wismar eine Großpilzausstellung statt. Angefangen hat alles im Jahre 1990, als das neu gegründete Umweltamt der Hansestadt an mich heran trat, mit der Bitte, in den damaligen Räumlichkeiten dieser Behörde, in der Bademutterstraße, eine größere Pilzausstellung mit zu organisieren und mit meinem Fachwissen zu betreuen. Da die Schaufensterausstellung der Pilzberatungsstelle damals gerade einmal für ca. 30 Pilzarten Platz bot, reizte mich diese Aufgabe in besonderem Maße. In der Folge wurde die städtische Pilzberatungsstelle, die ich leitete, dem Umweltamt angegliedert und jedes Jahr im Herbst gab es eine Fortsetzung dieser Großpilzschau. Anstatt im Umweltamt, fand die große Pilzausstellung in den folgenden drei Jahren unter freiem Himmel, im Bereich der Fußgängerzone und direkt vor unserer damaligen Pilzberatungsstelle auf dem heutigen Rudolf Karstadt Platz statt.

Pilzausstellung in der Fußgängerzone im Jahr 2003.

Pilzausstellung in der Fußgängerzone im Jahre 1993.

Dieser Umstand hatte allerdings den Nachteil, dass wir Wind und Wetter ausgesetzt waren. Als uns schließlich bei einem Gewittersturm mit Hagel fast sämtliche Pilze vom Winde verweht wurden, durften wir für unsere Großpilzausstellung in den Folgejahren, bis 2001, den Schulungsraum im Wismarer Rathaus, Raum 28, nutzen.

Pilzausstellung im Jahre 2001 im Raum 28 des Wismarer Rathauses mit Unterstützung des Umweltamtes.

Pilzausstellung im Jahre 2001 im Raum 28 des Wismarer Rathauses. Organisiert vom städtischen Umweltamt, dem damals die Pilzberatungsstelle zugeordnet war.

In den folgenden zwei Jahren kam es zu einer Unterbrechung, da die Hansestadt Wismar die Pilzberatung einsparte und ich dadurch „arbeitssuchend“ wurde. Als ich die Pilzberatungsstelle unter dem Namen „Steinpilz – Wismar“ mit eigenen Mitteln und der sogannten „Ich AG“ – Förderung der Bundesagentur für Arbeit, aus reiner Privatinitiative heraus im August 2003 neu gründete, wurde wieder an diese Tradition angeknüpft und unsere Großpilzausstellung findet seit dem in den Räumlichkeiten des Mykologischen Informationszentrums, in der ABC Straße 21, statt.

1. Ausstellung in den Räumlichkeiten des heutigen Mykologischen Informationszentrums Steinpilz-Wismar, in der ABC Strasse 21, im Jahre 2004.

1. Ausstellung in den Räumlichkeiten des Mykologischen Informationszentrums Steinpilz-Wismar, in der ABC Straße 21. Es ist die 13. in der Reihenfolge. September 2004.

Pilzausstellungen hat es aber auch schon zu tiefster DDR – Zeit in Wismar gegeben. Die damalige Kreisbeauftragte für Pilzaufklärung, Annalotte Heinrich und der Ortsbeauftragte Fritz Wöhlke, führten diese in den 1950er und wahrscheinlich auch in den 1960er Jahren in den Räumen des damaligen Kulturbundes der DDR durch.

Kreisbeauftragte für Pilzaufklärung Annalotte Heinrich in den 1960er Jahren während einer Pilzwanderung und Erläuterungen zum Schwefelporling. In der Mitten sehen wir unseren noch heute sehr aktiven Pilzfreund Hans - Jürgen Wilsch in jungen Jahren.

Die Kreisbeauftragte für Pilzaufklärung Annalotte Heinrich (links) in den 1960er Jahren während einer öffentlichen Pilzlehrwanderung. In der Mitte sehen wir unseren noch heute sehr aktiven Pilzfreund Hans – Jürgen Willsch in jungen Jahren.

Zum Programm

Die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. waren an den Vortagen in den verschiedensten Wäldern, Parkanlagen, Wiesen und anderen Lebensräumen unserer Region reichlich fündig geworden und hatten viele Frischpilze organisiert, die dann zunächst in mehreren Kühlschränken deponiert und frisch gehalten wurden.

Am 25. September war ich den ganzen Tag mit Pilzfreundin Helga Wölke unterwegs in der Dobbertiner Seenlandschaft. Hier sehen wir sie mit einem Flockenstieligen Hexen - Rährling. Es sollten noch viele weitere folgen.

Am 25. September war ich den ganzen Tag mit Pilzfreundin Helga Wöhlke in der Dobbertiner Seenlandschaft unterwegs. Hier sehen wir sie mit einem Flockenstieligen Hexen – Röhrling. Es sollten noch viele weitere folgen.

Am 26.09. fuhr ich alleine in die Wälder bei Mestlin und Goldberg. Da Steinpilze Mangelware waren, freute ich mich um so mehr, als ich im Buchenwald bei Mestlin eine kleine Gruppe von ihnen fand. Was wäre eine Pilzausstellung im "Steinpilz" ohne Steinpilze!. Standortfoto.

Am 26.09. fuhr ich alleine in die Wälder um Mestlin und Goldberg. Da Steinpilze Mangelware waren, freute ich mich um so mehr, als ich im Buchenwald bei Mestlin eine kleine Gruppe von ihnen fand. Was wäre eine Pilzausstellung im „Steinpilz“ ohne Steinpilze! Standortfoto.

An einer Waldkannte am Woseriner See fand ich diese wunderbaren Braunen Leder - Täublinge (Russulla integra). Sie wachsen unter Kiefern und sind gute Speisepilze. Standortfoto am 26.09.2012.

An einer Waldkannte am Woseriner See fand ich diese wunderbaren Braunen Leder – Täublinge (Russula integra). Sie wachsen unter Kiefern und sind gute Speisepilze. Standortfoto am 26.09.2012.

Die angrenzende Trockenrasenfläche war übersätt mit Pilzen. Dabei fielen besonders zahlreiche weiße Punkte ins Auge, die sich als die seltenen Gedrungenen Champignons (Agaricus spissicaulis) erwiesen. Es waren aber auch viele Acker - Schirmpilze unter den weißen Punkten auf der Wiese. Standortfoto.

Die angrenzende Trockenrasenfläche war übersät mit Pilzen. Dabei fielen besonders zahlreiche weiße Punkte ins Auge, die sich als die seltenen Gedrungenen Champignons (Agaricus spissicaulis) erwiesen. Es waren aber auch viele Acker – Schirmpilze unter den weißen Punkten auf der Wiese. Standortfoto 26.09.2012.

Wunderschön und auch nicht alltäglich zu finden sind diese Zinnoberroten Körnchenschirmlinge (Cystaderma terrei). Sie standen im feuchten Kiefernwald der Dobbertiner Seenlandschaft. Rote Liste 3 = gefährdet. Standortfoto.

Wunderschön und auch nicht alltäglich zu finden sind diese Zinnoberroten Körnchenschirmlinge (Cystoderma terrei). Sie standen im feuchten Kiefernwald der Dobbertiner Seenlandschaft. Rote Liste 3 = gefährdet. 

Auch Vereinsmitglieder aus Hamburg besorgten uns unverhofft einige Pilze, die sie in einem Wald bei Ratzeburg sammelten und liebevoll in Moos gebettet zu uns brachten. Wir möchten uns bei euch ganz herzlich bedanken, denn es waren auch Arten wie Herbsttropeten dabei, die wir nicht gefunden hatten.

Auch Vereinsmitglieder aus Hamburg besorgten uns unverhofft einige Pilze, die sie in einem Wald bei Ratzeburg sammelten und liebevoll in Moos gebettet zu uns brachten. Wir möchten uns bei euch ganz herzlich bedanken, denn es waren auch Arten wie Herbsttrompeten oder Orangebecherlinge dabei, die wir nicht gefunden haben.

Am 27.09. waren nicht nur die Hamburger unterwegs, sondern zahlreiche Pilzfreund der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar, so auch Peter Kofahl und Thomas Harm (von links). Wie mann sieht wurden auch sie reichlich fündig und brachten neben vielen anderen Arten auch herrliche Riesenschirmpilze mit.

Am 27.09. waren nicht nur die Hamburger unterwegs, sondern zahlreiche Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar, so auch Peter Kofahl und Thomas Harm (von links). Wie man sieht, wurden auch sie reichlich fündig und brachten neben vielen anderen sehenswerten Arten auch herrliche Riesenschirmpilze mit.

Ab Donnerstag begannen Ulrich Klein und ich mit dem Aufbau unserer Frischpilzausstellung und die Eröffnung fand am Freitag, dem 28. September 2012, um 14.00 Uhr statt. Dazu waren alle Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste sowie Besucher ganz herzlich eingeladen. Für alle Helfer, die zum Gelingen dieser Pilzausstellung beitrugen, wurde als Dankeschön von Irena zum Imbiss in gemütlicher Runde geladen.

Besonders gefreut habe ich mich auch über diesen liebevoll zusammengestellten Blumenstrauss, den mir Angelika Boniakowski zusammen mit ihrem Mann zum 20. Jubliläum überreichte. Ich bedanke mich ganz herzlich!

Besonders gefreut habe ich mich über diesen liebevoll zusammengestellten Blumenstrauß, den mir Angelika Boniakowski zusammen mit ihrem Mann anlässlich unseres 20 jährigen Jubiläums überreichte. Ich bedanke mich bei euch ganz herzlich und wünsche uns allen für die nächsten 20 Jahre gefüllte Körbe.

Irena bittet zum Imbiss. Sie ist wirklich die Gute Seele des Steinpilz Wismar, ohne deren Fleiß und Einfallsreichtum im Hinblick auf das drum herum und das leibliche Wohl der Steinpilz - Wismar nur ein Steinpilzchen.

Irena bittet zum Imbiss. Sie ist wirklich unsere gute Seele, denn ohne ihren Fleiß und ihrem Einfallsreichtum im Hinblick auf das drum herum und das leibliche Wohl, wäre der Steinpilz – Wismar nur ein kümmerliches Steinpilzchen.

Die Ausstellung war zu folgenden Zeiten geöffnet:

Freitag, der 28.09.2012 von 14.00 – 18.00 Uhr

Sonnabend, der 29.09.2012 von 10.00 – 18.00 Uhr

Sonntag, der 30.09.2012 von 10.00 – 18.00 Uhr

Der Eintrittspreis für die Ausstellungsbesichtigung betrug 2.00 €.

Da wir den Eintrittspreis für unsere große Ausstellung auf 2 Euro angehoben haben, war das gedrdängel zwar nicht si dicht wie in den Vorjahren, dafür kamen aber vorwiegend Leute, die wirkliches Interesse an einer vielfältigen Pilzsschau hatte.

Da wir den Eintrittspreis für unsere große Ausstellung auf 2 Euro angehoben haben, war das Gedränge zwar nicht so dicht wie in den Vorjahren, dafür kamen aber vorwiegend Leute, die ein wirkliches Interesse an einer vielfältigen Pilzschau hatten.

Viele sind bei einer solchen Artenfülle natürlich überfordert und können kaum glauben, dass es so viele unterschiedliche Arten gibt. Dabei haben wir wirklich nur einen kleinen Bruchteil der heimischen Pilzflora auf unseren Flächen zu liegen.

Viele sind bei einer solchen Artenfülle überfordert und können kaum glauben, dass es so viele unterschiedliche Pilze gibt. Dabei haben wir wirklich nur einen kleinen Bruchteil der heimischen Pilzflora auf unseren Flächen zu liegen.

Immerhin war am Sonntag auch die kleinste Lücke geschlossen und wir kamen auf 283 Arten. Mehr ging wirklich kaum noch oder wir hätten Anbauen müssen.

Immerhin war am Sonntag auch die kleinste Lücke geschlossen und wir kamen auf 283 Arten. Mehr ging wirklich kaum noch oder wir hätten Anbauen müssen.

Es gab natürlich auch wieder einen Imbissstand vor dem „Steinpilz“, an dem unsere fleißigen Hobbyköche und Bäcker herzhafte Pilzgerichte zum Verkosten und Sattessen, Kaffee, frisch gebackene Waffeln und so manch andere Überraschung anboten.

Pilzfreund Hans Jürgen Wilsch entfacht das Grillfeuer für unseren Dreibock für unsere herzhafte Waldpilzsuppe nach Art des Hauses.

Pilzfreund Hans Jürgen Willsch entfacht das Grillfeuer für unseren Dreibock. Es gibt wieder  herzhafte Waldpilzsuppe nach Art des Hauses.

Irena begrüßt Tante Gerdi aus Wismar, die sich immer sehr auf unseren Imbiss freut und Klaus Warning mit seiner Frau, die uns aus Bützow besucht haben.

Irena begrüßt Tante Gerdi aus Wismar, die sich immer sehr auf unseren Imbiss freut und Klaus Warning mit seiner Frau, die uns aus Bützow besucht haben.

Und dann ging es an unserem Imbissstand zwei Tage rund. Pilzsuppe uns Pilzsoljanka, Reispilzpfanne mit Hänchenkeule, Schwefelporlingspfanne und natürlich unsere frischen Waffeln waren wieder der Renner.

Und dann ging es an unserem Imbissstand zwei Tage rund. Pilzsuppe und Pilzsoljanka, Reispilzpfanne mit Hänchenkeule, für Vegetarier Schwefelporlingspfanne und natürlich unsere frischen Waffeln waren wieder der Renner.

Hier sehen wir noch mal Tante Gerdi (links), die seit Jahren keinen Imbiss ausläßt und rechts neben ihr Inge Schellbach. Sie angagiert sich viele Jahre ehrenamtlich im sozialen Bereich und ist zur TZeit besonders in der Albanienhilfe des Christlichen Hilsvereins Wismar e.V. aktiv. Als sie merkte, dass es enge bei Irena am Imbisstand wurde, sprang sie wie schon oft in früheren Jahren spontan ein.

Hier sehen wir noch mal Tante Gerdi (links), die seit Jahren keinen Imbiss auslässt und rechts neben ihr Inge Schellbach. Sie engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich im sozialen Bereich und ist zur Zeit besonders in der Albanienhilfe des Christlichen Hilfsvereins Wismar e.V. aktiv. Als sie merkte, dass bei Irena Not am Mann war, sprang sie, wie schon oft in früheren Jahren, sofort ein, um uns zu Unterstützen. Vielen herzlichen Dank!

Herzlichen Dank gilt an dieser Stelle auch allen Helfern, die zum Gelingen der 20. Großpilzausstellung beitrugen. Insbesondere den Pilzfreunden der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V.. Mit dem Gesamtergebnis der Einnahmen zum Erhalt des „Steinpilz – Wismar“ können wir zufrieden sein, denn wir haben das Vorjahresergebnis sogar noch übertroffen. Das ist bei der äußerst schwachen Pilzsaison auch bitter nötig, denn der Winter ist lang. Dank gilt auch ganz besonders der regionalen Presse sowie dem Wismar – Fernsehen für ihre Hinweise und Vorankündigungen auf unsere Pilzschau.

Die Ganzjahresausstellung unter dem Motto „Unsere Großpilze im Wandel der Jahreszeiten“ kann auch weiterhin für den symbolischen Eintrittspreis von 1 € besichtigt werden.

22. September 2012 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch den Kellerswald bei Bad Doberan

Bei kühlem und regnerischem Wetter gab es am heutigen kalendarischen Herbstanfang eine öffentliche Pilzlehrwanderung durch das Doberaner Holz. Der Wals war hier sehr trocken und konnte den Regen dringend gebrauchen.

Bei kühlem und regnerischem Wetter gab es am heutigen kalendarischen Herbstanfang eine öffentliche Pilzlehrwanderung durch den Kellerswald. Der Wald war hier sehr trocken und konnte den Regen dringend gebrauchen.

Zu einer öffentlichen Pilzwanderung durch den Kellerswald lud das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar am Sonnabend, dem 22. September 2012, sehr herzlich ein. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB Wismar, in der Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße. Mit zwei Autos fuhren wir von hier aus auf der B 105 in Richtung Rostock. Kurz vor Bad Doberan erreichten wir das Waldgebiet. Hier gibt es direkt an der Bundesstraße eine große Parkschleife, wo weitere Interessenten und der Pilzberater aus Bützow, Klaus Warning, bereits auf uns warteten. Das abwechslungsreiche Laub- und Nadelwaldgebiet, auf überwiegend sandigem Untergrund, war stark ausgetrocknet, so dass es für Ende September ungewöhnlich wenig Pilze gab. In Begleitung zweier Fachleute und einer ehemaligen sowie einer angehenden Pilzberaterin konnten wir aber dennoch dies und jenes finden und erläutern. Für einige Pilzfreunde sprang dabei sogar eine Mini – Mahlzeit heraus.

Bevor es losging hatte Klaus wieder eine kleine Kollektion unterschiedlichster Pilze mitgebracht und gleich zu Beginn vorgestellt und erläutert.

Bevor es losging, hatte Klaus wieder eine kleine Kollektion unterschiedlichster Pilze mitgebracht und gleich zu Beginn vorgestellt und erläutert.

Praktisch noch am Parkplatz, an einer ruderal beinflußten Stelle wuchsen diese Grauen Faltentintlinge (Coprinus atrotomentosus), der klassische Anti - Alkoholikerpilz. Deshalb, weil er zwar jung essbar ist, aber in Verbindung mit Alkohol verzehrt zu einer unangenehmen Vergiftungsproblematik führen kann. Standortfoto.

Praktisch noch am Parkplatz, an einer ruderal beeinflussten Stelle, wuchsen diese Grauen Faltentintlinge (Coprinus atramentarius), der klassische Anti – Alkoholikerpilz. Deshalb, weil er zwar jung essbar ist, aber in Verbindung mit Alkohol zu einer unangenehmen Vergiftungsproblematik führen kann. Standortfoto.

Diese leicht giftigen Gelblichen Knollenblätterpilze (Amanita citrina) weisen teils Spuren der vergangenen Windtage auf. Der größere ist am Stiel, knapp unterhalb der Manschette, aufgesprungen. Die Außenhaut ist verhärtet und dann kann es zu solchen unspezifischen Struckturen am Fruchtkörper kommen, die so in keiner Beschreibung erwähnt werden.

Diese leicht giftigen Gelblichen Knollenblätterpilze (Amanita citrina) weisen teils Spuren der vergangenen Windtage auf. Der größere ist am Stiel, knapp unterhalb der Manschette, aufgesprungen. Die Außenhaut ist verhärtet und kann nicht mehr mit wachsen, dann kann es zu solchen unspezifischen Strukturen am Fruchtkörper kommen, die so in keiner Beschreibung erwähnt werden.

Hübsch sind sie zwar, die kleinen, büschelligen Grünblättrigen Schwefelköpfe, leider aber bitter im Geschmack und daher ungenießbar, in diesem Fall sogar giftig! Trotzdem können sie, wie mann sieht, begeistern!

Hübsch sind sie zwar, die kleinen, büschelligen Grünblättrigen Schwefelköpfe, leider aber bitter im Geschmack und daher ungenießbar, in diesem Fall sogar giftig! Trotzdem können sie, wie man sieht, begeistern!

Wer die lebhaft blauviolett gefärbten Violetten Lacktrichterlinge sammelt, sollte ihre giftigen Doppelgänger kennen. Sie riechen deutlich nach rettich und sind eher etwas gebuckelt, während die Lacktrichterlinge leicht eingedrückt bis trichterig im Hutscheitel sind. Rettich - Helmling (Mycena pura) giftig!

Wer die lebhaft blauviolett gefärbten Violetten Lacktrichterlinge sammelt, sollte ihre giftigen Doppelgänger kennen. Sie riechen deutlich nach Rettich und sind eher etwas gebuckelt, während die Lacktrichterlinge leicht eingedrückt bis trichterig im Hutscheitel sind. Rettich – Helmling (Mycena pura) giftig!

Auch bei diesen Ziegenlippen (Xerocomus subtomentosus) haben Wind uns Wetter etwas verändert, nähmlich die Färbung der Röhrenmündungen. Das rechte Exemplar stand windgeschützt und ist typisch leuchtend gelb, während die beiden linken bräunlich gelbe Röhrenmündungen aufweisen.

Auch bei diesen Ziegenlippen (Xerocomus subtomentosus) haben Wind und Wetter etwas verändert, nämlich die Färbung der Röhrenmündungen. Das rechte Exemplar stand windgeschützt und ist typisch leuchtend gelb, während die beiden linken bräunlich – gelbe Röhrenmündungen aufweisen.

Dieser wunderschöne Täubling des Buchenwaldes konnte nicht eindeutig indentfiziert werden. Ein Ziegelroter Täubling scheint ess nicht zu sein, eher der viel seltenere Freudige Täubling (Russula laeta).

Dieser wunderschöne Täubling des Buchenwaldes konnte nicht eindeutig indentifiziert werden. Ein Ziegelroter Täubling scheint es nicht zu sein, dann schon eher der viel seltenere Freudige Täubling (Russula laeta).

Und diese Buche b.z.w. was an ihr dachziegelig übereinander aus einer Stammstpalter heraus wuchs, war schon ein Foto wert. Das sieht man nicht alle Tage.

Und diese Buche b. z. w. was an ihr dachziegelig übereinander aus einer Stammspalte heraus wächst, war schon ein Foto wert. Das sieht man nicht alle Tage.

Es ist der Flache Schillerporling (Inonotus cuticularis). Dieser Parsit an der noch lebenden Rotbuche erzeugt im Stamm eine Weißfäule und schädgt dadurch den Baum erheblich. Ungenießbar.

Es ist der Flache Schillerporling (Inonotus cuticularis). Dieser Parasit an der noch lebenden Rotbuche erzeugt im Stamm eine Weißfäule und schädigt dadurch den Baum erheblich. Ungenießbar.

Da lohnt es sich schon ein Blick voll zu nehmen, denn sonderlich häufig ist dieser beeindruckende Schillerporling nähmlch nicht. Schillerporling deshalb, weil seine Porenmündungen unter verscheidenen Blickwinkeln fortlaufend unterschiedlich, silbrig schillert und schimmert.

Da lohnt es sich schon ein Blick voll zu nehmen, denn sonderlich häufig ist dieser beeindruckende Schillerporling nämlich nicht. Schillerporling deshalb, weil seine Porenmündungen unter verschiedenen Blickwinkeln  unterschiedlich silbrig schillern, schimmern und glimmern.

Auch diese ganz jungen und frischen Stockschwämmchen schillern und glänzen hier jetzt, das liegt aber am kräftigen Regen, der inzwischen eingesetzt hat. Ausgezeichnete Speisepilze.

Auch diese ganz jungen und frischen Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) schillern und glänzen hier, das liegt aber am kräftigen Regen, der inzwischen eingesetzt hat. Ausgezeichnete Speisepilze.

Über den Regen freut sich ganz sicher auch der gelatinöse und glibberige Zitterzahn (Pseudohydnum gelatinosum). Ihn kann man gelegentlich an alten Fichtenstubben finden und als essbaren, wahrscheinlich aber geschmacklosen Salatpilz mit einsammeln. Standortfoto.

Über den Regen freut sich ganz sicher auch der gelatinöse und glibberige Zitterzahn (Pseudohydnum gelatinosum). Ihn kann man gelegentlich an alten Fichtenstubben finden und als essbaren, wahrscheinlich aber geschmacklosen Salatpilz mit einsammeln. Standortfoto.

11 pilzbegeisterte Wandersleute waren heute bei zunehmend ungemütlichem Regenwetter im Wald bei Bad Doberan unterwegs. Da es immer käftiger anfing zu regnen, entstand unser Gruppenfoto heute etwas früher, etwa in der Mitte unserer Tour, auch weil sich hier an der ehemaligen Feuerstelle ein geeigneter Ort dafür anbot. Das Bild ist heute wie man sieht, passend zum Wetter, leider etwas schräg geraten

11 pilzbegeisterte Wandersleute waren heute bei zunehmend ungemütlichem Regenwetter im Wald bei Bad Doberan unterwegs. Da es immer kräftiger anfing zu regnen, entstand unser Gruppenfoto heute etwas früher, etwa in der Mitte unserer Tour, auch weil sich hier an der ehemaligen Feuerstelle ein geeigneter Ort dafür anbot. 22. September 2012 im Kellerswald.

Regionalinfo` s auch unter: www.bad-doberan.de

Wann starten wir zur nächsten Pilzwanderung? – Siehe unter „Termine“ am Beginn unseres Info – Corners.

16. September 2012 – Pilzwanderung im Forst Ritzerau

Pilzwandern und großes Pilzebraten im Forsthof Ritzerau

Am Sonntag, dem 16. September 2012, wurden Irena Dombrowa und Reinhold Krakow vom Steinpilz – Wismar wieder nach Schleswig Holstein auf den Forsthof Ritzerau verpflichtet. Dort wird seit Jahren im September zu geführten Pilzwanderungen mit anschließender Zubereitung und Verköstigung der gesammelten Werke eingeladen. Organisiert wird diese Veranstaltung, die sich alljährlich einer großen Resonanz erfreut, von der dortigen Kreisgruppe des BUND Schleswig Holstein im Herzogtum Lauenburg. Das ganze steht natürlich in erster Linie unter dem ökologischen Gesichtspunkt, den Menschen die Natur, speziell das Wissen und die große Bedeutung der Pilze, die sie im Haushalt und Gefüge der Natur besitzen, etwas näher zu bringen und Berührungsängste diesbezüglich abzubauen. In diesem Jahr stand die Veranstaltung unter dem Motto: „Waldenergie an Pilzen“. Dazu hatten sich ca. 60 Pilz- und Naturfreunde eingefunden. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Organisator, Herrn Stamer und einführenden Worten der anwesenden Pilzberater, starteten wir zu unseren Pilzwanderungen in mehreren Gruppen durch die Lübsche Forst Ritzerau. Das Pilzaufkommen war ähnlich wie bei uns nur recht bescheiden. Zum Glück hatte der Koch im Vorfeld schon leckere Speisepilze eingekauft und nach der zweieinhalbstündigen Wanderung konnte sich jeder, der wollte, an frischer Waldluft ein schmackhaftes Pilzgericht mit Pilssuppe oder Kaffee und selbstgebackenem Kuchen gönnen.

Hier sehen wir von wissbegierigem Publikum umgeben, den Pilzberater Harry Käding aus Güstrow, der auch im Großraum Hamburg immer wieder zu Pilzwanderungen einlädt, bei enführenden Worten zum fachgerechten Ernten von Speisepilzen und dem Umgang mit unbekannten Arten, die wir später näher Bestimmen und Erläutern werden.

Hier sehen wir, von wissbegierigem Publikum umringt, den ehemaligen Pilzberater Harry Käding aus Güstrow bei einführenden Worten zum fachgerechten Ernten von Speisepilzen im vergangenen Jahr. Leider ist er plötzlich und für uns alle völlig unerwartet am 11.08.2012 verstorben. Harry und seine unverwechselbare und humorvolle Art wird bei allen, die ihn kannten, unvergessen bleiben. 

Begrüßung und einführende Worte zu Beginn der pilzigen Veranstaltung bei schönstem Spätsommerwetter.

Begrüßung mit Gedenkminute an unseren verstorbenen Pilzberater – Kollegen Harry Käding aus Güstrow bei schönstem Spätsommerwetter.

Und dann wurden mehrere Gruppen gebildet. Hier versammeln sich die Leute, die mit Irena und Jonas auf Tour gehen wollen.

Im Anschluss wurden dann mehrere Gruppen gebildet. Hier versammeln sich die Leute, die mit Irena und Jonas auf Tour gehen wollen. Foto: Sina Mews.

Und dann ging es in die Pilze. Die ersten kleinen hatte Jonas sogleich am Wegrand entdeckt. Es ist eine Gruppe von Hornstiel - Schwindlingen (Marasmius cohaerens). Keine Speisepilze. Standortfoto im Forst Ritzerau.

Und dann ging es los Die ersten kleinen Pilze hat Jonas sogleich am Wegesrand entdeckt. Es ist eine Gruppe von Hornstiel – Schwindlingen (Marasmius cohaerens). Keine Speisepilze. Standortfoto im Forst Ritzerau.

Auch diese junge Dame freut sich über ihren ersten Pilzfund.

Auch diese junge Dame freut sich über ihren ersten Pilzfund.

Fast bergsteigerische Fähigkeiten waren bei der Gruppe um Irena Dombrowa gefragt. Auch im überwiegend flachen Norden gibt es immer wieder ansruchsvolle Gebiet mit Hügeln und Tälern.

Fast bergsteigerische Fähigkeiten waren bei der Gruppe um Irena Dombrowa gefragt. Auch im überwiegend flachen Norden gibt es immer wieder anspruchsvolle Gebiete mit Hügeln und Tälern. Foto: Sina Mews.

Auch dieses stimmungsvolle Foto mit Dickschaligen Kartoffel - Hartbovisten (Scleroderma citrinum) schoss Sina Mews für unseren kleinen Rückblick.

Dieses stimmungsvolle Foto mit Dickschaligen Kartoffel – Hartbovisten (Scleroderma citrinum) schoss Sina Mews für unseren kleinen Rückblick.

Ein filigranes Gebilde ist die häufige Kammkoralle (Clavulina cristata). Sie ist minderwertig und kann im Wald bleiben.

Ein filigranes Gebilde ist die häufige Kammkoralle (Clavulina cristata). Sie ist minderwertig und kann im Wald bleiben.

Der Rotfuß - Röhrling (Xerocomus chrysenteron) wandert natürlich in den Sammelkorb, genauso wie die leckeren Stockschwämmchen im Hintergrund.

Der Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron) wandert natürlich in den Sammelkorb, genauso wie die leckeren Stockschwämmchen im Hintergrund.

Nachdem wir uns vergewissert hatten, das es auch wirklich Stockschwämmchen und keine giftigen Häublinge waren, begann die Ernte.

Nachdem wir uns vergewissert hatten, dass es auch wirklich Stockschwämmchen und keine giftigen Häublinge waren, begann die Ernte.

Auch können Stockschwämmchen von Unkundigen leicht mit diesen giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfen verwechselt werden. Hier sind die Stiele und Lamellen aber nicht bräunlich sondern schwefelgelb bis grünlich und außerdem schmecken sie bitter, was ein Vorzug für einen Giftpilz darstellt.

Auch können Stockschwämmchen von Unkundigen leicht mit diesen giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfen (Hypholoma fasciculare) verwechselt werden. Hier sind die Stiele und Lamellen aber nicht bräunlich sondern schwefelgelb b. z. w. grünlich und sie schmecken außerdem bitter, was ein Vorzug für einen Giftpilz darstellt.

Wie aus einer anderen Welt wirken diese "Baby - Flaschenstäublinge" (Lycoperdon perlatum) mit ihren überdimensionalen, pyramidenförmigen Stacheln.

Wie aus einer anderen Welt wirken diese „Baby – Flaschenstäublinge“ (Lycoperdon perlatum) mit ihren überdimensionalen, pyramidenförmigen Stacheln.

Riesig sind da hingegen diese Erdschieber oder Wolligen Milchlinge (Lactarius vellereus). Sie sind nach unseren herkömmlichen Zunereitungsmethoden ungenießbar, werden aber in Sibirien nach besonderen Zubereitungen gerne gesammlt und verspeist.

Riesig sind da hingegen diese Erdschieber oder Wolligen Milchlinge (Lactarius vellereus). Sie sind nach unseren herkömmlichen Zubereitungsmethoden ungenießbar, werden aber in Sibirien nach besonderer Behandlung gerne gesammelt und verspeist.

Und schon hat Jonas wieder etwas entdeckt, was sich doch lieber Papa erst einmal anschauen sollte. Es sieht nach einem Waldfreund - Rübling aus und der wäre sogar essbar. Foto: Sina Mews.

Und schon hat Jonas wieder etwas entdeckt, was sich doch lieber Papa erst einmal anschauen sollte. Es sieht nach einem Waldfreund – Rübling aus und der wäre sogar essbar. Foto: Sina Mews.

Ein Super - Fund war dieser Glänzende Lackporling (Ganoderma lucidum). Er zählt zu den wertvollsten Pilzen in der asiatischen Naturheilkunde.

Ein Super – Fund war dieser Glänzende Lackporling (Ganoderma lucidum). Er zählt zu den wertvollsten Pilzen in der asiatischen Naturheilkunde.

Gegen 13.00 Uhr versammelten sich alle Pilzwanderer wieder am alten Forsthof, wo es schon lecker nach Pilzpfanne roch.

Gegen 13.00 Uhr versammelten sich dann alle Pilzwanderer wieder am alten Forsthof, wo es schon lecker nach Pilzpfanne roch.

Zu den eingekauften Maronen, Kräuter - Seitlingen und Pfifferlingen gesellte sich noch vielfältige Waldpilze, die viele Sammler für die energireiche Pilzpfanne spendeten.

Zu den eingekauften Maronen, Kräuter – Seitlingen und Pfifferlingen gesellten sich noch vielfältige Waldpilze, die viele Sammler für die energiereiche Pilzpfanne dem Koch spendeten.

Damit in der Pfanne keine Giftpilze landeten, schauten die Pilzberater, so wie hier Irena Dombrowa, alles nochmal kritisch durch. Foto: Sina Mews.

Damit in der Pfanne keine Giftpilze landeten, schauten die Pilzberater, so wie hier Irena Dombrowa, alles nochmal kritisch durch. 

Sina und Jonas hat es wieder sehr gefallen und beide freuen sich schon wieder auf das nächste Jahr zum Pilzsesammeln und Braten im Forst Ritzerau. Sina ist übrigens die Patentante von Jonas.

Sina und Jonas hat es wieder sehr gefallen und beide freuen sich schon wieder auf das nächste Jahr zum Pilzse Sammeln und Pilze braten im Forst Ritzerau. Sina ist übrigens die Patentante von Jonas.

Und der Termin für` s nächste Jahr steht bereits fest:

Sonntag, der 15. September 2013.

14. – 16. September 2012 – Herbsttagung der Pilzberater

Herbsttagung der Pilzberater Mecklenburg – Vorpommerns

Am 3. Septemberwochenende, vom 14. – 16.09.2012, waren die Pilzberater des Landes Mecklenburg – Vorpommern wieder zu ihrer traditionellen Herbsttagung vom Landes – Pilzsachverständigen Dr. med. Oliver Duty ganz herzlich eingeladen. Sie fand in der Jugendherberge Malchow, Platz des Friedens 3, 17213 Malchow statt. Tel.: 039932-14590. Die Anreise erfolgte ab 16.00 Uhr. Wie gewöhnlich begann die Veranstaltung nach Bezug der Quartiere und dem Abendessen um 19.00 Uhr mit interessanten Vorträgen und der Festlegung der Exkursionsgebiete. Zunächst stellte uns Dr. Duty einen neuen Schlüssel zur Bestimmung von Täublingen vor. In einem weiteren Beitrag von ihm ging es über Milchlinge. Er zeigte uns sehr interessante Arten aus dieser Gattung in schönen Fotos, gepaart mit reichlich wissenswertem. Im Anschluss zeigte uns der Bützower Pilzberater Klaus Warning noch einige interessante Bilder von besonderen Pilzfunden, die er in der letzten Zeit gemacht hat. Der Abend klang in gemütlicher Runde aus. Am Sonnabend standen dann zunächst Exkursionen in die vorher festgelegten Gebiete an und nach dem Mittagessen erfolgte die Fundauswertung b. z. w. Bestimmungsarbeit. Nach dem Sonntagsfrühstück wurde nochmal zu einer gemeinsamen Abschlussexkursion geladen.

Dazu hier noch einige Bilder:

Nach dem Klaus Warning einige besondere Pilzfunde zeigte und komentierte, würdigte er auch die Aktivitäten von Andreas Okrent, der keine Mühen und Anfahrtswege scheut, um interessante Pilze vor die Fotolinse zu bekommen. In welch hochwertiger Qualität seine Fotos sind, kann man sich u.a. auf dieser Internetseite überzeugen.

Nach dem Klaus Warning einige besondere Pilzfunde zeigte und kommentierte, würdigte er auch die Aktivitäten von Andreas Okrent, der keine Mühen und Anfahrtswege scheut, um interessante Pilze vor die Fotolinse zu bekommen. Von der hochwertigen Qualität seiner Fotos kann man sich u. a. auf dieser Internetseite überzeugen.

Hier sehen wir die Pilzberater Hannelore Michael aus Neustadt - Glewe und Chrstoph Cretschmer aud Teterow bei der Begutachtung des blassen Satans - Röhrlings, den ich von Wismar mitbrachte.

Hier sehen wir die Pilzberater Hannelore Michael aus Neustadt – Glewe und Christoph Kretschmer aus Teterow bei der Begutachtung des blassen Satans – Röhrlings, den ich von Wismar mitbrachte.

Einen derart blasse Variante des Satans - Röhrlings (Boletus satanas) hatte bis her auch noch niemand gesehen. Wir konnten aber übereinstimmend zu der Erkenntnis gelangen, dass es sich um nichts anderes handeln könnte.

Eine derart blasse Variante des Satans – Röhrlings (Boletus satanas) hatte bis her auch noch niemand der hier Anwesenden gesehen. Wir konnten aber übereinstimmend zu der Erkenntnis gelangen, dass es sich um nichts anderes handeln kann.

Es wurden nein Gebiete für unsere Exkursionen ausgesucht. Ich schloss mich mit Irena und Jonas der Gruppe um Dr. Duty an. Wir fuhren in die Wooster Heide zwischen Sandhof und Wooster Teerofen.

Es wurden neun Gebiete für unsere Exkursionen ausgesucht. Irena, Jonas und ich schlossen uns der Gruppe um Dr. Duty und Sigmund Olm an. Wir fuhren in die Wooster Heide zwischen Sandhof und Wooster Teerofen.

Schon beim Aussteigen auf dem Parkplatz begrüßten uns schon die ersten Pilze. Fast alle die wir hier fanden, waren taufrisch, den nur wenige Tage zuvor soll es hier kaum einen Pilz gegeben haben. Hier sehen wir einen jungen Getäfelten Stäubling (Calvatia utriformis).

Schon beim Aussteigen auf dem Parkplatz begrüßten uns die ersten Pilze. Fast alle, die wir hier fanden, waren taufrisch, denn nur wenige Tage zuvor soll es hier kaum einen Pilz gegeben haben. Hier sehen wir einen jungen Getäfelten Stäubling (Calvatia utriformis). 

Auch die Flaschen Stäublinge (Lycoperdon perlatum) brachen ganz jung und frisch aus dem sandigen Waldboden.

Auch die Flaschen Stäublinge (Lycoperdon perlatum) brachen ganz jung und frisch aus dem sandigen Waldboden. 

Aus einem morschen Baumstumpf wachsen diese Bluthelmlinge (Mycena haematopus) heraus. Standortfoto.

Aus einem morschen Baumstumpf wachsen diese Bluthelmlinge (Mycena haematopus) heraus. 

Ebenfalls aus einer Ritze eines alten Stubben heraus, wächst dieser Dickschalige Kartoffel - Hartbovist heraus und hat dadurch diese interessante Form angenommen. Standortfoto.

Ebenfalls aus einem Spalt eines alten Stubben heraus wächst dieser Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) und hat dadurch eine interessante Form angenommen. 

Schon von weitem leuchtete diese wunderbare Krause Glucke (Sparassis crispa). Sie bereichert jetzt unsere Pilzausstellung in Wismar. Standortfoto.

Schon von weitem leuchtete diese wunderbare Krause Glucke (Sparassis crispa). Sie bereichert jetzt unsere Pilzausstellung in Wismar.

Und dann der erste Steinpilz (Boletus edulis) in Top - Qualität. Weitere sollten folgen.

Und dann der erste Steinpilz (Boletus edulis) in Top – Qualität. Weitere sollten folgen.

Aber dann wurde es wirklich spannend. Irena fand zwei Super - Arten. Zunächst den Rosenroten Schmierlinge (Gomphidius roseus), der meist mit dem Kuh - Röhrling zusammen vorkommt und dann noch den giftigen Halsband - Ritterling. Für mich ein Sensationsfund, da ich ihm noch nie gegnet bin. Er zählt in unseren breiten zu den seltensten Pilzen überhaupt. Im Bon wird er für Deutschland sogar unter Rote Liste 0 = erloschen geführt. Er ist also in Deutschland praktisch ausgestorben!

Aber dann wurde es wirklich spannend. Irena fand zwei Super – Arten. Zunächst den Rosenroten Schmierling (Gomphidius roseus), der meist mit dem Kuh – Röhrling zusammen vorkommt, und den giftverdächtigen Halsband – Ritterling (Tricholoma focale), links. Für mich ein Sensationsfund, da ich ihm noch nie begegnet bin. Er zählt zu den seltensten Pilzen überhaupt. Soll aber in den sandigsten Gebieten in MV schon sehr vereinzelt gefunden worden sein. Laut Bon Rote Liste 0 = in Deutschland verschollen! 

Der Butter - Rübling ist zwar nicht vom Aussterben bedroht, aber wesentlich seltener aus sein häufiger Bruder, der Horngraue Rübling. Essbar.

Der Butter – Rübling (Collybia butyracea) ist zwar nicht vom Aussterben bedroht, aber wesentlich seltener als sein häufiger Bruder, der Horngraue Rübling. Essbar.

Und weiter geht es durch dieses herrliche und einmalige Gebiet. Zwischen den Kiefern wachsen immer wieder reichlich Wacholderbüsche. Wo sieht man solche Wälder noch?

Und weiter geht es durch dieses herrliche und einmalige Gebiet. Zwischen den Kiefern wachsen immer wieder reichlich Wacholderbüsche. Wo sieht man solche Wälder noch?

Natürlich ist hier auch die häufige Säufernase (Russula sardonia) zu hause. Einer der schärfsten, aber auch schönsten Täublinge.

Natürlich ist hier auch die häufige Säufernase (Russula sardonia) zu hause. Einer der schärfsten, aber auch schönsten Täublinge.

Am Nachmittag wurden die Funde nach Exkursionsgebiete getrennt auf Tischen ausgelegt, bestimmt und beschildert. Hier sehe wir die Pilzberater - Kolegen von rechts Jochen Meyer aus Stralsund, Arthur Frank und Dietrich Mausolf aus Rostock beim fachsimpeln.

Am Nachmittag wurden die Funde nach Exkursionsgebiete getrennt auf Tischen ausgelegt, bestimmt und beschildert. Hier sehen wir (von rechts) die Pilzberater – Kollegen Jochen Meyer aus Stralsund, Arthur Frank und Dietrich Mausolf aus Rostock beim fachsimpeln.

Ein weiterer Tisch aus einem anderen Gebiet. In der Mitte sehen wir Brigitte Schurig. Mit der ehemaligen Landespilzberaterin und Vorstandsmitglied der DGfM verbindet mich eine langjährigen Freundschaft und wir waren besonders in den 1990er Jahren auf vielen Kartierungsexkursionen gemeinsamm im Auftrag der Wissenschaft unterwegs, um in unseren Wäldern eine Bestandsaufnahme zu machen.

In der Mitte sehen wir hier Frau Brigitte Schurig. Mit der ehemaligen Landespilzsachverständigen und Vorstandsmitglied der DGfM verbindet mich eine langjährigen Freundschaft. Wir waren besonders in den 1990er Jahren auf vielen Kartierungsexkursionen gemeinsam im Auftrag der Wissenschaft unterwegs, um in unseren Wäldern eine Bestandsaufnahme zu machen.

Auch an anderen Tischen wird fleißig bestimmt und geordnet. Es ist schon erstaunlich, was wir heute für eine Artenfülle zusammen bekommen haben.

Auch an anderen Tischen wird fleißig bestimmt und geordnet. Es ist schon erstaunlich, was wir heute für eine Artenfülle zusammen bekommen haben.

Auch die beteiligung an der diesjährigen Herbst- und Arbeitstagung der Pilzberater Mecklenburg - Vorpommerns war rekordverdächtig.

Auch die Beteiligung an der diesjährigen Herbst- und Arbeitstagung der Pilzberater Mecklenburg – Vorpommerns war rekordverdächtig.

Diese Rotbraunen Erdsterne (Geastrum rufescens) wuchsen auf dem Gelände der Jugendherberge am Rande einer Hecke.

Diese Rotbraunen Erdsterne (Geastrum rufescens) wuchsen auf dem Gelände der Jugendherberge am Rande einer Hecke.

Nähere Informationen auch unter folgender E – Mail Adresse:

oliver.duty@lagus.mv-regierung.de

Regional Info` s unter www.naturpark-nossentiner-schwinzer-heide.de

09. September 2012 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vereinsexkursion von Vorbeck bis Weberin

Auf unserer heutigen Tour wanderten wir durch ausgedehnte Nadelwaldforste von der Ortschaft Vorbeck bis Weberin, wo wir zum Abschluss im Cafe - Naschwerk landeten und unsere abgewanderten Kalorien gleich wieder mit reichlich Naschwerk, speziel mit leckeren, selbst gebackenen Kuchen wieder aufluden.

Auf unserer heutigen Tour wanderten wir durch ausgedehnte Nadelwaldforste von Vorbeck bis Weberin, wo wir zum Abschluss im Cafe – Naschwerk landeten und unsere abgewanderten Kalorien gleich wieder mit reichlich Naschwerk, speziell mit leckerem, selbst gebackenen Kuchen, auffüllten.

Am Sonntag, dem 09. September 2012, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste wieder zu einer Vereinsexkursion ganz herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Wismarer Zeughaus, in der Ulmenstraße. Ausgesucht hatte ich für heute eine Route, die zwar im großen und ganzen im Warnowgebiet verläuft, aber nicht unmittelbar entlang des längsten Flusses Mecklenburg – Vorpommerns führte. Wir befinden uns mitten in der Hauptpilzzeit und mich reizte unter diesem Gesichtspunkt eine Route, die mehr in den klassischen Pilzsammlergebieten verläuft, so dass auch unsere Kochtopfmykologen erhöhte Chancen auf gefüllte Sammelkörbe haben könnten. Es handelt sich überwiegend um abwechslungsreiche Nadelwälder auf sandigen Böden. Auch diese „normalen“ Pilzsammelgebiete beherbergen immer wieder interessante Biotope, wie kleinere Seen und Moore, und können um diese Jahreszeit auch so manche mykologische Überraschung bereit halten. Leider gab es, wie nicht anders zu erwarten war, in diesem sandigen Gebiet, dass in der letzten Zeit sogar noch weniger Regen bekam, als einige andere Reviere, nur sehr wenig Pilze. Auch die Beteiligung an der heutigen Exkursion hat sich dem geringen Pilzaufkommen angepasst, so dass schließlich nur der härteste des harten Kern` s von Wismar aufbrach. Auf der Hintour ließen wir gleich ein Auto in Weberin stehen. An der Warnowbrücke in Vorbeck angelangt, wartete dann noch eine nette, junge Dame auf uns, so dass wir letztendlich 6 Leute wurden.

Und dann ging es forschen schrittes bei wunderbarem Wetter von Vorbeck aus in den Wald zu unserer, ca. 8 Km langen Tour bis Weberin.

Und dann ging es forschen Schrittes bei wunderbarem Wetter von Vorbeck aus in den Wald zu unserer ca. 8 Km langen Tour bis Weberin.

Und dann hat unser Urgestein Hans - Jürgen Wilsch den ersten Pilz entdeckt.

Und hier hat unser Urgestein Hans – Jürgen Willsch den ersten Pilz entdeckt.

Es ist ein Kahler Krempling (Paxillus involutus). Wurde er vor einigen Jahrzehnten noch im großen Stil gesammelt und verzehrt, gilt heute die Devise: "Hände weg vom Kahlen Krempilng"!

Es ist ein Kahler Krempling (Paxillus involutus). Wurde er vor einigen Jahrzehnten noch im großen Stil gesammelt und verzehrt, gilt heute die Devise: „Hände weg vom Kahlen Krempling“! 

Und dann freute sich die junge Dame aus Gustävel über diese, zwar nicht sonderlich große Krause Glucke, aber immerhin, eine kleine Mahlzeit ist gesichert. Für die sich oft als schwierig erweisende Säuberung ist dann ihr Mann zuständig.

Hier freut sich die junge Dame, die aus Gustävel zu uns gestoßen ist, über diese, zwar nicht sonderlich große Krause Glucke, aber immerhin, eine kleine Mahlzeit ist gesichert. Für die sich oft als schwierig erweisende Säuberung ist dann ihr Mann zuständig.

In dieser sandigen Gegend überwiegen meist Kiefernwälder, teils aber auch Fichte. Hier wurde stark ausgeholzt, um andere Baumarten zwischen die Kiefern zu pflanzen.

In dieser sandigen Gegend überwiegen meist Kiefernwälder, teils aber auch Fichte. Hier wurde stark ausgeholzt, um andere Baumarten zwischen die Kiefern zu pflanzen.

Hier sind es zumeist Buchen, die bereits ein flaches, unteres Stockwerk bilden. Früher wurden große Kahlschläge angelegt und dann meist mit einer Baumart, hier meist Kiefer oder Fichte, wieder aufgeforstet.

Hier sind es zumeist Buchen, die bereits ein flaches, unteres Stockwerk bilden. Früher wurden große Kahlschläge angelegt und dann meist mit einer Baumart, hier meist Kiefer oder Fichte, wieder aufgeforstet. Heute setzt man auf Mischwälder unterschiedlicher Altersstruktur.

Hier wurden überwiegend Douglasien gepflanzt. Die Fichte wird bei uns kaum noch aufgeforstet. Das finden wir Pilzfreunde leider etwas schade, den gerade die Fichtenschonungen beherbergten in einem bestimmten Alter manchmal Unmengen an Steinpilzen oder Fichten - Reizkern.

Hier wurden überwiegend Douglasien gepflanzt. Die Fichte wird bei uns kaum noch aufgeforstet. Das finden wir Pilzfreunde leider etwas schade, den gerade die Fichtenschonungen beherbergten in einem bestimmten Alter manchmal Unmengen an Steinpilzen oder Fichten – Reizkern. Insbesondere letzterer wird bei uns eine starke Rückgangstendenz erfahren!

Bei der Ortschaft Vorbeck befindet sich eine große Winstongolf - Anlage, auf der heute sogar ein großes Tournier ausgetragen wurde. Das die Golfbälle aber gleich bis in den entfernteren Wald fliegen, ist schon sehr erstaunlich. Es war nicht der einzige in diesem Waldstück.

Bei der Ortschaft Vorbeck befindet sich eine große Winstongolf – Anlage, auf der heute sogar ein großes Tournier ausgetragen wurde. Das die Golfbälle aber gleich bis in den weiter entfernten Wald fliegen, ist schon sehr erstaunlich. Es war nicht der einzige in diesem Waldstück.

Und nun zurück zu den Pilzen. Unser Gast aus Gustävel fand an einem morschen Fichtenstubben dieses lecker aussehenden Pilze. Essbar sind sie zwar, aber lecker sollen sie keinesfalls sein, sondern eher muffug schmecken. Es sind die markannten Samtfuß - Krempling (Paxillus atrotomentosus).

Und nun zurück zu den Pilzen. Unser Gast aus Gustävel fand an einem morschen Fichtenstubben diese lecker aussehenden Pilze. Essbar sind sie zwar, aber lecker sollen sie keinesfalls sein, sondern eher muffig schmecken. Es sind die markanten Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus).

Unsere beiden Pilzfreundinnen sind begeistert über diesen kleinen Löwengelben Porling, der es sich auf diesem Laubholz - Ast gemütlich gemacht hat.

Unsere beiden Pilzfreundinnen sind begeistert über diesen kleinen Löwengelben Porling, der es sich auf einem Laubholz – Ästchen gemütlich gemacht hat.

Der Veränderliche oder Löwengelbe Porling (Polyporus varius) ist besonders veränderlich in seiner Größe. Wächst er auf solch dünnen Ästchen, bleibt er sehr klein und früher wurde sogar eine Abart daraus gemacht, der sogenannte Pfennig - Porling. Da sein Hut aber immer nach unten gerichtet sein muss, darf er auf solchen dünnen Ästchen nicht größer werden, sonst würde er sie drehen.

Der Veränderliche oder Löwengelbe Porling (Polyporus varius) ist besonders veränderlich in seiner Größe. Wächst er auf solch dünnen Ästchen, bleibt er sehr klein und früher wurde daraus sogar eine eigene Art gemacht, der sogenannte Pfennig – Porling. Da sein Hut aber immer nach unten gerichtet sein muss, um Sporen auswerfen zu können, darf er auf solchen dünnen Ästchen nicht größer werden, sonst würde er sie drehen.

Ausschließlich unter Kiefern dinden wir den Buckel - Täubling (Russula caerulea). Chrakteristisch für diesen essbaren Sprödblättler sind die violettbraune Färbung des Hutes mit dem markannten Buckel in der Mitte.

Ausschließlich unter Kiefern finden wir den Buckel – Täubling (Russula caerulea). Charakteristisch für diesen essbaren Sprödblättler sind die violettbraune Färbung des Hutes und der markante Buckel in der Hutmitte.

Und dann tauchte fast zum Schluss der erste Röhrling auf. Hier stehen Kiefern und Lärchen. Für diesen Schmierröhrling waren aber die Lärchen ausschlag gebend, den der Gold - Röhrling (Suillus grevillei) ist streng an die Lärche gebunden.

Und dann tauchte fast zum Schluss der erste Röhrling auf. Hier stehen Kiefern und Lärchen. Für diesen Schmierröhrling waren aber die Lärchen Ausschlag gebend, denn der Gold – Röhrling (Suillus grevillei) ist mit seiner Mykhorrhiza streng an die Lärche gebunden.

Pilzfreundin Helga Köster ist der Meinung, wo einer steht, da ist der nächste nicht fern.

Pilzfreundin Helga Köster ist der Meinung, wo einer steht, da ist der nächste nicht fern und durchstöberte das recht hohe Gras. Tatsächlich konnte sie weitere Exemplare entdecken.

Und dann am Waldrand bei Weberin, wrklich zu allerletzt, ein größerer Trupp weiterer Schmierröhrlinge. Hier ist aber immer die Kiefer für das Erscheinen solcher Pilze verantwortlich. Es sind Körnchen - Röhrlinge (Suillus granulatus). Die Pilzmahlzeit ist für heute doch noch gerettet.

Und dann am Waldrand bei Weberin, wirklich zu allerletzt, ein größerer Trupp weiterer Schmierröhrlinge. Hier ist aber immer die Kiefer für das Erscheinen dieser Pilze verantwortlich. Es sind Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus). Die Pilzmahlzeit ist buchstäblich in letzter Minute doch noch gesichert!

Dazu gesellten sich dann sogar noch einige Eichen - Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus) und Rotfüßchen.

Dazu gesellten sich dann sogar noch einige Falsche- (Xerocomus porosporus) und Echte Rotfuß – Röhrlinge.

Unter Linden in Weberin satnden dann auch noch diese taufrischen Widerlichen Täublinge (Russula pectinatoides). Sie sind ungenießbar und gehören zu den stark gerieften Kamm - Täublingen. An der Stielbasis röten sie oft charakteristisch.

Unter Linden in Weberin standen auch noch diese taufrischen Widerlichen Täublinge (Russula pectinatoides). Sie sind ungenießbar und gehören zu den stark gerieften Kamm – Täublingen. An der Stielbasis röten sie oft charakteristisch.

Und dann kehrten wir in das Cafe - Naschwerk ein. Hier gibt es jedes Wochenende vom Chef und sein Team frisch gebackene Leckereien. Wir kamen gerade noch recht, denn am Sonntag Nachmittag wird es meist sehr schnell voll.

Schließlich kehrten wir in das Cafe – Naschwerk ein. Hier gibt es jedes Wochenende vom Chef und sein Team frisch gebackene Leckereien. Wir kamen gerade noch recht, denn am Sonntag Nachmittag wird es meist sehr schnell voll. Etwas später hätten wir wirklich keinen Platz mehr gefunden.

Thomas hält schon mal ein Schildchen in die Höhe und bittet damit die Bedienung herbei, zwecks Aufgabe unserer Bestellung.

Thomas hält schon mal ein Schildchen in die Höhe und bittet damit die Bedienung herbei, zwecks Aufgabe unserer Bestellung.

Jeweils den wichtigsten Wünschen eine Gastes enstrechen, stehen mehrere derartige Schilder auf dem Tisch. Ganz ohne (fast) Selbestbedienung geht es dann aber doch nicht. Jeder Gast muss schon bis zum Kuchenbüffett mitkommen um dem Personal seinen Lieblingskuchen

Jeweils den wichtigsten, möglichen Wünschen des Gastes entsprechend, stehen mehrere derartige Schilder mit unterschiedlichen Sprüchen auf dem Tisch, die man nur hoch zu halten braucht. Ganz ohne Selbstbedienung geht es dann aber doch nicht.  

Und der ist hier wirklich lecker und die Auswahl an verschiedenen Sorten dürfte jeden Geschmack befriedigen.

Mmmm… Sieht der nicht lecker aus! Und er sah nicht nur so aus! Das waren wirklich zwei exzellente Stückchen Kuchen nach original Hausmacher – Rezept und vom Chef persönlich gebacken! Und die Auswahl an frischem Kuchen dürfte jeden Geschmack befriedigen. Soviel zunächst an Werbung für das Cafe – Naschwerk in Weberin, denn wir durften schon mehrfach unsere Autos auf dem Parkplatz des Cafe` s abstellen, um zu unseren Pilzwanderungen aufzubrechen. Vielen Dank!

Leider ist mir heute unser Abschluss - Gruppenfoto richtig mißlungen, so dass dieses Bild von einer kleinen Verschaufpause an einem Waldsee heute dafür her halten muss. Hier sehen wir, außer meiner Wenigkeit, den härtesten Kern der Wismarer Pilzfreunde. Auch tut mir leid, dass unser Gast, die junge Dame aus Gustävel hier leider nicht mit drauf ist. Vielleicht hat es ihr mit heute, trotz so weniger Pilze, auch

Leider ist mir heute unser Abschlussfoto richtig misslungen, so dass dieses Bild von einer kleinen Verschnaufpause an einem Waldsee als Ersatz dienen soll. Hier sehen wir, außer meiner Wenigkeit, den härtesten Kern der Wismarer Pilzfreunde. Auch tut mir leid, dass unser Gast, die junge Dame aus Gustävel, leider nicht mit zu sehen ist. Aber vielleicht hat es ihr heute trotzdem gefallen, auch wenn es nur wenige Pilze gab und kommt zu einer unserer nächsten Wanderungen wieder mal mit. 09.09.2012.

Regionalinfo` s auch unter: www.langenbruetz.de 

Wann findet unsere nächste Vereinsexkursion statt? – Siehe unter Termine, ganz oben im Info – Corner!

08. September 2012 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch den Staatsforst Ivendorf

Alte Buchenwälder und ausgedehnte Fichtenforste prägen den Staatsforst Ivendorf südlich von Kröpelin und Bad Doberan. Inmitten des Waldes immer wieder mehr oder weinger große Moorseen, im Randbereich mit Birken und Sphagnum - Mooren. Ein durchaus interessantes Gebiet sowohl für den Speisepilzsammler wie auch für den Hobby - Mykologen. 08.09.2012.

Alte Buchenwälder und ausgedehnte Fichtenforste prägen den Staatsforst Ivendorf, südlich von Kröpelin und Bad Doberan. Inmitten des Waldes immer wieder mehr oder weniger große Seen, im Randbereich mit Birken und Sphagnum – Mooren. Ein durchaus interessantes Gebiet sowohl für den Speisepilzsammler, wie auch für den neugierigen Hobby – Mykologen. 08.09.2012.

Am Sonnabend, dem 08. September 2012, waren wieder alle Pilz-, Natur- und Wanderfreunde, die Lust auf eine geführte Lehrwanderung hatten und ihren Horizont erweitern wollten, ganz herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße. Leider hatten heute nicht sehr viele Pilzfreunde Lust, so dass wir zunächst nur sieben Pilzwanderer waren. Mit dem Auto ging es von Wismar aus auf der B 105 in Richtung Rostock. Zwischen Kröpelin und Bad Doberan, bei Reddelich, bogen wir dann links ab, in Richtung Glashagen. Von hier aus fuhren wir weiter bis zur Ortschaft Retschow. Hier besteht am Orts- und Waldrand eine Parkmöglichkeit und wir haben gleichzeitig unser Zielgebiet erreicht. Erwartet wurden wir hier wieder von Klaus Warning aus Bützow. Nach einer kurzen Begrüßung und kleinen Fundbesprechung mitgebrachter Pilze, starteten wir unsere Tour durch den von Fichten- und Buchenwäldern geprägten Staatsforst Ivendorf. Auf mehreren, etwas länger zurückliegenden Kartierungsexkursionen mit dem Hobbymykologen Prof. Dr. Jürgen Schwik, im Jahre 1994, waren wir damals vom artenreichen Pilzaufkommen völlig überrascht und der Staatsforst Ivendorf zählte seit dem zu unseren erfolgreichsten Exkursionsgebieten. Nun ist seit dem eine lange Zeit in`s Land gegangen und wir konnten gespannt sein, ob dieses Waldgebiet auch heute noch unsere hochgesteckten Erwartungen erfüllen konnte. Nun, so gut wie damals sah es leider nicht aus, aber das liegt zweifelsfrei an der allgemeinen Pilzknappheit. Es war aber auch hier zu spüren, dass es langsam, aber sicher, bergauf geht. Ganz so dürftig, wie an vielen anderen Pilzwanderungen in diesem Jahr, war es dann doch nicht und wer wollte, konnte sogar eine Mischpilzmahlzeit mit nach hause nehmen. Dazu, wie immer, noch einige Bilder unserer heutigen Tour.

Steinpilze (Boletus edulis) sind in diesem Jahr bisher eine echte Rarität. Das kann sich in den nächsten Wochen aber noch schlagartig ändern. Dieses schöne Exemplar hat uns Klaus Waring aus der Bützower Ecke mitgebracht.

Steinpilze (Boletus edulis) sind in diesem Jahr bisher eine echte Rarität. Das kann sich in den nächsten Wochen aber noch schlagartig ändern. Dieses schöne Exemplar hat uns Klaus Warning aus der Bützower Ecke mitgebracht.

Im moosreichen Fichtenforst stand dieser leicht giftige Porphyrrbraune Wulstling (Amanita porphyria). Da es in den letzten Tagen recht windig war, ist sein Stiel uncharkteristisch aufgsprungen.

Im moosreichen Fichtenforst stand dieser leicht giftige Porphyrbraune Wulstling (Amanita porphyria). Da es in den letzten Tagen recht windig war, ist sein Stiel uncharakteristisch aufgesprungen.

Der giftige Kahle Krempling (Paxillus involutus) ist ansonnsten oft ein Massenpilz, selbst von ihm gibt es in diesem Jahr bisher nur Einzelstücke.

Der giftige Kahle Krempling (Paxillus involutus) ist oft ein Massenpilz, selbst von ihm gibt es in diesem Jahr bisher nur Einzelstücke.

Gut bedient ist derjenige, der ein Pilzmesser sein eigen nennen kann, so wie dieser junge Mann aus Bad Schwartau. Mit dem Pinsel kann dieser Täubling gleich an Ort und Stelle schonend gesäubert werden.

Gut bedient ist derjenige, der ein Pilzmesser sein eigen nennen darf, so wie dieser junge Mann aus Bad Schwartau. Mit dem Pinsel kann dieser Zitronen – Täubling gleich an Ort und Stelle schonend gesäubert werden.

Wenn es nicht genügend gute Speisepilze gibt, kann man als Ergänzung auch einige Zitronen - Täublinge in die Mischung mit hinein nehmen. Im Buchenwald muss man sie sich aber genau anschauen, denn es naht einem der völlig ungenießbare Gallen - Täubling. Gut zu erkennen an den dunkleren Lamellen rechts unten.

Wenn es nicht genügend gute Speisepilze gibt, kann man als Ergänzung auch einige Zitronen – Täublinge in die Mischung mit hinein nehmen. Im Buchenwald muss man sie sich aber genau anschauen, denn es narrt einem der völlig ungenießbare Gallen – Täubling. Gut zu erkennen an den dunkleren Lamellen rechts unten.

Der Falsche Rotfußröhrling (Xerocomus porosporus) ist ein Röhrenpilz und bereichert als Speisepilz das Mischgericht.

Der Falsche Rotfußröhrling (Xerocomus porosporus) gehört zu den beliebten Röhrlingen und würde auch ohne Pilzberater als Speisepilz in den Korb wandern.

Prachtvoll wie immer, wenn er noch jung ist, sieht der Kiefern - Braunporling (Phaeolus schweinitzii) aus. Obwohl dieser Porling jung sehr weichfleischig ist, gilt er trotzdem als ungenießbar.

Prachtvoll wie immer, wenn er noch jung ist, sieht der Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweinitzii) aus. Obwohl dieser Porling jung sehr weichfleischig ist, gilt er trotzdem als ungenießbar.

Der Eichenwirrling (Daedalea quercina) ist von Anfang an lederartig zäh und holzig und wird aufgrund seiner Gerbstoffe nicht einmal von Insekten oder Käfern befallen. Er eignet sich daher sehr gut zu Dekorationzwecken oder zum Basteln.

Der Eichenwirrling (Daedalea quercina) ist von Anfang an lederartig zäh und holzig und wird aufgrund seiner Gerbstoffe nicht einmal von Insekten oder Käfern befallen. Er eignet sich daher sehr gut zu Dekorationzswecken oder zum Basteln.

Den Birkenporling (Piptoporus betulinus) hatte hingegen schon der Gletscher - Mann Ötzi mit im Gepäck. Er soll z. B. als eine Art Tee bei vielen wehwehchen helfen.

Den Birkenporling (Piptoporus betulinus) hatte hingegen schon der Gletscher – Mann Ötzi mit im Gepäck. Er soll z. B. als eine Art Tee bei vielen Wehwehchen helfen.

Mehrere Büschel dieser Weißen Raslinge (Lyophyllum conatum) standen mitten auf dem grasigen Waldweg. Der Pilz riecht nach Lerchensporn und steht im Verdacht die Erbanlagen zu verändern und Krebs zu erregen.

Mehrere Büschel dieser Weißen Raslinge (Lyophyllum connatum) standen mitten auf dem grasigen Waldweg. Der Pilz riecht nach Lerchensporn und steht im Verdacht die Erbanlagen zu verändern und Krebs zu begünstigen.

Eine Augenweide sind die wunderschönen Blutroten Röhrlinge (Xerocomus rubellus). Sie sind nahe mit Rotfüßchen, Ziegenlippe und Marone verwandt und können in den Sammelkorb wandern.

Eine Augenweide sind die wunderschönen Blutroten Röhrlinge (Xerocomus rubellus). Sie sind nahe mit Rotfüßchen, Ziegenlippe und Marone verwandt und können in den Sammelkorb wandern.

Dieses knollige Gebilde ist weder ein Konollenblätterpilz noch ein junger Steinpilz. Es ist ein in der Vegetation stecken gebliebener Stink - Täubling (Russula foetens).

Dieses knollige Gebilde ist weder ein Knollenblätterpilz noch ein junger Steinpilz. Es ist ein in der Vegetation stecken gebliebener Stink – Täubling (Russula foetens).

Im knochentrockenem Buchenwald standen fast unscheinbar eine ganze Menge wunderbar frischer Rotfuß - Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron). Sie bereichern die Pilzspeise mit ihrem säuerlichen Aroma.

Im knochentrockenen Buchenwald standen fast unscheinbar eine ganze Menge wunderbar frischer Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron). Sie bereichern die Pilzspeise mit ihrem säuerlichen Aroma.

Die Metamorphose des Dickblättrigen Schwarz - Täublings (Russula nigricans).

Die Metamorphose des Dickblättrigen Schwarz – Täublings (Russula nigricans).

Eines der vielen interessanten Biotope im Staatsforst Ivendorf. Klaus und Erika gingen in die Knie vor Ehrfurcht der hier stehenden, jungen Rauhfuß - Röhrlinge.

Eines der vielen interessanten Biotope im Staatsforst Ivendorf. Klaus ging ehrfürchtig in die Knie vor den hier stehenden, jungen Rauhfuß – Röhrlingen.

Hier gleich eine Vierergruppe der graugrünen, an Gewässer und Moorrändern häufigen Graugrünen Birkenpilze (Leccinum specc.).

Hier gleich eine Vierergruppe der an Gewässern und Moorrändern häufigen Wollstiel – Birkenpilze (Leccinum spec.). Birkenpilze und Rotkappen bilden innerhalb der Röhrlinge die Gattung der Rauhfuß – Röhrlinge.

Im Hintergrund sehen wir ein tolles Birkenmoor mit Sphagnum - Moosen. Es ist ein Eldorado höchst interessanter Moorpilze. Die Schriergkeit besteht aber in der gefahrlosen Begehung solcher Biotope, was nicht immer unter Ausschluss von Lebensgefahr möglich ist.

Im Hintergrund sehen wir ein tolles Birkenmoor mit Sphagnum – Moosen. Es ist ein Eldorado für eine höchst interessante Moorpilzflora. Die Schwierigkeit besteht allerdings in der gefahrlosen Begehung solcher Biotope, was häufig nicht unter Ausschluss von Lebensgefahr möglich ist.

An einer alten Eiche am Moorrand erfreute uns dieser schon etwas betagte, aber immer noch farbenfrohe Schwefelporling (Laetiporus sulphureus).

An einer alten Eiche am Moorrand erfreute uns dieser schon etwas betagte, aber immer noch farbenfrohe Schwefelporling (Laetiporus sulphureus).

Am Waldrand, eigentlich schon eher auf dem Feld in einer Ackerfurche standen mehrere dieser Eichen - Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus). Natürlich stand eine Eiche ganz in der Nähe.

Am Waldrand, eigentlich schon eher auf dem Feld, in einer Ackerfurche, standen mehrere dieser Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus). Eine Eiche stand ganz in der Nähe.

Weithin am Wegesrand zu sehen war dieses wunderschöne Büschel des Tränenden Saumpilze (Lacrymaria lacrymabunda). Sie können im Mischgericht Verwendung finden.

Weithin am Wegesrand sichtbar war dieses wunderschöne Büschel des Tränenden Saumpilzes (Lacrymaria lacrymabunda). Sie können im Mischgericht Verwendung finden.

Im Netz von Erika Wittenhagen befanden sich zum Schluss überwiegend Rotfuß - Röhrlinge.

Im Netz von Erika Wittenhagen befanden sich zum Schluss überwiegend Rotfuß – Röhrlinge.

Etwas vielseitiger sieht es im Korb unserer Pilzfreunde aus Bad Schwartau aus. Ein recht zünftiges Mischpilzgericht!

Etwas vielseitiger sieht es im Korb unserer Pilzfreunde aus Bad Schwartau aus. Ein recht zünftiges Mischpilzgericht!

Nach etwa 8 Km Waldwanderung haben wir eine kleine Verschnaufpause verdient. Wir nutzten sie hleich für unser obligatorisches Gruppenfoto zur Erinnerung an eine schöne Pilzwanderung durch den Staatsforst Ivendorf. 08. September 2012.

Nach etwa 8 Km Waldwanderung haben wir eine kleine Verschnaufpause verdient. Wir nutzten die Gelegenheit  gleich für unser obligatorisches Abschluss- und Gruppenfoto, als Erinnerung an eine schöne und hoffentlich lehrreiche Pilzwanderung durch den Staatsforst Ivendorf am 08. September 2012.

Die Teilnahmegebühr betrugt wie immer 5.00 €, für das Kind die Hälfte.

Regionalinfo` s auch unter: www.baddoberan.de und www.kroepelin.de

Wann geht es wieder mit dem „Steinpilz – Wismar“ in die Pilze? – Siehe unter Termine, ganz oben, gleich zu Beginn unseres Info – Corners.

31. August – 02. September 2012 – Pilzseminar

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Marone, Steinpilz und Co kennt fast jeder Pilzsammler, aber wie sieht es mit den vielen anderen Vertretern aus dem Reich der Großpilze aus?

Marone, Steinpilz und Co. kennt fast jeder Pilzsammler, aber wie sieht es mit den vielen anderen Vertretern aus dem Reich der Großpilze aus?

Unser letztes Pilzseminar in diesem Jahr boten wir von 31. August bis zum 02. September 2012 im mecklenburgischen Keez, bei Brüel, an. In Verbindung von Theorie und Praxis, war unser Anliegen, eine kleine Einführung in das Reich der heimischen Großpilze zu vermitteln. Im theoretischen Teil, der von unserem Pilzexperten Ulrich Klein aus Hohen Schönberg bestritten wurde, ging es, in seiner kurzweiligen und mit fundiertem Wissen einhergehenden Vortragsweise, um die grobe Systematik der heimischen Großpilze. Im praktischen Teil standen ausgiebige Exkursionen durch die waldreiche Umgebung auf dem Plan. Begleitet wurden wir hier z.T. von einem Kamerateam des NDR – Fernsehens. Zu sehen soll der Beitrag am 15.09.2012 ab 18.00 Uhr im Regionalfernsehen auf N3 in der Sendung „Nordtour“ sein. Zunächst statteten wir den Buchenwäldern des Herrenholzes, zwischen Sternberg und Güstrow, einen Besuch ab und waren wegen der allgemein vorherrschenden Pilzknappheit über das hier doch recht hohe Artenaufkommen angenehm überrascht. Gerade richtig für ein Pilzseminar und wir konnten die erlernte Theorie gleich in der Praxis unter Beweis stellen. Am Nachmittag ging es in einen eher sandigen Nadelwald bei Sülten, um einigen anderen Arten zu begegnen. Hier war es nicht mehr ganz so einfach und man musste schon ordentlich Suchen. Trotzdem gelang es uns auch hier, einige, für solche Biotope typische Arten zu entdecken. Am Sonntagvormittag folgte dann unser Bestimmungsteil und es wurden alle Funde auf Pappteller geordnet, am Mikroskop Sporen untersucht oder auch einige chemische Tests an Täublingen vorgenommen. Nach dem Mittagessen starteten wir schließlich noch zu unserer Abschlussexkursion auf die Halbinsel Schelfwerder am Schweriner See.

Das Programm im einzelnen

  • Freitag, den 31. August – Ab 14.00 Uhr Einführung in die Pilzkunde durch unseren Pilzexperten und Berater Ulrich Klein aus Hohen Schönberg.
Ulrich Klein war gut gelaunt und bestens Vorbereitet auf seinen sehr lehrreichen und vielseitigen Vortrag, auch wenn es leider nur fünf Zuhörer waren.

Ulrich Klein war gut gelaunt und bestens vorbereitet auf seinen sehr lehrreichen und vielseitigen Vortrag, auch wenn leider nur fünf Zuhörer zugegen waren.

Die Basisiomyceten und ihre grobe Systematik war Schwerpunkt seines fundierten Vortrages.

Die Basidiomyceten und ihre grobe Systematik war Schwerpunkt seines fundierten Vortrages.

Bestens und fürsorglich bewirtet wurden wir auch dieses mal wieder von unserer guten Seele Irena Dombrowa. Ob Frühstück, Mittag oder Abendbrot, der Tisch war für uns immer reichhaltig und Geschmackvoll eingedeckt. Herzlichen Dank und guten Appetit!

Bestens und fürsorglich bewirtet wurden wir auch dieses mal wieder von unserer guten Seele Irena Dombrowa. Ob Frühstück, Mittag oder Abendbrot, der Tisch war für uns immer reichhaltig und geschmackvoll eingedeckt. Herzlichen Dank und guten Appetit!

  • Sonnabend, den 01. September – Exkursionstag. Gegen 09.45 Uhr starteten wir zu unseren Exkursionen mit einem Kamerateam des NDR – Fernsehens in das Herrenholz zwischen Sternberg und Güstrow.
Zunächst überreichte uns Jochen Schöttker aus Hamburg zwei Blumentöpfe mit jeweils einem Hasenussstrauch und einer Buche, die bereits mit Mycelien von Trüffelb beimpft waren. Jetzt gilt es einen geegneten Standort für sie zu finden. in der Hoffnung später auch dieses begerten Pilze ernten zu können. Wir bedanken uns nochmals ganz herzlich!

Zunächst überreichte uns Jochen Schöttker aus Hamburg ein tolles Geschenk von zwei Blumentöpfen mit jeweils einem Haselussstrauch und einer Buche, die bereits mit einer Trüffel – Mykorrhiza ausgestattet sind. Jetzt gilt es einen geeigneten Standort für sie zu finden, in der Hoffnung, später auch diese begehrten Pilze ernten zu können. Wir bedanken ganz herzlich!

Die Schwierigkeit liegt in der richtigen Wahl des Standortes. Der Boden muss ausreichend alkalisch sein und möglichst nicht von anderen Pilzmycelien durchzogen sein.

Die Schwierigkeit liegt in der richtigen Wahl des Standortes. Der Boden muss ausreichend alkalisch und möglichst nicht von anderen Pilzmyzelien durchzogen sein.

Im Wald angelangt und kaum aus dem Auto gestiegen, schon gleich die ersten zwei Arten. Ein vermutlich giftiger Trichterling und die kleinen Glimmerigen Mehlschirmlinge.

Kaum im Wald angelangt und aus dem Auto gestiegen, standen sogleich die ersten zwei Arten vor uns. Ein vermutlich giftiger Trichterling und die kleinen Glimmerigen Mehlschirmlinge.

Einige Schritte weiter am Wegesrand diese Gestreiften Teuerlinge (Cyathus striatus), die zu den Bauchpilzen gerechnet werden. Bauchpilze deshald weil die Sporen, oder so wie hier die Sporenkapseln im Inneren (Bauch) des Fruchtkörpers gebildet werden.

Einige Schritte weiter am Wegesrand diese Gestreiften Teuerlinge (Cyathus striatus), die zu den Bauchpilzen gerechnet werden. Bauchpilze deshalb, weil die Sporen, oder so wie hier die Sporenkapseln, im inneren (Bauch) des Fruchtkörpers gebildet werden.

Hier hat das Kamerateam etwas interessantes entdeckt, was genau werden wir vieleicht im Beitrag am 15.09.2012 im N3 Fernsehen in der Sendung Land und Leute erfahren.

Hier hat das Kamerateam etwas interessantes entdeckt, was genau, werden wir vielleicht im Beitrag am 15.09.2012 im N3 Fernsehen ab 18.00 Uhr in der Sendung „Nordtour“ erfahren.

Hier erläutert Ulrich Klein dem Pilzfreund Jochen Schöttker, wie die Nährstoffausnahme beim Rotrandigen Baumschwamm über einen erhöhten Wasserdurchlauf maximiert wird und er deshlab in seiner Wachstumsphase sogenannte Gutationströpfchen absondert.

Hier erläutert Ulrich Klein dem Pilzfreund Jochen Schöttker, wie die Nährstoffausnahme beim Rotrandigen Baumschwamm über einen erhöhten Wasserdurchlauf maximiert wird und er deshalb in seiner Wachstumsphase sogenannte Gutationströpfchen absondert.

Und hier noch das entsprechende Bild zu dieser Thematik von Ulrich Klein.

Und hier noch das entsprechende Bild zu dieser Thematik von Ulrich Klein.

Eigenartige Wesen sind die Schleimpilze. Sie bilden die Brücke zwischen dem Pilz- und dem Tierreich.

Eigenartige Wesen sind die Schleimpilze. Sie bilden die Brücke zwischen dem Pilz- und dem Tierreich.

Einmal Bücken und gleich drei Arten auf der Hand. Ein Zimtblättriger Hautkopf, ein Rotschuppiger Rauhkopf, beides Haarschleierlinge und ein Fuchsiger Scheidenstreifling der in die Verwandschaft der Knollenblätterpilze gehört.

Einmal Bücken und gleich drei Arten auf einen Streich. Ein Orangeblättriger Hautkopf, ein Rotschuppiger Rauhkopf, beides Haarschleierlinge, und ein Fuchsiger Scheidenstreifling, der in die Verwandschaft der Knollenblätterpilze gehört.

Während ich die obigen Pilze noch erläuterte, fand unser Kameramann die schönen Pfifferlinge. Die Pfifferlinge gehören zu den Leistlingen, sind also keine echten Blätterpilze.

Während ich die obigen Pilze noch erläuterte, fand der uns begleitende Kameramann diese schönen Pfifferlinge. Die Pfifferlinge gehören zu den Leistlingen, sind also keine echten Blätterpilze.

Und dann an gleicher Stelle auch noch dieser seltene Fund. Auch dieses ist kein Blätterpilz sondern ein Röhrling, das Europäische Goldblatt (Phylloporus pelletieri). Ein schöner Fund!

Und dann an gleicher Stelle auch noch dieser seltene Fund. Auch hier handelt es sich nicht um einen Blätterpilz, sondern um einen Röhrling, dem Europäischen Goldblatt (Phylloporus pelletieri). Ein wirklich schöner Fund!

Und es kommt noch kurioser. Dieser essbare Gelbbraune Trichterling (Clitocybe gibba) hat einen Artgenossen kopfüber huckepack genommen. Sie waren von Anfang an miteinander verwachsen, wobei einer schneller wuchs und seinen Partner in die Höhe hob.

Und es kommt noch kurioser. Dieser essbare Gelbbraune Trichterling (Clitocybe gibba) hat einen Artgenossen kopfüber huckepack genommen. Sie waren von Anfang an miteinander verwachsen, wobei einer schneller wuchs als der andere und hob seinen Partner in die Höhe.

Die Formenvielfalt bei den Pilzen scheint schier unerschöpflich. Manche sehen aus wie Meereskorallen. Es sind die Korallenpilze. Hier sehen wir die häufige Steife Koralle (Rmaria stricta9, die an vermodernden Holzresten fruktifiziert.

Die Formenvielfalt bei den Pilzen scheint  unerschöpflich. Manche sehen aus wie Meereskorallen. Es sind Korallenpilze. Hier sehen wir die häufige Steife Koralle (Ramaria stricta), die an vermodernden Holzresten fruktifiziert.

Ulrich Klein freut sich über diesen jungen Riesenporling, der in diesem Stadium sogar gegessen werden kann.

Ulrich Klein freut sich über diesen jungen Riesenporling, der in diesem Stadium sogar gegessen werden kann.

Der scharf schmeckende Sonnen - Täubling (Russula solaris) gehört zu den Sprödblättlern, die durch ihren kugeligen Zellaufbau gemeinsam mit den Milchlingen eine Sonderstellung in der Systematik der Großpilze einnehmen.

Der scharf schmeckende Sonnen – Täubling (Russula solaris) gehört zu den Sprödblättlern, die durch ihren kugeligen Zellaufbau gemeinsam mit den Milchlingen eine Sonderstellung in der Systematik der Großpilze einnehmen.

Eine weitere große Gruppe stellen die Schlauchpilze dar. Ihre Sporen werden an der Oberfläche des Fruchtkörpers in sogenannten Schläuchen gebildet, die bei der Reife, besonders auch beim aufsammeln in Verbindung mit Körperwärme oder auch Sonnenbestrahlung explosionsartig in dampfenden Wolken ausgeschleudert werden.

Eine weitere große Gruppe stellen die Schlauchpilze dar. Ihre Sporen werden auf der Oberfläche des Fruchtkörpers in sogenannten Schläuchen gebildet, die bei der Reife, besonders auch beim Aufsammeln in Verbindung mit Körperwärme oder auch Sonnenbestrahlung explosionsartig in dampfenden Wolken ausgeschleudert werden.

Aus alten Mäusebehausungen heraus wächst der markannte Wurzenlde oder Marzipan - Fälbling (Hebeloma radicosum). Der Dunkelsporer ist an seiner spindelig verlängerten Stielbasis und dem angenehmen Mandel- oder Marzipanduft gut zu erkennen.

Aus alten Mäusebehausungen heraus wächst der markante Wurzelnde oder Marzipan – Fälbling (Hebeloma radicosum). Der Dunkelsporer ist an seiner spindelig verlängerten Stielbasis und dem angenehmen Mandel- oder Marzipanduft gut zu erkennen.

Manche Arten neigen bei Berührung oder im Alter zu starken Farbveränderungen. Dazu gehört im besonderen Maße auch dieser Dickblättrige Schwarztäubling (Russula nigricans) Jung ist er fast weiß, im Alter wird er pechscharz und mumifiziert sich sogar. Bei Berührung rötet er zunächst um dann zu schwärzen.

Manche Arten neigen bei Berührung oder im Alter zu starken Farbveränderungen. Dazu gehört im besonderen Maße auch dieser Dickblättrige Schwarztäubling (Russula nigricans). Jung ist er fast weiß, im Alter wird er pechschwarz und mumifiziert sich sogar. Bei Berührung rötet er zunächst um dann zu schwärzen.

Besonders gefreut habe ich mich über diese Gelbfleckenden Täublinge (Russula luteotacta), weil sie in unseren Breiten recht selten vorkommen. Sie ähneln dem Buchen Spei- Täubling, haben aber einen deutlich gerieften Hutrand und die Lamellen bekommen im Alter gelbe Flecken.

Besonders gefreut habe ich mich über diese Gelbfleckenden Täublinge (Russula luteotacta), weil sie in unseren Breiten recht selten vorkommen. Sie ähneln dem Buchen Spei- Täubling, haben aber einen deutlich gerieften Hutrand und die Lamellen bekommen im Alter gelbe Flecken.

Allgemein bekannt und als Speisepilz beliebt sind die Rotfuß - Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron). Sie gehören zusammen mit dem Maronen - Röhrling und der Ziegenlippe sowie anderen Arten zu den Filzröhrlingen.

Allgemein bekannt und als Speisepilz beliebt sind die Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron). Sie gehören zusammen mit dem Maronen – Röhrling und der Ziegenlippe sowie weiteren Arten zu den Filzröhrlingen.

Der Geruch spielt bei der Bestimmung vieler Pilzarten eine entscheidende Rolle.Tino Plümecke aus Frankfurt am Main riecht am Anis - Zähling und ist beeindruckt über diesen wunderbaren Duft.

Der Geruch spielt bei der Bestimmung vieler Pilzarten eine entscheidende Rolle. Tino aus Frankfurt am Main riecht am Anis – Zähling und ist beeindruckt über diesen wunderbaren Duft.

Der Trockene Schneckling (Hygrophorus penarius) des Buchenwaldes gehört zu den Wachsblätterpilzen. In diese Gruppe sind Schnecklinge, Ellerlinge und Saftlinge zusammengefast.

Der Trockene Schneckling (Hygrophorus penarius) des Buchenwaldes gehört zu den Wachsblätterpilzen. In diese Gruppe sind Schnecklinge, Ellerlinge und Saftlinge zusammengefast.

Die artenreiche Gattung der Rißpilze ist gekennzeichnet durch meist mehr oder weinger radialrißige Hüte, ergrauen bis bräunlichen Lamellen und ihre Bindung als Mykorrhiza - Pilze an bestimmte Baumarten. Sie enthalten fast alle Muskarin und sind somit giftig!

Die artenreiche Gattung der Rißpilze ist gekennzeichnet durch meist mehr oder wenger radialrißige Hüte, erdgrauen bis bräunlichen Lamellen und ihre Bindung als Mykorrhiza – Pilze an bestimmte Baumarten. Sie enthalten fast alle Muskarin und sind somit giftig!

Zwar ohne erkennbare Strukturierung auf der Hutunterseite gehören die beliebten und wertvollen Totentrompeten zu den Leistlingen, sind also mit den Pfifferlingen nah verwandt.

Zwar ohne erkennbare Strukturierung auf der Hutunterseite, gehören die beliebten und wertvollen Totentrompeten (Craterellus cornucopioides) zu den Leistlingen, sind also mit den Pfifferlingen nah verwandt.

Manche Pilze weisen auf der Hutoberfläche markannte Merkmales wie Schuppen, Flocken, Bereifung oder auch eine Zonierung auf. Letzteres ist typisch für den Brennreizker (Lactarius pyrogalus) der unter Hainbuchen zu finden ist. Da er weißen Milchsaft besitzt ist allerdings der Begriff Reizker unangebracht, den als Reizker bezeichnet man in der Regel die rotmilchenden Lactarius - Arten.

Manche Pilze weisen auf der Hutoberfläche markante Merkmale wie Schuppen, Flocken, Bereifung oder auch eine Zonierung auf. Letzteres ist typisch für den Brennreizker (Lactarius pyrogalus) der unter Hainbuchen zu finden ist. Da er weißen Milchsaft absondert, ist allerdings der Begriff Reizker unangebracht, denn als Reizker bezeichnet man in der Regel die rotmilchenden Lactarius – Arten.

Der Rauchfarbene Milchling (Lactarius azonites) besitzt einen Milchsaft der an verletzten Pilzstellen beginnt zu röten, ohne das er zu den rotmilchenden Edel - Reizkern gehört.

Der Rauchfarbene Milchling (Lactarius azonites) besitzt einen Milchsaft der an verletzten Pilzstellen beginnt zu röten, ohne das er zu den rotmilchenden Edel – Reizkern gehört.

Der gelungene Filmbeitrag von unserer Exkursion ist im Rahmen der NDR -Mediathek auf der Internetseite unsere Pilzfreunde Bärbel und Jochen Schöttker www.trueffelfreunde.de zu finden.

Am Nachmittag fuhren wir in ein überwiegend mit Nadelbäumen bestandenes Waldgebiet bei Sülten. Hier herrschen leichte, saure Sandböden vor.

Verwunderung lösten diese Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) aus. Die Lamellen des rechten Pilzes besitzen die typisch grünliche Färbung, der linke ist gelb ohne Grünanteile. Man geht hier von einer sterielen Form aus.

Verwunderung lösten diese Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) aus. Die Lamellen des rechten Pilzes besitzen die typisch grünliche Färbung, der linke ist gelb ohne Grünanteile. Man geht hier von einer sterilen Form aus.

Wunderschön leuchtende Gelbtöne weisen diese beiden nicht näher Verwandten Arten auf. Rechts der leuchtend gelbe Feuer - Schüppling, der altes Fichtenholz besiedelt und rechts der Chromgelbe Graustiel - Täubling der unter Birken gern in Gewässernähe oder Mooren vorkommt.

Wunderschön leuchtende Gelbtöne weisen diese beiden, nicht näher Verwandten Arten auf. Links der leuchtend gelbe Feuer – Schüppling (Pholiota flammans), der altes Fichtenholz besiedelt und rechts der Chromgelbe Graustiel – Täubling (Russula claroflava), der unter Birken, gern in Gewässernähe oder Mooren, vorkommt.

Monika Leister aus Lübeck freut sich über eine Krause Glucke. Endlich auch mal eine Pilzart, die Sie ohne weiteres selber erkennen und bestimmen könnte.

Monika Leister aus Lübeck freut sich über eine Krause Glucke. Endlich auch mal eine Pilzart, die sie ohne weiteres selber erkennen und bestimmen könnte.

  • Am Sonntag, dem 02. September 2012 war Auswertungs- und Bestimmungstag. Es standen Fachbücher, Mikroskop und Chemikalien zur Verfügung. Zum Schluss wurden die wichtigsten Pilzarten nochmals vorgestellt und erläutert.
Die Familie Schöttker hatten uns neben der wertvollen Perogord - Trüffel auch einige andere Vertreter der unterirdisch fruktifizierenden Vertreter der Großpilze mitgebracht. Um welche Art es sich hier handelt muss noch näher bestimmt werden.

Die Familie Schöttker hatte uns, neben der wertvollen Perigord – Trüffel, auch einige andere Vertreter dieser unterirdisch fruktifizierenden Großpilze mitgebracht. Um welche Art es sich hier handelt, muss noch näher bestimmt werden.

Während Monika und Jonas weitere Arten auf den Tisch brachten, begann Jochen schon mit der Bestimmung noch unklarer Täublingsfunde.

Während Monika und Jonas die gefundenen Pilze jeweils nach Arten sortiert auf den Tisch brachten, begann Jochen schon mit der Bestimmung noch unklarer Täublingsfunde.

Gute Fachliteratur, so wie hier die Plize der Schweiz, sind für eine exakte Bestimmungsarbeit unerlässlich.

Gute Fachliteratur, so wie hier die „Pilze der Schweiz“, sind für eine exakte Bestimmungsarbeit unerlässlich. Immerhin konnten wir 101 Pilzarten zusammentragen und bestimmen.

Und dabei sind speziell bei den Sprödblättlern chemische Farbreaktionen zur Bestätigung der Art - Vermutung sehr wichtig.

Und dabei sind speziell bei den Sprödblättlern chemische Farbreaktionen zur Bestätigung der Art – Vermutung sehr wichtig.

Es waren ein Hut des Rehbraunen Dachpilzes, ein Hut des Behangenen Faserlings, ein weiterer des Gelben Knollenblätterpilzes und zwei Hüte des Grünblättrigen Schwefelkopfes.

Am Vortag haben wir auch Sporenbilder vorbereitet. Es waren ein Hut des Rehbraunen Dachpilzes, ein Hut des Behangenen Faserlings, ein weiterer des Gelben Knollenblätterpilzes und zwei Hüte des Grünblättrigen Schwefelkopfes.

Und dann die große Überaschung. Beide haben ausgiebig ausgesport, also auch der angeblich sterile Hut, allerdings mit deutlich hellerem Sporenpulver!

Und dann die große Überraschung. Beide Hüte der Schwefelköpfe haben ausgesport, also auch der angeblich sterile Hut, allerdings mit deutlich hellerem Sporenpulver! Steril im engeren Sinne kann er also nicht sein, denn auch diese Form pflanzt sich fort. Sollte es vielleicht doch eine eigene Art sein, die noch nicht als solche anerkannt wurde?

Und dann geht es los, jetzt wird es ganz und gar wissenschaftlich!

Und dann wurde es ganz und gar wissenschaftlich! Jonas bereitet die Sporenuntersuchung unter dem Mikroskop vor.

Und so schauen die Sporen unter dem Mikroskop aus. Je nach Art und Gattung können diese höchst unterschiedlich aussehen und auch die größe kann stark variieren.

Und so schauen die Sporen schließlich unter vielfacher Vergrößerung aus. Je nach Art und Gattung können diese höchst unterschiedlich aussehen und auch die Größe kann stark variieren.

Auch Tino muss ein Auge voll nehmen.

Auch Tino muss ein Auge voll nehmen.

Und dann began Jonas, ohne das jemand von uns etwas sagte, ganz von sich aus die Sporen zu zeichnen, genau so wie es ein echter Mykologe tut!

Und dann begann Jonas, ohne das jemand von uns etwas sagte, ganz von sich aus die Sporen zu zeichnen, genau so wie es ein echter Mykologe tut!

Nach anstrengender wissenschaftlicher Arbeit wendet sich Jonas einer weniger ansruchsvollen Tätigkeit zu und betreut die von Mama vorbereitete Pilzfanne auf dem Dreibock.

Nach anstrengender wissenschaftlicher Arbeit wendet sich Jonas einer weniger anspruchsvollen Tätigkeit zu und betreut die von Mama vorbereitete Pilzfanne auf dem Dreibock.

Nach dem Mittagessen brachen wir noch zu einer kleinen Abschlussexkursion auf die Halbinsel Schelfwerder am Schweriner See auf.

Nach dem Mittag ging es schließlich zur Halbinsel Schefwerder am Schweriner See. Irena Dombrowa führte uns durch dieses kalkhaltige Laubwaldgebiet und bespricht mit uns die Wanderroute.

Irena Dombrowa führte uns durch dieses kalkhaltige Laubwaldgebiet und bespricht mit uns die Wanderroute.

Irena hatte hier in voran gegangenen Jahren schon zweimal den sehr seltenen Igel - Wulstling (Amanita solitaria) entdeckt und auch heute war zur Freufe aller wieder ein Exemplar erschienen. Die spindelige Stielbasis könnte aber auch für Amanita vittadinii sprechen, der mindestens genau so selten bei uns vorkommt.

Irena hatte hier in voran gegangenen Jahren schon zweimal den sehr seltenen Igel – Wulstling (Amanita solitaria) entdeckt und auch heute war zur Freude aller wieder ein Exemplar erschienen. Die spindelige Stielbasis könnte aber auch für Amanita vittadinii sprechen, der mindestens genau so selten bei uns vorkommt.

Am kalkhaltigen Wegesrand stand dieser Netzstielige Hexen - Röhrling (Boletus luridus).

Am kalkhaltigen Wegesrand stand dieser Netzstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridus).

Und auch der seltene Wurzelnde Bitter - Röhrling (Boletus radicans ist hier zu hause. Bei dieser Pilzflora mit einem hohen Kalkgehalt im Boden kann hier auch mit relativ wertvollen Trüffeln gerchnet werden.

Und auch der seltene Wurzelnde Bitter – Röhrling (Boletus radicans) ist hier zu hause. Bei dieser Pilzflora, die auf einen hohen Kalkgehalt im Boden hinweist, kann hier auch mit relativ wertvollen Trüffeln gerechnet werden.

Und als Erinnerung an unser kleines Pilzseminar in Mecklenburg versammlte sich unsere kleine, überschaubare Gruppe nochmals zum Abschlußfoto. 02. Sptember 2012 auf Schefwerder bei Schwerin.

Und als Erinnerung an unser Pilzseminar in Mecklenburg versammelte sich die kleine, überschaubare Gruppe zum Abschlussfoto am 2. September 2012 auf der Halbinsel Schelfwerder bei Schwerin. Es hat uns allen wieder sehr viel Spaß gemacht und im nächsten Jahr wird es sicher wieder Neuauflagen unserer „Pilzwochenenden in Mecklenburg“ geben.

Die Teilnahmegebühr betrug 50.00 € pro Person.

Anmeldungen für weitere Seminare können unter folgender Adressen erfolgen.

Irena Dombrowa, Dorfstraße 1, 19412 Keez.

Mykologisches Informationszentrum Steinpilz – Wismar, 23966 Wismar, ABC Straße 21 oder per E – Mail unter steinpilz.wismar@t-online.de

Der Kurs startet ab einer Mindestteilnehmerzahl von 5 Leuten.

Das Grundstück liegt genau an der B 104, wenige Kilometer von Brüel aus in Richtung Schwerin. Aus dieser Richtung kommend, ist es gleich das erste Objekt rechter Hand an der Straße. Leider steht hier kein Ortseingangsschild, aber die Häuser gehören zur Ortschaft Keez (Keezer Schmiede), die noch etwa 2 Km entfernt vom idyllischen Keezer See liegt. Also nicht an der B 104 in den Abzweig nach Keez einbiegen! Es stehen in begrenzter Form Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Weitere Fahrzeuge können am Abzweig nach Keez oder Golchen geparkt werden. Unterkunftsmöglichkeiten sind durch Hotels, Pensionen oder Campingplätze in der Region Sternberger Seenland reichlich vorhanden. Am Roten See steht ihnen auch ein Waldcampingplatz zur Verfügung. Zur Übernachtung stehen auch auf dem Grundstück 6 Betten, in jeweils einem Zweibettzimmer und einem Vierbettzimmer, zur Verfügung. Die Übernachtung würde mit 20 Euro pro Nacht zu Buche schlagen.

Siehe auch unter folgenden links:

www.stadt-brüel.de

www.stadt-sternberg.de

www.amt-crivitz.de

www.rotersee.de

Der Rote See bei Brüel ist ein beliebtes Naherholungsgebiet im Bereich des Naturparkes Sternberger Seenland. Hier kann gewandert, debadet, geangelt, gerudert, gegessen, getrunken und gefeiert werden. Auch wir sind mit unseren Pilzen hier des öfteren zu Gast.

Der Rote See bei Brüel ist ein beliebtes Naherholungsgebiet im Bereich des Naturparkes Sternberger Seenland. Hier kann gewandert, gebadet, geangelt, gerudert, gegessen, getrunken und gefeiert werden. Auch wir sind mit unseren Pilzen hier häufig zu Gast.

Die Terminplanung unserer Veranstaltungen finden sie ganz oben am Beginn unseres Info – Corners unter der Rubrik „Termine“.

28. August 2012 – Städtische Abendwanderung

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Abendwanderung von Kluß bis Dammhusen

Am Eingang zur Kleingartenanlage am Karpfenteich begann gegen 18.30 Uhr unsere Kleine Abendwanderung. Zuvor fuhren wir noch zwei Autos zum Endpunkt nach Dammhusen.

Am Eingang zur Kleingartenanlage „Am Karpfenteich“ begann gegen 18.30 Uhr unsere kleine Abendwanderung. Zuvor fuhren wir noch zwei Autos zum Endpunkt nach Dammhusen.

Am Dienstag, dem 28. August 2012, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste wieder zu unserer traditionellen Abendwanderung durch stadtnahe Gebiete ganz herzlich eingeladen. Ein kleines Häufchen von sechs Pilz- und Wanderfreunden traf sich gegen 18.15 Uhr in der Nähe des Bahnüberganges in Kluß. Von hier aus nutzten wir für unsere kleine Abendwanderung vorwiegend die Wege durch die dortigen Kleingartenanlagen und am Karpfenteich entlang, die Schweriner Straße querend, und dann weiter bis Dammhusen. Um Pilze zu Suchen braucht es nicht immer einen geschlossenen Wald. Sie sind fast in jeder Nische zu hause. Heute war das Angebot aber äußerst bescheiden, dafür erfreute uns eine wundervolle Blütenpracht in den dortigen Kleingartenanlagen und statt Pilze füllte sich unser Korb mit schmackhaften Äpfeln, die uns ein freundlicher Kleingärtner kostenlos spendierte. So hatten wir gleichzeitig Marschverpflegung und jeder musste reihum den nun schwer gewordenen Korb ein Stückchen im Wechsel tragen. An der Dammhusener Gaststätte „Die Scheune“ endete nach eineinhalb Stunden Fußmarsch unsere kleine, abendliche Wanderung bei sehr angenehmen Sommerwetter.

Nicht nur die wunderbaren Sonnenblumen strahlten uns freundlich an, nein wir konnten uns an einem Meer von prächtigen Sommer- und Herbstblumen erfreuen.

Nicht nur die wunderbaren Sonnenblumen strahlten uns freundlich an, nein, unsere Blicke konnten sich an einem Meer von prächtigen Sommer- und Herbstblumen erfreuen.

Still liegt der Karpfenteich an diesem windstillen und warmen Sommerabend. Im späteren Herbst wird das Wasser abgelassen und die Karpfen für Weihnachten und Silvester abgefischt.

Still liegt der Karpfenteich an diesem ruhigen und warmen Sommerabend. Im späteren Herbst wird das Wasser abgelassen und die Karpfen für Weihnachten und Silvester abgefischt.

Als wir seine prächtigen Äpfel bestaunten bot uns der freundliche Kleingärtner an gerne kostenlos welche mitzunehmen. Da machte es doch noch Sinn, so einen großen Weidenkorb mitgenommen zu haben.

Als wir die prächtigen Äpfel eines freundlichen Kleingärtners bestaunten, bot er uns gerne welche zur kostenlosen Mitnahme an. Da machte es doch noch Sinn, so einen großen Weidenkorb mitgenommen zu haben. Wir bedanken uns ganz herzlich.

Sehen die nicht köstlich aus. Da läuft einem doch das Wasser im Mund zusammen. Und so wie sie aussahen, schmeckten sie auch, nähmlich köstlich!

Sehen die nicht köstlich aus! Da läuft einem doch das Wasser im Munde zusammen. Und so wie sie aussahen, schmeckten sie auch, nämlich köstlich!

Und dann entdeckte Thomas tatsächlich die ersten Pilze. Am Fuße einer alten und mächtigen Kastanie wuchsen diese Wulstigen Lackporlinge (Ganoderma adspersum) heraus. Dieser Schwächeparasit erzeigt im Holz eine Weißfäule. Standortfoto.

Und dann entdeckte Thomas tatsächlich die ersten Pilze. Am Fuße einer alten und mächtigen Kastanie wuchsen diese Wulstigen Lackporlinge (Ganoderma adspersum) heraus. Dieser Schwächeparasit erzeugt im Holz eine Weißfäule. Standortfoto.

Einige Schritte weiter im Rasen standen diese kleinen, zarten Dunkelsporer aus der Gattung der Düngerlinge, möglicherweise auch Mürblinge. Wir beließen sie am Standort und wanderten weiter in Richtung Dammhusen.

Einige Schritte weiter im Rasen standen diese kleinen, zarten Dunkelsporer aus der Gattung der Düngerlinge, möglicherweise auch Mürblinge. Wir beließen sie am Standort und wanderten weiter in Richtung Dammhusen.

Unser Gruppenfoto entstand zwar schon zu Beginn unserer Wanderung, soll aber an diesen kleinen Bericht am Schluss erscheinen. Ich Denke, auch ohne viele Pilze war es ein sehr schöner und angenehmer Abendspaziergang in Wismar`s Randlage. 28.08.2012.

Unser Gruppenfoto entstand zwar schon zu Beginn der Abendwanderung, soll aber hier in unserem kleinen Abschlussbericht am Ende stehen. Ich Denke, auch ohne viele Pilze, war es ein sehr schöner und angenehmer Abendspaziergang durch Wismar` s grüner Randlage. 28.08.2012.

Und hier noch ein Freizeittipp: www.tierpark-wismar.de

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

26. August 2012 – Vereinstreffen am Roten See

8. Vereinstreffen am Roten See

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

Idyllisch liegt der Rote See von viel Wald umgeben in einer sehr reizvollen, eiszeitlich stark geprägten, hügeligen Landschaft des Naturparkes Sternberger Seenland. Gegenüber sehen wir die Badestelle mit zugehöriger Blockütte. Hier trafen wir uns heute wieder zu unserem tradirionellen Vereinstreffen der Pilzfreunde aus Rehna und Wismar..

Idyllisch liegt der Rote See von viel Wald umgeben in einer sehr reizvollen, stark eiszeitlich  geprägten, hügeligen Landschaft des Naturparks Sternberger Seenland. Gegenüber sehen wir die Badestelle mit zugehöriger Blockhütte.

Am Sonntag, dem 26. August 2012, trafen sich zum 8. mal in Folge die Pilzfreunde aus Rehna und Wismar am Roten See bei Brüel. Gegen 10.00 Uhr wurde der Tag wie immer mit einigen einführenden Worten des Vorsitzenden des Pilzvereins Heinrich Sternberg Rehna e.V., Torsten Richter und Reinhold Krakow von der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V., eröffnet. Nach dieser kurzen Einführung und einem gemeinsamen Fototermin wurden wie gehabt mehrere Exkursionsgruppen gebildet, die ab 10.15 Uhr in verschiedene Pilzgebiete aufbrachen. Alle, die die kalkhaltigen Hangterrassen des Deichelsees kennenlernen wollten, schlossen sich Torsten Richter an. Irena Dombrowa fuhr mit einer Gruppe an den Sydowsee bei Wendorf und Reinhold Krakow brach mit den restlichen Pilzfreunden zu einer kleinen Tour in das nahegelegene Warnowtal auf. Das Pilzaufkommen hielt sich aufgrund relativer Trockenheit leider sehr in Grenzen. Trotzdem gelang es uns, zumindest so viele Arten zusammen zu bekommen, dass wir die für eine Ausstellung vorbereitete Moosfläche auslasten konnten. Die interessantesten Pilze wurden allerdings mitgebracht. Die Highlights waren ohne Zweifel der Echte und der Falsche Satans – Röhrling in der Gegenüberstellung mit den häufigen Netz- und Flockenstieligen Hexen – Röhrlingen. Außerdem entdeckte die Gruppe um Torsten Richter einen sehr interessanten Schlauchpilz auf einer Brandstelle, den sie zunächst Becherförmiger Brandstellenräucherling oder so ähnlich tauften. Vielleicht gelingt es Torsten, seine wahre Identität heraus zu bekommen und wir können ihn dann auch unter seinem bürgerlichen Namen erwähnen.

Zunächst wurden alle Pilzfreunde begrüßt und einzelnen Exkursionsgruppen gebildet, die dann in drei unterschiedliche Gebiete aufbrachen

Nach gemütlicher Begrüßung wurden drei verschiedene Exkursionsgruppen gebildet, die dann in  unterschiedliche Gebiete aufbrachen. Dazu hatten sich auch einige Gäste eingefunden, die nicht in unseren beiden Vereinen organisiert waren.

Auch Jonas ist schon Marschbereit und hat sich der Gruppe von Papa angschlossen. Anstatt mit Pilzen, füllte sich sein Korb später mit Steinen und da diese bekanntlich schwer sind, mußte Papa den Korb schließlich zusätzlich tragen.

Auch Jonas ist schon Marschbereit und hat sich der Gruppe von Papa angeschlossen. Anstatt mit Pilzen, füllte sich sein Korb später mit Steinen und da diese bekanntlich schwer sind, musste Papa den Korb schließlich tragen.

Die Gruppe um Reinhold Krakow wandelte teils auf den Pilgerpfaden der heiligen Brigitta von Schweden. Immerhin gehörte Wismar in früheren Zeiten zum Königreich Schweden.

Die Gruppe um Reinhold Krakow wandelte teils auf den Pilgerpfaden der heiligen Brigitta von Schweden. Immerhin gehörte Wismar und Umgebung in früheren Zeiten zum Königreich Schweden.

Direkt am Pilgerweg standen diese Gelbbräunlichen Trichterlinge (Clitocybe gibba). Zu gehören zu einer Vielzahl von Pilzarten, die bevorzugt längst der Waldwege zu finden sind. Sie können sogar gegessen werden. Standortfoto.

Direkt am Pilgerweg standen diese Gelbbräunlichen Trichterlinge (Clitocybe gibba). Sie gehören zu einer Vielzahl von Pilzarten, die bevorzugt längst der Waldwege zu finden sind und können sogar gegessen werden. Standortfoto.

Neben Sonnenschein ballten sich zeitweise mächtige Quellwolken zusammen und sorgten für die eine oder andere Regendusche. Insgesamt wurde es aber nicht so schlimm, wie anfangs befürchtet.

Neben Sonnenschein ballten sich zeitweise mächtige Quellwolken zusammen und sorgten für die eine oder andere Regendusche. Insgesamt wurde es aber nicht so schlimm, wie anfangs befürchtet.

Diese schönen, eleganten Schleierlinge (Cortinarius specc.) standen am Wald - und Wiesenrand in Warnownähe. Als Symbiosepartner können Esche oder Eiche in Frage kommen.

Diese schönen, eleganten Schleierlinge (Cortinarius spec.) standen am Wald – und Wiesenrand in Warnownähe. Als Symbiosepartner könnte Esche oder Eiche in Frage kommen.

Jonas freut sich und hat zwei kleine, zarte Pilzchen gefunden. Papa wird sie bestimmt kennen!.

Jonas freut sich und hat zwei kleine, zarte Pilzchen gefunden. Papa wird sie bestimmt kennen!

Diese wunderschön struckturierten Tintlinge (Coprinus specc.) fand Jonas im Gras zwischen Waldrand und Bullenkoppel.

Es sind wunderschön strukturierte Tintlinge (Coprinus spec.) die Jonas im Gras zwischen Waldrand und Bullenkoppel fand.

Desgleichen diese Tintlinge aus dem Kreis des Glimmer- oder Haustintlings (Coprinus specc.). Hier im dichten Gras zur Wiese unter freiem Himmel reichen Tau und leicht Niederschläge zum Wachstum solch kleiner und zarter

Zur gleichen Gattung gehören auch diese Pilze aus dem Formenkreis des Glimmer- oder Haustintlings (Coprinus spec.). Hier im dichten Gras zur Wiese, windgeschützt und unter freiem Himmel, reichen mitunter Tau und leichte Niederschläge zum Wachstum solch kleiner und zarter „Eintagsfliegen“ aus.

Der Spindelige Rübling (Collybia fusipes) wächst meist am Grunde alter Eichen oder deren Stubben. Der minderwertige Pilz ist zu Speisezwecken nicht zu empfehlen. Standortfoto im Warnowtal bei Kaarz/Weitendorf.

Der Spindelige Rübling (Collybia fusipes) wächst meist am Grunde alter Eichen oder deren Stubben. Der minderwertige Pilz ist zu Speisezwecken nicht zu empfehlen. Standortfoto im Warnowtal bei Kaarz/Weitendorf.

Ein lautes und weithin hörbares Oooohhhh stimmten alle an, allem voran aber unser Peter in der Bildmitte beim Anblick eines gigantischen Riesenporlings, der leider für unsere Körbe viel zu groß war und deshalb im Wald stehen blieb.

Ein lautes und weithin hörbares Oooohhhh stimmten alle an, allem voran aber unser Peter in der Bildmitte, beim Anblick eines gigantischen Riesenporlings, der leider für unsere Körbe viel zu groß war und deshalb im Wald stehen bleiben durfte.

Er hatte mindestens einen Durchmesser von 60 cm und wog mehrere Kilo. Zum verspeisen war es allerdings auch nicht mehr jung genug, wäre aber ein Blickfang auf unserer Ausstellung gewesen.

Er hatte mindestens einen Durchmesser von 60 cm und wog mehrere Kilo. Zum verspeisen war er allerdings auch nicht mehr jung genug, wäre aber ein Blickfang für unsere Ausstellung gewesen.

Schließlich kamen wir in einen Buchenbestand in dem es auch einige Pfifferlinge gab, die den Sammeltrieb einiger Pilzfreunde beflügelten.

Schließlich kamen wir in einen Buchenbestand in dem es einige Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) gab, die den Sammeltrieb einiger Pilzfreunde beflügelten.

Viel ergiebiger als die kleinen Pfifferlinge wären diese fleischigen Erdschieber (Lactarius velereus) gewesen. Sie sind aber aufgrund ihres scharfen Milchsaftes für unseren Gaumen völlig ungenießbar. Anders in Sibirien, dort weiß man diesen ergiebigen Pilz zu schätzen und hat spezielle Methoden um ihn genießbar zu machen.

Viel ergiebiger als die kleinen Pfifferlinge wären diese fleischigen Erdschieber (Lactarius vellereus) gewesen. Sie sind aber aufgrund ihres schlechten Geschmackes für unseren Gaumen völlig ungenießbar. Anders in Sibirien, dort weiß man diesen ergiebigen Pilz zu schätzen und hat spezielle Methoden um ihn genießbar zu machen.

Gegen 13.00 Uhr strebten dann alle Exkursionsgruppen wieder der Brüeler Blockhütte am Roten See zu, denn der Inhaber des Objektes, Herr Krüger und sein fleißiges Team, haben wieder extra für uns Schwein am Spieß, mit einer standesgemäßen Pilzpfanne vorbereitet. Das war wieder ein Festessen, so wie bereits im letzten Jahr!

Frische Waldluft macht hungrig und da schmeckte deftiges Schwein am Spieß mit Bratkartoffeln und Sauerkraut doppelt so gut.

Frische Waldluft macht hungrig und da schmeckt deftiges Schwein vom Spieß mit Bratkartoffeln und Sauerkraut doppelt so gut.

Auch die Pilzfreunde um Torsten Richter (Bildmitte) aus Rehna machten es sich an der Blockhütte beim Pils gemütlich.

Auch die Pilzfreunde um Torsten Richter (Bildmitte) aus Rehna machten es sich an der Blockhütte beim Pils gemütlich.

Die Truppe um Torsten Richter hat am Deichelsee zwar keinen Satans - Röhrling mehr aufspüren können, dafür u.a. aber zwei interessante Schlauchpilze auf einer Brandstelle entdecken können. Neben dem seit 1973/75 nicht mehr in MV gefundenen Trichophae abundans auch diese schicken Anthracobia maurilabra, wie die erwähnten Brandstellen - Räucherlinge in der Mykologie bezeichnet werden. Es sei Angemerkt, das die Gattung Brandräucherling so nicht existiert und eine Erfindung von uns darstellt. Deshalb bitte nicht nach solchen Pilzen im Netzt oder Literatur suchen!

Die Rehnaer Pilzfreunde haben am Deichelsee zwar keinen Satans – Röhrling mehr aufspüren können, dafür aber zwei interessante Schlauchpilze auf einer Brandstelle entdeckt. Neben dem seit 1973/75 nicht mehr in MV gefundenen Trichophaea abundans auch diese schicken Anthracobia maurilabra, wie die eingangs erwähnten Becherförmigen Brandstellenräucherlinge unter wissenschaftlicher Bezeichnung in der Mykologie geführt werden. Es sei angemerkt, das die Gattung Brandstellenräucherling so nicht existiert und nur eine etwas belustigende Erfindung von uns darstellt. Deshalb bitte nicht nach solchen Pilzen im Netz oder der Literatur suchen! Foto: Torsten Richter

Danach war Fundauswertung angesagt und auf einer vorbereiteten Moosfläche wurden die schönsten und interessantesten Pilzfunde zu einer Pilzausstellung zusammengestellt. Diese war dann auch noch am Folgetag an der Blockhütte zu besichtigen.

Nach dem alle Pilze auf der Moosfläche geordnet waren begann die Beschilderung, was manchmal auch recht anstrengend sein kann, wie man sieht. Aber ich habe nicht nur alleine Schilder gesucht, sondern wurde von Irena und Thomas unterstützt.

Nach dem alle Pilze auf die Moosfläche gelegt und geordnet waren, begann die Beschilderung, was manchmal recht anstrengend sein kann, wie man sieht. Aber ich habe nicht nur alleine Schilder gesucht, sondern wurde von Irena und Thomas tatkräftig unterstützt.

Unsere wertvollsten und schönsten Exponate waren der Echte- und der Falsche Satansröhrling. Beides ausgesprochenene Raritäten und wer weiß ob es uns jemals wieder gelingt, dies beiden Ganoven in trauter Eintracht nebeneinander präsentieren zu können.

Unsere wertvollsten und schönsten Exponate waren der Echte- und der Falsche Satansröhrling. Beides ausgesprochene Raritäten und wer weiß, ob es uns jemals wieder gelingen wird, diese beiden Ganoven in trauter Eintracht nebeneinander präsentieren zu können.

Nachdem die Ausstellung stand, weckte sie auch wieder das Interesse der Besucher, Camper und Badegäste des Roten Sees.

Nachdem die Ausstellung stand, weckte sie auch wieder das Interesse der Besucher, Camper und Badegäste des Roten Sees. Selbstverständlich dürfen auch Fotos gemacht werden.

43 Pilzarten lagen schließlich auf der Moosfläche und boten einen kleinen, repräsentativen Überblick über das momentan eher bescheidene Pilzaufkommen.

43 Pilzarten lagen schließlich auf der Moosfläche und boten einen kleinen, repräsentativen Überblick über das momentan eher bescheidene Pilzaufkommen.

Danach konnten noch weitere Exkursionen durchgeführt oder ein erfrischendes Bad im See genossen werden. Auch eine Bootstour war möglich. Das Ende unseres diesjährigen Vereinstreffens konnte wieder jeder für sich selbst bestimmen. Das Wetter dazu war zwar nicht lupenrein, aber es hätte durchaus schlimmer kommen können.

Das Gruppenfoto auf der erneuerten Steganlage der Badestelle wurde zwar gleich zu Beginn gemacht, soll aber hier am Ende des kleinen Berichtes stehen und schon auf unser 9. Treffen am Roten See im nächsten Jahr einstimmen. Ich hoffe, wir bleiben bis dahin alle Gesund.

Das Gruppenfoto auf der erneuerten Steganlage der Badestelle entstand zwar gleich zu Beginn am morgen, soll aber hier am Ende des kleinen Berichtes stehen und schon auf unser 9. Treffen am Roten See im nächsten Jahr einstimmen. Ich hoffe, wir bleiben bis dahin alle Gesund und munter bis es wieder heißt „Auf zum Roten See 2013“.

Regionalinfo` s auch unter: www.rotersee.de und

Weitere Informationen auch unter: www.pilzverein-rehna.de
Wann findet unsere nächste Vereinsexkursion statt? – Siehe unter Termine!

25. August 2012 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch das Herrenholz

Das Herrenholz bei Sternberg war das Ziel unserer heutigen Pilzwanderung. Hier gibt es weitläufige Buchenwälder reichlich Nadelwald mit Kiefern und Fichten. 25.08.2012.

Das Herrenholz bei Sternberg war das Ziel unserer heutigen Pilzwanderung. Hier gibt es weitläufige Buchenwälder und reichlich Nadelwald mit Kiefern und Fichten. Solch große Kahlschläge, wie hier im Hintergrund, sind in unseren Wäldern heut zu Tage selten geworden. Da hier noch viele Baumstümpfe stehen, vor allem auch von Fichten, wird es in absehbarer Zeit vermutlich viel Hallimasch zu Ernten geben. 25.08.2012.

Am Sonnabend, dem 25. August 2012, war um 08.00 Uhr wieder Treff auf dem Parkplatz am Zentralen Omnibusbahnhof in der Hansestadt Wismar. Der Steinpilz – Wismar lud wieder zu einer geführten Pilzwanderung ein. Da am frühen Morgen noch ein größeres Regengebiet aktiv war, haben sich leider nur sehr wenige Pilzfreunde zu dieser Wanderung eingefunden. Für die wenigen, die trotzdem kamen und nicht nur Speisepilze einzusammeln gedachten, sondern vor allem etwas lernen und ihren Horizont erweitern wollten, hatte es sich auf jeden Fall gelohnt. Übrigens hatte der Regen rechtszeitig aufgehört und unsere Tour konnte bei trockenem Wetter starten. Natürlich war der Wald noch nass und es war herrlich durch das feuchte und duftende Herrenholz zu wandern. Wir hatten Pilzwetter wie es im Buche steht. Herrenpilze gab es zwar nicht, aber dennoch war es eine sehr interessante Wanderung mit einem vielfältigen Artenspektrum. Es ist allmählich zu merken, dass es in Richtung Hochsaison geht. Vor wenigen Jahren waren wir schon einmal in diesem Gebiet auf Tour. Damals, so wie auch heute, führte uns der Bützower Pilzberater Klaus Warning durch dieses wirklich tolle Pilzrevier. Dafür möchten wir uns bei ihm ganz herzlich bedanken! Das Buchenwälder zu den artenreichsten Waldgesellschaften in Mecklenburg gehören, ließ sich heute zumindest erahnen. Sie bieten sowohl dem Kochtopfmykologen als auch dem fortgeschrittenen Hobbymykologen ein reichhaltiges Betätigungsfeld.

Zunächst hatte Klaus Warning wieder eine kleine Kollektion zum Vorstellen mitgebracht.

Zunächst hatte Klaus Warning wieder eine kleine Kollektion zum Vorstellen mitgebracht.

Nach wenigen Schritten entdeckte Helga Köster gigantische Pilzrosetten des Riesenporlings. Sie wuchsen um einen alten Eichenstumpf herum.

Nach wenigen Schritten entdeckte Helga Köster gigantische Pilzrosetten des Riesenporlings. Sie wuchsen um einen alten Eichenstumpf herum.

Sind die Ränder der Rosetten noch weich und zartfleischig können sie abrasiert werden und zu Speisezwecken verwendung finden. Das Fleisch des Pilzes verfärbt sich allerdings recht bald schwarz, was sich nachteilig auswirken kann. Riesenporling (Meripilus giganteus). Standortfoto am 25.08.2012 im Herrenholz.

Sind die Ränder der Rosetten noch weich und zartfleischig können sie abrasiert werden und zu speisezwecken Verwendung finden. Das Fleisch des Pilzes verfärbt sich allerdings recht bald schwarz, was sich nachteilig auswirken kann. Riesenporling (Meripilus giganteus).

Wenige Schritte weiter, am Wegesrand gleich die nächsten Speisepilze. Es handelt sich um den häufigen Eichen - Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Wenige Schritte weiter, am Wegesrand, gleich die nächsten Speisepilze. Es handelt sich um den häufigen Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Der Duft des Langstieligen Knobluch - Schwindlings, den Klaus Warning (rechts) unseren Gästen aus dem Schwabenland zur Geruchsprobe überreichte macht Laune.

Der Duft des Langstieligen Knoblauch – Schwindlings, den Klaus Warning (rechts) unseren Gästen aus dem Schwabenland zur Geruchsprobe überreichte, beeindruckte und bescherte fröhliches Erstaunen.

Auch konnten wir den Schwabenländern den Unterschied zwischen dem Stockschwämmchen und den hier zu sehenden Grünblättrigen Schwefelköpfen verdeutlichen und wiesen in diesem Zusammenhang auch auf den Gift - Häubling hin.

Auch konnten wir den Schwabenländern den Unterschied zwischen dem Stockschwämmchen und den hier zu sehenden Grünblättrigen Schwefelköpfen (Hypholoma fasciculare) verdeutlichen und wiesen in diesem Zusammenhang auch auf den Gift – Häubling hin.

Klaus Warning beim erläutern eines Erdritterlings. Es handelte sich höchstwahrscheinlich um den Gilbenden Erdritterling.

Klaus Warning beim Erläutern eines Erdritterlings. Es handelte sich höchstwahrscheinlich um den Gilbenden Erdritterling.

Standortstreu scheint der Kleine Kakao - Fälbling (Hebeloma truncata) zu sein, denn schon vor zwei Jahren habe ich ihn an diesem Wegrand unter Fichten gefunden.

Standortstreu scheint der Kleine Kakao – Fälbling (Hebeloma truncatum) zu sein, denn auf den Tag genau vor zwei Jahren habe ich ihn ebenfalls an diesem Wegrand unter Fichten gefunden.

Täublinge waren heute zwar etwas verhalten anzutreffen, aber dennoch konnten wir eine ganze Reihe Arten finden. Hier sehen wir den essbaren, aber wenig schmackhaften Rosa - Täubling (Russula rosea).

Täublinge waren heute zwar etwas verhalten anzutreffen, aber dennoch konnten wir eine ganze Reihe Arten finden. Hier sehen wir den essbaren, aber wenig schmackhaften Rosa – Täubling (Russula rosea).

Der Flockenstielige Hexen - Röhrling (Boletus luridiformis) ist mit seinen rötlichen Farbtönen unter dem Hut und am Stiel eine Augenweide. Auch der Gaumen kann sich an seinem Wohlgeschmack nach ausreichendem Erhitzen erfreuen.

Der Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) ist mit seinen rötlichen Farbtönen unter dem Hut und am Stiel eine Augenweide. Auch der Gaumen kann sich an seinem Wohlgeschmack nach ausreichendem Erhitzen erfreuen.

Eine selten und Kalkliebende Art ist der Goldzahn - Schneckling (Hygrophorus chrysodon). Wir haben bisher in unserer Region nur wenige Fundpunkte dieser schönen Art.

Eine seltene und kalkliebende Art ist der Goldzahn – Schneckling (Hygrophorus chrysodon). Wir haben bisher in unserer Region nur wenige Fundpunkte dieser schönen Art.

Wesentlich häufiger, größer und kompakter ist der Trockene Schneckling (Hygrophorus penarius). Übrigens sind im Prinzip alle Schnecklinge essbar, manche gute Speisepilze, andere Geschmacklich eher minderwertig, zu den auch dieser zu zählen ist.

Wesentlich häufiger, größer und kompakter ist der Trockene Schneckling (Hygrophorus penarius). Übrigens sind im Prinzip alle Schnecklinge essbar, manche gute Speisepilze, andere geschmacklich eher minderwertig, zu letzteren dürfte auch dieser zählen.

Eine seltene und Rote Liste Art ist der Rötende Schüppling (Pholiota tuberculosa). Er wächst auf abgefallenen Laubholzästen. Rote Liste 3 = gefährdet.

Eine seltene Art ist der Rötende Schüppling (Pholiota tuberculosa). Er wächst auf abgefallenen Laubholzästen und wurde schon mehrfach im Herrenholz gefunden. Rote Liste 3 = gefährdet.

Sehr dekorativ sieht der häufige Samtige Schichtpilz (Stereum subtomentosum) besonders bei feuchtem Wetter aus. Auf den ersten Blick könnte er auch für eine Schmetterlings - Tramete gehalten werden, diese hötte aber auf der Unterseite keine glatte Fläche, sondern Poren. Standortfoto im Herrenholz.

Sehr dekorativ sieht der häufige Samtige Schichtpilz (Stereum subtomentosum) besonders bei feuchtem Wetter aus. Auf dem ersten Blick könnte er auch für eine Schmetterlings – Tramete gehalten werden, diese hätte aber auf der Unterseite keine glatte Fläche, sondern Poren. Standortfoto im Herrenholz.

Warum der Lilablättrige Mürbling (Psathyrella candollena) auch Behangener Faserling heißt, verdeutlicht dieses Bild in eindrucksvoller weise. Der oft in Schaaren auftretende Mürbling ist essbar und soll ganz vorzüglich schmecken, besonders zu Empfehlen als Suppenpilz. Standortfoto.

Warum der Lilablättrige Mürbling (Psathyrella candollena) auch Behangener Faserling heißt, verdeutlicht dieses Bild in eindrucksvoller weise. Der oft in Scharen auftretende Mürbling ist essbar und soll ganz vorzüglich schmecken, besonders als Suppenpilz. Standortfoto.

Recht verbreitet an Laubholz wächst die Spitzwarzige Tramete (Antrodiella hoehnelii). Charakteristisch ist das Gilben des grauweißlichen Fruchtkörpers. Der einjährige Porling ist Ungenießbar.

Recht verbreitet an Laubholz wächst die Spitzwarzige Tramete (Antrodiella hoehnelii). Charakteristisch ist das Gilben des grauweißlichen Fruchtkörpers. Der einjährige Porling ist Ungenießbar.

Zu den Delikatessen unter den Täublingen zählt der Grüngefelderte Täubling (Russula virescens). Leider ist er meist nur in wenigen Exemplaren oder als Einzelgänger im Buchenwald zu finden. Von Kennern wird er mit dem Steinpilz verglichen.

Zu den Delikatessen unter den Täublingen zählt der Grüngefelderte Täubling (Russula virescens). Leider ist er meist nur in wenigen Exemplaren oder als Einzelgänger im Buchenwald zu finden. Von Kennern wird er mit dem Steinpilz verglichen.

Der markante Spindelige Rübling (Collybia fusipes) wächst gerne einzeln oder büschelig um alte Eichen und deren Stubben herum. Er gilt als minderwertig, obwohl es auch Leute gibt, die von ihm angetan sind.

Der markante Spindelige Rübling (Collybia fusipes) wächst gerne einzeln oder büschellig um alte Eichen und deren Stubben herum. Er gilt als minderwertig, obwohl es auch Leute gibt, die von ihm angetan sind.

Maronen - Röhrlinge gab es heute zwar keine, dafür aber echte Maronen am Waldesrand. Die Esskastanie ist in unseren Wäldern nur ganz vereinzelt an warmen Standorten zu finden.

Maronen – Röhrlinge gab es heute zwar keine, dafür aber echte Maronen am Waldesrand. Die Esskastanie ist in unseren Wäldern nur ganz vereinzelt an warmen Standorten zu finden.

Und wie immer zum Schluß versammelten wir uns wieder zu unserem Abschlußfoto. Sechs Leute waren wir heute und erlebten eine mykologisch recht interessante Wanderung durch das alterhwürdige Herrenholz bei Sternberg. 25.08.2012.

Und wie immer zum Schluss versammelten wir uns wieder zu unserem gemeinsamen Abschlussfoto. Sechs Leute waren wir heute, die eine mykologisch recht interessante Wanderung durch das altehrwürdige Herrenholz bei Sternberg unternahmen. 25.08.2012.

Regionalinfo` s auch unter: www.buetzow.de

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!.

17. August 2012 – 1. Nachtwanderung im Radebachtal

Wir luden ein zur 1. Pilzwanderung bei Nacht

Gegen 20.00 Uhr startete wir an der ersten Brücke bei Blankenberg zu unserer Nachtwanderung durch das wildromantische Radebachtal. Leider wird auch dieser mykologisch hochwertige Gebiet von den immer mehr umsich greifenden "Waldpflegemaßnahmen" in mitleidenschaft gezogen. Gerade hinter dieser Brücke begann eigentlich schon einer unserer interessantesten und artenreichsten Pilzstandorte überhaupt. Viele seltenen Schleierlinge, zahlreiche Korallenpilze wie Blutrotfleckende Koralle und Hahnen u.v.mehr waren hier zu hause. Seit dem sich in Wismar eine riesige Holzindustrie angesiedelt hat, sind viele unserer Wälder kaum wieder zu erkennen, dabei wird auch vor besonders wertvollen Waldgesellschaften kein halt gemacht.

Gegen 20.00 Uhr starteten wir an der ersten Brücke von Blankenberg aus zu unserer Nachtwanderung durch das wildromantische Radebachtal. Leider bleibt auch dieses ökologisch und mykologisch hochinteressante Gebiet, von den immer mehr um sich greifenden, teils radikalen „Waldpflegearbeiten“, nicht verschont. Seit dem sich in Wismar eine riesige Holzindustrie angesiedelt hat, sind viele unserer Wälder kaum mehr wieder zu erkennen. Dabei wird auch vor so sensiblen und wertvollen Gebieten wie dem Radebachtal kein halt gemacht! Die Hangterrassen zum Radebach und der hier beginnende Hohlweg waren ein Eldorado seltener Pilzarten. Viele kalkliebende Schleierlinge, Korallenpilze wie Bärentatze und Blutrotfleckende Koralle oder Tiger – Ritterlinge waren hier zu hause. Der Hohlweg war schattig und einzigartig in diesem umfangreichen Waldgebiet. Die Buchen hat man rausgeholzt und die Kiefern stehen gelassen. Eine in der Nähe neu aufgestellte Informationstafel lässt etwas ganz anderes verlautbaren. Weg vom Kiefernwald, hin zum Buchenwald. Das soll einer verstehen!

Aber nun zu den angenehmeren Dingen. Erstmals haben wir eine Pilzwanderung bei Abendstimmung und hereinbrechender Dunkelheit in unser Programm mit aufgenommen. Die Idee dazu hatte unsere Pilzfreundin Irena Dombrowa, als sie im vergangenen Jahr noch nach Feierabend mit Sohn Jonas im Wald auf Pilzsuche war und sie von der Fülle der Pilze (viele Maronen) ganz überrascht war. Da es aber bereits dunkelte, fiel ihr ein, dass sie im Auto noch zwei Stirnlampen hatte und sie sammelten noch weitere Pilze mit diesem willkommenen Hilfsmittel ein. Dabei stießen sie unverhofft auf ein großes Krause Glucken – Areal von ca. 10 Exemplaren. Diese waren mit Hilfe der hell leuchtenden Lampen besonders gut zu finden. Es machte ihnen derart Laune, dass sie spontan vorschlugen, auch mal eine Nachtwanderung ganz offiziell in unser Programm mit auf zu nehmen. Ich fand den Vorschlag ebenfalls sehr reizvoll und beschloss in diesem Jahr zum ersten mal eine Nachtwanderung mit anzubieten. Irena besorgte noch einige Stirnlampen und wir suchten das Gebiet am Radebach, bei Blankenberg, für unser Experiment aus. Natürlich sind hier gute Wanderwege vorhanden, denn wer sich bei Dämmerung und Dunkelheit, trotz Lampenlicht, nicht ins Dickicht des Waldes traut, kann gefahrlos auf diesen Wegen wandeln, bekanntlich stehen die schönsten Pilze oftmals am Wegesrand. Und Pilze gab es wider erwarten reichlich und vielfältig. War es am Beginn unserer Tour noch hell, so war nach etwa einer Stunde ohne unsere Lampen kaum noch etwas zu machen. Je dunkler es wurde, um so besser waren die Pilze im Lichtkegel unserer Stirnlampen zu erkennen. Wir waren begeistert und empfehlen das Pilze suchen bei Dunkelheit mit entsprechender Beleuchtung gerne weiter. Das Wetter konnte nicht besser sein. Windstille, funkelnder Sternenhimmel, laue Sommerluft und dazu das Rufen der Nachtvögel in ansonsten fast absoluter Waldesstille und die schönsten Pilze obendrein. Eine einzigartige und unvergessliche Erfahrung für uns alle, von der wir sicher noch lange zehren werden. Wenn nichts dazwischen kommt, so waren wir uns alle einig, wird es im nächsten Jahr eine Neuauflage geben.

Auch Jonas war natürlich bei diesem Abenteuer mit von der Partie. Er hatte uns gleich noch Champigons und Grüne Knollenblätterpilze mitgebracht, die er uns dann auch vorstellte.

Auch Jonas war natürlich mit dabei. Er hatte uns gleich noch einige große Anis -Champignons und Grüne Knollenblätterpilze mitgebracht, die er allen Anwesenden auch auf seine ganz speziellen Art und weise vorstellte.

Schließlich hatten Jonas und Mama Irena auch die Idee zu unserer Nachtwanderung.

Schließlich hatten Jonas und Mama Irena auch die Idee zu unserer Nachtwanderung.

Mit dabei war auch eine Journalistin von der Schweriner Volkszeitung. Gleich zu Beginn führte sie ein kurzes Interview mit unserem Urgestein Hans-Jürgen Wilsch, der schon seit den 1950er Jahren mit dabei ist.

Mit dabei war auch eine Journalistin von der Schweriner Volkszeitung. Gleich zu Beginn führte sie ein kurzes Interview mit unserem Urgestein Hans-Jürgen Willsch, der schon seit den 1950er Jahren mit dabei ist.

Während wir noch mit der ofiziellen Begrüßung beschäftigt waren, wurden auch schon die ersten Pilze gefunden. Essbare Eichen - Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus) gehören dieser Tage zu den häufigsten Röhrlingen.

Während wir noch mit der offiziellen Begrüßung beschäftigt waren, wurden auch schon die ersten Pilze gefunden. Essbare Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus) gehören dieser Tage zu den häufigsten Röhrlingen.

An einem Buchenstumpf hat Jonas eine Buckeltramete entdeckt. Es benötigt schon einer kleinen Kraftanstrengung dieser holzigharten Porlinde ab zu bekommen, aber Mama braucht sie zum Basteln.

An einem Buchenstumpf hat Jonas eine Buckel – Tramete entdeckt. Es benötigt schon einer kleinen Kraftanstrengung um diese holzigen Porlinge vom Substrat ab zu bekommen, aber Mama braucht sie zum Basteln.

Die Naturparkverwaltung hat längst der Wanderwege im Radebachtal sehr schöne und informative Informationstafel aufgesttelt, die hoffentlich noch lange unversehrt viel Wissenswertes über den Wald vermitteln mögen. Leider hat das Gebiet derzeit erheblich an attraktivität verloren, aber bis zum Jahr 2050 soll es sich ja wieder geändert haben!

Die Naturparkverwaltung des Sternberger Seenlandes hat längst der Wanderwege im Radebachtal sehr schöne und informative Schautafel aufgestellt, die hoffentlich noch lange unversehrt viel wissenswertes über den heimischen Wald vermitteln mögen. Leider hat das Gebiet derzeit durch radikalen Holzeinschlag erheblich an Attraktivität verloren, aber bis zum Jahr 2050 soll sich ja alles wieder zum positiven gewandelt haben!

Ganz besonders habe ich mich gefreut, unserer langjährige Pilzfreundin Angelika Boniakowski das erste mal auf einer unserer Pilzwanderungen begrüßen zu dürfen. Hier sehen wir sie bei der Begutachtung eines Breitblattes.

Ganz besonders habe ich mich gefreut, unsere langjährige Pilzfreundin Angelika Boniakowski das erste mal auf einer unserer Pilzwanderungen begrüßen zu dürfen. Hier sehen wir sie bei der Begutachtung eines Breitblattes.

Das Breitblatt (Megacollybia platyphylla) ist der einzige, große Blätterpilz, der uns auf fast jeder Wanderung in diem Jahr begleitet hat. Leider wird er heut zu tage als schwach giftig eingestufft.

Das Breitblatt (Megacollybia platyphylla) ist der einzige, große Blätterpilz, der uns auf fast jeder Wanderung in diesem Jahr begleitet hat. Leider wird er heut zu tage als schwach giftig eingestuft.

Auch ein Hund war heute wieder mal mit dabei. Leider war er aber nicht auf Trüffeln spezialisiert und wird hier mit der Witterung von Buckelr - Trameten vertraut gemacht.

Auch ein Hund war heute wieder mal mit dabei. Leider war er aber nicht auf Trüffeln spezialisiert und wird hier mit der Witterung von Buckel – Trameten vertraut gemacht.

Und dann entdeckte Pilzfreundin Helga Köster ihren ersten Flockenstieligen Hexen - Röhrling. Sie war eigentlich nicht auf Speisepilzsammeln vorbereitet, nun gab es aber kein halten mehr und es sollte am Schluß tatsächlich eine ausgiebige Mahlzeit zusammen kommen.

Und dann entdeckte Pilzfreundin Helga Köster ihren ersten Flockenstieligen Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).Sie war eigentlich nicht auf Speisepilzsammeln eingestellt, nun gab es aber kein halten mehr und es sollte am Ende tatsächlich eine ausgiebige Mahlzeit zusammen kommen.

Auch einige Semmelstoppelpilze (Hydnum repandum) wanderten in die Sammelbehältnisse.

Auch einige Semmelstoppelpilze (Hydnum repandum) wanderten in die Sammelbehältnisse.

Auch der große Rotstielige Leder - Täubling (Russula olivacea) ist hier im Radebachtal zu hause. Als herrvorragender Speisepilz kann er ebenfalls seinen Platz in den Körben finden.

Auch der große Rotstielige Leder – Täubling (Russula olivacea) ist hier im Radebachtal zu hause. Als hervorragender Speisepilz kann er ebenfalls seinen Platz in den Körben der Sammler finden.

Violett, wie die Kleidung, kann der Hut des Frauen - Täublings sein, Aber auch grüne oder graue Farbtöne können ihn dominieren. Als einer der besten Speisepilze berichert er die morgige Pilzpfanne.

Violett, wie die Kleidung, kann der Hut des Frauen – Täublings sein. Aber auch blaue, grüne oder graue Farbtöne können ihn dominieren. Als einer der besten Speisepilze bereichert er die morgige Pilzpfanne.

Der Harte Zinnobertäubling (Russula rosacea) des Buchenwaldes ist zwar auch essbar, aber geschmacklich sehr minderwertig. Man kann sich an seiner Schönheit erfreuen.

Der Harte Zinnobertäubling (Russula rosacea) des Buchenwaldes ist zwar auch essbar, aber geschmacklich sehr minderwertig. Man kann sich an seiner Schönheit erfreuen.

Die pilzeiweißreichen und leicht verdaulichen Flaschen Stäublinge (Lycoperdon perlatum) sind essbar solange sie im Inneren schneeweiß und der Kopf druckfest ist.

Die pilzeiweißreichen und leicht verdaulichen Flaschen Stäublinge (Lycoperdon perlatum) sind essbar, solange sie im Inneren schneeweiß und der Kopf druckfest ist.

Inzwischen ist die Dunkelheit über uns ganz herreingebrochen und wir überqueren die zwete Brücke des Radebachs.

Inzwischen ist die Dunkelheit über uns herein gebrochen und wir überqueren die zweite Brücke des Radebachs.

Unter Lärchen machen entfalten junge Goldröhrlinge ihre Fruchtkörper um im Reifestadium ihre Sporen dem Wind an zu vertrauen. Diese werden aber wohl eher ihr Aroma dem Gaumen des Feinschmeckers anvertrauen.

Unter Lärchen  entfalten junge Goldröhrlinge (Suillus grevillei) ihre Fruchtkörper, um im Reifestadium ihre Sporen dem Wind anzuvertrauen. Diese werden aber wohl eher mit ihrem Aroma den Gaumen eines Feinschmeckers erfreuen.

Pilzberaterin Irena Dombrowa wird mit zwei weiteren Täublingsfunden konfrontiert. Es handelt sich jeweils um einen minderwertigen Dickblättrigen Schwarztäubling und einen Zitronen - Täubling.

Pilzberaterin Irena Dombrowa wird mit zwei weiteren Täublingsfunden konfrontiert. Es handelt sich jeweils um einen minderwertigen Dickblättrigen Schwarztäubling und einen Zitronen – Täubling.

Pilzfreund Peter Kofahl war wie so oft der Truppe schon wieder etwas voraus und verschnaufte kurz auf einem bemoosten Baumstumpf und betrachtet seine neuerlichen Pilzfunde.

Pilzfreund Peter Kofahl war, wie so oft, der Truppe schon  etwas voraus und verschnaufte kurz auf einem bemoosten Baumstumpf, um seine neuerlichen Pilzfunde eingehender zu betrachten.

Es wird Herbst!. Wenn die ersten schwach giftigen Gelblichen Knollenblätterpilze (Amanita citrina) auftauchen, beginnt der Pilzherbst. Damit liegt er voll in der Aspektabfolge, denn der Pilzherbst findet von Mitte August bis Mitte Oktober statt.

Es wird Herbst!. Wenn die ersten schwach giftigen Gelblichen Knollenblätterpilze (Amanita citrina) auftauchen, beginnt der Pilzherbst. Damit liegt er voll im Trend, denn dieser Wachstumsaspekt findet von Mitte August bis Mitte Oktober statt.

Hans-Jürgen Wilsch, Bärbel Wirth und Erika Wittenhagen von unserer Pilzgruppe schauen ihn sich nochmals unter Flutlicht ihrer Lampen an.

Hans-Jürgen Willsch, Bärbel Wirth und Erika Wittenhagen von unserer Pilzgruppe schauen ihn sich nochmals unter dem Flutlicht ihrer Lampen an.

Wie ein Schwarm Glühwürmchen bewegen wir und durch den finsteren Wald. Ein außergewöhlicher Pilzausfug, von dem wir wohl noch lange schwärmen werden.

Wie ein Schwarm Glühwürmchen bewegen wir uns durch den stockfinsteren Wald. Ein außergewöhnlicher Pilzausflug, von dem wir wohl noch lange schwärmen werden!

Und wer wird denn hier von unseren Lampen angestrahlt, ein Birkenpilz!?, aber es ist keine Birke auszumachen. Der Runzelige Hut, sein festes, schwärzendes Fleisch verraten aber den Hainbuchen Röhrling (Leccinum griseum) eindeutig und die zugehörigen Hainbuchen hatten uns hier förmlich umzingelt.

Und wer  taucht hier im Lichtkegel unserer Lampen auf, soll es ein Birkenpilz sein? Es ist aber keine Birke auszumachen! Der runzelige Hut, sein festes, schwärzendes Fleisch und der Standort unter Hainbuchen verraten den Hainbuchen Röhrling (Leccinum griseum) eindeutig.

Und alle einmal halt, für einen Schnappschuß zwischendurch. Alle sind hier aber leider nicht zu sehen, wir waren nähmlich 16 an der Zahl!

Und alle einmal halt, für einen Schnappschuss zwischendurch. Alle sind hier aber leider nicht zu sehen, denn wir waren 16 an der Zahl!

Es bot sich heute Nacht auch eine gute Gelegenheit den essbaren Perlpilz (Amanita rubescens, links) mit seinem giftigen Verwechslungspartener, dem Pantherpilz (Amanita patherina), miteinander zu vergleichen.

Es bot sich heute Nacht auch eine gute Gelegenheit den essbaren Perlpilz (Amanita rubescens, links) mit seinem giftigen Verwechslungspartner, dem Pantherpilz (Amanita pantherina), zu vergleichen.

An diesem Sommersteinpilpäärchen haben sich schon die Schnecken gütlich getan. Jonas wollte sie aber unbedingt zum Trocknen mit nach hause nehmen.

An diesem Sommersteinpilz – Pärchen haben sich schon die Schnecken gütlich getan. Jonas wollte sie aber unbedingt zum Trocknen mit nach hause nehmen, ansonsten wären sie auf der Ausstellungsfläche unserer Pilzausstellung gelandet.

Und dann ging es im Anschluss noch zur Bade- und Picknickstelle am Tempziner See in Blankenberg. Zahlreiche Sitzgelegenheiten, teils mit Überdachung, luden hier zum Verweilen ein.

Peter und Jonas bereiten das Grillkohlefeuer für unseren Dreibock vor, auf dem dann ein zünftiger Erbseneintopf zum Köcheln gebracht wurde.

Peter und Jonas bereiten das Grillkohlefeuer für unseren Dreibock vor, auf dem dann ein zünftiger Erbseneintopf zum Köcheln gebracht wurde.

Bärbel verteilt Kaffee und Tee, Irena schenkt die Pilzsoljanka aus und Hans - Jürgen öffnet die Konservendosen mit dem Erbseneintopf. Es gab auch Bockwurst und Brötchen dazu.

Bärbel verteilt Kaffee und Tee, Irena schenkt die Pilz – Soljanka aus und Hans – Jürgen öffnet die Konservendosen mit dem Erbseneintopf. Es gab auch Bockwurst und Brötchen dazu.

Für einen ausgiebigen Imbiss um Mitternacht zwar eine etwas ungewöhliche Zeit, aber dennoch schlug jeder kräftig zu, denn so viel frische Waldluft macht bekanntlich hungrig.

Für einen ausgiebigen Imbiss ist die Mitternachtsstunde zwar eine etwas ungewöhnliche Zeit, aber dennoch schlug jeder kräftig zu, denn so viel frische Waldluft macht bekanntlich hungrig.

Und gegen 1.30 Uhr schließlich noch unser obligatorisches Abschlußfoto der ungewöhnlichsten Pilzwanderung die wir je gemacht haben 16 Teilnehmer und einem Hund.

Und gegen 1.30 Uhr schließlich versammelten sich noch einmal alle Teilnehmer der ungewöhnlichsten Pilzwanderung, die wir je gemacht haben, zu unserem obligatorischen Abschlussfoto. 16 Pilzfreunde und ein Hund.

Da es uns derart viel Laune und Spaß machte, bei nächtlicher Dunkelheit den geheimnisvollen Wald auf der Suche nach Pilzen zu durchstreifen, waren sich alle einig, im nächsten Jahr wird es eine Neuauflage geben!

Und wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!

12. August 2012 – Vereinsexkusion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vereinsexkursion von Augustenhof bis Vorbeck

Heute absolvierten wir bei traumhaft schönem Sommerwetter einen weiteren Abschnitt unserer Warnow - Exkursionen. Hier sehen wir die Warnow bei Vorbeck.

Heute absolvierten wir bei traumhaft schönem Sommerwetter einen weiteren Abschnitt unserer Warnow – Exkursionen. Hier sehen wir die Warnow bei Vorbeck.

Am Sonntag, dem 12. August 2012, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste wieder ganz herzlich zu einer naturkundlichen Pilzexkursion in` s Warnowgebiet zwischen den Ortschaften Augustenhof und Vorbeck eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Wismarer Zeughaus, in der Ulmenstraße. Hier hatten sich fünf Pilzfreunde eingefunden und wir fuhren mit einem Auto zum Ausgangspunkt unserer heutigen Tour, nach Augustenhof bei Crivitz. Hier trafen wir etwas verspätet gegen 09.15 Uhr ein und es warteten bereits weitere Interessenten aus dem Schweriner Raum auf uns. Zunächst mussten wir noch einige Autos nach Vorbeck, dem Ende unserer Exkursion, fahren und gleichzeitig Klaus Warning abholen, der hier ebenfalls schon eine geraume Zeit auf unser Eintreffen wartete. Mitte August beginnt in der Regel die Hochsaison in punkto Pilze, davon war heute aber weit und breit nichts zu spüren, obwohl die Wachstumsbedingungen zur Zeit eigentlich richtig gut sind. Wie schon bei den meisten Pilzwanderungen und Vereinsexkursionen in diesem Jahr, sah es mehr als bescheiden aus. Zum Glück sind zumindest ab und an einige Pilzfruchtkörper auszumachen, die wir, soweit möglich, vor Ort Bestimmen und Erläutern, gegebenenfalls in unsere Kartei schreiben können. Aber auch ohne viele Pilze ist die mecklenburgische Landschaft entlang der Warnow ein wirkliches Paradies, insbesondere wenn das Wetter dazu noch so traumhaft schön ist wie heute.

Entlang des sandigen, vorwiegend mit Eichen, Kiefer, Birken und Erlen bestandenen Wanderwegs trafen wir auch auf diese Rißpilze. Es könnte der Gefleckte Rißpilz (Inocybe maculata) sein, obwohl mir hier die klassischen Velumflocken auf dem Scheitel fehlten. Giftig!

Entlang des sandigen, vorwiegend mit Eichen, Kiefern, Birken und Erlen bestandenen Wanderwegs, trafen wir auch auf diese Rißpilze. Es könnte der Gefleckte Rißpilz (Inocybe maculata) sein, obwohl mir hier die klassischen Velumflocken auf dem Hutscheitel fehlten. Ansonsten käme noch der Kegelige Rißpilz in Frage. Giftig!

Bei diesem kleinen Bruder des Maipilzes gab es keinerlei Zweifel das es sich um den recht seltenen Fleischrosa Schönkopf (Calocybe carnea) handelt

Bei diesem kleinen Bruder des Maipilzes gab es keinerlei Zweifel an seiner Identität. Es handelt sich um den nicht gerade häufigen Fleischrosa Schönkopf (Calocybe carnea). Er wäre theoretisch essbar, ist aber wenig ergiebig und sollte lieber geschont werden.

Und weiter geht es entlang der Warnow - Wiesen und den oft bewaldeten Hängen in Richtung Vorbeck.

Und weiter geht es entlang der Warnow – Wiesen und den oft bewaldeten Hängen, die hier allerdings weniger steil sind als in den Durchbruchstälern bei Gädebehn oder Groß Görnow.

Größer als der Korb ist dieser harte und holzige Flacke Lackporling (Ganoderma lipsiense). Er sieht oft wie mit Zimt bestreut aus, es sind seine eigenen Sporen!

Größer als der Korb ist dieser harte und holzige Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense). Er sieht oft wie mit Zimt bestreut aus – es sind seine eigenen Sporen!

Dieser Porling ist jung saftig und zartfleischig und kann sogar kulinarisch genutz werden. Es ist der gewaltige Riesen - Porling (Meripilus giganteus). Viele schreckt aber das sich kohlrabenscharz verfärbende Fleisch ab. Wer ist schon gerne eine Pilzpfanne, die aussieht wie frisch zubereitete Teerklumpen, trotzdem soll er recht gut schmecken!

Dieser Porling ist jung saftig und zartfleischig und kann sogar kulinarisch genutzt werden. Es ist der gewaltige Riesen – Porling (Meripilus giganteus). Viele schreckt aber das sich schwarz verfärbende Fleisch ab. Wer isst schon gerne eine Pilzpfanne, die aussieht wie frisch zubereitete Teerklümpchen, trotzdem soll er recht gut schmecken!

In der letzten Zeit wurden an vielen Fließgewässern sogenannte Fischtreppen angelegt, so auch hier zwischen Augustenhof und Vorbeck. Rechts herrscht frei Fahrt für die Warnow - Paddler, links dürfen sich die Fische sportlich betätigen.

In der letzten Zeit wurden an vielen Fließgewässern sogenannte Fischtreppen angelegt, so auch hier zwischen Augustenhof und Vorbeck. Links herrscht freie Fahrt für die Warnow – Paddler, rechts dürfen sich die Fische sportlich betätigen.

Dieser Waldschratt, der es sich auf einem dicken Stubben am Wanderweg gemütlich machte, kam uns bekannt vor. Er stellte die Verbindung von den bereits vrauseilenden Wanderfreunde, und den stets etwas hinterher hinkenden, wissbegierigen Pilzfreunden her. Es ist unser Urgestein Hans Jürgen Wilsch.

Dieser Waldschrat, der es sich auf einem dicken Stubben am Wegesrand gemütlich gemacht hat, kam uns bekannt vor. Er stellt hier das Bindeglied zwischen den bereits voraus geeilten Wanderfreunden, und den stets etwas hinterher hinkenden, wissbegierigen Pilzfreunden dar. Es ist unser Urgestein Hans Jürgen Willsch, der schon seit den 1950er Jahren bei unseren Pilzwanderungen mit dabei ist.

Immer an Eichenstubben finden wir den obrigen Eichen - Wrrling (Daedalea quercina). Der untere Grünblättrige Schefelkopf (Hypholoma fascuculare) wächst an vielerlei hölzern. Allerdings habe ich diese kleine, sehr gebrechliche Wuchsform mit gedämpfteren Farben bisher auch nur an Eiche gefunden.

Immer an Eichenstubben finden wir den obigen Eichen – Wirrling (Daedalea quercina). Der untere Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) wächst an vielerlei hölzern. Allerdings habe ich diese kleine, sehr gebrechliche Wuchsform mit gedämpfteren Farben bisher auch nur an Eiche gefunden.

Büschelliges Wachstum, bereifter, steifer Stiel, sehr dicht stehende Lamellen mit Druckknöpfchen im Hutscheitel und oftmals in Hexenringe auf Laub- und Nadelstreu wachsend, dass ist der ungenießbare Knopfstielige Rübling (Collybia confluens).

Büschelliges Wachstum, bereifter, steifer Stiel, sehr dicht stehende Lamellen mit Druckknöpfchen im Hutscheitel und oftmals in Hexenringen auf Laub- und Nadelstreu wachsend, dass ist der ungenießbare Knopfstielige Rübling (Collybia confluens).

Mit der Lupe lassen sich so manche Feinheiten erkennen, die für eine genaue Bestimmung mitunter unerläßlich sind.

Mit der Lupe lassen sich so manche Feinheiten erkennen, die für eine genaue Bestimmung mitunter unerlässlich sind.

Der Wiesen - Staubbecher (Vacsellum pratense) erscheint zur Zeit aus Wiesen, Weiden und grasigen Wegrändern. Ganz jung und festfleischig sowie innen weiß ist er essbar.

Der Wiesen – Staubbecher (Vacsellum pratense) erscheint zur Zeit auf Wiesen, Weiden und grasigen Wegrändern. Ganz jung und festfleischig sowie innen weiß, ist er essbar.

Der Widerliche Täubling (Russula pectinatoides) wächst bei Eichen und gehört zu den stark grieften Kamm - Täublingen. Er teilt den Standort mit dem ebenfalls ungenießbaren Camenbert - Täubling.

Der Widerliche Täubling (Russula pectinatoides) wächst bei Eichen und gehört zu den stark gerieften Kamm – Täublingen. Er teilt den Standort mit dem sehr ähnlichen und ebenfalls ungenießbaren Camenbert – Täubling.

In Vorbeck angelangt, stellte Pilzberater Klaus Warning und noch einige interessante Pilze vor, die er auf seinen Privatexkursionen in den letzten Tagen fand.

In Vorbeck angelangt, stellte Pilzberater Klaus Warning (rechts) uns noch einige interessante Pilze vor, die er auf seinen Privatexkursionen in den letzten Tagen fand.

Eigens dafür hatte er sie in einer prktischen Fächerbox artenrein geordnet. Ein kleiner Querschnitt durch die momentan bescheidene Pilzwelt von Gefleckter Rißpilz bis Rotfüßchen.

Eigens dafür hatte er sie in einer praktischen Fächerbox artenrein sortiert. Ein kleiner Querschnitt durch die momentan bescheidene Pilzwelt von Gefleckter Rißpilz bis Rotfüßchen.

Obligatorisches Abschlußfoto zum Abschluß einer pilzarmen aber landschaftlich sehr reizvollen Warnow - Exkursion am 12. August 2012.

Obligatorisches Gruppenfoto zum Abschluss einer pilzarmen aber landschaftlich um so reicheren Warnow – Exkursion am 12. August 2012.

Direkt an die Warnow grenzt auch der großzügig angelegte Freizeitpark Gut Vorbeck. Hier kann z. B. mit dem Boot die Warnow entlang gerudert werden. mit dem Pferd ausgeritten werden oder auch die umfangreiche Winston - Golfanlage bespielt werden.

Direkt an die Warnow grenzt auch die großzügig angelegte Gutsanlage Vorbeck. Hier kann z. B. mit dem Boot die Warnow vom Wasser aus erkundet werden, mit dem Pferd ausgeritten oder auch die umfangreiche WINSTONgolf – Anlage bespielt werden.

Siehe auch unter: www.gutshof-vorbeck.de

Dummerweise hatte unser Kraftfahrer ausversehen seinen Autoschlüssel im Auto eingesperrt und wir mußten bis abhilfe geschaffen wurde, noch einige Stunden am sonnigen Ufer der Warnow aushalten. Irena versorgte uns dann mit Kaffee, Kuchen und Mineralwasser.

Dummerweise hatte unser Kraftfahrer seinen Autoschlüssel im Auto eingesperrt und uns ausgesperrt! Bis Abhilfe geschaffen wurde, konnten wir noch einige Stunden das sonnige Wetter am Ufer der Warnow genießen. Irena und Jonas versorgten uns mit Kaffee, Kuchen und Mineralwasser.

Wann findet die nächste Vereinsexkursion statt? – Siehe unter Termine!

11. August 2012 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch die Wiechmannsdorfer Tannen

Durch diese hohle Gasse muss er kommen! Durch die Kühlung führen zahlreiche, gut beschilderte Wanderwege und zwischenzeitlich kann man von den Höhen dieses kleinen Mittelgebirges einen phantastischen Blick zur Ostsee genießen.

Durch die Kühlung führen zahlreiche, gut beschilderte Wanderwege und zwischenzeitlich kann man von den Höhen dieses kleinen Mittelgebirges einen phantastischen Blick zur Ostsee genießen.

Am Sonnabend, dem 11. August 2012, lud der „Steinpilz – Wismar“ wieder zu einer geführten Pilzlehrwanderung recht herzlich ein. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße (direkt hinter dem Gelände des Busbahnhofes). Mit zwei Autos fuhren wir von hier aus in Richtung Zielgebiet. Obwohl ich im Winter mit Hilfe von Google Earth die Fahrtroute heraus suchte und sie in unserer Ankündigung auch in etwa beschrieb, haben wir uns heute bei der Anfahrt trotzdem etwas verzettelt und fuhren letztendlich eine umfangreiche „Ehrenrunde“, bis wir schließlich am vorgesehenen Ausgangspunkt bei Wiechmannsdorf ankamen. Dank unserer nicht unherheblichen Verspätung waren zwei Leute, die aus Rostock daran teilnehmen wollten, möglicherweise schon wieder abgefahren, was ihnen nicht zu verdenken ist. Wir entschuldigen uns auf diesem Wege ganz außerordentlich. Bei wunderschönem, sehr angenehmen Wetter, zogen wir dann in einer kleinen, sechsköpfigen Gruppe, unsere Kreise durch einen Teilbereich der Kühlung, der sich Wiechmannsdorfer Tannen nennt. Pilztechnisch gesehen sah es nicht viel anders aus, wie in den meisten anderen Wäldern zur Zeit auch, nur das hier noch weniger los war. Das Gebiet ist stark eiszeitlich geprägt und zeitweise glaubt man, in die Mittelgebirgsregionen versetzt zu sein. Das hügelige Gebiet offenbahrt mitunter einen wunderbaren Blick bis hinunter auf die Ostseeküste und dem Ostseebad Kühlungsborn. Hier gibt es mächtige Buchen- und Eichenwälder, teils im Wechsel mit Fichte, Lärche und Kiefer. In den Senken zwischen den Hügeln sind immer wieder Feuchtbiotope mit Erlen, Eschen und Weiden eingelagert und kleinere Bäche durchschneiden dieses Gebiet zusätzlich. Nähere Info`s zum Landschaftsschutzgebiet Kühlung auch unter:

www.killikus.de/kuehlung-ostsee

Diesen beiden Schwarzblauenden Röhrlingen (Boletus pulverulentus) haben die Schnecken schon arg zugesetzt. Sie sind essbar.

Diesen beiden Schwarzblauenden Röhrlingen (Boletus pulverulentus) haben die Schnecken schon arg zugesetzt. Sie sind essbar.

Noch ist diese mächtige Rotbuche noch grün und scheint standfest zu sein. Fragt sich nur wie lange noch, denn zahlreiche Fruchtkörper des Echten Zundschwamms (Fomes fomentarius) signalisieren schon ihr baldiges Ende. Der Pilz verursacht im Holz eine Weißfäule und an einem der nächsten Stürme wir sie mit mächtigem getöse zu Boden stürzen.

Noch ist diese mächtige Rotbuche grün und scheint standfest zu sein. Fragt sich nur, wie lange noch, denn zahlreiche Fruchtkörper des Echten Zunderschwamms (Fomes fomentarius) signalisieren schon ihr baldiges Ende. Der Pilz verursacht im Holz eine Weißfäule und bei einem der nächsten Stürme wird sie mit großem Getöse zu Boden stürzen.

Sieser große Blutrote Röhrling (Xerocomus rubellus) sollte nicht mehr gegessen werden, da er bereits augenscheinlich vom Goldschimmel befallen ist. Dieser Schimmeloilz befellt nur Röhrlinge und macht sie giftig!

Dieser große Blutrote Röhrling (Xerocomus rubellus) sollte nicht mehr gegessen werden, da er bereits augenscheinlich vom Goldschimmel befallen ist. Der spezialisierte Schimmelpilz befällt nur Röhrlinge und macht sie giftig!

An einer feuchten und grasigen Stelle wuchsen gleich mehrere Kleinarten dicht bei ein ander. Von links: Ein Helmling, ein Tintling, zwei Düngerlinge und ein Goldmistpilz.

An einer feuchten und grasigen Stelle wuchsen gleich mehrere Kleinarten dicht beieinander. Von links: Ein Helmling, ein Tintling, zwei Düngerlinge und ein Goldmistpilz.

Dieser Frauen Täubling (Russula cyanoxantha) war neben einem Gelbweißen Täubling der einzige Vertreter seiner Gattung die wir in drei Stunden Waldwanderung fanden!

Dieser essbare Frauen Täubling (Russula cyanoxantha) war neben einem Gelbweißen Täubling, der einzige Vertreter seiner Gattung, die wir in drei Stunden Waldwanderung fanden!

Wunderschön sieht dieser junge Perlpilz aus, aber nicht nur von außen machte sich schon jemand an ihm zu schaffen, auch von innen lebte er förmlich.

Wunderschön dieser junge Perlpilz, aber nicht nur von außen machte sich schon jemand an ihm zu schaffen, auch im  inneren herrschte angeregtes und gefräßiges Leben.

Weit reicht der Blick von den Höhen der Kühlung hinunter nach Kühlungsborn und auf die Weiten der Ostsee hinnauf.

Ein herrlicher Blick von den Höhen der Kühlung hinunter nach Kühlungsborn und auf die Weiten der Ostsee hinaus.

Zwischendurch geht es auch mal an Wiesen vorbei und durch schattige Hohlwege hindurch. Hier fällt links des Weges trockenes Geäst auf.

Zwischendurch geht es auch mal an Wiesen vorbei und durch schattige Hohlwege hindurch. Hier fällt links des Weges trockenes Geäst auf.

Sie gehören zu diesem urwüchsigen und uralten Kirschbaum, der den Atacken des Schwefelporlings ausgesetzt ist und durch sein zerstörerisches Einwirken bereits zu zerbrechen droht. Er verursacht im Holz eine Braunfäule.

Es gehört zu diesem urwüchsigen und uralten Kirschbaum, der den Attacken des Schwefelporlings ausgesetzt ist und durch sein zerstörerisches Einwirken bereits zu zerbrechen droht. Er verursacht im Holz eine Braunfäule.

Im Alter entfärbt der in der Jugend leuchtend orange bis schefelgelbe Frucktkörper völlig und wirkt grauweiß, trocknet aus und zerbröselt im laufe der Zeit. Dieser Pilz stammt höchstwahrscheinlich aus dem Frühjahr.

Mit zunehmendem Alter entfärbt sich der anfangs leuchtend orange bis schwefelgelbe Fruchtkörper völlig und wird grauweiß, trocknet aus und zerbröselt im laufe der Zeit. Dieser Pilz stammt höchstwahrscheinlich aus dem letzten Frühjahr.

die Wanderwege sind in der Kühlung gut ausgeschildert und besitzen teils recht originelle Namen oder weisen auf ganz bestimmte Sehenswürdigkeiten hin.

Die Wanderwege sind in der Kühlung gut ausgeschildert und besitzen teils recht originelle Namen oder weisen auf ganz bestimmte Sehenswürdigkeiten hin.

Das war unsere kleine Pilzwandertruppe heute und im Vergleich zum Pilzwachstum waren wir immer noch viel zu viele!. Abschluß- und Erinnerungsfoto im Wiechmannsdorfer Holz am 11. August 2012.

Das war unsere kleine Pilzwandertruppe von heute. Im Verhältnis zum Pilzaufkommen waren wir immer noch viel zu viele! Abschluss- und Erinnerungsfoto im Wiechmannsdorfer Holz am 11. August 2012.

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!

03. – 05. August 2012 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Der Steinpilz - Wismar lädt an diesem Wochenende wieder zu einem kleinen Pilzseminar nach Mecklenburg ein. Den Steinpilz kennt fast jeder, aber wie sieht es mit den vielen anderen Großpilzen aus, die unsere Wälder, Parkanlagen, Wiesen u.s.w. bevölkern aus?

Der Steinpilz – Wismar lud an diesem Wochenende wieder zu einem kleinen Pilzseminar nach Mecklenburg ein. Den Steinpilz kennt fast jeder, aber wie sieht es mit den vielen anderen Großpilzen aus, die unsere Wälder, Parkanlagen, Wiesen u. s. w. bevölkern?

Vom 03. – 05. August 2012 boten wir im mecklenburgischen Keez, bei Brüel, ein Wochenendseminar zum Thema Pilze an. In Verbindung von Theorie und Praxis wollten wir eine Einführung in die allgemeine Pilzkunde geben. Dabei sollte es im wesentlichen um unsere heimischen Großpilze gehen. Im theoretischen Teil, den unser Pilzexperte Ulrich Klein aus Hohen Schönberg bestritten hätte, wären wir auf die grobe Systematik unserer heimischen Großpilze eingegangen. Im praktischen Teil standen ausgiebige Exkursionen auf dem Programm. Leider haben wir nicht die Mindestteilnehmerzahl von fünf Leuten erreicht. Es waren letztendlich nur vier, von denen dann im letzten Moment nochmals zwei absprangen. In diesem Zusammenhang möchte ich darum Bitten, dass eingegangene Anmeldungen auch wirklich verbindlich sein sollten, denn für uns sind im Vorfeld wichtige Vorbereitungen zu treffen, die dann nicht um sonst sein sollten. Da sich aber bereits längerfristig zwei sehr interessierte Pilzfreunde aus Schleswig – Holstein angemeldet hatten und das ganze mit einem kleinen Camping – Kurzurlaub am Roten See verbinden wollten, führte ich mit ihnen trotzdem unsere geplanten Exkursionen durch. Die waldreiche Umgebung bot dazu vielfältige Möglichkeiten, um ein umfangreiches Artenspektrum kennenzulernen. Es standen weitläufige Nadelwälder auf überwiegend sandigem Untergrund, wie auch reichere, teils kalkhaltige Buchenwälder zur Verfügung. Des weiteren haben wir aufgeforstete Kiestagebaue, feuchtere Erlen/Eschenbereiche sowie Moorgebiete zur Auswahl. Wir entschieden uns am Freitag Nachmittag für das Deichelseegebiet und am Sonnabend ging es auf eine längere Tour vom Waldschlösschen bei Crivitz ausgehend, durch sandige, saure Nadelwälder und anschließend weiter durch das Warnow – Durchbruchstal bei Gädebehn, mit etwas besseren Böden. Endpunkt war die Warnow – Ortschaft Augustenhof. Das Frischpilzaufkommen war zwar eher bescheiden, aber trotzdem haben wir recht interessante Arten gefunden. Angefangen mit einigen Kleinarten über Täublinge bis hin zum riesigen und leuchtend orangegelben Schwefelporling.

Schon beim Aufbau ihres Zeltes auf dem Campingplatz des Roten Sees fand Dorothee Meissner aus Schleswig Holstein gleich die ersten Pilze und brachte sie mit nach Keez.

Schon beim Aufbau ihres Zeltes auf dem Campingplatz des Roten Sees fanden unsere Gäste gleich die ersten Pilze und brachten sie mit nach Keez.

Es waren wunderbare Pfifferlinge und es sollen auch noch mehr dort stehen!

Es waren wunderbare Pfifferlinge und es sollen auch noch mehr dort stehen!

Am Ufer des Hohlsees wuchsen so einige Pilze, so auch dieser sehr schmackhaften Speise - Täublinge (Russula vesca). Gut zu Erkennen ist die vom Rand etwas zurückgezogenen Huthaut, ein typisches Erkennungsmerkmal.

Am Ufer des Hohlsees wuchsen verschiedene Frischpilze, so auch dieser sehr schmackhafte Speise – Täubling (Russula vesca). Gut zu Erkennen ist die vom Rand etwas zurückgezogenen Huthaut, ein typisches Erkennungsmerkmal.

Auch einzelne Perlpilze waren in unterschiedlichen Entwicklungsstadien vorhanden.

Auch einzelne Perlpilze (Amanita rubescens) waren in unterschiedlichen Entwicklungsstadien vorhanden.

Still und idylisch liegt der Deichelsee am Nachmittag des 03. August 2012. Hier wächst zu besseren Zeiten auch der legendäre Satans - Röhrling

Still und idyllisch liegt der Deichelsee am Nachmittag des 03. August 2012. Hier wächst zu besseren Zeiten auch der legendäre Satans – Röhrling.

Am Fuße dieser Fichte hat sich augenscheinlich jemand zu schaffen gemacht. Welches Tier hier am Werk war, konnten wir leider nicht ermitteln.

Am Fuße dieser Fichte hat sich augenscheinlich jemand zu schaffen gemacht. Welches Tier hier am Werk war, konnten wir leider nicht ermitteln.

Es ist doch bei manchen Arten sehr sinnvoll, eine Lupe griffbereit zu haben. Dorothee und Günter Meissner schauen sich die Unterseite eines Ohrloffel - Stachelings an.

Es ist bei manchen Arten sehr sinnvoll, eine Lupe griffbereit zu haben. Hier wird sich die Unterseite eines Ohrloffel – Stachelings angeschaut.

Und dann gab es wieder Pfifferlinge (Cantharellus cibarius). Die Mahlzeit war gesichert, denn es waren eine ganze Menge im tiefen Moos versteckt.

Und dann gab es wieder Pfifferlinge (Cantharellus cibarius). Die Mahlzeit war gesichert, denn es waren noch eine ganze Menge im tiefen Moos versteckt.

Nicht zum Essen, aber zum näheren Bestimmen wurden diese Rißpilze in ein anderes Sammelbehältnis getan. Viele Rißpilze sind ohne Mokroskop kaum sicher bestimmbar und zudem sind fast alle Muskarin haltig, also giftig!

Nicht zum essen, aber zum näheren bestimmen wurden diese Rißpilze in ein anderes Sammelbehältnis getan. Viele Rißpilze sind ohne Mikroskop kaum sicher bestimmbar und enthalten zudem noch Muskarin, sind also giftig!

Auch diese kleinen Glimmerigen Mehlschirmlinge (Cystolepiota sistrata) säumten den feuchten Waldweg und konnte als weitere Art notiert werden.

Auch diese kleinen Glimmerigen Mehlschirmlinge (Cystolepiota sistrata) säumten den feuchten Waldweg und konnten als weitere Art notiert werden.

Sehr dekorativ und ansehlich ist der häufig an Fichtenholz wachsende Samtfuß - Krempling. Ein kaum verwechselbarer Röhrlings - Verwandter von minderer Speisequalität.

Sehr dekorativ und ansehnlich ist der häufig an Fichtenholz wachsende Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus). Ein kaum verwechselbarer Röhrlings – Verwandter von minderer Speisequalität.

Die Freude war bei Dorothee Meissner groß, als Sie sozusagen als krönenden Abschluss unserer zweiten Exkursion den ersten Schwefelporling ihres Lebens fand. Leider war dieser wunderschön orange leuchtende Pilz schon etwas zu fest und somit zu Speisezwecken nicht mehr geeignet.

Die Freude war groß, als sozusagen als krönender Abschluss unserer zweiten Exkursion unsere Gäste den ersten Schwefelporling ihres Lebens fanden. Leider war dieser wunderschön orange- leuchtende Pilz schon etwas zu fest und somit zu Speisezwecken nicht mehr geeignet.

Und dann kam das Unwetter!

Mächtig und drohend türmen sich die gewaltigen Gewitterwolken auf!

Mächtig und drohend türmen sich die gewaltigen Gewitterwolken auf!

Wenige Minuten später läßt sich bereits erahnen, was in kürze folgen sollte. Links ist eindrucksvoll der bevorstehende Wolkenbruch mit Hagelvorhang zu erkennen.

Wenige Minuten später lässt sich bereits erahnen, was in kürze folgen sollte. Links im Bild ist eindrucksvoll der bevorstehende Wolkenbruch mit Hagelvorhang zu erkennen.

Fast eine halbe Stunde lang ergoss sich schließlich eine wahre Sintflut über uns. Die Sicht betrug kurzzeitig kaum mehr als 50 Meter!

Fast eine halbe Stunde lang ergoss sich schließlich eine wahre Sintflut über uns. Die Sicht betrug kurzzeitig kaum mehr als 50 Meter!

Als der Spuk vorbei war, schickte sogleich die Sonne ihre wärmenden Strahlen in die unterkühlte Dampfluft und wir begaben uns vor Irenas Trauerweide zum abschließenden Erinnrungsfoto.

Als der Spuk vorbei war, schickte sogleich die Sonne ihre wärmenden Strahlen in die unterkühlte Dampfluft und wir begaben uns vor Irena` s Trauerweide zum abschließenden Erinnerungsfoto.

Unser eigentlicher Bestimmungs- und Auswertungstag, der Sonntag, fiel durch das Gewitter buchstäblich in` s Wasser, da die Zelteinrichtung das ganze Donnerwetter nicht besonders gut und trocken überstanden hatte. So entschlossen sich unsere Gäste doch schon am Sonnabend Abend die Heimreise anzutreten. Ich hoffe, es hat ihnen trotz der fehlenden Theorie und auch wegen der ausgefallenen Bestimmungsarbeit am Sonntag, viel Spaß gemacht und war hoffentlich trotzdem einigermaßen lehrreich gewesen.

Etwa drei Stunden nach dem Gewitter, drehte ich noch eine Runde mit meinem Kleinkraftroller durch einige Wälder in der Umgebung, um die Ergiebigkeit der Niederschläge in einigen unserer Pilzreviere zu prüfen. Es hatte zumindest im Sültener Forst durchschlagenden Erfolg!

Während es in Keez überweiegend stark regnete mit etwas Hagel gemischt, gab es z. B. bei Sagsdorf richtigen Hagelschlag. Noch Stunden später dampften zusammengspülte Eisflächen in der Abenddämmerung.

Während es in Keez überwiegend stark regnete, mit etwas Hagel untermischt, gab es z. B. bei Sagsdorf richtigen Hagelschlag. Noch Stunden später dampften zusammengespülte Eisflächen in der Abenddämmerung. Auch wenige hundert Meter von Irena` s Grundstück entfernt, in Richtung Golchen, hagelte es mächtig!

Es war schon fast dunkel, als ich dieses Foto zwischen Sagsdorf und Sülten machte. Über den noch teils von Hagel gefüllten Senken der Wiesen und Felder bildet sich verdunstungsnebel. Gleichzeit läßt es sich erahnen, mit welcher Wucht der Hagel das Laub dieser alten Eiche auf die Strasse schlug. Wehe dem, der ohne Schutzhelm unterwegs war!

Es war schon fast dunkel, als ich dieses Foto zwischen Sagsdorf und Sülten machte. Über den noch teils von Hagel gefüllten Senken der Wiesen und Felder bildet sich Verdunstungsnebel. Gleichzeit lässt es sich erahnen, mit welcher Wucht der Hagel das Laub dieser  Eiche auf die Straße schlug. Wehe dem, der ohne Schutzhelm unterwegs war!

Ich sammelte etwas Hagel zusammen und nahm ihn mit, um ihn Jonas zu zeigen

Ich sammelte etwas des körnigen Eises zusammen und nahm es für Sohn Jonas mit.

Der staunte nicht schlecht und freute sich riesig über mein Mitbringsel. Um die Hagelkörner später zu Untersuchen, landeten sie unverzüglich in der Tiefkühltruhe!

Der staunte nicht schlecht und freute sich riesig über mein Mitbringsel. Um die Hagelkörner später untersuchen zu können, landeten sie unverzüglich in der Tiefkühltruhe!

Soweit zu den Ereignissen anlässlich unseres „2. Pilzwochenendes in Mecklenburg“ vom 03. – 05. August 2012, in Keez bei Brüel.

Anmeldungen zum nächsten Seminar können unter folgenden Adressen erfolgen:

Irena Dombrowa, Dorfstraße 1a, 19412 Keez.

Mykologisches Informationszentrum „Steinpilz – Wismar“, 23966 Wismar, ABC Straße 21 oder per E – Mail unter: steinpilz.wismar@t-online.de

Anfragen auch unter Tel: 03841/228917

Das Seminar startet ab einer Mindestteilnehmerzahl von 5 Personen.

Das Grundstück liegt genau an der B 104, wenige Kilometer von Brüel aus in Richtung Schwerin. Es ist gleich das erste Anwesen rechter Hand, also nicht in das eigentliche Dorf Keez abbiegen. In begrenztem Umfang sind Parkmöglichkeiten auf dem Grundstück vorhanden. Weitere Fahrzeuge können am Straßenabzweig Richtung Keez geparkt werden. Unterkunftsmöglichkeiten sind in der Region Sternberger Seenland reichlich vorhanden, sollten aber auf Grund der laufenden Ferien – Hochsaison rechtzeitig gebucht werden. Dazu siehe auch unter folgenden links:

www.stadt-brüel.de

www.stadt-sternberg.de

www.amt-crivitz.de

www.rotersee.de

Der Rote See bei Brüel ist ein beliebtes Naherholungsgebiet innerhalb des Naturparkes Sternberger Seenland. Hier darf gewandert, gebadet, geangelt, geudert, gegessen, getrunken, gefeiert und auch geschlafen werden, den zum Angebot zählt auch ein naturnaher Wald - Campingplatz.

Der Rote See bei Brüel ist ein beliebtes Naherholungsgebiet innerhalb des Naturparkes Sternberger Seenland. Hier darf gewandert, gebadet, geangelt, gerudert, gegessen, getrunken, gefeiert und auch geschlafen werden, denn zum Angebot zählt auch ein naturnaher Wald – Campingplatz.

Wann startet das nächste Wochenendseminar in Keez? – Siehe unter Termine!

28. Juli 2012 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch das Bernitter Holz

Zu einer geführten Pilzwanderung durch das Bernitter Holz bei Schlemmin luden die Pilzberater Reinhold Krakow vom „Steinpilz – Wismar“ und Klaus Warning aus Bützow am Sonnabend, dem 28. Juli 2012, sehr herzlich ein. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz direkt hinter dem ZOB Wismar, in der Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße. Mit zwei PKW` s fuhren wir von hier aus auf der L 192 zunächst bis Reinstorf und von hier aus auf der L 101 über Neukloster weiter auf der L 14 in Richtung Bützow. Nachdem wir durch den Lübberstorfer Forst fuhren, tauchte bald ein hügeliges Waldgebiet mit einem Funkturm auf. Die Straße führt in dieses Waldgebiet hinein und nach kurzer Strecke bogen wir in den Linksabzweig in Richtung Schlemmin ein. Nachdem wir den Ort durchfahren haben, gelangten wir an eine Kreuzung, wo wir gerade aus in Richtung Bernitt weiter fuhren und sogleich unser Zielgebiet erreichten. Hier erwartete uns Klaus Warning und zwei weitere Teilnehmer aus Friedland. Sie machten sich extra zu diesem Termin auf den weiten Weg, um endlich auch mal an einer geführten Pilzwanderung teilnehmen zu können, da in ihrer Region kaum eine Möglichkeit dazu besteht. Nach einer kurzen Begrüßung starteten wir unter Führung von Klaus Warning unseren Rundkurs durch ein vielseitiges Laub- und Mischwaldgebiet auf gehaltvollerem Boden. Vorherrschend sind prachtvolle Buchenbestände. Bei günstiger Witterung können in solchen Wäldern Ende Juli schon eine Vielzahl von Großpilzen  angetroffen werden. Täublinge, Milchlinge oder wärmeliebende Röhrlinge bestimmen zu dieser Zeit oftmals das Pilzaufkommen. So war es auch heute. Das allgemeine Pilzaufkommen hat sich inzwischen deutlich verbessert. Aspektbildend waren viele Rotfuß – Röhrlinge, Breitblättrige Rüblinge und wärmeliebende Sommertäublinge. Vereinzelt auch Wulstlinge wie essbare Perlpilze und Graue Wulstlinge.

Zunächst brachte Klaus uns einen überaus interessante Bauchpilz mit. Die sternförmigen Überreste eines Sternstäublings (Mycenastrum corium). Dazu ein Foto, dass er unter Einsatz seines Lebens am Rande einer Bullenkoppel machte, vor.

Zunächst brachte Klaus uns die Überreste eines sehr interessanten und seltenen Bauchpilzes mit, des Sternstäublings (Mycenastrum corium). Dazu ein Foto, dass er unter Einsatz seines Lebens, am Rande, aber trotzdem innerhalb einer Bullenkoppel machte. Wir gratulieren zu diesem tollen Fund!

Nachdem Klaus Warning noch einige Worte zum Sternstäublings verlor, machte er uns kurz mit der heutigen Wanderroute vertraut. der

Nachdem Klaus Warning noch einige Worte zum Sternstäubling verlor, machte er uns kurz mit der heutigen Wanderroute vertraut, die er im Vorfeld ausgekundschaftet hat.

Mit von der Partie war heute auch der kleine Hannes. Mit seinen drei Jahren hielt er tapfer durch und freute sich über jeden essbaren Pilz, den er in sein Eimerchen legen durfte.

Mit von der Partie war heute auch der kleine Hannes. Mit seinen drei Jahren hielt er tapfer durch und freute sich über jeden essbaren Pilz, den er in sein Eimerchen legen durfte.

An vielen Pilzn hat die trockene Hitze der letzten Tage ihre Spuren hinterlassen. Etwas verwelkt und durch den Regen der Nacht wieder etwas aufgefrisch präsentirten sich die recht seltenen Löwengelben Dachpilze (Pluteus leoninus) an einem alten Baumstamm in Gewässernähe.

An vielen Pilzen hat die trockene Hitze der letzten Tage ihre Spuren hinterlassen. Etwas verwelkt und durch den nächtlichen Regen wieder aufgefrischt, präsentierten sich diese recht seltenen Löwengelben Dachpilze (Pluteus leoninus) an einem alten Baumstamm in Gewässernähe.

Auch die vielen Rotfuß - Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron), die den Waldboden bevölkerten haben stark gelitten. Die meisten waren nicht mehr zu gebrauchen.

Auch die vielen Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron), die den Waldboden bevölkerten, haben stark gelitten. Die meisten waren nicht mehr zu gebrauchen.

Dagegen waren diese beiden markanten Schwarzblauenden Röhrlinge (Boletus pulverulentus) von guter Qualität. Kein Röhrling blaut so intensiv wie dieser. Er wanderte als Speisepilz in den Sammelkorb.

Dagegen waren diese beiden markanten Schwarzblauenden Röhrlinge (Boletus pulverulentus) von guter Qualität. Kein Röhrling blaut so intensiv wie dieser. Sie wanderten als Speisepilze in den Sammelkorb.

Aufgefrischt, wie frisch gewachsen, waren nach dem starken Gewitterregen der vergangenen Nacht diese langlebigen Spaltblättlinge (Schizophyllum comune). Sie bevorzugen trockene Standorte an frischen Holz mit intensiver Sonneneinstahlung.

Aufgefrischt, wie frisch gewachsen, waren nach dem starken Gewitterregen der vergangenen Nacht, diese langlebigen Spaltblättlinge (Schizophyllum comune). Sie bevorzugen trockene Standorte, an frischem, hartem Holz, mit intensiver Sonneneinstrahlung.

Die farbenfohe, wärmeliebende Pilzflora unserer guten Sommerwälder scheint sich nun mit Macht zu entwickeln. War es in diesen Wäldern im letzten Jahr fast "Tot", so scheint es in diesem Jahr hier wieder interessant zu werden. Hier sehen wir eine Kolktion des essbaren Violettstieligen Täublings (Russula violeipes).

Die farbenfrohe, wärmeliebende Pilzflora unserer  Sommerwälder scheint sich nun gut zu entwickeln. Hier sehen wir eine Kollektion des essbaren Violettstieligen Täublings (Russula violeipes).

Auch der ebenfalls essbare Rosa - Täubling (Russula rosea) wurde durch den Regen und die wärme zum vermehrten Wachstum animiert. Eine Charakterart unserer wärmeliebenden Buchenwaldgesellschaften auf besseren Standorten.

Auch der ebenfalls essbare Rosa – Täubling (Russula rosea) wurde durch den Regen der vergangenen Woche und die wärme der letzten Tage vermehrt zum Wachstum animiert. Eine Charakterart unserer thermophilen Buchenwaldgesellschaften auf besseren Böden.

Streng an den Hochsommer gekoppelt ist der elegante Pfeffer - Milchling (Lactarius pargamenus). Seine Lamellen stehen so dicht, dass sie mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Trotz seiner Schärfe soll er z.B. auf Speck gebraten, gegessen werden.

Streng an den Hochsommer gekoppelt ist der elegante Pfeffer – Milchling (Lactarius pargamenus). Seine Lamellen stehen so dicht, dass sie mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Trotz seiner Schärfe soll er, z. B. auf Speck gebraten, gegessen werden können.

Auch diese großen Täublinge lieben kalkhaltige Buchenwälder. Hier sehe wir links den Weißstieligen Leder - Täubling (Russula romelii) und rechts den Rotstieligen Leder - Täubling (Russula olivacea). Beides gute Speisepilze.

Auch diese großen Täublinge lieben kalkhaltige Buchenwälder. Hier sehen wir links den Weißstieligen Leder – Täubling (Russula romelii) und rechts den Rotstieligen Leder – Täubling (Russula olivacea). Beides gute Speisepilze.

Gegen Mittag war unsere Wanderung durch das Bernitter Holz beendet und alle versammelten sich zu unserem obligatorischen Abschlußfoto. Die Körbe waren zwar noch nicht überfüllt, aber es wird schon besser!. 28.07.2012.

Gegen Mittag war unsere Wanderung durch das Bernitter Holz beendet und alle versammelten sich zu unserem obligatorischen Abschlussfoto. Die Körbe waren zwar noch nicht überfüllt, aber es wird schon besser! 28.07.2012.

Regionalinfo` s unter: www.buetzow.de

Und wann geht es wieder auf Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

20. – 22. Juli 2012 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Der Steinpilz - Wismar lädt ein zu einem pilzkundlichen Wochende in Mecklenburg. Den Steinpilz kennt fast jeder, aber wie sieht es mit den vielen anderen Wald- und Wiesenkokolden aus?

Der Steinpilz – Wismar lud ein zu einem pilzkundlichen Wochenende in Mecklenburg. Den Steinpilz kennt fast jeder, aber wie sieht es mit den vielen anderen Wald- und Wiesenkobolden aus?

Vom 20.- 22. Juli 2012 boten wir im mecklenburgischen Keez, bei Brüel, ein Wochenendseminar zum Thema Pilze an. In Verbindung von Theorie und Praxis wollten wir eine Einführung in die allgemeine Pilzkunde geben. Dabei ging es im wesentlichen um unsere heimischen Großpilze. Im theoretischen Teil, der von unserem Pilzexperten Ulrich Klein aus Hohen Schönberg bestritten wurde, gingen wir auf die grobe Systematik unserer Großpilze ein.

Ulrich Klein gab am Freitag eine ausführliche und kurzweilge Einführung in das Zwischenreich. Reinhold Krakow wa für den praktischen Teil zuständig.

Ulrich Klein (links) gab am Freitag eine ausführliche und kurzweilige Einführung in das Zwischenreich. Reinhold Krakow war für den praktischen Teil zuständig.

Im praktischen Teil standen ausgiebige Exkursionen auf dem Programm. Die waldreiche Umgebung bot dazu vielfältige Möglichkeiten, um ein umfangreiches Artenspektrum kennenzulernen. Wir haben weitläufige Nadelwälder auf überwiegend sandigem Untergrund, wie auch reichere, teils kalkhaltige Buchenwälder, aufgeforstete Kiestagebaue ebenso wie feuchtere Erlen/Eschenbereiche sowie Moorgebiete. Leider war das Frischpilzaufkommen aber sehr bescheiden. Dennoch kamen nach und nach einige, teils auch sehr Interessante Arten zusammen. Unsere Exkursionsgebiete waren die Jülchendorfer Buchen, die Kobander Tannen, das Deichelseegebiet und zur Abschlussexkursion das kalkhaltige Klaasbachtal bei Neukloster. Wir gliederten das Wochenendseminar in drei Teile.

Zunächst baute ich zur Begrüßung und Einstimmung schon eine kleine Pilzausstellung auf und erläuterte einige wesentliche Merkmale der anhand der vorhandenen Frischpilze.

Zunächst baute ich zur Begrüßung und Einstimmung schon eine kleine Pilzausstellung auf und erläuterte einige wesentliche Merkmale der vorhandenen Frischpilze.

  • Freitag, der 20. Juli – 14.00 Uhr – Theorietag: Einführung in die Pilzkunde durch Herrn Ulrich Klein in unserem Seminarraum in Keez.
Ulrich Klein bei seinem kurzweilig und höchst interessant gestalteten Theorie - Teil am Freitag Nachmittag.

Ulrich Klein bei seinem kurzweilig und höchst interessant gestalteten Theorie – Teil am Freitag Nachmittag.

In der Pause führte uns Gastgeberin Irena Dombrowa durch ihren Naturgarten und gab auch erläuterungen zum Glänzenden Lackporling (Ganoderma lucidum) ab, der am Stubben eines Kirschbaums gleich in 4 - facher Ausführung wächst.

In der Pause führte uns Gastgeberin Irena Dombrowa durch ihren Naturgarten und gab auch Erläuterungen zum Glänzenden Lackporling (Ganoderma lucidum), der am Stubben eines Kirschbaums gleich in 4 – facher Ausführung gedeiht.

  • Sonnabend, der 21. Juli – Exkursionstag: Gegen 09.00 Uhr starteten wir zu einer Exkursion durch die Jülchendorfer Buchen und den Kobander Tannen.
Für Gerhard Dehn aus Berlin war sicherlich dieser markannte Wurzel - Schleimrübling ein beindruckendes Erlebniss. Der Fruchtkörper schiebt sich anhand seines unterirdisch verlängerten Stiels an die Oberfläche. Er geht von einer Baumwurzel aus.

Für Gerhard Dehn aus Berlin war sicherlich dieser markante Wurzel – Schleimrübling ein beindruckendes Erlebnis. Der Fruchtkörper schiebt sich anhand seines unterirdisch verlängerten Stieles viele cm durch das Erdreich an die Oberfläche. Er geht von einer Baumwurzel aus.

Der einzige bekannte Giftpilz unter den Porlingen soll der Zimtfarbene Weichporling sein. Er ist einjährig und wächst an verschiedenen Laubhölzern, hier ist es Eiche. Er ist eine beliebte Art bei Menschen, die Pilze zum Färben von Wolle benutzen.

Der einzige, bekannte Giftpilz unter den Porlingen, soll der Zimtfarbene Weichporling (Hapalopilus rutilans) sein. Er ist einjährig und wächst an verschiedenen Laubhölzern, hier ist es Eiche. Er ist eine beliebte Art bei Menschen, die Pilze zum Färben von Wolle nutzen.

Zum Mittagstisch kehrten wir wieder in Keez ein, wo uns Irena auf das köstlichste bewirtete. Besten Dank! Am Nachmittag ging es dann zu den teils kalkhaltigen Hängen des Deichelsees.

Hier begeisterte uns besonders der an Pappelholz heraus wachsende Wollige Scheidling (Volvariella bombycina).

Hier begeisterte uns besonders der aus Pappelholz heraus wachsende Wollige Scheidling (Volvariella bombycina).

Hier demonsriert uns Jochen Schöttker aus Hamburg anhand eines Kalksteins mit aufträufeln von 24 % Salzsäure

Jochen Schöttker aus Hamburg demonstriert uns hier anhand eines Kalksteins durch aufträufeln von 24 % Salzsäure, wie man testen kann, ob die Böden für eine entsprechende Pilzflora kalkhaltig genug sind. Es fängt an zu Sprudeln.

Alisar vom Büchsenstein, so der bürgerliche Name von Trüffelhündin Lisa, fing plötzlich unter einem Haselstrauch wild an zu wühlen. War es eine Maus oder gibt es hier wirklich Trüffeln? Trotz des intensiven Nachsuchens von Jochen Schöttker konnten wir letztendlich die Frage nicht genau klären.

Alisar vom Büchsenstein, so der bürgerliche Name von Trüffelhündin Lisa, fing plötzlich unter einem Haselstrauch wild an zu wühlen. War es eine Maus oder gibt es hier wirklich Trüffeln? Trotz des intensiven Nachsuchens von Jochen Schöttker, konnten wir diese Frage nicht abschließend klären.

Aber Bärbel und Jochen Schöttker haben uns einige wertvolle Trüffeln mitgebracht. Zusammen mit Übungsutensilien für Lisa sehen wir hier Tuber aestivum (links) und T. melanosporum, die kleinen links. Erstere kann vereinzelt auch bei uns gefunden werden, die beiden kleinen allerdings nur in den südlicheren Trüffelregionen.

Aber Bärbel und Jochen Schöttker haben uns einige wertvolle Trüffeln mitgebracht. Zusammen mit Übungsutensilien für Lisa, sehen wir hier Tuber aestivum (rechts) und T. melanosporum, die kleineren links. Erstere kann vereinzelt auch bei uns gefunden werden, die beiden kleinen sind allerdings nur in den südlicheren Trüffelregionen aufzuspüren.

  • Sonntag, der 22. Juli – Auswertungs- und Bestimmungstag. Ab 10.00 Uhr Bestimmung der Pilzfunde mit Aufbau einer Pilzausstellung. Es standen Fachbücher, Mikroskop und Chemikalien zur Verfügung. Dazu erschien auch eine Mitarbeiterin der Schweriner Volkszeitung und wir standen zu ihren vielfältigen Fragen Rede und Antwort.
Wunderwelt Mikrokosmos. Bei manchen Pilzen ist eine genaue Bestimmung der Art ohne Mikroskop kaum oder gar nicht möglich. Hier sehen wir Jonas Dombrowa, Hannelore Reinke und Monika Peter beim Anschauen von Mikromerkmalen des Rotstieligen Leder - Täublings. Den kann mann allerdings auch ohne Mikroskop sehr gut Bestimmen.

Wunderwelt Mikrokosmos. Bei manchen Pilzen ist eine genaue Bestimmung der Art ohne Mikroskop kaum oder gar nicht möglich. Hier sehen wir Jonas Dombrowa, Hannelore Reinke und Monika Peter beim Anschauen von Mikromerkmalen des Rotstieligen Leder – Täublings. Den kann man allerdings auch ohne Mikroskop recht gut ansprechen.

Das ermitteln von Sporenfarben läßt sich auf Papier sehr gut bewerkstelligen. Man lege jeweils einen Hut auf`s Papier

Das Ermitteln von Sporenfarben lässt sich auf Papier sehr gut bewerkstelligen. Man lege jeweils einen reifen Hut des zu bestimmenden Pilzes auf` s Papier und decke das ganze mit einem Schälchen ab. Am nächsten Tag erhält man ein prächtiges Sporenbild und kann den Pilz, anhand seiner Sporenfarbe, einer bestimmten Gattung zuordnen. Hier sehen wir Gerhard Dehn und Jochen Schöttker beim Analysieren des Ergebnisses.

Sporenbild des Stadt - Champignons.

Sporenbild des Stadt – Champignons.

Hier sehen wir Bärbel und Jochen Schöttker aus Hamburg beim Bestimmen diverser Täublinge. Besonders bei dieser Gattung kann die Bestimmung durch chemische Farbreaktion deutlich erleichtert b.z.w. gestützt werden.

Hier sehen wir Bärbel und Jochen Schöttker aus Hamburg beim Bestimmen diverser Täublinge. Besonders bei dieser Gattung kann durch chemische Farbreaktionen eine Bestimmung deutlich erleichtert b. z. w. gestützt und bestätigt werden.

Der Rotstielige Leder - Täubling reagiert mit Schwefelsäure orange - unterer Stiel und Hutfleisch oder mit Phenol, wie hier eindeutig zu Erkennen dunkelviolett/purpurn, wie Heidelbeersaft.

Der Rotstielige Leder – Täubling reagiert mit Schwefelsäure orange (unterer Stiel und Hutfleisch) oder mit vorher getestetem Phenol, wie hier eindeutig zu Erkennen ist, dunkelviolett/purpurn, wie Heidelbeersaft.

Langsam füllen sich unsere Moosflächen.

Langsam füllen sich unsere Moosflächen.

Im Anschluss fuhren wir noch zu einer Abschlussexkursion in das Klaasbachtal bei Neukloster. Dabei versorgte uns Irena wiederum mit Pilzpfanne, Suppe, Kaffee und Kuchen.

Dabei machte es Jonas sehr viel Spaß mit Trüffelhündin Alisar vom Büchsenstein den Wald auf der Suche nach diesen begehrten Köstlichkeiten unsicher zu machen.

Jonas machte es sehr viel Spaß, mit Trüffelhündin Alisar vom Büchsenstein den Wald auf der Suche nach den begehrten Köstlichkeiten unsicher zu machen.

Wertvolle Trüffeln konnten wir zwar nicht aufspüren, aber dieser sehr seltene Gold - Täubling (Russula aurea) begeisterte mich nicht minder. Er wächst auf Kalkböden und steht auf der Roten Liste in Kategorie 3 = gefährdet. Die Lokalität ist allerdings nicht neu. Ich fand ihn schon vor einigen Jahren in diesem tollen Gebiet.

Wertvolle Trüffeln konnten wir zwar nicht aufspüren, aber dieser sehr seltene Gold – Täubling (Russula aurea) begeisterte mich nicht minder. Er wächst auf Kalkböden und steht auf der Roten Liste in Kategorie 3 = gefährdet. Die Lokalität ist allerdings nicht neu. Ich fand ihn schon vor einigen Jahren in diesem tollen Gebiet.

Zur Erinnerung und zum Abschuß an unser erstes Pilzwochenende in Mecklenburg ein Abschlußfoto im Klaasbachtal bei Neukloster. Es hat uns allen sehr viel Spaß gemacht und wir freuen uns auch ganz besonders das wir Gerhard Dehn sowie Bärbel und Jochen Schöttker aus Hamburg neu in der Gruppe der Pilzfreunde, innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. begrüßen können. Von den Beitragsgeldern wird u.a. diese Internetseite mit finanziert.

Abschlussfoto im Klaasbachtal bei Neukloster. Mit dabei war auch Bernd Reinke (blaue Jacke, rotes Hemd) von der Insel Poel. Es hat uns allen sehr viel Spaß gemacht und wir freuen uns ganz besonders, dass wir Gerhard Dehn aus Berlin sowie Bärbel und Jochen Schöttker aus Hamburg neu in der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. begrüßen können. Von den Beitragsgeldern wird u. a. diese Internetseite finanziert. 22.07.2012.

Die Schöttker` s betreiben übrigens eine eigene Internet – Seite unter folgender Adresse: www.trueffelfreunde.de

Die Teilnahmegebühr betrug pro Person 50.00 €

Der Erlös kam dem Erhalt des „Steinpilz – Wismar“ zu gute.

Anmeldungen zu weiteren Seminaren können unter folgenden Adressen erfolgen:

Irena Dombrowa, Dorfstraße 1a, 19412 Keez (Keezer Schmiede).

Mykologisches Informationszentrum „Steinpilz-Wismar“, 23966 Wismar, ABC Straße 21 oder per E – Mail unter: steinpilz.wismar@t-online.de

Anfragen auch unter Tel.: 03841/228917

Der Kurs startet ab einer Mindestteilnehmerzahl von 5 Personen.

Siehe unter „Termine“

Das Grundstück liegt genau an der B 104, wenige Kilometer von Brüel aus in Richtung Schwerin, also nicht in die eigentliche Ortschaft Keez abbiegen, sondern gleich das erste Grundstück an der Straße (Dorfstraße 1). Es stehen in begrenzter Form Parkmöglichkeiten auf dem Grundstück zur Verfügung. Ansonsten sind am Straßenabzweig nach Keez b. z. w. Golchen noch Parkgelegenheiten vorhanden. Unterkunftsmöglichkeiten sind in eingeschränkter Form bei uns auf dem Grundstück vorhanden b. z. w. durch Hotels, Pensionen oder Campingplätze in der Region abgesichert.

Siehe auch unter: www.golchenerhof.de www.stadt-brüel.de

www.stadt-sternberg.de

www.amt-crivitz.de

www.rotersee.de

Wann findet das nächste „Pilzwochenende in Mecklenburg“ statt? – Siehe unter Termine!

14. Juli 2012 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch den Wald bei Demen

Der „Steinpilz – Wismar“ lud am Sonnabend, dem 14. Juli 2012, wieder zu einer geführten Pilzlehrwanderung ein. Ziel war ein Waldgebiet zwischen Demen und Buerbeck im Landkreis Ludwigslust – Parchim. Da meine Großeltern hier wohnten und mein Vater von hier stammte, bin ich als Wismarer Stadtkind auch oft zu Besuch gewesen, worauf ich mich immer unglaublich freute. Ein gemütliches, Mecklenburger Häuslerdorf mit viel Wald und Seen drum herum. Die Warnow ist auch nicht weit. Entweder ging es zum Angeln an einen der Seen oder aber in die Pilze. Das Getreide wurde auf unserem Privatfeld damals noch mit der Sense gemäht und ich half gerne in den Ferien auch hier schon mit. Es war eine wunderbare, vielleicht die schönste, sorgenfreieste Zeit meines Lebens. Wehmut, gepaart mit vielen schönen Erinnerungen befällt mich immer wieder, wenn ich in diese wunderbare Gegend komme. Der Wald mit seinen geheimnisvollen Pilzen begeisterte mich schon als Kindergarten- und Vorschulkind. Zeitweise wohnte ich sogar hier bei unseren Verwandten, da meine Mutter lange Zeit in einer Lungenheilstätte verbringen musste. Da ging es dann auch in die Pilze. Gesammelt wurden nur Pfifferlinge, nichts anderes. Mit den großen, roten, essbaren Apfel – Täublingen habe ich Fußball gespielt. Sie galten als giftig und sie zu zerstören war ein gutes Werk und es machte außerdem großen Spaß. Aber was soll`s, die Leute wussten es damals nicht besser und woher soll denn ein kleiner Junge wissen, dass man so etwas eigentlich nicht tut. Auch mit wirklich giftigen Pilzen nicht! Sie haben alle ihre Aufgabe und Ausrotten tut man sie dadurch schon lange nicht. Es handelt sich hier vielfach um Nadel- und Mischwaldforste auf sauren, sandigen Böden. Damals gab es hier noch richtig viele Pfifferlinge. Diese gibt es zwar immer noch, aber in wesentlich geringeren Populationen. Im Hochsommer kann man hier außerdem bei ausreichend feuchter Witterung schon zahlreiche Täublinge, Milchlinge, Perlpilze, Scheidenstreiflinge und auch Röhrlinge wie Steinpilze, Flockenstielige Hexen – Röhrlinge, Rotfüßchen und Birkenpilze finden. Wie erwartet war es heute immer noch sehr bescheiden, aber es geht allmählich bergauf. Wer etwas Glück hatte, konnte nicht nur einiges Lernen, sondern zumindest eine kleine Mini – Mahlzeit, bestehend aus Täublingen, Perlpilzen, Pfifferlingen und ganz wenigen Röhrlingen mit nach hause nehmen.

Zunächst ging es mit wirklich kleinen Pilzen los und es ist gar nicht so einfach, die zarten Pilzchen zwischen den ganzen Gräsern und Kräutern unversehrt heraus zu bekommen.

Zunächst ging es mit wirklich kleinen Pilzchen los und es war gar nicht so einfach, die kleinen, zarten Dinger zwischen all den Gräsern und Kräutern unversehrt heraus zu bekommen.

Wie zum Beispiel diesen schleimigen Halgkugeligen Träuschling (Stropharia semiglobata). Er wächst auf Rinder-, Schaf- und Pferdemist, der durchaus im Sand verborgen sein kann. Er gilt als Giftverdächtig.

Wie zum Beispiel diesen schleimigen Halbkugeligen Träuschling (Stropharia semiglobata). Er wächst auf Rinder-, Schaf- und Pferdemist, der durchaus im Sand verborgen sein kann. Die Art gilt als Giftverdächtig.

Auch der elegante und ziemlich seltene Ringdüngerling (Panaeolus semiovatus) wächst auf den selben Substraten. Markant ist sein eiförmig - glockiger Hut und der auffallende, häutige Ring am Stiel. Eine wunderschöne Art, die man wirklich nicht oft zu Gesicht bekommt! Ebenfalls giftverdächtig!

Auch der elegante und ziemlich seltene Ringdüngerling (Panaeolus semiovatus) wächst auf den selben Substraten. Markant ist sein eiförmig – glockiger Hut und der auffallende, häutige Ring am Stiel. Eine wunderschöne Art, die man wirklich nicht oft zu Gesicht bekommt! Ebenfalls giftverdächtig!

Ein dritter im Bunde solcher gedängten Standorte war schließlich noch der recht häufige Behangene Düngerling (Panaeolus sphinctrinus). Charakteristisch für diese Art ist der weißflockig gezähnelte oder behangene Hutrand und sein ebenfalls glockiger Hut. Giftig!

Ein dritter im Bunde solcher gedüngten Standorte war schließlich noch der recht häufige Behangene Düngerling (Panaeolus sphinctrinus). Charakteristisch für diese Art ist der weißflockig gezähnelte oder behangene Hutrand und sein ebenfalls glockiger Hut. Giftig!

Ein klassischer Wegrandpilz ist der essbare Gelbbräunliche Trichterling (Clitocybe gibba). Trichterlinge sollten nur von Kennern gesammelt werden, da es unter ihnen einige, teils erheblich giftige Arten gibt.

Ein klassischer Wegrandpilz ist der essbare Gelbbräunliche Trichterling (Clitocybe gibba). Trichterlinge sollten nur von Kennern gesammelt werden, da es unter ihnen einige, teils erheblich giftige Arten gibt.

Ein auffälliger Hexenring - Bildner ist der oft büschelig wachsende Knopfstielige Rübling (Collybia confluens). Bei Trockenheit wirkt sein dünner Stiel wie bereift und seine Lamellen stehen auffallend eng. Zieht ma den Hut vom Stiel ab, so bleibt ein Druckknöpfchen übrig. Ungenießbar.

Ein auffälliger Hexenringbildner ist der oft büschellig wachsende Knopfstielige Rübling (Collybia confluens). Bei Trockenheit wirkt sein dünner Stiel wie bereift und seine Lamellen stehen auffallend eng. Zieht man den Hut vom Stiel ab, so bleibt ein Druckknöpfchen übrig. Ungenießbar.

Aber dann ging es los, die ersten Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) weckten den Spürsinn der Pilzfreunde. Besonders dort wo Eichen mit in`s Spiel kamen, konnte man diesen dottergelben Eierschwämmen begegnen. Standortfoto.

Aber dann ging es los, die ersten Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) weckten den Spürsinn der Pilzfreunde. Besonders dort wo Eichen mit in` s Spiel kamen, konnte man diesen dottergelben Eierschwämmen begegnen. Standortfoto.

Dazwischen standen auch immer wieder diese Täublinge. Es ist der Fleischrote Speise - Täubling (Russula vesca). Schon roh ein Hochgenuss, was man vom Pfifferling erst nach einer gewissen Garzeit behaupten kann.

Dazwischen immer wieder diese Täublinge. Es ist der Fleischrote Speise – Täubling (Russula vesca). Schon roh ein Hochgenuss, was man vom Pfifferling erst nach einer gewissen Garzeit behaupten kann.

Auch dieser wunderschöne Perlpilz wanderte in das Sammelbehältnis. Man beachte die grauen Hülreste auf dem Hut (fehlen manchmal aber auch), die geriefte Manschette und die zwiebelförmige Stielknolle ohne wulstiges Söckchen und die weinrote Tönung irgendwo am Fruchtkörper.

Auch dieser wunderschöne Perlpilz (Amanita rubescens) wanderte in das Sammelbehältnis. Man beachte die grauen Hüllreste auf dem Hut (fehlen manchmal aber auch), die oberseits geriefte Manschette und die zwiebelförmige Stielknolle ohne wulstiges Söckchen sowie die weinrote Tönung irgendwo am Fruchtkörper.

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Man ist ja bescheiden geworden, aber als kleine Beilage zum Sonntagsbraten sollte es für unsere Pilzfreundin Erika Wittenhagen schon reichen.

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.

Und als bescheidener Mensch freut sich Pilzfreundin Erika Wittenhagen auch

Man ist ja bescheiden geworden, aber als kleine Beilage zum Sonntagsbraten sollte es für unsere Pilzfreundin Erika Wittenhagen schon reichen.

Auch dieses frische Rotfüßchen bereitet sichtlich Freude, auch wenn schon jemand ein Loch in den Stiel geknabbert hat. Die Tiere des Waldes wollen auch Leben.

Auch dieses frische Rotfüßchen bereitet sichtlich Freude, auch wenn schon jemand ein Loch in den Stiel geknabbert hat. Die Tiere des Waldes sind auch keine Kostverächter.

Mitten auf dem Waldweg stand dieser wunderschöne Flocki, und alle sind dran vorbei gelaufen. Pilzfreund Hans - Jürgen Wilsch kann sich gar nicht beruhigen und freut sich um so mehr.

Mitten auf dem Waldweg stand dieser wunderschöne „Flocki“, und alle sind daran vorbei gelaufen. Pilzfreund Hans – Jürgen Willsch kann sich gar nicht beruhigen und freut sich um so mehr.

Wenn das keine Augenweide ist, aber vorsicht, bei der geringsten Berührung bekommt der Flockenstielige Hexen - Röhrling (Boletus luridiformis) blaue Flecke. Er wanderte in`s rote Netz von Erika und bereichert den Sonntagsbraten.

Wenn das keine Augenweide ist, aber Vorsicht, bei der geringsten Berührung bekommt der Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) blaue Flecke. Er wanderte in` s rote Netz von Erika und bereichert den Sonntagsbraten.

Der gezonte Eichen - Milchling (Lactarius quietus) ist eigentlich ein Massenpilz unter Eichen. Heute war er leider der einzige. Mischpilz.

Der gezonte Eichen – Milchling (Lactarius quietus) ist eigentlich ein Massenpilz unter Eichen. Heute war dieser leider der einzige seiner Art.

Als Ziegenbart wird dieser Klebrige Hörnling (Calocera viscosa) gerne eingesammelt und als Würzpilz in die Mahlzeit gemischt. Tatsächlich ist er aber minderwertig und geschmacklos und ist allenfalls eine dekorative Zugabe.

Als Ziegenbart wird dieser Klebrige Hörnling (Calocera viscosa) gerne eingesammelt und als Würzpilz in die Mahlzeit gemischt. Tatsächlich ist er aber minderwertig und geschmacklos. Er gibt allenfalls eine dekorative Zugabe ab.

Bei leicht regnerischem Wetter durchstreiften heute 9 Pilzfreunde den Wald zwischen Demen und Buerbeck. Wie immer vereinigt zum Schluß auf unserem obligatorischen Abschlussfoto. 13.07.2012.

Bei leicht regnerischem Wetter durchstreiften heute 9 Pilzfreunde den Wald zwischen Demen und Buerbeck. Wie immer versammelten sich alle zum Schluss nochmals zu unserem obligatorischen Erinnerungsfoto. 14.07.2012.

Regionalinfo` s unter: www.amt-crivitz.de

Und wann geht es wieder auf Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

08. Juli 2012 – Vereinsexkursion bei Gädebehn

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vereinsexkursion duch das Warnowtal bei Gädebehn

Auch heute ging es wieder durch einen kleinen, aber landschaftlich besonders rezvollen Bereich des Naturprkes Sternberger Seenland, dem Warnowdurchbruchstal bei Gädebehn.

Auch heute ging es wieder durch einen kleinen, aber landschaftlich besonders reizvollen Bereich des „Naturparks Sternberger Seenland“, dem Warnowdurchbruchstal bei Gädebehn.

Zu einer weiteren Exkursion durch das Warnowgebiet waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V., sowie interessierte Gäste, am Sonntag, dem 08. Juli 2012, wieder ganz herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus, in der Wismarer Ulmenstraße. Mit zwei Autos starteten wir von Wismar aus auf der A 241 bis zum Abzweig Schwerin Ost. Dann fuhren wir ein kleines Stück weiter auf der B 321 in Richtung Crivitz. Nach wenigen Minuten ging es links, den Abzweig nach Pinnow ab und wir fuhren weiter durch bis nach Muchelwitz. Kurz hinter dem Ort beginnt der Wald, wo linker Hand ein Wander- und Waldweg hinunter zum Warnowdurchbruchstal führt. Hier warteten schon, neben Pilzberater Klaus Warning, weitere Interessierte aus dem Schweriner Umland auf uns, so dass wir heute eine recht stattliche Gruppe wurden. Das Landschaftsschutzgebiet „Warnowtal bei Gädebehn“ gehört zum Naturpark Sternberger Seenland. Bevor es losging, fuhren wir einige Autos zum Endpunkt der heutigen Exkursion, der Ortschaft Augustenhof. Die Hangterrassen zur Warnow sind teils von mächtigen Buchen und Eichen bestanden. In den flacheren Bereichen dominieren Erlenbrüche und Feuchtwiesen. Nicht nur für mykologisch  interessierte Pilzfreunde, sondern auch für den normalen Kochtopfmykologen, ein überaus interessantes Gebiet. Leider gab es heute, entgegen den inzwischen schon optimistischeren Erwartungen, so gut wie keine Frischpilze. Die Niederschläge der letzten Zeit waren hier, im Vergleich zu anderen Wäldern und Regionen, schwächer ausgefallen und die dominierenden, leichten Sandböden, trocknen ohnehin schnell wieder aus. Zum vorstellen und erläutern brachte Klaus zum Glück aus seinem Revier, wo es schon besser geworden ist, einige interessante Arten mit. Ansonsten gab es ganz wenige Täublinge und Röhrlinge (Fleischroter Speise – Täubling, Papagei – Täubling, Rotfüßchen, Körnchen – Röhrlinge). Trotzdem war es bei sommerlicher Wärme und Sonnenschein eine sehr schöne Exkursion in einem landschaftlich äußerst interessanten Gebiet, ohne Übertreibung, ein kleines Paradies!

Leider gab es hier heute kaum Frischpilze, da waren wir froh das Klaus Warning aus seiner Region bei Bützow, noch einige, teils durchaus interessante Arten, wie den Hainbuchen - Röhrling, zum erläutern und vorstellen für unsere Gäste mitbrachte.

Leider gab es hier heute kaum Frischpilze, da waren wir froh, dass Klaus Warning aus seiner Region, bei Bützow, noch einige, teils durchaus interessante Arten, wie den Hainbuchen – Röhrling, zum erläutern und vorstellen mitbrachte.

Diese großen Flachen Lackporlinge (Ganoderma lipsiense) haben ihre nähere Umgebung mit ihrem zimtbrauen Sporenstaub und sich selbst kräftig eingestäubt.

Diese großen Flachen Lackporlinge (Ganoderma lipsiense) an einem alten Buchen – Stubben, haben ihre nähere Umgebung und sich selbst mit ihrem zimtbrauen Sporenstaub bestäubt.

Sicherheitshalber läßt der junge Mann aus Crivitz seine so eben gefundenen Pilze von Berater Klaus Warning kritisch beäugen.

Sicherheitshalber lässt der junge Mann aus Crivitz (Mitte) seine so eben gefundenen Pilze von Berater Klaus Warning (links) kritisch beäugen.

Idyllisch schlängelt sich das hier noch recht schmale Flüßchen durch die herrliche Landschaft.

Idyllisch schlängelt sich das hier noch recht schmale Flüsschen durch die herrliche Landschaft.

Auch bei Mangel an interssanten Fotobjekten aus dem Pilzreich, gibt es für Pilzfreund Thomas reichlich anderweitige Motive, die es lohnt, im Bild fest zu halten.

Auch bei Mangel an interessanten Fotoobjekten aus dem Pilzreich, gibt es für Vereinsfreund Thomas reichlich anderweitige Motive, die sich lohnen, im Bild fest gehalten zu werden.

Fotogen ist auch immer wieder dieser häufige Myxomycet - die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica). Die Schleimpilze sind keine echten Pilze und bilden eine Verbindung von den Pilzen zu den Tieren! Sie können sich auf dem Substrat fortbewegen, um eine neue Nahrungsquelle zu erschließen, was ein echter Pilzfruchtkörper nicht kann

Fotogen ist auch immer wieder dieser häufige Myxomycet – die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica). Die Schleimpilze sind keine echten Pilze und bilden eine Verbindung zwischen den Pilzen und den Tieren! Sie können sich auf dem Substrat fortbewegen, um eine neue Nahrungsquelle zu erschließen, was ein echter Pilzfruchtkörper nicht kann.

Der einige Bilder weiter oben zu sehende Flache Lackporling ist ein allgemein häufiger Pilz, während der hier abgebildete Wulstige Lackporlinge wesentlich zerstreuter vorkommt. Auch das Substrat, an dem er hier wächst, am grunde einer alten, abgestorbenen Buche, ist nicht sein Lieblingsfutter. Er bevorzugt eigentlich Alleebäume wie Rosskastanie, Linde, gelegentlich auch an Eiche.

Der einige Bilder weiter oben zu sehende Flache Lackporling ist ein allgemein häufiger Pilz, während der hier abgebildete Wulstige Lackporling (Ganoderma adspersum) wesentlich seltener und zerstreuter vorkommt. Auch das Substrat, an dem er hier wächst, am Grunde einer alten, abgestorbenen Buche, ist nicht alltäglich. Er bevorzugt eigentlich Alleebäume wie Rosskastanie, Linde, gelegentlich auch an Eiche, Ahorn u.a..

Im Gegensatz zum obigen Porling, ist dieser Zimtfarbene Weichporling (Hapalopilus rutilans) weichfleischig und einjährig. Er wächst an verschiedenen Laubhölzern. Da er nicht zäh oder holzig, wie viele andere Porlinge, sondern weichfleischig, könnte man auf die Idee kommen, ihn zu essen. Das sollte man zunlichst unterlassen, denn er gilt als giftif, eignet sich aber wunderbar zum Färben von Wolle (violette Farbtönung)..

Im Gegensatz zum obigen Lackporling, ist dieser Zimtfarbene Weichporling (Hapalopilus rutilans) weichfleischig und einjährig. Er wächst an verschiedenen Laubhölzern. Da er nicht zäh oder holzig, wie viele andere Porlinge ist, sondern weichfleischig, könnte man auf die Idee kommen, ihn zu essen. Das sollte man tunlichst unterlassen, denn er gilt als giftig, eignet sich aber wunderbar zum Färben von Wolle (violette Farbtönung).

Eigentlich schon außerhalb des Waldes, an einem Wegrand in Augustenhof wuchsen unter einer Kiefer, diese Körnchen - Röhrlinge (Suillus granulatus). Sie landeten im Korb des jungen Mannes aus Crivitz, dem es als einziger gelungen ist, eine kleines Pilzmahl zusammen zu bekommen.

Eigentlich schon außerhalb des Waldes, an einem Wegrand in Augustenhof, wuchsen unter einer Kiefer diese Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus). Sie landeten im Korb des jungen Mannes aus Crivitz, dem es als einzigem gelungen ist, eine kleine Pilzmahlzeit zusammen zu bekommen.

Auf unserem Abschlussfoto in Augustenhof sind zwar nur 14 Leute zu sehen, wir warn aber 16 Pilz- und Naturfreunde, die heute am Ufer der Warnow von Muchelwitz bis Augustehof bei schönstem Sommerwetter unterwegs waren. 08.Juli 2012.

Auf unserem Abschlussfoto in Augustenhof sind zwar nur 14 Leute zu sehen, wir waren aber 16 Pilz- und Naturfreunde, die heute am Ufer der Warnow von Muchelwitz bis Augustenhof,  bei schönstem Sommerwetter, unterwegs waren. Zwei junge Damen verabschiedeten sich schon kurz vorher. 08.Juli 2012.

Regionalinfo` s auch unter:www.np-sternberger-seenland.de

Wann geht es mit unseren Warnow – Exkursionen weiter? – Siehe unter Termine!

30. Juni 2012 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch den Wald bei Warnkenhagen

Neben solch wunderschönen Feuchtwäldern, durch die wir verständlicher weise nicht schritten, gibt es hier im hügeligen Gelände auch trocknere Laubmisch- und Buchenwälder.

Neben solch wunderschönen Feuchtwäldern, durch die wir verständlicher weise nicht schritten, gibt es in diesem hügeligen Gelände auch trocknere Laubmisch- und Buchenwälder.

Wer Lust auf eine geführte Pilzlehrwanderung hatte (es waren leider nur 6), war am Sonnabend, dem 30. Juni 2012, wieder ganz herzlich eingeladen. Treff zur 7. Pilzwanderung des Jahres war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB in Wismar – Wasserstraße. Mit zwei Autos fuhren wir von hier aus auf der B 105 in Richtung Rostock. Nach kurzer Fahrzeit erreichten wir den Rechtsabzweig nach Satow über Züsow. Hier fuhren wir auf der L10 durch die Ortschaft Züsow hindurch und erreichten kurz vor Goldberg einen weiteren Rechtsabzweig in Richtung Glasin/Warnkenhagen. Hier wartete bereits Klaus Warning aus Bützow auf uns. Nach dem wir ein Auto zum Endpunkt unserer Tour fuhren, starteten wir bei sonnigem und warmen Sommerwetter durch ein hügeliges Endmoränengebiet mit alten Buchenwäldern, feuchten Erlen/Eschenbereichen und Laubmischwäldern. Nach dem gestrigen Gewitterregen war es eine Wohltat, im frischen, duftenden Grün des Waldes nach Pilzen Ausschau zu halten. Wie erwartet zeigten sich zwar die ersten Kleinarten wie Tintlinge, Düngerlinge u.s.w., aber mit größeren, attraktiveren Pilzen sah es noch mehr als bescheiden aus. Unser bester Fund war ein Exemplar des Zweifarbigen Scheidenstreiflings. Bei günstigeren Witterungsverhältnissen in den Wochen zuvor, hätte man auch um diese Jahreszeit schon reichlicher Frischpilze in derartigen Wäldern antreffen können, aber in 1 – 2 Wochen sieht es nach den letzten, stärkeren Regenereignissen sicher auch hier schon etwas besser aus.

An einer sehr feuchten Stelle fanden wir gleich zu Beginn die ersten Klebrigen Hörnlinge (Calocera viscosa) der Saison.

An einer sehr feuchten Stelle fanden wir gleich zu Beginn die ersten Klebrigen Hörnlinge (Calocera viscosa) der Saison.

Stinkomorcheln (Phallus impudicus) können als Hexenei sogar gegessen werden. Sie wachsen bereits seit einigen Wochen vereinzelt, werden aber nach den jüngsten Niederschlägen deutlich häufiger werden.

Stinkmorcheln (Phallus impudicus) können als Hexenei sogar gegessen werden. Sie wachsen bereits seit einigen Wochen vereinzelt, werden aber nach den jüngsten Niederschlägen deutlich häufiger werden.

Dieser schöne Tintling (Coprinus specc.) gehört in die Verwandtschaft um den Haus- und Glimmer - Tintling.

Dieser schöne Tintling (Coprinus spec.) gehört in die Verwandtschaft um den Haus- und Glimmer – Tintling.

Die Großporige Datronie (Datronia mollis) besiedelt liegende Laubholfäste, lebt also saprophytisch und verursacht im Holz eine Weißfäule. Ungenießbar.

Die Großporige Datronie (Datronia mollis) besiedelt liegende Laubholzäste, lebt also saprophytisch und verursacht im Holz eine Weißfäule. Ungenießbar.

Ganz vereinzelt tauchten frische Waldfreund Rüblinge (Collybia dryophila) auf. Die duften wunderbar pilzig, sind aber nur minderwertig.

Ganz vereinzelt tauchten frische Waldfreund Rüblinge (Collybia dryophila) auf. Die duften wunderbar pilzig, sind aber minderwertig.

In der Grasnarbe eines Waldweges wuchsen diese Düngerlinge (Panaeolus specc.). Sie können leicht giftig sein.

In der Grasnarbe eines Waldweges wuchsen diese Düngerlinge (Panaeolus spec.). Sie können leicht giftig sein.

Vereinzelt wuchsen delikate Frauen - Täublinge (Russula cyanoxantha). So makelos sind sie zur Zeit aber selten.

Vereinzelt tauchten delikate Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha) auf. So makellos wie dieses junge Exemplar sind sie momentan aber selten.

Das sie wunderbar schmecken wissen auch die Schnecken. Hier haben sich gleich vier Stück zum Täublingsschmaus eingefunden.

Das sie wunderbar schmecken wissen nämlich auch die Schnecken. Hier haben sich gleich vier von ihnen zum Täublingsschmaus eingefunden.

Fotogen ist auch immer wieder der leicht verletzliche Blutmilchpilz (Lycogala epidendron), ein Schleimpilz.

Fotogen ist auch immer wieder der leicht verletzliche Blutmilchpilz (Lycogala epidendron), ein Schleimpilz.

Auch der stets in Verbindung mit Holz stehende Breitblättrige Großrübling (Megacollybia pltyphylla) war heute wieder vertreten.

Auch der immer in Verbindung mit Holz stehende Breitblättrige Großrübling (Megacollybia platyphylla) war heute wieder vertreten. Er soll leicht giftig sein.

Aus dem inneren des Echten Zunderschwamms (Fomes fomentarius) hat man früher das berühmte Zunder gewonnen. Von ihm stammt also der Spruch "Es brennt wie Zunder". Er wächst an verschiedenen Laubbäumen, allen voran an Rotbuche und so wie hier, an Birke.

Aus dem inneren des Echten Zunderschwamms (Fomes fomentarius) hat man früher den berühmten Zunder gewonnen. Von ihm stammt also der Spruch „Es brennt wie Zunder“. Er wächst an verschiedenen Laubbäumen, allen voran an Rotbuche, und so wie hier, an Birke.

Die einjährige Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa) wächst ebenfalls an verschiedenen Laubhölzern, gerne an Birke, bevorzugt aber die Erle.

Die einjährige Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa) wächst ebenfalls an verschiedenen Laubhölzern, gerne an Birke, bevorzugt aber die Erle.

Die Bezeichnung Fichten Porling ist für diesen schönen und häufigen Baumpilz etwas unglücklich gewählt, denn er wächst neben Fichte auch an verschiedenen, anderen Nadel- und Laubhölzern, so wie hier auch gerne an Birke. An seiner meist rötlichen Randzone und dem charakteristischen herbsäuerlichen Geruch ist er meist leicht zu erkennen.

Die teils verwendete Bezeichnung Fichten Porling ist für diesen schönen und häufigen Baumpilz etwas unglücklich gewählt, denn er wächst neben Fichte auch an verschiedenen anderen Nadel- und Laubhölzern, so wie hier an Birke. An seiner meist rötlichen Randzone und dem charakteristischen, herbsäuerlichen Geruch ist er leicht zu erkennen. Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola)

Der Hut dieses Zweifarbigen Scheidenstreiflings (Amanita battarae) war vollständig vom weißlichen Velum bedeckt, so dass er zunächst gar nicht erkannt wurde. Beim genauen Hinsehen war aber die Riefung des Randes und die olivgraubraune Hutfärbung darunter zu Erkennen. Ich zog für das Foto ein Stück des Velums ab.

Der Hut dieses essbaren Zweifarbigen Scheidenstreiflings (Amanita battarae) war vollständig vom weißlichen Velum bedeckt, so dass er zunächst gar nicht erkannt wurde. Beim genauen Hinsehen war aber die Riefung des Hutrandes und die olivgraubraune Hutfärbung darunter gut zu Erkennen. Ich zog für das Foto ein Stück des Velums ab.

Der Top - Fund des Tages war aber der Weißbuchen - Rindenbecherling (Pezicula carpinea). Klaus Warning fand die winzigen Schlauchpilze während unserer Rast an einem liegenden Haibuchen - Stamm und Bestimmte, die uns bis dato unbekannten Mini - Becherlinge zu hause. Von dieser Art gibt es bisher nur sehr wenige Nachweise in unseren Breiten. Foto: Klaus Warning.

Der Top – Fund des Tages waren aber diese kleinen Weißbuchen – Rindenbecherlinge (Pezicula carpinea). Klaus Warning fand die winzigen Schlauchpilze während unserer Rast an einem liegenden Hainbuchen – Stamm und bestimmte, die uns bis dato unbekannten Mini – Becherlinge, zu hause. Von dieser Art gibt es bisher nur sehr wenige Nachweise in unseren Breiten. Foto: Klaus Warning.

Das Waldgebiet war recht klein und das Frischpilzaufkommen minimalistisch. Diesem Umstand geschuldet, war auch unsere Wandergruppe heute zufälliger weise recht überschaulich. 30. Juni 2012 im Wald bei Warnkenhagen.

Das Waldgebiet war recht klein und das Frischpilzaufkommen minimal. Diesem Umstand geschuldet, war wohl auch unsere Wandergruppe heute recht überschaulich. 30. Juni 2012 im Wald bei Warnkenhagen.

Regionalinfo` s auch unter: www.stadt-neukloster.de

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!

16. Juni 2012 – Pilzlehrwanderung und Stuhlparade

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch den Lübberstorfer Forst

Am Sonnabend, dem 16. Juni 2012, waren alle Naturfreunde, die Lust auf eine geführte Pilzwanderung durch den frühsommerlichen Wald hatten, wieder ganz herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am Wismarer Busbahnhof, in der Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße. Mit drei Autos fuhren wir von hier aus nach Neukloster und dann weiter in Richtung Bützow. Nach wenigen Kilometern, hinter der Ortschaft Lübberstorf, erreichten wir ein größeres, zusammenhängendes Waldgebiet. Es ist der Lübberstorfer Bereich der Neukloster Forst. Wir fuhren aus Richtung Neukloster kommend bis fast zum Ende des Waldgebietes durch. Auf der linken Seit, kurz vor dem Waldrand, ist eine größere Parkmöglichkeit. Mit seinen ausgedehnten Buchenwäldern auf gehaltvolleren Böden, durchsetzt von Fichten- und Lärchenforsten sowie Erlenbrüchen mit kleineren Seen, Sümpfen und Mooren, zählt der Lübberstorfer Forst zu unseren artenreichsten und interessantesten Waldgebieten. Im Juni beginnt sich die sommerliche Pilzflora zu entwickeln und wir können mit etwas Glück jetzt die ersten Täublinge, Pfifferlinge und Röhrlinge erwarten. Aufgrund des monatelangen Feuchtigkeitsmagels gab es auch heute nur sehr wenige Frischpilze. Wie bereits auf unseren letzten Wanderungen und Exkursionen, überwogen Breitblättrige Rüblinge und vereinzelte Rehbraune Dachpilze. Außerdem fanden wir den ersten Frauen – Täubling der Saison sowie jeweils zwei Frühlings – Ackerlinge und Mürblinge, Grünblättrige Schwefelköpfe und andere Holzpilze. Das Wetter dazu war leicht schwül und regnerisch.

Der häufigste Frischpilz war auch heute wieder der leicht giftige Breitblättrige Großrübling (Megacollybia platyphylla).

Der häufigste Frischpilz war auch heute wieder der leicht giftige Breitblättrige Großrübling (Megacollybia platyphylla).

Sohn Jonas war heute wieder mal mit von der Partie, dabei bot sich diese jagdliche Einrichtung zu einer kleinen Lese - Übung an.

Sohn Jonas war heute wieder mal mit von der Partie, dabei bot sich diese jagdliche Einrichtung zu einer kleinen Lese – Übung an. Ob er es wohl zusammenhängend entziffern kann, was hier an Information angeschlagen stand?

Zwar etwas stockend, aber dennoch konnte er diesen wichtigen Hinweis entschlüsseln.

Zwar etwas stockend, aber dennoch konnte er diesen wichtigen Hinweis entschlüsseln.

Und dann hat er etwas tolles für Papas Ausstellung entdeckt. Ein schon ganz wackliger Eichenstumpf mit Pilzen dran.

Und dann hat er etwas tolles für Papas Ausstellung entdeckt. Ein schon ganz wackliger Eichenstumpf mit Pilzen dran.

Es ist der sehr dekorative und interessante Eichen - Wirrling (Daedalea quercina). Er besiedelt ausschließlich Einen - Stubben und ist ein seinem labyrinthischen Hymenophor eindeutig festgelegt

Es ist der sehr dekorative und interessante Eichen – Wirrling (Daedalea quercina). Er besiedelt ausschließlich Eichen – Stubben und ist durch sein labyrinthisches Hymenophor eindeutig festgelegt

Und dann gab es eine kurze Verschnaufpause mit Kartenstudium zur Festlegung der weiteren Wanderroute.

Und dann gab es die erste, kurze Verschnaufpause mit Kartenstudium zur Festlegung der weiteren Wanderroute.

Der Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) hat zunächst weiße Lamellen, die sich bei zunehmender Sporenreifung und Produktion fleischrötlich verfärben.

Der essbare Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) hat zunächst weiße Lamellen, die sich bei zunehmender Sporenreifung fleischrötlich verfärben.

Der giftige Grünblättrige Schwefelkopf besitz grünliche Lamellen und einen schwefelgelben Stiel sowie bitteren Geschmack.

Der giftige Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) besitz grünliche Lamellen und einen schwefelgelben Stiel sowie bitteren Geschmack.

Diese beiden Vertreter aus der Gattung der Mürblinge (Psathyrella specc.) konnten im Feld nicht eindeutig bestimmt werden.

Diese beiden Vertreter aus der Gattung der Mürblinge (Psathyrella spec.) konnten im Feld nicht eindeutig bestimmt werden.

Der erste Frauen - Täubling (Russula cyanoxantha) der Saison. Dieser ausgezeichnete Speisepilz, mit seiner violetten, blaugrauen oder grünlichen Huthautfärbung ist von Mai - November und Laubwäldern und Parkanlagen unter Buchen und Eichen zu finden.

Der erste Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) der Saison. Dieser ausgezeichnete Speisepilz, mit seiner violetten, blaugrauen oder grünlichen Huthautfärbung und den geschmeidigen Lamellen ist von Mai – November in Laubwäldern und Parkanlagen unter Buchen und Eichen zu finden.

Unsere Pilzfreunde Sabine Kock aus Schwerin und Thomas Harm aus Wismar freuen sich hier über diesen schönen Birken- und Löwengelben Porling.

Unsere Pilzfreunde Sabine Kock aus Schwerin und Thomas Harm aus Wismar freuen sich hier über diesen schönen Birken- und Löwengelben Porling.

Pilzfreund Friedrich Wojekowsk aus Berlin möchte gerne Wissen, welche Pilzart wohl diesen Holzknüppel besiedelt hat? Es ist ein jung essbarer Sklerotien - Porling!

Pilzfreund Friedrich Wojekowski aus Berlin möchte gerne wissen, welche Pilzart wohl diesen Holzknüppel besiedelt hat? Es ist ein jung essbarer Sklerotien – Porling!

Kaum das einige Regentropfen den trockenen Waldboden erreichen, sind auch schon unzählige Nacktschnecken unterwegs auf der Suche nach Fressbarem und sei es eine ordinäre Stinkmorchel (Phallus impudicus). Wie heißt es doch so schön, in der Not frißt der "Teufel" Fliegen, und gerade Fliegen lieben Stinkmorcheln über alles!

Kaum das einige Regentropfen den trockenen Waldboden erreichen, sind auch schon unzählige Nacktschnecken unterwegs auf der Suche nach fressbarem und sei es eine ordinäre Stinkmorchel (Phallus impudicus). Wie heißt es doch so schön, in der Not frisst der Teufel Fliegen und Fliegen lieben Stinkmorcheln bekanntlich über alles, wie man auch hier, bei der von ihnen abgeweideten Hutkappe, gut erkennen kann.

Unmittelbar am Waldweg neben einem großen Buchenwald - Becherling entdeckte Jonas mehrere Eidechsen. Wir machten schnell dieses Bild und ließen die putzigen Tierchen wieder laufen.

Unmittelbar am Waldweg, neben einem großen Buchenwald – Becherling, entdeckte Jonas mehrere Eidechsen. Wir machten schnell dieses Bild und ließen das putzige Tierchen wieder laufen.

Nicht immer hat der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) auch tasäclich einen roten Rand. Gerade kurz vorher fanden wir ein Exempalre mit einer weißlichen Umrandung, also einer frischen Zuwachszone.

Nicht immer hat der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) auch tatsächlich einen roten Rand. Gerade kurz vorher fanden wir ein Exemplare mit einer weißlichen Umrandung, also einer frischen Zuwachszone.

Und dann, kurz vor Schluß unserer heutigen Wanderung standen am Wegesrand noch diese beiden, essbaren Frühlings - Ackerlinge (Agrocybe praecox).

Und dann, kurz vor Schluss unserer heutigen Wanderung, standen am Wegesrand noch diese beiden essbaren Frühlings – Ackerlinge (Agrocybe praecox).

Und zum Schluß wie gehabt wieder unser Gemeinsammes Abschlußfoto. Wie man sieht waren heute acht Pilzfreunde im Lübberstorfer Forst bei Neukloster unterwegs. 16.06.2012.

Und schließlich, wie gehabt, wieder unser gemeinsames Abschlussfoto. Wie man sieht, waren heute acht Pilzfreunde im Lübberstorfer Forst bei Neukloster unterwegs. 16.06.2012.

Regionalinfo`s unter: www.stadt-neukloster.de

Wann geht es wieder auf Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

Stuhlparade in der ABC Straße

Auch dieses mal war wieder der alle Blicke auf sich ziehende Silbermann dabei und nahm auch vor unserem "Steinpilz" platz.

Auch dieses mal war wieder der alle Blicke auf sich ziehende „Silbermann“ dabei und nahm auch vor unserem „Steinpilz“ auf einem Stuhl platz, der allerdings nicht Bestandteil der im Hintergrund zu sehenden „Stuhlparade“ war.

Wie ich erst kurz vor Fertigstellung der Jahresplanung erfuhr, fand auch in diesem Jahr in unserer Straße wieder eine Stuhlparade statt. Organisiert wurde diese vom benachbarten Wismarer Kunstverein KASO. Daher haben wir uns entschlossen, trotz öffentlicher Pilzwanderung, unseren Imbiss- und Informationsstand aufzubauen und uns mit allerlei Leckereien, speziell von Pilzen, an diesem Highlight zu beteiligen und es zu bereichern.

Es gab u.a. wieder unsere herzhafte Pilzpfanne und frische Waldpilzsuppe.

Es gab u. a. wieder unsere herzhafte Pilzpfanne,  Waldpilzsuppe, frische Waffeln, Kaffee und Holundertee.

Für das leibliche Wohl zeichnete wie immer Pilzfreundin Irena Dombrowa veratnwortlich. Sie ist die gute Seele des "Steinpilz-Wismar" und ohne ihr ehrenamtliches Engagement wäre diese einmalige Ausführung eines Steinpilzes schon lange ausgestorben. Auch allen anderen fleißigen Helfern und unseren Gästen an dieser Stelle herzlichsten Dank.

Für das leibliche Wohl zeichnete wie immer Pilzfreundin Irena Dombrowa verantwortlich. Sie ist die gute Seele des „Steinpilz – Wismar“. Ohne ihr ehrenamtliches Engagement wäre dieses einzigartige Exemplar eines Steinpilzes schon lange zum Sterben verurteilt gewesen. Herzlichsten Dank auch allen anderen Helfern und unseren Gästen. 16. Juni 2012.

Weitere Info` s auch unter: www.kaso-wismar.de

Selbstverständlich war auch in der Zeit von 10.00 – 18.00 Uhr unsere Frischpilzausstellung und ab 16.00 Uhr, die Pilzberatung geöffnet.

Für fast nur einen symbolischen Euro konnte sich unsere Ausstellung "Die Großpilze im Wandel der Jahreszeiten - Frühsommer" angeschaut werden.

Für fast nur einen symbolischen Euro konnte man sich unsere Ausstellung „Die Großpilze im Wandel der Jahreszeiten – Der Frühsommer“ anschauen.

Wann findet unser nächster Pilzimbiss statt? – Siehe unter Termine!

10. Juni 2012 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Warnow – Exkursion von Kobande bis Gädebehn

Bei schönem Exkursionswetter waren einige Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. am Sonntag, dem 10. Juni 2012, wieder zu einer Vereinsexkursion aufgebrochen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus, in der Ulmenstraße in Wismar. Mit zwei Autos ging es von hier aus in Richtung Crivitz. Im Wald bei Kobande, in der Nähe von Crivitz, erwartete uns schon Pilzberater Klaus Warning aus Bützow. Danach fuhren wir noch ein Auto nach Gädebehn, zum Endpunkt unserer Exkursion. Über Hof Warnow und dem Forstamt Gädebehn folgten wir heute wieder dem Verlauf der Warnow bis zum Ort Gädebehn. Dieses interessante und abwechslungsreiche Wald- und Forstgebiet dürfte zu guter Zeit eine Vielzahl toller Großpilze enthalten. Angefangen von den gängigen Speisepilzen wie Pfifferling, Steinpilz und Marone bis hin zu allerlei Besonderheiten, die dem fortgeschrittenem Hobbymykologen das Herz höher schlagen lassen würden. Zu dieser Jahreszeit sieht es aber noch deutlich bescheidener aus und dazu kommt noch die weiterhin anhaltende Trockenheit, so dass an Frischpilzen heute kaum etwas zu finden war, wenn man einmal von einigen Breitblättern und Rehbraunen Dachpilzen absieht, die auch mit trockenen Verhältnissen noch recht gut klar kommen. Dafür entschädigte die frische Waldluft und die herrliche Landschaft allemal. Neben ufernahen Feuchtbereichen mit Erlen/Eschen, finden sich auch sandige Nadelwaldbereiche mit Kiefern und Fichten sowie abwechslungsreiche Misch- und Buchenwälder.

Das waldreiche Gebiet gehört zum Naturpark Sternberger Seenland.

Das waldreiche Gebiet gehört zum Naturpark Sternberger Seenland.

Auf einer angrenzenden Weidefläche am Waldrand grasen Pferde.

Auf einer angrenzenden Weidefläche am Waldrand grasen Pferde.

Die Warnow ist hier noch ein recht schmales Flüßchen.

Die Warnow ist hier noch ein recht schmales Flüsschen.

An einem Eichen - Stubben erfreute uns ein Schwefelporling (Laetiporus sulphureus), der uns noch mehrfach begegnen sollte.

An einem Eichen – Stubben erfreute uns ein Schwefelporling (Laetiporus sulphureus), der uns noch mehrfach begegnen sollte.

Im schattigen Buchenwald mit viel Rohhumusauflage und modrigen Stubben waren hier und da einige Breitblättrige Großrüblinge (Megacollybia platyphylla) zu finden.

Im schattigen Buchenwald mit viel Rohhumusauflage und modrigen Stubben waren hier und da einige Breitblättrige Großrüblinge (Megacollybia platyphylla) zu finden.

Die Buckel - Tramete (Trametes gibbosa) bevorzugt als Substrat eindeutig alte Buchenstubben. Charakteristisch für diesen weißlichen Porling sind die länglichen Poren und Algenbildung auf der Oberfläche der Fruchtkörper.

Die Buckel – Tramete (Trametes gibbosa) bevorzugt als Substrat eindeutig alte Buchenstubben. Charakteristisch für diesen weißlichen Porling sind u. a. die länglichen Poren auf der Unterseite und Algenbildung auf der Oberfläche der Fruchtkörper.

Kleine Rast mitten im Wald. Pilzfreundin Christa Schellberg gab eine Runde Kuchen aus. Zusammen mit ihrem Mann Wolfgang betrieben sie in früheren Jahren in Grevesmühlen eine Bäckerei. Auch ich war früher in dieser Branche tätig und bin weiterhin zu meinem leidwesen Kuchenfan.

Kleine Rast mitten im Wald. Pilzfreundin Christa, rechts sitzend, gab eine Runde Rührkuchen aus. Zusammen mit ihrem Mann Wolfgang – stehend in oranger Jacke –  betrieben sie in früheren Jahren in Grevesmühlen eine Bäckerei. Auch ich war früher in dieser Branche tätig und bin auch weiterhin Kuchenfan, allerdings nur beim Essen.

Dann erreichten wir die wunderbar gepflegte und informative Anlage des Forstamtes Gädebehn.

Dann erreichten wir die wunderbar gepflegte und informative Anlage des Forstamtes Gädebehn mit ihrem am 24. März 2000 eröffneten Arboretum mit allen „Bäumen des Jahres“ seit 1989.

Anscheinend seit dem Jahr 2004 begrüßt dieser Zünftige Förster seine Gäste und Wandersleute auf dem Fortshof.

Seit dem Jahr 2004 begrüßt dieser zünftige Förster Gäste und Wandersleute auf dem Forsthof.

Großzügig wurde hier ein Baumpark mit den bisherigen "Bäumen des Jahres" angelegt.

Großzügig wurde hier das Arboretum mit den bisherigen „Bäumen des Jahres“ angelegt. Wenn das mit unseren „Pilzen des Jahres“ auch so einfach wäre! In diesem Jahr ist es übrigens der Graue Leistling, ein Verwandter des Pfifferlings.

Der Baum des Jahres 2012 ist übrigens die Europäische Lärche, frisch geplanzt, um Wildverbiss zu verhindern eingzeunt und mit schön eigezeunt.

Der Baum des Jahres 2012 ist übrigens die Europäische Lärche, hier frisch gepflanzt und um Wildverbiss zu verhindern, eingezäunt sowie mit einem Informationsschildchen versehen. Eine tolle Idee! Und es ist, wie man sieht, noch reichlich Platz für viele weitere „Bäume des Jahres“.

Während zumindest einige der hier vorgestellten Bäume nicht gleich nebenan im Wald zu finden sind, stehen ausgewachsene Lärchen seit langem auf dem Gelände des Forstamtes.

Während zumindest einige der hier vorgestellten Bäume nicht gleich nebenan im Wald zu finden sind, stehen ausgewachsene Lärchen seit langem auf dem Gelände des Forstamtes.

Dieses schmucke Fachwerkhaus dient hier wohl als Verwaltungsgenbäude des Forstamtes Gädebehn.

Dieser schmucke Fachwerkbau dient wahrscheinlich den bürokratischen Verwaltungsaufgaben des Forstamtes Gädebehn.

Auf dieser Tafel sind die möglichen Waldbrabdwarnstufen aufgeführt. Trotz leichter Regenfälle in den letzten Tagen, dürfte in den vielfach sandigen Kiefernwäldern des Forstamtes weterhin eine hohe Waldbrandgefahr herrschen, also mindesten Stufe 3!

Auf dieser Tafel sind die möglichen Waldbrandwarnstufen aufgeführt. Trotz leichter Regenfälle in den letzten Tagen, dürfte in den vielfach sandigen Kiefernwäldern des Forstamtes weiterhin eine hohe Waldbrandgefahr herrschen, mindestens die Stufe 3!

Im Bereich des Durchbruchstals macht sich die Warnow schon etwas breiter und ist weitestgehend Naturbelassen. Nicht nur der Biber fühlt sich hier zu hause.

Im Bereich des Durchbruchstales macht sich die Warnow schon etwas breiter und ist weitestgehend naturbelassen. Ein Paradies für den Biber.

Dessen Spuren hier überall ersichtlich sind.

Dessen Spuren hier überall ersichtlich sind.

Hier im geschützten und luftfeuchten Warnowtal dann noch einige frische Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus) auf altem Buchenholz. Essbar. Standortfoto.

Hier, im geschützten und luftfeuchten Warnowtal, dann noch einige frische Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus) auf altem Buchenholz. Essbar. Standortfoto.

Und noch einmal muss das Eingangsmotiv für einen Schappschuss herhalten. Eine ideale Kulisse für unser Abschlussfoto. 10. Juni 2012.

Und noch einmal muss das Eingangsmotiv für einen Schnappschuss herhalten. Eine ideale Kulisse für unser heutiges Abschlussfoto. 10. Juni 2012.

Regional Info` s auch unter: www.wald-mv.de

Und wann starten wir wieder zu einer Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

02. Juni 2012 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch den Wald bei Ulrikenhof

Am Sonnabend, dem 02. Juni 2012, waren alle interessierten Pilzfreunde wieder zu einer öffentlichen Pilzlehrwanderung eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am Zentralen Omnibusbahnhof Wismar, in der Wasserstraße, Ecke Kopenhagener Straße. Mit 6 Leuten und zwei Autos fuhren wir über Neukloster zum Zielgebiet, dem Wald bei Ulrikenhof. Hier erwartete uns schon bei für Juni sehr kühlem und windigem Wetter, der Bützower Pilzberater Klaus Warning. Dieses Laub- und Nadelwaldgebiet auf besseren Böden war bisher noch nie Ziel einer geführten Pilzlehrwanderung von Wismar aus. Einzig in den 1990er Jahren habe ich hier im zeitigen Frühjahr schon einmal eine private Kartierungsexkursion mit Prof. Dr. Jürgen Schwik unternommen. Es handelt sich teils um Fichtenforste, teils um Laubmischwälder mit Eichen, mächtigen, alten Buchen, Erlen, Ahorn u. a. Laubbäumen. Immer wieder sind auch kleinere Feuchtbiotope eingelagert.

Zunächst haben wir einige mitgebrachte Pilze vorgestellt und erläutert. Die Gruppe ganz junger Schuppiger Porlinge (Polyporus squamosus) brachte uns Christa und Wolfgang Schellberg aus Grevesmühlen mit. Sie können riesig werden und solang sie noch zartfleischig sind können sie auch gegessen werden.

Zunächst haben wir einige mitgebrachte Pilze vorgestellt und erläutert. Diese Gruppe ganz junger Schuppiger Porlinge (Polyporus squamosus) brachten uns Pilzfreunde aus aus Grevesmühlen mit. Sie können riesig werden und solang sie noch zartfleischig sind, können sie auch gegessen werden.

Diese kleinen, büschellig aus Weidenästen hervorbrechenden Becherlinge aus der Gattung Encoelia brachte uns Klaus Warning mit

Diese kleinen, büschellig aus Weidenästen hervorbrechenden Becherlinge aus der Gattung Encoelia, brachte uns Klaus Warning mit

Der wohl herausragende Fund auf unserer Wanderung durch den Ulrikenhofer Wald war wohl dieser schon etwas windgeschädigte Vertreter aus der Gattung der Mistpilze. Es handelt sich um den Netzaderigen Mistpilz (Bolbitius aleuriatus). Er wuchs hier im feuchteren Laubmischwald auf einen boemoosten Stubben.

Der wohl herausragendste Fund auf unserer Wanderung durch den Ulrikenhofer Wald war wohl dieser, schon etwas windgeschädigte Vertreter aus der Gattung der Mistpilze. Es handelt sich um den Netzaderigen Mistpilz (Bolbitius reticulatus). Er wuchs hier im feuchteren Laubmischwald auf einem bemoosten Stubben.

Seine Lamellen sind im Gegensatz zu ähnlichen Tintlingen nicht schwärzlich sondern rostocker gefärbt.

Seine Lamellen sind, im Gegensatz zu ähnlichen Tintlingen, nicht schwärzlich, sondern rostocker gefärbt.

Leider auch schon vom starken Wind der letzten Tage etwas verwelkt ist dieser Gelbstielige Dachpilz (Pluteus romellii).

Leider auch schon vom starken Wind der letzten Tage etwas verwelkt ist dieser Gelbstielige Dachpilz (Pluteus romellii).

Wolfgang Schellberg aus Grevesmühlen hat hier einen Fototermin mit einem Sklerotienporling. Stehend unser dienstältester Pilzfreund Hans Jürgen Wilsch. Er geht schon seit sechs jahrzehnten von Wismar aus zu unseren geführten Pilzwanderungen in die Wälder der Umgebung.

Wolfgang aus Grevesmühlen hat hier einen Fototermin mit einem Sklerotienporling. Stehend hinter ihm unser dienst ältester Pilzfreund Hans Jürgen Willsch. Er ist schon seit sechs jahrzehnten bei unseren, von Wismar aus  geführten Pilzwanderungen, mit dabei.

An einem geschützten Laubholzstubben an einer Böschund zu einem Bachlauf wuchsen diese jungen Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Ausgezeichnete Speisepilze.

An einem geschützten Laubholzstubben an einer Böschung zu einem Bachlauf, wuchsen diese frischen und jungen Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Ausgezeichnete Speisepilze.

Viele, unerfahrene Pilzfreunde haben immer wieder Schwierigkeiten den Breitblättrigen Rübling von Rehbrauen Dachpilzen zu unterscheiden. Beim Großrübling bleiben die breiten Lamellen immer weißlich. Reife Dachpilze besitzen fleischfarbene Lamellenfarbe, die anfangs allerdings auch weiß ist.

Viele, unerfahrene Pilzfreunde, haben immer wieder Schwierigkeiten den Breitblättrigen Rübling vom Rehbrauen Dachpilz zu unterscheiden. Beim Großrübling bleiben die breiten Lamellen immer weißlich. Reife Dachpilze besitzen fleischfarbene Lamellen, die anfangs allerdings auch weiß sind.

Wie so oft um diese Jahreszeit war der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) heute Aspektbestimmend. Der große, auffallende Blätterpilz, dessen Hut fast nur aus breiten Lamellen besteht gilt seit geraumer Zeit als leicht giftig und sollte als Esspilz nicht mehr genutzt werden.

Wie so oft um diese Jahreszeit, war auch heute der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) aspektbestimmend. Der große, auffallende Blätterpilz, dessen Hut fast nur aus breiten Lamellen besteht, gilt seit geraumer Zeit als leicht giftig und sollte als Esspilz nicht mehr genutzt werden.

Vereinzelt waren einige minderwertige Waldfreund Rüblinge vertreten.

Vereinzelt waren einige, minderwertige Waldfreund Rüblinge vertreten.

Imer wieder eine kleine Augenweide sind die an feuchten Standorten recht häufigen Schildborstlinge der Gattung Scutellinia. Um eine genaue Artbestimmung ist eine mikroskopische Untersuchung unerlässlich. Charakteristisch sind ihre zahlreichen, schwärzlichen Wimpernhäärchen am Rande der Fruchtkörperschüsselchen.

Immer wieder eine kleine Augenweide sind die an feuchten Standorten recht häufigen Schildborstlinge der Gattung Scutellinia. Um eine genaue Artbestimmung zu ermöglichen, ist eine mikroskopische Untersuchung unerlässlich. Charakteristisch sind die zahlreichen, schwärzlichen Wimpernhäärchen am Rande der Fruchtkörperschüsselchen.

Unser heutiges Abschlußfoto einer kleinen, überschaubaren Wandertruppe die im Wald bei Ulrikenhof heute auf der Suche nach Pilzen war. Liebe Pilzfreunde

Unser heutiges Abschlussfoto einer kleinen, überschaubaren Wandertruppe, die im Wald bei Ulrikenhof am 02. Juni 2012 auf der Suche nach heimischen Großpilzen war.

Währed wir nun in unsere Autos stiegen, machte sich dieser Weißstorch wenige Meter von uns auf einer Waldwiese auf Nahrungssuche. Er hat sicherlich Nachwuchs zu versorgen und ließ sich von uns in keiner weise stören.

Während wir nun in unsere Autos stiegen, begab sich dieser Weißstorch wenige Meter vor uns auf Futtersuche. Er hat sicherlich Nachwuchs zu versorgen und ließ sich von uns nicht stören.

Regionalinfo` s auch unter: www.buetzow-schwaan.de

und www.stadt-neukloster.de

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!

26. / 27. Mai 2012 – Maipilzwochenende mit Imbiss

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Maipilzwochenende zu Pfingsten mit Ausstellung und Imbiss

Zu unserem traditionellen Maipilzwochenende luden die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. am Pfingstwochenende wieder sehr herzlich ein. Neben der ständigen Frischpilzausstellung unter dem Motto „Unsere Großpilze im Wandel der Jahreszeiten“ gab es am Sonnabend, dem 26.05. und Sonntag, dem 27.05.2012 wieder unseren Imbissstand mit herzhaften Pilzgerichten wie unsere beliebte Waldpilzsuppe, Maipilzpfanne und paniertem Schwefelporling. Dazu frische Waffeln, Kaffee und Kräutertee sowie weitere Überraschungen. In unserer Dauerausstellung waren für 1.00 € die aktuellen Frischpilze der Saison zu sehen und Pilzsammler konnten sich wie immer vom Fachmann beraten lassen.

Der Maipilz, Mai - Ritterling oder Mai - Schönkopf (Calocybe gamobosa) ist der bekannteste und beliebtes Speisepilz des Monats Mai. Seit Jahren veranstalten wir ihm zu ehren unser Maipilzwochenende.

Der Maipilz, Mai – Ritterling oder Mai – Schönkopf (Calocybe gambosa) ist der bekannteste und beliebteste Speisepilz des Monats Mai. Seit Jahren veranstalten wir ihm zu Ehren unser Maipilzwochenende. Foto: 26.Mai 2012.

Die Einnahmen kommen dem Erhalt der langjährigen Pilzberatungsstelle in Wismar zu gute.

Geöffnet war die Ausstellung an beiden Tagen jeweils von 10.00 – 18.00 Uhr.

An unserem Imbissstand gibt es so manche Leckerei frisch zubereitet. Hier sehen wir von links nach rechts Hans - Jürgen Wilsch, Sina Mews und Irena Dombrowa von der Gemeinnützgen Gesellschaft Wismar e.V..

An unserem Imbissstand gab es so manche Leckerei frisch zubereitet. Hier sehen wir von links nach rechts: Hans – Jürgen Willsch, Sina Mews und Irena Dombrowa von der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V., während unseres Imbisstages anlässlich der 19. Großpilzausstellung im September 2011.

Ein Schälchen Wasser mit Glücksklee als Dekoration auf unseren kleinen Imbisstischen sollte uns und unseren Gästen Glück an diesem Pfingstwochende bringen.

Ein Schälchen Wasser mit Glücksklee als Dekoration auf unseren kleinen Imbisstischen sollte uns und unseren Gästen Glück an diesem Pfingstwochenende bringen.

Zunächst richtete Jonas wieder einen kleinen Stand mit seinem ausgedienten Spielzeug ein. Leider war heute aber kein Spittelmarkt oder Strassenfest, so dass er leider etwas enttäuscht am Mittag wieder abbaute, weil er die Lust daran verlor, wenn sich niemand für die tollen Sachen interesierte.

Zunächst richtete Jonas wieder einen kleinen Stand mit seinem ausgedienten Spielzeug ein. Leider war an diesem Wochenende kein Spittelmarkt oder Straßenfest, so dass sich niemand für die tollen Sachen interessierte. Da half leider auch der Glücksklee nicht weiter. Etwas enttäuscht baute er am Mittag wieder ab.

Peter Kofahl war heute mit dem Abbraten unserer Pilzbouletten und und dem pannierten Schwefelporling beschäftigt.

Peter Kofahl war diesesmal mit dem Abbraten unserer Pilzbouletten und den panierten Schwefelporlingen beschäftigt.

Unser dienstälteste Pilzfreund Hans Jürgen Wilsch war für das Abbacken unserer leckeren Frischeiwaffeln nach hauseigner Rezeptur zuständig.

Unser dienstältester Pilzfreund Hans Jürgen Willsch war für das Abbacken unserer leckeren Frischeiwaffeln nach hauseigener Rezeptur zuständig.

Oder erkümmerte sich um unsere herzhafte Pilzpfanne damit sie nicht ansetzte.

Und kümmerte sich um unsere herzhafte Pilzpfanne, damit sie nicht ansetzt.

Lecker sieht auch diese Schüssel Gries mit Zimt und Zucker aus. Dazu wurde frischer Rhababer - Kompott gereicht.

Lecker sieht auch diese Schüssel Gries mit Zimt und Zucker aus. Dazu wurde frischer Rhabarber – Kompott gereicht.

Sina kümmerte sich um das drumherum und als Partentante von Jonas besonders auch um ihn. Dankeschön, liebe Sina!.

Sina Mews kümmerte sich um das drumherum und als Patentante von Jonas ganz besonders auch um ihn. Dankeschön, liebe Sina!

Da Jonas bereits in die 1. Klasse geht und im Rechnen einer der besten seines Jahrgangs in der gesamten Schule ist, bediente er aushilfsweise auch schon mal die Kasse.

Ja, dass sind nach Adam Riese…. Da Jonas bereits in die 1. Klasse geht und im Rechnen einer der besten seines Jahrgangs in der gesamten Schule ist, bediente er aushilfsweise auch schon mal die Kasse.

Auch konnten wir am Pfingstsonntag ein neues Mitglied im Kreis der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar begrüßen. Da er an diesem Tag Geburtstag feierte, war für ihn der Besuch im "Steinpilz" und der Vereinsbeitritt nach eigenen Worten

Am Pfingstsonntag konnten wir auch ein neues Mitglied im Kreis der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V.  begrüßen. Hans feierte an diesem Tag seine Geburt und wir waren seinen Worten zu Folge, das Geschenk, dass er sich für diesen besonderen Tag ausgesucht hat. Hans ist fast sein Leben lang Vollblutmusiker und hat sich dem Blues verschrieben. Auch Pilze standen bei ihm schon immer im Interesse.

Und was wäre unser Imbiss ohne unsere gute Seele Irena, die den Laden immer wieder mit ihrem Fleiß und außergewöhnlichen Ideen in Schung hält. Ganz besonders haben wir und auch über den Besuch unserer Pilzfreundin Agelika Boniakowski (rechts) mit ihrem Mann gefreut.

Und was wäre unser Imbiss ohne unsere gute Seele Irena (Mitte), die den Laden immer wieder mit ihrem Fleiß und außergewöhnlichen Ideen in Schwung hält. Ganz besonders haben wir uns auch über den Besuch unserer Pilzfreundin Angelika Boniakowski (rechts) und ihrem Mann gefreut. Liebe Angelika, vielen Dank für die vielen Blumen aus deinem Garten, mit denen du im laufe der Jahre unseren „Steinpilz“ immer wieder verschönert hasst. An ihrem kleinen Stand am Markt in Wismar gibt es im Sommer und Herbst die schönsten Blumen und manchmal auch die schmackhaftesten Pilze zu kaufen.

Der Imbissstand war jeweils von 11.00 Uhr ab bis in den Abend geöffnet.

Wann gibt es wieder einen Imbiss – Tag? – Siehe unter „Termine“!

19. Mai 2012 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch den Holmer Wald bei Dassow

Zu einer geführten Pilzlehrwanderung ludt der „Steinpilz – Wismar“ alle Pilz- und naturinteressierten Wanderfreunde wieder am Sonnabend, dem 19. Mai 2012, sehr herzlich ein. Treff war um 08.00 Uhr, wie immer zu unseren öffentlichen Wanderungen, auf dem Parkplatz hinter dem ZOB Wismar. Mit dem Auto fuhren wir auf der B 105 in Richtung Grevesmühlen und von hier auf gleicher Straße weiter über Mallentin bis zum Linksabzweig Flechtkrug. Hier warteten weitere Pilzfreunde aus Grevesmühlen, Schönberg und Lübeck auf uns. Inzwischen befanden wir uns auch schon im Zielwald und fuhren in den kleinen Ort Flechtkrug. Hier erwarteten uns noch zwei weitere Damen, die hier, mitten im Wald, zuhause sind. Wir durften auf der frisch gemähten Rasenfläche vor ihrem Grundstück unsere Fahrzeuge Parken und die beiden netten Damen führten uns durch ihren Wald bei Flechtkrug, dem Holmer Wald. Es handelt sich um ein abwechslungsreiches Laub- und Nadelwaldgebiet auf teils sandigen Böden. Dieses dürfte besonders im Sommer und Herbst eine gute Adresse für Sammler der klassischen Speisepilze sein. Heute war das Frischpilzaufkommen aber leider sehr bescheiden.

Zunächst stellte ich einige Frischpilze vor, die Christa und Wolfgang Schellberg aus Grevesmühlen mitgebracht hatten, so wie hier ein kleines Büschel Stockschwämmchen. Foto: Sina Mews.

Zunächst stellte ich einige Frischpilze vor, die Pilzfreunde aus Grevesmühlen mitgebracht hatten, so wie hier ein kleines Büschel Stockschwämmchen. Foto: Sina Mews.

Sodann brachen wir auf diesem Trampelpfad auf zu unserer Pilzwanderung durch den Holmer Wald.

Sogleich brachen wir auf diesem Trampelpfad auf zu unserer Pilzwanderung durch den Holmer Wald.

Christopher Engelhardt aus der Hansestadt Lübeck ist ein begeisterter Naturliebhaber. Er engagiert sich im Natur- und Umweltschutz und bietet ebenfalls Naturwanderungen an. Hier sehen wir ihn beim Fototermin mit einen Kiefern - Zapfenrübling. 19.05.2012.

Christopher Engelhardt aus der Hansestadt Lübeck ist ein begeisterter Naturliebhaber. Er engagiert sich im Natur- und Umweltschutz und bietet z. B. ornithologische Lehrwanderungen an der Nordseeküste an. Hier sehen wir ihn beim Foto – Termin mit einem Kiefern – Zapfenrübling.

Zwei Pilzarten aus dem Nadelwald: Der Rotrandige Baumschwamm heißt auch Fichten - Porling, obwohl er an verschiedene Nadel- und Laubbäumen vorkommt. Der kleine Blätterpilz wächst aus alten Kiefernzapfen, die teils im Waldboden versenkt sind herraus. Es ist der Milde Zapfenrübling.

Zwei Pilzarten aus dem Nadelwald: Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) heißt auch Fichten – Porling, obwohl er an verschiedenen Nadel- und Laubbäumen wächst. Der kleine Blätterpilz entwickelt sich aus alten Kiefernzapfen, die teils im Waldboden versenkt sind. Es ist der essbare Milde Zapfenrübling (Strobilurus stephanocystis).

Der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platythylla9 kündigt den Übergang vom Frühlings- zum Frühsommeraspekt an. Er soll leicht giftig sein und kommt daher als Speisepilz nicht in Betracht.

Der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platythylla) kündigt den Übergang vom Frühlings- zum Frühsommeraspekt an. Er soll leicht giftig sein und kommt daher als Speisepilz nicht in Betracht.

An einer feuchteren Laubwald - Stelle fand Pilzfreund Wolfgang Schellberg diese Gelbmilchenden Becherlinge (Peziza succosa).

An einer feuchteren Laubwald – Stelle fanden wir diese Gelbmilchenden Becherlinge (Peziza succosa).

Trotz wenig Frischpilze führte und die Dame in roter Jacke gut gelaunt durch dieses schöne Waldgebiet, dass in fortgeschrittener Jahreszeit sicher einiges für den gemeinen Pilzsammler zu bieten hat.

Trotz wenig Frischpilze führte uns die Dame in roter Jacke, vorne rechts, gut gelaunt durch dieses schöne Waldgebiet, dass zu fortgeschrittener Jahreszeit sicher einiges für den gemeinen Pilzsammler zu bieten hat.

Schön, aber giftig sind diese Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Schwefelgelber Stiel, grünliche Lamellen und bitterer Geschmack kennzeichen diese Stockschwammart recht gut.

Schön, aber giftig, sind diese Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Schwefelgelber Stiel, grünliche Lamellen und bitterer Geschmack kennzeichnen diese Stockschwamm – Art recht gut.

Ganz andere Farbtöne beim echten Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Gelbbräunliche Hüte mit hygrophaner Randzone, zimtbräunliche Lamellen, kleine bräunliche Schüppchen auf dem Stiel und ein charakteristisch würziger Duft kennzeichnen es sehr gut. Ausgezeichneter Speisepilz.

Ganz andere Farbtöne beim echten Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Gelbbräunliche Hüte mit hygrophaner Randzone, zimtbräunliche Lamellen, kleine bräunliche Schüppchen auf dem Stiel und ein charakteristisch würziger Duft kennzeichnen es sehr gut. Ausgezeichneter Speisepilz.

Dieses mit dem Waldboden verfilztes Exemplar ist ein Wurzelschwamm, den diese beiden jungen Damen, Sina Mews und Nina Riedl, hier gefunden haben. Zahlreiche Fichten sind hier von diesem großen Forstschädling befallen!

Dieses, mit dem Waldboden verfilzte Exemplar, ist ein Wurzelschwamm, den diese beiden jungen Damen, Sina Mews und Nina Riedl, hier gefunden haben. Zahlreiche Fichten sind hier von diesem großen Forstschädling befallen!

Hier sehen wir, etwas verwelkt, die ersten Waldfreund Rüblinge der Saison. Dieser kleine Rübling ist in fast jedem Wald zu hause und ein überaus häufiger Pilz, der zwar essbar, aber geringwertig ist. Er duftet wunderbar pilzig!

Hier sehen wir, etwas verwelkt, die ersten Waldfreund Rüblinge (Collybia dryophila) der Saison. Dieser kleine Rübling ist in fast jedem Wald zu hause und ein überaus häufiger Pilz, der zwar essbar, aber geringwertig ist. Er duftet wunderbar pilzig!

Zum Schluß beeindruckten noch dieses kleinen, schmucken Tintlinge. Es handelt sich um den Scheibchen - Tintling (Coprinus plicatillis).

Zum Schluss beeindruckten noch diese kleinen, schmucken Tintlinge. Es handelt sich um den Scheibchen – Tintling (Coprinus plicatillis).

Eigentlich waren wir heute 13 Leute, aber eine ältere Dame aus dem Ort verabschiedete sich schon etwas früher von uns. Abschlußfoto unserer Pilzwanderung am 19. Mai 212 durch den Holmer Wald. Herzlichen Dank gebührt der netten Dame ganz rechts, die uns durch ihren Hauswald heute führte.

Eigentlich waren wir heute 13 Leute, aber eine ältere Dame aus dem Ort verabschiedete sich schon etwas früher von uns. Abschlussfoto unserer Pilzwanderung am 19. Mai 2012 durch den Holmer Wald bei Dassow/Flechtkrug. Herzlichen Dank gebührt der netten Dame ganz rechts, die uns durch ihren Hauswald heute führte.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

13. Mai 2012 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vereinsexkursion durch die Stadttannen am Barniner See

Zu einer weiteren Vereinsexkursion waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste am Sonntag, dem 13. Mai 2012, wieder ganz herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus in der Ulmenstraße Wismar. Mit drei Autos ging es dann in Richtung Crivitz. Hier warteten schon Pilzberater Klaus Warning aus Bützow sowie weitere naturinteressierte Leute aus Schwerin und Crivitz auf unsere Ankunft. Die heutige Tour stand im Zusammenhang mit unseren Warnowexkursionen, denn die Warnow durchfließt den Barniner See. Da es sich hier vielfach um Kiefern und Fichtenforste auf sandigem Untergrund handelt, es aber in den letzten Wochen relativ trocken war, hielt sich das Frischpilzaufkommen heute leider sehr in Grenzen. Die wunderschöne Landschaft und das schöne Wanderwetter entschädigten dafür allemal. Und als Überraschung gab es noch einen kleinen Imbiss, den uns Pilzfreundin Irena in Keez mit Sohn Jonas vorbereitet hatte.

Der Barniner See hat eine Länge von rund drei Kilometern und ist bis zu 7,5 m tief. Die Warnow durchfließt dieses Gewässer. Foto:13.05.2012.

Der Barniner See hat eine Länge von rund drei Kilometern und ist bis zu 7,5 m tief. Die Warnow durchfließt dieses Gewässer. Foto:13.05.2012.

Und dann lauschten wir gespannt den Ausführungen von Klaus Warning, denn er hat uns eine seltene Überaschung mitgebracht, die kaum ein Pilzfreund von uns bisher zu Gesicht bekommen hatte.

Und dann lauschten wir gespannt den Ausführungen von Klaus Warning, denn er hat uns eine seltene Überraschung mitgebracht, eine Pilzart die kaum einer von uns bisher zu Gesicht bekommen hat.

Es ist die Trollhand!

Es ist die Trollhand (Hypocreopsis lichenoides)! Eine, in Skandinavien recht häufige, aber bei uns seltene Pilzart. Sie wächst an Ästen von Weide, Haselnuss, Vogelkirsche u. a. Hölzern. Die größten Chancen, diese interessante Art einmal zu entdecken, hat man wohl in feuchteren Grauweidengebüschen, die recht häufig vom Tabakbraunen Borstenscheibling (Hymenochaete tabacina) besiedelt sind. Die Trollhand wächst gerne, so auch hier, mit diesem Schichtpilz gemeinsam.

Zu den wenigen Frischpilzen die wir heute fanden freuten wir und ganz besonders, auch wenn es nur giftige Grünblättrige Schwefelköpfe waren, die dieser versierte Pilzfreund aus Schwerin hier in den Händen hält.

Zu den wenigen Frischpilzen, die wir heute fanden, freuten wir uns ganz besonders, auch wenn es nur giftige Grünblättrige Schwefelköpfe waren, die dieser versierte Pilzfreund aus Schwerin hier in den Händen hält.

Ausgesprochen gut erhalten waren hier diese Erlen - Schillerporlinge (Inonotus radiatus) aus dem letzten Jahr. In der Regel zerbröckelt er im laufe des Winters um im nächsten Sommer und Herbst wieder frische Fruchtkörper zu bilden.

Ausgesprochen gut erhalten waren noch diese Erlen – Schillerporlinge (Inonotus radiatus) aus dem letzten Jahr. In der Regel zerbröckeln sie im laufe des Winters, um im nächsten Sommer und Herbst wieder frische Fruchtkörper hervorzubringen.

Aber sonst sah es traurig aus und die Körbe blieben im wesentlichen leer. So hatte man während der Wanderung ausreichend Zeit zum Plaudern über "Gott und die Welt".

Aber sonst sah es traurig aus und die Körbe blieben im wesentlichen leer. So hatte man während der Wanderung ausreichend Zeit zum Plaudern über „Gott und die Welt“.

Aber dann ein frischer Pilzfruchtkörper von einem Laubholstamm.

Aber dann ein frischer Pilzfruchtkörper von einem Laubholzstamm.

Es handelt sich um den Schwarzroten Schwarzfußporling (Polyporus badius) der vom Frühling bis in den Herbst aun altem Laubholz zu finden ist. Durch seine zähe Konsistenz eignet er sich nicht als Speisepilz. Standortfoto am 13.05.2012.

Es handelt sich um den Schwarzroten Stielporling (Polyporus badius) der vom Frühling bis in den Herbst auf altem Laubholz zu finden ist. Wegen seiner zähen Konsistenz eignet er sich nicht als Speisepilz. Standortfoto am 13.05.2012.

Und nach zweieinhalb Stunden Waldexkursion gab es dann noch eine kleine Überaschung, denn Irena Dombrowa sorgte für das leibliche Wohl

Eine Exkursion an frischer Waldluft macht hungrig, dachte sich unsere Pilzfreundin Irena Dombrowa und wartete am Schluss unserer Exkursion mit Schuppigem Porlingseintopf, Hühnerbrühe und Bockwurst auf. Wir bedanken uns ganz herzlich!

Wer es statt herzhaft eher süss mochte, war mit frischer Kirschtorte bestens bedient.

Wer es statt herzhaft eher fruchtig – süß mochte, war mit frischer Kirschtorte bestens bedient.

Und dieses Angebot wurde natürlich nicht ausgeschlagen und jeder konnte so viel essen wie er mochte.

Und dieses Angebot wurde natürlich nicht ausgeschlagen und jeder konnte so viel essen wie er mochte.

Das obligatorische Abschlußfoto haben wir kurz bevor Irena mit ihrem Imbiss kam aufgenommen, es zeigt aber alle 15 Teilnehmer unserer heutigen Frühjahrsexkursion am Barniner See. 13.05.2012.

Das obligatorische Abschlussfoto haben wir kurz bevor Irena mit ihrem Imbiss kam, aufgenommen. Es zeigt  alle 15 Teilnehmer unserer heutigen Frühjahrsexkursion am Barniner See. 13.05.2012.

Regionalinfo` s unter: www.amt-crivitz.de

Wann findet die nächste Vereinsexkursion statt? – Siehe unter Termine!

05. Mai 2012 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Ostseeküstenwanderung

Von Groß Schwansee bis Barendorf

Beim Hotel und Restaurant Schloß Groß Schwannsee startete unsere heutige Ostseeküstenwanderung bei Anfangs noch trüben Himmel, der aber bald strahlendem Sonnenschein Platz machte. 05.Mai 2012.

Beim Hotel und Restaurant Schloss Groß Schwansee startete unsere heutige Ostseeküstenwanderung bei anfangs noch trüben Himmel, der aber bald strahlendem Sonnenschein Platz machen sollte. 05.Mai 2012.

Am Sonnabend, dem 05. Mai 2012, waren alle Pilz-, Natur- und Wanderfreunde wieder zu einer öffentlichen Pilzlehrwanderung ganz herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße. Mit zwei Autos starteten wir nach Groß Schwansee. Am dortigen Parkplatz angelangt, hier warteten schon Pilzfreunde aus Schleswig – Holstein und Grevesmühlen auf uns, fuhren wir noch zwei Autos zum Endpunkt der Wanderung, einem Parkplatz bei Barendorf. Vom Schlossgut Groß Schwansee ausgehend, wanderten wir durch das Landschaftsschutzgebiet „Naturküste Nordwestmecklenburg“ bis nach Barendorf, immer in unmittelbarer Strandnähe entlang, gesäumt von Küstenschutzbepflanzungen. Der teils bewaldete Küstenstreifen kann im Frühjahr erfahrungsgemaß einige Überraschungen bereit halten. So schwärmen wir heute noch von unserer Wanderung, die wir am 15. Mai 2010, ebenfalls in dieser Region, allerdings in westlicher Richtung, unternahmen. Maipilze, Schild – Rötlinge, Fingerhut – Verpel, Käppchenmorcheln und vor allem riesige Dickfußmorcheln hinterließen einen bleibenden Eindruck. Leider war es in diesem Frühjahr, wie so oft bei uns, viel zu trocken und das Frischpilzaufkommen hielt sich erwartungsgemäß in Grenzen. Trotzdem sprangen heute zwei Pilzmahlzeiten heraus, obwohl es bei einer geführten Pilzlehrwanderung vor allem darum geht, seinen Horizont zu erweitern und neues kennen zu lernen. Es handelte sich bei den Speisepilzen um junge Schuppige Porlinge, die sich Helga Köster schmecken lassen wird und die Grevesmühlener werden eine kleine Pilzmahlzeit aus den ersten Champignons der Saison und der einzigen Speise – Morchel der heutigen Wanderung auf den Abendbrottisch bringen. Das Wetter zeigte sich, anders als im großen Rest des Landes, recht sonnig und trotz kühler Luft recht angenehm temperiert, zumindest in der Sonne.

Von Schloßgut Groß Schwannsee führt eine alte Lindenalle mit solch urwügsigem Baumbestand hinunter zum Strand.

Von Schlossgut Groß Schwansee führt eine alte Lindenalle mit solch urwügsigem Baumbestand hinunter zum Strand.

Sobald wurden die ersten Frischpilze entdeckt und die Freude war groß bei essbaren Schuppigen Porlingen und Champignons.

Alsbald wurden die ersten Frischpilze entdeckt und die Freude war groß bei essbaren Schuppigen Porlingen und Champignons.

Der Zweisporige Champignon, hier die weiße Form (Agaricus bisporus var. albidus) ist gewöhnlich der erste Vertreter einen artenreichen Gattung im Jahr. Er kann schon Ende März auftauchen und wächst bis Saisonschluß im November. Ais ihm wurden

Der Zweisporige Champignon, hier die weiße Form (Agaricus bisporus var. albidus) ist gewöhnlich der erste Vertreter seinen artenreichen Gattung im Jahr. Er kann schon Ende März auftauchen und wächst bis Saisonschluß im November. Aus ihm wurden unsere heutigen Zuchtchampignons, zumindest die braune Variante, entwickelt und er ist folglich ein vorzüglicher Speisepilz.

Hinter dem Küstenschutzwald lädt ein wunderschöner Sandstrand im Sommer zum Baden in der Ostsee ein.

Hinter dem Küstenschutzwald lädt ein wunderschöner Sandstrand im Sommer zum Baden in der Ostsee ein.

Hübsch aber bitter und obendrein noch giftig sind diese jungen Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) der gleichfalls die gesamte Saison über, mintunter sogar im Winter an Laubholz gefunden werden können.

Hübsch, aber bitter und obendrein noch giftig sind diese jungen Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) die gleichfalls die gesamte Saison über, sogar im Winter, an Laubholz gefunden werden können.

Goldgelb leuchtete diese zarten Goldmistpilze (Bolbitius vitellinus) am Wegesrand im frischen, saftigen Grün. Sie stehen den Tintlingen nahe und sind für Speisezwecke Bedeutungslos.

Goldgelb leuchteten heute diese zarten Goldmistpilze (Bolbitius vitellinus) am Wegesrand im frischen, saftigen Grün. Sie stehen den Tintlingen nahe, zerfließen aber nicht und sind für Speisezwecke Bedeutungslos.

Bei den Kindern war heute kräftiges Toben angesagt und selbst die Bäume waren vor ihnen nicht sicher, so wie hier bei Jonas und Jannick unschwer zu erkennen ist.

Bei den Kindern, die heute mit waren, war zwischendurch kräftiges Toben angesagt und selbst die Bäume waren vor ihnen nicht sicher, so wie hier bei Jonas und Jannik unschwer zu erkennen ist.

Die Wiesen waren heute vielfach satt gelb gefärbt von der Vielzahl der Löwenzahn - Blüten, aber wo bleiben nur die Morcheln?.

Die Wiesen waren heute vielfach satt gelb gefärbt von der Vielzahl der Löwenzahn – Blüten, aber wo bleiben nur die Morcheln?

Plötzlich hörte ich den Ausruf "Auch ein Blindes Huhn findet einmal ein Korn", damit war natürlich diese Speisemorchel, die direkt am Wanderweg, fast im blanken Ostseesand mit Trockenrasenvegetation stand

Plötzlich hörte ich den Ausruf „Auch ein blindes Huhn findet einmal ein Korn“, und da stand sie vor uns, am Schluss unserer Wanderung, direkt neben dem Wanderweg im Strandsand mit Trockenrasen und Dünen – Vegetation, eine ausgewachsene Speisemorchel (Morchella esculenta). Die Wanderung ist gerettet!

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!

29. April 2012 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Kartierungsexkursion im Warnowgebiet bei Bülow

Zur 1. Vereinsexkursion des Jahres waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste am Sonntag, dem 29. April 2012, wieder ganz herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Wismarer Zeughaus, in der Ulmenstraße. In diesem Jahr wollen wir mit unseren Vereins- und Kartierungsexkursionen dem Verlauf der Warnow folgen. Die Warnow entspringt einer Quelle bei Grebbin im Landkreis Ludwigslust-Parchim, etwa 30 Km östlich der Landeshauptstadt Schwerin. Nach 155 Km und einem Höhenunterschied von 65 m mündet sie bei Warnemünde in die Ostsee. Dabei schlängelt sie sich durch viele, landschaftlich reizvolle Wiesen- und Waldgebiete Mecklenburgs. Wir wollen uns bei unseren Exkursionen auf die waldreichen Gebiete beschränken und begannen heute bei der Ortschaft Bülow, nordöstlich von Crivitz. Hier folgten wir dem Verlauf, des an dieser Stelle noch recht schmalen Flüßchens bis zur Müggenburger Brücke. Als Exkursionsgebiet nutzten wir das größere, zusammenhängende Waldgebiet der Barniner Tannen. Überwiegend Nadelwaldforste auf leichten, sandigen Böden und Erlen/Eschen – Bruchwald in unmittelbarer Warnow – Nähe. Bei schönem Wetter mit angenehmen Temperaturen gab es zwar keine Morcheln oder Maipilze, aber dennoch allerlei mehr oder weniger interessante Funde.

Zunächst aber einen Blick in die Karte werfen, damit jeder im Bilde ist über unserer heutiges Exkursionsgebiet.

Zunächst wurde ein Blick auf die Karte geworfen, damit jeder im Bilde über unserer heutiges Exkursionsgebiet ist.

Und nach wenigen Schritten tauchten schon die ersten Frischpilze auf. Es handelt sich um den häufigen Frühlings - Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea), der eine Frühlingspilzsuppe bereichern kann und nach Erfahrungen einiger unserer Pilzfreunde auch ein außgesprochen angenehmes, pilziges Aroma besitzen soll.

Und nach wenigen Schritten tauchten schon die ersten Frischpilze auf. Es handelt sich um den häufigen Frühlings – Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea), der eine Frühlingspilzsuppe bereichern kann und nach Erfahrungen einiger unserer Pilzfreunde auch ein ausgesprochen angenehmes, pilziges Aroma besitzen soll.

Dann eine holzbewohnende Art die uns heute ein ständiger Begleiter werden sollte, der frisch erschienen Maiporling (Polyporus lepideus). Er sieht zwar schick und appetitlich aus, ist aber zäh wie Leder und daher zum Verzehr nicht geeignet.

Dann eine holzbewohnende Art die uns heute ein ständiger Begleiter werden sollte, der frisch erschienene Maiporling (Polyporus lepideus). Er sieht zwar Schick und appetitlich aus, ist aber zäh wie Leder und daher zum Verzehr nicht geeignet.

Aber dann kam der Lotto - Hauptgewinn schlechthin, der Glänzende Lackporling (Ganoderma lucidum) an einem alten Eichen - Stubben. Diesen Pilz einmal zu finden, ist wie ein Volltreffer im Lotto, laß ich einmal in einem Buch über Asiatische Naturheilkunde. Wir werden ihn für die Ausstellung nutzen.

Aber dann wurde von Pilzberater Klaus Warning aus Bützow der Lotto – Jackpott geknackt! Der Glänzende Lackporling (Ganoderma lucidum) wuchs an einem alten Eichen – Stubben. Diesen Pilz einmal zu finden, ist wie ein Volltreffer im Lotto, so hieß es in einem Buch über asiatische Naturheilkunde. Wir werden ihn allerdings nur als Anschauungsobjekt für unsere  Dauerausstellung nutzen.

Mehrfach fanden wir im grasigen Nadelwald längst der Wege unter Kiefern und Fichten diese eleganten Ockerblättrigen Rötlinge (Entoloma cetratum). Es ist eine Charakterart der Nadelwälder und tritt oft schon ab April in Erscheinung. Er ist leider giftig! Standortfoto am 29.04.2012 in den Barniner Tannen.

Mehrfach fanden wir im grasigen Nadelwald, längst der Wege unter Kiefern und Fichten, diese eleganten und zerbrechlichen Ockerblättrigen Rötlinge (Entoloma cetratum). Es ist eine Charakterart derartiger Standorte und tritt oft schon ab April in Erscheinung. Er ist leider giftig! Standortfoto am 29.04.2012 in den Barniner Tannen.

Dieses Foto verdeutlicht eindrucksvoll warum dieser kleine, auffallende Schleimpilz Blutmilchpilz (Lycogala epidendron) heißt. Sind die Frucktkörper noch ganz frisch, platzen sie bei der geringsten Berührung auf und es ergießt sich ihr Innenleben wie rötlich gefärbte Milch über das Substrat.

Dieses Foto verdeutlicht eindrucksvoll, warum dieser kleine, auffallende Schleimpilz, Blutmilchpilz (Lycogala epidendron) heißt. Sind die Fruchtkörper noch ganz frisch, platzen sie bei der geringsten Berührung auf und es ergießt sich ihr Innenleben wie rötlich gefärbte Milch über das Substrat.

Nach etwa der Hälfte unserer heutigen Tour, eine kleine Verschnaufpause, denn die Jüngsten sind wir ja auch nicht mehr!

Nach etwa der Hälfte unserer heutigen Tour, eine kleine Verschnaufpause, denn die Jüngsten sind wir ja auch nicht mehr!

Überall auf diesem grasigen Weg, den wir im obigen Bild sehen, wuchsen diese kleinen Kiefern - Zapfenrüblinge (Strobilurus spephanocystis). Die Hütchen können durchaus eingesammelt werden und eine Frühlingssuppe bereichern.

Überall auf dem grasigen Weg, den wir im obigen Bild sehen, wuchsen diese Zapfenrüblinge (Strobilurus spec.). Die Hütchen können durchaus eingesammelt werden und eine Frühlingssuppe bereichern.

Diese Trichterlinge (Clitocybe specc.) konnten im Feld leider nicht eindeutig identifiziert werden

Diese kleinen Trichterlinge (Clitocybe spec.) konnten im Feld leider nicht eindeutig identifiziert werden

Auf der ganzen Exkursion suchte Klaus Warning bemooste Nadehholsstubben und liegende Stämme nach Scheiben - Lorcheln ab, ohne Erfolg. In einem Erlen/Eschenbruch tauchten sie plätzlich auf! Hier hätte sie niemand vermutet, aber nicht weit entfernt stehen Nadelbäume, so dass dieses Substrat durch Forstarbeiten hier her gelangt sein muss. Die Schildförmige Scheibenlorchel (Gyromitra ancilis) ist essbar.

Auf der ganzen Exkursion suchte Klaus Warning bemooste Nadelholzstubben und liegende Stämme nach Scheiben – Lorcheln ab, ohne Erfolg. In einem Erlen/Eschenbruch tauchten sie plötzlich auf! Hier hätte sie niemand vermutet, aber nicht weit entfernt stehen Nadelbäume, so dass dieses Substrat höchstwahrscheinlich durch Forst arbeiten hier her gelangt sein muss. Die Schildförmige Scheibenlorchel (Gyromitra ancilis) ist essbar.

Typisch für dss oben genannte Biotop mit Laubholz ist aber dieser Schwarzrote Porling (Polyporus badius). Er gehört also der gleichen Gattung wie der Maiporling an, wird aber größer und der Hut ist glänzend rot- bis schwarzbraun gefärbt. Er ist ebenfalls zäh und damit ungenießbar.

Typisch für das oben genannte Biotop mit Laubholz ist aber dieser Schwarzrote Porling (Polyporus badius). Er gehört der gleichen Gattung wie der anfangs gezeigte Maiporling an, wird aber größer und der Hut ist glänzend rot- bis schwarzbraun gefärbt. Er ist ebenfalls zäh und damit ungenießbar.

Die Warnow in der Nähe von Bühlow, am Rande der Barniner Tannen. Hier wollen wir heute entlang wandern und hoffen dabei auch einige, interessante Frühlingspilze zu finden. Foto am 15. April 2012.

Die Warnow in der Nähe von Bülow, von der Müggenburger Brücke aus fotografiert. Hier begann und endete unsere heutige Tour. Foto am 15. April 2012.

Diesen Schnappschuß machte noch schnell unser Pilzfreund Axel Möller von Thomas Harm und meiner Wenigkeit beim Essen, denn Thomas hatte kürzlich Geburtstag und spendierte selbst zubereiteten Kartoffelsalt und Bouletten für alle. Herzlichen Dank und alles gute im neuen Lebensjahr!

Diesen Schnappschuss machte noch schnell unser Pilzfreund Axel Möller von Thomas Harm (rechts) und meiner Wenigkeit beim Essen, denn Thomas feierte kürzlich Geburtstag und spendierte selbst zubereiteten Kartoffelsalat und Bouletten für alle. Herzlichen Dank und alles gute im neuen Lebensjahr!

Und zum Schluss versammelten sich alle 10 Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und solche die es werden wollen sowie Klaus Warning aus Bützow noch zum obligatorischen Abschlußfoto am Ufer der Warnow. 29.04.2012.

Und zum Schluss versammelten sich alle 10 Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und solche die es werden wollen, sowie Klaus Warning aus Bützow, noch zum obligatorischen Abschlussfoto am Ufer der Warnow. 29.04.2012.

Regionalinfo` s auch unter: www.amt-crivitz.de

Wann findet die nächste Vereinsexkursion, zu der auch Gäste wie immer herzlich willkommen sind, statt? – Siehe unter Termine!

21. April 2012 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch das Hellbachtal bei Neubukow

Durch das Landschaftsschutzgebiet Hellbachtal zwischen der mecklenburgischen Kleinstadt Neubukow und dem Ort Buschmühlen, führte die 2. Pilzwanderung in diesem Jahr. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am Busbahnhof Wismar, in der Wasserstraße. Mit den vorhandenen Autos starteten wir von hier aus auf der B 105 in Richtung Neubukow. An der alten Holländermühle, die auf einem Hügel am Stadtrand und oberhalb des hier beginnenden Hellbachtals liegt, begann unsere Tour bei schönstem Frühlingswetter. Durch das Gebiet führt ein wildromantischer Wanderweg und kurz vor Buschmühlen lädt eine kleine Sitzgruppe zum Verweilen ein. Die Strecke beträgt hin und zurück ca. 4 Km.

Die alte Mühle ist in einem gepflegten Zustand und zu DDR - Zeiten wurde hier sogar noch Roggen zu Mehl zermahlen. 21.04.2012.

Die alte Mühle ist in einem gepflegten Zustand und zu DDR – Zeiten wurde hier sogar noch Roggen zu Mehl zermahlen. 21.04.2012.

Einen Stadtplan finden Sie unter unter: www.neubukow.de

Gleich zu Beginn des Wanderwegs am Hellbach wurde diese Fischtreppe ganz neu angelegt und ein Rastplatz

Gleich zu Beginn des Wanderwegs am Hellbach wurde diese Fischtreppe und ein Rastplatz angelegt.

In diesem Zusammenhang weist eine Schautafel auf einen gerade entstehenden Naturerlebnisspfad hin, der bis 2014 fertiggestellt sein soll.

In diesem Zusammenhang weist eine Schautafel auf einen gerade entstehenden Naturerlebnispfad hin, der bis 2014 fertig gestellt sein soll.

Das teilweise tief in die Umgebung eingeschnittene Hellbachtal wurde vor einiger Zeit unter Landschaftsschutz gestellt. Es ist weitgehend mit Buchen, Erlen, Pappeln, Ahorn, Weiden, Eichen und Eschen bewaldet und bietet durch seine klimatisch begünstigte Lage beste Voraussetzungen für unsere beliebten Frühlingspilze. Speise- und Käppchenmorcheln sowie die delikaten Morchelbecherlinge sind hier zu hause. An den Stümpfen und am Fuße alter Bäume gedeihen oft jung essbare Schuppige Porlinge. Auch Stockschwämmchen, Frühlingsmürblinge und etwas später Schwefelporlinge sind hier zu hause. In diesem Jahr hinkte die Entwicklung der Natur aber im Vergleich zum letzten Jahr etwas hinterher. Ernteten wir Ostern 2011 hier für unseren Imbiss schon einen ganzen Korb voller Schuppiger Porlinge als Grundlage für Pilzbouletten, brachen sie heute gerademal als Miniaturausgaben aus dem Holz heraus.

Mit ca. 5 cm Höhe war dises Exemplar des Schuppigen Porlings (Polyporus squamosus) schon eines der größten. Wenn man bedenkt, dass sie einen Hutdurchmesser von einem halben Meter erreichen können und viele Kilo schwer werden können, ein wahrer Winzling. In einer Woche kann aber geenrtet werden. Standortfoto.

Mit ca. 5 cm Höhe war dieses Exemplar des Schuppigen Porlings (Polyporus squamosus) schon eines der größten. Wenn man bedenkt, dass sie einen Hutdurchmesser von einem halben Meter erreichen und viele Kilo schwer werden können, ein wahrer Winzling. In einer Woche kann aber geerntet werden. Standortfoto am 21.04.2012.

Sie blieben also stehen und mit einer frischen Pilzmahlzeit konnte heute leider niemand die Heimfahrt antreten. Es war aber dennoch eine sehr schöne Wanderung und einige Frischpilze zum Kennenlernen gab es allemal. So die ersten, leider giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfe, essbare Frühlings Mürblinge, April – Rötlinge, ein Frühlings – Samthäubchen, ein wunderschöner Gelbstieliger Dachpilz und als Höhepunkt auch noch eine frische Speisemorchel.

Diese schöne und junge Speisemorchel (Morchella esculenta) war leider die einzige ihrer Art heute, aber für die jenigen, die ihr noch nie in freier Wildbahn begenet sind, sicher ein schönes Erlebniss.

Diese schöne und junge Speisemorchel (Morchella esculenta) war leider die einzige ihrer Art heute, aber für die Pilzfreunde unter uns, die ihr noch niemals in freier Wildbahn begegnet sind, sicher ein tolles Erlebnis.

Überreste einer alten Feldsteinbrücke über den Hellbach. Augenommen Ostern 2011.

Überreste einer alten Feldsteinbrücke über den Hellbach. Aufgenommen Ostern 2011.

Genau oberhalb dieser Überreste befinden sich Bänke zum verweilen und verschaufen. Von hier ab ging es dann wieder zurück.

Genau oberhalb dieser Überreste befinden sich Bänke zum Verweilen und Verschnaufen. Von hier aus ging es dann wieder zurück.

Der Bovistähnliche Schleimpilz (Reticularia lycoperdon) war heute häufig zu beobachten.

Der Bovistähnliche Schleimpilz (Reticularia lycoperdon) war heute häufig zu beobachten.

An umgestürzten Bäumen gedeihen verschieden Holzpilze, so wie hier der Echte Zunderschwamm in dem weitgehend naturbelassenen Helbachtal.

An umgestürzten Bäumen in dem weitgehend naturbelassenen Hellbachtal, gedeihen verschiedene Holzpilze, so wie hier der Echte Zunderschwamm.

Viele Brücken und Stege wurden im Zuge des neu entstehenden Naturlehrpfades ganz frisch erneuert.

Viele Brücken und Stege wurden im Zuge des neu entstehenden Naturlehrpfades grundlegend erneuert.

Auch die Geländer an zum steil abfallenden Bachtal wurden teils ausgebessert oder neu errichtet, so dass hier ein möglichst gefahrloses Wandern möglich ist..

Auch die Geländer zum teils steil abfallenden Bachtal wurden ausgebessert oder neu errichtet, so dass hier ein weitgehend gefahrloses Wandern möglich ist.

Und zum Schluß wieder unser abschließendes Gruppenbild aller neun Teilnehmer Hellbachtal

Und zum Schluss wieder unser obligatorisches Gruppenbild aller neun Teilnehmer der heutigen Pilzlehrwanderung durch das Hellbachtal zwischen Neubukow und Buschmühlen. 21.04.2012.

Die genaue Wanderroute ist unter www.traumziel-mv.de zu finden.

Und wann geht es wieder in die Pilze ? – Siehe unter „Termine“!

07. April 2012 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch das Glashäger Quellental

Idyllisch gelegen in einem teils tief eingschnittenen Bachtal entpsringt die Glashäger Quelle. Wanderwege führen durch dieses naturbelassene Bachtal bei Bad Doberan.

Idyllisch gelegen in einem  tief eingeschnittenen Bachtal entspringt die Glashäger Quelle. Wanderwege führen durch dieses naturbelassene Gebiet bei Bad Doberan. 07.04.2012.

Zur 1. Pilzlehrwanderung des Jahres unter dem Motto „Unsere Großpilze im Vorfrühling“ lud der „Steinpilz – Wismar“ Pilz- und Naturbegeisterte am Karsamstag, dem 07. April 2012, ganz herzlich ein. Treff war um 09.00 Uhr auf dem Parkplatz direkt hinter dem Busbahnhof (ZOB – Wasserstraße). Nach dem langen Winter starteten wir heute bei allerdings spätwinterlich kaltem Wetter mit Schnee und Graupel zu unseren alljährlichen und traditionellen Pilzwanderungen. Diese gibt es von Wismar aus seit über sechs Jahrzehnten in Folge. Von April bis November, also die gesamte Pilzsaison über, geht es in der Regel im 14 – tägigen Rhythmus in die unterschiedlichsten Wälder und Landschaften im Nordwesten Mecklenburgs. Treff zu diesen öffentlichen Wanderungen ist immer am ZOB Wismar, in der Wasserstraße. Von hier aus starten wir mit den vorhandenen Autos in die jeweiligen Zielgebiete. Es können Fahrgemeinschaften gebildet werden und auch wer nicht motorisiert am Treffpunkt erscheint, findet in der Regel eine Mitfahrgelegenheit. Regelmäßige Teilnahme an unseren Pilzwanderungen in den kommenden acht Monaten garantiert das Kennenlernen der unterschiedlichen Wachstumsaspekte eines Pilzjahres. Es können somit die für die jeweilige Jahreszeit typischen Vertreter in ihrer natürlichen Umgebung studiert werden. Sowohl Speisepilze als auch ihre giftigen Doppelgänger gibt es nahezu ganzjährig. Genau wie die vielen weniger wertvollen und nicht schmackhaften, also ungenießbaren Vertreter dieses überaus interessanten Naturreichs, die alle eine wichtige, biologische Aufgabe im Haushalt der Natur zu erfüllen haben. Mit etwas Glück springt neben vielem wissenswerten sogar noch eine schmackhafte Pilzmahlzeit heraus. Um diese Jahreszeit erwacht das Leben überall um uns herum. Gerade Bachtäler sind jetzt besonders reizvoll und auch für Pilzfreunde von besonderem Interesse. Hier tauchen im Frühling gerne einige der besten Speisepilze, wie Morcheln und Maipilze, auf. Anfang April ist es allerdings in unseren Breiten für die Morcheln meist noch etwas zu früh, aber Anemonen – Becherlinge, Frühlingsmürblinge und erste Stockschwämmchen können den Pilzwanderer um diese Zeit durchaus schon erfreuen. So stand heute eine Wanderung durch das Glashäger Quellental zwischen Hof Glashagen und Hohenfelde, bei Bad Doberan, auf dem Programm. Aus der Glashäger Quelle kommt das berühmte Mineralwasser, dass in kaum einem Getränkemarkt unserer Region und weit darüber hinaus fehlen darf. Auf unserer Internetseite finden Sie alle feststehenden Termine für das laufende Jahr. Individuell können ab mindestens fünf Personen zusätzliche Pilzwanderungen vereinbart werden.

In Hof Glashagen ging es los. Hier beginnt der Wanderweg in das Glashäger Quellental.

In Hof Glashagen ging es los. Hier beginnt der Wanderweg in das Glashäger Quellental.

Um diese Jahreszeit kommen natürlich vor allem diejenigen Pilzfreunde auf ihre Kosten, die sich auch für Wildkräuter interessieren und sich in der Materie gut auskennen.

Um diese Jahreszeit kommen natürlich vor allem die Pilzfreunde auf ihre Kosten, die sich auch für Wildkräuter interessieren und sich in der Materie gut auskennen, so wie hier Irena und Dorothe.

Und Jonas interessiert sich schon seit einigen, wenigen Jahren mehr für Steine als für Pilze. Dieses werden doch keine Steineichen sein? Nein, aber sie haben einen großen Feldstein in ihre Mitte genommen.

Und Jonas interessiert sich schon seit einigen, wenigen Jahren, mehr für Steine als für Pilze. Dieses werden doch keine Steineichen sein? Nein, aber sie haben einen großen Feldstein in ihre Mitte genommen, also irgendwie doch Steineichen.

Nun aber hinuter in das Glashäger Quellental, nachdem wir die Hof Glashägener Parkanlage hinter uns gelassen haben.

Zwischen sanften Hügeln geht es nun aber hinunter in das Quellental, nachdem wir die Hof Glashägener Parkanlage hinter uns gelassen haben.

Gemütlich plätschert der Glashäger Bach vor sich hin und an seinen Ufern ist der Frühling voll erwacht. Anemonen, Pestwurz und viele Aronstäbe erwachen neben vielen anderen Kräutern aus ihrem Winterschlaf. Ein klassisches Morchelparadies obendrein, aber dafür ist es noch zwei Wochen zu früh!.

Gemütlich plätschert der Glashäger Bach vor sich hin und an seinen Ufern ist der Frühling voll ausgebrochen. Anemonen, Pestwurz, Leberblümchen und viele Aronstäbe erwachen neben zahlreichen anderen Kräutern aus ihrem Winterschlaf. Ein klassisches Morchelparadies obendrein, aber dafür ist es noch zwei Wochen zu früh!.

Dafür war es heute die Wanderung der Gallertpilze, die durch das überwiegend feuchte Wetter der letzten Tage wieder zum Leben erwacht werden. Hier sehen wir in trauter Eintracht mit Flechten den Goldgelben Zitterling (Tremella mesenterica)

Dafür war es heute die Wanderung der Gallertpilze, die durch das überwiegend feuchte Wetter der letzten Tage wieder zum Leben erwacht sind. Hier sehen wir in trauter Eintracht mit Flechten den Goldgelben Zitterling (Tremella mesenterica).

Der Tempel des Glashäger Quellentals. 1906 ließ der damalige Besitzer des Gutes Glashagen die zahlreichen Quellen untersuchen und es stellte sich heraus, dass es sich um ein vorzügliches Mineralwasser handelt.

Der Tempel des Glashäger Quellentals. 1906 ließ der damalige Besitzer des Gutes Glashagen die zahlreichen Quellen untersuchen und es stellte sich heraus, dass es sich um ein vorzügliches Mineralwasser handelt.

Seit 1906 als vorzügliches Mineralwasser bekannt, wurde es ab 1908 auch als solches genutzt und seit 1910 vom kaiserlichen Patentamt geschützt.

Seit 1906 als vorzügliches Mineralwasser bekannt, wurde es ab 1908 auch als solches genutzt und ab 1910 vom kaiserlichen Patentamt geschützt.

An vielen Holundersträuchern luden Judasohren zum Sammeln ein. Da sie auch Chinesische Morcheln genannt werden, war es heute also eine Morchelwanderung der etwas anderen Art. Auch sie gehören zu den Gallertpilzen und dürfen in der asiatischen Küche nicht fehlen.

An vielen Holundersträuchern luden Judasohren (Hirneola auricula – judae) zum sammeln ein. Da sie auch Chinesische Morcheln genannt werden, war es heute eine Morchelwanderung der etwas anderen Art. Auch sie gehören zu den Gallertpilzen und dürfen in der asiatischen Küche nicht fehlen.

Diese dekorativen Schmetterlingstrameten sind für die Küche weniger geegnet, bieten aber ein vorzügliches Fotomotiv.

Diese dekorativen Schmetterlings – Trameten sind für die Küche weniger geeignet, bieten aber ein vorzügliches Fotomotiv.

Aber es gab auch richtige Pilze, dass heist in typischer Form mit Hut und Stiel. Der Frühlings - Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea) kann als Suppenpilz Verwendung finden.

Aber es gab auch richtige Pilze, dass heißt, in typischer Form mit Hut und Stiel. Der Frühlings – Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea) kann als Suppenpilz Verwendung finden.

Unterdessen war Jonas schon fleißig und hat sich nach der Faszination der Steine wieder den Pilzen zugewandt und eine Dose voll Judasohren gesammelt.

Unterdessen war Jonas schon fleißig und hat sich nach der Faszination der Steine wieder den Pilzen zugewandt und eine Dose voll Judasohren gesammelt.

Der Bovistähnliche Schleimpilz (Reticularia lycoperdon) ist besonders im April häufig an Laubholz zu beobachten. Zunächst weißlich, kissenförmig mit butterweicher, schleimiger Innenmasse, löst er sich bei Sporenreife zu schwarzbraunem Pulver auf und die papierähnliche Außenhaut platzt ab.

Der Bovistähnliche Schleimpilz (Reticularia lycoperdon) ist besonders im April häufig an Laubholz zu beobachten. Zunächst weißlich, kissenförmig, mit butterweicher, schleimiger Innenmasse, löst er sich bei Sporenreife zu schwarzbraunem Pulver auf und die papierähnliche Außenhaut platzt schollig ab.

 Rustikale Richtungspfeile weisen den richtigen Weg durch das Quellental.

Rustikale Richtungspfeile weisen den richtigen Weg durch das Quellental.

Dieses Hinweisschild macht auf einige zu beachtende Besonderheiten des Flächennaturdenkmals Glashäger Quellntal hin.

Dieses Hinweisschild macht auf einige zu beachtende Besonderheiten des Flächennaturdenkmals Glashäger Quellental aufmerksam.

Und hier noch ein wenig Schleichwerbung für das vorzügliche Mineralwasser aus der Glashäger Quelle.

Und hier noch ein wenig Schleichwerbung für das vorzügliche Mineralwasser aus der Glashäger Quelle.

Etwas durchgefroren, aber dennoch bester Laune präsentieren sich 10 Pilzfreunde unserer heutigen Saisoneröffnungswanderng zum obligatorischen Abschlußfoto. Eigentlich waren wir heute 11, aber ein Pilzfreund aus Bad Kleinen verabschiedete sich etwas früher von uns. 07.04.2012.

Etwas durchgefroren, aber dennoch bester Laune, präsentieren sich die 10 Pilzfreunde unserer heutigen Saisoneröffnungswanderung zum obligatorischen Abschlussfoto. Eigentlich waren wir 11 Leute, aber ein Pilzfreund aus Bad Kleinen verabschiedete sich schon etwas früher von uns. 07.04.2012.

Regionalinfo` s auch unter: www.bad-doberan.de und www.quellental-mv.de

Wann ist die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!