Pilze und Wetter 2011

Wir erinnern an unseren Pilzfreund Ulf Erik Moll

Trauer um unseren ältesten Pilzfreund Ulf Erik Moll

04.03.1928 – 08.12.2011

Wär` dein auch alle Erdenpracht und aller Weisheit Blüte – das, was zum Menschen erst dich gemacht, ist doch allein die Güte!

So heißt es in der Einleitung einer Traueranzeige in der Ostsee – Zeitung. Ulf Erik Moll war auf dem Gebiet der Natur ein vielseitig interessierter Mensch und beschäftigte sich mit den Pilzen eher am Rande. Der Tauchsport hielt ihn lange jung und die Jägerei war ebenfalls eines seiner Steckenpferde, wobei es ihm aber im wesentlichen auf die Hege und Pflege des Wildes und des Waldes ankam. Die Liebe zum Wald und alles was in ihm kreucht und fleucht, blüht und sprießt, erfüllte ihn schon als junger Mensch mit Ehrfurcht und Dankbarkeit. Er liebte diese grünen Oasen über alles. Ich kann mich noch sehr gut an eine gemeinsame Wanderung durch den herrlichen Baumbestand des Rühner Holzes erinnern, wo es ihm vor allem die prachtvollen Buchenbestände angetan hatten. Beruflich beschäftigte er sich u.a. mit der Rohrdachdeckung und er hatte zeitweise auch einen Lehrstuhl an der Hochschule Wismar. Zu den Pilzfreunden stieß er erst recht spät, um mit seinem Beitritt in die Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V., den Erhalt und den Neuaufbau der langjährigen Pilzberatungsstelle zu unterstützen. Einen gewichtigen Anteil daran hatte ohne Zweifel seine Lebensgefährtin Helga Wöhlke, denn ein Verwandter von ihr, Fritz Wöhlke, war in den 1950er und 1960er Jahren Ortspilzsachverständiger in Wismar. Er war Architekt und zeichnerisch hochbegabt, so dass heute noch eine große Zeichnung unter dem Motto „Fachausdrücke am Pilz erklärt“ im „Steinpilz – Wismar“ an der Wand unter Glas hängt, in dem er anhand eines großen Knollenblätterpilzes die wichtigsten Merkmale und Fachausdrücke am Pilz erklärt. Alles was wir heute machen steht in der Tradition der damaligen Kreispilzbeauftragten Annalotte Heinrich und des Ortsbeauftragten Fritz Wöhlke.

Ulf Erik Moll nahm bis zuletzt, obwohl schon schwer von seiner unheilbaren Krankheit gezeichnet, an unseren Veranstalltungen teil. Leider konnte er in den letzten zwei Jahren nicht mehr an den Exkursionen teilnehmen, dafür ließ er, wenn es seine Krankheit erlaubte, kaum einen Themenabend im „Steinpilz“ aus. Seine ehrliche, geradlinige und mit hintersinnigem Humor gepaarte Art, wird uns sehr fehlen.

Ulf Erik Moll, 3.v. links neben seiner Lebensgefährtin Helga Wöhlke während des Treffens der Pilzfreunde am 25. Januar 2011 im "Steinpilz-Wismar.

Ulf Erik Moll, 3.v. rechts, neben seiner Lebensgefährtin Helga Wöhlke, während des Treffens der Pilzfreunde am 25. Januar 2011 im „Steinpilz-Wismar“.

Hier sehen wir ihn als zweiter von rechts auf einem Gruppenfoto auf einer Vereinsexkursion durch die Trechower Holzung am

Hier sehen wir ihn als zweiten von rechts auf einem Gruppenfoto während einer Vereinsexkursion durch das Rühner Holz im Sommer 2008.

Ulf Erik Moll auf einer Ostseeküstenwanderung von Wohlenberg bis nach Hohen Wieschendorf am

Ulf Erik Moll auf einer Ostseeküstenwanderung von Wohlenberg bis nach Hohen Wieschendorf am 10. Mai 2009.

Wir verabschieden uns von Ulf Erik Moll.

in stillem Gedenken –

die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V.

Jahresbericht 2011 der Pilzberatungsstelle Wismar

Jahresabschlußbericht der Pilzberatungsstelle Wismar für das Jahr 2011 (Stand: 31.12.2011)

Berichterstatter: Reinhold Krakow

Berichtszeitraum: 01.01. – 31.12.2011

Hansestadt Wismar

Beratungen und Bestimmungen

Beratungen: 128

Bestimmungen: 397

Teilnehmer: 199

Besucherzahl unserer Ausstellungen: ca. 2000

Aussortierte, stark giftige Arten: Gift – Riesenschirmpilz: 1 Exemplar

Außerdem zahlreiche schwach giftige oder ungenießbare Pilzarten

Ausstellungen: 1 ständige Dauerausstellung unter dem Motto „Unsere Großpilze im Wandel der Jahreszeiten mit 50 – 150 aktuellen Frischpilzarten

2 Ausstellungen am Roten See mit ca. 120 Arten

1 Dauerausstellung im Verwaltungsgebäude der Egger – Holzwerke in

Wismar mit 10 – 15 Holzbewohner

19. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar vom 23. – 25.09.2011 im

mykologischen Informationszentrum „Steinpilz – Wismar“ mit ca. 250 Arten.

Unterstützung der 11. Tage der Pilze in Rehna vom 30.09. – 02.10.2011.

Bei mir bekannt gewordenen Vergiftungsgeschehen: 2

1. Eine vorsorgliche Klinikaufnahme eines Kindes in Eutin (Schleswig Holstein). Das Kind soll beim Spielen mit weiteren Kindern „Zubereitung einer Hexensuppe“, von einem Pilz gekostet haben, der auf dem Grundstück der betroffenen Familie auf Holzhäcksel wuchs. Der Vater des Kleinkindes brachte mir in der Nacht Reste des Pilzes nach hause. Am faserigen Stiel waren Fragmente von  Velumresten zu erkennen. Außerdem war noch etwas graue Huthaut vorhanden. Vom Fruchtkörper wurden mir also nur noch Bruchteile vorgelegt. Da der Pilz auf Holzresten wuchs und keine für Wulstlinge in Frage kommenden Begleitbäume vorhanden sein sollen, konnte es meiner Meinung und Erfahrung nach nur ein Ansehnlicher Scheidling (Volvariella speciosa) gewesen sein. Von dieser Art gehen keine nennenswerten Gefahren aus und er gilt sogar als essbar.

2. Am 01.11.2011 wurde ich in die Wismarer Kinderklinik gerufen, da ein 6 – jähriger Junge ein Stück eines Pilzes gegessen haben soll, das ihm sogar gut schmeckte. Hier war noch nahezu der ganze Fruchtkörper vorhanden, aber ich konnte ebenfalls Entwarnung geben. Es handelte sich um einen Grauen Faltentintling (Coprinus atramentarius). Dieser gilt als jung essbar, kann aber in Verbindung mit Alkohol zu Komplikationen führen (Anthabus – Reaktion). Im zarten Alter von 6 Jahren kann man Alkoholgenuss in der Regel ausschließen.

Öffentlichkeitsarbeit

ca. 50 Pressemitteilungen, ein kleiner Radiobeitrag auf NDR 1 – Radio MV von einer unserer Pilzlehrwanderungen, ein Beitrag aus dem „Steinpilz – Wismar“ im NDR – Fernsehen in der Sendereihe „Land und Leute“, ein Sendebeitrag im Wismar – Fernsehen zur 19. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar und ständig aktuelle Internet – Präsenz unter www.steinpilz-wismar.de

Veranstalltungen

17 Öffentliche Pilzlehrwanderungen

10 Vereinsexkursionen

6 Individuelle Pilzwanderungen

11 Vereins- und Vortagsabende

1 Vortrag vor etwa 30 Schülern

5 Pilzausstellungen mit Imbissangebot

1 Pilzwanderung im Forst Ritzerau in Schleswig Holstein

Wichtiger Hinweis: Die errechneten Summen der Pilzberatungen und Bestimmungen beziehen sich ausschließlich auf schriftlich dokumentierte Beratungen während der Sprechzeiten in unserer Pilzberatung. Die Zahl weiterer Beratungen und Bestimmungen während unserer ständigen Pilzausstellungen sowie von Wanderungen und Exkursionen, liegt um ein vielfaches höher und erreicht auf jedenfall eine vierstellige Summe.

Wie war das Pilzjahr 2011?

Das Pilzjahr 2011 kann für die Region Nordwestmecklenburg insgesamt als recht bescheiden eingeschätzt werden. Das Frühjahr war viel zu trocken, so dass Lorcheln, Morcheln und Maipilze nur sehr verhalten wuchsen. Ausnahmen bildeten allerdings feuchtigkeitsbegünstigte Standorte wie z. B. Seeuferbereiche. So gab es am Schweriner See trotz der trockenen Witterung reichlich Speisemorcheln. Maipilze blieben in ihrer Entwicklung meist stecken oder erschienen erst gar nicht. Der regenreichste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor mehr als hundert Jahren, brachte zwar ein stetiges und recht gleichmäßiges Pilzaufkommen, aber die starken und beliebten Wachstumsschübe blieben meist aus oder fielen nur sehr dezent aus. Dafür gab es, wie für verregnete Sommer typisch, sehr viele Pfifferlinge und das noch bis in den Winter hinein, so fanden wir auf einer Exkursion am 28. Dezember neben vielen Leberbraunen Milchlingen und einer Bischofsmütze sogar noch eine Handvoll Pfifferlinge. Der Herbst schloss in punkto Trockenheit wieder an den Frühling an. Noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen soll ein Herbst jemals so trocken ausgefallen sein! Nach den rekordverdächtigen Niederschlägen im Sommer, herrschte nun eine Rekord Trockenheit. Anders als im Frühling oder Sommer, kann der Herbst, zumindest wenn im Sommer genügend Regen gefallen ist und ruhige, windschwache, zu Tau und Nebel neigende Großwetterlagen vorherrschen, trotzdem verhältnismäßig viele Pilze hervorbringen. Für den durchschnittlichen Pilzsucher, der vor allem auf Röhrlinge spezialisiert ist, war auch jetzt meist nicht viel zu holen. Dieser Umstand spiegelt sich auch deutlich in den offiziellen Zahlen der Pilzberatungen und Bestimmungen am Anfang dieses Berichtes wieder. Die Leute gingen weit weniger oft in die Pilze als zum Beispiel während der wochenlangen Pilzschwämme im Herbst des Vorjahres. Trotzdem gab es zwischendurch vorübergehend recht gut Maronen oder Derbe Rotfüßchen. Außerdem verlängerte und verschleppte das trockene Herbstwetter das Pilzwachstum noch bis in den Winter hinein. So gab es von Ende September bis Anfang Dezember z. B. immer wieder frische Graukappen, Stockschwämmchen und Hallimasch. Der Verlauf der gesamten Saison von April – November ist im einzelnen ausführlich in unseren Tagebüchern „Wetter und Pilzwachstum“ nachzulesen.

Besonders erwähnenswerte Funde des Jahres waren:

Böhmische Verpel (Verpa bohemica) – Andreas Okrent bei Graal – Müritz

Becher – Koralle (Artomyces pyxidatus)

Wurzelnder Champignon (Agaricus romagnesii)

Rötender Ritterling (Tricholoma orirubens)

Leberbrauner Ackerling (Agrocybe erebia)

Stinkende Leder – Koralle (Thelephora palmata)

Grünscheitliger Rißpilz (Inocybe corydalina)

Gestielter Schütterzahn (Systrotrema confluens)

Amethyst Koralle (Clavulina zollingerii) Andreas Okrent im Haushalt Forst

Moor – Röhrling (Suillus flavidus) Andreas Okrent bei Graal – Müritz

Riesen – Scheidenstreifling (Amanita ceciliae)

Schafporling (Albatrellus ovinus)

Igel – Stachelbart (Hericium erinaceum) Andreas Okrent bei Graal – Müritz

Kiefern – Habichtspilz (Sarcodon imbricatum) Andreas Okrent bei Graal – Müritz

gez.: Reinhold Krakow

Pilzberatungen im Steinpilz – Wismar 2012

Pilzberatungen und Bestimmungen 2012

Grün = essbar

Gelb = ungenießbar

Rot = giftig

02.01. – Austern – Seitling

06.01. – Austern – Seitling

09.01. – Samtfuß – Winterrübling

12.01. – Winter – Trompetenschnitzling, Austern – Seitling

23.04. – Spitzmorchel

07.05. – Rotbrauner Riesen – Träuschling

08.05. – Schwefelporling

27.05. – Schild – Rötling

31.05. – Schwefelporling

04.06. – Schwefelporling

Ilona und Eberhart Heyne von unserer Pilzgruppe wurden am 04. Juni auf der Ostseeinsel Poel mächtig fündig. Schefelporlinge ohne Ende. Diese überließen sie dem "Steinpilz", wo sie als Blickfang unsere Dauerausstellung bereichern werden.

Ilona und Eberhard Heyne von unserer Pilzgruppe wurden am 04. Juni auf der Ostseeinsel Poel mächtig fündig. Schwefelporlinge ohne Ende. Diese überließen sie dem „Steinpilz“, wo sie als Blickfang unsere Dauerausstellung bereichern werden.

21.06. – Grünblättriger Schwefelkopf, Fuchsiger Scheidenstreifling,

               Blasser Laubwald – Pfifferling

31.07. – Wurzelnder Bitter – Röhrling

07.08. – Netzstieliger Hexen – Röhrling

08.08. – Fransiger Wulstling

10.08. – Samtfuß – Krempling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist,

               Knopfstieliger Rübling, Brennender Rübling, Rotrandiger

               Baumschwamm, Grünblättriger Schwefelkopf, Krönchen Träuschling,

               Schmetterlings – Tramete, Eichen Milchling, Camenbert Täubling

12.08. – Wurzelnder Bitter – Röhrling

17.08. – Kornblumen – Röhrling

27.08. – Wurzelnder Bitter – Röhrling

10.09. – Riesenporling

17.09. – Kupferroter Gelbfuß, Geflecktblättriger Flämmling,

               Stockschwämmchen, Horngrauer Rübling, Gemeiner

               Fälbling, Rosa – Helmling, Grünblättriger Schwefelkopf,

               Falscher Pfifferling, Keulenfuß – Trichterling, Gelber

               Knollenblätterpilz, Zitronen – Täubling, Gelbbräunlicher

               Trichterling, Weißstieliges Stockschwämmchen,

               Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Beutel – Stäubling,

               Gefleckter Rübling, Schwarzgezähnelter Helmling, Wurzel Rübling,

               Grüner Anis – Trichterling, Fleischbrauner Rötel – Ritterling,

               Purpurschwarzer Täubling, Jodoform – Täubling, Grasgrüner

               Täubling, Papagei – Täubling, Vielgestaltige Holzkeule,

               Flatter Milchling, Wasserfleckiger Rötel – Ritterling, Herbst –

               Lorchel, Gruben – Lorchel, Brauner Rasling, Tränender Saumpilz

18.09. – Fransiger Wulstling

21.09. – Beringter Flämmling, Safranroter Schüppling, Zitronen – Täubling,

               Gallen – Täubling, Gefecktblättriger Flämmling, Ziegenlippe,

               Grünblättriger Schwefelkopf, Gelblicher Knollenblätterpilz,

               Fuchsiger Scheidenstreifling, Schopftintling, Erlen – Krempling,

               Rosa – Helmling

27.09. – Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Fahler Röhrling, Wurzelnder

               Bitter – Röhrling, Weißer Anis – Champignon

28.09. – Pappel – Schüppling, Stockschwämmchen, Eichen – Milchling,

               Violetter Lacktrichterling, Speise – Täubling, Zitronen – Täubling

29.09. – Gold – Röhrling, Büschel – Rasling, Schopf – Tintling, Marone,

               Rotfüßchen, Anis – Champignon, Flaschen – Stäubling, Falscher

               Pfifferling

30.09. – Derbes Rotfüßchen, Süßlicher Milchling, Zitronen – Täubling, Marone,

               Ziegenlippe, Gelber Knollenblätterpilz, Flatter – Milchling, Schopf –

               Tintling, Perlpilz, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Kahler

               Krempling, Buchen Spei – Täubling, Harter Zinnober – Täubling,

               Violetter Lacktrichterling, Rotbrauner Riesenträuschling,

               Rehbrauner Dachpilz

01.10. – Riesen – Schirmpilz, Falscher Pfifferling, Karbol – Champignon,

               Ziegelroter Schwefelkopf, Kahler Krempling, Geflecktblättriger

               Flämmling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Rotfüßchen, Bleiweißer

               Trichterling, Breitblättriger Rübling, Keulenfuß – Trichterling,

               Tonfalber Schüppling

02.10. – Zitronenblättriger Täubling

04.10. – Zitronen – Täubling, Jodoform – Täubling, Kahler Krempling,

               Geflecktblättriger Flämmling, Falscher Pfifferling, Grobscholliger

               Riesenschirmpilz, Amiant – Körnchenschirmling, Wohlriechender

               Gürtelfuß, Gallen – Täubling, Buchen Spei – Täubling,

               Breitblättriger Rübling, Flaschen – Stäubling, Graugrüner

               Milchling, Gelber Knollenblätterpilz, Derbes Rotfüßchen,

               Schuppiger Träuschling, Verfärbender Schleimkopf, Gift –

               Häubling (ca. 20), Gefleckter Mürbling, Kurzstieliger

               Weichritterling, Schleierling, Gemeiner Fälbling, Birkenpilz,

               Feinschuppiger Ritterling, Schwarzroter Stielporling, Steife Koralle,

               Purpurschwarzer Täubling, Rehbrauner Dachpilz, Purpurfilziger

               Holzritterling, Igel – Stäubling, Wasserfleckiger Rötel –

               Trichterling, Gefeckter Rübling, Kammkoralle, Graukappe,

               Rosablättriger Helmling, Horngrauer Rübling, Gold – Röhrling,

               Schlanker Riesenschirmpilz, Grauer Korallenpilz,

               Stockschwämmchen, Ziegelroter Schwefelkopf, Safran -Schirmpilz

05.10. – Frost – Rasling

08.10. – Helmling, Rosa – Helmling, Bleiweißer Trichterling, Derbes

               Rotfüßchen, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Flaschen –

               Stäubling, Süßlicher Milchling, Horngrauer Rübling,

               Grünblättriger Schwefelkopf, Rehbrauner Dachpilz,

               Gelbmilchender Helmling, Violettlicher Schwindling,

               Tränender Saumpilz, Trichterling, Sternsporiger Rißpilz,

               Gelber Knollenblätterpilz, Safran – Schirmpilz, Waldfreund –

               Rübling, Zitronen – Täubling, Stink – Schirmpilz,

               Dunkelscheibiger Fälbling, Gemeiner Rettich – Fälbling,

               Sparriger Schüppling, Hochthronender Schüppling

11.10. – Grünblättriger Schwefelkopf, Garten – Riesenschirmpilz,

               Schopf – Tintling, Kurzstieliger Weichritterling, Brauner

               Rasling, Hallimasch, Stockschwämmchen, Gemeiner Fälbling,

               Graukappe, Grünspan – Träuschling, Derbes Rotfüßchen,

               Marone, Samtfuß – Winterrübling 

15.10. – Graukappe, Graublättriger Schwefelkopf, Tonfalber Schüppling,

               Geflecktblättriger Flämmling, Weißbrauner Ritterling, Derbes

               Rotfüßchen, Gemeiner Rettichfälbling, Schwefel – Ritterling,

               Violetter Lacktrichterling, Graugrüner Birkenpilz, Butterpilz,

               Grüner Anis – Trichterling, Gelbbräunlicher Trichterling,

               Dickblättriger Schwarztäubling, Rosa Helmling, Dickschaliger

               Kartoffel – Hartbovist, Helmling, Zitronenblättriger Täubling,

               Falscher Pfifferling, Krönchen – Träuschling, Grauer Korallenpilz

16.10. – Grobscholliger Riesenschirmpilz, Safran – Schirmpilz, Derbes

               Rotfüßchen, Graukappe

17.10. – Krause Glucke, Riesenschirmpilz

18.10. – Hallimasch, Sparriger Schüppling, Flaumiger Milchling, Butterpilz,

               Gemeiner Rettichfälbling, Karbol – Champignon, Derbes

               Rotfüßchen, Violetter Lacktrichterling, Ziegenlippe, Birkenpilz,

               Graukappe, Grünblättriger Schwefelkopf, Goldfarbener

               Glimmerschüppling, Grünspan – Träuschling, Safran Schirmpilz,

               Perlhuhn – Champignon

19.10. – Klapperschwamm, Graublättriger Schwefelkopf,

               Stockschwämmchen, Hallimasch, Dünnfleischiger Anis –

               Champignon, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Fuchsiger

               Rötel – Trichterling, Schiefknolliger Anis – Champignon,

               Edel – Reizker, Zitronen – Täubling, Kuhmaul, Zedernholz –

               Täubling, Buckel – Täubling, Zitronenblättriger Täubling,

               Graukappe, Lilastieliger Rötel – Ritterling, Karbol – 

               Champignon, Safran – Schirmpilz, Riesenschirmpilz,

               Fleischbrauner Rötel – Ritterling, Hallimasch, Butterpilz,

               Süßlicher Milchling, Horngrauer Rübling, Grünblättriger

               Schwefelkopf, Schleierling, Buchen Spei – Täubling, Marone

20.10. – Rotfüßchen, Derbes Rotfüßchen, Marone, Echter Steinpilz,

               Birkenporling, Schwarzroter Stielporling, Graugrüner Birkenpilz,

               Weichritterling, Kahler Krempling, Sparriger Schüppling,

               Grünblättriger Schwefelkopf, Graublättriger Schwefelkopf,

               Samtfuß – Krempling, Geflecktblättriger Flämmling

21.10. – Marone

22.10. – Orangebecherling, Violetter Rötel – Ritterling, Gemeiner

               Rettich – Fälbling, Dunkelscheibiger Fälbling, Lilastieliger

               Rötel – Ritterling, Karbol – Champignon, Zitronen – Täubling,

               Marone, Hallimasch, Birkenpilz, Schlanker Riesenschirmpilz,

               Körnchen – Röhrling, Butterpilz, Echter Steinpilz, Fleischbrauner

               Rötel – Ritterling, Graukappe, Weichritterling, Sparriger

               Schüppling, Grünblättriger Schwefelkopf, Geflecktblättriger

               Flämmling, Beringter Flämmling, Horngrauer Rübling,

               Narzißengelber Wulstling, Grünspan – Träuschling, Flaschen

               Stäubling, Kahler Krempling, Violetter Lacktrichterling,

               Fuchsiger Rötel – Trichterling, Grobscholliger Riesenschirmpilz,

               Derbes Rotfüßchen, Schiefknolliger Anis – Champignon

23.10. – Weichritterling, Karbol – Champignon, Champignon, Ringloser

               Butterpilz, Edel – Reizker

25.10. – Graukappe, Zitronen – Täubling, Rosablättriger Helmling, Weiden –

               Dickfuß, Kahler Krempling, Gemeiner Rettich – Fälbling, Garten –

               Riesenschirmpilz, Riesen – Champignon

26.10. – Fichten – Reizker, Dunkler Hallimasch, Pappel – Schüppling, Karbol –

               Champignon, Gilbender Erdritterling, Goldfarbener

               Glimmerschüppling

27.10. – Hallimasch, Kaffeebrauner Scheintrichterling, Glimmer – Tintling,

               Horngrauer Rübling, Faden – Helmling, Violetter Lacktrichterling,

               Gelber Knollenblätterpilz, Süßlicher Milchling, Grünblättriger

               Schwefelkopf, Grüner Anis – Trichterling, Rosa – Helmling,

               Falscher Pfifferling, Graukappe, Fuchsiger Rötel – Trichterling

29.10. – Süßlicher Milchling, Graugrüner Milchling, Hallimasch, Fuchsiger

               Rötel – Trichterling

01.11. – Sparriger Schüppling

02.11. – Honiggelber Hallimasch

05.11. – Graukappe, Süßlicher Milchling, Grüner Anis – Trichterling,

               Marzipan – Fälbling, Horngrauer Rübling, Graubrauner Dickfuß,

               Kaffeebrauner Scheintrichterling, Niedergedrückter Rötling,

               Fuchsiger Rötel – Trichterling, Hallimasch

06.11. – Hallimasch

08.11. – Sparriger Schüppling, Graugrüner Milchling, Süßlicher Milchling,

               Geflecktblättriger Flämmling, Graublättriger Schwefelkopf

12.11. – Austern – Seitling, Graukappe, Sparriger Schüppling, Frost –

               Rasling, Frost – Schneckling, Gilbender Erdritterling, Grauer

               Erdritterling

13.11. – Austern – Seitling, Dunkler Hallimasch, Grauer Erdritterling

15.11. – Wohlriechender Schneckling, Elfenbein – Schneckling, Goldgelber

               Zitterling, Grauer Erdritterling, Echter Steinpilz, Flockenstieliger

               Hexen – Röhrling, Kaffeebrauner Scheintrichterling, Rettich –

               Helmling, Rosa – Helmling, Süßriechender Rettich – Helmling,

               Horngrauer Rübling, Weißstieliges Stockschwämmchen, Buchen

               Spei – Täubling, Gallertfleischiger Fältling, Laubholz – Harzporling

16.10. – Herbsttrompete, Trompeten – Pfifferling, Kaffeebrauner

               Scheintrichterling, Blauer Träuschling, Rotrandiger Baumschwamm

20.11. – Gelbbräunlicher Trichterling, Graubrauner Dickfuß, Trompeten –

               Pfifferling, Elfenbein – Schneckling, Süßlicher Milchling,

               Geflecktblättriger Flämmling, Marone

22.11. – Gelbstieliger Muschelseitling, Beringter Flämmling, Bleiweißer

               Trichterling

27.11. – Elastische Lorchel, Braunfleckender Milchling, Weißstieliges

               Stockschwämmchen, Schuppiger Träuschling, Erdwarzenpilz,

               Sparriger Schüppling

20.12. – Winter – Trompetenschnitzling

Das Jahr 2012 war im großen und ganzen ein sehr schlechtes Pilzjahr, was sich auch in der oben ersichtlichen Auflistung der Beratungstage niederschlägt. Als Grund wären hier in erster Linie die über weite Strecken der Saison zu geringen Niederschläge zu nennen.

Wetter und Pilze im Raum Nordwestmecklenburg

Wetter und Pilze im November 2011/2

Während wir in der Vorweihnachtszeit alle Hände voll mit Gestecken zu tun haben, sandte mit Andreas Okrent noch ein Foto von frischen Sand - Röhrlingen (Suilus variegatus), die er am vergangenen Wochenende bei Graal - Müritz fotografierte.

Während wir in der Vorweihnachtszeit alle Hände voll mit dem Basteln von Gestecken zu tun haben, sandte mir Andreas Okrent noch ein Foto von frischen Sand – Röhrlingen (Suillus variegatus), die er am vergangenen Wochenende bei Graal – Müritz fotografierte.

Donnerstag, 24. November – Wie gehabt, ist mal wieder kein Speicherplatz mehr frei gewesen, somit gibt es den Rest des Novembertagebuches an dieser Stelle. Heute kam unsere Pilz- und Vereinsfreundin Helga Köster freudestrahlend mit einer ansehnlichen Menge Austern – Seitlinge in die Pilzberatung. Sie fand die ergiebige Pilzmahlzeit, die sie sich mit ihrer Flurnachbarin teilen möchte, auf dem Wege zu ihrem Kleingarten an einer Weide am Wismarer Mühlenteich. Wie sie mir berichtete, ist es ihr erster, ergiebiger Austern – Seitlings – Fund in ihrem Leben. Herzlichen Glückwunsch und guten Appetit! – Beim Wetter war heute wieder Einheitsgrau angesagt, mit etwas Nieselregen am Morgen. Inzwischen werden die Tiefs über dem Atlantik immer stärker und wachsen sich teils zu Orkanwirbeln aus. Das wird die Wetterküche auch bei uns wieder abwechslungsreicher gestalten. Regnen soll es zwar zunächst nicht viel, aber der Wind wird am Wochenende bei uns an der Küste stark auffrischen und das Nebelgrau vertreiben. Am Sonntag kann es unter umständen sogar schweren Sturm geben!

Diese schön zonierten Braunfleckenden Milchlinge (Lactarius fluens) fotografierte ich am 20.11.2011 während unserer Vereinsexkursion im Buchenwald bei Moorbrink. Ungenießbar!

Diese schön zonierten Braunfleckenden Milchlinge (Lactarius fluens) fotografierte ich am 20.11.2011 während unserer Vereinsexkursion im Buchenwald bei Moorbrink. Ungenießbar!

Freitag, 25. November – Heute fuhr ich kurz in den Forst Weiße Krug um letztmalig in diesem Jahr frisches Moos für meine kleine Winterausstellung zu besorgen. Ich holte es aus einer moosreichen Fichten – Monokultur und während meines 10 minütigen Aufenthaltes, konnte ich noch zahlreiche mehr oder weniger frische Pilze entdecken. Selbst Pfifferlinge waren noch dabei. Ansonsten Graukappen, Fuchsige Rötel – Trichterlinge, Geflecktblättrige Flämmlinge, vorzüglich schmeckende Graublättrige Schwefelköpfe, Fichten – Zapfen – Rüblinge, Nadelschwindlinge, Horngraue Rüblinge sowie verschiedene Trichterlinge und Helmlinge. Nachdem ich die Ausstellungsfläche mit dem frischen Moos ausgelegt habe, kamen insgesamt 55 Großpilzarten zur Auslage. Hauptsächlich Porlinge, Schichtpilze, Bauch- und Schlauchpilze, die länger haltbar und somit pflegeleicht sind. Trotzdem hatte ich noch so viele Frischpilze, dass ich mit ihnen eine kleine Ecke ausgestalten konnte, und zwar mit folgenden Arten: Grünspan – Träuschling, Flaschen Stäubling, Graukappe, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Braunfleckender Milchling, Weißer Rasling, Echter Pfifferling und Maronen – Röhrling. – Beim Wetter war es heute morgen kurzzeitig noch recht freundlich und die Sonne schien noch etwas, bevor es sich bei auffrischendem Wind zuzog und auch etwas regnete. Jetzt am Abend zieht an den Küsten von Nord- und Ostsee eine Linie mit teils kräftigeren Schauern und Gewittern ostwärts. In ihren Bereich kann es zu Sturmböen kommen!

Pfifferlinge (Cantharellus cibarius)

Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) gab es in dieser Saison im Übermaß. Das lag am vielen Regen in den Sommermonaten. Auch im späten November, obwohl schwerpunktmäßig Sommerpilze, sind sie oft noch keine Seltenheit. Diese schönen und recht großen Exemplare habe ich am 13. November 2011 in den Kobander Tannen am Standort fotografiert.

Sonnabend, 26. November – Die teils kräftigen Schauer haben in der vergangenen Nacht im Nordwesten Mecklenburgs etwa 1 – 5 Liter gebracht. Zwar keine großartigen Mengen, aber immerhin der erste nennenswerte Regen seit Wochen. Das nächste Sturmtief beschäftigt uns nun in der kommenden Nacht und morgen. Dabei kann es an den Küsten zu einem schweren Sturm mit orkanartigen Böen kommen! Besonders morgen, wenn auf der Rückseite des Tiefs die Höhenkaltluft mit teils kräftigen Schauern hereinbricht! Im vergangenen Jahr setzte sich um diese Zeit schon der Winter mit starkem Frost und Schnee bei uns fest. Davon ist in diesem Jahr zur Zeit weit und breit nichts in Sicht. Voraussichtlich soll es bis mindesten Mitte Dezember mild und zeitweise regnerisch bleiben. Somit können Pilzfreunde auch weiterhin auf die Pirsch gehen und nicht nur nach den klassischen Winterpilzen Ausschau halten, sondern spätherbstliche Speisepilze dürften auch in den nächsten Wochen noch zu finden sein.

Diese Graukappen (Clitocybe nebularis) fotografierte ich gestern in der Nadelstreu eine Fichtenforstes am Standort im Forst Weiße Krug. 25.11.2011.

Diese Graukappen (Clitocybe nebularis) fotografierte ich gestern in der Nadelstreu eines Fichtenforstes am Standort im Forst Weiße Krug. 25.11.2011.

Sonntag, 27. November (1. Advent) – Bei recht mildem, aber regnerischem und vor allem stürmischen Spätherbstwetter, trauten sich unsere Pilzfreunde Helga Köster, Hans Jürgen Willsch und Peter Kofahl heute trotzdem in den Wald. Sie fuhren in die Region um Sternberg. Da ich kaum noch Frischpilze für unsere Dauerausstellung benötige, konzentrierten sie sich auf Speisepilze. Dabei wurden sie auch gut fündig. Vor allem gab es reichlich Hallimasch in bester Qualität. Zahlreiche, ergiebige Büschel und die meisten noch geschlossen! Auch frische Stockschwämmchen waren im Angebot. Des weiteren einige Austern – Seitlinge, Echte Pfifferlinge und Semmelstoppelpilze. Es lohnt sich also nach wie vor zu einer vorweihnachtlichen Pilzexkursion aufzubrechen!

Auch junge Flaschen - Stäublinge (Lycoperdon perlatum) sind vereinzelt noch an zu treffen. Sind sie innen weis und auch druckfest, können sie gegessen werden. Standortfoto im Wald bei Moorbrink am 20.11.2011.

Auch junge Flaschen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum) sind vereinzelt noch anzutreffen. Sind sie innen weis und auch druckfest, können sie gegessen werden. Standortfoto im Wald bei Moorbrink am 20.11.2011.

Montag, 28. November – Nach dem stürmischen Wochenende zeigte sich das Wetter heute wieder von seiner besten Seite. Bei strahlendem Sonnenschein und deutlich abflauendem Wind sowie für Ende November sehr moderaten Temperaturen, war das heute ein richtiger Wohlfühltag. Die Regenfälle der letzten Tage ließen draußen auch alles frischer und sauberer erscheinen. Mittelfristig soll es sehr wechselhaft weitergehen. Eine Westwetterlage sorgt für Abwechslung, zeitweiligem Regen und viel Wind. Ein richtiger Wintereinbruch ist laut Prognose der Wetterfrösche bis Mitte Dezember nicht in Sicht.

Zu den klassischen Spätherbstpilzen die man auch mit wohlgeschmack verspeisen kann zählt auch der Fleischbraune Rötel - Ritterling (Lepista sordida). Er ähnelt stark dem Violetten Rötel - Ritterling, riecht aber nicht so süßlich parfümiert. Er wächst gern in der Laubstreu längst der Waldwege, unter Alleebäumen und in Parkanlagen. Standortfoto am 20.11.2011 im Wald bei Moorbrink.

Zu den klassischen Spätherbstpilzen, die man mit Wohlgeschmack verspeisen kann, zählt auch der Fleischbraune Rötel – Ritterling (Lepista sordida). Er ähnelt stark dem Violetten Rötel – Ritterling, riecht aber nicht so süßlich parfümiert. Er wächst gern in der Laubstreu längst der Waldwege, unter Alleebäumen und in Parkanlagen. Standortfoto am 20.11.2011 im Wald bei Moorbrink.

Dienstag, 29. November – Heute habe ich unsere letzten Trockenpilze der zu Ende gehenden Saison abgewogen und zum Verkauf eingetütet. Bis auf einige Mischpilze und Graukappen zum pulverisieren zu Pilzwürze, sind unsere Lagerbestände von selbst gesammelten Waldpilzen für dieses Jahr erschöpft. Das ist in so fern ungewöhnlich, da sich sonst um diese Zeit reichlich Trockenpilze angehäuft haben. Das lag ganz einfach daran, das die stärkeren Wachstumsschübe in diesem Jahr ausblieben und die Speisepilze, die wir zum trocknen Sammeln, meist nur kleckerweise wuchsen. – Das Wetter zeigte sich heute wieder sehr freundlich mit viel Sonne.

Es waren ausschließlich Maronen - Röhrlinge, die ich heute in 50g Tüten einwog. Es sind 14 Tüten geworden. Das entspricht in etwa einem Frischpilzgewicht von 7,0 Kg. Die 50g Tüte kostet bei uns 5,00 €.

Es waren ausschließlich Maronen – Röhrlinge, die ich heute in 50g Tüten einwog. Es sind 14 Tüten geworden. Das entspricht in etwa einem Frischpilzgewicht von 7,0 Kg. Die 50g Tüte kostet bei uns 5,00 €.

Mittwoch, 30. November – Zum Abschluss des Pilzjahres fuhr ich am Nachmittag bei wunderschönem Sonnenwetter von Wismar nach Brüel durch verschiedene Wälder. Im Wald bei Goldebee machte ich kurz halt, um noch wenigstens ein Foto von den derzeit noch wachsenden Frischpilzen für das Tagebuch zu machen. Da es schon recht spät war, hatte ich nicht mehr großartig Zeit. Es wurde also nur eine kleine Mini – Runde durch den gehaltvollen Buchenwald. Hier sah es schon recht mager aus. Ganz vereinzelt noch Täublinge und einige Graukappen. An Holz essbare Rosablättrige Helmlinge und Rehbraune Dachpilze. So mager wie hier, sieht es momentan aber keineswegs überall aus. Neben klassischen Winterpilzen wie Austern – Seitling und Samtfuß – Winterpilz sind noch allerhand Spätherbstpilze vertreten. Allen voran Hallimasch, Stockschwämmchen, Graublättrige Schwefelköpfe, Graukappen, Violette Rötel – Ritterlinge, Frostschnecklinge. Wahrscheinlich wird es sich auch bis weit in den Dezember hinein noch lohnen, auch nach solchen Arten nochmals Ausschau zu halten.

Auch dieser Frauen - Täubling (Russula cyanoxatha) schob sich noch zu ungewöhnlich später Zeit durch die Laubschicht. Er ist ein ausgezeichneter Speisepilz. Das rechte, liegende Exemplar ist im Wert das ganze Gegenteil. Der Buchen - Spei - Täublinge (Russula marei) ist vollkommen ungenießbar. Standortfoto am 30.11.2011 im Wald bei Goldebee.

Auch dieser Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) schob sich noch zu ungewöhnlich später Zeit durch die Laubschicht. Er ist ein ausgezeichneter Speisepilz. Das rechte, liegende Exemplar ist im Wert das ganze Gegenteil. Der Buchen – Spei – Täubling (Russula mairei) schmeckt brennend scharf und ist somit vollkommen ungenießbar. Standortfoto am 30.11.2011 im Wald bei Goldebee.

Der Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata) gilt als einziger essbarer Vertreter der umfangreichen Gattung der Helmlinge. Er wächst die gesamte Pilzsaison über an Laubholz - Stubben. Er ist zwar meist nicht besonders ergiebig, soll aber von erstklassigem Geschmack sein und wird sogar mit dem Stockschwämmchen verglichen. Standortfoto am 30.11.2011 im Wald bei Goldebee.

Der Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata) gilt als einziger essbarer Vertreter aus der umfangreichen Gattung der Helmlinge. Er wächst die gesamte Pilzsaison über an Laubholz – Stubben. Zwar ist er meist nicht sonderlich ergiebig, soll aber von erstklassigem Geschmack sein und wird sogar mit dem Stockschwämmchen verglichen. Standortfoto am 30.11.2011 im Wald bei Goldebee.

Auch der Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) wächst die gesamte Pilzsaison über an Laubholz. Selbst in milden Wintern kann er auftauchen. Er ist viel ergiebiger als letzterer und ebenfalls essbar, geschmacklich aber weit unter der Gourmet - Stufe angesiedelt. Standortfoto am 30.11.2011 im Wald bei Goldebee.

Auch der Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) wächst die gesamte Pilzsaison über an Laubholz. Selbst in milden Wintern kann er auftauchen. Er ist viel ergiebiger als letzterer und ebenfalls essbar, geschmacklich aber weit unterhalb der Gourmet – Stufe angesiedelt. Standortfoto am 30.11.2011 im Wald bei Goldebee.

Ein häufiger Spätherbstpilz ist der Kaffeebraune Scheintrichterling (Pseudoclitocybe cyathiformis). Seine hochbeinigen, schwarz- bis Kaffeebraunen, eleganten Fruchtkörper mit den gleichfarbigen Lamellen kennzeichnen ihn gut. Auch er ist essbar und sein Geschmack soll recht angenehm sein. Standortfoto ebenfalls am 30.11.2011 im Wald bei Goldebee.

Ein häufiger Spätherbstpilz ist der Kaffeebraune Scheintrichterling (Pseudoclitocybe cyathiformis). Seine hochbeinigen, schwarz- bis Milchkaffeebraunen, eleganten Fruchtkörper mit den gleichfarbigen Lamellen kennzeichnen ihn gut. Auch er ist essbar und sein Geschmack soll recht angenehm sein. Standortfoto ebenfalls am 30.11.2011 im Wald bei Goldebee.

Zum Schluss noch ein kleines Fazit des zu Ende gehenden Pilzjahres 2011. Ich Denke, nicht nur aus meiner Sicht, wurden so manche Hoffnungen und Wünsche vieler Pilzfreunde auf eine gute Saison eher enttäuscht. Das Frühjahr war viel zu trocken. Die beliebten Morcheln gab es nur an feuchtigkeitsbegünstigten Stellen, hier aber durchaus sehr zahlreich. Maipilze blieben meist stecken und vertrockneten am Standort oder erschienen erst gar nicht.

Der Sommer brachte dann so viel Regen wie nie zuvor in unserer Region. Das Garantiert ein recht gleichmäßiges, aber für viele Arten unterdurchschnittliches Pilzwachstum. Vor allem wärmeliebende Arten taten sich schwer. Sommersteinpilze waren immer zu finden, aber selten in größeren Mengen. Noch weniger, um nicht zu sagen ausgesprochen wenig, traten Echte Steinpilze auf. Dafür war es der Sommer der Pfifferlinge! Diese brauchen regenreiche Sommer um zur Höchstform, so wie in diesem Jahr, aufzulaufen. Auch ein schöner Schleierling, der Geschmückte Gürtelfuß, war an entsprechenden Standorten unter Birken in großen Mengen zu finden. Es gibt Jahre, da sieht man ihn kaum.

Der Herbst war wieder viel zu trocken und der November brach in punkto Trockenheit alle Rekorde. Es war der trockenste November seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Dieser Umstand sorgte dann auch für einen schleppenden Herbst- und Spätherbstaspekt, der sich anscheinend bis in den Winter hinein fortsetzen will. Anders als im Frühling oder Sommer, ist wochenlange Trockenheit im späteren Herbst, zumindest bei tau- und nebelreichen Wetterlagen, bei weitem nicht so problematisch. Die Sonne hat nur noch wenig Kraft und die Feuchtigkeit kann kaum noch verdunsten. Im Gegenteil, durch Tau und Nebel wird die Bodenschicht immer wieder mit Wasser versorgt und das reicht für viele Pilzarten schon aus. Da diese Feuchtigkeit aber sehr unterschiedlich verteilt ist, also besonders im offeneren Gelände sich niederschlägt, variiert das Pilzwachstum entsprechend und die Saison wird in die Länge gezogen. Setzt, so wie zur Zeit, verstärkt Regen ein, können an bisher zu trockenen Standorten einige Arten nochmals aufleben, vorausgesetzt, der Winter schlägt nicht voll zu. Aufgefallen ist mir übrigens auch, dass es in diesem Jahr zwar sehr viele Echte Pfifferlinge gab, aber sein sonst so häufiger, minderwertiger Verwechslungspartner, der Falsche Pfifferling, kaum in Erscheinung getreten ist.

Mit der Abendämmerung über dem großen Wariner See geht das Pilzjahr 2011 am späten Nachmittag des 30. November zu Ende

Mit der Abenddämmerung über dem großen Wariner See geht das Pilzjahr 2011 am späten Nachmittag des 30. November zu Ende.

Riesen - Austernseitlinge an einer Linde bei Brüel am 03.12.2011. Die bis etwa 30 cm breiten Hüte waren teils schon etwas zäh, können aber zu einer wohlschmeckenden Brühe ausgekocht werden.

Riesen – Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus) an einer Linde bei Brüel am 03.12.2011. Die bis etwa 30 cm breiten Hüte waren teils schon etwas zäh, können aber zu einer wohlschmeckenden Brühe ausgekocht werden.

Das Jahr endete mild und am 28. Dezember 2011 konnten wir auf einer kleinen Exkursion durch das Segeberger Holz in Schleswig Holstein noch reichlich frische Pilze sichten. Im Kiefernwald waren sogar noch viele frische Leberbraune Milchlinge, an liegendem Fichtenholz die sehr seltene Bischofsmütze und unter einer Fichtengruppe sogar noch diese Echten Pfifferlinge. Standortfoto am 28.12.2011.

Das Jahr endete mild und Ende Dezember konnten wir auf einer kleinen Exkursion durch das Segeberger Holz in Schleswig Holstein noch reichlich frische Pilze sichten. Im Kiefernwald wuchsen sogar noch viele frische Leberbraune Milchlinge, an liegendem Fichtenholz die sehr seltene Bischofsmütze und unter einer Fichtengruppe sogar noch diese Echten Pfifferlinge. Standortfoto am 28.12.2011.

Ich hoffe, der eine oder andere Leser dieser Tagebuchreihe, konnte einige meiner Erfahrungen, Beobachtungen und Erkenntnisse, auch für seine Pilzwanderungen nutzen. Ich wünsche allen „Steinpilz – Freunden“ eine beschauliche Advents- und Weihnachtszeit sowie eine gute Ankunft im neuen Pilzjahr 2012 und hoffe, ab dem 01. April des nächsten Jahres diese Reihe fortsetzen zu können.

Stimmungsvolle Adventsgestecke im „Steinpilz – Wismar“

Advents- und Weihnachtsgestecke 2011

Es ist schon wieder soweit. Das Jahr und die Pilzsaison neigt sich dem Ende zu. Wie schon in den Vorjahren haben wir wieder einige Gestecke für die gemütliche Advents- und Weihnachtszeit gebastelt. Sie bestehen meist aus einer Mischung von Natur- und künstlichen Materialien und können ab sofort im „Steinpilz“ käuflich erworben werden. Mit dem Kauf unterstützen Sie den Fortbestand des Mykologischen Informationszentrums Wismar. Leider können wir keine verschicken, wer also Interesse hat, sollte schon persönlich vorbeischauen. Vielleicht ist ja auch für ihren Geschmack etwas dabei!

Das erste Gesteck ist fertig und wurde von Jonas gebastelt.

Na, was sagt ihr? Mein erstes Gesteck ist fertig! – Es wurde von mir (Jonas) ganz allein gebastelt.

Und hier ein 4er - Gesteck auf Holz und Moosunterlage, klassisch mit roten Kerzen. Es ist für 10,00 € zu haben.

Hier ein ca. 40 cm langes 4er – Gesteck auf Holz- und Moosunterlage mit Kiefernzapfen, klassisch mit roten Kerzen. Es war für 10,00 € zu haben. Verkauft.

Es geht aber auch anders - fast schon frühlingsfrisch in hellgrün gehalten mit 4 Kerzen auf Holzunterlage für 10,00 €.

Es geht aber auch anders, fast schon frühlingsfrisch in hellgrün gehalten mit 4 Kerzen auf Holzunterlage für 10,00 €. Länge etwa 40 cm.

Ca. 40 cm langes, aufwendig gearbeitetes 4er - Gesteck mit Rotrandigem Baumschwamm und roten Kerzen für 20,00 €.

Ca. 40 cm langes, aufwendig gearbeitetes 4er – Gesteck mit Rotrandigem Baumschwamm und roten Kerzen für 20,00 €.

Gebrauchtes und ausgebessertes, ca. 40 cm langes 4er - Gesteck mit Echtem Zunderschwamm und roten Kerzen für 8,00 €.

Gebrauchtes und ausgebessertes, ca. 40 cm langes 4er – Gesteck mit Echtem Zunderschwamm und roten Kerzen für 8,00 € – Verkauft!.

$er Gesteck mit roten Kerzen, Moos und Kiefernzapfen

Etwa 40 cm langes 4er Gesteck mit roten Kerzen, Moos, Flechten und Kiefernzapfen sowie künstlicher Weihnachtsdeko für 12,50 €. Verkauft!

Gut 60 cm langes 4er - Gesteck mit weißen Kerzen und Rotrandigem Baumschwamm für 15,00 €.

Gut 60 cm langes 4er – Gesteck mit weißen Kerzen und Rotrandigem Baumschwamm für 15,00 €. Verkauft.

Eher schlichtes 4er Gesteck mit Moos und Schmetterlings - Trameten, etwa 50 cm lang und 30 cm tief für 12,50 €.

Eher schlichtes 4er Gesteck mit Moos und Schmetterlings – Trameten, etwa 50 cm lang und 30 cm tief für 12,50 €. Verkauft.

Flacher Lackporling mit Trockenblüten, Zapfen und Weihnachtsmann ohne Kerzen für 8.00 €.

Flacher Lackporling mit Trockenblüten, Zapfen, Rotrandigem Baumschwamm und künstlichen, braunen Fliegenpilzen sowie Weihnachtsmann und ohne Kerzen für 8.00 €. Verkauft.

Recht großes und kompaktes 4er - Gesteck mit roten Kerzen auf Rotrandigem Baumschwamm, ca. 40/25 cm im Durchmesser für 25,00 €.

Recht großes und kompaktes 4er – Gesteck mit roten Kerzen auf Rotrandigem Baumschwamm, ca. 40/25 cm im Durchmesser für 25,00 €.

Recht großes 4er Gesteck auf Astgabel mit weißen Kerzen und Rotrandigem Baumschwamm, ca. 45/30 cm für 20,00 €.

Recht großes 4er Gesteck auf Astgabel mit weißen Kerzen und Rotrandigem Baumschwamm, ca. 45/30 cm für 20,00 €. Verkauft.

Mittelgroßes 4er Gesteck mit roten Kerzen und Weihnachstdeko auf Moos, ca. 35/20 cm für 15,00 €.

Mittelgroßes 4er Gesteck mit roten Kerzen und Weihnachtsdekoration auf echtem Moos, Holzscheibe und Ast, ca. 35/20 cm für 15,00 €. Verkauft.

Rundes 1er Gesteck auf Holzscheibe und weihnachtlicher Dekoration mit Zapfen und oranger Kerze zu 8,00 €.

Rundes 1er Gesteck auf Holzscheibe und weihnachtlicher Dekoration mit Zapfen und oranger Kerze, ca. 20 cm Durchmesser zu 8,00 € – Verkauft.

Rundes Weihnachtsgesteck auf Holzscheibe und Weihnachtsmann - Kerze, ca 20cm im Durchmesser für 10,00 €.

Rundes Weihnachtsgesteck auf Holzscheibe und Weihnachtsmann – Kerze, ca. 20 cm im Durchmesser für 10,00 €. Verkauft.

Rundes 1er Gesteck auf Holzscheibe mit dicker, roter Kerze, ca. 20 cm im Durchmesser für 8,00 €.

Rundes 1er Gesteck auf Holzscheibe mit dicker, roter Kerze, ca. 15 cm im Durchmesser für 8,00 €. Verkauft.

Rundes 1er Gesteck auf Baumscheibe mit altgoldener Kerze, ca. 20 cm im Durchmesser zu 10,00 €.

Rundes 1er Gesteck auf Baumscheibe mit altgoldener Kerze, ca. 20 cm im Durchmesser zu 10,00 €. Verkauft.

Rundliches 1er Gesteck auf Holzscheibe mit gelber Stumpenkerze, ca. 20 cm im Durchmesser zu 10,00 €.

Rundliches 1er Gesteck auf Holzscheibe mit gelber Stumpenkerze, ca. 20 cm im Durchmesser zu 10,00 €. Verkauft.

Kompaktes, golden dekoriertes 4er Gesteck mit roten Kerzen, echtem Moos, Kiefernzapfen und Eichen - Wirrling, ca 40/20 cm zu 20,00 €.

Kompaktes, golden dekoriertes 4er Gesteck mit roten Kerzen, echtem Moos, Kiefernzapfen und Eichen – Wirrling, ca. 40/20 cm, zu 20,00 €.

Rundliches 1er Gesteck auf Holzscheibe mit grüner Kerze und Zaunblättling, ca. 20 cm im Durchmesser für 8,00 €.

Rundliches 1er Gesteck auf Holzscheibe mit grüner Kerze und Zaunblättling, ca. 20 cm im Durchmesser für 8,00 €. Verkauft.

Große, recht stämmige Birkengabel auf Holzscheibe festlich dekorierte und silbernen Kerzen, höhe gut 50cm, breite etwa 40cm zu 30,00 €.

Das etwas andere Gesteck – große, recht stämmige Birkengabel auf Holzscheibe, festlich dekoriert und mit silbernen Kerzen, höhe gut 50 cm, breite etwa 40 cm zu 30,00 €.

Rundliches 1er Gesteck auf Baumscheibe mit dicker, roter Kerze und Kiefernzapfen, ca. 20 cm im Durchmesser für 10,00 €.

Rundliches 1er Gesteck auf Baumscheibe mit dicker, roter Kerze und Kiefernzapfen, ca. 20 cm im Durchmesser für 10,00 €. Verkauft.

Rundes 1er Gesteck auf Baumscheibe mit dunkelroter Kerze und silbernem Weihnachtsmann, knapp 20 cm im Durchmesser zu 8,00 €.

Rundes 1er Gesteck auf Baumscheibe mit dunkelroter Kerze und silbernem Weihnachtsmann, knapp 20 cm im Durchmesser zu 8,00 €. Verkauft.

Rundliches 1er Gesteck auf Baumscheibe mit echtem Moos, Zapfen und Zaunblättling sowie blauer Kerze zu 8,00 €.

Rundliches 1er Gesteck auf Baumscheibe mit echtem Moos, Zapfen und Zaunblättling sowie blauer Kerze zu 8,00 €.

Mittelgroßes 4er Gesteck auf Holzscheiben mit natürlicher und künstlicher Dekoration und Eichen - Wirrling sowie dunkelroten Stumpenkerzen, 40/25 cm zu 20,00 €.

Mittelgroßes 4er Gesteck auf Holzscheiben mit natürlicher und künstlicher Dekoration und Eichen – Wirrling sowie dunkelroten Stumpenkerzen, 40/25 cm zu 20,00 €. Verkauft.

Aufwendig gearbeitetes 4er Gesteck mit orangen Kerzen und Rotrandigem Baumschwamm, ca.40/20 cm im Durchmesser für 12,50 €.

Aufwendig gearbeitetes 4er Gesteck mit orangen Kerzen und Rotrandigem Baumschwamm, ca. 40/20 cm Länge und Tiefe für 12,50 €. Verkauft.

Rundes 1er Gesteck auf Teller mit silberner Kerze, ca. 20 cm im Durchmesser für 5,00 €.

Rundes 1er Gesteck auf Teller mit silberner Kerze, ca. 20 cm im Durchmesser für 5,00 €. Verkauft.

Etwas kleineres 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen und Rotrandigen Baumschwämmen, ca. 35 cm lang und 15 cm tief für 10,00 €.

Etwas kleineres 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen und Rotrandigen Baumschwämmen, ca. 35 cm lang und 15 cm tief für 10,00 €. Verkauft.

Relativ kompaktes 4er Gesteck mit Echtem Zunderschwamm, Rotrandigem Baumschwamm und Eichen - Wirrling, roten Kerzen, etwa 45 cm lang und 20 cm tief für 20,00 €.

Relativ kompaktes 4er Gesteck mit Echtem Zunderschwamm, Rotrandigem Baumschwamm und Eichen – Wirrling, roten Kerzen, etwa 45 cm lang und 20 cm tief für 20,00 €.Verkauft.

Silbern dekoriertes 4er Gesteck mit weißen Kerzen und viele Kiefernzapfen, ca. 35 cm lang und 20 cm tief zu 12,50 €.

Silbern dekoriertes 4er Gesteck mit weißen Kerzen und vielen Kiefernzapfen, ca. 35 cm lang und 20 cm tief zu 12,50 €.

Ovales 1er Gesteck mit schlanker Baumkerze auf Birkenholz stimmungsvoll dekorierte für 5,00 €.

Ovales 1er Gesteck mit schlanker Baumkerze auf Birkenholz, stimmungsvoll dekoriert für 5,00 €. Verkauft.

Ovales, kleiners 4er Gesteck, ca 25 cm Durchmesser mit roten Kerzen auf Baumscheibe zu 8.00 €. Verkauft.

Ovales, kleineres 4er Gesteck, ca. 25 cm Durchmesser mit roten Kerzen auf Baumscheibe zu 8.00 €. Verkauft.

Kleiners, dundes 4er Gesteck mit goldenen Kerzen und rundum dekoriert auf Holzscheibe zu 8,00 €.

Kleineres, rundes 4er Gesteck mit goldenen Kerzen und rundum dekoriert auf Holzscheibe zu 8,00 €.

Kleiners 4er Gesteck mit grünen Kerzen auf Holzscheibe und reichlich Naturdekoration zu 10,00 €.

Kleineres 4er Gesteck mit grünen Kerzen auf Holzscheibe und reichlich Naturdekoration zu 10,00 €. Verkauft.

Rundliches, kleineres 4er Gesteck mit weißen Kerzen und Weihnachtssern auf Holzscheibe für 8,00 €.

Rundliches, kleineres 4er Gesteck mit weißlichen Kerzen und Weihnachtsstern auf Holzscheibe für 8,00 €. Verkauft.

Rundliches Gesteck mit 4 weißlichen Kerzen, Mischdekoration und Nußknacker 8,00 €. Verkauft.

Kleineres, rundliches Gesteck mit 4 weißlichen Kerzen, Mischdekoration und Nussknacker zu 8,00 €. Verkauft.

Kleineres, rundliches 4er Gesteck mit reichlich Dekoration und roten Kerzen zu 10,00 €. Verkauft.

Kleineres, rundliches 4er Gesteck mit reichlich Dekoration und roten Kerzen zu 10,00 €. Verkauft.

Ca. 45 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gesteck auf Astgabel mit orangen Kerzen für 15,00 €.

Ca. 45 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gesteck auf Astgabel mit orangen Kerzen für 15,00 €. Verkauft.

Elegant dekorietes 4er Gesteck mit dunkelroten Kerzen auf Astgabel, ca. 45 cm Länge und 25 cm Tiefe zu 20,00 €.

Elegant dekoriertes 4er Gesteck mit dunkelroten Kerzen auf Astgabel, ca. 45 cm Länge und 25 cm Tiefe zu 20,00 €. Verkauft.

Mittelgroßes 4er Gesteck auf Buckel - Tramete mit violetten Stumpenkerzen und stimmungsvoller Winterdekoration für 20,00 €.

Mittelgroßes 4er Gesteck auf Buckel – Tramete mit violetten Stumpenkerzen und stimmungsvoller Winterdekoration für 20,00 €.

Rundes 1er Gesteck auf Holzscheibe mit Moos und Geschenken mit roter Kerze, ca. 20 cm im Durchmesser für 8,00 €

Rundes 1er Gesteck auf Holzscheibe mit Moos und Geschenken mit roter Kerze, ca. 20 cm im Durchmesser für 8,00 €

Rundes 4er Gesteck auf Holzscheibe, roten Kerzen und Fliegenpilzen, ca. 25 cm im Durchmesser für 10,00 €.

Rundes 4er Gesteck auf Holzscheibe, roten Kerzen und Fliegenpilzen, ca. 25 cm im Durchmesser für 10,00 €. Verkauft.

Größeres, ca. 45 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gesteck auf Astgabel mit Echtem Zunderschwamm und Rotrandigem Baumschwamm sowie Weihnachtsdekoration und roten Kerzen zu 15,00 €.

Größeres, ca. 45 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gesteck auf Astgabel mit Echtem Zunderschwamm und Rotrandigem Baumschwamm sowie Weihnachtsdekoration und roten Kerzen zu 15,00 €.

Knapp 40 cm langes und 15 cm tiefes 4er Gesteck

Knapp 40 cm langes und 25 cm tiefes 4er Gesteck mit weinroten Kerzen, Rotrandigen Baumschwämmen und Weihnachtsdekoration auf Astgabel für 20,00 €.

Etwa 50 cm langes und 25 cm tiefes mit weinroten Kerzen, Kiefernzapfen und Weinnachtsdekoration auf großem Rotrandigem Baumschwamm und mit Astgabel zu 20,00 €.

Etwa 50 cm langes und 25 cm tiefes Adventsgesteck mit weinroten Kerzen, Kiefernzapfen und Weihnachtsdekoration auf großem Rotrandigem Baumschwamm und Astgabel zu 20,00 €.

Rundliches 1er Gesteck mit weißer Kerze und viel Naturdekoration, etwa 25 cm im Durchmesser für 8,00 €.

Rundliches 1er Gesteck mit weißer Kerze und viel Naturdekoration auf Holzscheibe, etwa 25 cm im Durchmesser für 8,00 €.

Etwa 50 cm langes und 30 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Kerzen, Natur- und künstlicher Dekoration und großem Rotrandigem Baumschwamm für 25,00 €.

Etwa 50 cm langes und 30 cm tiefes 4er Gesteck mit roten Kerzen, Natur- und künstlicher Dekoration und großem Rotrandigem Baumschwamm für 25,00 €. Verkauft.

Mittelgroßes 4er Gesteck (ca. 30 cm im Durchmesser) mit weinroten Kerzen und Rotrandigem Baumschwamm für 15,00 €.

Mittelgroßes 4er Gesteck (ca. 30 cm im Durchmesser) mit weinroten Kerzen und Rotrandigem Baumschwamm für 15,00 €.

Kleineres 4er Gesteck mit roten Kerzen auf Baumscheibe mit Moos und reichlich Weihnachtsdekoration für 10,00 €.

Kleineres 4er Gesteck mit roten Kerzen auf Baumscheibe mit Moos und reichlich Weihnachtsdekoration für 10,00 €.

Kompakters 4er Gesteck mit dunkelroten Kerzen, Buckel - Tramete, Weihnachtsdekoration und Schnee für 20,00 €.

Kompakteres 4er Gesteck mit dunkelroten Kerzen, Buckel – Tramete, Weihnachtsdekoration und Schnee für 20,00 €.

Rundes, kleiners 4er Gesteck auf Baumscheibe, ca. 20 cm im Durchmesser, reichlich Dekoration mit Weihnachtsmann - Teelicht für 12,50 €.

Rundes, kleineres 4er Gesteck auf Baumscheibe, ca. 20 cm im Durchmesser, reichlich Dekoration mit Weihnachtsmann – Teelicht für 10,00 €.

Mittleres 4er Gesteck, ca. 30 cm im Durchmesser mit 4 roten Kerzen, Moos, Eichen - Wirrling und Weihnachtsdekoration zu 12,50 €.

Mittleres 4er Gesteck, ca. 30 cm im Durchmesser, mit 4 roten Kerzen, Moos, Eichen – Wirrling und Weihnachtsdekoration zu 12,50 €. Verkauft.

Weihnachtliches Treppen- und 4er Gesteck mit dunkelroten Kerzen auf Astgabel mit Rotrandigem Baumschwamm, ca 40 cm lang und 20 cm tief für 25,00 €.

Weihnachtliches Treppen- und 4er Gesteck mit dunkelroten Kerzen auf Astgabel mit Rotrandigem Baumschwamm, ca. 40 cm lang und 20 cm tief für 25,00 €.

Kompakters 4er Gesteck mit dunkelroten Kerzen, ca 40 cm länge und 25 cm tiefe, Weihnachtsmann auf der Treppe, Buckel - Tramete und Schnee für 20,00 €.

Kompakteres 4er Gesteck mit dunkelroten Kerzen, ca. 40 cm länge und 25 cm tiefe, Weihnachtsmann auf der Treppe, Buckel – Tramete und Schnee für 20,00 €.

Natürlich können auf Wunsch auch andersfarbige Kerzen aufgesetzt werden!

Wir haben zu folgenden Zeiten geöffnet:

Montag von 09.00 – 12.00 und 14.00 – 18.00 Uhr

Dienstag von 14.00 – 16.00 Uhr

Donnerstag von 09.00 – 12.00 und 14.00 – 18.00 Uhr

Freitag von 15.00 – 18.00 Uhr

Sonnabend von 16.00 – 18.00 Uhr.

Wir Wünschen allen Lesern dieser Internet – Seite eine beschauliche Advents – und Weihnachtszeit sowie viel Glück im neuen Pilzjahr 2012.

Wetter und Pilzwachstum in Nordwestmecklenburg

Wetter und Pilze im November 2011

Nebelige Novemberstimmung auf dem Langen Berg im Schlemminer Staatsforst am 29.10.2011.

Nebelige Novemberstimmung auf dem Langen Berg im Schlemminer Staatsforst am 29.10.2011.

Dienstag, 01. November – Der November beginnt, wie der Oktober endete, teils sonnig, teils hochnebelartig trübe, bei sehr milden Temperaturen. So wird es wohl auch noch in der ersten Monatsdekade weitergehen, wobei die Temperaturen nur sehr langsam etwas zurück gehen sollen. Nennenswerter Regen ist bis Mitte des Monats wahrscheinlich nicht in Sicht, der Hochdruckeinfluss soll bestehen bleiben. Dabei könnte es aber langsam immer mehr auskühlen und die Nachtfrostgefahr nimmt dann wieder zu. Auch ein erster, frühwinterlicher Witterungsabschnitt wird von den Metereologen für möglich gehalten. Mich stört diese Entwicklung dann aber nicht mehr, denn ab dem 12. November wird unsere Dauerfrischpilzausstellung zurückgebaut und ist dann nur noch in stark reduzierter Form mit etwa 50 pflegeleichten Arten, insbesondere Holzbewohnern, in den Wintermonaten zu sehen. Ich habe sie aber heute nach dem langen Wochenende wieder mit Frischpilzen bestückt und es liegen jetzt 130 Arten auf den Flächen. Davon erstmals in diesem Jahr zu sehen: Isabellrötlicher Schneckling und Blauender Kahlkopf.

Schüpplinge haben zur Zeit Hochsaison, so wie diese Hochthronenden Schüppling (Pholiota aurivella) am 29.10.2011 im Schlemminer Staatsforst. Ungenießbar.

Schüpplinge haben zur Zeit Hochsaison, so wie diese Hochthronenden Schüpplinge (Pholiota aurivella) am 29.10.2011 im Schlemminer Staatsforst. Ungenießbar.

Mittwoch, 02. November – Gestern habe ich am späten Nachmittag, kurz vor dem dunkel werden, noch eine Kurzexkursion in die Kiefern- und Besenginsterheide bei Sternberg unternommen. Pilzfreundin Irena war vor gut einer Woche schon mal in diesem Gebiet unterwegs, um zu schauen, ob die beliebten Frostschnecklinge schon wachsen, damals aber Fehlanzeige. Es war gerade die Zeit der leichten Nachtfröste, denn Frost brauchen diese Pilze als auslösenden Wachstumsimpuls. Man kann natürlich nicht erwarten, dass nach dem ersten Bodenfrost mit Raureif die Pilze gleich am nächsten Tag erscheinen, aber 8 – 10 Tage später sollte man wohl fündig werden, dachte ich mir jedenfalls und fuhr heute nochmals dort hin. Das Ergebnis war positiv. Stellenweise sehr viele dieser wunderbaren Spätherbst b.z.w. Frühwinterpilze in selten erlebter, allerbester Qualität. Zwischendrin die schönsten Fliegenpilze, einige frische Butterpilze, Grünlinge und Schneepilze.

Der Frostschneckling (Hygrophorus hypothejus) wächst von Oktober bis Januar außschließlich unter Kiefern auf armen Sandstandorten. Dieser zarte, sehr schmackhafte Speisepilz eignet sich am besten für Suppen oder zum dünsten. Standortfoto bei Sternberg am 02.11.2011.

Der Frostschneckling (Hygrophorus hypothejus) wächst von Oktober bis Januar ausschließlich unter Kiefern auf armen Sandstandorten. Dieser zarte, sehr schmackhafte Speisepilz eignet sich am besten für Suppen oder zum dünsten. Standortfoto bei Sternberg am 02.11.2011.

Donnerstag, 03. November – Die Großwetterlage wird weiterhin von einem starken Hochdruckgebiet über Osteuropa und einem umfangreichen Tief über dem Atlantik bestimmt. Regenfronten kommen nur bis Westeuropa voran und streifen in abgeschwächter Form den Westen Deutschlands. Daran soll sich bis Mitte November nichts wesentliches ändern, so dass das ruhige und milde Spätherbstwetter erhalten bleibt. Mit einem ersten Wintereinbruch wird zunächst auch nicht mehr gerechnet, obwohl es allmählich etwas kühler werden soll. Für November aber weiterhin recht mild. Da die Streuzersetzer eigentlich Regen brauchen, allen voran die beliebten Violetten Rötel – Ritterlinge, die bisher kaum in Erscheinung getreten sind, tun sie sich mit dem Wachstum zur Zeit recht schwer. Sollte es keinen starken Wintereinbruch in den nächsten Wochen geben, werden sie wohl bis in den tiefsten Winter hinein zu finden sein, nennenswerte Niederschläge vorausgesetzt. Es liegen 130 Arten auf den Flächen, erstmals in diesem Jahr dabei: Frostschneckling und Glasigweißer Höckerschwamm.

Statt dessen erscheinen weiterhin Mykorrhiza, wie diese frischen Butterpilze (Suillus luteus). Durch die Medien geisterten in diesem Herbst Meldungen über seine "Giftigkeit". Ihn als Giftpilz zu führen ist meiner Meinung nach stark übertrieben, denn individuelle Unverträglichkeiten, srich Durchfall nach Butterpilzgenuß sind seit langem Bekannt. Wer derartige Symtome nach Butterpilz - Mahlzeiten bekommt, sollte ihn lieber meiden, ansonsten gilt er nach wie vor als empfehlenswerter Speisepilz. Standortfoto bei Sternberg am 02. November 2011.

Statt dessen erscheinen weiterhin Mykorrhiza, wie diese frischen Butterpilze (Suillus luteus). Durch die Medien geisterten in diesem Herbst Meldungen über seine „Giftigkeit“. Das ist meiner Meinung nach stark übertrieben, denn individuelle Unverträglichkeiten, sprich Durchfall, nach Butterpilzgenuss, sind seit langem bekannt. Wer derartige Symptome bei sich beobachtet, sollte ihn meiden. Standortfoto am 02.11.2011 bei Sternberg.

Freitag, 04. November – Weiterhin ruhiges und recht mildes Spätherbstwetter. Der große Laubfall hat nun auch in unseren, inzwischen goldig verfärbten Buchenwäldern, eingesetzt. Wer jetzt in den Laubwäldern auf Pilzpirsch ist, hat es schwer, denn die frisch gefallenen Blätter decken viele Pilze zu. Erst wenn sich das Laub etwas gesetzt hat, bessern sich die Chance der Pilzsucher wieder und auch die Pilze selber wollen und müssen ihre Fruchtkörper jetzt über die Laubschicht hinaus empor schieben, damit sie ihre Sporen dem Wind anvertrauen können. Dadurch werden manche Arten besonders ansehnlich und groß. Als Beispiel möchte ich die Herbsttrompete nennen. Sie ist im November durchaus noch frisch am wachsen und kann in der dicken Humusschicht enorme Größen (bis zu 20 cm) erreichen.

Gleiches gilt auch für die Trompeten - Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis). Sie kommen auch oft mit der Herbstrompete zusammen in unseren gehaltvolleren Buchenwäldern vor. Standortfoto am 20.10.2011 im Schlemminer Staatsfors.

Ähnliches gilt auch für die Trompeten – Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis). Sie kommen oft mit der Herbsttrompete gemeinsam in unseren gehaltvolleren Buchenwäldern vor. Standortfoto am 29.10.2011 im Schlemminer Staatsforst.

Sonnabend, 05. November – Wie immer im November habe ich heute meinem „Mönchskopfwald“ bei Rerik einen Besuch abgestattet. Stehen hier sonst um diese Zeit, in mehreren Hexenringen, zahlreiche dieser imposanten Pilze, war heute leider nur ein einziges Exemplar auszumachen – zu trocken! Das Laubwaldgebiet mit Buchen, Eichen, Ahorn und Ulmen ist nicht besonders groß und dadurch auch recht winddurchlässig, dazu schwerer Boden. Umsonst war es aber trotzdem nicht, denn ein riesiges Büschel Honniggelber Hallimasch – die ersten in diesem Jahr – sorgte dafür, dass sich mein Korb dennoch gut füllte. Sie wurden gekocht und werden für unsere Pilzsuppe bis zum nächsten Imbiss eingefroren. Auch Irena brachte am Abend einen großen Korb voller Pilze. Sie war im Raum Jülchendorf unterwegs. Hier erschienen jetzt unter locker stehenden Jungkiefern zahlreiche Graue Erdritterlinge. Sie landeten auf dem Trockner. Auch unsere Goldfarbenen Glimmerschüpplinge sind ganz frisch am kommen, leiden aber ebenfalls an Feuchtigkeitsmangel und sind relativ untersetzt. Ein kompaktes Büschel dieser wunderschönen Pilze wird unsere Ausstellung in der nächsten Woche bereichern, mit zahlreichen anderen Frischpilzen, die in zwei Kühlschränken schon auf ihren Auftritt warten.

Der einzige Mönchskopf (Clitocybe geotropa), der heute die Stellung in einem ansonsten von diesen Pilzen gesegneten Gebiet zu finden war. Mönchsköpfe können jung gegessen werden und eignen sich sehr gut zum Trocknen, haben aber leider wenig Eigenaroma. Standortfoto am 05.11.2011.

Der einzige Mönchskopf (Clitocybe geotropa), der heute die Stellung in einem ansonsten von diesen Pilzen gesegneten Wald hielt. Mönchsköpfe können jung gegessen werden und eignen sich sehr gut zum trocknen, haben aber leider wenig Eigenaroma. Standortfoto am 05.11.2011.

Sonntag, 06. November – Heute Nachmittag habe ich eine Exkursion im Revier Weiße Krug unternommen. Das Pilzaufkommen war stellenweise reichlich. Insbesondere Graukappen haben ihren zweiten Wachstumsschub bekommen und auch die Violetten Rötel – Ritterlinge sind jetzt erschienen. Tau- und Nebelfeuchtigkeit reichen, zumindest an etwas lichteren Stellen, dafür offensichtlich aus. Allerdings sind die Pilze oftmals nicht ganz so kräftig im Wuchs, es sind teils kleinere, dünnstieligere Notausgaben. Auch das qualitativ gute Derbe Rotfüßchen ist besonders an etwas offeneren Stellen mit reichlich Laubschicht deutlich zahlreicher geworden. Für Röhrlingsfreunde wohl die letzte Gelegenheit, in dieser Saison doch noch mal eine frische Pilzmahlzeit aus dem Buchenwald zu beschaffen. Heute herrschte den ganzen Tag dichter Nebel!

Punktuell gibt es momentan individuenreiche Gruppen von Derben Rotfüßchen in trockenen Buchenwäldern. Der Madenbefall ist nur gering. Standortfoto am 06.11.2011 im Revier Weiße Krug.

Punktuell gibt es momentan Individuen reiche Gruppen von Derben Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) in trockenen Buchenwäldern. Der Madenbefall ist nur gering. Standortfoto am 06.11.2011 im Revier Weiße Krug.

Montag, 07. November – Auch heute blieb es den ganzen Tag über trübe, allerdings nicht so neblig wie gestern. Der Hochdruckeinfluss bleibt auch weiterhin erhalten. Die Strömung soll aber in den nächsten Tagen mehr aus östlicher Richtung kommen, also aus kontinentalen Breiten. Dadurch dürfte sie auch trockener werden und die Sonne wird wieder öfter vom blauen Himmel strahlen. Da aber auch die Nächte klar sein werden, kann die tagsüber immer noch recht milde Luft ins Weltall ausstrahlen und die Nachtfrostgefahr wird insbesondere ab dem nächsten Wochenende deutlich zunehmen. Da zunächst weiterhin kein Regen in Sicht ist, die Luft zunehmend trockner wird, der Wind zeitweise auffrischen soll und Nachtfröste drohen, verschlechtern sich die Aussichten somit ab dem Wochenende wieder. Auch die Derben Rotfüßchen sind leider nicht frostbeständig. Einmal hart gefroren, sacken sie matschig zusammen. Also diese Woche noch nutzen für ein Paar letzte Röhrlinge in der zu Ende gehenden Saison 2011. – Unsere Frischpilzausstellung geht in dieser Woche in ihre letzte Runde. Ich habe sie heute wieder erneuert und es liegen 132 Arten auf den Flächen. Erstmals in diesem Jahr sind mit dabei: Blutmilchpilz, Blauer Träuschling, Rötender Rißpilz, Kaffeebrauner Scheintrichterling, Zitronengelbes Reisigbecherchen, Graukappe – weiße Form, Gallertfleischiger Fältling, „Steinreizker“, Kiefern – Täubling, Mönchskopf, Niedergedrückter Rötling.

Frost macht diesen Violetten Rötel - Ritterlingen (Lepista nuda) aber gar nichts aus. Auch nachdem sie durchgefroren waren, sind ihre Zellen immer noch intakt und sie können weiterwachsen. Der Violette Rötel - Ritterling ist ein guter und recht beliebter Speisepilz. Standortfoto am 06.11.2011 im Revier Weiße Krug.

Frost macht diesen Violetten Rötel – Ritterlingen (Lepista nuda) nicht viel aus. Auch nachdem sie durchgefroren waren, sind ihre Zellen vielfach noch intakt und sie können weiterwachsen. Der Violette Rötel – Ritterling ist ein guter und recht beliebter Speisepilz. Standortfoto am 06.11.2011 im Revier Weiße Krug.

Dienstag, 08. November – Heute besuchte mich Pilz- und Naturfreund Andreas Okrent aus Graal – Müritz. Seine Naturfotos sind Spitze und einige, seiner wunderbaren Bilder, sind auch auf unserer Internetseite zu bewundern, die ich mit freundlicher Erlaubnis veröffentlichen durfte. Wir ließen die nun zu Ende gehende Saison nochmals Revue passieren und kamen überein, dass es in diesem Jahr, trotz vieler Niederschläge im Sommer, nicht berauschend war. Insbesondere für Leute, die auch mal außergewöhnliche und seltene Arten vor die Fotolinse bekommen wollen. Das sind für Andreas meist wärmeliebende Arten. Von denen gab es in diesem kühlen Regensommer leider nur wenige. Lieber Andreas, ich möchte mich auf diesem Wege auch nochmals herzlich für dein wertvolles Geschenk, eine digitale Spiegelreflexkamera, bedanken. Aber auch damit werde ich in Zukunft wohl nicht an deine tollen Bilder herankommen. Andreas beteiligt ebenfalls an einer Internetseite unter www.das-naturforum.eu, in der es keineswegs nur um Pilze geht. Am Abend war dann noch Treffen der Pilzfreunde im „Steinpilz“ (siehe unter „Tagebuch“). – Beim Wetter gibt es nicht viel neues zu vermelden. Es ist noch recht mild gewesen und die Sonne ließ sich zwischendurch auch mal blicken.

Andreas Okrent mit einem Prachtexemplar eines Ästigen Stachelbartes im vergangenen Sommer.

Andreas Okrent mit einem Prachtexemplar eines Ästigen Stachelbartes (Hericium coralloides) im vergangenen Sommer.

Mittwoch, 09. November – Zur Zeit treibe ich mich mehr in Geschäften, Billigmärkten, Supermärkten und ähnlichem herum, als in Wäldern. Grund ist die bevorstehende Adventszeit. Wir brauchen wieder günstig Bastelmaterial für unsere Adventsgestecke. Natürlich holen wir viel aus der Natur, aber einiges muss dann doch zugekauft werden wie z. B. Kerzen und Brennteller. Letztere sind im Vergleich zum Vorjahr bis auf das Doppelte teurer geworden. Für eine 4er Packung Brennteller für Stumpenkerzen habe ich im letzten Jahr noch 1,49 € bezahlt. In diesem Jahr war das günstigste Angebot 1,99 €, meist soll man aber 2,99 € für eine Packung hinlegen. Ganz schön happig! Trotzdem fuhr ich am Nachmittag noch kurz in den Wald, einem herrlichen, alten Buchenwald bei Sellin. Zumindest war er das vor wenigen Wochen noch. Wie fast überall, werden die größten und schönsten Bäume geschlagen und der Wald mit der schweren Technik regelrecht verwüstet. Das geht schon seit vielen Jahren so und nimmt immer erschreckendere Ausmaße an! In Wismar hat sich eine riesige Holzindustrie angesiedelt und die braucht unaufhörlich Nachschub. Hier wird jeden Tag ein ganzer Wald „verheizt“. Wo soll das noch hinführen? Auch in dem Teilbereich des Waldes, wo ich meine Exkursion machen wollte, dröhnten die Kettensägen und die großen Buchen fielen. Hier hatte ich vor wenigen Jahren zwei alte Buchenstämme entdeckt, die mit mindestens 50 Ästigen Stachelbärten besetzt waren. Ein herrlicher Anblick war das damals. Ich fand sie auch wieder, es ist von ihnen aber nur noch kläglicher Reste zu sehen, soweit sind sie schon von den Pilzen abgebaut worden. Es waren aber noch einige ganz frische Fruchtkörper gewachsen, von denen ich drei Stück für unsere Ausstellung mitnahm. Bis kurz nach der Wende war dieser alte Wald ein kleines Paradies, mit vielen alten Buchen, die hier auch Sterben durften und was umfiel, blieb auch liegen. Hier wuchs damals sogar der noch viel seltenere Igel – Stachelbart. Aber das ist nun endgültig Geschichte! Außer  Stachelbärten waren noch einige Täublinge und Milchlinge, Graukappen, Derbe Rotfüßchen, zwei überständige Steinpilze und einige, weniger bedeutsame Arten zu sehen. Beim Wetter herrschte heute teils dichtester Nebel!

Junger Ästiger Stachelbart im Wald bei Goldebee, ganz in der Nähe von Wismar am Standort fotografiert. 09.11.2011. Die seltene Art ist zwar essbar und sollte nur bei reichlichem Vorkommen als Speisepilz in Frage kommen.

Junger Ästiger Stachelbart (Hericium coralloides) im Wald bei Sellin, ganz in der Nähe von Wismar, am Standort fotografiert. 09.11.2011. Die seltene Art ist zwar essbar, sollte aber nur bei reichlichem Vorkommen als Speisepilz genutzt werden.

Donnerstag, 10. November – Am Morgen herrschte immer noch verbreitet nebeliges Wetter, teils mit Nebelnässen. Die Luft wurde aber im laufe des Tages von Polen her allmählich trockener und in Richtung Vorpommern wurde es auch schon sonniger. Allerdings sind damit auch kalte Nächte mit leichtem Frost verbunden. Auch tagsüber wird es jetzt deutlich frischer bleiben. Während das mildfeuchte Nebelwetter den Pilzen, trotz der Trockenheit, noch recht gut getan hat, werden die Bedingungen jetzt deutlich schlechter und nicht frostbeständige Arten werden sich nun bald endgültig für dieses Jahr verabschieden. Ich habe heute ein letztes mal unsere Frischpilzausstellung erneuert und es sind bis Sonnabend noch unter dem Motto Unsere Großpilze im Spätherbst“, 145 Arten für 1,00 € zu besichtigen. Erstmals in diesem Jahr sind zu sehen: Ringloser Butterpilz und Schmutziger Rötel – Ritterling.

Der robuste Sparrige Schüppling wird wohl auch noch eine weile am Fuße alter Bäume zu finden sein. Er vertägt leichte fröste recht gut und soll nach überbrühen sogar essbar sein. Er wird sicher oft mit dem Hallimasch verwechslt und fälschlicherweise auch als solcher verspeist. Standortfoto im Wald bei Rerik am 05.11.2011.

Der robuste Sparrige Schüppling (Pholiota squarrosa) wird wohl auch noch eine weile am Fuße alter Bäume zu finden sein. Er verträgt leichte Fröste recht gut und soll nach über brühen sogar essbar sein. Er wird sicher oft mit dem Hallimasch verwechselt und fälschlicherweise auch als solcher verspeist. Standortfoto im Wald bei Rerik am 05.11.2011.

Freitag, 11. November – Die Luft fühlt sich inzwischen schon fast winterlich an. Von Südosten her hat sich trocknere und kühlere Luft durchgesetzt. So konnte sich die Sonne heute wieder deutlich besser gegen Nebel und Hochnebel behaupten. Die Nächte werden jetzt aber zunehmend frostig kalt. Morgen soll die letzte öffentliche Pilzlehrwanderung um 09.00 Uhr vom Parkplatz am Zentralen Omnibusbahnhof, in der Wismarer Wasserstraße, starten. Ziel ist das Stegenholz, ein Waldgebiet bei Sternberg. Lassen wir uns überaschen, was es für uns noch bereit hält.

Die als Speisepilz umstrittenen Graukappen (Lepista nebularis) gibt es zur Zeit wieder in größeren Mengen. Interessant sind hier die beiden übereinander liegenden mittleren Pilze. Es ist ein Doppeldecker. So etwas passiert, wenn zwei junge Pilze dicht bei einander stehen und einer schnellerwächst als der andere. Dann kann es dazu kommen, das einer auf dem Hut empor gehoben wird und mit ihm weiter wächst. Standortfoto am 06.11.2011 im Revier Weiße Krug.

Die als Speisepilz umstrittenen Graukappen (Clitocybe nebularis) gibt es zur Zeit wieder in größeren Mengen. Interessant sind hier die beiden übereinander liegenden mittleren Pilze. Es ist ein Doppeldecker. So etwas passiert, wenn zwei junge Pilze dicht bei einander stehen und einer schneller wächst als der andere. Dann kann es dazu kommen, das einer mit dem Hut empor gehoben wird und mit ihm sogar weiter wächst. Standortfoto am 06.11.2011 im Revier Weiße Krug.

Sonnabend, 12. November – Wie erwartet, war die vergangene Nacht frostig kalt, wo von am Morgen nicht nur weiße Dächer kündeten. Trotzdem starteten wir heute gegen 09.00 Uhr zu unserer letzten öffentlichen Pilzlehrwanderung in Richtung Sternberg. Unser Zielwald, das Stegenholz, ein überwiegend mit Eichen und Buchen bestandenes Laubwaldgebiet auf gehaltvolleren Böden, hielt noch einiges an Frischpilzen für uns parat. Vor allem Holzbesiedler wie Stockschwämmchen und Hallimasch füllten die Körbe. Auch konnten wir hier einen neuen Fundort des recht seltenen Ästigen Stachelbartes feststellen. – Das Wetter war goldig, wie es schöner im November kaum sein kann – Sonne pur und es wehte kaum ein Lüftchen, das machte die kühlen Temperaturen durchaus erträglich. Siehe auch unter „Sonnige Stegenholz – Wanderung“.

Teils kapitale Hallimasch füllten heute die Körbe - da kam Freude auf! 12.11.2011 im Stegenholz bei Sternberg.

Teils kapitale Hallimasch füllten heute die Körbe der Pilzfreunde – da kam Freude auf! 12.11.2011 im Stegenholz bei Sternberg.

Sonntag, 13. November Nach frostig kalter Nacht schien heute wieder verbreitet die Sonne und es wurde tagsüber etwas milder. Allerdings hielt sich Raureif und Bodenfrost an geschützten Stellen, so wie in lichten, sandigen Wäldern, den ganzen Tag. In so einem Gebiet, nähmlich in den Kobander Tannen, waren Irena, Jonas und ich am Nachmittag unterwegs, um noch Bastelmaterial für unsere Adventsgestecke zu besorgen. Bei der Gelegenheit schauten wir kurz an einer sehr pilzreichen, stark eutrophierten Stelle mit dicker Rohhumuslage vorbei. Hier gibt es einen besonders üppigen und Individuen reichen Hexenring mit Graukappen, die immer sehr spät kommen und bis letzte Woche noch nicht erschienen waren. Aber dafür sah es heute richtig toll aus! Hunderte, ganz frische und knackig – feste Pilze standen hier dicht an dicht und wie gemalt. Ich bin sonst nicht unbedingt ein Graukappen – Fan, aber diese hier, zum optimalen Zeitpunkt erwischt, kann man einfach nicht stehen lassen. Schade, dass sie so streng im Aroma sind. Wir trocknen sie wieder und machen Pilzpulver zum Würzen von Suppen und Soßen daraus. Außerdem gab es u. a. noch Frostschnecklinge, einige Büschel beste Graublättrige Schwefelköpfe in Top – Qualität, aber auch einzelne Maronen und Pfifferlinge waren noch im Angebot. Es dürften wohl die letzten der Saison gewesen sein!

Inzwischen hat sich schon ein kleiner Nebenring von Graukappen gebildet, den Jonas hier aberntet. 13.11.2011.

Inzwischen hat sich schon ein kleiner Nebenring von Graukappen gebildet, den Jonas hier aberntet. 13.11.2011.

Montag, 14. November – Heute habe ich unsere großen Ausstellungs- und Moosflächenflächen abgebaut. Eine, von vormals dreien, bleibt aber erhalten und hier sind auch in den Wintermonaten echte Pilze zu sehen. Zumeist pflegeleichte Holzpilze wie Porlinge und Schichtpilze oder aber auch Bauchpilze wie Boviste oder Erdsterne. Natürlich kommen auch hin und wieder einige Frischpilze des Winters hinzu. Zu sehen sind dann im Schnitt ca. 50 Arten. – In der vergangenen, wieder frostig kalten Nacht, hatte sich dichtester Nebel gebildet und auch am Tage blieb es trübe. Es ist jetzt schon richtig ungemütlich geworden, zumindest, wenn die Sonne es nicht mehr schafft, die dichten Nebel- und Hochnebelschwaden aufzulösen.

Nach dem das Ernten von Graukappen vergleichsweise gesittet abging, sind beim Ernten dieser Advents - Deko schon rabiatere Methoden angebracht. Jonas kann es gar nicht mehr erwarten, diese schönen Rotrandigen Baumschwämme vom alten Fichtstubben abzuhauen. Aber ganz so schlimm wie es hier aussieht war es dann doch nicht. Einmal kräftig mit Armen und Händen dran gerüttelt, schon sind sie ab. Bei Zunderschwämmen ist allerdings oftmals eine Axt angebracht. 13.11.2011.

Nach dem das Sammeln von Graukappen vergleichsweise gesittet abging, sind beim Ernten dieser Advents – Deko schon brachialen Methoden angebracht. Jonas kann es gar nicht mehr erwarten, diese schönen Rotrandigen Baumschwämme vom alten Fichtenstubben abzuhauen. Aber ganz so schlimm, wie es hier aussieht, war es dann doch nicht. Einmal kräftig mit Armen und Händen dran gerüttelt, schon sind sie ab. Bei Zunderschwämmen ist allerdings oftmals eine Axt angebracht. 13.11.2011.

Dienstag, 15. November – Beim Wetter herrschte heute novembertypisches Einheitsgrau, trotz Schönwetterhoch. Diese, seit Wochen anhaltenden, stabilen Hochdrucklagen, sorgen für Langeweile. Es könnte durchaus mal wieder zu etwas mehr Bewegung in der Wetterküche kommen, denn wir haben zur Zeit sogar eine Inversionswetterlage, das heißt, warme Luft in der Höhe und Kaltluft am Boden. Es kommt kaum zum Luftaustausch. Das bedeutet, zumindest in den Ballungsgebieten, zunehmende Schadstoffbelastung in der Luft. In der nächsten Woche sollen aber schwache Tiefausläufer bis nach Mitteleuropa vordringen können. Dann kann es auch etwas Regen geben. Allerdings scheint der kontinentale Hochdruckeinfluss, laut Mittelfristprognose, damit noch nicht gebrochen zu sein. In der dritten Monatsdekade soll er sich wieder verstärken können. Diese stabile Blockadesituation des hohen Luftdrucks, vor allem über dem nördlichen und östlichen Europa, begünstigt die Möglichkeit eines strengen Winters, denn es kann immer mehr auskühlen. Ja kälter die Luft, um so schwieriger wird es für die Tiefdruckgebiete mit milderen Luftmassen, dagegen an zu kommen. Es sei denn, über dem Atlantik brauen sich mächtige Winterstürme zusammen, die dann mit viel Energie und ihren Starkwindfeldern sowie kräftigen Niederschlagsgebieten nach Mitteleuropa hinein ziehen können.

Diese beiden Maronen - Röhrlinge (Xerocomus badius) wieden zusammen 250g und sind somit alleine schon eine kleine Pilzmahlzeit. Sie landeten aber nicht in der Pfanne, sondern bereichern unsere Pilzausstellung. Standortfoto am 13.11.2011 in den Kobander Tannen.

Diese beiden Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) – Mutter und Kind –  wiegen zusammen 250g und sind somit schon eine kleine Pilzmahlzeit. Sie landeten aber nicht in der Pfanne, sondern bereichern unsere Pilzausstellung. Standortfoto am 13.11.2011 in den Kobander Tannen.

Mittwoch, 16. November – Heute wäre eigentlich wieder Exkursionstag, ich war allerdings nicht im Wald, da ich im „Steinpilz“ alle Hände voll zu tun habe. Die Adventszeit steht bevor und ich bin dabei, unsere Schaufenster leer zu räumen, zu putzen und weihnachtlich aus zu dekorieren. Die ersten Aventsgestecke sind gebastelt und ab morgen gelangen schon einige zur Auslage. – Beim Wetter gibt´s nicht viel neues. Fast den ganzen Tag eine graue Wolkendecke, die sich erst zum Sonnenuntergang auflöste und den blauen Himmel freigab. Dafür wird es in der kommenden Nacht mit den Temperaturen wieder ordentlich in den Keller gehen. Frost und Raureif sind vorprogrammiert. Das stört mich aber wenig, da für uns die Frischpilzsaison im wesentlichen abgeschlossen ist. Am Sonntag geht es allerdings nochmals auf Pilzsuche, es steht die letzte Vereinsexkursion des Jahres auf dem Programm.

Die frostigen Nächte werden aber jetzt das Wachstum der wintertypischen Austern - Seitlinge und Samtfuß - Winterrüblinge anregen. Diesen schönen Austern - Seitlingsfund tätigte und fotografierte Andreas Okrent vor wenigen Tagen.

Die frostigen Nächte werden aber jetzt das Wachstum der wintertypischen Austern – Seitlinge und Samtfuß – Winterrüblinge anregen. Diesen schönen Austern – Seitlings – Fund tätigte und fotografierte Andreas Okrent vor wenigen Tagen.

Donnerstag, 17. November – Ich habe heute Vorjahresgestecke aus dem Keller geholt, wenn nötig ausgebessert, und wieder mit Kerzen bestückt. Die erste Auswahl ist ins Schaufenster gelangt und ich hoffe, sie werden auch den Geschmack der Leute treffen. Unterdessen waren Irena und Jonas in Keez sehr fleißig und brachten mir am Abend eine ganze Menge frisch gebastelter Adventsgestecke, die ab morgen in unserem zweiten Schaufenster, b. z. w. im Steinpilz – Laden selbst ausgestellt werden. Siehe auch unter „Adventsgestecke 2011“. – Beim Wetter immer wieder das gleiche Spiel. Heute morgen war es leicht frostig und nebelig. Sehr frisch und hochnebelartig bewölkt ging es auch den ganzen Tag zu, eigentlich klassisches Novemberwetter. Klassisch für den November ist aber nicht die extreme Trockenheit. Bis auf ein wenig Nieselregen, wird es wohl auch bis Ende des Monats so bleiben. Das dürfte Rekordverdächtig sein!

Und an dieser Stelle ein weiters Foto von Andreas Okrent aus Graal Müritz. Diese sehr seltenen Kiefernwald - Habichtspilze (Sarcodon imbricatum) fotografierte er vor wenigen Tagen in seiner Region. Habichtspilze sind essbar, sollten aber auf grung ihrer Seltenheit unbedingt geschont werden.

Und an dieser Stelle ein weiteres Foto von Andreas Okrent aus Graal Müritz. Diese sehr seltenen Kiefernwald – Habichtspilze (Sarcodon imbricatum) fotografierte er vor wenigen Tagen in seiner Region. Habichtspilze sind essbar, sollten aber auf Grund ihrer Seltenheit unbedingt geschont werden.

Freitag, 18. November – Heute fielen aus dem Novembergrau am Vormittag tatsächlich einige Regentropfen. Wie ungewöhnlich in diesem Herbst! Und das ausgerechnet als ich mich auf meinen Kleinkraftroller setzte, um noch etwas Bastelmaterial einzukaufen. Hätten wir im Frühling oder Sommer eine derartige Trockenheit, wäre schon vieles verdorrt und Pilze würden auch kaum wachsen. Im Spätherbst ist das aber anders. Die meisten Pflanzen sind schon in Winterruhe und brauchen kaum noch Feuchtigkeit. Die Pilze des späteren Herbstes aber wohl. Diese bekommen sie durch reichlich nächtlichen Tau und der hohen Luftfeuchtigkeit, die sich oft durch trübes Nebelwetter manifestiert. Dadurch gab und gibt es trotz der Trockenheit noch einiges an Pilzen. Hätten wir in den letzten Wochen allerdings, wie es im Herbst sonst auch üblich ist, reichlich Regen, wäre das Pilzaufkommen natürlich noch deutlich besser gewesen.

Nicht so richtig in gange kamen wahrscheinlich aus Feuchtigkeitsmangel die ungenießbaren Gemeinen Rettichfälblinge (Hebeloma crustuliniforme). Im Regenreichen Herbst sprießen sie sonst besonders im Oktober in großen Mengen und können den Pilzkartierer mitunter richtig nerven.

Nicht so richtig in Gange kamen wahrscheinlich aus Feuchtigkeitsmangel die ungenießbaren Gemeinen Rettich – Fälblinge (Hebeloma crustuliniforme). Im regenreichen Herbst sprießen sie besonders im Oktober in großen Mengen und können den Pilzfreund mitunter richtig nerven. Standortfoto am 05.11.2011 im Wald bei Rerik.

Sonnabend, 19. November – Weiterhin grau in graues Novemberwetter und zeitweise, so wie jetzt am Abend, auch dichter Nebel. Es ist aber seit gestern, zumindest vorübergehend, etwas milder geworden. Nachtfrost erwarten wir in der kommenden Nacht nicht. Auch morgen soll bei uns wohl recht milde Luft wetterbestimmend sein, bevor die nächsten Tage dann wieder etwas kühler ausfallen dürften und auch Nachtfrost könnte wieder ein Thema werden. Das Wetter kommt uns deshalb für morgen durchaus entgegen. Zu unserer letzten Vereinsexkursion der Pilzfreunde dürfte es von den Temperaturen her recht erträglich sein. Es geht in den Wald bei Moorbrink, nahe unserer Landeshautstadt Schwerin. Treff ist um 09.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus in Wismar. Wer aus dem Schweriner Umland daran teilnehmen möchte, sollte sich gegen 09.30 Uhr auf dem Parkplatz an der Kirche in Kirschstück einfinden.

Besonders an altem Buchebholz kann man um diese Zeit noch einen weiteren Stachelbart finden, den Dornigen Stachelseitling (Creolophus cirrhatus). Diese Foto schickte mir Andreas Okrent vor einigen Tagen. Er wuchs sogar mit dem Ästigen Stachelbart an einem Stamm. Kein Speisepilz.

Besonders an altem Buchenholz kann man um diese Zeit einen weiteren Stachelbart finden, den Dornigen Stachelseitling (Creolophus cirrhatus). Dieses Foto schickte mir Andreas Okrent vor einigen Tagen. Er wuchs sogar mit dem Ästigen Stachelbart an einem Stamm. Kein Speisepilz.

Totensonntag, 20. November – Bei dichtestem Nebel starteten wir heute morgen, pünktlich kurz nach 09.00 Uhr, vom Parkplatz gegenüber dem Wismarer Zeughaus, zu unserer Jahresabschlussexkursion durch den Wald bei Moorbrink, übrigens als FFH – Gebiet ausgewiesen. Wir finden hier auf gehaltvolleren Böden kleinere Laub- und Nadelwaldgebiete im Wechsel vor. Das Pilzaufkommen, vor allem die Vielfalt der Arten, war für Ende November beachtlich. Und das trotz des Mangels an Regen und einiger frostiger Nächte. Selbst die Körbe der Speisepilzsammler füllten sich teilweise noch ganz gut. Graukappen, Fuchsige Rötel – Trichterlinge, Violette- und Fleischbraune Rötel – Ritterlinge, Hallimasch, Stockschwämmchen, Graublättrige Schwefelköpfe, Safran Schirmpilze und Derbe Rotfüßchen zählten zu den beliebtesten Sammelobjekten der „Kochtopfmykologen“. Vom Wetter her war es, trotz morgentlichem, dichten Nebels, noch recht angenehm und es schaute sogar die Sonne zwischen Wolken und Nebel hervor. Sie auch unter „Unterwegs im FFH – Gebiet“.

Das lohnt sich aber! In einem kleinen Fichtenareal wuchsen etliche Büschel des Dunklen Hallimasch. Er hat dieser Tage offensichtlich den zweiten Wachstumsschub in dieser Saison bekommen. Guten Appetit! 20.11.2011 im Wald bei Moorbrink.

Das lohnt sich aber! In einem kleinen Fichtenareal wuchsen etliche Büschel des Dunklen Hallimasch. Er hat dieser Tage offensichtlich den zweiten Wachstumsschub dieser Saison bekommen. Guten Appetit! 20.11.2011 im Wald bei Moorbrink.

Montag, 21. November – Nach dem sich eingangs der vergangenen Nacht der Nebel wieder extrem verdichtete, sickerte im weitern Nachtverlauf trocknere und kältere Festlandsluft ein und es wurde gegen Morgen auch frostig kalt. Selbst die Straßen waren ganz schön glatt geworden, da der starke Nebel reichlich Feuchtigkeit hinterließ. Dafür strahlte heute die Sonne vom nahezu wolken- und nebelfreien Himmel den ganzen Tag. Ein etwas frischer, aber wunderschöner Novembertag! Mit dem stabilen und lang anhaltendem Hochdruckwetter soll es aber in der zweiten Wochenhälfte vorbei sein. Ein kräftiges Sturmtief über dem Atlantik soll erste Regenfronten nach Deutschland schicken und es könnte besonders bei uns an der Küste auch stürmisch werden.

Die Hohe Röhrenkeule (Macrotyphula fistulosa) ist eine etwas bizarre und elegante Spätherbstart der Laubwälder. Standortfoto am 20.11.2011 im Wald bei Moorbrink.

Die Hohe Röhrenkeule (Macrotyphula fistulosa) ist eine etwas bizarre und elegante Spätherbstart unserer Laubwälder. Standortfoto am 20.11.2011 im Wald bei Moorbrink.

Dienstag, 22. November – Nachdem wir gestern einen strahlend schönen Sonnentag erleben durften, hat sich heute wieder das schon gewohnte Einheitsgrau durchgesetzt. In Bezug auf Pilzberatungen ist es in dieser späten Zeit schon sehr ruhig geworden. Obwohl es in diesem Jahr, im Vergleich zum voran gegangenen, ohnehin sehr bescheiden war, mit deutlich weniger Ratsuchenden. Heute waren aber wieder zwei Pilzberatungen fällig. Zum einen wurden mir Halskrausen – Erdstern, Violette Lacktrichterling, Derbes Rotfüßchen und Zitronen Täubling vorgelegt, zum anderen ungenießbare Geflecktblättrige Flämmlinge, die in Nadelwäldern an Holzresten derzeit zahlreich wachsen.

Seltener kann man den Gemeinen Flämmling (Gymnopilus penetrans), wie er auch genannt wird, auch im Laubwald finden. Alle Flämmlinge sind ungenießbar, da sie in der Regel sehr bitter schmecken.

Seltener kann man den Gemeinen Flämmling (Gymnopilus penetrans), wie er auch genannt wird, im Laubwald finden. Alle Flämmlinge sind ungenießbar, da sie in der Regel sehr bitter schmecken. Standortfoto am 09.11.2011 im Buchenwald bei Sellin.

Mittwoch, 23. November – Gestern Abend und heute morgen haben wir weitere Adventsgestecke gebastelt. Gerade im richtigen Rhythmus für unsere Schaufensterpräsentation. Während ich Restarbeiten, wie z. B. jeweils passende Kerzen nach meinem Geschmack aussuchte und die einzelnen Gestecke fotografierte, gingen in dem Maße gleich wieder welche aus dem Schaufenster weg, so dass ich die Lücken gleich schließen konnte. – Beim Wetter gab es heute nichts neues. Morgens dichter Nebel und tagsüber grau in grau.

Herbstliche Pilzwanderung mit Schülern

Pilzwanderung zum Ferienbeginn

Am Freitag, dem 14. Oktober 2011, war der letzte Schultag vor den Herbstferien. Dazu stand für einige Schüler der Grundschule Neuburg heute eine Pilzwanderung mit dem Pilzberater aus Wismar auf dem Stundenplan. Dieser Wandertag zum Thema Pilze ist im Herbst schon eine kleine Tradition an der Neuburger Schule geworden. Als ich heute morgen kurz nach 08.00 Uhr hier eintraf, saßen alle schon in den Startlöchern und mit Eimern und Körbchen bewaffnet, konnten sie es kaum abwarten, in den Wald zu kommen. Nach einer kleinen Einführung meinerseits, ging es so gleich zu Fuß in den ortsnahen Wald, dem Forst Farpen. Auch im Vorfeld wurden die Kinder schon von der Klassenlehrerin auf dieses Ereignis vorbereitet und der Klassenraum entsprechend pilzlich ausgestaltet.

Hut, Lamellen, Manschette, Stiel, Knolle und Myzel sind die wichtigsten Kennzeichen der Knollenblätterpilze.

Hut, Lamellen, Manschette, Stiel, Knolle und Myzel sind die wichtigsten Kennzeichen der Knollenblätterpilze.

Nach reifkalter Nacht strahlte sie Sonne von einem tiefblauen Himmel und mit etwa 30 Schülern, Lehrern und einigen Eltern starteten wir nach einem ersten Fototermin in den herbstlichen Wald.

Nach reifkalter Nacht strahlte die Sonne von einem tiefblauen Himmel. Mit etwa 30 Schülern, Lehrern und einigen Eltern starteten wir nach einem ersten Fototermin in den herbstlichen Wald.

Es dauerte nicht lange und die ersten Pilze wurden mit großer begeisterung gefunden. Leider sind die Grünblättrigen Schwefelköpfe giftig!

Es dauerte nicht lange und die ersten Pilze wurden unter großer Begeisterung gefunden. Leider sind diese Grünblättrigen Schwefelköpfe giftig!

Dafür darf man aber erstaunlicherweise diese knallroten Heringstäublinge essen. Sie wurden für Fliegenpilze gehalten!

Dafür darf man aber erstaunlicherweise diese knallroten Heringstäublinge essen. Sie wurden für Fliegenpilze gehalten!

Die nächste Überaschung folgte sogleich. Es sind Halskrausen Erdsterne, sie gehören zu den Bauchpilzen.

Die nächste Überraschung folgte sogleich. Es sind Halskrausen Erdsterne, sie gehören zu den Bauchpilzen und können nicht gegessen werden.

Ich habe nicht damit gerechnet, aber er wurde doch mehrfach gefunden. Der wichtigste Pilz einer Lehrwanderung und jeder Pilzausstellung - der gefährlichste aller Giftpilze, der Grüne Knollenblätterpilz!

Ich habe nicht damit gerechnet, aber er wurde doch mehrfach gefunden. Der wichtigste Pilz einer jeden Lehrwanderung und auch jeder Pilzausstellung – der tödlich giftige Grüne Knollenblätterpilz! Anfassen erlaubt, reinbeißen verboten!

Ungleich häufiger sein gelblicher Bruder, der Gelbe Knollenblätterpilz. Auch hier ist natürlich anfassen erlaubt, reinbeißen nicht empfehghlenswert, da nicht schmackhaft und roh sogar leicht giftig!

Ungleich häufiger sein gelblicher Bruder, der Gelbe Knollenblätterpilz. Auch hier ist natürlich anfassen erlaubt, reinbeißen aber nicht empfehlenswert, da nicht schmackhaft und roh sogar leicht giftig!

Ein toller Fund, aber bitte auch hier nicht reinbeißen. Es sind Graukappen, die roh giftig sind und auch abgekocht nicht immer bekömmlich sind. Aber darum ging es heute gar nicht so sehr, wichtig war, das es Pilze in Hülle und Fülle gab und immer wieder etwas neues zu Entdecken gab.

Ein toller Fund, aber bitte auch hier nicht reinbeißen! Es sind Graukappen, die roh giftig sind und auch abgekocht nicht immer bekömmlich sein müssen. Aber darum ging es heute gar nicht so sehr, wichtig war, das es Pilze in Hülle und Fülle gab und immer wieder etwas neues zu entdecken war. Das macht einfach Spaß.

Zum Beispiel diese schönen Gemeinen Violettporlinge, die häufig an der Rinde von Nadelbäumen wachsen.

Zum Beispiel diese schönen Gemeinen Violettporlinge, die häufig an der Rinde von Nadelbäumen wachsen.

Und nun ist hier am Waldrand Pause und Aufwärmen in der Sonne angesagt

Und nun ist hier am Waldrand Pause und Aufwärmen in der Sonne angesagt

Und hier war dicke Luft angesagt, in der warmen Herbstsonne "duftet" die Stinkmorchel besonders stark. Hier sorgten schon die Fliegen für die Sporenverbreitung.

Hier war in der warmen Herbstsonne dicke Luft angesagt, denn dann duftet die Stinkmorchel nämlich besonders stark. Die Fliegen haben hier aber schon für die Sporenverbreitung gesorgt.

Welch ein Glückspilz - der einzige Fliegenpilz der heutigen Wanderung!

Welch ein Glückspilz – der einzige Fliegenpilz der heutigen Wanderung! Da kommt Freude auf, reinbeißen aber nicht erlaubt!

Nun geht es aber los - Hallimasch in dichten Büschlen und bester Speisequalität. Die Stiele sind zäh und werden abgeschnitten, dann säubern, waschen, kutz blanchieren und gut mit Zwiebeln durchschmoren und Würzen. Fertig ist ein herzhaftes Pilzgericht.

Nun geht es aber los!  Hallimasch in dichten Büscheln und bester Speisequalität. Die Stiele sind zäh und werden abgeschnitten, dann säubern, waschen, kurz blanchieren und mit Zwiebeln gut durchschmoren sowie Würzen. Fertig ist ein herzhaftes Pilzgericht. Aber Vorsicht, roh ist der Hallimasch giftig!

Nach der Wanderung ließen Kraft und Konzentration allmählch nach und nach unserem Gruppenfoto ging es nochmals in die Schule.

Nach der Wanderung ließen Kraft und Konzentration allmählich nach. Schnell noch ein Erinnerungsfoto und danach nochmals kurz in die Schule. 14. Oktober 2011.

Im Klassenraum wurden dann alle Pilze ausgebreitet und ich mußte mit meinen kritischen Blicken doch noch allerhand ungemach aus dem Sammelsurium fischen.

Ich wünsche allen Schülern und Lehrern eine schöne, erholsame und erlebnisreiche Ferienwoche. Vielleicht geht es ja nochmals in die Pilze! Mit dem gelernten dürfte wohl kaum noch etwas schief gehen. Ansonsten steht der Pilzberater mit Rat und Tat zur Seite!

Wetter und Pilzwachstum in Nordwestmecklenburg

Wetter und Pilze im Oktober 2011/2

Eine Augenweide sind jetzt besonders an Buchenholz diese Hochthronenden Schüppling (Pholiota aurivella)

Eine Augenweide sind jetzt besonders an Buchenholz diese Hochthronenden Schüpplinge (Pholiota aurivella). Die Schüppchen auf dem Hut sind in eine dicke Schleimschicht eingebettet und können bei Regenfällen zusammen mit dem Schleim abtropfen. Kein Speisepilz. Standortfoto am 12.10.2011 im ehemaligen großherzoglichen Forst Moidentin.

Mittwoch, 12. Oktober – An meinem heutigen Exkursionstag setzte ich mich in den Zug und fuhr in den ehemals Großherzoglichen Forst Moidentin. Zwei Stunden hatte ich hier Zeit um mich nach Ausstellungspilzen umzuschauen. Auf den überwiegend etwas sandigen Böden mit Buchen und Fichten war leider nicht all zu viel los. Hier und da Graukappen, Fuchsige Rötel – Trichterlinge, Grünblättrige-, aber auch vorzüglich schmeckende Graublättrige Schwefelköpfe, einige Braune Filzröhrlinge sowie dies und jenes was unsere Frischpilzausstellung bereichern wird. Auch eine Stelle mit überständigem Hallimasch sei noch erwähnt. Hallimasch wird jetzt auch immer öfter zur Pilzberatung gebracht. Wer also gute Plätze dieses sehr schmackhaften Herbstpilzes kennt, sollte sie nahezu täglich kontrollieren, denn Hallimasch wächst sehr schnell! Kommt man zu spät, findet man meist nur noch, so wie heute, alte Exemplare vor. Das Wetter war dazu sehr freundlich mit viel Sonne und für Mitte Oktober auch ganz moderaten Temperaturen. Zum Abend zogen dann noch einige schwache Schauer mit wunderschönem Regenbogen durch.

Oft wird der minderwertige Sparrige Schüppling (Pholiota squarosa) für den Hallimasch gehalten. Dieser Pilz ist im Gegensatz zum Hallimasch ein Braunsporen und seine viel gröberen Schuppen an Hut und Stiel stehen sparrig ab. Standortfoto am 12. Oktober 2011 im ehemals großherzoglichen Forst Moidentin.

Oft wird der minderwertige Sparrige Schüppling (Pholiota squarrosa) für den Hallimasch gehalten. Dieser Pilz ist im Gegensatz zum Hallimasch ein Braunsporen und seine viel gröberen Schuppen an Hut und Stiel stehen sparrig ab. Standortfoto am 12. Oktober 2011 im ehemals großherzoglichen Forst Moidentin.

Donnerstag, 13. Oktober – Goldenes Oktoberwetter hat sich eingestellt und wird sich wohl auch übers Wochenende halten. In dieser klaren und kühlen Luft ist die nächtliche Ausstrahlung aber schon recht beachtlich und zumindest am Boden ist mit Frost zu rechnen. Hatte die spätsommerliche Wärme Anfang des Monats das Pilzwachstum einiger wärmeliebender Arten nochmals angeregt, so werden die tiefen Nachttemperaturen jetzt endgültig die letzten Spätherbstarten, allen voran Frost – Schnecklinge, aus der Reserve locken. Mitte Oktober vollzieht sich in der Regel der Übergang vom Herbst – zum Spätherbstaspekt. Streuzersetzer und Holzbewohner gewinnen zunehmend  die Oberhand. Momentan sind die Buchenwälder vielfach noch grün, dass könnte sich in den nächsten Tagen schlagartig ändern. Graukappe und Co. warten schon darauf, ihre Sporen auf die frische Laubstreu fallen zu lassen. Trotz Erneuerung unsere Frischpilzausstellung blieb es heute bei 152 Arten. Erstmals zu sehen in diesem Jahr: Rötelblättriger Mürbling und Hochthronender Schüppling.

In unseren guten, gehaltvollen Buchenwäldern war in den letzten Monaten kaum etwas zu finden. Jetzt ist hier zunehmend Leben eingekehrt, so brachte mir heute eine nette Dame diese wunderschönen Schönfuß - Röhrlinge (Boletus calopus) für unsere Ausstellung

In einigen Buchenwäldern, war in den letzten Monaten kaum etwas los. Jetzt ist hier zunehmend Leben eingekehrt. So brachte mir heute eine nette Dame diese farbenfrohen Schönfuß – Röhrlinge (Boletus calopus) für unsere Ausstellung. Es sind Sommerpilze, die durch die warmen Tage Anfang Oktober jetzt nochmals zum Wachstum angeregt wurden. Die Art ist ungenießbar, aber die Pilzsammlerin war trotzdem sehr zufrieden, denn sie hatte auch schöne Steinpilze gefunden. 13.10.2011.

Freitag, 14. Oktober – Heute morgen hatte ich um 08.00 Uhr einen Termin mit Schülern der Grundschule in Neuburg. Es ist inzwischen schon eine kleine Tradition geworden, zum Beginn der Herbstferien mit dem Pilzberater in den nahen Wald zu gehen und unter fachkundiger Führung den Kindern die geheimnisvolle Welt der Pilze etwas näher zu bringen. Ziel ist es in erster Linie, Vorurteile den Pilzen gegenüber auszuräumen und die Bedeutung der Pilze im Haushalt der Natur den Kindern bewusst zu machen (siehe auch unter „Mit Schülern in die Pilze“). Das Pilzaufkommen war hier im Forst Farpen ziemlich hoch, so dass die Kinder immer wieder etwas zu entdecken hatten. Täublinge, Milchlinge, Graukappen, Schwefelköpfe, Helmlinge, Ritterlinge, Wulstlinge und Schirmpilze waren allgegenwertig. Aber auch eigenartige Erdsterne, Stinkmorcheln und Korallenpilze erregten die Aufmerksamkeit der Schüler. Auch der gefährliche Grüne Knollenblätterpilz konnte in allen Entwicklungsstadien den Kindern, Lehrern und einigen Eltern in allen Details näher gebracht werden. Am morgen war es sehr frisch mit etwas Raureif und tagsüber in klarer und trockener Luft zwar recht kühl, aber bei Windstille trotzdem recht angenehm.

Das kühle Wetter wird dem Graublättrigen Schefelkpf (Hypholoma capmoides) sehr gefallen. Dieser erstklassige Speisepilz kommt jetzt zunehmend an Nadelholzstubben zum Vorschein. Standortfoto am 12.10.2011 im ehemaligen großherzoglichen Forst Moidentin.

Das kühle Wetter wird dem Graublättrigen Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) sehr gefallen. Dieser erstklassige Speisepilz kommt jetzt zunehmend an Nadelholzstubben zum Vorschein. Standortfoto am 12.10.2011 im ehemaligen großherzoglichen Forst Moidentin.

Sonnabend, 15. Oktober – Bei traumhaft schönem Herbstwetter stand heute wieder eine öffentliche Pilzlehrwanderung auf dem Programm. Es ging in die ausgedehnten Wälder zwischen Jülchendorf und Demen. Mit insgesamt 28 Teilnehmern war es heute die bestbesuchte Wanderung in diesem Jahr bisher. Von Sommer-, Herbst-, bis Spätherbstarten war vieles vertreten. Am meisten wurden Hallimasch gefunden, die aber oftmals schon überständig waren, sowie immer noch reichlich Pfifferlinge (siehe auch unter („Goldene Oktoberwanderung“). Bis Montag soll das goldene Oktoberwetter mit kalten Nächten und sonnigen, milden Tagen noch anhalten. Am Dienstag kann dann von Nordwesten her eine Kaltfront mit Wind und Regen eintreffen. Sie leitet einen sehr kühlen und ungemütlichen Witterungsabschnitt mit Regen- und Graupelschauern ein.

Auch schöne Pfifferlinge wurden heute immer wieder gefunden. Die Bestände werden aber in den nächsten Wochen immer mehr zurück gehen, da sie in diesem Jahr schon viel für die Eroberung neuer Lebensräume getan haben. 15. Oktober 2011.

Auch schöne Pfifferlinge wurden heute immer wieder gefunden. Die Bestände werden aber in den nächsten Wochen immer mehr zurück gehen, da sie in diesem Jahr schon viel für die Eroberung neuer Lebensräume getan haben und die Jahreszeit ohnehin schon fortgeschritten ist. 15. Oktober 2011.

Sonntag, 16. Oktober Strahlender Sonnenschein und nachmittags auch recht angenehme Temperaturen bei teilweise etwas auflebendem Wind kennzeichneten diesen goldenen Oktobersonntag. Wobei es eigentlich noch gar nicht so richtig golden in den Wäldern aussieht. Die Bäume sind noch vielfach grün, so dass eher noch ein spätsommerlicher Eindruck entsteht, wenn man nicht wüsste, dass es schon Mitte Oktober ist. Und damit beginnt beim Pilzwachstum der Spätherbst. Die letzten Sommerarten werden jetzt abklingen und auch die Röhrlings – Fans können wohl nicht mehr viel erwarten, obwohl besonders einige Maronen, Butterpilze, Steinpilze und Derbe Rotfüßchen noch lange wachsen können. Es wird aber voraussichtlich keine größeren Mengen mehr von ihnen geben, obwohl in den Parkanlagen stellenweise wieder verstärkt Mehlpilze auftauchen! Sollten Steinpilze in kürze doch noch mal etwas zulegen? Doll war es in diesem Jahr mit ihnen bisher ja nicht.

Montag, 17. Oktober – Heute war es nochmals recht schön und morgens gab es wieder etwas Raureif. Die Wetterlage ändert sich aber nun. Schon am Nachmittag wurde es etwas wolkiger. Der stürmische „Klaus“ übernimmt in den nächsten Tagen die Regie. Seine Kaltfront wird uns morgen von Nordwest nach Südost überqueren und für viel Wind und Regen sorgen. Auch an den folgenden Tagen wird es windig mit einzelnen Schauern bleiben. Dazu wird kalte Meeresluft wetterbestimmend, allerdings nimmt die Nachtfrostgefahr vorübergehend ab. Eine feuchtmilde Südwestströmung ist leider nicht in Sicht und in der nächsten Woche könnte sich wieder ein kräftiges Hochdruckgebiet mit kontinentaler Festlandsluft durchsetzen. Das bedeutet in den Nächten wieder zunehmende Frostgefahr. Ich habe, wie immer montags, so auch heute, unsere Frischpilzausstellung neu Aufgebaut. Es liegen 127 Arten auf den Flächen. Erstmals in diesem Jahr zu sehen sind: Klapperschwamm, Bleiweißer Trichterling, Schuppiger Träuschling, Buntstieliger Helmling und Grauweißer Saftporling.

Dienstag, 18. Oktober – Um die Mittagszeit überquerte uns die erwartete Kaltfront mit böigem Wind und zeitweiligem Regen. Am späteren Nachmittag lockerte die Bewölkung auf und es blieb in frischer Meeresluft trocken. Über der Nord- und Ostsee entwickeln sich aber in der einfließenden, sehr kalten und labilen Meeresluft, kräftige Regen- und Graupelschauer, teils mit Blitz und Donner. Diese streifen zunächst nur die Küstenregionen, können morgen aber auch verstärkt im Binnenland auftreten. – Heute wurden mir in der Pilzberatung einige sehr alte, überständige Hallimasch vorgelegt. Sie wurden am Sonnabend gesammelt und sollen zu diesem Zeitpunkt noch einen guten Eindruck erweckt haben, so dass am nächsten Tag von einer männlichen Person eine Mahlzeit eingenommen wurde. Nach zweimaligem, kurzen Abkochen, wurden die Pilze verspeist und führten kurz darauf zu Unwohlsein. Die Freundin des Erkrankten kam darauf hin mit den restlichen Pilzen in die Beratung. Zu diesem Zeitpunkt ging es ihrem Freund, laut aktuellem Handy – Gespräch, schon wieder besser. Er hat momentan auch mit seelichen Belastungen aufgrund eines plötzlichen Todesfalls (Kein Pilzgenuss!) im engeren Familien- oder Bekanntenkreis zu kämpfen, so dass hier möglicherweise mehrere ungünstige Faktoren zusammentrafen. Bei den vorgelegten Pilzen war nur Hallimasch auszumachen. Sie sammeln und essen die Pilzart schon seit Jahren ohne negative Folgen. Da ich die verspeisten Pilze nicht gesehen habe, kann ich nur das vorgelegte Material begutachten und hoffen, dass tatsächlich nur Hallimasch im Spiel war und empfahl gegebenenfalls noch einen Arzt zu konsultieren. Da es sich aber offensichtlich um Kenner dieser Pilze handelt, ist davon auszugehen, dass diese roh giftigen Speisepilze eventuell schon zu alt waren oder aber nicht ausreichend genug erhitzt wurden. Zudem kann möglicherweise auch die psychische b. z. w. seelische Verfassung des Betroffenen eine Rolle spielen. Meine Empfehlung ist, bei Verdacht einer Pilzvergiftung  sofort einen Arzt verständigen und der wird sich gegebenenfalls mit der Giftnotrufzentrale oder einem Pilzberater in Verbindung setzen.

Andreas Okkrent

Andreas Okrent sandte mir heute dieses schöne Foto zu. Es handelt sich um den seltenen Igel – Stachelbart (Hericium erinaceum), den er an einem alten Eichen – Stubben kürzlich fand. Seit einiger Zeit wird die Art auch kultiviert und unter der Bezeichnung „Affenkopfpilz“ vermarktet. Jung essbar.

Mittwoch, 19. Oktober – Jonas hat seine ersten Herbstferien und seine Mama hatte heute frei. Wir beschlossen, eine gemeinsame Exkursion zu unternehmen. Zielgebiet war der Schlemminer Staatsforst. Ein gehaltvolles Waldgebiet mit Buchendominanz und Hügelketten, die zu den höchsten in Mecklenburg zählen. Für Pilzfreunde oft eine gute Adresse. Das allgemeine Pilzaufkommen war für dieses Super – Gebiet aber eher mittelmäßig. Insbesondere Stellen mit hoher Rohhumusauflage boten einiges an Pilzen, zumindest aus meiner Sicht, da ich für unsere Ausstellung praktisch alles gebrauchen kann. An ausgehagerten, für Pilzsucher eigentlich sehr attraktiv aussehenden Stellen mit flachen Moosen, war kaum etwas zu finden. Im tiefen, geschützten Humus sind das Feuchtigkeitsangebot und die Entwicklungsbedingungen zur Zeit besser und die Laubschicht schützt auch vor nächtlichen Bodenfrösten. Für Speisepilzfreunde, so wie Irena und Jonas, war es heute am sinnvollsten, sich alte Baumstümpfe anzuschauen. Manche von ihnen waren überzogen mit Stockschwämmchen, an anderen gab es ansehnliche Mengen von Hallimasch, wobei besonders der Dunkle Hallimasch, der gerne an Fichten – Stubben wächst, zu erwähnen wäre. Er war ganz frisch und in bester Qualität am kommen, während der Gemeine Hallimasch meist schon überständig und am abklingen war. Röhrlinge gab es nur wenige, wobei es aber den Anschein hat, dass das Derbe Rotfüßchen einen Wachstumsschub bekommt. Viele sehr kleine, ganz junge Exemplare. Dieses kann aber auch nur ein eng begrenztes, örtliches Phänomen sein. Fakt ist jedenfalls, dass dieses festfleische und ergiebige Rotfüßchen keinen Frost verträgt. Einmal gefroren, sind sie dahin. Anders als Maronen oder Steinpilze, die einiges vertagen können.

Auf die Spur dieses schönen und eines weiteren Steinpilzes (Boletus edulis) brachte mich ein weiß strahlender Mehlpilz. Zunächst entdeckte ich ihn, wenige Meter daneben dann zwei schöne Steinpilze. Es funktioniert zwar nicht immer, aber auffallen oft! Standortfoto am 19.10.2011 im Schlemminer Staatsforst.

Auf die Spur dieses schönen Steinpilzes (Boletus edulis) brachte mich ein weiß leuchtender Mehlpilz. Zunächst entdeckte ich ihn, wenige Meter daneben dann zwei schöne Steinpilze. Es funktioniert zwar nicht immer, aber auffallend oft! Standortfoto am 19.10.2011 im Schlemminer Staatsforst.

Donnerstag, 20.Oktober – Nach dem es heute bei viel blauem Himmel, Wind und sehr frischen Temperaturen trocken blieb, kam es entlang einer Konvergenzzone am gestrigen späten Nachmittag noch zu einzelnen, kurzen, aber örtlich kräftigen Schauern und Gewittern. Sie führten noch kältere Polarluft heran, die in den nächsten Tagen unter zunehmendem Hochdruckeinfluss zur Ruhe kommen wird. Sonnige, aber kühle, goldene Oktobertage stehen uns wieder bevor. Besonders am Wochenende wird es wohl verbreitet zu Bodenfrost, nach Süden hin auch zu Luftfrost kommen. Ungünstige Signale für Pilzfreunde, die noch einmal auf etwas mehr Röhrlinge hoffen. Zwar sieht es momentan so aus, wie wenn sich in dieser Richtung nochmals etwas tut, aber hoffentlich macht der Frost diese Ansätze nicht zunichte. Dann bleiben uns aber immer noch die klassischen Spätherbstarten, die sich von den tiefen Temperaturen wohl kaum beeindruckt zeigen dürften.

Sohn Jonas gestern beim Ernten von Dunklem Hallimasch in bester Qualität. Trotz gebrochenem Arm und Gipsverband, geht es ihm locker von der Hand. Sie werden blanchiert und für unseren nächsten Imbiss eingefroren.19.10.2011.

Sohn Jonas gestern beim Ernten von Dunklem Hallimasch in bester Qualität – hier übrigens an Buchenholz. Trotz gebrochenem Arm und Gipsverband, geht es ihm locker von der Hand. Die Pilze werden blanchiert und für unseren nächsten Imbiss eingefroren.19.10.2011.

Freitag, 21. Oktober – Heute und auch morgen komme ich nicht in den Wald, da wir in den Vorbereitungen zum nächsten, am Sonnabend beginnenden Lehrgang zum Fischereischein stecken. Außerdem ist unsere Pilzausstellung mit 147 Arten recht gut bestückt und in zwei Kühlschränken lauern noch etliche Pilze darauf, unsere Pilzschau zu bereichern. Diese kommen aber erst ab Montag zur Auslage. Erstmals in diesem Jahr sind momentan zu sehen: Lederbrauner Mürbling und Grünspan – Träuschling. Das Wetter war heute zeitweise wolkig, da uns eine Warmfront streifte. Sie führt aber am Boden kaum mildere Luft heran, so dass besonders in den nächsten zwei Nächten, bei meist klarem Himmel, mit leichtem Frost gerechnet werden muss.

Der aktuell gerade frisch wachsende Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura) ist vorwiegend an Nadelholz zu finden. Er besitzt zahlreiche, deutliche, dunkle Schüppchen, hat kurz nach dem Aufschirmen einen dicken, gezakten Ring und sein Fleisch riecht deutlich camenbertartig. Er soll der beste aller Hallimasch - Arten sein. Standortfoto am 19.10.2011 im Schlemminer Staatsforst.

Der aktuell gerade frisch wachsende Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura) ist vorwiegend an Nadelholz zu finden. Er besitzt zahlreiche, deutliche, dunkle Schüppchen auf dem Hut, zeigt kurz nach dem Aufschirmen einen dicken, wattigen, gezackten Ring am oberen Stiel und sein Fleisch riecht deutlich camenbertartig. Er soll der beste aller Hallimasch – Arten sein. Standortfoto am 19.10.2011 im Schlemminer Staatsforst.

Sonnabend, 22. Oktober – Heute herrschte sonniges und ruhiges Herbstwetter. Verantwortlich dafür ist Hochdruckgebiet „Ulla“. Es zieht langsam nach Osten ab und mit Annäherung eines Tiefruckgebietes aus Richtung Frankreich, lebt der Südostwind in den nächsten Tagen auf. Verbunden mit diesem Tief ist auch etwas Regen, der uns zur Mitte der kommenden Woche erreichen könnte. Die Nachtfrostgefahr nimmt daher auch wieder ab. Morgen steht eine Vereinsexkursion auf dem Plan. Zielgebiet ist der Staatsforst Kneese im äußersten Westen von Mecklenburg. Ich bin gespannt, was uns hier erwartet.

Diese essbaren Trompeten - Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) fanden wir am 19.10.2011 im Schlemminer Staatsfort. Sie könnten morgen auch mit dabei sein.

Diese essbaren Trompeten – Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis) fanden wir am 19.10.2011 im Schlemminer Staatsforst. Sie könnten morgen auch mit dabei sein.

Sonntag, 23. Oktober – Heute war wieder um 08.00 Uhr Treff auf dem Parkplatz gegenüber dem Wismarer Zeughaus zu einer Vereinsexkursion durch den Wald bei Kneese. Da wir hier zunächst in einem Gebiet ankamen, das unter Naturschutz steht, suchten wir uns einen benachbarten Wald aus. Überwiegend Laubwald mit hohem Buchenanteil und einigen, kleineren Fichtenbereichen. Der warme Altweibersommer von Ende September/Anfang Oktober zeigt weiterhin seine Wirkung. Für Ende Oktober ein beachtlich vielfältiges Artenspektrum. Röhrlinge gab es zwar nur wenige, wer aber eine Pilzmahlzeit mit nach hause nehmen wollte, wurde vor allem durch Hallimasch entschädigt (siehe auch unter „Vereinsexkursion bei Kneese“. Das Wetter war nach morgentlichem Raureif auf den Wiesen, den ganzen Tag sonnig – schöner geht es für Ende Oktober kaum noch.

Da macht auch unseren jüngsten das Pilzesammeln Spaß. Schöner können Hallimasch kaum noch sein! Foto am 23.10.2011 im Wald bei Kneese.

Da macht auch unseren jüngsten das Pilze Suchen Spaß. Schöner können Hallimasch wohl kaum noch sein! Foto am 23.10.2011 im Wald bei Kneese.

Montag, 24. Oktober – Unsere Pilzfreunde Helga Köster, Peter Kofahl und Hans – Jürgen Willsch sind gestern nach unserer Vereinsexkursion noch in den Haushalt Forst gefahren und waren von dem recht guten Pilzaufkommen positiv überrascht. Reichlich Hallimasch und Stockschwämmchen, Semmelstoppelpilze und einige interessante Arten wie Strubbelköpfe, Breitblättrige Rußmilchlinge und Zinnoberrote Hautköpfe für unsere Frischpilzausstellung. Das Wetter war heute ungewohnt trübe. Das lag daran, dass im Vorfeld eines Tiefdruckgebietes über Frankreich mit auffrischendem Südostwind Hochnebelfelder heran geweht wurden. Morgen soll es wieder goldiger werden. Regen ist vorerst nicht in Sicht, aber es soll wieder milder werden. Gute Aussichten für`s spätherbstliche Pilzwachstum. Auf der Ausstellung liegen heute 130 Arten, davon erstmals in diesem Jahr dabei: Shiitake, Zweifarbiger Scheidenstreifling, Gefleckter Helmling, Schwarzpunktierter Schneckling, Netzaderiger Mistpilz, Mehl – Trichterling, Zinnoberroter Hautkopf, Honiggelber Erlenschnitzling und Violetter Rötel – Ritterling.

Besonders in Fichtenforsten kann man zur Zeit mitunter auf größere Trupps dieser recht großen und auffälligen Gefleckten Rüblings (Collybia maculata) treffen. Die anfangs weißlichen Blätterpilze mit den sehr eng stehenden Lamellen bekommen mit zunehmendem Alter rotbraune Flecken. Leider schmeckt dieser schöne Pilz sehr bitter und ist somit nicht genießbar. Standortfoto am 19.10.2011 im Schlemminer Staatsforst.

Besonders in Fichtenforsten kann man zur Zeit auf größere Trupps dieser recht ansehnlichen und auffälligen Gefleckten Rüblinge (Collybia maculata) stoßen. Die anfangs weißlichen Blätterpilze mit den sehr eng stehenden Lamellen, bekommen mit zunehmendem Alter rotbraune Flecken. Leider schmeckt dieser schöne Pilz sehr bitter und ist somit nicht genießbar. Standortfoto am 19.10.2011 im Schlemminer Staatsforst.

Dienstag, 25. Oktober – Peter Kofahl war heute wieder im Stadtgebiet auf der Suche nach Ausstellungspilzen. Die Wiesen und Parkanlagen geben mittlerweile nicht mehr all zu viel her. Einiges ist aber immer noch zu finden wie z. B. Frostraslinge, Hallimasch, Beringte Flämmlinge, Kremplinge, Tintlinge u. s. w. In unseren Wäldern dürfte es aber bis in den November hinein, zumindest gebietsweise, noch recht pilzreich zugehen, denn Nachtfröste sind zunächst kein Thema mehr. Laut Mittelfristprognose der Wetterfrösche soll es in den nächsten 10 Tagen bei Höchsttemperaturen meist zwischen 10 und 15 Grad für die Jahreszeit sehr mild sein und in der nächsten Woche ist auch etwas Regen möglich.

Naturfotograf Andreas Okrent aus Grall - Müritz schickt mir heute nochmals ein aktuells Foto von seinem Igel - Stachelbart (Hericium erinaceum). Ein wirklich toller Fund und ein beeindruckender Pilz.

Naturfotograf Andreas Okrent aus Graal – Müritz schickte mir heute nochmals ein aktuelles Foto von seinem Igel – Stachelbart (Hericium erinaceum). Ein wirklich toller Fund und ein beeindruckender Pilz!

Mittwoch, 26. Oktober. Heute war wieder Exkursionstag. Zunächst war ich kurz im Raum Schönlage unterwegs. Ich besuchte den Standort, an dem im letzten Herbst Unmengen von Goldfarbenen Glimmerschüpplingen wuchsen – heute kein einziger! Auch sonst sind hier die leichten, sandigen Böden schon wieder recht trocken. Ich fuhr anschließend in den Haushalt Forst mit gehaltvolleren Böden. Hier war im Buchenwald etwas mehr los, für Röhrlingsfreunde aber auch keine gute Adresse. Nur wenige, qualitativ aber sehr schöne Derbe Rotfüßchen und zwei Flockenstielige Hexen – Röhrlinge. Ansonsten immer wieder Täublinge, einige Milchlinge, Ritterlinge, Sparrige Schüpplinge und etwas Hallimasch. Da die Pilze in den vergangenen, recht kühlen Tagen, ziemlich langsam wuchsen, hatten kleine Nacktschnecken genug Gelegenheit, nahezu jeden Pilz anzufressen, insbesondere die zahlreichen Täublinge.

Seit Jahren Standortstreu ist bei Schönlage auf dicken Humuspaketen der Blaustielige Kahlkopf (Psilocybe cyanescens). Er gehört zu einer Gattung von weltweit ca. 150 Arten, von denen etwa die Hälfte den Giftstoff Psilocybin enthalten, eine psychotrope Substanz, die ähnlich wie LSD wirkt und Halluzinationen auslöst. Besonders die Arten mit bläulichen oder grünlichen Farbtönen sollen diesen Stoff in erhöhten Konzentrationen besitzen, also auch die hier abgebildete Kahlkopf - Art. Standortfoto am 26.10.2011 bei Schönlage.

Seit Jahren Standortstreu ist bei Schönlage, auf dicken Humuspaketen, der Blaustielige Kahlkopf (Psilocybe cyanescens). Er gehört zu einer Gattung von weltweit ca. 150 Arten, von denen etwa die Hälfte den Wirkstoff Psilocybin enthalten, eine psychotrope Substanz, die ähnlich wie LSD wirkt und Halluzinationen auslösen kann. Besonders die Arten mit bläulichen oder grünlichen Farbtönen sollen diesen Stoff in erhöhten Konzentrationen besitzen. Standortfoto am 26.10.2011 bei Schönlage.

Donnerstag, 27. Oktober – Heute hielten sich in unserer Region recht zäh Nebel- und Hochnebelfelder. Nur kurzzeitig konnte sich die Sonne durchsetzen. Die Luftfeuchtigkeit ist somit recht hoch und die Temperaturen bleiben auch in den nächsten Tagen auf recht hohem Niveau. Besonders für die spätherbstlichen Streuzersetzer ist es aber schon wieder viel zu trocken. So habe ich in diesem Herbst bisher kaum Violette Rötel – Ritterlinge gesehen. Auch die Graukappen und andere Humusbewohner haben noch großen Nachholebedarf. Diesbezüglich wird die Stätherbstsaison in diesem Jahr wohl bis tief in den Winter hinein andauern, einigermaßen milde Witterung vorausgesetzt. Nennenswerter Regen ist vor Mitte nächster Woche aber nicht in Sicht. 154 Arten liegen heute auf den Flächen.

Unweit der Stelle mit den Kahlköpfen quadratmeterweise ganze Wälder von diesen gebrechlichen Blätterpilzen, wahrscheinlich Mürblinge (Psathyrella specc.). Daneben oftmals gewaltige Hexenringen von Fuchsigen Rötel - Trichterlingen und Graukappen. In diesem Jahr von letzteren bisher aber nur sehr wenigen. Regen muß her!.

Unweit der Stelle mit den Kahlköpfen, ganze Wälder von diesen gebrechlichen Blätterpilzen, wahrscheinlich Mürblingen (Psathyrella spec.). Daneben oftmals gewaltige Hexenringe von Fuchsigen Rötel – Trichterlingen und Graukappen. In diesem Jahr, von letzteren, bisher aber nur sehr wenige Exemplare an diesem Standort. Regen muß her!

Freitag, 28. Oktober – Heute war es bei wechselnd wolkigem Wetter sehr mild. Diese hohen Temperaturen sollen sich auch noch bis mindestens Mitte nächster Woche halten. Nur bei anhaltendem Nebel bleibt es deutlich kühler. Ich bin gespannt, was das für die Entwicklung an der spätherbstlichen Pilzfront bedeutet. Regen ist wahrscheinlich wohl erst zum Ende der nächsten Woche in Sicht, einhergehend wohl auch mit einem deutlichen Temperaturrückgang. In der Pilzberatung wurde mir heute eine Trüffel vorgelegt, die zufälligerweise bei Tiefbauarbeiten im Wismarer Stadtteil Wendorf an` s Tageslicht befördert wurde. Hellbräunlich gefärbt und von der Größe einer etwas kleineren Kartoffel mit wunderbarem Pilzduft. Ich werde versuchen, unseren Trüffel – Experten Benno Westphal zu konsultieren, da er weit mehr Erfahrung auf diesem Gebiet besitzt. Er hat vor einiger Zeit die Trüffelvorkommen in unserem Gebiet erkundet und dabei zahlreiche Arten gefunden und bestimmt.

Manche Feinschmecker bezeichnen das Aroma der häufigen Herbsttrompete (Craterellus cornucopioides) als Trüffelersatz. Ob sie tatsächlich mit den Echten Trüffeln verglichen werden kann, vermag ich nicht zu Beurteilen, auf jeden Fall ist sie im getrockneten Zustand ein hervorragender Würzpilz. Standortfoto am 26.10.2011 im Haushalt Forst.

Manche Feinschmecker bezeichnen das Aroma der häufigen Herbsttrompete (Craterellus cornucopioides) als Trüffel ähnlich. Ob sie tatsächlich mit den echten Trüffeln verglichen werden kann, vermag ich nicht zu beurteilen. Auf jeden Fall ist sie im getrockneten Zustand ein hervorragender Würzpilz. Standortfoto am 26.10.2011 im Haushalt Forst.

Sonnabend, 29. Oktober – Heute stand wieder eine öffentliche Pilzlehrwanderung auf dem Programm. Unser Ziel war der Schlemminer Staatstforst. Neben einer Dame aus Bad Kleinen erwartete uns hier auch der Bützower Pilzberater Klaus Warning. Es ist sein Heimatrevier und er übernahm auch die Führung durch dieses hügelige, besonders von Buchenwäldern geprägte Gebiet. Bei neblig trüben, aber ausgesprochen mildem Wetter war das Pilzaufkommen für Ende Oktober noch ganz ordentlich. Zwar nur wenige Röhrlinge, aber noch reichlich Stubbenpilze, allen voran große Büschel von Hallimasch (siehe auch unter „Im Schlemminer Staatsforst“).

Gleich zu Beginn erfreute uns diese wunderschöne Gruppe des Hochthronenden Schüpplings (Pholiota aurivella) auf der Schnittfläche eines Buchenstubbens. Ungenießbar. Standortfoto am 29.10.2011 im Schlemminer Staatsforst.

Gleich zu Beginn erfreute uns diese wunderschöne Gruppe des Hochthronenden Schüpplings (Pholiota aurivella) auf der Schnittfläche eines Buchenstubbens. Ungenießbar. Standortfoto am 29.10.2011 im Schlemminer Staatsforst.

Sonntag, 30. Oktober – Während gestern zunächst recht dichter Nebel herrschte und auch tagsüber wenige Lichtblicke zu verzeichnen waren, kam heute die Sonne wieder etwas stärker zum Zuge. Dazu außergewöhnlich milde Temperaturen für Ende Oktober. Wir dürfen gespannt sein, ob dieses Wetter im November nochmals einige frische Röhrlinge auf den Plan ruft.

Flaschen Stäublinge (Lycoperdon perlatum) scheint dieses milde Wetter auch recht gelegen zu kommen. Vereinzelt sind sie ganz frisch am kommen, so wie hier gestern im Schlemminer Staatstfort, Jung essbar. Standortfoto am 29.10.2011

Flaschen Stäublingen (Lycoperdon perlatum) scheint dieses milde Wetter auch entgegen zu kommen. Vereinzelt sind sie ganz frisch erschienen, so wie hier gestern im Schlemminer Staatstfort. Jung essbar. Standortfoto am 29.10.2011

Montag, 31. Oktober (Reformationstag) – Der letzte Tag des Monats zeigte sich wieder wolkenverhangen, aber weiter sehr mild. Damit geht einer der sonnigsten und zumindest bei uns, trockensten Oktobermonate der letzten Jahre zu Ende. Anfang Oktober herrschten sogar fast noch hochsommerliche Verhältnisse mit fast 30 Grad Höchsttemperatur im Nordwesten Deutschlands. Die Monatsmitte verlief dann etwas kühler und erste Minusgrade wurden verzeichnet, bevor sich gegen Ende wieder subtropische Warmluft auf den Weg nach Deutschland machte. Vom Pilzwachstum her gab es allerdings bei uns in Mecklenburg keine Höhenflüge. Steinpilz – Liebhaber wurden auch in diesem Hochsaison – Monat eher enttäuscht, Maronen gab es aber am Monatsbeginn kurzzeitig recht ordentlich. Ansonsten in moderaten Mengen Stubbenpilze wie Stockschwämmchen und besonders Hallimasch, wobei ich bisher noch kein einziges Exemplar des Honniggelben Hallimasch gesehen habe. Ob er wohl im November noch erscheint?

Der Spechttintling (Coprinus picaceus) ist eine Charakterart gehaltvoller Buchenwälder im Spätherbst, so wie am Sonnabend auch während unserer Pilzwanderung dursch den Schlemminer Staatsfort. Er ist zwar ähnlich groß wie der essbare Schopftintling, gilt aber dennoch als ungenießbar. Standortfoto am 29.10.2011 im Schlemminer Staatsforst.

Der Specht – Tintling (Coprinus picaceus) ist eine Charakterart gehaltvoller Buchenwälder im Spätherbst. Er ist zwar ähnlich groß wie der essbare Schopftintling, gilt aber dennoch als ungenießbar. Standortfoto am 29.10.2011 im Schlemminer Staatsforst.

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Wetter und Pilzwachstum in Nordwestemecklenburg

Tagebuch über Wetter und Pilzwachstum im Oktober 2011

Ein Berg voller Krauser Glucken und einige Riesenpfifferlinge fanden Pilzberaterin Irena Dombrowa und klein Jonas am 28. September im Wald bei Demen. Die Glucken werden am 02. Oktober zu den Tagen der Pilze in Rehna serviert.

Ein Berg voller Krauser Glucken und einige Riesenpfifferlinge fanden Pilzberaterin Irena Dombrowa und klein Jonas am 28. September im Wald bei Demen. Die Glucken werden am 02. Oktober zu den Tagen der Pilze in Rehna serviert.

 Sonnabend, 01. Oktober – Wie schon seit Tagen, so auch heute, ein traumhaftes Sommerwetter mitten im Herbst. Kaum ein Tag im vergangen Sommer war so sonnig und warm wie diese Tage im Altweibersommer 2011 sind. Dazu nahezu windstille Verhältnisse, aber recht kühle, taureiche Nächte. Diese Kombination lässt die Pilze trotz derzeitiger, relativer Trockenheit, in zunehmendem Maße sprießen. Ich war heute bei den Tagen der Pilze in Rehna eingebunden und auch unsere planmäßige Pilzwanderung war in diese Veranstaltung integriert. Unser Zielwald in diesem Zusammenhang war wie immer der Woitendorfer Wald, ein gehaltvoller, überwiegend mit Buchen bestandener Laubwald mit kalkhaltigen Böden. Er zählt zu den interessantesten und artenreichsten Wäldern in Mecklenburg. Diese Wälder waren in diesem Jahr bisher sehr pilzarm und brauchen eigentlich warme Sommer, um besonders viele Pilze hervor zu bringen. Der Sommer war aber eher kühl und verregnet, die derzeitige Wärme bringt nun diese Wälder kurz vor Toresschluss doch noch in Schwung. Vor gut einer Woche war ich schon einmal in diesem Gebiet unterwegs und das Pilzwachstum war noch mehr als bescheiden. Inzwischen hat sich das Bild, zumindest hier, schon deutlich gewandelt. Die Artenvielfalt hat stark zugelegt und selbst wärmeliebende Pilze wie Rotstielige Leder – Täublinge, Hainbuchen – Röhrlinge und wohl auch der einzige, in diesem Jahr bisher gefundene Schwarzhütige Steinpilz, tauchen plötzlich doch noch auf. Herbsttrompeten und erste Hallimasch füllten zunehmend die Körbe der Sammler.

Der absolute Top - Fund war für mich aber dieser Riesen - Scheidenstreifling (Amanita ceciliae). Letzmalig fand ich die Art am 08.09.1979! Und das sind immerhin 32 Jahre her. Das sagt wohl alles über die häufigkeit dieses beeindruckenden und wunderschönen Pilzes aus. Er ist essbar, das er aber davor bewahrt werden sollte, versteht sich von selbst. Standortfoto am 01.10.2011 im Staatsforst Rehna (Woitendorfer Wald).

Der absolute Top – Fund war für mich aber dieser Riesen – Scheidenstreifling (Amanita ceciliae). Letztmalig fand ich die Art am 08.09.1979! Und das ist immerhin 32 Jahre her. Das sagt wohl alles über die Häufigkeit dieses beeindruckenden und wunderschönen Pilzes aus. Er ist essbar, das er aber vor dem Verspeisen bewahrt werden sollte, versteht sich von selbst. Standortfoto am 01.10.2011 im Staatsforst Rehna (Woitendorfer Wald).

 Sonntag, 02. Oktober – Irena, Jonas und ich waren heute wieder in Rehna bei den 12. Tagen der Pilze zu gegen. Ausstellungsbetreung und Pilzberatung war unsere Aufgabe. Irena sorgte außerdem für das leibliche Wohl mit Pilzpfanne und frischen Waffeln. Das Wetter war auch heute wieder phantastisch. Sonne von morgens bis abends und sommerliche Wärme. Auf der Heimfahrt statteten wir noch kurz dem Wald am Neumühler See bei Schwerin einen kurzen Besuch ab. Die überwiegend mit Buchen bestandenen Hangterrassen zum See hinunter, zählen zu den interessantesten Pilzrevieren in Mecklenburg. Nicht nur allgegenwärtige Pilzarten sind hier zu hause, sondern auch allerlei Überraschungen aus dem Pilz Raritäten – Kabinett können immer wieder auftauchen. So wachsen hier z. B. seltene Stachelpilze und es ist für mich immer noch der einzige Fundort des in Mecklenburg sehr seltenen Semmelporlings. Heute aber wollte ich nur auf die Schnelle noch einige Pilze für unsere Wismarer Dauerausstellung Sammeln, denn am Donnerstag habe ich alle Frischpilze abräumen müssen. Auf zwei Hochzeiten Tanzen geht nun einmal nicht. 

Und doch gelang mir auf diesem kleinen Waldspaziergang wieder ein Super Fund - das Schafeuter! Ich kannte diese Art bisher nur aus Norwegen, wo ich ihn 1993 in Mengen fand. Der Schafporling (Albatrellus ovinus) wuchs hier oberhalb der Hangteressen am Waldweg mit Buchen und Fichten. Er gilt als guter Speisepilz, natürlich nur dort, wo er häufiger vorkommt. Standortfoto am Neumühler See - 02.10.2011.

 Montag, 03. Oktober (Tag der deutschen Einheit) – Die Wolkenanteile waren heute schon deutlich größer und vereinzelt tröpfelte es ein wenig. Es sind die Vorboten einer langsamen Wetterumstellung. Von Nordwesten her verdrängen Tiefausläufer allmählich die warme Hochdrucklage, die in den letzten Tagen für viel Sonne und Rekordwärme gesorgt hat. Ein Ex – Hurricane übernimmt zur Wochenmitte die Regie und sorgt für Oktober – typisches Wetter mit viel Regen und Wind. Ab dem nächsten Wochenende könnte dann aber ein neues Hoch für goldenes Oktoberwetter sorgen. Wollen wir hoffen, das die Luft dann nicht aus nördlichen Richtungen einströmt, das würde dann in klaren Nächten die ersten Nachtfröste des Herbstes begünstigen. – Ich habe heute leider den ganzen Nachmittag im „Steinpilz“ verbringen müssen, um die Berichterstattung dieser Internetseite auf Vordermann zu bringen. Viel lieber wäre ich im Wald unterwegs gewesen, so wie Irena und Jonas. Sie riefen mich jetzt am frühen Abend gerade aus dem Raum Crivitz an und haben vier Körbe voller Pilze gesammelt. Eigentlich wollten sie wieder Krause Glucken holen, konnte sich aber vor allerhand frischen Pilzen kaum retten. Auch schöne Maronen, Steinpilze und viele andere Arten für den Trockner, den Gefrierschrank und für die Ausstellung sind dabei. Die hervorragenden Wachstumsbedingungen der letzten Tage und Nächte durch Windstille, Wärme und viel nächtlichem Tau machten` s möglich.

Jonas heute Mittag beim Säubern einer, seiner kürzlich gefundenen Krausen Glucken. 03.10.2011.

Jonas heute Mittag beim Säubern einer, seiner kürzlich gefundenen Krausen Glucken. 03.10.2011.

 Dienstag, 04. Oktober – Ich bin gestern Abend noch nach Brüel gefahren, um Irena beim Säubern der vielen Maronen zu helfen. Von den 4 Körben, waren drei nur mit diesen schmackhaften Speisepilzen gefüllt. Sie werden alle getrocknet, denn der Maronen – Röhrling eignet sich dafür bestens. Getrocknete Maronen geben Soßen, Suppen, Fleisch- und Wildgerichten eine besonders deutliche, kräftige Pilznote. Wie es aussieht, hat dieser beliebte Speisepilz sein Maximalwachstum in diesem Jahr erreicht. Am späten Nachmittag kam nähmlich ein Zufallspilzsammler mit einem Karton voller Maronen in die Pilzberatung. Er wurde neugierig, als er im Elbegebiet bei Dömitz unterwegs war und viele Autos an den Waldwegen Parken sah und die Leute mit großen Eimern und Körben voller Pilze aus dem Wald kamen. Übervoll mit Maronen, so etwas habe er noch nicht erlebt! Innerhalb kurzer Zeit fand auch er schon mehr, als er eigentlich verspeisen konnte. Ich gab ihm den Tipp, den Rest einfach einzufrieren. Die sandigen Elbedünen mit ihren fast reinen und sauberen Kiefernbeständen sind das Maronen – Paradies schlecht hin, aber auch in unseren Pilzgebieten hat die Marone zur Zeit Hochsaison! Ich habe heute bis in den späten Abend unsere Ausstellung wieder neu aufgebaut und es sind morgen 141 Arten für 1.00 € zu sehen. Erstmals in diesem Jahr mit dabei: Seifen – Ritterling, Großer Rettich – Fälbling, Sparriger Schüppling, Schneepilz, Zottiger Ritterling, Pinsel – Schüppling, Schafeuter, Blutroter Röhrling, Düsterer Porphyrröhrling, Lärchen – Ritterling, Breitblättriger Rußmilchling, Buchen – Klumpfuß, Weißbehangener Schüppling, Großer Krempling, Grauer Nitrat – Helmling

Mittwoch, 05. Oktober – Auch heute konnte ich meinen Exkursionstag nur noch vom späten Nachmittag an nutzen, da ich im „Steinpilz – Laden“ viel Büroarbeit zu erledigen hatte. Ich fuhr dann am Nachmittag noch in die Kobander Tannen um ein wenig Ausstellungsmaterial für den morgigen Donnerstag zu Sammeln. Diese Pilze brauche ich nicht für unsere Dauerausstellung in Wismar, sondern in der Schweriner Naturschutzstation. Hier steht wieder ein Natur- und Umwelt – Projekttag an. Die Kobander Tannen sind klassisches Maronen – Gebiet. Diese gab es hier natürlich auch, aber nicht im Übermaß und kaum noch junge, frische Exemplare. Der Maronen – Schub hat seinen Höhepunkt überschritten. Übrigens ist das Massenvorkommen von Maronen in den Elbdünen – Kiefernwäldern ganz im Südwesten Mecklenburgs und im angrenzenden Niedersachsen in fast jedem Herbst etwas ganz normales. Nur wer aus Zufall unverhofft in diesen Maronenauflauf geriet, empfindet es als außergewöhnlich.

In dieser Qualität waren heute noch zahlreiche Maronen zu finden, jüngere sah ich nicht mehr. Standortfoto am 05.10.2011 in den Kobander Tannen.

In dieser Qualität waren heute noch zahlreiche Maronen zu finden, jüngere sah ich nicht mehr. Standortfoto am 05.10.2011 in den Kobander Tannen.

Donnerstag, 06. Oktober – Eigentlich sind Montage und Donnerstage für Außenaktivitäten tabu, aber ich wurde dringend gebeten, als fachkundiger Pilzberater heute der Naturschutzstation in Schwerin Zippendorf zur Seite zu stehen. Es gab wieder den fast schon traditionellen Projekttag mit Natur- und Umweltthemen, einschließlich Pilze. Dazu baute ich dort eine kleine Pilzausstellung auf und erläuterte ca 60 Schülern und ihren Lehrern die wichtige Rolle der Pilze im Gefüge der Natur (siehe auch unter „Schülerangebote“) – Am Nachmittag erreichte uns nun endgültig der Herbst in Form einen kräftigen Kaltfront. Stürmischer Wind und heftiger Regen peitschten über das Land und deutlich frischere Polarluft fließt nun ein. Für die Oberflächlich schon wieder stark ausgetrockneten Böden, war das ein Segen. Auch die Pilze werden es dankend aufnehmen, denn es beginnt die hohe Zeit der herbstlichen Streubewohner. Der Laubfall hat begonnen und es wird Zeit, das Graukappen und Co ihre Fruchtkörper ausbilden können. Dafür war es vielfach schon wieder zu trocken geworden!

Der Strohblasse Ritterlind (Tricholoma stipiariophyllum) ist allerdings kein Saprophyt, sondern ein Symbiose - Partner der Birke. Mit seinem aufdringlichem, fast widerlichen Geruch lädt er nicht zum Verspeisen ein. Diese Pilze fotografierte ich heute am Standort auf dem Geländer der Schweriner Naturschutzstation Zippendorf. Sie wuchsen hier zahlreich und in üppigen Exemplaren.

Der Strohblasse Ritterling (Tricholoma stiparophyllum) ist allerdings kein Saprophyt, sondern ein Symbiose – Partner der Birke. Mit seinem aufdringlichen, fast widerlichen Geruch lädt er nicht zum Verspeisen ein. Diese Pilze fotografierte ich heute am Standort auf dem Gelände der Schweriner Naturschutzstation in Zippendorf. Sie wuchsen hier zahlreich und in üppigen Exemplaren.

 Freitag, 07. Oktober – Im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland war das Wetter bei uns heute recht freundlich und es gab am Nachmittag und Abend nur wenige, meist schwache Schauer. Auch morgen kann es bei uns in Mecklenburg recht freundlich werden, da die labile Höhenkaltluft hart nordwestlich bei uns einströmt und wir bei so einer Konstellation im „Schatten“ des norwegischen Gebirges liegen. Dadurch kann es zu einem Föhneffekt mit Wolkenauflösung kommen. Westlich und östlich dieser Zone sind verbreitet schauerartige Niederschläge angesagt. Da ich morgen eine Pilzwanderung am Roten See bei Brüel mit anschließender, kleiner Pilzausstellung habe, kommen mir diese Aussichten recht gelegen. Heute war ich seit längerer Zeit mal wieder mit meinem Pilzfreund Gerhart Weiß aus Dietrichshagen in die Pilze. Zunächst war das Radebachtal unser Ziel. Dieses, um diese Zeit meist artenreiche Gebiet, hatte heute aber nicht all zu viel zu bieten. Kaum interessante Cortinarien, keine guten Korallen, wenig Röhrlinge, Täublinge, Milchlinge, Ritterlinge u. s. w. Mein Korb füllte sich aber dennoch langsam mit allerhand Ausstellungspilzen und auch Gerhart konnte ein bisschen was für den Kochtopf ergattern. Häufig waren Semmelstoppelpilze b. z. w. sein kleinerer Bruder, der Rotgelbe Stoppelpilz. Vereinzelt gab es Hallimasch und eine Gruppe ansehnlicher Goldfarbener Glimmerschüpplinge. Anschließend fuhren wir noch in die sandigen Maronen – Ecken des Sültener Forstes, es war diesbezüglich aber nicht viel los. Nur wenige Maronen, die aber in guter Qualität.

Der einzige, halbwegs vernünftige Steinpilz, wenn mal einmal vom Schneckenfras absieht, war dieser Kiefern - Steinpilz (Boletus pinophilus). Dieser, in unserer Region seltene Steinpilz, ist im Radebachtal nichts ungewöhnliches, obwohl er hier anscheinend mit der Buche eine Symbiose eingeht. 07.10.2011 im Radebachtal.

 Sonnabend, 08. Oktober – Heute war ich wieder am Roten See bei Brüel. Es stand eine Pilzlehrwanderung auf dem Programm, mit anschließendem Aufbau einer kleinen Pilzausstellung. 18 Pilzfreunde warteten schon am dortigen Parkplatz, als ich kurz nach 10.00 Uhr dort eintraf. Bei herbstlich kühlem, aber noch trockenem Wetter, erlebten wir eine recht vielseitige Lehrwanderung, auch wenn das Pilzaufkommen Anfang Oktober durchaus hätte besser sein können. Siehe auch unter „Pilzwandern bei Rehna und Brüel“. Der Norwegen – Föhneffekt hielt noch bis zum Nachmittag an, brach aber ab ca. 15.00 Uhr plötzlich  zusammen und heftige Schauer, teils mit Graupel sowie Blitz und Donner, breiteten sich von Nordosten her aus. Lediglich der westlichste Bereich von Mecklenburg lag noch im Föhnbereich und es blieb dort meist trocken.

Kaum hatten wir unsere Freiluftausstellung aufgebaut, setzten heftgige Regenschauer ein. 08.10.2011 am Roten See bei Brüel.

Kaum hatten wir unsere Freiluftausstellung aufgebaut, setzten heftige Regenschauer ein. 08.10.2011 am Roten See bei Brüel.

 Sonntag, 09. Oktober – Heute stand wieder eine Vereinsexkursion auf dem Programm. Es ging in Richtung Westen, genauer gesagt, in das Landschaftsschutzgebiet Palinger Heide. Genau durch dieses bewaldete Heidegebiet ging früher die innerdeutsche Grenze. Davon ist heute aber kaum noch etwas zu bemerken und das Revier ist ein beliebtes Naherholungsgebiet der nur wenige Kilometer entfernten Hansestadt Lübeck. Hier wachsen überwiegend Kiefern auf sehr sandigem Untergrund, oftmals mit eingestreuten Birken. Klar, das hier die Sandarten zu hause sind, allen voran der Grünling. Das allgemeine Pilzaufkommen war auch hier eher durchwachsen und für die Jahreszeit etwas unterdurchschnittlich. Es gab allerdings recht viele essbare Rote Herings – Täublinge und ungenießbare Säufernasen (siehe auch unter „In der Palinger Heide“). Das Wetter war dabei sehr freundlich mit viel Sonnenschein, aber ausgesprochen frisch und etwas Raureif kündete von Bodenfrost am Morgen. Erst zum Abend hin begann es leicht zu regnen. Der Regen steht in Verbindung mit einer Warmfront, die die sehr frische Polarluft der letzten Tage für längere Zeit durch deutlich mildere Luftmassen ersetzt. In Verbindung mit den Regenfällen und der neuerlichen Warmluftzufuhr, herrscht in der nächsten Zeit wieder optimales Pilzwetter vor. Wir dürfen gespannt sein, wie es weitergeht!

Es war heute die Pilzexkursion der bunten Farben. Vor allem Täublinge, so wie diese essbaren Roten Heringstäublinge, sorgten für eine farbenfrohe Vielfalt. 09.10.2011 in der Palinger Heide.

  Montag, 10. Oktober – In der vergangenen Nacht und auch heute tagsüber war es regnerisch und windig. Der Regen brachte wieder sehr milde Luft mit. Die Polarluft ist bis auf weiteres ausgeräumt und es soll auch in den nächsten Tagen recht mild weitergehen. Dabei nimmt die Niederschlagsneigung voraussichtlich wieder ab und es kann sich zunehmend Hochdruckeinfluss ausbreiten mit teils recht freundlichen Herbsttagen. Allerdings besteht in klaren Nächten, insbesondere zum Wochenende hin, eine gewisse Nebelneigung und es kann im Binnenland gebietsweise sogar Bodenfrost geben. Das dürfte aber nicht sonderlich dramatisch sein, wichtig war der Regen!

 Die spätherbstlichen Streuzersetzer stehen in den Startlöchern und haben nun günstige Entwicklungsbedingungen. Auch der beliebte Hallimasch nimmt dieser Tage deutlich zu. Ich habe heute wieder unsere Frischpilzausstellung aufgebaut und es sieht recht bunt auf den Ausstellungsflächen aus. Es liegen aktuell 152 Arten auf den Flächen. Davon erstmals in diesem Jahr mit dabei: Zweifarbiger Schüppling, Kiefern – Steinpilz, Rotblättriger Ritterling, Orangeblättriger Hautkopf, Leberbrauner Milchling, Lila – Milchling, Gelbschuppiger Hallimasch, Dunkler Hallimasch. 

Neben dem seltenen Kiefern - Steinpilz (Boletus pinophilus) ist auch der ebenfalss recht seltene, Schönfuß - Röhrling (Boletus calopus) zu bewundern- Letztere schmeckt bitter und ist deshalb ungenießbar. Foto am 07.10.2011 im Radebachtal.

Neben dem seltenen Kiefern – Steinpilz (Boletus pinophilus) ist auch der ebenfalls recht seltene Schönfuß – Röhrling (Boletus calopus) zu bewundern. Letzterer schmeckt bitter und ist deshalb ungenießbar. Foto am 07.10.2011 im Radebachtal.

 Dienstag, 11. Oktober – Über Deutschland hat sich eine Luftmassengrenze ausgebildet, an der es teils zu anhaltenden Niederschlägen kommt. So gab es besonders ab der zweiten Nachthälfte bis in den Vormittag hinein immer wieder Regen. Sie trennt etwas kühlere Luft im Norden von sehr milder Luft im Süden. Die kühlere Luft hat inzwischen bei uns die Oberhand gewonnen und es ziehen noch einzelne Schauer von der Ostsee ins Landesinnere. In den nächste Tagen soll sich zunehmend Hochdruckeinfluss etablieren und für strahlenden Sonnenschein sorgen. Insbesondere die Nächte können dann sehr frisch werden und Bodenfrost wird ein Thema! Liebhaber der schmackhaften Frost – Schnecklinge können sich freuen. Heute Abend waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder zum Themenabend in den „Steinpilz“ eingeladen. Der Pilzexperte Ulrich Klein aus Hohen Schönberg hielt uns, unter aktivem Einbezug aller Anwesenden, einer lehrreichen und kurzweiligen Bildervortag zum Thema Herbstpilze (siehe auch unter „Tagebuch“).

Insbesondere die Gerüche einiger Pilzarten wurden heiß diskutiert. Der eigentümliche Geruch des Weißen Raslings soll an grüne Erbsen oder Lerchensporn erinnern. Auf der Ausstellungsfläche heute fotografiert.

Insbesondere die Gerüche einiger Pilzarten wurden heiß diskutiert. Der eigentümliche Geruch des Weißen Raslings soll an grüne Erbsen oder Lerchensporn erinnern. Auf unserer Ausstellungsfläche am 11.10.2011 fotografiert.

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Nach der Schule bei herrlichem Wetter in die Pilze

Nach der Schule mit Papa in die Pilze

Am Mittwoch, den 28. September 2011, war wieder Exkursionstag. Seit Tagen bestimmt ein traumhaft schönes Altweibersommerhoch das Wetter in ganz Deutschland. In Kürze ist schon Oktober und die sonnigen und warmen Tage sind gezählt. Grund genug, mit meinem Sohn Jonas, für den am 13. August 2011 als ABC – Schütze in der 1. Klasse der Ernst des Lebens begann, nach der Schule in den Wald zu fahren. Nach den Schularbeiten ging es mit Papa auf dem Moped los. Ziel waren die Kobander Tannen bei Crivitz. Da wir am kommenden Wochenende bei den Tagen der Pilze in Rehna eingebunden sind, gibt es an diesem verlängerten Wochenende keine Pilzausstellung in Wismar. Dort wollen wir wieder unsere beliebte Pilzsuppe und Pilzpfanne zum besten geben und deshalb braucht die Mama noch jede Menge essbare und schmackhafte Waldpilze. So suchten wir im sandigen und sauren Nadelwald gezielt nach Maronen, die es auch reichlich gab. Aber bei unserem tollen Insider – Wissen brauchten wir uns nicht nur auf die Röhrlinge zu reduzieren, auch allerhand bunte Täublinge, Riesen – Schirmpilze, Edel – Reizker und Schopf – Tintlinge wanderten in unseren ziemlich großen Korb, der nach gut zwei Stunden auch schon fast voll war.

Los ging es im Maronenwald über Stock und Stein. Papa mußte natürlich den Korb tragen.

Los ging es im Maronenwald über Stock und Stein. Papa musste natürlich den Korb tragen.

Es wird wohl recht bunt in der Pilzsuppe, den diese Roten Heringstäublinge (Russula xerampelina) werden mit dabei sein.

Es wird wohl recht bunt in der Pilzsuppe, denn diese  mild schmeckenden Roten Heringstäublinge (Russula xerampelina) werden mit dabei sein. Standortfoto am 28.09.2011 in den Kobander Tannen.

Aber hier wachsen auch die scharfen Zedernholz - Täublinge. Manchmal muß man Kosten, für Jonas sicher eine beeindruckende Erfahrung, wie das auf der Zunge prickelt. Da tut man gut daran ein Getränk am Mann zu haben.

Aber hier wachsen auch die scharfen Zedernholz – Täublinge. Manchmal muss man Kosten – für Jonas sicher eine beeindruckende Erfahrung – wie das auf der Zunge prickelt. Da tut man gut daran, ein Getränk am Mann zu haben.

Dafür entschädigt dieser schicke Flockenstielige Hexen - Röhrling. Das der super schmeckt, weiß Jonas schon lange, aber nicht roh essen!

Dafür entschädigt dieser schicke Flockenstielige Hexen – Röhrling. Das der super schmeckt, weiß Jonas schon lange, aber bitte nicht roh essen!

Da hat sich doch diese Marone direkt im Baumstumpf versteckt, aber Jonas hat sie doch entdeckt!.

Da hat sich doch diese Marone direkt im Baumstumpf versteckt, aber Jonas hat sie doch entdeckt!.

Der Seifen - Ritterling ist leicht giftig und sollte gut von änhlichen, essbaren Ritterlingen des sandigen Nadelwaldes getrennt werden. Meist hat er einen grünlichen Anflug, gelegentliches Röten des Fleisches und einen chrakteristischen Waschküchengeruch. Standortfoto am 28.09.2011 in den Kobander Tannen.

Der Seifen – Ritterling (Tricholoma saponaceum) ist leicht giftig und sollte gut von ähnlichen, essbaren Ritterlingen des sandigen Nadelwaldes getrennt werden. Meist hat er einen grünlichen Anflug, gelegentliches Röten des Fleisches und einen charakteristischen Waschküchengeruch. Standortfoto am 28.09.2011 in den Kobander Tannen.

Irgend etwas hat Jonas gefunden und versteckt es vor mir. Was könnte das wohl sein?

Irgend etwas hat Jonas gefunden und versteckt es freudig vor mir. Was könnte das wohl sein?

Ein junger Riesen - Schirmpilz ist es also! Lecker, das sind Jonas seine Lieblingspilze, besonders wenn sie schon aufgeschirmt sind und wie Schnitzel in der Pfanne gebraten werden können.

Ein junger Riesen – Schirmpilz ist es also! Lecker, das sind Jonas seine Lieblingspilze, besonders wenn sie schon aufgeschirmt sind und wie Schnitzel in der Pfanne gebraten werden können.

Ganz wunderschön ist dieser unverkennbare Purpurfilzige Holzritterling. Er wächst einzeln oder in kleinen Büscheln an Nadelholz und ist sogar essbar, aber von der minderwertigeren Sorte. Dieser eine wird wohl die Pilzpfanne nicht gleich verderben.

Ganz wunderschön ist dieser unverkennbare Purpurfilzige Holzritterling. Er wächst einzeln oder in kleinen Büscheln an Nadelholz und ist sogar essbar, aber von der minderwertigeren Sorte. Dieser eine wird wohl die Pilzpfanne nicht gleich verderben.

Ja hier hat wohl schon jemand Hunger gehabt und auch von innen waren zahllose "Mädchen" am Speisen, so dass dieser Steinpilz dort blieb, wo er stand - im Wald.

Ja, hier hat wohl schon jemand Hunger gehabt und auch von innen waren zahllose „Mädchen“ am Speisen, so dass dieser Steinpilz blieb, wo er Stand – im Wald.

Aber dieser kapitale Anis - Champignon war kernig, fest und madenfrei. Er wird der Waldpilzsuppe sein herrliches Aroma anvertrauen.

Aber dieser kapitale Anis – Champignon war kernig, fest und madenfrei. Er wird der Waldpilzsuppe sein herrliches Aroma anvertrauen.

Und zum Schluß stand dann doch noch Jonas sein Abendbrot am Wegesrand. Er wird sich den Hut genüsslich Schmecken lassen

Und zum Schluss stand dann doch noch Jonas sein Abendbrot am Wegesrand. Er wird sich den Parasol genüsslich schmecken lassen

Mama und Papa haben, nachdem Jonas schon in den Träumen lag, bis in die Nacht hinein Pilze geputzt, angeschmort, getrocknet und eingefroren. Während des Schreibens dieses Artikels, erreichte mich ein Anruf aus dem Wald bei Demen. Jonas hat mit seiner Mama ganz viele Maronen und große, saubere Krause Glucken gefunden, letztere sogar mit Hilfe einer Taschenlampe, denn es war bereits reichlich dunkel im Wald.

Der Imbiss in Rehna dürfte abgesichert sein!

Pilzwanderung mit Verköstigung im Forst Ritzerau

Energie von Pilzen an Linsen

Unter diesem Motto stand die diesjährige Pilzwanderung mit anschließendem, großen Pilze braten auf dem Forsthof Ritzerau im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig – Holstein. Dazu waren auch Irena Dombrowa, Harry Käding und Reinhold Krakow als fachkundige Pilzberater aus Mecklenburg – Vorpommern eingeladen worden. Etwa 50 Pilzbegeisterte trafen sich hier gegen 10.00 Uhr und nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn Hans-H. Stamer vom BUND und einführenden Worten in die Pilzkunde sowie dem umweltschonenden, fachgerechten Pilze sammeln durch die anwesenden Pilzberater, starteten wir in drei Gruppen in verschiedene Bereiche des Ritzerauer Forstes. Das Pilzaufkommen war insgesamt eher bescheiden und die beliebten Röhrlinge traten nur ganz vereinzelt in Erscheinung. Nichts desto trotz kam so mancher in` s Staunen, wie abwechslungsreich die Formenvielfalt im Pilzreich ist und wie unterschiedlich die ausgeklügelten Mechanismen zur Sporenverbreitung funktionieren. Dank der pilzkundigen Berater konnte aber trotzdem genug essbares gefunden werden und jeder, der auch das entsprechende Vertrauen zu dem Kunterbunt in der deftig-würzigen, einzigartigen Waldpilzpfanne hatte, konnte sich mit den gleich am Ort zubereiteten, selbst gesammelten Werken stärken.

Veranstaltet wurde dieser Pilztag vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Kreisgruppe Herzogtum Lauenburg e.V.

Es kann losgehen! Der angehende Pilzberater Jonas Dombrowa steht schon in den Startlöchern. 18.09.2011.

Es kann losgehen! Der zukünftige (hoffentlich) Pilzberater Jonas Dombrowa steht schon in den Startlöchern. 18.09.2011.

Von dieser Krause Glucke werden wirklich nicht alle satt, aber mit 50, den Waldboden absuchenden Augenpaaren dürfte es wohl gelingen, die Pfanne zu füllen.

Von dieser Krausen Glucke werden wirklich nicht alle satt, aber mit 50, den Waldboden absuchenden Augenpaaren, dürfte es wohl gelingen, die Pfanne zu füllen.

Herr Stamer bei seinen Einführenden und Begrüßenden Worten.

Herr Stamer bei seinen einführenden und begrüßenden Worten.

Pilzberaterin Irena Dombrowa und Sohn Jonas (vorne links) übernahmen die jüngste Gruppe. Und ab ging es in den frühherbstlichen Wald. 18.09.2011.

Pilzberaterin Irena Dombrowa und Sohn Jonas (vorne links) übernahmen die jüngste Gruppe. Und ab ging es in den frühherbstlichen Wald.

Eine interessante Erscheinung des herbstlichen Buchenwaldes ist immer wieder der ungenießbare Specht - Tintling.

Eine interessante Erscheinung des herbstlichen Buchenwaldes ist immer wieder der ungenießbare Specht – Tintling.

Fast betroffene Verwunderund in den Gesichtern bei der großen Änlichkeit und somit Verwechslungsmöglichkeit zwischen dem essbaren Violetten Lacktrichterling und dem schwach giftigen Schwarzschneidigen Rettich - Helmling.

Fast betroffene Verwunderung in den Gesichtern bei der großen Änlichkeit und somit Verwechslungsmöglichkeit zwischen dem essbaren Violetten Lacktrichterling und dem schwach giftigen Schwarzschneidigen Rettich – Helmling.

Nur wenige Schritte weiter, von den kleinsten zu den größten Pilzen. Kaum zu fassen, so groß können Pilze bei uns werden? Ja das können sie! Der Riesenporling ist ein wahrer Gigant und kann zig Kilo schwere und bis zu einem Meter Durchmesser ereichende Fruchtkörperrosetten bilden. Ist sein schwärzendes Fleisch noch zart, do kann er sogar gegessen werden.

Nur wenige Schritte weiter kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Von den kleinsten zu den größten Pilzen. „Kaum zu fassen, so groß können Pilze bei uns werden?“ Ja das können sie! Der Riesenporling ist ein wahrer Gigant und kann zig Kilo schwere und bis zu einem Meter Durchmesser erreichende Fruchtkörperrosetten bilden. Ist sein schwärzendes Fleisch noch zart, so kann er sogar gegessen werden.

Das Staunen nimmt kein Ende! Das sollen wirklich beides die gleichen sein? Jawoll, es sind alle beide Frauen - Täublinge - sehr gute Speisepilze, einer grünhütig, der andere violett!

Das Staunen nimmt kein Ende! Das sollen  wirklich beides die gleichen sein? Jawoll, es sind beides Frauen – Täublinge – sehr gute Speisepilze! Einer grünhütig, der andere mit violett gefärbter Huthaut!

Und dann noch diese beiden erotischen Pilze, wie die verwunderte Finderin sie bezeichnete. Es sind zwei gemeine Hundsruten, wenn man so will, eine Miniaturausgabe der bekannten Stinkmorchel.

Und dann noch diese beiden erotischen Pilze, wie die verwunderte Finderin sie bezeichnete. Es sind zwei gemeine Hundsruten. Wenn man so will, eine Miniaturausgabe der bekannten Stinkmorchel.

Etwas peinlich wurde es bei mir, als eine Dame mit dieser kugeligen Verwachsung von Buchenholz wissen wollte, was das wohl für kleine Pilzchen seien, die hier im Büschel heraus wachsen. Es waren Miniaturausgaben des Austern - Seitlings. Das ganze Büschel gerade mal 1,5 cm im Durchmesser. Kurz vorher ließ ich verlautbaren, dass der Austern - Seitlind erst nach dem ersten Frost wächst. Peinlich!

Etwas peinlich wurde es für mich, als eine Dame mit diesem kugeligen, verwachsenen Buchenholz in der Hand wissen wollte, was das wohl für kleine Pilzchen seien, die hier im Büschel heraus wachsen. Ich musste wirklich schon genauer hin schauen, aber es waren eindeutig Mini – Austernseitlinge. Das ganze Büschel gerade mal 1,5 cm im Durchmesser. Kurz vorher ließ ich großspurig verlautbaren, dass der Austern – Seitling erst nach dem ersten Frost wächst. Peinlich!

Zwar nur wenige, volkstümliche Speisepilze, dafür um so mehr eine interessante Formen - und Farbenvielfalt. Hier die krause und essbare Herbstlorchel, der Rotschuppige Rauhkopf und der filigrane Gelbmilchende Helmling. Die letzten beiden sind keine Speisepilze.

Zwar nur wenige, volkstümliche Speisepilze, dafür aber um so mehr eine interessante Formen – und Farbenvielfalt. Hier die krause und essbare Herbstlorchel, der Rotschuppige Rauhkopf und der elegante Gelbmilchende Helmling. Die letzten beiden sind keine Speisepilze.

Und zum Schluß noch dieses Kuriosum: Ein Vampir saugt diesen Bauchpilz aus! Es ist der essbare Schmarotzer - Röhrling, der parasitsch an giftigen Dickschaligen Kartoffel - Bovisten wächst.

Und zum Schluss noch dieses Kuriosum: Ein Vampir saugt diesen Bauchpilz aus! Es ist der essbare Schmarotzer – Röhrling, der parasitisch an giftigen Dickschaligen Kartoffel – Bovisten wächst.

Die Prüftische sind schon leer und die Pilze brutzeln in der Pfanne b.z.w. werden gerade verspeist.

Die Prüftische sind schon leer und die Pilze brutzeln in der Pfanne, b. z. w. werden gerade verspeist.

Aber längst nicht alles was sich in den Körben fand, landete anschließend in der Pfanne. Diese Halskrausen - Erdsterne sind ungenießbar, werden dafür aber die Wismarer Pilzausstellung bereichern.

Aber längst nicht alles, was sich in den Körben befand, landete anschließend auch in der Pfanne. Diese Halskrausen – Erdsterne (Geastrum triplex) sind ungenießbar, werden dafür aber die Wismarer Pilzausstellung bereichern.

Der Güstrower Pilzberater Harry Käding ist schon seit vielen Jahren in Ritzrau mit dabei. Hier mit seinem Lieblingspilz - Phallus impotenta - wie ich es noch aus einem lendären Fersehauftritt seiners seits im Ohr habe. Lieber Harry, verliere nicht dein Humor

Der Güstrower Pilzberater Harry Käding ist schon seit vielen Jahren in Ritzerau mit dabei. Seine humorvoll geführten Pilzwanderungen sind legendär! Hier mit seinem Lieblingspilz – „Phallus impotenta“ – wie ich es noch aus einem, etwas länger zurück liegenden Fernsehauftritt im Ohr habe. Lieber Harry, ich hoffe wir sehen uns spätestens im nächsten Jahr an gleicher Stelle gesund und munter wieder.

Und der Termin dafür steht bereits fest:

Am Sonntag, den 16. September 2012 um 10.00 Uhr am Forsthof Ritzerau!

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Wetter und Pilze im September 2011/2

Dieses schöne Foto eines Korallenpilzes schickte mit heute Andreas Okrent aus Grall - Müritz. Wir rätseln noch um welche Art es sich wohl handeln könnte oder sollte es doch blos die Kammkoralle (Clavulina cristata) sein?

Dieses schöne Foto eines Korallenpilzes schickte mit heute Andreas Okrent aus Graal – Müritz. Wir rätseln noch um welche Art es sich wohl handeln könnte, oder sollte es doch nur die Kammkoralle (Clavulina cristata) sein? Möglich ist auch der Runzlige Korallenpilz (Clavulina rugosa).

Donnerstag, 15. September – Heute wehte immer noch ein strammer Westwind und bei wechselnder Bewölkung zogen einige, schwache Regenschauer über das Land. Die Luft ist schon herbstlich kühl und der Altweibersommer ist noch fern. Vorsichtige Signale deuten ihn möglicherweise zum Ende des Monats an. Die Oberböden sind auf Grund des starken Windes der letzten Tage gut abgetrocknet, so dass einige Liter Regen in den nächsten Tagen nicht verkehrt wären, damit auch Kleinarten wieder verstärkt eine Wachstumschance haben. Denn für unsere Großpilzausstellung am letzten Septemberwochenende zählt jede bestimmbare Pilzart. Am Wochenende soll es tatsächlich zu verbreiteten, schauerartigen und gewittrigen Regenfällen kommen, die besonders in der Südosthälfte Deutschlands größere Regenmengen hinterlassen können. Für Westmecklenburg werden nur unbedeutende Regenmengen prognostiziert.

Freitag, 16. September – Heute war ich in Vorbereitung unserer Großen Pilzausstellung nochmals im Wald um noch etwas Moos für eine weitere Ausstellungsfläche zu holen. Wir haben dann drei Flächen, auf denen wir einen repräsentativen Überblick über die Vielfalt und den Formenreichtum unserer heimischen Pilzflora vermitteln möchten. Das Moos habe ich aus einem reinen Fichtenforst geholt, in dem sich verschiedene Moose zu großen, sauberen Teppichen verbunden und ausgebreitet haben. Die trockene Luft und der Wind der letzten Tage hat das Pilzwachstum etwas stagnieren lassen und dünnfleischige Arten waren selbst hier im Moos größtenteils vertrocknet. Vom Wind war heute bei klarer, kühler Luft und viel Sonnenschein aber kaum noch etwas zu spüren. Deshalb hoffe ich, das die für` s Wochenende angekündigten Regenfälle wenigstens so ausreichend sind, das die Oberfläche wieder feuchter wird und somit die Bedingungen zur Fruchtkörperentwicklung optimaler werden. Erste schauerartige Regenfälle sind am Abend schon nach Westdeutschland hereingezogen. Laut aktueller Niederschlagsprognose für Westmecklenburg dürfen wir am Sonntag mit 1 – 5 Liter/qm rechnen. Etwas mehr wäre mir schon lieb!

Dieses schöne Stimmungsfoto eines Harbichtspilzes (Sarcodon imbricatus) schickte mir Andreas Okrent aus der Region um Graal - Müritz. Die Art ist bei uns in Nordwestmecklenburg sehr selten zu finden. Essbar, aber zu schonen!

Dieses schöne Stimmungsfoto eines Habichtspilzes (Sarcodon imbricatus) schickte mir Andreas Okrent aus der Region um Graal – Müritz. Die Art ist bei uns in Nordwestmecklenburg nur sehr selten zu finden. Essbar, aber zu schonen!

Sonnabend, 17. September – Starke Regenfälle und Gewitter heute, in der kommenden Nacht und morgen westlich und östlich um uns herum. Westmecklenburg liegt genau dazwischen und wird wohl kaum etwas abbekommen. Schade, ich hätte mir gerade jetzt so kurz vor unserer Großen Ausstellung noch ein wenig Auffrischung für den Wald gewünscht. Wir waren heute zur Pilzwanderung im Bürgerholz bei Crivitz unterwegs (siehe unter „Pilzwanderung im Bürgerholz“). Der Wind der letzten Woche hat sich in der Tat negativ bemerkbar gemacht. Besonders in den sandigen Buchenwäldern dieser Region wurde das Pilzwachstum in Mitleidenschaft gezogen. Besser sah es in geschützteren Bereichen mit Gräsern und Moosen aus. Ich Denke aber, wenn die nächsten Tage ruhiger verlaufen und eventuell auch mal stärkerer Tau Fall in der Nacht einsetzt, sollte es wieder besser aussehen.

Neben Maronen und Steinpilzen waren heute nach wie vor Gallen - Röhrlinge (rechtes Exemplar!) mit von der Partie

Neben Maronen (Foto) und Steinpilzen waren heute nach wie vor Gallen – Röhrlinge (rechtes Exemplar!) mit von der Partie. 17.09.2011 im Bürgerholz bei Crivitz.

Sonntag, 18. September Heute war Irena und ich nach Schleswig Holstein verpflichtet. Pilzwanderungen im Forst bei Ritzerau im Herzogtum Lauenburg standen auf dem Programm. Etwa 50 Pilzbegeisterte hatten sich hier eingefunden. Zusammen mit dem Güstrower Pilzberater Harry Käding bildeten wir drei Gruppen, die in verschiedenen Bereichen des gehaltvollen Buchenwaldes unterwegs waren. Das Pilzaufkommen war hier, wie bei uns, für die Jahreszeit sehr bescheiden (siehe unter „Energie von Pilzen an Linsen“). Anders als  in Wismar und Umgebung, hatte es hier etwas geregnet, so dass der Waldboden auch oberflächlich gut feucht war. Auf der Rücktour statteten wir noch dem Woitendorfer Wald einen kurzen Besuch ab und in windeseile füllte sich mein Korb mit Semmelstoppelpilzen, die getrocknet und zu Pilzwürze verarbeitet werden. Wir machten auch einen kurzen Imbiss – Stopp in Rehna und schauten uns bei der Gelegenheit den dortigen Schaukasten des Pilzvereins an. Hier sind aktuelle Info` s angeschlagen und es wird eine kleine Palette frischer, aktuell wachsender Pilzarten ausgestellt. Demnächst finden wieder die Tage der Pilze in Rehna statt, mit einer der umfangreichsten Frischpilzausstellungen Norddeutschlands.

Semmelstoppelpilze (Hydnum repandum) gehören zu den Stachelpilzen. Viele von ihnen sind recht selten, gedeihen aber in diesem Jahr mit dem vielen Regen im Sommer besonders gut. Standortfoto im Staatsforst Rehna (Woitendorfer Wald) am 18.09.2011.

Semmelstoppelpilze (Hydnum repandum) gehören zu den Stachelpilzen. Viele von ihnen sind recht selten, gedeihen aber in diesem Jahr, mit dem vielen Regen im Sommer, besonders gut. Standortfoto im Staatsforst Rehna (Woitendorfer Wald) am 18.09.2011.

Montag, 19. September – Die Vorbereitungen zur 19. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar laufen auf Hochtouren. Ich habe heute eine dritte Ausstellungsfläche aufgebaut und in den nächsten beiden Tagen bin ich und weitere Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. im Wald auf der Suche nach unseren Ausstellungsobjekten. Heute waren bereits zwei Pilzfreunde auf Tour und haben die ersten, ca. 40 Pilzarten, gefunden. Sie wanderten in den Kühlschrank. Ich hoffe und gehe auch davon aus, dass wir etwa 200 – 250 Großpilzarten zusammen bekommen werden, die dann von Freitag Nachmittag bis zum Sonntagabend im „Steinpilz – Wismar“, ABC Straße 21, zu sehen sein werden.

Diesen sehr seltenen Verwandten des Butterpilzes werden wir aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht dabei haben. Der Moor - Röhrling (Suillus flavidus) ist ein sehr seltener Kiefernbegleiter an feuchten, moorigen Standorten. Pilz- und Naturfreund Andreas Okrent schickte mir dieses tolle Foto vor wenigen Tagen. Das letzte mal fand ich die Art im September 1999 in den Dünen - Kiefernwäldern auf der Halbinsel Darß bei Prerow.

Diesen sehr seltenen Verwandten des Butterpilzes werden wir aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht dabei haben. Der Moor – Röhrling (Suillus flavidus) ist ein Kiefernbegleiter an feuchten, moorigen Standorten. Pilz- und Naturfreund Andreas Okrent schickte mir dieses tolle Foto vor wenigen Tagen. Das letzte mal fand ich die Art am 11. September 1999 in den Dünen – Kiefernwäldern auf der Halbinsel Darß bei Prerow.

Dienstag, 20. September – Ich war heute den ganzen Tag unterwegs um Ausstellungspilze zu organisieren. Zunächst fuhr ich nach Jesendorf. In den dortigen Kiefern, außer frischen Edel – Reizkern, nicht viel los. An einem artenreichen Seeufer mit Mischwaldbestand und besonders vielen Birken, war es schon etwas besser, aber längst nicht so, wie man es zu dieser Jahreszeit erwarten könnte. Anschließend fuhr ich in Richtung Crivitz und schaute mich in den sauren Nadelwäldern zwischen Weberin, Jülchendorf und Venzkow um. Der recht große Korb und weitere Sammelbehälter füllten sich nur langsam. Es ist sehr mühselig und die Artenvielfalt läßt zu wünschen übrig. Von den klassischen Speisepilzen waren eigentlich nur Pfifferlinge immer wieder zu finden. Ansonsten nur vereinzelt eine Marone, Steinpilz, Birkenpilz, Sandpilz u. s. w. Auch unsere Pilzfreunde Helga Köster, Thomas Harm, Hans – Jürgen Willsch und Peter Kofahl waren heute auf Achse und haben einiges gefunden, aber für fast schon Ende September, ebenfalls viel zu wenig. Und Besserung ist vorläufig wohl kaum in Sicht, den es trocknet schon deutlicher aus und nennenswerter Regen ist zunächst kaum noch zu erwarten. Im Gegenteil, ab dem Wochenende soll sich der Altweibersommer so richtig breit machen.

Die beliebtesten und gesuchtesten Speisepilze wechsen sich in schwachen Wachstumsschüber in letzter Zeit immer wieder ab. Waren vor etwa zehn Tagen etwas mehr Birkenpilze zu finden, waren es in den letzten Tagen eher ein Paar mehr Steinpilze und zur Zeit sind gerade wieder frische Edel - Reizker (Lactarius deliciosus) im Angebot.

Die beliebtesten und gesuchtesten Speisepilze wechseln sich derzeit in schwachen Wachstumsschüben einander wieder ab. Waren vor gut zehn Tagen etwas mehr Birkenpilze zu finden, so sind kurz darauf eher ein Paar mehr Steinpilze gewachsen und zur Zeit sind gerade wieder frische Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) im Angebot. Standortfoto am 20.09.2011 im Kiefernforst bei Jesendorf.

Mittwoch, 21. September – Während ich gestern in den sauren Nadelwäldern unterwegs war, mit einer recht ordentlichen Ausbeute, statte ich heute den gehaltvolleren Buchenwäldern einen Besuch ab. Das Ergebnis war ernüchternd. Diese Wälder sind eigentlich die artenreichsten Pilzreviere in unseren Breiten, davon ist in diesem Jahr aber nichts zu spüren. Aber was soll´s, wir brauchen für unsere Großpilzausstellung am kommenden Wochenende auch Pilze aus diesen Bereichen. Vor allem einige Täublinge und Milchlinge, Schleierlinge und Ritterlinge, aber so gut wie keine Röhrlinge, von wenigen Rotfüßchen einmal abgesehen. Dafür aber das erste Büschel Hallimasch der Saison! Die gestern bereits erwähnten Pilzfreunde waren heute dagegen in den sandigen Wäldern unterwegs und haben  gut gefunden. Kapitale Riesen – Schirmpilze, als wirkliche Hingucker in unsere Ausstellung demnächst zu bewundern. Eine mächtige Krause Glucke, viele bunte Täublinge, schöne Maronen u. v. mehr. Auch Fliegenpilze waren dabei. Das verstärkte Erscheinen dieser allbekannten Giftpilzart, gekoppelt mit einem neuen Schub von Riesen – Schirmpilzen kann durchaus ein Indiz für mehr Röhrlinge in den entsprechenden Gebieten sein. Es hat aber den Anschein, dass es regional sehr unterschiedlich ist. Nach unserer gestrigen Absprache waren unsere Pilzfreunde im Hohen Holz, unweit von Schwerin unterwegs. Diese Region hat vor gut zwei Wochen nochmals ein starkes Regenereignis abbekommen. Ansonsten ist es unsicher, ob es zu einer nachhaltigen Verbesserung des allgemeinen Pilzwachstums kommen kann, denn altweibersommerliches Hochdruckwetter ohne Ende ist in Sicht, also auch kein Regen mehr!

Ich bin heute weit gefahren und habe mir den Woitendorfer Wald bei Rehna als Exkursionsgenbiet ausgesucht, weil hier am Sonntag noch etwas Regen viel. Die Leute vom Pilzverein Rehna mögen es mit verzeihen, dass ich in ihrem Hauswald herumwildere. Das beste was ich hier heute vorfand waren diese Saftlinge, ich vermute es handelt sich um den Mennigroten Saftling (Hygrocybe miniata), am Standort fotografiert. 21.09.2011.

Ich bin heute weit gefahren und habe mir den Woitendorfer Wald bei Rehna als Exkursionsgenbiet ausgesucht, weil es hier am Sonntag noch etwas geregnet hat. Die Leute vom Pilzverein Rehna mögen es mir verzeihen, dass ich in ihrem Hauswald herumwildere. Das beste was ich hier heute vorfand, waren diese Saftlinge, ich vermute es handelt sich um den Mennigroten Saftling (Hygrocybe miniata), am Standort fotografiert. 21.09.2011.

Donnerstag, 22. September – Wie sich heute herausstellte, waren unsere Pilzfreunde gestern nicht im Hohen Holz, sondern unweit davon, in den Kieferngebieten bei Pinnow unterwegs und gut fündig geworden. Im Hohen Holz war nicht viel los. Der Wind hat hier ganz schön abgetrocknet. Aber wie dem auch sei, die Anzeichen auf etwas mehr Pilze, damit meine ich vor allem die beliebten Röhrlingen und Co., sind in diesen Tagen etwas besser geworden. Es scheint sich etwas anzubahnen. Butterpilze, Maronen und Steinpilze sind punktuell zahlreicher geworden. Fragt sich nur, ob die zu erwartende, längere Trockenperiode, diese Entwicklung nicht im Keim erstickt. Sonne und Wärme können aber für den weiteren Verlauf durchaus noch positiv sein. Ich glaube die Saison könnte doch noch interessant werden. Wir haben heute begonnen die Ausstellung aufzubauen. Aktuell liegen bis heute Abend 143 Arten auf den Flächen. Zudem wurde von einigen Pilzfreunden weiterer Nachschub gebracht, so dass wir ab morgen 14.00 Uhr und an den beiden folgenden Tagen eine wirklich umfassende Präsentation des momentanen Pilzaufkommens in unseren Wäldern zeigen können. Die Besichtigung kostet wie immer nur 1,00 €. Erstmals in diesem Jahr sind zu sehen: Orangeroter Becherling, Weißer Rasling, Scharfer Honig – Täubling, Kegelhütiger Knollenblätterpilz, Goldfarbener Glimmerschüppling, Safranroter Schüppling, Elastische Lorchel, Laubholz – Harzporling, Kuhmaul, Berindeter Seitling, Violettbrauner Stacheling und Schmarotzer – Röhrling. So der Stand von heute Abend.

Zu sehen sein wird auch der Nordische Milchling oder Blau - Reizker (Lactarius trivials). Er ist meist in Gewässernähe oder in Mooren unter Birken zu finden. Dieser für uns ungenießbare Milchling ist aber in Nord- und Osteuropa nach spezieller Behandlung ein beliebter Speisepilz.

Zu sehen sein wird auch der Nordische Milchling oder Blau – Reizker (Lactarius trivials). Er ist meist in Gewässernähe oder in Mooren unter Birken zu finden. Dieser, bei uns als ungenießbar eingestufte Milchling, ist in Nord- und Osteuropa nach spezieller Behandlung ein beliebter Speisepilz. Standortfoto an einem Waldsee bei Jesendorf am 20.09.2011.

Freitag, 23. September – Gegen 14.00 Uhr habe ich unsere diesjährige Großpilzausstellung im Steinpilz – Wismar eröffnet. Dazu waren auch alle Helfer der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V., die in den letzten Tagen in den Wäldern der näheren und etwas weiteren Umgebung auf der Suche nach unseren Ausstellungsobjekten waren, sehr herzlich eingeladen. Pilzfreund Peter Kofahl hatte eine Tafel eingedeckt und es gab Kaffee und Kuchen. Die Ausstellung kann am Sonnabend und Sonntag jeweils von 10.00 – 18.00 Uhr besichtigt werden und ab etwa 11.00 Uhr gibt es an beiden Tagen auch unseren beliebten Pilzimbiss. Dank gebührt auch der Presse und dem Wismar – Fernsehen, die auf unseren diesjährigen Höhepunkt des Jahres aufmerksam machten b. z. w. machen. An der Pilzfront wird von immer größeren Erfolgen bei Suche nach Steinpilzen, Maronen, Edel -Reizkern und Co. berichtet. Günstig dürften sich jetzt die kommenden, ruhigeren Tage mit spätsommerlicher Wärme und die örtlich sogar etwas kräftigeren Schauer von gestern auswirken. Bis heute Abend sind auf unseren Ausstellungsflächen 222 Großpilzarten gelangt. Zwei Kühlschränke voll mit weiteren Arten b. z. w. Auswechselpilzen stehen noch bereit. Erstmals dabei in diesem Jahr sind: Buntverfärbender Birkenpilz, Grünlings – Klumpfuß, Gelbmilchender Helmling, Süßriechender Rettich – Helmling, Rostfleckiger Helmling, Weißer Polsterpilz, Schwarzgebänderter Harzporling, Rötender Blätterwirrling, Birken – Reizker, Grüner Herings – Täubling, Bereifter Tellerling und Graublättriger Trichterling.

Einige Helfer und Mitglieder der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. heute Nachmittag zur Eröffnung der 19. Großpilzausstellund in Wismar. Bis Dato lagen 199 Arten auf den Flächen. Bis zum Abend schloßen sich die meisten Lücken noch und es liegen jetzt 222 Pilzarten auf den Moosflächen. 23.09.2011.

Einige Helfer und Mitglieder der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. heute Nachmittag zur Eröffnung der 19. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar. Bis dahin lagen 199 Arten auf den Flächen. Bis zum Abend schlossen sich die meisten Lücken noch und es liegen jetzt 222 Pilzarten auf den Moosflächen. Weitere werden in den nächsten Tagen noch hinzu kommen. 23.09.2011.

Sonnabend, 24. September – Bei schönstem Altweibersommerwetter ging die 19. Pilzausstellung heute in die 2. Runde. Die Besucherzahl hätte zwar etwas besser sein können, aber so ein traumhaftes Spätsommerwetter ist nicht unbedingt das ideale Wetter für Ausstellungs- und Museumsbesuche. Dennoch können wir ganz zufrieden sein und morgen ist ja auch noch ein Tag. Zudem gab und gibt es wieder an unserem Imbissstand herzhafte Pilzgerichte und frische Waffeln. Nebenbei bot Jonas auch wieder Spielzeug aus seinen jüngsten Zeiten an und konnte auch wieder einiges unter die Leute bringen.

Die Pilzausstellung ist morgen wieder von 10.00 – 18.00 Uhr geöffnet und gegen 11.00 Uhr lädt auch unser Imbissstand wieder zum Verkosten oder Sattessen ein.

Ich werde nebenbei die Ausstellung, so wie auch heute, mit frischen Pilzen aus dem Kühlschrank erneuern. Es liegen jetzt 226 Arten auf den Flächen. Erstmals dabei in diesem Jahr, der Große Blutchampignon.

Zu sehen ist auch der nicht so häufige Seige Ritterling (Tricholoma columbetta). Er wächst auf sandigen Böden unter Eichen und Birken. Wir finden ihn aber auch auf den kalkhaltigen Hangterrassen des Radebachtals unter Buchen. Essbar. Standortfoto an einem Waldsee bei Jesendorf unter Birken.

Zu sehen ist auch der nicht so häufige Seidige Ritterling (Tricholoma columbetta). Er wächst auf sandigen Böden unter Eichen und Birken. Wir finden ihn aber auch auf den kalkhaltigen Hangterrassen des Radebachtals unter Buchen. Essbar. Standortfoto an einem Waldsee bei Jesendorf unter Birken.

Sonntag, 25. September – Unsere diesjährige Großpilzausstellung ging heute in die 3. und letzte Runde. Es waren 230 Pilzarten aus heimischen Wäldern, Parkanlagen und Fluren zu bewundern. Unser diesjähriger Blickfang waren wirklich gigantische Riesenschirmpilze, eine super große Krause Glucke und natürlich die äußerst dekorativen Fliegenpilze. Daneben etliche Vertreter der beliebten Röhrlinge, allen voran Steinpilze und Maronen, aber auch der bittere Gallen – Röhrling, der gewiss auch in diesem Jahr wieder so manche liebevoll hergerichtete Pilzpfanne verdorben hat. Trotz des herrlichen Spätsommerwetters, herrschte heute großer Andrang in unserer Ausstellung. Am Imbissstand gab es wieder einige Leckereien, die Pilzberaterin Irena Dombrowa gezaubert hatte. Pilzfreundin Sina Mews brachte dann noch ganz frisch gesammelte Fichten – Reizker, Kuhmäuler und Stockschwämmchen, die sofort verarbeitet wurden. Auf unseren Sammelexkursionen häuften sich so viele Pfifferlinge an, dass es ebenfalls für eine Pilzpfanne in Kombination mit Edel – Reizkern reichte. Erstmals in diesem Jahr waren zu sehen: Graukappe, Rauchfarbener Milchling, Beringter Flämmling, Mennigroter Saftling.

Mit 230 Großpilzarten waren unsere Ausstellungsflächen nahezu völlig ausgelastet. Auch die kleine Lücke im Vordergrund schloß sich gleich wieder mit dem Zinnoberroten Täubling. Foto: Sina Mews.

Mit 230 Großpilzarten waren unsere Ausstellungsflächen nahezu völlig ausgelastet. Auch die kleine Lücke im Vordergrund schloss sich gleich wieder mit dem Zinnoberroten Täubling. Foto: Sina Mews.

Montag, 26. September – Die 19. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar ist Geschichte, die Ausstellungen im Steinpilz gehen aber auf einem etwas bescheideneren Niveau weiter. Bis Mitte November gibt es weiterhin die aktuell wachsenden Frischpilze zu sehen. Von Dezember – März dann vorwiegend haltbarere Holzpilze wie Porlinge, Schichtpilze aber auch reife Bauchpilze u.a.. Die Besichtigung kostete nach wie vor nur 1,00 €. Morgen gibt es 215 Arten zu sehen. – Das Wetter war heute richtig warm und es hat den Anschein, der Sommer möchte sich noch zu Beginn des Herbstes für das schlechte Wetter der letzten Monate entschuldigen. Auch bis zum kommenden, verlängerten Wochende, soll das sehr warme Spätsommerwetter noch anhalten. Dann brauchen wir aber dringend wieder Regen! Jetzt am Abend haben sich über Schleswig – Holstein und Westmecklenburg vereinzelte Schauer und Gewitter gebildet, die aber nur örtlich einen kurzen Regenguss bringen. Unterdessen berichtet Pilzfreundin Angelika Boniakowski aus Hagebök von vielen Maronen in allerbester Qualität. Der herbstliche Röhrlings – Schub hat anscheinend eingesetzt.

In sandigen Kiefernwäldern ist jetzt auch der Sand - Röhrling (Suillus variegatus) zu finden. Er ist essbar, soll aber nur mässige Geschmacksqualitäten besitzen. Standortfoto am 20.09.2011 im Wald bei Weberin.

In sandigen Kiefernwäldern ist jetzt auch der Sand – Röhrling (Suillus variegatus) zu finden. Er ist essbar, soll aber nur mäßige Geschmacksqualitäten besitzen. Standortfoto am 20.09.2011 im Wald bei Weberin.

Wegen technischer Probleme muss ich an dieser Stelle das Septembertagebuch schließen. Ich bekomme keinen längeren Text und keine Bilder in der gewünschten Form an dieser Stelle mehr unter. Daher geht es demnächst im Oktober – Tagebuch weiter. Ich Bitte um Verständnis! Für den 27.09.2011 siehe auch unter „Individuelle Pilzwanderungen III“

Individuelle Pilzwanderungen nach Terminabsprache

Pilzwanderung mit dem Wismarer Kunstverein KaSo

Zu unserer traditionellen Pilzwanderung mit dem Kunstverein KaSo Wismar e.V., trafen sich heute morgen um 09.00 Uhr acht mehr oder minder pilzbegeisterte Frauen und meine Wenigkeit am Hafenparkplatz der Hansestadt Wismar. Der Kunstverein KaSo ist unmittelbarer Nachbar vom „Steinpilz“, in der ABC Straße 17. Seit einigen Jahren veranstalten wir im Herbst gemeinsam eine Pilzwanderung in die Wälder der näheren Umgebung. Dieses mal fuhren wir mit drei Autos in die Panzower Tannen bei Neubukow. Genau wie in den anderen Wäldern im Nordwesten Mecklenburgs, gibt es zwar einiges an Pilzen, aber die volkstümlichen Speisepilze muss man weiterhin mit Mühe suchen. Hier einige Bilder von unserer heutigen Tour:

Gleich zu Beginn entdeckten wir eine Stelle mit Fuchsigen Rötel - Trichterlingen.

„Schau mal, dort stehen schon die nächsten!“. Gleich zu Beginn entdeckten wir im Fichtenwald eine Stelle mit Fuchsigen Rötel – Trichterlingen. Zumindest als Mischpilz sind sie ganz gut zu gebrauchen.

Unter Haselnuss wächst nich selten der ungenießbare Hasel - Michling (Lactarius hortensis). Seine brennend scharfe Milch macht ihn ungenießbar. Standortfoto am 06.09.2011.

Unter Haselnuss wächst nicht selten der Hasel – Michling (Lactarius hortensis). Seine weiße, brennend scharfe Milch, macht ihn ungenießbar.

Ja, diese Pilze kenne ich, es sind Maronen - Röhrlinge. Leider gibt es zur Zeit so wenige von ihnen.

„Ja, diese Pilze kenne ich, es sind Maronen – Röhrlinge. Leider gibt es zur Zeit so wenige von ihnen.“

Wenn die von innen auch do gut aussehen wie von außen, dann ist ja schon eine kleine Mahlzeit gesichert."

„Wenn die von innen auch so gut aussehen, dann ist schon eine kleine Mahlzeit gesichert.

Gerne unter Nadelbäumen wächst der Porphyrrbraune Wulstling. Er enthält ähnlich dem Gelben Knollenblätterpilz das Krötengift Bufotenin und ist somit leicht giftig!

Gerne unter Nadelbäumen wächst der Porphyrbraune Wulstling. Er enthält, ähnlich dem Gelben Knollenblätterpilz, das Krötengift Bufotenin und ist somit leicht giftig!

Der Dickblättrige Schwarztäubling wuchs im Herbst des vergangenen Jahres in unglaublichen Mengen in unseren Buchenwäldern. Noch heute liegen die schwarzen Mumien herum. Dieser ist allerdings frisch und rötet bei Verletzung zunächst um dan zu schwärzen. Er kann als Mischpilz Verwendung finden.

Der Dickblättrige Schwarztäubling wuchs im Herbst des vergangenen Jahres in unglaublichen Mengen in unseren Buchenwäldern. Noch heute liegen die schwarzen Mumien herum. Dieser ist allerdings frisch und rötet bei Verletzung zunächst, um dann zu schwärzen. Er kann als Mischpilz Verwendung finden.

Dieser junge Perlpilz sieht kernig und gesund aus. Er darf als guter Speiepilz in den Korb wandern.

Dieser junge Perlpilz sieht kernig und gesund aus. Er darf als guter Speisepilz in den Korb wandern.

Der Fund des Tages waren diese Erdsterne, die Friederike Nolte in der Nadelstreu eine Fichtenwaldes fand. Ich habe sie Standortversetzt fotografiert. Nun bin ich nicht der große Erdstern - Kenner, aber wir haben hier zwei verschiedene Arten. Wahrscheinlich den Kragen

Der Fund des Tages waren diese Erdsterne, die Friederike Nolte in der Nadelstreu eines Fichtenwaldes fand. Ich habe sie standortversetzt fotografiert. Nun bin ich nicht der große Erdstern – Kenner, aber wir haben hier zwei verschiedene Arten. Wahrscheinlich den Kragen – Erdstern (Geastrum striatum) und den Kamm – Erdstern (Geastrum pectinatum).

Zur Erinnerung an unsere Pilzwanderung am 6. Sptember 2011, wie immer unser Abschlußfoto.

Zur Erinnerung an unsere Pilzwanderung am 6. September 2011 versammelten sich alle am Ende zu unserem Abschlussfoto. Ich hoffe, es hat wieder Spaß gemacht, auch wenn das Pilzwachstum weiterhin zu wünschen übrig lässt.

Vereins – Info unter www.kaso-wismar.de

Regional – Info Neubukow unter www.neubukow.de

Pilzwanderung im Forst Farpen

Am Dienstag, dem 27.09.2011, war ich zu einer individuellen Pilzwanderung mit Leuten von der Ostsee – Insel Poel und Groß Strömkendorf verabredet. Treff war um 09.00 Uhr auf dem Parkplatz des Hotels „Schäfer Eck“ in Groß Strömkendorf. Von hier aus fuhren wir mit den vorhandenen Autos in den nahe gelegenen Forst Farpen bei Krusenhagen. Dieses Gebiet war in meiner Jugend mein sogenannter „Hauswald“ und es gab hier damals sehr viele Steinpilze, Pfifferlinge und in einem speziellen Gebiet auch gewaltige Mengen von Riesen – Bovisten. Die Struktur des überwiegend sandigen Waldes hat sich seit den 1970er und 1980er Jahren stark verändert und auch die damals ergiebigsten Pilzgründe geben zur Zeit nicht mehr so viel her. Aber dennoch lohnt sich die Suche in diesem Gebiet immer noch. Heute war es allerdings wieder so bescheiden, wie auf den meisten Pilzwanderungen im zurückliegenden Sommer. Von einem Röhrlingsschub kaum eine Spur! Nur vereinzelt einige frische Rotfüßchen und Maronen. Sonst das gewohnte Bild von Täublingen, Milchlingen u. a., meist minderwertigen Arten. Von den klassischen Herbstpilzen ebenfalls keine Spur. Dafür entschädigte das Wetter mit strahlendem Sonnenschein, fast Windstille und sehr angenehmen Temperaturen.

Treff war um 09.00 Uhr am Hotel "Schäfer - Eck" in Groß Strömkendorf, kurz vor den Toren der Ostsee - Insel Poel.

Treff war um 09.00 Uhr am Hotel „Schäfer Eck“ in Groß Strömkendorf, kurz vor der Ostsee – Insel Poel.

In den Sammelkorb dürften diese Weißstieligen Stockschwämmchen gelegt werden. Sie gehören zu den Mürblingen und sind somit nicht mit dem Echten Stockschwämmchen verwandt.

In den Sammelkorb durften diese Weißstieligen Stockschwämmchen gelegt werden. Sie gehören zu den Mürblingen und sind somit nicht mit dem Echten Stockschwämmchen verwandt.

Am Rande eines moosigen Fichtenwaldes wuchsen diese essbaren Rotfuß - Röhrlinge. Beim Sammeln dieser Röhrlinge muß man immer auf den häufigen Befall von Goldschimmel achten. Das umgedrehte Exemplar links oben zeigt bereits Schimmelbefall an. Solche Pilze dürfen nicht mehr verzehrt werden!. Standortfoto am 27.09.2011 im Forst Farpen.

Am Rande eines moosigen Fichtenwaldes wuchsen diese essbaren Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron). Beim Sammeln dieser Röhrlinge muss man immer auf den häufigen Befall von Goldschimmel achten. Das umgedrehte Exemplar links oben zeigt bereits Schimmelbefall an. Solche Pilze dürfen nicht mehr verzehrt werden!

Die Finderin dieser Stinkmorchel (Phallus impudicus) fand diesen Pilz ganz besonders interessant!

Die Finderin dieser Stinkmorchel (Phallus impudicus) fand diesen Pilz ganz besonders interessant!

Kaum zu Glauben, hier sehen wir zwei verschiedene Pilzarten. Das größere, linke Exemplar ist ein essbarer Roter Herings - Täubling und das rechte die ungenießbare, sehr scharf schmeckende "Säufernase"!

Kaum zu Glauben, hier sehen wir zwei verschiedene Pilzarten. Das größere, linke Exemplar, ist ein essbarer Roter Herings – Täubling (Russule xerampelina) und der rechte Fruchtkörper die ungenießbare, sehr scharf schmeckende „Säufernase“ (Russula sardonia)!

Das Wetter war herrlich und die Stille des Waldes eine Wohltat!

Das Wetter war herrlich und die Stille des Waldes eine Wohltat!

Nach dem Durchschauen der gesammelten Pilze und einem kleinen Imbiss mit belegten Brötschen und Kaffe, versammelten sich alle zum obligatorischen Gruppenfoto. Ich hoffe, es hat allen gefallen, auch wenn an der Pilzfront nicht all zu viel Begeisterung aufkam. 27. September 2011 im Forst Farpen.

Nach dem Durchschauen der gesammelten Pilze und einem kleinen Imbiss mit belegten Brötchen und Kaffee, versammelten wir uns zum obligatorischen Gruppenfoto. Ich hoffe, es hat allen gefallen, auch wenn an der Pilzfront nicht all zu viel Begeisterung aufkam. 27. September 2011 im Forst Farpen.

Für das kleine Präsent am Ende der Wanderung möchte ich mich nochmals ganz herzlich Bedanken!

Für das kleine Präsent am Ende der Wanderung möchte ich mich nochmals ganz herzlich Bedanken!

Regional – Info` s unter: www.insel-poel.de

Individuelle Pilzwanderungen können jederzeit unter Terminabsprache mit dem Steinpilz – Wismar vereinbart werden. Das kann an einem Wochenende oder auch in der Woche sein, außer Montags und Donnerstags. Mindestteilnehmerzahl sollten 5 Leute sein. Die Kosten belaufen sich auf 5.00 € pro Person.  Für weniger als 5 Personen  = 25.00 € Gesamtkosten.

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Wetter und Pilze im September 2011

Gestern setzte ich nach einer Pause wieder mein Waldumrundung bei Warin fort

Gestern setzte ich nach einer Pause wieder meine Waldumrundung bei Warin fort. An einem recht belebten Waldweg standen diese vermeintlichen Trichterlinge, die sich schnell als die blasse Albino – Form des Echten Pfifferlings (Cantharellus cibarius) entpuppten. Sie wurden wohl von keinem Pilzsucher bisher für voll genommen und nicht weiter beachtet. Oberhalb der Wegrand – Böschung wuchsen unter Jungeichen ebenfalls große, normal gefärbte Pfifferlinge. Standortfoto am 31.08.2011.

Donnerstag, 01. September – Nach dem wir tagelang von sehr frischer Meeresluft, polaren Ursprungs, heimgesucht wurden, dreht die Anströmung zum Wochenende hin wieder auf Südwest und bringt subtropisch warme Sommerluft mit. Es steht also ein wunderschönes Spätsommer – Wochenende bevor. Fast schon wieder zu schön und zu warm zum Pilze suchen. Aber am Sonnabend und Sonntag stehen bei mir Pilzwanderungen auf dem Programm. Sonnabend führt uns eine öffentliche Lehrwanderung in den Wald zwischen Kobrow und Holzendorf. Am Sonntag steht die traditionelle Wanderung mit einer Wismarer Sportgemeinschaft an. Immerhin seit 11 Jahren in Folge! Man darf gespannt sein, was uns für tolle Pilze erwarten werden, oder auch nicht.

Freitag, 02. September – Vom Wetter her gab es heute so einen richtigen Wohlfühltag. Prächtige Quellwolken garnierten den blauen Himmel und bei Temperaturen um die 20 Grad war es sehr angenehm. In der Nacht zieht nun eine Warmfront mit Wolkenfeldern und örtlich einigen Regentropfen durch. Morgen und am Sonntag befinden wir uns dann in subtropischer und zunehmend schwüler Warmluft. Da lassen Gewitter nicht mehr lange auf sich warten. Sonntag Abend könnte es wieder turbulent werden. Von der Gewitterfront zur Pilzfront. Da gibt es nicht viel neues zu berichten. Die Saison läuft weiterhin auf Sparflamme. Da der September in der Regel der artenreichste Monat des Jahres ist, sollte sich dieser Zustand in den nächsten Wochen jedoch deutlich zum besseren wenden. Es liegen 126 Arten auf der Fläche, neu dabei in diesem Jahr: Gelbblättriger Ritterling, Rinnigbereifter Trichterling, Geriefter Weichtäubling und Wasserfleckiger Rötel – Trichterling.

In der wismarer Mozartstraße habe ich heute diese Gesäten Tintlinge (Coprinus disseminatus) fotografiert. Sie stehen oft zu hunderten um alte Laubholzstubben herum. In diesem Falle an einem Birkenstumpf- Ohne Bedeutung für die Küche. Standortfoto am 02.09.2011.

In der Wismarer Mozart – Straße habe ich heute diese Gesäten Tintlinge (Coprinus disseminatus) fotografiert. Sie stehen oft zu hunderten um alte Laubholzstubben herum. In diesem falle an einem Birkenstumpf. Ohne Bedeutung für die Küche. Standortfoto am 02.09.2011.

Sonnabend, 03. September – Bei aller schönstem und warmen Spätsommerwetter wanderten wir heute im Rahmen einer öffentlichen Pilzlehrwanderung durch die Wälder zwischen Kobrow und Holzendorf. Das Pilzaufkommen war mäßig, für Speisepilzfans eher sogar bescheiden. Wie nicht anders zu erwarten, dominierten Pfifferlinge. Aspektbildend und allgegenwärtig waren minderwertige Zitronen – Täublinge (siehe auch unter „Von Kobrow bis Holzendorf“). – Morgen soll es nochmal so richtig warm werden. Viele dürften diesen Tag nutzen, um nochmals dem Strand einen Besuch abzustatten. Ich bin zu einer individuellen Pilzwanderung verabredet. Das Zielgebiet ist noch offen. Wir werden morgen früh operativ und kollektiv entscheiden, wo hin es gehen soll.

Neben Pfifferlingen und einigen Röhrlingen, waren diese Frost - Raslinge die wertvollsten Speisepilze, die wir auf unserer heutigen Pilzwanderung fanden. 03.09.2011.

Neben Pfifferlingen und einigen Röhrlingen, waren diese Frost – Raslinge die wertvollsten Speisepilze, die wir auf unserer heutigen Pilzwanderung fanden. 03.09.2011.

Sonntag, 04. September – Am heutigen freundlichen und warmen Spätsommersonntag, war um 07.30 Uhr Treff an der Buswendeschleife in Dargetzow, ein Stadtteil von Wismar, zur 12. Pilzwanderung mit den Dargetzower Sportfreunden. Da kein Wunschziel geäußert wurde, schlug ich die sandigen Nadelforste bei Weberin vor. Ich Denke, das war ein guter Vorschlag, denn Pilze gab es recht ordentlich. Auf jeden Fall konnte man einiges dazulernen, denn es wanderten Arten in den Korb, die sonst mit großer Wahrscheinlichkeit im Walde stehen gelassen worden wären. Es gab zwar einzelne Maronen, Birkenpilze, Pfifferlinge u. s. w., aber Scheidenstreiflinge, Perlpilze, Geschmückte Gürtelfüße und verschiedene essbare Täublinge hätten ohne Fachmann wohl kaum eine Chance, als Speisepilze beachtet zu werden. Siehe auch unter „Individuelle Pilzwanderungen II“. Vom Wetter her wurde es nicht ganz so warm und freundlich, wie ursprünglich vorhergesagt. Grund waren dichtere Wolkenfelder mit ersten Schauern im Gepäck schon ab den Mittagsstunden. Kräftigere Schauer und Gewitter zogen dann aber erst in der Nacht auf.

Diese großen, roten Täublinge stehen oft zusammen mit Maronen in älteren Kiefern und Fichtenfprts

Montag, 05. September – In der Zeit zwischen Mitternacht bis etwa heute Mittag gab es im Einflussbereich einer Regen- und Gewitterstörung, die angereichert war mit extrem feuchter und schwüler Subtropikluft, verbreitet kräftige, schauerartige Regenfälle. Allgemein sind zwischen 5 und 15 l/qm gefallen. Ausreißer nach oben von sicherlich deutlich mehr als 20 l war die Region zwischen Brüel und Schwerin. Hier kam es am morgen zwischen 07.30 Uhr und 09.00 Uhr regelrecht zu einer kleinen Sintflut. Es schüttete was vom Himmel kommen konnte. Eigentlich musste ich um 09.00 Uhr schon im „Steinpilz“ sein, aber das war mit dem Roller von Brüel aus bei diesem Starkregen einfach nicht möglich, so dass leider mindestens ein Ratsuchender vor verschlossener Tür stand. Als ich gegen 10.15 Uhr endlich am Laden war, stand ein Körbchen vor der Tür. Es befanden sich darin ganz frische Wimpern – Erdsterne. Leider lag kein Zettel dabei, aber vielleicht meldet sich der glückliche Sternenfinder ja noch.

In den sauren Nadelwäldern ist der Zedernholz - Täubling (Russula badia) zu hause. Beim Sammeln von Apfel - Täublingen und Roten Heringstäublingen mus man auf ihn achten, damit man keine bitterscharfe Überschung erlebt. Standortfoto am 04.09.2011 im Wald bei Weberin.

Dienstag, 06. September – Bei freundlichem Wetter starteten heute morgen acht Frauen vom Wismarer Kunstverein KaSo und meine Wenigkeit zu einer Pilzwanderung durch die Panzower Tannen bei Neubukow. Sandige Laub- und Nadelwälder finden wir hier vor. Das Pilzaufkommen war, wie gewohnt, für die Jahreszeit recht bescheiden. An der Röhrlingsfront konnte nach wie vor keine Veränderung beobachtet werden und wer eine Pilzmahlzeit mit nach hause nehmen wollte, mußte zu den wenigen Maronen, Rotfüßchen, Ziegenlippen, Perlpilzen und Pfifferlingen auch etwas mindwertigere Pilze wie Zitronen Täublinge, Papagei Täublinge, Eichen Milchlinge oder Fuchsige Rötel – Trichterlinge in den Korb legen. Siehe auch unter „Individuelle Pilzwanderungen III“.Das Wetter gestaltet sich dieser Tage zunehmend herbstlich. Am Abend hat ein umfangreiches Regengebiet von Westen her auf Mecklenburg übergegriffen. In der Nacht und morgen muss zeitweise mit kräftigen, schauerartigen Regenfällen und stürmischen Winden gerechnet werden. Dabei wird sehr frische Meeresluft herangeführt. Am Wochenende soll die Strömung wieder auf Südwest drehen und es gelangt nochmals warme Sommerluft zu uns. Mit dem Wetter geht es also weiterhin bergauf und bergab, so wie wir es schon den ganzen Sommer über gewohnt sind.

Der Fund des Tages auf unserer heutigen Pilzwanderung waren diese Erdsterne, die im Fichtenwald wuchsen. Ich habe sie Standortversetzt fotografiert. Es handelt sich um zwei Arten, möglicherweise um den Kragen - Erdstern (Geastrum striatum) und den Kammerdstern (Geastrum pectinatoides). Da ich aber kein Erdstern - Experte bin, möchte ich das ganze doch zumindest mit einem Fragezeichen versehen. Foto am 06.09.2011 in den Panzower Tannen.

Mittwoch, 07. September – In der vergangenen Nacht hat es wieder recht ordentlich geregnet. Am Tage folgten bei lebhalftem westlichen Winden weitere Schauer nach, so dass der Gesamteindruck herbstlich war. Heute und auch an den nächsten beiden Tagen habe ich im „Steinpilz“ voll zu tun, so dass ich kaum an die Pilzfront kommen werde. Es gibt zur Zeit auch keine Frischpilzausstellung, denn wir sind sozusagen mit dem „Herbstputz“ beschäftigt. Die Moosflächen müssen u. a. erneuert und mit frischem Moos ausgelegt werden. Alles dient schon der Vorbereitung unserer „Großpilzausstellung“ vom 23.-25.09.2011. Zu dem hat sich in der nächsten Woche das Fernsehen angekündigt. Da wollen wir uns ja nicht blamieren! Pilzfreund Peter Kofahl berichtete mir heute, das im Stadtgebiet das Pilzwachstum in den Parkanlagen und auf den Grünstreifen wieder stärker wird.

Der Hasel - Milchling (Lactarius hortensis) wächst logischerweise unter Haselnuss. Vor weigen Tagem meldete sich bei uns eine besorgter Familienvater, denn sein kleiner Sohn hätte auf dem eigenen Grundstück von einen Pilz gekostet, der sehr scharf schmeckte und unter Hasel wuchs. Er schickte mir ein aussagekräftiges Foto und ich konnte Entwarnung geben. Der Haselmilchling ist nicht giftig, aber ungenießbar.

Donnerstag, 08. September – Es regnet und regnet und regnet… . In den letzten Tagen sind wieder hohe Regensummen zusammen gekommen. Besonders stark hat es im Westen von Schleswig – Holstein geschüttet. Dafür verantwortlich sind nicht nur die regulären Regengebiete, sondern auch das noch relativ warme Wasser der Nordsee. In labiler Höhenkaltluft bilden sich über dem Meer immer wieder mächtige Quellwolken, die dann mit kräftigen Schauern und Gewittern ins Landesinnere ziehen. – Trotz der seit Monaten anhaltenden Regenzeit, tun sich viele Pilze schwer, insbesondere die beliebten Röhrlinge. Heute kam eine besorgte Dame in die Pilzberatung und war ganz entsetzt, dass ihre beliebten Maronen – Röhrlinge immer noch nicht wachsen. Sie hat eine echte „Super – Stelle“, wo man eigentlich um diese Zeit körbeweise ernten kann, aber bisher war nicht ein einziger Pilz zu sehen. Dabei war bei ihr schon am 14. August Stichtag für die einsetzende Maronen – Schwämme. So war es jedenfalls im Vorjahr! Ich sagte zu ihr, dass so ein Stichtag bei Maronen wenig Sinn macht. Die Art wächst zwischen Ende Mai und Ende November. Irgendwann, natürlich meist im Herbst, kommt es zum Hauptschub. Das kann z. B. ausnahmsweise schon im Juli sein, oder aber erst Ende Oktober/Anfang November. Ich empfahl ihr, mindestens einmal wöchentlich, bis spätestens Mitte November, nachzuschauen. Es werden ganz sicher noch welche erscheinen, ob es allerdings ein Massenschub geben wird, das steht in den Sternen!

Wer ein wenig mehr Artenkenntnis besitzt und beispielsweise Täublinge mit in den Pilzkorb legt, kann an den klassischen Maronen - Stellen

Freitag, 09. September – Heute gab es ausnahmsweise keinen Regen! Es war recht angenehm. Sonne und Wolken wechselten einander ab und auch der starke Wind der letzten Tage spielte keine Rolle mehr. An den beiden Wochenend – Tagen wird aus Südwesten wieder warme Subtropenluft zu uns transportiert. Da sie zunehmend feucht wird, besteht ab morgen Abend schon wieder ein erhöhtes Gewitterrisiko. Starke Gewitter mit hohen Regenmengen können dann am Sonntag niedergehen und ab Montag hat uns die kühle Meeresluft wieder. – Ich bin heute drei mal in den Wald gefahren um frisches Moos für unsere Ausstellungsflächen zu holen. Zweimal mit meinem Kleinkraftroller und am Abend dann mit Pilzfreund Thomas Harm, der dankenswerterweise etwas Zeit nach Feierabend hatte. Er ist  Autoverkäufer in einem großen Wismarer Autohaus. Die Flächen sehen jetzt wieder saftig moosgrün aus, denn in diesem Jahr konnte sich das vormals oft braune Moos, dank des vielen Regens, wieder richtig gut erholen. Jetzt heißt es ordentlich frische Pilze holen, denn zum Dienstag will das Fernsehen vorbei schauen. Das dürfte eigentlich nicht schwer sein, denn im Wald stand heute einiges herum. Neben vielen Täublingen und Milchlingen fand ich sozusagen im Vorbeigehen auch Rotfüßchen, Birkenpilze, Birken – Rotkappen und Flockenstielige Hexen- Röhrlinge, letztere leider herausgerissen und kaputt gemacht. Da hat wieder jemand vermeintliche Satans – Röhrlinge gefunden. Manche Pilzsammler werden es nie lernen!

Bei der Gelegenheit schaute ich noch kurz an der Stelle nach, wo ich am 31. August weiße und normal gefärbte Pfifferlinge an einer Wegrandböschung unter Eichen fand. Wieder leuchteten am Weg die weißen Pfifferlinge und weiter oben die Gelben! Standortfoto am 09.09.2011 im Forst Weiße Krug bei Warin.

Sonnabend, 10. September – Heute stand eine Vereinsexkursion durch die Dobbertiner Seenlandschaft auf dem Programm. Von Neu Woserin aus wanderten wir durch die umfangreichen Wälder in Richtung der Ortschaft Below. Kiefern, Fichten und Buchenwälder wechseln einander ab. Die Uferbereiche der dortigen Seen sind teils mit Birken gesäumt und bringen aus mykologischer Sicht weitere Abwechslung. Ziel der heutigen Exkusion war es, möglichst viele Arten für unsere Pilzausstellung zusammen zu bekommen. Ob es uns gelungen ist, siehe unter „In der Dobbertiner Seenlandschaft“. – Das Wetter war dazu wolkenverhangen und recht schwül.

Zu den essbaren Täublingen des sauren Nadelwaldes gehören diese farbenfrohen Roten Heringstäublinge (Russula xerampelina). Standortfoto am 10.09.2011 im Dobbertiner Seengebiet.

Sonntag, 11. September – Heute ging es zunächst mit dem Wismarer Kakteenverein zu einer Pilzwanderung in das Sternberger Seenland, genauer gesagt, in den Sültener Forst. Auf unserer dreistündigen Tour, bei schönstem Sommerwetter, wurde natürlich wieder einiges gefunden und erläutert. Herausragendes war aber nicht dabei und auch die Speisepilz – Klassiker waren, wie gehabt, nur sehr zurückhaltend vertreten. Siehe auch unter „Mit dem Kakteenverein unterwegs“. Danach waren Jürgen, Peter und ich bei Irena und Jonas in Keez zum Mittagessen eingeladen. Anschließend ging es gemeinsam nochmals auf Pilzsuche, denn wir können noch einige Arten für die Ausstellung gebrauchen. Peter und Jürgen machten das Radebachtal bei Blankenberg unsicher und Irena, Jonas und ich fuhren zum Loofsee bei Groß Labenz. Anschließend gab es Kaffee und Kuchen beim idyllischen Geplätscher des Radebachs. Wir haben an beiden Wochenendtagen zwei Kühlschränke voller Pilze zusammen getragen. Meine Aufgabe besteht nun darin, alles bis zum Dienstag auf die Ausstellungsflächen zu bringen und ins rechte Licht für`s Fernsehen zu rücken.  – Das Wetter war heute größtenteils recht freundlich und angenehm warm, nach dem der Tag heute morgen mit Donnergrollen begann. Einige heftige Gewitterschauer sind über Nordwestmecklenburg hinweggezogen und haben besonders die Insel Poel mit wolkenbruchartigen Regenfällen erwischt. Schlimmer traf es aber weite Teile Süd- und Ostdeutschlands. Schwere Gewitter richteten beträchtliche Schäden durch Sturmböen und Großhagel an. Die heftigen Gewitter waren auch sehr Blitzintensiv mit bis zu 60 000 Entladungen innerhalb von 90 Minuten!

Buchstäblich in letzter Minute entdeckten wir tatsächlich noch eine

Buchstäblich in letzter Minute entdeckten wir tatsächlich noch eine Stelle mit insgesamt etwa zehn Steinpilzen (Boletus edulis). Die Ausstellung im „Steinpilz“ kann also ihrem Namen doch noch alle Ehre machen! Standortfoto, aber ein wenig zusammen gerückt, am 11.09.2011 im Sternberger Seenland.

Montag, 12. September – Knapp zwei Kühlschränke voller Frischpilze warteten heute auf mich zur Aufarbeitung und Auslage auf unseren Ausstellungsflächen. Das erforderte einen geballten und zeitaufwändigen Kraftakt von 11.00 Uhr Vormittags bis gegen null Uhr in der Nacht. Bei mir reicht es nicht aus, die Pilze einfach ins Moos zu legen und ein Namensschild daneben zu stellen. Alle sollen nach Möglichkeit recht ordentlich ins Licht gerückt werden, wobei eine gewisse Systematik erkennbar sein sollte. Da das Fernsehen morgen bei uns einen kleinen Beitrag für das N3 – Regionalprogramm Mecklenburg-Vorpommern drehen möchte, sollte schon eine in sich geschlossene Ausstellung entstehen und präsentiert werden. Dank der Wochenend – Wanderungen gelang es uns auch, eine  entsprechende Artenfülle zusammenzutragen. Am Ende waren es 201 Arten, von denen in diesem Jahr erstmals dabei sind: Weiden – Dickfuß, Zungen – Kernkeule, Kamm – Erdstern, Feinschuppiger Ritterling, Schuppiger Dickfuß, Krauser Aderzähling, Gift – Häubling, Buntstieliger Helmling, Gurken – Schnitzling, Großporige Datronie, Jodoform – Täubling, Mäuseschwanz, Schwarzschneidiger Dachpilz, Gelbmilchender Helmling, Blaustiel – Schleimfuß, Seidiger Ritterling, Semmelstoppelpilz, Trockener Schneckling, Blaufüßiger Rißpilz und Grünling.

Mit 201 Arten war die Ausstellung schließlich komplett belegt. Das Fernsehen kann kommen. Leider hält sich das ganze maximal drei Tage, bis dahin müssen neue Pilze her. 12.09.2011.

Mit 201 Arten war die Ausstellung schließlich komplett belegt. Das Fernsehen kann kommen. Leider hält sich das ganze maximal drei Tage, bis dahin müssen neue Pilze her. 12.09.2011.

Dienstag, 13. September – Pünktlich um 10.00 Uhr stand NDR – Moderator Frank Breuner mit seinem Kamerateam in der Tür. Nach einer kurzen Begrüßung machten sich der Kameramann und sein Beleuchter sofort an die Arbeit, um alles ins richtige Licht zu setzen. Veranschlagt waren etwa drei Stunden, um den Beitrag in den „Kasten“ zu bekommen. Thema war das aktuelle Pilzwachstum in unserer Region und die Pilzberatung an sich. Da zu diesem Zweck unbedingt ein Ratsuchender mit seinen gesammelten Werken gebraucht wurde, aber beim Fernsehen nichts dem Zufall überlassen werden kann, mußte ich sicherstellen, das zu diesem Zeitpunkt jemand zur Pilzberatung kommt. Zwei Pilzfreunde aus unserer Gruppe erklärten sich dazu bereit. Fritz Rieck fuhr in den Wald bei Ventschow und brachte verschiedene Pilze mit, die er bei seiner kleinen Wanderung dort vorfand, legte sie, wie es sich gehört, in einen Korb und kam zum vereinbarten Termin in den „Steinpilz“. Pünktlich zum Drehbeginn kam tatsächlich ein Ratsuchender mit einem Sand – Röhrling direkt aus dem Wald, wollte aber leider nicht in´s Fernsehen. Fritz war inzwischen  gegangen, so dass unser dienstälteste Pilzfreund Hans – Jürgen Willsch den Part des Ratsuchenden übernehmen mußte. Nach zweieinhalb Stunden war alles im Kasten. Gesendet wurde der Beitrag im heutigen Vorabendprogramm des NDR – Fernsehens in der Sendung „Land und Leute“ um 18.00 Uhr. Für einige Tage ist er noch in der Mediathek des NDR – Fernsehens über Internet zu sehen.

Am Abend war dann noch Treffen der Pilzfreunde im Steinpilz-Wismar. Pilzfreund Jochen Sperber schafte es gerade noch rechtzeitig aus dem Wald kommend und brachte uns einen großen Korb voller Herbstrompeten zum Trocknen. 13.09.2011.

Am Abend war dann noch Treffen der Pilzfreunde im Steinpilz-Wismar. Pilzfreund Jochen schaffte es gerade noch rechtzeitig aus dem Wald kommend und brachte uns einen großen Korb voller Herbsttrompeten zum trocknen mit. 13.09.2011.

Mittwoch, 14. September – Heute wäre eigentlich wieder Exkursionstag gewesen, ich habe aber im „Steinpilz“ viel Zeit für Schreibkram und organisatorisches verbringen müssen, so dass ich dem Wald leider keinen Besuch abstatten konnte. Das wäre bei dem windigen Wetter auch nicht sehr empfehlenswert, denn auch bei diesem, eigentlich noch moderatem Sturm, können morsche Äste jederzeit zu Boden fallen. Ausgelöst wird diese sehr windige Wetterlage von dem Ex – Hurricane „Katia“, der langsam über Nordeuropa nach Osten zieht. Es sind zwar einige Schauer in Küstennähe unterwegs, aber diese, sich seit Tagen zäh haltende Starkwindphase, beinträchtig das Frischpilzwachstum doch zunehmend. Bis morgen hält der starke Wind noch an, danach soll es etwas ruhiger werden. Die Temperaturen bleiben aber zunehmend herbstlich bei gelegentlichen Regenfällen. Eine Befeuchtung der vom Wind abgetrockneten, oberen Boden- und Humusschichten wäre sehr wünschenswert, denn in der nächsten Woche starten umfangreiche Sammelaktionen in Vorbereitung der 19. Wismarer Großpilzausstellung vom 23. – 25. September 2011 im „Steinpilz – Wismar“.

Weiter geht es unter „Tagebuch Wetter/Pilze September 2011/2“.

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Wetter und Pilze im August 2011/2

8 Pilzfreunde wanderten heute Abend zu unserer traditionellen Abendwanderung von Kluß über Rosenthal bis nach Triwalk bei Wismar.

8 Pilzfreunde wanderten heute Abend während unserer traditionellen Abendwanderung von Kluß über Rosenthal bis nach Triwalk bei Wismar.16.08.2011.

Dienstag, 16. August – Heute fand wieder unsere traditionelle Abendwanderung der Pilzfreunde statt. Neben allerlei Obst am Wegesrand, gab es auch einige Pilze. Allen voran ein mittelgroßer, junger und fester Riesenbovist, der morgen Mittag verspeist werden soll. Des weiteren einige Stadt – Champignons, Tintlinge, Ackerlinge, Düngerlinge und Nelkenschwindlinge (siehe auch unter „Tagebuch“). Gegen Mittag bin ich kurz in die Parkanlage am Seeblick gefahren. Pilze gab es ungewöhnlich wenig. Kaum noch Täublinge, wenige Milchlinge, einen Netzstieligen Hexen – Röhrling, zwei junge Sommersteinpilze, Brandige Ritterlinge, Gilbende Erdritterlinge und wenige Erdigriechende Gürtelfüße. Allerdings schoben ganz frische Mehlpilze aus dem Boden. Ich Denke, dann sollten sich auch bald wieder einige Steinpilze zeigen. Viele Pilzfreunde meinen, es müsste dringend wärmer werden, damit die Pilze wieder stärker sprießen. Und wärmer wird es in der nächsten Zeit tatsächlich. Ich hoffe, die Wärme kommt für einige Sommerpilze nicht zu spät!. Für die Herbstpilze (pilztechnisch beginnt dieser Tage der Herbst), reichen die gegenwärtigen Temperaturen völlig aus. Ich Denke aber, einige warme Tage sollten das Pilzwachstum  dennoch anregen. Wie dem auch sei, aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich das Wachstum auch unserer bekannten und beliebten Speisepilze im letzten August – Drittel wieder deutlich verbessern.

Gestielte Schütterzähne (Systotrema confluens) in einem aufgeforteten

Gestielte Schütterzähne (Systotrema confluens) im Randbereich eines mit Kiefern aufgeforsteten Kiesabbaugebietes bei Neukloster unter Weiden, Zitterpappeln und Birken. Diese seltene Stachelpilzart bildet gerne Hexenringe aus. Ohne Speisewert. Standortfoto am 17.08.2011.

Mittwoch, 17. August – Das Wetter war heute wolkig mit vereinzelten, schwachen Schauern. Wir haben jetzt eigentlich schon fast Spätsommer, aber tendentiell kündigt sich für die nächste Zeit eher der Hochsommer an. Anscheinend halten die etwas verspäteten Hundstage Einzug und in der nächsten Woche könnte es sogar den heißesten Tag des Jahres geben. Gestört wird das Sommerwetter, so wie es sich für die Hundstage auch gehört, ab und zu von Gewittern. So bildet sich über Frankreich gerade ein Gewittertief aus, das unter Verstärkung bis Freitag über den Nordwesten Deutschlands hinwegziehen soll. Die örtlich schweren Gewitter können von Großhagel, Starkregen, orkanartigen Böen bis hin zu Tornados begleitet sein. Mecklenburg wird wahrscheinlich in der Nacht zu Freitag davon betroffen sein. – Da ich heute einiges organisatorisches für den Steinpilz zu erledigen hatte, fuhr ich erst gegen Abend kurz in den Wald. Zunächst suchte ich einen gehaltvollen und eigentlich artenreichen Buchenwald ganz in der Nähe von Wismar auf. Im vergangenen Jahr konnte man hier um diese Zeit vor Pilzen kaum treten, ohne welche zu zertreten. Ich fand hier heute in etwa einer halben Stunde ganze zwei Gelbe Knollenblätterpilze, einen Perlpilz und einige Kolonien von Dickschalige Kartoffel – Hartbovisten. Das war alles! Halt Stopp! – nicht ganz! An einem alten Buchenstubben am sonnigeren Waldwegrand fielen mir einige kleinere, seitlingsartige Blätterpilze auf, die ich zur näheren Bestimmung mitnahm. Laut Bestimmungsschlüssel von Egon Horak handelt es sich um den in Norddeutschland sehr seltenen Borstigen Knäueling (Lentinus strigosus) – ein Super Fund! Das Gebiet gehört zu den sogenannten Sommerwäldern, in denen es vor allem in heißen, b. z. w. nach heißen Sommern viele Pilze gibt. Vielleicht bringt die beginnende Wärmeperiode diese Wälder in den nächsten Wochen endlich in Schwung! Ich wechselte das Gebiet und fuhr anschließend noch zu einer Kiefernaufforstung auf Kiesboden bei Neukloster. Hier war es zwar für die Jahreszeit auch sehr bescheiden, aber immerhin schon etwas lohnender. Hoch erfreut war ich, als ich mehrere Halbkreise des Gestielten Schütterzahns mit hoher Fruchtkörperzahl sah. Ich hatte die Art und diese Stelle im vergangen Jahr hier erstmals entdeckt. Am Standort überwiegen Birken, Weiden und Zitterpappeln. Auch zwei Espen – Rotkappen waren vorhanden. Außerdem ist gerade wieder ein frischer, relativ bescheidener Schub von Körnchen – Röhrlingen erschienen. Vereinzelt wuchsen auch Butterpilze, Edel – Reizker,  Kupferrote Gelbfüße und einige weitere, für Speisepilzfans weniger interessante Arten.

Besonders an freien, sonnigen Stellen waren in der Kiefernaufforstung truppweise junge Körnchen - Röhrlinge (Suillus greviley erschienen. Der Madenbefall ist allerdings recht hoch. Standortfoto am 17.08.2011

Besonders an freien, sonnigen Stellen waren in der Kiefernaufforstung wieder truppweise junge Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus) erschienen. Der Madenbefall ist allerdings recht stark. Standortfoto am 17.08.2011.

Donnerstag, 18. August – Heute waren unsere Pilzfreunde Hans Jürgen Willsch und Peter Kofahl zunächst in den Haushalt Forst gefahren, um zu schauen, ob es schon Herbsttrompeten zu ernten gibt. Leider Fehlanzeige! Das Gebiet war im vergangenen Jahr eine wahre Fundgrube, in diesem Jahr herrscht hier bis jetzt aber tote Hose. Es handelt sich um einen Buchenwald auf gehaltvollem, teils kalkhaltigem Boden. Sie sind dann sozusagen auf „Blauen Dunst“ in einen, ihnen völlig unbekannten Wald in der Nähe von Gadebusch gefahren. Hier sah es schon etwas besser aus. Neben reichlich interessanten Ausstellungsstücken, waren sogar einzelne Herbsttrompeten und Steinpilze dabei. Für die Pfanne hat es aber nicht gereicht! – Das Wetter war heute zeitweise bewölkt, angenehm temperiert und weitgehend trocken. Momentan, es ist jetzt 21.40 Uhr, fängt es leicht an zu tröpfeln. Es sind die Vorboten des angekündigten Gewittertiefs. Am späten Nachmittag und frühen Abend haben sich über den Benelux – Staaten mächtige Gewitterwolken gebildet und sich zu einem großen Gewitter – Cluster zusammen geschlossen, der sich gerade über der Nordwesthälfte Deutschland austobt. Das ganze zieht unter weiterer Verstärkung nach Nordosten und wird uns in den nächsten Stunden auch erreichen. Für ganz Mecklenburg – Vorpommern sind entsprechende Unwetter – Vorwarnungen seit 20.00 Uhr aktiv. Bis morgen Nachmittag 15.00 Uhr kann es in unserem Einzugsgebiet örtlich zu schweren Gewittern mit den entsprechenden Begleiterscheinungen wie Starkregen, Hagel, schwere Sturmböen und vereinzelt sogar zu Tornados kommen! Das Unwetter hat in Belgien bereits 5 Todesopfer gefordert!

Auf der Ausstellung liegen heute 118 Arten, davon neu in diesem Jahr: Beutel – Stäubling, Purpurfilziger Holzritterling, Erdigriechender Gürtelfuß, Borstiger Knäuling, Horngrauer Rübling, Starkriechender Körnchenschirmling, Gestielter Schütterzahn, Milder Milchling, Zwerg – Bläuling, Kleiner Kakao – Fälbling, Gefleckter Rißpilz und Riesen – Champignon.

Auch der sehr delikate Edel - Reizker wuchs in dem Kiefernforst bei Neukloster gestern Abend. Wie viele andere gute und gesuchte Speisepilze ist auch er zur Zeit nur auf Sparflamme vertreten. Standortfoto am 17.08.2011.

Auch der sehr delikate Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) wuchs im Kiefernforst bei Neukloster am gestrigen Abend. Wie viele andere gute und gesuchte Speisepilze, ist auch er zur Zeit nur auf Sparflamme vertreten. Standortfoto am 17.08.2011.

Freitag, 19. August – Gegen Mitternacht erhellte zunehmend Wetterleuchten den südwestlichen Horizont und zwischen 1.30 Uhr und 2.30 Uhr entlud sich über Wismar und Umgebung ein wahres Blitzfeuerwerk. Die Blitzshow war beeindruckend, aber ihren Unwettercharakter hatten die Gewitter bereits weitgehend verloren. Es regnete im Schnitt zwischen 5 und 10 Liter. Die Gewitterzone zog bis zum Morgen in geschlossener Formation über ganz M-V hinweg. Auf der Rückseite des Gewittertiefs gab es heute tagsüber in frischer Meeresluft starken Wind mit schwachen Schauern. In den nächsten Tagen macht sich wieder heiße Subtropikluft auf den Weg nach Deutschland. Allerdings kommt sie bei uns im Norden nur in abgeschwächter Form als warme Sommerluft an. Auch die Gewitterneigung wird sich in den nächsten Tagen rasch wieder verstärken, so dass uns eine gewisse Unbeständigkeit auch weiterhin erhalten bleibt. – Ich war heute Nachmittag zu einer Kurzexkursion in die Panzower Tannen gefahren. Saure, sandige und teils moorige Standorte mit Kiefern, Fichten, Birken und Buchen. Grund war das Aufsuchen der einzigen, mir bekannten Stelle des tödlich giftigen Spitzgebuckelten Rauhkopfs. Leider waren keine vorhanden. Sie gedeihen hier an einer kleinen, mehrere Quadratmeter großen Stelle unter Altfichten im Randbereich eines kleinen Moorsees. Aber meine Sammelbehältnisse füllten sich dennoch mit allerlei Pilzen für unsere Ausstellung. Röhrlinge gab es kaum und riesige Pfifferlinge gingen bereits in Fäulnis über.

An einer bemoosten Grabenkannte eines kleinen Bächleins der in den Moorsee einmündet wuchsen Unmengen von Grüngelben Gallertkäppchen

An einer bemoosten Grabenkannte eines kleinen Bächleins, das in besagten Moorsee einmündet, wuchsen Unmengen von Grüngelben Gallertkäppchen (Leotia lubrica) Essbar. Standortfoto am 19.08.2011.

Sonnabend, 20. August – Heute war wieder eine öffentliche Pilzlehrwanderung angesagt. Es ging durch das Revier Weiße Krug, von der Friedrichswalder Weiche bis Groß Labenz. Mit 18 Pilzfreunden war die Tour recht gut besucht und es wurde auch fleißig gefunden und gesammelt. Röhrlinge gab es erwartungsgemäß nur wenige, bis auf Gallen – Röhrlinge, dafür war aber die Arten-, Formen- und Farbenvielfalt recht beeindruckend. Siehe auch unter „Sonnige Pilzwanderung“. Dazu strahlte die Sonne von einem fast wolkenlosen Himmel bei angenehmen Wandertemperaturen um die 20 Grad. Weniger angenehm werden die Temperaturen in dieser Woche in Süddeutschland sein. Die Hundstage schlagen voll zu mit den heißesten Tagen des Jahres. Punktuell soll es dort bis zu 37 Grad heiß werden. Wir hier im hohen Norden liegen im Übergangsbereich zu etwas kühlerer Luft und wir müssen uns mit Temperaturen um die 25 Grad begnügen. Dadurch ist das Gewitterpotential bei uns allerdings die ganze Woche deutlich erhöht. Über Nordfrankreich und den Benelux – Staaten entsteht gerade wieder ein neues Gewittertief, das uns morgen beschäftigen wird. Ab dem Nachmittag bis in die Nacht zum Montag kann es örtlich zu schweren Gewittern kommen!

Hier konnte kräftig geenrtet werden. Kreisrund und dicht an dicht ist dieser Laubholzstubben mit Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) bewachsen. Standortfoto am 20.08.2011 im Revier Weiße Krug.

Hier konnte kräftig geerntet werden. Kreisrund und dicht an dicht ist dieser Laubholzstubben mit Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) bewachsen. Standortfoto am 20.08.2011 im Revier Weiße Krug.

Sonntag, 21. August – An diesem Wochenende wurde in der Hansestadt Wismar wieder das traditionelle Schwedenfest gefeiert. Aus diesem Anlass hatten wir heute auch den „Steinpilz“ geöffnet. Wir bauten wieder unseren Imbissstand auf und es gab leckere Pilzgerichte, frische Waffeln und manches mehr. Das Wetter war dazu sommerlich warm und sehr schwül, es blieb aber bis zum Abend weitgehend trocken. Es ist jetzt kurz nach 20.00 Uhr und über dem Nordwesten Deutschlands entstehen gerade zunehmend heftige Gewitter, die auf Ostkurs sind und auch M-V in kürze erreichen werden. Es sieht so aus, als ob sich sogar eine heftige Gewitterfront bildet. Entsprechende Unwettervorwarnungen vor starken Gewittern mit den üblichen Begleiterscheinungen sind bis morgen früh 05.00 Uhr ausgegeben.

Auf unserer Pilzausstellung liegen jetzt 131 Arten, davon sind erstmals in diesem Jahr dabei: Amiant – Körnchenschirmling, Braunroter Bläuling, Langstieliger Schleimfuß, Ranziger Trichterling, Buchen – Schlauchzitterling, Verfärbender Schleimkopf, Wurzelnder Champignon, Rosa – Helmling.

Auf unserer gestrigen Pilzwanderung im Revier weiße Krug fanden wir auch Pfifferlinge. Natürlich meist die dottergelbe Normalform, aber an einer Stelle

Auf unserer gestrigen Pilzwanderung im Revier Weiße Krug fanden wir auch Pfifferlinge. Natürlich meist die dottergelbe Normalform, aber an einer Stelle standen auch völlig weiße Exemplare. Es handelt sich um eine sehr seltene Albino – Form des Echten Pfifferlings (Cantharellus cibarius).

Montag, 22. August – Die Gewitter der Nacht haben sich besonders in Schleswig – Holstein heftig ausgetobt. Die Feuerwehr hatte wieder alle Hände voll zu tun. Aber auch in M-V gab es gebietsweise kräftige Schauer und Gewitter. In Wismar langte es aber nur für einen kurzen Regenguss. Ich genoss diesen späten und lauen Sommerabend noch am Ostseestrand des Wismarer Seebades Wendorf. Ich suchte mir eine Bank auf unserer langen Seebrücke und schaute mir das Wetterleuchten über dem Meer an. Zunächst längere Zeit heftiges Flackern am nordwestlichen Horizont (Schleswig – Holstein), später auch im Westen und dann besonders im Süden, aber auch im Nordosten (Rostocker Raum). – In die Pilzberatung werden zunehmend wieder die giftigen Karbol – Champignons gebracht. Wir sollten unsere Pilzgebiete in den Wäldern beobachten, es könnte allmählich wieder besser werden! Nochmal zurück zu unseren Gift – Champignons. Gestern schaute sich ein älterer Herr aus Landsdorf bei Wismar unsere Pilzausstellung an und sah seine Lieblingspilze als giftig deklariert. Sie wachsen bei ihm praktisch vor der Haustür und immer wieder in großen Mengen, so wie aktuell auch. Seit 20 Jahren werden sie von ihm gegessen, ohne negative Folgen. Heute morgen brachte er einige Exemplare in die Pilzberatung und es waren tatsächlich alles Karbol – Champignons! Da er aber zu viel Magensäure habe und nicht alle Pilze vertrage, bekommen ihm diese besonders gut. Anders bei Hallimasch. Wenn er die esse, gehe es ihm schlecht! Es ist schon ein Kuriosum! Ich bin zwar kein Mediziner, aber vielleicht ist gerade das zu viel an Magensäure dafür verantwortlich, dass er die giftigen Karbol – Champignons ohne Folgen verspeisen kann.

Auf der Ausstellung liegen heute 163 Arten, davon erstmals in diesem Jahr dabei: Weißstieliges Stockschwämmchen, Säufernase, Lederstiel – Täubling, Rostroter Körnchenschirmling, Kurzstieliger Weichritterling, Birken – Reizker, Birken – Knäuling, Flockenschüppling und Grünblättriger Schwefelkopf in der sterilen Form.

Rotkappen wachsen bereits eine ganze weile immer wieder. Sie halten nichts von der momentanen Röhrling - Pause. Hier sehen wir eine junge Birken - Rotkappe (Leccinum testaceoscabrum). Dieses Super - Foto schickte mir heute Andreas Okrent.

Rotkappen wachsen bereits eine ganze weile immer wieder. Sie halten nichts von der momentanen Röhrlings – Pause (genau so wie Birkenpilze). Hier sehen wir eine junge Birken – Rotkappe (Leccinum testaceoscabrum). Dieses Super – Foto schickte mir heute Andreas Okrent.

Dienstag, 23. August – Zur Zeit findet der Hochsommer über Deutschland statt. Besonders in der Südhälfte ist es schon einige Tage subtropisch heiß. Bei uns im Norden waren die Temperaturen bis jetzt auf gemäßigtem Sommerniveau. Im Übergangsbereich zur heißen Luft bilden sich von Frankreich kommend immer neue Gewittertiefs. Wir liegen in Mecklenburg genau in ihrer Zugrichtung und von Südwest nach Nordost ziehen schon seit Donnerstag immer wieder mächtige Gewitterkomplexe über uns hinweg. Der letzte ist gerade so ebend (19.00) Uhr mit gepolter und Starkregenschauer durchgezogen. So geht es auch bis zum Freitag noch munter weiter, wobei die Gewitterstaffeln immer mehr auch die heiße Luft aus dem Süden, zu uns in den Norden Schaufeln. Dem entsprechend werden die Gewitterereignisse in den nächsten Tagen auch immer heftiger. – Die Pilzsucher, die zu mir in die Pilzberatung kommen, sind nach wie vor enttäuscht vom mehr als bescheidenen Angebot ihnen bekannter Röhrlinge in den Wäldern. Meist finden sich Gallen – Röhrlinge in den Körben, die für vermeintliche Steinpilze oder Birkenpilze gehalten werden. Aber wie ich heute feststellen konnte, mischen sich wieder mehr und mehr junge, knackige Maronen und Steinpilze unter die Bitterröhrlinge. Ein untrügliches Zeichen, dass sich wieder etwas tut!

Unsere Pilzfreunde Peter Kofahl und Hans Jürgen Wilsch waren am Donnerstag in verschiedenen Wäldern auf Pilzsuche. In ihrem Sammelgut befanden sich auch diese sehr seltenen Wurzelnden Champignons (Agaricus romagnesii). Sie fanden diese vom aussterben bedrohte Rote Liste Art am Neumühler See bei Schwerin. Giftig! Foto am 21.08.2011.

Unsere Pilzfreunde Peter Kofahl und Hans Jürgen Willsch waren am Donnerstag in verschiedenen Wäldern auf Pilzsuche. In ihrem Sammelgut befanden sich auch diese sehr seltenen Wurzelnden Champignons (Agaricus romagnesii). Sie fanden diese vom Aussterben bedrohte Rote Liste Art am Neumühler See bei Schwerin. Giftig! Foto am 21.08.2011.

Mittwoch, 24. August – Heute war wieder mein traditioneller Exkursionstag. Zunächst fuhr ich mit Irena am morgen kurz in den Raum Schönlage/Kaarz. In einer Parkanlage fanden wir hier eine ergiebige Stelle von Gepanzerten Raslingen. Sie werden eingefroren für unsere Pilzsuppe. Im Anschluss fuhr ich alleine in einige Ecken des Naturparks Sternberger Seenland. Wie fast immer war ich auf der Suche nach Ausstellungstücken, aber mein Korb füllte sich, zumindest bis zur Hälfte, fast nur mit frischen Sommersteinpilzen. Sie wuchsen an unseren, in diesem Jahr unermüdlichen Standartstellen. Anschließend fuhr ich in sandige Nadelwaldbereiche mit Kiefern und Fichten, also klassische Maronengebiete. Und es war tatsächlich auch die eine oder andere „Braunkappe“ zu finden. Da bis jetzt aber kein Massenwachstum von Röhrlingen stattfindet, sind wenige Pilzsucher unterwegs. Um so schöner und erfolgreicher kann die Ausbeute für denjenigen sein, der sich etwas mehr Zeit nimmt und neben den Standartstellen auch mal auf Abwegen unterwegs ist. So bin ich heute einige grasige und bemooste Waldschneisen in den typischen Maronen – Gebieten entlang gewandert und konnte mich vor Pfifferlingen kaum retten. Über die Sommersteinpilze kam dann noch eine dicke Schicht richtig schöner und großer Pfifferlinge. Der Korb quoll fast schon über und vor mir breitete sich ein gelber Teppich nach dem anderen aus. Ich musste dringend nach Hause und ein weiteres, leeres Sammelbehältnis holen. Das erlebt man wirklich nicht alle Tage! Da sage doch einer, es gibt in diesem Jahr kaum Pilze! – Das Wetter war heute schwülwarm und am Morgen gab es einige kurze Gewittergüsse. Jetzt am Abend ziehen von Südwesten her gebietsweise schwere Gewitter nach Mecklenburg – Vorpommern herein, die uns wohl auch noch in der Nacht beschäftigen werden!

In der unteren Hälfte des Korbes überwiegen Sommersteinpilze und darüber eine Dicke Schicht mit Pfifferlingen und einigen Maronen. Mehr ging nicht rein und viele große Pfifferlinge muste ich zunächst noch stehen lassen. 24.08.2011 im Naturpark Sternberger Seenland.

In der unteren Hälfte des Korbes überwiegen Sommersteinpilze und darüber eine dicke Schicht mit Pfifferlingen und einigen Maronen. Mehr ging nicht rein und viele große Pfifferlinge musste ich zunächst noch stehen lassen. 24.08.2011 im Naturpark Sternberger Seenland.

Donnerstag, 25. August- Gestern Abend und in der vergangenen Nacht zogen verbreitet kräftige, blitzreiche Gewitter durch, die aber im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland, noch verhältnismäßig moderat ausfielen. Mit Annäherung einer atlantischen Kaltfront verschärft sich die Unwettergefahr morgen Abend b. z. w. in der Nacht zum Sonnabend nochmals. Über Deutschland soll sich ein starkes Gewittertief bilden. Zuvor wird nochmals die heiße Luft angesaugt und weit nach Norden geführt. So können wir morgen auch bei uns an der Küste, bei Temperaturen um 30 Grad, kräftig ins Schwitzen kommen. Ab Sonnabend übernimmt dann frühherbstlich kühle Luft die Regie beim Wetter.Ich habe heute wieder unsere Ausstellung erneuert. Es liegen 134 Arten auf der Fläche. Neu für dieses Jahr sind: Runzliger Korallenpilz, Elastische Lorchel, Birkenporling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Seidiger Rißpilz, Gepanzerter Rasling, Schwefel – Ritterling, Kornblumen – Röhrling, Schärflicher Ritterling und Strohblasser Ritterling.

Pilzberaterin Irena Dombrowa freut sich über die schönen Gepanzerten Raslinge, die wir gestern in Schönlage fanden. Da hier einige ergiebige Büschel standen, nahmen wir sie mit und sie werden tiefgerforen für den nächsten Pilzimbiss. 24.08.2011.

Pilzberaterin Irena freut sich über die schönen Gepanzerten Raslinge, die wir gestern in Schönlage fanden. Da hier einige größere Büschel standen, nahmen wir sie für den nächsten Pilzimbiss mit. Sie werden blanchiert und eingefroren. 24.08.2011.

Freitag, 26. August – Nach dem es bereits in der Frühstunden gebietsweise einige kräftige Gewitterschauer gab, folgte, wie erwartet, ein sehr freundlicher und hochsommerlich warmer Tag. Trotz lebhaften Winden tagsüber, wurde es dennoch recht schwül. Am Abend kamen sie dann langsam aber sicher, die erwarteten Gewitter. Es folgte die wohl heftigste Gewitternacht seit einigen Jahren in unserer Region. Kaum war ein Blitzspektakel abgezogen, zog schon wieder das nächste heran. Einige Gewitterzellen davon waren brandgefährlich durch unzählige, kurz aufeinander folgende Bodenblitze. Da die Gewitterfront nur sehr langsam ostwärts voran kam, hielt das Donnerwetter bis zum morgen hin an. In unserem Einzugsgebiet sind verbreitet um oder teils deutlich mehr als 20 Liter gefallen. – Am Vormittag war ich kurz im Wald. Ich besuchte die Buchenwaldstelle, wo im Frühsommer auf gut einem Hektar unzählige, junge Pfifferlinge ein gutes Pfifferlingsjahr ankündigten, also eine Stelle, wo man meist schon die kleinsten „Knöpfe“ sieht. Statt endlich auch mal richtig schöne, große Pilze, bot sich mir immer nach das gleiche Bild. Viele kleine, junge bis jüngste Eierschwämme, aber kaum ein brauchbarer zum mitnehmen. Grund: ständiges Absuchen des Standortes! Wirklich interessant sind nur Stellen, wo man diese beliebten Speisepilze erst in der Vegetation entdeckt, wenn sie schon fast ausgewachsen sind. Hier ist dann vom Hochsommer bis weit in den Herbst hinein oftmals auch eine ordentliche Mahlzeit sicher.

Danach fuhr ich noch zu einer Espen - Rotkappen - Stelle (Leccinum rufum) bei Neukloster und wurde, wie man sieht, auch fündig. Standortfoto am 26.08.2011.

Danach fuhr ich noch zu einer Espenrotkappen – Stelle (Leccinum rufum) bei Neukloster und wurde, wie man sieht, durchaus fündig. Standortfoto am 26.08.2011.

Sonnabend, 27. August – Kaum waren die Gewitter abgezogen, hieß es heute morgen Treff um 08.45 Uhr auf dem Parkplatz am Zeughaus in Wismar. Es ging zum Roten See bei Brüel, zum traditionellen Vereinstreffen der Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und des Pilzvereins Heinrich Sternberg Rehna e.V. Etwa 30 pilzbegeisterte Vereinsmitglieder und interessierte Gäste fanden sich an der dortigen Blockhütte ein. Nach einer kurzen Begrüßung ging es in drei Gruppen in unterschiedliche Wälder. Das Pilzaufkommen war eher mäßig. Einzig die Gruppe um Irena, die in die klassischen Maronen – Gebiete fuhr, war mit ihrer Ausbeute recht zufrieden. Viele Pfifferlinge, einige Maronen und Steinpilze, eine riesige Krause Glucke sowie zahlreiche Ausstellungstücke wurden gefunden. Aber auch die Truppe um Torsten Richter konnte an den kalkhaltigen Hangterrassen des Deichelsee wieder einige sehr seltene Stachelpilze und vorzügliche Herbsttrompeten aufspüren. Im Anschluss wurde dann eine Frischpilzausstellung mit 55 Arten an der Blockhütte aufgebaut. Diese ist noch bis morgen zu besichtigen.

Gut 50 Arten haben wir vor der Blockhütte am Roten See bei Brüel aufgebaut. 27.08.2011.

Gut 50 Arten haben wir vor der Blockhütte am Roten See bei Brüel naturgetreu auf moosigem Untergrund aufgebaut. 27.08.2011.

Sonntag, 28. August – Nach dem am Vormittag noch Internet – Arbeit auf dem Programm stand, fuhr ich am Nachmittag in den Wald, denn ich brauchte nun wieder Ausstellungstücke für unsere Dauerausstellung in Wismar. Die Wälder im Naturpark Sternberger Seenland sind sehr vielfältig und haben teils eine große Ausdehnung. Ich bin zwar oft in dieser Region, aber selbst in meinen Standartwäldern gibt es immer noch Bereiche, in denen ich noch nie war. So begab ich mich heute mal wieder in eine unbekannte Ecke eines mir eigentlich zumindest im großen und ganzen bekannten Waldgebietes bei Crivitz. Den heutigen Waldweg bin ich bisher noch nicht entlang gewandert. Meist mittelalter Kiefernwald mit einigen Buchen und Fichten. Nicht sonderlich attraktiv und auch ganz schön verkrautet. Aber bald stieß ich auf Buchenwaldbereiche, saubere, moosige Fichtenforste und teils heideartiges, mit Birken bestandenes Gelände. Die Gegend sah super aus! Sicherlich deshalb auch stark belaufen, dachte ich. Aber bald leuchteten recht große Pfifferlinge aus dem Buchenlaub! Am Waldweg wunderschöne Flockenstielige Hexen – Röhrlinge! Dann gelang ich zu einer langgezogenen und sonnigen Buchenwaldkannte, wie sie schöner für Steinpilz – Fans nicht sein kann. Gegenüber heideartiges Gelände mit Birkengruppen. Bis auf einen Sommersteinpilz war in dieser Richtung allerdings nichts zu machen, dafür Pfifferlinge in allen Größen und ohne Ende! Hier wird also nicht ständig gelaufen, es scheint tatsächlich eine versteckte Ecke zu sein. Statt mit Ausstellungspilzen, füllte sich mein Korb nun zum wiederholten mal mit Pfifferlingen. Sie nahmen einfach kein Ende und ich befüllte den Korb bis zum Überlaufen. Schließlich mußte noch ein Beutel her halten. Langsam begann das Tageslicht zu schwinden und ich brach ab. Zum Glück habe ich noch einige Ausstellungspilze für Montag im Kühlschrank!

Während im erwähnten Buchenwald immer wieder kleinere bis mittelgroße Pfifferlinge wuchsen, waren unter den Birkengruppen die Riesenpfifferlinge zu hause. Trotz breits reichlich fallender Birkenblätter, waren die Teile wiklich nicht zu übersehen und leuchteten schon von weitem. 28.08.2011.

Während im besagten Buchenwald immer wieder kleinere bis mittelgroße Pfifferlinge wuchsen, waren unter den Birkengruppen die Riesenpfifferlinge zu hause. Trotz bereits reichlich gefallener Birkenblätter, waren diese Teile wirklich nicht zu übersehen und leuchteten schon von weitem. 28.08.2011.

Montag, 29. August – Obwohl ich gestern viele Autos an den Straßen der Wälder stehen sah, war es in der Pilzberatung heute recht ruhig. Ich erneuerte unsere Ausstellung, die zwar etwas dürftiger ausfiel als gewohnt, denn auf zwei Hochzeiten tanzen, fordert seinen Tribut. Und dann sind da noch die vielen Pfifferlinge. Beim letzten mal habe ich einen Teil verschenkt und den anderen getrocknet. Aber Vorsicht! Getrocknete Pfifferlinge am Stück bekommt man kaum wieder weich. Sie bleiben zäh und gummiartig. Pulverisieren ist angesagt. In einer Mühle zu feinem Pulver mahlen. Diese Pilzwürze sieht super appetitlich aus und riecht auch wunderbar. Ich hoffe, in der Speise kommt es genau so gut zur Geltung. Dieses mal möchte ich sie einfrieren, obwohl es heißt, sie sollen nach dem Auftauen bitter schmecken. Wenn sie vorher blanchiert werden, so habe ich gehört, soll es nicht so sein. Wir blanchieren alle Pilze vor dem einfrieren! Oder doch vielleicht einwecken, das erscheint mir wohl noch an sinnvollsten. Aber wir werden sehen, zunächst sind sie im Kühlschrank in Frischhaltebehältern am besten aufgehoben. Auf der Ausstellung befinden sich heute 105 Pilzarten, davon neu für diese Saison: Beringter Erdritterling.

Unter Birken standen gestern die größten Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) mit einen durchschnittlichen Hutdurchmesser von 5 - 10 cm. Standortfoto am 28.08.2011 im Naturpark Sternberger Seenland.

Unter Birken standen gestern die größten Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) mit einen durchschnittlichen Hutdurchmesser von 5 – 10 cm. Standortfoto am 28.08.2011 im Naturpark Sternberger Seenland.

Dienstag, 30. August – Heute war ich wieder zu einer individuellen Pilzwanderung mit einer kleinen Gruppe von sechs Leuten auf Tour. Ziel war das Revier Weiße Krug zwischen Weiße Krug und Groß Labenz. Das allgemeine Pilzaufkommen war auch weiterhin eher mäßig. Leider waren von den beliebten Röhrlingen nach wie vor hautsächlich die ungenießbaren Gallen – Röhrlinge vertreten. Siehe auch unter „Individuelle Pilzwanderungen II“. Das Wetter zeigte sich heute von der herbstlich kühlen Seite und in labiler Polarluft gab es einige Schauer. In den nächsten Tagen soll sich das Wetter zusehends stabilisieren und auch die Temperaturen zeigen wieder einen Aufwärtstrend. Auf der Fläche liegen jetzt 116 Arten, davon erstmals in diesem Jahr dabei: Zweifarbiger Bläuling.

Der Naturfotograf Andreas Okrent war dieser Tage wieder einmal im Haushalt Forst auf der Suche nach fotogenen Raritäten unterwegs und schickte mir heute wunderschöne Fotos von violetten Korallen. Sie scheinen standortstreu zu sein, denn im letzten Jahr wuchsen sie ebenfalls an dieser Stelle. Leider konnte wohl noch nicht eindeutig geklärt werden, um welche Art es sich genau handelt.

Der Naturfotograf Andreas Okrent war dieser Tage wieder einmal im Haushalt Forst auf der Suche nach fotogenen Raritäten unterwegs und schickte mir heute wunderschöne Fotos von violetten Korallen. Sie scheinen standortstreu zu sein, denn im letzten Jahr wuchsen sie ebenfalls an dieser Stelle. Wie A. Okrent mir mitteilte, konnte die Art durch Bestätigung von Torsten Richter (Rehna) und Benno Westphal (Neuhof b. Bobitz) als Amethyst – Koralle (Clavulina zollingerii) bestimmt werden. Dem schließe ich mich gern an.

Mittwoch, 31. August – Der Hochsommermonat August reiht sich als weiterer, regenreicher Sommermonat in Folge seit Juni ein. Somit gab es bei uns einen der regenreichsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, wenn nicht den nassesten überhaupt. Trotzdem hielt sich das Pilzwachstum eher in Grenzen, aber es reichte aus, um ständig eine recht ordentliche Frischpilzausstellung zu realisieren. Röhrlinge wuchsen die ganze Zeit über, vor allem Sommersteinpilze und Netzstielige Hexen – Röhrlinge, aber größere, ergiebigere Mengen waren kaum zu finden. Das Wachstum ist sehr ausgeglichen und so mancher Pilzsammler, der noch den Super – Schub vom letzten Jahr in Erinnerung hat, war meist enttäuscht von der mageren Ausbeute bisher. Die Ursachen dafür kann man nicht eindeutig ermitteln, aber ständige Feuchtigkeit bringt Ausgeglichenheit. Die Pilze geraten nicht in Existenznot oder „Vermehrungsstress“, so wie es meist nach langen Trockenphasen der Fall ist. Kommt es dann plötzlich zu starken Niederschlägen, wachsen sie ab etwa zwei Wochen später explosionsartig und bilden weit mehr Fruchtkörper aus als normal. Dann steht der Wald voller Pilze und man weiß gar nicht, ob man alles mit nach hause bekommt und verarbeiten kann. Nach 14 Tagen bis maximal 4 Wochen ist dann der Spuk vorbei. Wer derzeit in den Wald geht, muss sich Zeit nehmen, um eine Mahlzeit zusammen zu bekommen. Es sei denn, er stößt auf große Nester von Pfifferlingen. Sie wachsen in diesem Jahr so gut wie selten. Dafür brauchen sie feuchte Sommer!

Pfifferlinge ohen Ende im August 2011.

Pfifferlinge ohne Ende im August 2011. Weiter unten sind zwar noch einige andere Pilze für unsere Ausstellung, aber die Pfifferlinge hielten mich in Schach. Sie wurden kurz angeschmort und dann eingefroren. Ich hoffe, sie werden nicht bitter! 28.08.2011.

Weiter geht es bei „Wetter und Pilze im September 2011“

Individuelle Pilzwanderungen nach Terminabsprache

Individuelle Pilzwanderungen

Durch den Sültener Forst

Zu einer individuellen Pilzwanderung nach Terminabsprache trafen sich am Sonntag, dem 14. August 2011, sieben Pilzfreunde auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus in Wismar. Zustande kam diese Wanderung auf Empfehlung und Vermittlung der Wismarer Rechtsanwaltskanzlei Hartmut Perlebach. Da kein spezielles Wunschziel geäußert wurde, schlug ich den Sültener Forst vor. Das Gebiet gehört zum Naturpark Sternberger Seenland und ist in der Waldstruktur recht vielseitig gegliedert. Es steht größtenteils auf sandigen Böden. Da es auf Grund des außerordentlich feuchten Sommers zur Zeit überall Pilze gibt (auf sandigen Böden mehr als auf schweren Standorten), aber die beliebten Röhrlinge im allgemeinen gerade eine Schwächephase durchlaufen, erschien es mir doch recht sinnvoll, in dieses Gebiet zu fahren. Hier wechseln Kiefern, Fichten und Buchenbereiche in unterschiedlichen Altersstadien einander ab und es sind stellenweise reichlich Birken eingestreut, die teils auf feuchteren, moorigen bis anmoorigen Standorten stehen. Das erhöht die Artenvielfalt. Hier sollte wenigstens der eine oder andere der beliebten Röhrlinge stehen und natürlich auch interessante Blätterpilze wie Perlpilze, Täublinge, Milchlinge u.a. Arten. Eigentlich ein Paradies für Pilzsammler. Schnell stellte sich heraus, das dieses Gebiet tatsächlich ein Glücksgriff war und es gab recht ordentliche Pilzfunde zu vermelden. Röhrlinge waren schließlich doch recht gut, vor allem durch ungenießbare Gallen – Röhrlinge, vertreten. Die beste Gelegenheit, diesen extrem bitteren Kobold, der so appetitlich aussieht, aber schon so vielen glücklichen Pilzsuchern eine herbe Enttäuschung bereitet hat, in allen seinen Entwicklungsstadien zu studieren. Da auch einige Sommersteinpilze, Birkenpilze und Maronen gefunden wurden, gab es gute Vergleichsmöglichkeiten. Gallenröhrlinge sollten in Zukunft bei den Teilnehmer der heutigen Wanderung kein Problem mehr darstellen und keine Speise mehr verderben.

Schon bei der Ankunft am Waldrand sorgten diese Birkenpilze für eine Notbremsung

Schon bei der Anfahrt sorgten diese Birkenpilze für eine Notbremsung. Soll das schon ein gutes Omen sein? 14.08.2011.

Diese Dickschaligen Kartoffel . Boviste (Scleroderma citrinum) gab es heute in Massen. Sie sind leider giftig! 14.08.2011.

Dickschalige Kartoffel –  Hartboviste (Scleroderma citrinum) gab es heute in Massen. Sie sind leider giftig! 14.08.2011.

Sie sehen doch so lecker aus und sind doch so gallebitter. Das Studium der Gallen - Röhrlinge stand heute auf dem Lehrplan. 14.08.2011.

Sie sehen so lecker aus und sind doch so gallebitter. Das Studium der Gallen – Röhrlinge stand heute im Mittelpunkt unserer Lehrwanderung.

Zu den Pilzen, die mich heute besonders begeisterten zählt diese nicht alltägliche Stinkende Leder - Koralle (Thelephora palmata). Sie hat zwar einen korallenartigen Wuchs, zählt aber zu den Erdwarzenpilzen. Beieindruckend ist ihr Geruch nach verfaulendem Kohl. Standortfoto am 14.08.2011 im Sültener Forst. Ungenießbar.

Zu den Pilzen, die mich heute besonders begeisterten, zählt diese nicht alltägliche Stinkende Leder – Koralle (Thelephora palmata). Sie hat zwar einen korallenartigen Wuchs, zählt aber zu den Erdwarzenpilzen. Beeindruckend ist vor allem ihr Geruch nach verfaulendem Kohl. Ungenießbar.

Der Blutblättrige Hautkopf (Dermocybe semisanguinea) ist zwar ein häugiger Pilz des Fichtenwaldes, besticht aber immer wieder durch seine dunkel blotroten Lamellen. Standortfoto im Sültener Forst am 14.08.2011. Ungenießbar.

Der Blutblättrige Hautkopf (Dermocybe semisanguinea) ist zwar ein häufiger Pilz des Fichtenwaldes, besticht aber immer wieder durch seine dunkel blutroten Lamellen.  Ungenießbar.

Besonders an feuchteren Standorten in Mooren und seeuferbereichen wächst der Graugrüne Birkenpilz (Leccinum specc.)mit grünlich blauer Verfärbung am Stielgrund. 14.08.2011.

Besonders an feuchteren Standorten in Mooren und an Seeuferbereichen wächst der Wollstiel – Rauhfuß (Leccinum cyaneobasileucum) mit grünlich blauer Verfärbung im Stielgrund und mausgrauen, feinschuppigem Stiel.

Auch Birkenpilze geben häufig zu Verwechslungen mit dem Gallen - Röhrling anlaß. Birkenpilze sind rauhschuppig am Stiel und graue Röhren, Gallen - Röhrlinge haben ein grobes Netzmuster und weißliche bis fleischrosa Röhren. 14.08.2011.

Auch Birkenpilze geben häufig zu Verwechslungen mit dem Gallen – Röhrling Anlass. Birkenpilze sind am Stiel rauhschuppig und haben graue Röhren. Gallen – Röhrlinge haben ein grobes Netzmuster auf dem Stiel und weißliche bis fleischrosa Röhren.

Nicht nur unter, auch an Birkenholz gibt es interessante Pilze, wie diesen Birken - Porling (Piptoporus betulinus). Er ist gerade in jüngerer Zeit in der Naturheilkunde wieder in Mode gekommen. 14.08.2011.

Nicht nur unter Birken, sondern auch an an ihrem Holz gibt es interessante Pilze, wie diesen Birken – Porling (Piptoporus betulinus). Er ist gerade in jüngerer Zeit in der Naturheilkunde wieder in Mode gekommen und ein Tee von ihm soll gegen alle möglichen Wehwehchen helfen!?.

Diese, von der Größe recht ansehliche Krause Gluche (Sparassis crispa) ist recht verschmutzt und schwer zu säubern. Deshalb darf sie unsere Pilzausstellung bereichern. Standortfoto am 14.08.2011 im Sültener Forst. Sehr würziger und bißfester Speisepilz.

Diese, von der Größe recht ansehnliche Krause Glucke (Sparassis crispa) ist recht verschmutzt und schwer zu säubern. Deshalb darf sie unsere Pilzausstellung bereichern. Sehr würziger und bissfester Speisepilz.

Birkenpilze und Birken - Rotkappen teilen nicht nur den Standort, sondern sind auch nahe verwandt und gehören der Gattung der Rauhfuß - Röhrlinge an. Einige Rotkappen

Birkenpilze und Birken – Rotkappen teilen nicht nur den Standort, sondern sind auch nahe miteinander verwandt und gehören der Gattung der Rauhfuß – Röhrlinge an. Einige Rotkappen blieben heute sogar stehen, als ich nicht in unmittelbarer Nähe war. Die orange Hutfarbe kam verdächtig vor. Beides gute Speisepilze.

Der Top - Fund des Tages war aber eindeutig der Dunkelviolette Schleierling (Cortinarius violaceus). Diese seltene Rote Liste Art gehört zu den ganz großen Seltenheiten im westlichen Mecklenburg. Er wäre sogar essbar, aber seine Seltenheit verbietet dieses. Foto im Sültener Forst am 14.08.2011.

Der Top – Fund des Tages war aber eindeutig der Dunkelviolette Dickfuß (Cortinarius violaceus). Diese seltene Rote Liste Art besticht durch ihre einmalige Schönheit und gehört zu den ganz großen Seltenheiten im westlichen Mecklenburg. Er wäre sogar essbar, aber seine Seltenheit verbietet dieses.

Der Geschmückte Gürtelfuß (Cortinarius armilatus) wächst ebenfalls unter Birken und ist bei weitem nicht so selten. Seine rötlichen Stielgürtel kennzeichnen ihn gut und auch er ist essbar. Standortfoto am 14.08.2011 im Sültener forst.

Der Geschmückte Gürtelfuß (Cortinarius armillatus) wächst ebenfalls unter Birken und ist bei weitem nicht so selten. Seine rötlichen Stielgürtel kennzeichnen ihn gut. Auch er ist essbar.

Der Filziege Milchling, Bruch - Reizker oder Maggiepilz (Lactarius helvus) ist eigentlich leicht giftig, getrocknet als Würze aber hervorragend. Er riecht besonders getrocknet äußerst intensiv nach Liebstöckel oder Maggie - Würze. Standortfoto am 14.08.2011 im Sültener forst.

Der Filzige Milchling, Bruch – Reizker oder Maggipilz (Lactarius helvus) ist eigentlich leicht giftig, getrocknet als Würze aber hervorragend. Er riecht besonders im trockenen Zustand äußerst intensiv nach Liebstöckel oder Maggie – Würze.

Die Körbe, außer meiner, haben, wie man sieht, noch reichlich freie Kapazität, aber eine kleine Mahlzeit ist dann doch für jeden herausgesprungen. Abschlußfoto am 14.09.2011 im Sültener Forst.

Die Körbe, außer meinem, haben noch, wie man unschwer erkennen kann, reichlich freie Kapazität, aber eine kleine Mahlzeit ist dann doch für jeden herausgesprungen. Hätten wir alle Pilze die irgendwie essbar sind mitgenommen, so hätten wir wohl noch einige Körbe mehr gebrauchen können. Abschlussfoto am 14.09.2011 im Sültener Forst.

Da die Wanderung allen beteiligten sehr viel Spaß gemacht hat, ist möglicherweise in Kürze eine Neuauflage fällig.

Und diese Neuauflage fand am Dienstag, dem 30. August 2011, statt.

Heute steuerten wir das Revier Weiße Krug, genauer gesagt, die Region zwischen Weiße Krug und Groß Labenz an. Hier stehen umfangreiche Laub-, überwiegend aber Nadelwälder auf meist sandigen Böden. Das allgemeine Pilzaufkommen hatte sich gegenüber dem letzten mal kaum verbessert. Birkenpilze und Rotkappen gab es heute keine, dafür aber neben weiterhin zahlreichen Gallen – Röhrlingen, einzelne Maronen.

Ziemlich zu Anfang eregte dieses pilzliche Gebilde die Aufmersamkeit dieses Pilzfreundes.

Ziemlich zu Anfang erregte dieses pilzliche Gebilde die Aufmerksamkeit eines unserer Pilzwanderer.

Es handelt sich um den Kiefern - Braunporling (Phaeolus schweinitzii), der keinesfalls nur am Fuße alter Kiefern, sonder auch bei Fichten, Lärchen und Douglasien vorkommen kann. Er besitzt die Eigenschaft alles beim Wachstum mit einzuschließen, was ihm im Wege steht, sei es der kleinste Grashalm. Ungenießbar.

Es handelt sich um den Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweinitzii), der keinesfalls nur am Fuße alter Kiefern, sondern auch bei Fichten, Lärchen und Douglasien vorkommen kann. Er besitzt die Eigenschaft, alles beim Wachstum mit einzuschließen, was ihm im Wege steht, sei es der kleinste Grashalm. Ungenießbar.

Dafür sind diese Frost - Raslinge (Lyophyllum fumosum) um so besser. Sie wuchsen büschelig am grasigen Waldwegrand und gelten als ausgezeichnete, festfleischige Speisepilze.

Hohen Genusswert besitzen diese Frost – Raslinge (Lyophyllum fumosum). Sie wuchsen büschellig am grasigen Waldwegrand und gelten als ausgezeichnete, festfleischige Speisepilze.

Eigentlich dachte ich, die Gallen - Röhrlinge würden jetzt sitzen und nicht mehr in den Korb wandern. Aber sie sehen einfach zu verführerisch aus und es fällt einfach schwer, diese wunderbaren Pilze stehen zu lassen. Zum Glück ist ja der Fachmann dabei und gelangte auf diese weise zu einer ansehlichen Anzahl schönster "Bitterlinge" zur Präsentation und Genüberstellung mit änlichen, essbaren Arten in unserer Pilzausstellung.

Eigentlich dachte ich, die Gallen – Röhrlinge würden jetzt sitzen und nicht mehr in den Korb wandern. Aber sie sehen einfach zu verführerisch aus und es fällt einfach schwer, diese wunderbaren Pilze stehen zu lassen. Zum Glück ist ja der Fachmann dabei und gelangte auf diese weise zu einer ansehnlichen Anzahl schönster Ausstellungsstücke zur Präsentation in unserer Pilzausstellung.

Vereinzelt gab es auch einige Pfifferlinge, so wie heir an einem grasigen Wegrand. Da ist die Freude groß!.

Vereinzelt gab es auch einige Pfifferlinge, so wie hier an einem grasigen Wegrand. Da ist die Freude groß!.

Vereinzelt gab es auch einige Pfifferlinge. Sie sind praktisch nie von Maden durchzogen, werden aber gelegentlich von Schnecken angenagt oder von einem Drahtwurm durchzogen.

Pfifferlinge sind praktisch nie von Maden befallen, werden aber gelegentlich von Schnecken angenagt oder von einem Drahtwurm durchzogen.

Ameisehaufen gibt es wie Sand am Meer, aber so eine riesige Burg sieht man wirklich nicht alle Tage.

Ameisenhaufen gibt es fast wie Sand am Meer, aber so eine riesige Burg sieht man wirklich nicht alle Tage.

Ja für solche großen Safran - Schirmpilze gelangt so ein relativ kleines Körbchen schnell an seine Kapazitäts - Grenzen.

Ja, bei solch großen Safran – Schirmpilzen gelangt so ein relativ kleines Körbchen schnell an seine Grenzen.

Nach und nach kamen dann doch noch einige schöne Maronen - Röhrlinge zusammen.

Nach und nach kamen doch noch einige schöne Maronen zusammen.

An einem alten, bemoosten Laubholzstubben wuchsen auch einige frische Stockschwämmchen. Sie zählen zu unseren schmackhaftesten Edel - Pilzen.

An einem alten, bemoosten Laubholzstubben, wuchsen auch einige frische Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabils). Sie zählen zu unseren schmackhaftesten Edel – Pilzen.

Der Rote Heringstäubling zählt zu unseren farbenprächtigsten Waldpilze und ist eine charakterart saurer Nadelwälder. Er wird als besonders schöner Farbtupfer in den Korb gelegt, denn er ist essbar. Es muß aber immer auf den typischen Heringsgeruch geachtete werden, denn in diesem Lebensraum sind einige sehr ähnliche, scharf schmeckende Arten ebenfalls zu hause.

Der Rote Heringstäubling ist einer der farbenprächtigsten Waldpilze und  eine Charakterart saurer Nadelwälder. Er wird als besonders schöner Farbtupfen in den Korb gelegt, denn er ist essbar. Es muss aber immer auf den typischen Heringsgeruch und den milden Geschmack geachtet werden, denn in diesem Lebensraum sind ebenfalls einige sehr ähnliche, scharf schmeckende Arten zu hause.

Wunderschön anzusehen sind auch diese Rosa - Helmlinge (Mycena rosea). Im Herbst säumen sie oft sehr zahlreich so manchen Waldweg. Sie gehören der schwach giftigen Gruppe der Rettich - Helmlinge an. Standortfoto am 30.08.2011.

Wunderschön anzusehen sind auch diese Rosa – Helmlinge (Mycena rosea). Im Herbst säumen sie oft sehr zahlreich so manchen Waldweg. Sie gehören der schwach giftigen Gruppe der Rettich – Helmlinge an.

Nach knapp vier Stunden endete die Tour und so mancher war auch ganz schön geschaft. Dafür ist aber zumindest eine kleine Pilzmahlzeit sicher. 30. August 2011 im Revier Weiße Krug.

Nach knapp vier Stunden endete die Tour und so mancher war auch ganz schön erschöpft. Dafür ist aber zumindest eine kleine Pilzmahlzeit sicher. 30. August 2011 im Revier Weiße Krug.

12. Pilzwanderung mit Dargetzower Sportfreunden

Seit 12 Jahren in Folge führt die städtische Pilzberatungsstelle b. z. w. das jetzige mykologische Informationszentrum „Steinpilz – Wismar“ mit den Mitgliedern einer Freizeit – Sportgemeinschaft aus dem Wismarer Stadtteil Dargetzow, eine geführte Pilzlehrwanderung in die Wälder der näheren oder auch der etwas weiteren Umgebung durch. Treff ist immer 07.30 Uhr an der Buswendeschleife in Dargetzow. Das Zielgebiet wird operativ fest gelegt und richtet sich nach den aktuellen Begebenheiten beim Pilzwachstum. Waren im vergangenen Jahr gehaltvolle Buchenwälder der Renner, so haben wir in diesem Jahr den sandigen „Maronen – Wäldern“ bei Weberin den Vorzug gegeben. Das dieser Endschluss sinnvoll war, sollen einige Fotos von unserer heutigen Tour belegen. Das Wetter war Super. Sonnig und recht warm.

Das Gebiet bei Weberin ist ein moosreicher, sandiger und saurer Nadelmischwald mit einigen Laubbäumen, besonders Birken. Für Speisepilzsucher ideal.

Das Gebiet bei Weberin ist ein moosreicher, sandiger und saurer Nadelmischwald mit einigen Laubbäumen, besonders Birken. Für Speisepilzsucher ideal.

Freude über den ersten Pilz. Den Fuchsigen Scheidenstreifling kann man sogar essen. Er wuchs hier reichlich und wurde in Begleitung und nach Absegnung des Fachmanns auch gerne mitgenommen.

Freude über den ersten Pilz. Den Fuchsigen Scheidenstreifling kann man sogar essen. Er wuchs hier reichlich und wurde nach Absegnung des Fachmanns auch gerne mitgenommen.

Der Geruch ist bei der Pilzbestimmung mitunter unerläßlich. Dieser riecht besonders an der Stielbasis deutlich fischartig. Es ist der Rote Heringstäubling.

Der Geruch ist bei der Pilzbestimmung mitunter unerlässlich. Dieser riecht besonders an der Stielbasis deutlich fischartig. Es ist der Rote Heringstäubling.

Das kann auch der Ehemann bestätigen.

Das kann auch der Ehemann bestätigen.

Unter Fichten wächst in solchen Wäldern gern der Weinrote Graustieltäubling. Auch er ist essbar, hat aber keinen bedeutsammen Geruch, graut aber besonders im Stielfleisch und im Alter recht stark.

Unter Fichten wächst in solchen Wäldern gern der Weinrote Graustieltäubling. Auch er ist essbar, hat aber keinen bedeutsamen Geruch, graut dafür besonders im Stielfleisch und im Alter recht stark.

Typisch für solche sauren Nadelwälder ist auch der Apfel - Täubling. Ein großer, roter und milder Täubling, der oft zwischen den beliebten Maronen steht und nicht beachtet oder sogar für giftig gehalten wird. In Wirklichkeit ist er aber ein recht guter Speisepilz.

Typisch für solche sauren Nadelwälder ist auch der Apfel – Täubling. Ein großer, apfelroter und milder Täubling, der oft zwischen den beliebten Maronen steht und nicht beachtet oder sogar für giftig gehalten wird. In Wirklichkeit ist er aber ein recht guter Speisepilz.

Mit dem Apfel - Täubling oft vergesellschaftet ist der Orangerote Graustiel - Täubling (Russula decolorans). Ebenfalls ein recht großer, milder Täubling der ohne weiteres ein Mischpilzgericht bereichern kann. Standortfoto am 04.09.2011 im Wald bei Weberin.

Mit dem Apfel – Täubling oft vergesellschaftet ist der Orangerote Graustiel – Täubling (Russula decolorans). Ebenfalls ein recht großer, milder Täubling, der ohne weiteres ein Mischpilzgericht bereichern kann.

Zwischen den ganzen bunten Täublingen wuchs auch dieser farbenfrohe Flockenstielige Hexen - Röhrling (Boletus luridiformis). Der roh giftige Dickröhrling ist gut erhitzt ein ausgezeichneter Speisepilz.

Zwischen den ganzen bunten Täublingen wuchs auch dieser farbenfrohe Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis). Der roh giftige Dickröhrling ist gut erhitzt ein ausgezeichneter Speisepilz.

Dieser Schirmpilz wurde auch als solcher erkannt, nicht aber das es sich um den ungenießbaren Kegelschuppigen Schirmpilz handelte. Seine kleinen Hutschuppen sind spitz aufgerichtet und er riecht unangenehm stechend:

Dieser Schirmpilz wurde auch als solcher erkannt, nicht aber, dass es sich um den ungenießbaren Kegelschuppigen Schirmpilz handelt. Seine kleinen Hutschuppen sind spitz aufgerichtet und er riecht unangenehm stechend.

Jeder hat einen anderen Pilz gefunden und meist ertönt die Standartfrage: "Kann man den essen?". 04.09.2011 im Wald bei Weberin.

Jeder hat einen anderen Pilz gefunden und meist ertönt die Standartfrage: „Kann man den essen?“.

Und besonders mit den ähnlichen Täublingen ist das so eine Sache. Im zweifellsfall hilft kosten. Alles was nicht unangehm brenned scharf oder bitter schmeckt, kann in den Korb wandern. Aber Bitte nur bei Täublingen und Milchlingen!

Und besonders mit den ähnlichen Täublingen ist das so eine Sache. Im Zweifel hilft kosten. Alles was nicht unangenehm brennend scharf oder bitter schmeckt, kann in den Korb wandern. Aber Bitte nur bei Täublingen und Milchlingen!

Extrem scharf und brennd schmeckt der Zedernholz - Täubling (links), während der Rote Heringstäubling mild schmeckt und in den Korb wandern kann (die beiden rechten Pilze).

Extrem scharf und brennend schmeckt der Zedernholz – Täubling (links), während der Rote Heringstäubling (die beiden rechten Pilze) mild schmeckt und in den Korb wandern kann.

Perlpilze wie aus dem Bilderbuch. Dieser gute Speisepilz aus der Verwandtschaft der Knollenblätterpilze ist leicht an seiner gerieften Manschette, den weinroten Tönungen im Fleisch, der einfachen, ungegürtelten Knolle und den grauschorfigen Hüllresten auf dem Hut zu erkennen. Letztere können aber auch fehlen!.

Perlpilze wie aus dem Bilderbuch. Dieser gute Speisepilz aus der Verwandtschaft der Knollenblätterpilze ist leicht an seiner gerieften Manschette, den weinroten Tönungen im Fleisch, der einfachen, ungegürtelten Knolle und den grauschorfigen Hüllresten auf dem Hut zu erkennen. Letztere können aber auch fehlen!

Die Maronen wären auch ohne Pilzberater in den Korb gewandert, die Perlpilze währen aber wohl im Wald geblieben.

Die Maronen wären auch ohne Pilzberater in den Korb gewandert, die Perlpilze aber wohl im Wald geblieben.

In einem sehr verlockenden, moosreichen Birkenstandort wuchsen zahlreich diese Schleierlinge. Es handelt sich um den Geschückten Gürtelfuß (Cortinarius armillatus). Diese leicht kenntliche Art ist essbar und kann ein Mischpilzgericht bereichern. Standortfoto am 04.09.2011 im Wald bei Weberin.

An einem sehr verlockenden, moosreichen Birkenstandort wuchsen neben stattlichen Pfifferlingen, zahlreich diese Schleierlinge. Es handelt sich um den Geschmückten Gürtelfuß (Cortinarius armillatus). Diese leicht kenntliche Art ist essbar und kann ein Mischpilzgericht bereichern.

Hier hieß es immer wieder Bücken. Pfifferlinge, Maronen, Birkenpilze und vor allem Geschmückte Gürtelfüße bevölkerten den Waldboden.

Hier hieß es immer wieder Bücken. Pfifferlinge, Maronen, Birkenpilze und vor allem Geschmückte Gürtelfüße bevölkerten den Waldboden.

Von links: Geschmückter Gürtelfuß, Marone, Sandpilz und Apfel - Täubling - alle essbar!

Von links: Geschmückter Gürtelfuß, Marone, Sandpilz und Apfel – Täubling – alle essbar!

So kam es in den Körben zu einem bunten durcheinander und daraus wurde hoffentlich auch eine schmackhafte Mischpilzpfanne!

So kam es in den Körben zu einem bunten durcheinander und daraus wurde hoffentlich auch eine bunte und schmackhafte Mischpilzpfanne!

Diese wunderschönen Safran - Schirmpilze sind nun aber wirklich essbar. Sie haben grobe, etwas abstehende Hutschuppen, ähnlich denen der Fische.

Diese wunderschönen Safran – Schirmpilze sind nun aber wirklich essbar. Sie haben grobe, etwas abstehende Hutschuppen, ähnlich denen der Fische.

Und endlich haben wir auch sie, die Säufernase!. Dieser Täubling darf in solchen Biotopen nicht fehelen. Neben dem Zedernholz - Täubling schmeckt auch er sehr scharf. Die Lamellen sondern jung "Tränen" ab und sind zitronengelb gefärbt.

Und endlich haben wir auch sie, die Säufernase! Dieser Täubling darf in solchen Biotopen nicht fehlen. Genau wie der Zedernholz – Täubling schmeckt auch er sehr scharf. Die Lamellen sondern jung „Tränen“ ab und sind zitronengelb gefärbt.

Gegen Mittag endete die Tour und alle versammelten sich wie gewohnt zum abschließenden Gruppenfoto in Weberin. Na dann bis zum nächsten Jahr wenn es wieder heißt "Auf in die Pilze!".

Gegen Mittag endete die Tour und alle versammelten sich wie gewohnt noch einmal zum abschließenden Gruppenfoto in Weberin. Na dann bis zum nächsten Jahr, wenn es wieder heißt „Auf in die Pilze“!

Individuelle Pilzwanderungen können jederzeit nach Terminabsprache vereinbart werden. Dieses kann auch an einem Wochentag sein, außer Montag und Donnerstag.

Pilzwachstum und Wetter im Nordwesten Mecklenburgs

Tagebuch Pilze und Wetter im August 2011

Echter Steinpilz (Boletus edulis). Standortfoto am 31.07.2011 im Revier Weiße Krug.

Montag, 01. August – Mit diesem Hoch – und Spätsommermonat beginnt auch die eigentliche Hochsaison der Pilze. Die Startbedingungen dafür können gar nicht besser sein. Regen ohne Ende und jetzt ein Paar warme Tage. Da kann es nur weiter Bergauf gehen! So starten dieser Tage die Echten Steinpilze deutlicher durch. Das gilt zumindest für Buchenwälder und Fichtengebiete auf leichteren Böden. Auch die allgemeine Vielfalt der Arten und Gattungen wird in den nächsten Tagen und Wochen deutlich abwechslungsreicher und vielfältiger. Die fortgeschrittenen Pilzfreunde und Hobbymykologen freuen sich schon wieder darauf, welche Raritäten die Natur in diesem Jahr wohl hervorbringen wird? Voraussichtlich wird es aber nicht so ein derartiges, explosives Massenwachstum wie im letzten Jahr geben. Statt nur Pilze einsammeln wird das Pilze suchen, aber auch finden, oft im Mittelpunkt stehen. So wie es sich eigentlich auch gehört. Trotzdem werden aber auch in diesem Jahr einige Pilzarten zum Massenwachstum auflaufen. Welche das sein werden, ist zunächst aber noch ein Geheimnis der Natur.

Original so gestern gefunden. Eine junge Ziegelippe (Xerocomus subtomentosus) und ein junger Steinpilz (Boletus edulis) in trauter Eintracht im grünen Moos. Im Hinterfgrund noch eine seltene Koralle. Standortfoto am 31. 07.2011 im Revier Weiße Krug.

Original so gewachsen. Eine junge Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) und ein junger Steinpilz (Boletus edulis) in trauter Eintracht im grünen Moos. Im Hintergrund noch eine seltene Koralle. Standortfoto am 31.07.2011 im Revier Weiße Krug.

Dienstag, 02. August – Die Urlauber konnten heute endlich aufatmen. Sommer, Wärme und Sonnenschein, da lockt der Strand. Trotzdem gab es aber auch heute Leute die selbst bei solchem Strandwetter lieber in den Wald fahren. So auch Pilzfreund Andreas Herchenbach. Er war vom Pilzaufkommen im Buchenwald enttäuscht und suchte lieber einen moosreichen Fichten – Jungbestand auf. Hier konnte sein Sammelkorb dann doch noch mit den schönsten Fichtensteinpilzen gefüllt werden. Ein deutliches Zeichen, dass die Starkregenfälle vom vorletzten Wochenende langsam zum tragen kommen. In Kombination mit den abermals ergiebigen Niederschlägen vom letzten Wochenende, den warmen Temperaturen in diesen Tagen und weiteren Regenfällen in Verbindung mit Gewitterstörungen, die uns ab Donnerstag erreichen werden, haben wir eine solide Grundlage für die Entwicklung eines nachhaltigen Pilzwachstums in den nächsten Wochen. Zumindest mit den Steinpilzen geht es gerade wieder bergauf! Man muss aber weiterhin Glück haben, eine aktive Stelle zu erwischen. Es ist längst nicht an allen, sonst ertragreichen Standorten, etwas zu finden!. 132 Arten liegen aktuell auf den Flächen, davon erstmals in diesem Jahr zu sehen: Schiefknolliger Anis – Champignon, Dünnfleischiger Anis – Champignon, Pfeffer – Röhrling, Rotschuppiger Rauhkopf, Wechselfarbiger Spei – Täubling, Gallen – Täubling, Bereifter Schleimfuß, Gruben -Lorchel, Feuer – Schüppling und Heftel – Nabeling.

Besonders unter Buchen tauch allmählich immer mehr Erdschieber (Lactarius vellereus) auf

Besonders unter Buchen tauchen allmählich immer mehr Erdschieber (Lactarius vellereus) auf. Dieser große, auffällige Milchling gilt als ungenießbar. Im fernen Sibirien ist er allerdings ein beliebter Speisepilz, aber nur nach ganz speziellen Zubereitungsmethoden. Standortfoto am 31.07.2011 im Revier Weiße Krug.

Mittwoch, 03. August – Pilzfreund Andreas Okrent berichtete mir heute von einem starken Wachstum von Fichtensteinpilzen im Raum Graal – Müritz. Er hat den Eindruck, der Schub ist sogar noch heftiger als im letzten Jahr! Davon sind wir im Nordwesten Mecklenburg noch Meilenweit entfernt. So jedenfalls der Eindruck meiner heutigen Exkursion im Sternberger Seenland. Natürlich wachsen auch bei uns die Steinpilze, aber wie die meisten anderen bekannten und beliebten Speisepilze, vorerst meist auf Sparflamme. Das kann sich aber schnell ändern! Die häufigsten Röhrlinge waren heute Birkenpilze, hier und da ein Steinpilz, einige Maronen und Ziegenlippen, Gold – Röhrlinge und Butterpilze sowie eine Espen – Rotkappe. Ansonsten dies und jenes für unsere Pilzausstellung, z. B. Riesenboviste. Nach dem es heute nochmals sehr freundlich mit viel Sonne, Wärme, aber auch Wind war, stehen  Morgen und in den folgenden Tagen viele Schauer und Gewitter auf dem Programm. Es dürfte also wieder einiges an Regen geben. Dabei gehen die Temperaturen allmählich etwas zurück. Gutes Pilzwetter also auch weiterhin!

Der Top - Fund meiner heutigen Exkursion waren allerdings diese beiden Hasen - Röhrlinge (Gyroporus castaneus). Dieser festfleischig, zimtbraune Röhrling mit dem werißlich - glatten Stiel, der im inneren zellig hohl sein kann und mit dem weißlichen Röhren wurde in alten Pilzbüchern auch Hasen - Steinpilz genannt.

Der Top – Fund meiner heutigen Exkursion waren diese beiden Hasen – Röhrlinge (Gyroporus castaneus). Dieser festfleischige, zimtbraune Röhrling mit dem weißlich – glatten Stiel, der im Inneren zellig – hohl sein kann und mit den weißlichen Röhren wurde in alten Pilzbüchern auch Zimt – Röhrling oder Hasen – Steinpilz genannt. Guter Speisepilz, aber schonenswert! Standortfoto im Sternberger Seenland am 03.08.2011.

Donnerstag, 04. August – Feuchtwarmes Wetter prägte den heutigen Tag, es gab bei uns aber kaum bedeutsame Regenschauer. Weitere Tiefdruckgebiete ziehen allerdings vom Atlantik heran und bringen zeitweilige Regenfälle, meistens jedoch teils kräftige Regenschauer oder auch Gewitter mit. Dabei gehen die Temperaturen schrittweise, zum Wochenbeginn aber deutlicher zurück, so dass dann wieder ein frühherbstlicher Gesamteindruck entstehen dürfte. Pilzfreund Peter Kofahl war heute im Stadtgebiet unterwegs. Die nächste Invasion der giftigen Karbol – Champignons kündigt sich an und mit ihnen im Schlepptau viele andere Pilze in Wald und Flur. Besucher unserer Pilzausstellung, die in Bayern zu hause sind, berichteten heute von einem starken Pilzwachstum in ihrer Heimatregion. 158 Pilzarten liegen auf der Ausstellung. Erstmals dabei in diesem Jahr: Weißflockiger Gürtelfuß, Rotbrauner Flämmling, Butterpilz, Weinroter Graustiel – Täubling, Bruch – Reizker, Hasen – Röhrling, Kupferroter Gelbfuß, Zimtbrauner Hautkopf, Kuhmaul, Ockerfarbiger Herings – Täubling, Rotstieliger Rübling, Gelbfleckender Täubling und Hasel – Milchling.

Dieser Flockenstielige Hexen - Röhrling (Boletus luridiformis) stand mitten auf einem grasigen Waldweg. Gleich neben ihm stand ein Steinpilz, den schon jemand abgeschnitten hatte. Der ebenso schmackhafte Hexen - Röhrling blieb stehen. Standortfoto am 03.08.2011 im Sternberger Seenland.

Dieser Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) stand mitten auf einem grasigen Waldweg. Gleich neben ihm ein Steinpilz, den allerdings schon jemand abgeschnitten hatte. Der ebenso schmackhafte Hexen – Röhrling blieb stehen. Standortfoto am 03.08.2011 im Sternberger Seenland.

Freitag, 05. August – Heute war ich nicht an der Pilzfront und kann somit auch nichts besonderes darüber Berichten. Pilzfreund Andreas Okrent aus Graal -Müritz schrieb mir eine Mail, dass er nun zum wiederholten male in diesem Sommer schon im Haushalt Forst war, der im vergangenen Jahr um diese Zeit eine wahre Fundgrube von teils seltensten Sommerpilzen darstellte (siehe unter „Bemerkenswerter Sommeraspekt“) und es war wieder so gut wie kein Pilz in diesem Wald zu finden. Es handelt sich um einen unserer Edel – Buchenwälder auf gutem, kalkhaltigem Boden. Dieser Waldtyp zählt zu den sogenannten Sommerwäldern, in denen es oft die tollsten Pilze gibt, wenn wo anders auf Grund von Hitze und Trockenheit kaum etwas wächst. In kühlen Sommern, so wie in diesem, kann es noch so viel regnen, vom Pilzaufkommen wird man dann aber eher enttäuscht sein. Im Herbst kann sich das noch ändern, aber die guten Sommerarten wird man dann kaum noch finden.

Der Anhängsel - Röhrling oder ach Gelber Steinpilz (Boletus appendiculatud) war im letzten Jahr neben zahlreichen, anderen Raritäten, einer der häufigsten Röhrlinge im Haushalt Forst. In diesem Jahr findet man hier kaum einen Pilz.

Der Anhängsel – Röhrling oder auch Gelber Steinpilz (Boletus appendiculatus) war im letzten Sommer neben vielen anderen Raritäten, einer der häufigsten Röhrlinge im Haushalt Forst. In diesem Jahr findet man hier kaum einen Pilz. Standortfoto am 28.07.2010 im Haushalt Forst.

Sonnabend, 06. August – Bei schwülwarmem Wetter war heute wieder eine öffentliche Pilzlehrwanderung angesagt. Es ging durch den Qualitzer Forst, ein Laubwaldgebiet auf besserem Boden. Dem entsprechend war das Pilzaufkommen auch recht bescheiden, aber einige interessante Funde für die Kartei und auch den Kochtopf konnten wir dennoch tätigen. Siehe auch unter „Mit dem NDR im Qualitzer Forst“. Ab den Nachmittagsstunden bis in die Nacht hinein zogen heute bei schwülwarmen Temperaturen immer wieder, teils schwere Gewitter über unsere Pilzgebiete. Es war die bisher stärkste Gewitterlage dieses Sommers in Mecklenburg. Es ist jetzt 0.15 Uhr und es blitz, donnert und regnet immer noch kräftig. Es sind weit verbreitet mindesten 20 – 30 Liter gefallen. Damit haben wir wieder ein Starkregenereignis, das dritte innerhalb von drei Wochen und im Abstand von jeweils einer Woche. Damit dürfte wohl endgültig der Grundstein für den diesjährigen Hauptaspekt des Jahres gelegt sein!

DDorothee und Günter Meißner aus der Nähe von Hamburg freuen sich über ihre Riesepfifferlinge, die sie in einer Grabenböschung fanden. 06.08.2011 im Qualitzer Forst.

Diese Pilzwanderer aus der Nähe von Hamburg freuen sich über ihre Riesenpfifferlinge, die sie an einer Grabenböschung am Wegrand fanden. 06.08.2011 im Qualitzer Forst.

Sonntag, 07. August Die kräftigen Gewitter von gestern und der vergangenen Nacht haben unserem gesamten Einzugsgebiet Niederschlagsmengen zwischen 30 und 60 Liter gebracht. Die Feuerwehr war wieder im Dauereinsatz. In einigen Regionen waren die Wassermassen der letzten Starkregenereignisse noch gar nicht vollständig abgelaufen b. z. w. abgepumt, da hieß es gestern schon wieder Land unter. In Rostock soll ein ganzer Stadtteil unter Wasser gesetzt worden sein. Auch in Wismar wurden einige Straßen zu reißenden Sturzbächen und aus den Gullydeckeln schoßen wahre Wasserfontänen empor. Anders als in unserem zugepflasterten und versiegelten Umfeld der größeren Städte, kommt der Wald mit solchen Wassermassen viel besser klar. Er ist wie ein Schwamm und saugt das Wasser regelrecht in sich auf um u. a. unsere beliebten Schwämme besser sprießen zu lassen. So waren wir heute zur Vereinsexkursion in den Pfifferlingstannen bei Parchim unterwegs. Wir konnten feststellen, dass dieses Waldgebiet auf leichten, sandigen Böden, diesen Namen zu recht trägt. Schon lange habe ich nicht mehr so viele große Pfifferlinge in meinen Korb legen können. Auch sonst war das Pilzwachstum, im Vergleich zu den Wäldern auf besseren Böden, für Anfang August recht gut und angemessen. Siehe auch unter In der Heimat der Pfifferlinge“.

Mein Korb, in dem eigentlich nur Ausstellungspilze hinein sollten, füllte sich in den Pfifferlingstannen dann zum größten Teil mit Pfifferlingen. 07.08.2011.

Mein Korb, in den eigentlich nur Ausstellungspilze hinein sollten, füllte sich heute zum größten Teil mit Pfifferlingen. Kein Wunder, wir waren ja auch in den Pfifferlingstannen! 07.08.2011.

Montag, 08. August – Unter Tiefdruckeinfluss zogen heute mehrfach Schauer- und Gewitterlinien über Mecklenburg. Es hat wieder heftig geregnet! Da die Schauer aber recht schnell über uns hinwegzogen, hielten sich die Niederschlagssummen einigermaßen in Grenzen. Zwischen 5 und 10 Liter dürften es aber fast überall wieder gewesen sein. Dazu kühlte es deutlich ab. Der Oktober schickt schon wieder seine Grüße. Da der Wind aber recht stark weht, kühlt es in den Nächten bei uns in Küstennähe nicht all zu sehr ab. Wir haben es mit hochreichend labiler Kaltluft, direkt aus dem hohen Norden, zu tun. Das bedeutet, das die Schauer und Gewitter im Landesinneren mehrheitlich am Abend und in der Nacht in sich zusammenfallen. Über dem relativ warmen Wasser der Ostsee wird es aber auch in der Nacht weiterhin kräftig Brodeln und zu weiteren, teils kräftigen Gewittergüßen kommen, die zeitweise auch auf das küstennahe Binnenland ausgreifen können, bevor sich morgen tagsüber, durch Sonneneinstrahlung, die Schauer- und Gewittertätigkeit allgemein wieder verstärkt.

Pilzfreund Andreas Okrent aus Grall - Müritz berichtete mir heute, das die Fichtensteinpilze in seinem Gebiet deutlich am Abklingen sind. Dennoch fand er neben viele alten Exemplaren noch dieses wunderschöne, elegante Exemplar von Boletus edulis.

Pilzfreund Andreas Okrent aus Graal – Müritz berichtete mir heute, das die Fichtensteinpilze in seinem Gebiet deutlich nachlassen. Dennoch fand er, neben vielen alten Exemplaren, diesen wunderschönen Boletus edulis von eleganter Erhabenheit.

Dienstag, 09. August – Heute gab es einen weiteren kühlen und herbstlich verregneten sowie sehr windigen „Sommertag“ in Mecklenburg. Das bescherte uns ein volles Haus im „Steinpilz – Wismar“. Während in den Wochen und Monaten zuvor die Leute skeptisch waren, was die Echtheit unserer Ausstellungsstücke betrifft, weil ja eigentlich so früh keine Pilze wachsen können, schlägt die Stimmung bei diesem Wetter und zu der nun doch schon etwas fortgeschrittenen Jahreszeit allmählich um. Es wird jetzt vermutet, dass die Pilze bei diesem Wetter eigentlich nur so sprießen müssten. Und das tun sich auch, wenn auch eher im bescheidenen Umfang. Davon kann man sich in unserer Pilzausstellung für den fast nur symbolischen Eintrittspreis von 1,00 € gern überzeugen. Allerdings scheint dieser Preis für viele, vermeintlich interessierte Pilzfreunde, unerschwinglich hoch zu sein  und sie drehen dann doch lieber ab. „Ich kenne ja eigentlich alle Pilze“ oder „Dann gehe ich doch lieber in den Wald„, bekommen wir dann zu hören. Um dort hin zu gelangen, reicht 1,00 € meist nicht aus, es sei denn, man geht zu Fuß oder fährt mit dem Fahrrad. Auch haben die dort stehenden Pilze kein Namensschild mit ihrer Wertigkeit auf dem Hut oder am Stiel. Aber dass macht ja nichts, wenn man sowieso alle Pilze kennt! Übrigens gibt es auf der ganzen Welt kein einzigen Menschen, der alle Pilze kennt! Aber das sind nur spontane und unüberlegte Ausreden, weil ihnen auf die Schnelle gerade nichts besseres einfällt. Es waren heute aber trotzdem rekordverdächtig viele, die sich unsere Ausstellung mit Begeisterung anschauten. Viele realisieren dann auch, dass mit so einer Frischpilzausstellung ein großer Arbeits- und Zeitaufwand verbunden ist, um sie ständig frisch zu gestallten und am Leben zu erhalten. Es liegen heute 120 Arten auf der Fläche. Erstmals dabei in dieser Saison: Blasser Krempentrichterling, Echter Waldchampignon, Birnen – Stäubling.

Die Pilzausstellung ist zu folgenden Zeiten zu sehen:

Die Pilzausstellung ist zu folgenden Zeiten geöffnet: Montag von 14.00 – 18.00 Uhr, Dienstag von 10.00 – 18.00 Uhr, Mittwoch von 10.00 – 17.00 Uhr, Donnerstag von 09.00 – 18.00 Uhr, Freitag von 10.00 – 18.00 Uhr und Sonnabend von 10.00 – 18.00 Uhr.

Mittwoch, 10. August – Ich war heute in mehreren Wäldern im Raum Ventschow, Warin und Blankenberg unterwegs auf der Suche nach Ausstellungsmaterial. Unter dem Motto „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“ hatte ich ganz schön zu tun, meine Sammelbehältnisse mit den unterschiedlichsten Arten zu füllen. Pilze gab es zwar genug was Eichen – Milchlinge, Flatter – Milchlinge, Brennende Rüblinge und änliche, allgegenwärtige Arten anbelangt, aber die Vielfallt war schon besser! Da erfreuten doch einige Gallige Schleimfüße, Kuhrote Schönköpfe und ein Wollstiel – Schirmling um so mehr. Es waren auch einige Kochtopfsammler unterwegs, dessen Ausbeute aber wohl sehr mager ausgefallen sein dürfte, denn die allseits beliebten und gesuchten Röhrlinge waren heute kaum zu finden. Einzig Gallen – Röhrlinge waren hier und da vertreten. Mit Mühe und Not konnte ich eine Marone und eine Ziegenlippe für unsere Ausstellung finden. Auch qualitativ schlechte Körnchen – Röhrlinge und wenige, alte Birkenpilze konnte ich ausmachen. Wer nur Röhrlinge sammeln möchte, hat zumindest in den genannten Gebieten zur Zeit schlechte Karten! – Nach einigen kurzen Regenschauern am Tage, setzte gegen Abend wieder kräftigerer Regen ein. Er gehört zu einem Frontensystem, das bis Freitag an den Küstengebieten entlangschleift und gebietsweise wieder für hohe Regenmengen sorgen wird. Bis Freitag können bei uns wieder 30 – 60 Liter zusammen kommen!

Diese schönen Gallen - Röhrlinge (Tylopilus felleus) sehen zwar appetitlich aus, aber wehe einer gelangt in die Speise! Standortfoto am 10.08.2011 im Revier weiße Krug.

Diese schönen Gallen – Röhrlinge (Tylopilus felleus) sehen zwar appetitlich aus, aber wehe einer gelangt in die Speise! Standortfoto am 10.08.2011 im Revier Weiße Krug.

Donnerstag, 11. August – Heute war es den ganzen Tag wieder trübe und windig. Der Regen hielt sich aber tagsüber in Grenzen. Jetzt am Abend nimmt die Niederschlagstätigkeit von Wester her wieder zu. Es gelten bis morgen Abend weiterhin Unwetterwarnungen vor Starkregen, teils auch vor Gewittern. Die Niederschlagsgebiete führen aber allmählich immer wärmere Luft, subtropischen Ursprungs, heran. Somit wird es zum Wochenende immer wärmer und schwüler. Treibhausklima steht also wieder an, bevor am Sonntag heftige Gewitter wieder eine Abkühlung bringen sollen. Mal schauen, ob die Pilze dann in der Folge auch wieder stärker treiben, zumindest was unsere beliebten Röhrlinge angeht. Auf der Ausstellung liegen heute 143 Arten. Davon erstmals in diesem Jahr dabei: Bleigrauer Bovist, Ledergelber Öhrling, Grüngelbes Gallertkäppchen, Flaumiger Milchling, Heidemilchling, Rettich – Helmling, Grüngebuckelter Rißpilz, Brandiger Ritterling, Galliger Schleimfuß, Gemeiner Fälbling.

Diese wunderschönen Sommersteinpilze haben mir gestern Irena und Jonas für die Ausstellung gebracht. Sie stammen von einer unserer unermütlichen Sommersteinpilz - Stellen, die seit etwa 10 Wochen kontinierlich Pilze hervorbringt. Foto am 11.08.2011 auf unserer Ausstellungsfläche.

Diese wunderschönen Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) haben mir gestern Irena und Jonas für die Ausstellung gebracht. Sie stammen von einer unserer unermüdlichen Sommersteinpilz – Stellen, die seit etwa 10 Wochen ständig Fruchtkörper hervorbringen. Foto am 11.08.2011 auf unserer Ausstellungsfläche im „Steinpilz – Wismar“.

Freitag, 12. August – In den letzten drei Tagen hat es in unserer Region, wie erwartet, wieder stark geregnet. Hier einige Messwerte: Boltenhagen:17 l, Lübeck: 27 l, Schwerin und Greifswald: 36 l und Rostock/Warnemünde wieder einmal Spitzenreiter mit 50 Litern. Inzwischen spielen die ständigen Starkregenereignisse keine impulsgebende Rolle mehr zur Auslösung von Wachstumsschüben. Der Boden ist gesättigt. Jetzt können eigentlich nur noch die Befürworter der Mondphasentheorie weiterhelfen. Ich hatte heute eine sehr interessierte Dame zur Besichtigung der Ausstellung zu Gast im „Steinpilz“, die unbedingt davon überzeugt war, dass der Mond beim Pilzwachstum eine große Rolle spielt. So viel ich weiß, soll es bei zunehmendem Mond mehr Pilze geben, als bei abnehmendem. Den letzten Schub von Echten Steinpilzen hatten wir  beispielsweise genau zum Monatswechsel, um den 01. August herum. Am 30. Juli war Neumond und morgen ist Vollmond. Es hätte demnach genau in der ersten Augustdekade viele Steinpilze geben müssen, aber ihr Wachstum ließ statt dessen deutlich nach! Wir wollen den Anhängern dieser Theorie aber noch eine Chance geben und erwarten ab dem 29. August (Neumond) den nächsten, vielleicht Hauptschub des Jahres. Aber unabhängig dieser Theorie, könnte es tatsächlich um diesen dreh wieder eine deutliche Zunahme des allgemeinen Pilzwachstums, Steinpilze inklusive, geben, denn nach meinen Erfahrungen muss man den Pilzen von Schub zu Schub eine Vorbereitungsphase von drei bis vier Wochen einräumen. Soweit erst einmal genug für heute mit der Kaffeesatzleserei, die Natur macht es ohnehin nach ihrem Fahrplan, den wir höchstens Ansatzweise entschlüßeln können. Wir lassen uns also wieder einmal mehr überraschen.

Auch die Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutadils) unterliegen gewissen Wachstumsrythmen. In den letzten Tagen gab es relativ viele dieser sehr schmackhaften Edelpilze an alten Laubholzstubben. Standortfoto am 10.08.2011 im Radebachtal.

Auch die Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabils) unterliegen gewissen Wachstumsrhythmen. In den letzten Tagen gab es relativ viele dieser sehr schmackhaften Edelpilze an alten Laubholzstubben. Standortfoto am 10.08.2011 im Radebachtal.

Sonnabend, 13. August – Heute hatte Sohn Jonas Einschulung und großes Familienfest war angesagt. Dazu waren auch einige Pilzfreunde erschienen und gratulierten unserem ABC – Schützen zum neuen Lebensabschnitt. Den ganzen Tag hieß es Schultüten auspacken. Neben allerlei nützlichem auch wieder viele Süßigkeiten, die bis Weihnachten kaum zu schaffen sind. Der Bützower Pilzberater Klaus Warning war am Vormittag noch kurz im Wald und hatte eine wunderschöne Kiste mit Moos und Pilzen dekoriert, die er neben einer Überraschung für Jonas, mitbrachte. Leider habe ich meine Digitalkamera vergessen und nur an die Viodeokamera gedacht. Daher bedauerlicherweise kein Bild von dem schönen Arragement. Enthalten waren u. a. Wohlriechende Gürtelfüße, Eselsohren, Halskrausen- und Wimpern Erdsterne, Grüngelbe Gallertkäppchen, Flockenschüpplinge, Ästiger Stachelbart, Trompeten – Pfifferlinge und Herbsttrompeten, Bauchweh – Koralle und Bärentatze. Wie der Fachmann erkennt, eine wirklich beachtliche Mischung für gehobenere Ansprüche (damit ist nicht der Speisewert gemeint!). Das Wetter war heute auch recht passabel, es regnete kaum und die Sonne kam auch stärker zum Zuge. Dafür geht morgen aber wieder die Post ab! Ein kleines Randtief mit zugehöriger Kaltfront sorgt wieder für mächtige Turbolenzen. Es besteht im laufe des Tages erhöhte Unwettergefahr durch Starkregenschauer und heftige Gewitter, die zusätzlich noch von Hagel und Sturmböen begleitet sein können!

Der grüne Ansis - Trichterling (Clitocybe odora) ist zur Zeit recht häufig zu finden. Er wächst truppweise auf Laub- und Nadelhumus und ist an seinen grünlichen Farbtönen und dem starken Anis - Geruch, den man mitunter schon wahrnimmt, bevor man die Pilze gefunden hat, leicht zu erkennen. Er ist essbar, soll aber sein kräftiges Anis - Aroma in den Speise beibehalten. Standortfoto am 10.08.2011 im Revier Weiße Krug auf Fichtenstreu.

Der grüne Anis – Trichterling (Clitocybe odora) ist zur Zeit recht häufig zu finden. Er wächst truppweise auf Laub- und Nadelhumus und ist an seinen grünlichen Farbtönen und dem starken Anis – Geruch, den man mitunter schon wahrnimmt, bevor man die Pilze gefunden hat, leicht zu erkennen. Er ist essbar, soll aber sein kräftiges Anis – Aroma in der Speise beibehalten. Standortfoto am 10.08.2011 im Revier Weiße Krug auf Fichtenstreu.

Sonntag, 14. August – Heute stand eine individuelle Pilzwanderung auf dem Plan. Mit sechs pilzbegeisterten Menschen fuhr ich in einen recht viel versprechenden Bereich des Sternberger Seenlandes. Ein sandiges Nadel- und Mischwaldgebiet. Scheidenstreiflinge, Flatter – Milchlinge, Eichen – Milchlinge, verschiedene, meist gemeine Täublinge, Brennende Rüblinge und Dickschalige Kartoffelboviste waren Aspekt bildend. An Röhrlingen waren besonders Gallen Röhrlinge vertreten und konnten in allen ihren Alters- und Erscheinungsformen studiert werden. Da auch einige Sommersteinpilze, Birkenpilze und Birken – Rotkappen sowie Maronen vertreten waren, hatte man gute Vergleichsmöglichkeiten. Auch schöne große Pfifferlinge sorgten für gute Laune. Der Top – Fund war allerdings der Dunkelviolette Schleierling (Cortinarius violaceus), der im nordwestlichen Mecklenburg äußerst selten vorkommt und auch für mich neu in diesem Gebiet war (siehe auch unter „Individuelle Pilzwanderungen II“). Das Wetter war dazu bedeckt und schwülwarm. Am Nachmittag, wir waren gerade wieder in Wismar angelangt, setzte dann kräftiger Regen ein.

Röhrlinge gibt es zur Zeit zwar nur auf Sparflamme, um so größer ist dann doch die Freude über so schöne Rauhfuß - Röhrlinge (Leccinum testaceoscabrum und Leccinum scabrum). 14.08.2011 im Sternberger Seenland.

Röhrlinge gibt es zur Zeit zwar nur auf Sparflamme, um so größer ist dann doch die Freude über so schöne Vertreter aus der Gattung der Rauhfuß – Röhrlinge (Leccinum testaceoscabrum und Leccinum scabrum). 14.08.2011 im Naturpark Sternberger Seenland.

Montag, 15. August – Nach dem es heute bei angenehmen Temperaturen tagsüber recht freundlich und trocken war, zog am Abend wieder eine kräftige Schauerlinie durch. Wir haben jetzt Mitte August und die sieben Wochen Regen der Siebenschläfer Regel wurden erfüllt. Nun scheint sich das Wetter tatsächlich allmählich zu stabilisieren und es soll sommerlicher werden. Hochdruckeinfluss soll mittelfristig stärker zum tragen kommen, komplett störungsfrei wird es aber zunächst wohl nicht bleiben. Schon Donnerstag und Freitag zieht von Frankreich her ein neues Gewittertief heran.

Es liegen heute 130 Arten auf den Flächen, erstmals dabei in diesem Jahr: Grünende Fichten – Koralle, Wohlriechender Gürtelfuß, Ästiger Stachelbart, Trompeten Pfifferling, Herbsttrompete, Eselsohr, Grauer Langfüßler, Halskrausen – Erdstern, Grauer Dachpilz, Erdwarzenpilz, Welker Milchling, Weißvioletter Dickfuß, Buckel – Täubling, Stinkende Leder – Koralle, Blutblättriger Hautkopf, Dunkelvioletter Dickfuß, Becher – Koralle und Krause Glucke.

Die Stinkende Leder - Koralle (Thelephora palmata) gehört nicht zu den echten Korallen, sonder ist eigentlich ein Erdwarzenpilz. Sie wächst zerstreut in Laub- und Nadelwäldern. Ihr unangenehmer Geruch nach verfaulendem Kohl unterstreicht ihre Ungenießbarkeit. Standortfoto am 14.08.2011 im Sültener Forst.

Die Stinkende Leder – Koralle (Thelephora palmata) gehört nicht zu den echten Korallen, sondern ist eigentlich ein Erdwarzenpilz. Sie wächst zerstreut in Laub- und Nadelwäldern. Ihr unangenehmer Geruch nach verfaulendem Kohl unterstreicht ihre Ungenießbarkeit. Standortfoto am 14.08.2011 im Sültener Forst.

Weiter geht es bei „Wetter und Pilze August 2011/2“

Wetter und Pilzwachstum im Raum Nordwestmecklenburg

Tagebuch Wetter und Pilze im Juli 2011/2

Birken - Rotkappen (Leccinum testaceoscabrum) im Wald bei Ventschow am 13. Juli 2011.

Birken – Rotkappen (Leccinum testaceoscabrum) im Wald bei Ventschow am 13. Juli 2011.

Donnerstag, 14. Juli – Wie erwartet hat es in der Nacht noch kräftig geregnet. Insbesondere westlich (Schleswig Holstein) und östlich (zwischen Rostock und Rügen) unseres Einzugsgebietes sind recht verbreitet zwischen 20 und 30 Liter gefallen. Da das Tief im laufe seiner weiteren Entwicklung zwei eigenständige Tiefdruckkerne ausbildete, wobei eines zur polnischen Ostseeküste und das andere zur Nordsee zog, trifteten die zugehörigen Regengebiete genau über unserem Bereich auseinander, so dass es auf einer Schiene Wismar – Schwerin etwas weniger regnete. So sind im Raum Schwerin kaum 10 Liter gefallen. Wismar und Umgebung dürften noch etwa 15 abbekommen haben. Aber das ist ja auch noch recht ordentlich.

Während ich gestern im Wald unterwegs war, um Nachschub für unsere Pilzausstellung zu besorgen und Pilzfreund Peter Kofahl den „Steinpilz“ öffnete, um die Ausstellung zu betreuen, war es heute umgekehrt. Ich hatte langen Sprechtag und erneuerte mit den gestern gesammelten Pilzen zwischendurch unsere Dauerausstellung, dafür hielt Peter Kofahl im Stadtgebiet Ausschau nach Pilzen. Und er fand viel! Sein großer Korb reichte nicht aus, so dass noch zwei Beutel her halten mussten. Vor allem giftige Karbol – Champignons haben wieder einen starken Wachstumsschub bekommen. Genauso wie Netzstielige Hexen – Röhrlinge unter Linden und Birken sowie Wurzende Bitter – Röhrlinge unter Eichen. Es gibt viele Nelkenschwindlinge und monströse Fransige Wulstlinge, um nur einige Beispiele unserer Stadtpilzflora zu nennen. Auf den Flächen liegen heute 129 Arten. Davon erstmals in diesem Jahr zu sehen: Gelber Knollenblätterpilz, Wechselfarbiger Spei – Täubling, Stink – Stäubling, Buchen Spei – Täubling, Eichen – Filzröhrling, Schuppiger Sägeblättling, Violetter Lacktrichterling, Vielfarbiger Täubling, Espen – Rotkappe, Birken – Rotkappe, Falber Milchling und Scharlachroter Gitterling – der Pilz des Jahres 2011!

Espen - Rotkappen (Leccinum rufum). Der Nachteil des feuchten Wetters ist allerdings

Espen – Rotkappen (Leccinum rufum). Der Nachteil des feuchten Wetters sind allerdings auch eine Vielzahl von Schnecken, die selbst vor diesen schönen Pilzen nicht halt machen. Das Rotkappen roh giftig sind, scheint ihnen nichts auszumachen. Standortfoto am 13.07.2011 im Forst Farpen.

Freitag, 15. Juli – Ein herbstlich anmutender Tag mitten im Hochsommer. Es war regnerisch, wolkenverhangen, windig und dazu auch noch recht kühl. Morgen soll es wieder besser werden mit mehr Sonne und höheren Temperaturen. Aber bereits am Sonntag nahen neue Schauer und Gewitter. Auch in der nächsten Woche soll es bei teils gedämpften, teils sommerlich warmen Temperaturen ähnlich weiter gehen wie bisher, also mit Pilzwetter! An der Pilzfront wird inzwischen, zumindest gebietsweise, deutlichere Bewegung beobachtet. Irena und Jonas brachten gestern Abend noch einen größeren Korb voller Sommersteinpilze und wunderbare Riesen – Schirmpilze. Urlauber berichteten mir von vielen Rotkappen in einem Wald im Süden Mecklenburgs. Und am Nachmittag sammelte mir Irena nochmals auf die Schnelle einen Korb voller Ausstellungspilze im Sternberger Seenland. Wieder wunderschöne Sommersteinpilze aber nur einen, dafür aber bildschönen Echten Steinpilz sowie einige Pfifferlinge. Dazu reichlich Grüne Knollenblätterpilze in der Normalform, aber auch in seiner weißen Variante. Perpilze und Pantherpilze, Täublinge und Milchlinge, unter ihnen auch die ersten Edel – Reizker! Es liegen 130 Arten auf der Fläche. Neu kamen heute erstmals dazu: Grüner Knollenblätterpilz in seiner weißen Variante, Edel – Reizker, Falscher Rotfußröhrling und Schwarzblauender Röhrling.

Den größten Sommersteinpilz aber fand unser Jonas. Mit Gut 30 cm Hutdurchmesser und 840g auf der Waage ein ganz schöner Brocken.

Den größten Sommersteinpilz aber fand unser Jonas. Mit gut 30 cm Hutdurchmesser und 840g auf der Waage ein ganz schöner Brocken. Dazu keinesfalls schwammig, sondern noch richtig schön fest, allerdings nicht ganz ohne Maden! 15.07.2011

Sonnabend, 16. Juli – Seit 6 Jahren wächst im Garten der Familie König in Gägelow (MTB: 2034/3), bei Wismar, der Pilz des Jahres 2011. Herr König hat dort eine kleine Insel mit Bambus gepflanzt. Nach einiger Zeit (vor 6 Jahren) bemerkte er dort äußerst ungewöhnliche, farbenfrohe und penetrant „duftende“ Gebilde aus dem Reich der Pilze. Er konnte damit lange Zeit nichts anfangen, bis ihm vor zwei Jahren die Idee kam, sich mal im Steinpilz – Wismar zu erkundigen. Er beschrieb mir den Pilz sehr gut, so dass ich sogleich ein Buch mit einer hervorragenden Abbildung des Scharlachroten Gitterlings zur Hand nahm (Michael – Hennig – Kreisel, Bd. 2, Nr. 140) und ihm diese vor Augen hielt. „Ja, klarer Fall, das ist er! Lange habe ich gerätselt und sogar Anfragen an botanische Gärten verschickt, aber keiner konnte mir weiter helfen. Das es in Wismar eine Pilzberatungsstelle gibt, daran habe ich zunächst gar nicht gedacht“. Und bei Familie König darf dieser Exot auch weiterhin gedeihen, so lange er möchte. Bei vielen anderen Klein- und Vorgarten – Gärtnern wäre dieser phantastische Pilz aus dem Reich der Pilzblumen schon längst als lästiges „Unkraut“ bekämpft worden. Und in diesem Jahr kommt dieser wunderschöne Pilz noch zusätzlich zu Ehren und wurde von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zum „Pilz des Jahres 2011“ gekürt. Am Donnerstag brachte mir Herr König zusammen mit seiner Frau ein Hexenei vorbei, das ich sogleich ins feuchte Moos unserer Ausstellungsflächen legte und zwischendurch mit einem Pflanzen Besprüher feucht hielt. In der vergangenen Nacht ist das „Küken“ tatsächlich geschlüpft. Leider hält die Pracht nicht länger als einen Tag, so dass er heute Abend zusammen mit den meisten anderen Ausstellungspilzen im Bio – Eimer landete. Aber ich denke, dass sich in den nächsten Wochen noch einiges am Standort unter Bambus in Gägelow tun wird. Das Wetter spielt ja weiterhin mit. Von Westen zieht jetzt am Abend gerade wieder ein umfangreiches Regengebiet auf. Wir werden es morgen wohl zu unserer Vereinsexkursion durch den Hütter Wohld mit sehr feuchten Bedingungen zu tun haben.

Heute feiert Prof. Dr. Hanns Kreisel, der letzte Bearbeiter, Autor und Herausgeber des größten deutschen Pilzwerkes „Handbuch für Pilzfreunde“ in sechs Bänden, seinen 80. Geburtstag. Vor einigen Jahren konnten wir ihn mit seiner Frau in unserer Mitte begrüßen. In gemütlicher, vorweihnachtlicher Runde konnte reichlich gefachsimpelt werden. Die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wünschen ihm von ganzem Herzen alles Gute und noch viel Zeit und Kraft für die Bewältigung seiner weiteren Vorhaben auf dem Gebiet der Mykologie.

Übernacht entfaltete sich aus dem Hexenei der Pilz des Jahres 2011 auf der Moosfläche unserer Pilzaussteung.

Übernacht entfaltete sich aus dem Hexenei der Pilz des Jahres 2011 auf der Moosfläche unserer Pilzausstellung. 16.07.2011.

Sonntag, 17. Juli – Heute war wieder eine Vereinsexkursion angesagt. Ziel war der Hütter Wohld bei Bad Doberan. Ein 350 ha großes Waldgebiet auf schwerem, kalkhaltigen Boden. Es gibt hier noch richtige alte Buchen und Eichen. Stellenweise wurden auch Fichten und Lärchen gepflanzt. Integriert in dieses Waldgebiet ist auch das Naturschutzgebiet Hütter Klosterteiche (siehe auch unter „Auf den Spuren der Mönche“). Das Frischpilzaufkommen war hier heute auf den schweren Böden mehr als bescheiden. Dennoch zählt der Hütter Wohld ganz sicher zu unseren Edelwäldern mit einer artenreichen, kalkholden Pilzflora. Auch der berühmte und sehr seltene Satans – Röhrling soll hier schon gefunden worden sein. Ein wirklich tolles Gebiet, wir waren nur zur falschen Zeit hier, aber das kann man im Winter, während der Planung der Wanderrouten, wahrlich nicht voraus sehen. Der angekündigte Regen kam bei uns nur in stark abgeschwächter Form an. Es gab immer wieder einige Schauer, aber größere Regenmengen blieben aus.

Diese schönen Sommersteinpilze schnitt ich gestern Abend noch auf den Trockner. Sie wurden in den sandigen Wäldern des Sternberger Seenlandes gesammelt.

Montag, 18. Juli – In der Nacht hat es besonders nach Vorpommern zu noch recht ordentlich geregnet. Am Tage wechselten sich blauer Himmel und Quellwolken ab und hier und da gab es auch einen kurzen Regenschauer. Morgen soll sich über Süddeutschland ein Randtief bilden und unter weiterer Verstärkung nach Nordosten ziehen. Im Einbezug von subtropischer Warmluft wird es im Süden, vor allem aber im Osten Deutschlands, verbreitet zu starken Regenfällen führen. Noch ist nicht genau klar, in welchen Regionen besonders viel vom Himmel kommt. Nach den aktuellen Computerberechnungen sind von Mittwoch an bis Freitag früh gebietsweise Regenmengen zwischen 50 und 140 Liter pro Quadratmeter möglich. Auch Mecklenburg – Vorpommern wird von den starken Regenfällen betroffen sein. Für Westmecklenburg werden derzeit zwischen 20 und 30 Liter berechnet. Heute war Montag und ich habe unsere Frischpilzausstellung wieder neu aufgebaut. Es liegen 124 Arten auf den Flächen. Erstmals dabei in diesem Jahr: Schwärzender Bovist, Flaschen Stäubling, Bunte Schleimtrüffel, Herbstlorchel, Kiefern Koralle, Kornblumen – Röhrling, Schwarzblauender Röhrling, Gallertfleischiges Krüppelfüßchen, Brauner Rasling, Widerlicher Ritterling, Knorpelfleischiger Mürbling, Violettstieliger Täubling, Harter Zinnobertäubling, Kampfer – Milchling, Fleischbrauner Rötel – Ritterling, Stinkschirmling, Grauer Scheidenstreifling und Riesenporling. Dem Kenner fällt auf, das sich zunehmend erste Herbstpilze untermischen, obwohl die meisten Menschen immer noch den Sommer erwarten!

Gestern wäre meine Mutter 86 geworden. Aus diesem Grund begab mich auf den Friedhof und entdeckte an der Friedhofsumzäunung, die mit diversen Gehölzen gesäumt ist, die jungen und festen Riesenbovist (Langermannia gigantea). Mit ca. 25 cm im Durchmess ist er zwar kein wirklicher Riese, aber zu Bereicherung unsere Ausstellung allemal ein recht ansehnliches Exemplar. Standortfoto am 17.07.2011.

Gestern wäre meine Mutter 86 Jahre jung geworden. Aus diesem Grunde begab ich mich auf den Friedhof und entdeckte an der Friedhofsumzäunung, die mit diversen Gehölzen bepflanzt ist, diesen  jungen und festen Riesenbovist (Langermannia gigantea). Mit ca. 25 cm im Durchmesser ist er zwar kein wirklicher Riese, aber zur Bereicherung unserer Ausstellung allemal ein recht ansehnliches Exemplar. Standortfoto am 17.07.2011.

Dienstag, 19. Juli – Das Wetter war heute recht schön mit viel Sonne und angenehm warmen Temperaturen, was sich gleich negativ in Bezug auf das Interesse, sich eine Pilzausstellung anzuschauen, auswirkte. Verständlich, bei solchem Wetter lockt doch eher ein Aufenthalt am Strand und ein erfrischendes Bad in der Ostsee. Aber auch die nächsten Tage werden bei uns wohl nicht ganz so schlecht, wie gestern noch gedacht. Laut Berechnungen der Wettercomputer gelangt Westmecklenburg maximal an den Rand des Starkregengebietes. Aber der Vorpommersche Raum, insbesondere in Richtung polnischer Grenze und Oderhaff, dürften in den Genuss beachtlicher Regenmengen bis zum Freitag kommen. Diese Gebiete wurden auch schon von den letzten Regenfällen immer wieder reichlich bedacht. Hier wird das Pilzwachstum auch in der nächsten Zeit noch recht vielversprechend bleiben oder werden. Zwar soll es zunächst immer noch wechselhaft weitergehen, doch deutet sich ab der nächsten Woche von Westen allmählich zunehmender Hochdruckeinfluss an, der einen Übergang zu einer längeren, trockenen, warmen und stabileren Hochsommer – Wetterperiode bedeuten kann, was aber noch keinesfalls sicher ist. Demnach dürfte bei diesem Szenario das Pilzwachstum in unserer Region erst einmal seinen Höhepunkt erreicht haben und im weiteren Verlauf allmählich wieder abflauen. Pilzfreund Peter Kofahl jedenfalls fand heute im Stadtgebiet wieder sehr viele Pilze. Besonders die schönsten Netzstieligen Hexen – Röhrlinge hätte er Körbeweise ernten können.

Mittwoch, 20. Juli – Da ich zur Zeit mit einer schwächeren Ersatzbrille zur Korrektur meiner Kurzsichtigkeit auskommen muss, weil mir in der letzten Woche aus meiner aktuellen Brille einfach, wie aus heiterem Himmel, ein Glas herausfiel und auf dem Straßenpflaster zersplitterte, sah ich heute von einer größeren Exkursion ab. Ich fuhr am Nachmittag in die Parkanlage am Seeblick, um wenigstens dort einige Ausstellungspilze zu holen. Das Pilzwachstum ist inzwischen auch hier etwas besser geworden, viele Pilze waren aber schon überständig, vertrocknet oder durch spielende Kinder zertrümmert worden. Es schieben aber  noch reichlich nach. Vor allem Täublinge wie Frauen Täubling, verschiedene Herings – Täublinge und Purpurschwarze Täublinge bestimmen die Szenerie. Aber auch Perlpilze, Pantherpilze, Hexenröhrlinge und Sommersteinpilze waren vertreten. Vom Wetter her war es heute ein ruhiger, trockener und sehr angenehm temperierter Sommertag. Das starke Regentief hat inzwischen über Süddeutschland bis zu 90 Liter gebracht. Es zieht jetzt weiter zur Ostsee und schiebt seine Regenwolken von Nordosten her auch nach Mecklenburg – Vorpommern herein. Bereits in der kommenden Nacht können Regen und Gewitter auf Vorpommern übergreifen. Dort kann es bis zum Wochenende hohe Regenmengen geben. Der Mecklenburger Bereich kann zeitweise ebenfalls vom Regen gestreift werden, es wird aber wahrscheinlich nicht besonders viel werden. Zum Glück hat sich die mögliche Variante hin zu stabilerem Hochdruckwetter in der nächsten Woche bisher nicht erhärtet, so dass wir auch weiterhin mit gelegentlichen Niederschlägen rechnen können.

Am Standort des "Pilz des Jahres 2011" in Gägelow unter Bambus tut sich wieder etwas. Herr König sandte mir heute ganz aktuelle Fotos vom Scharlachroten Gitterling (Clathrus ruber) zu. Es erscheinen immer mehr Hexeneier, die sich nach und nach in Gitterkugeln verwandeln. Standortfoto am 20.07.2011. Ungenießbar.

Am Standort des Scharlachroten Gitterlings (Clathrus ruber) unter Bambus im Garten der Familie König in Gägelow, bei Wismar, tut sich wieder etwas. Es erscheinen immer mehr Hexeneier, die sich nach und nach zu Gitterkugeln entfalten. Es handelt sich um den „Pilz des Jahres 2011“. Standortfoto von Herrn König am 20.07.2011. Die Art ist ursprünglich in Ostasien beheimatet. Ungenießbar.

Donnerstag, 21. Juli – Nach einem stark windigen Tag setzte gegen 18.00 Uhr endlich auch bei uns in Wismar der Regen ein. Starker Wind trocknete die Oberböden und vor allem auch die bereits stehenden Pilze zusehends aus. Außerdem wachsen die Pilze kaum weiter, wenn es sehr windig ist! Alles steht im Zusammenhang mit dem Regentief, dass Anfang der Woche von Frankreich kommend über Süddeutschland nach Tschechien und weiter nach Polen gezogen ist. Jetzt zieht es über die Ostsee zum Skagerrak und am Wochenende wieder in Richtung Deutschland, nähmlich zur Deutschen Bucht. Damit hat das Tiefdruckgebiet innerhalb einer Woche ganz Deutschland komplett umrundet! Wann hat es das schon mal gegeben? In seinem Umfeld kam und kommt es weiterhin zu teils starken Regenfällen. In der Nacht und morgen sind wir dran. Allerdings sollen die erwarteten Niederschlagssummen für Westmecklenburg eher moderat ausfallen. Aber um die 10 Liter kann es wohl geben. Am Sonntag sorgt das Tief dann wahrscheinlich im Nordwesten für hohe Regenmengen. Auch dann können wir nach jetzigem Stand nochmals mit 10 Liter bedacht werden. Gegen mehr hätte ich nichts einzuwenden! Die Pilze werden es dankend annehmen. – Irena und Jonas haben gestern im Sternberger Seenland wieder reichlich Sommersteinpilze für den Trockner gefunden. Peter Kofahl brachte aus der Stadt nochmals ein Korb voller Ausstellungspilze, hauptsächlich Dickröhrlinge und auch Pilzfreund Andreas Herchenbach konnte es nach seinem Österreich – Urlaub kaum erwarten, in den heimischen Wald zu kommen. Er hatte einen gut gefüllten Korb mit Sommersteinpilzen und einigen Echten Steinpilzen sowie Pfifferlingen. Es liegen 105 Arten auf der Fläche. Erstmals dabei sind: Bewimperter Erdstern, Sternsporiger Rißpilz, Gerberei – Rasling, Purpurschwarzer Täubling und Wässriger Milchling.

Ein Korb voller Pilze aus dem Stadtgebiet. Neben Netzstiekligen Hexen - Röhrlingen und Wurzelnden Bitter - Röhrlingen auch Fransige Wulstlinge, Täublinge, Saftlinge, Erdsterne, Champignons... 21.07.2011.

Ein Korb voller Pilze aus dem Stadtgebiet. Neben Netzstieligen Hexen – Röhrlingen und Wurzelnden Bitter – Röhrlingen auch Fransige Wulstlinge, Täublinge, Saftlinge, Erdsterne, Champignons… 21.07.2011.

Freitag, 22. Juli – „Der kreisende Otto“, das Tief der Woche, hat inzwischen mit seinem Zentrum die südwestliche Ostsee erreicht und soll hier erst einmal liegenbleiben, bevor es zum Sonntag/Montag nach Nordwestdeutschland hereinziehen soll. Es sorgt daher bis einschließlich Montag über Norddeutschland für viel Wind und gebietsweise weiterhin anhaltende, teils ergiebige Regenfälle. Heute war unser Bundesland dran. Östlich einer Linie Bad Doberan – Müritz sind in den letzten 30 Stunden verbreitet mehr als 50 l/qm gefallen. Das meiste bis dahin in Rostock, stand 20.00 Uhr, mit 115 Liter, gefolgt von Greifswald mit 74 l und Ueckermünde mit 59 l. In Schwerin gab es bis 20.00 Uhr lediglich 14 Liter. Der Regenschwerpunkt hat sich inzwischen etwas weiter in Richtung Westen verlagert, so dass Westmecklenburg bis morgen Abend ähnlich hohe Werte erreichen dürfte. Für Nordwestmecklenburg gelten Unwetterwarnungen vor ergiebigen Dauerregen teils noch bis morgen Abend 20.00 Uhr. Dieses Geschehen ist natürlich wieder der Volltreffer für uns Pilzfreunde. Die Saison kann weitergehen und in etwa 10 – 14 Tagen dürften sich diese Niederschläge in einer neuerlichen Zunahme des allgemeinen Pilzwachstums äußern. Da wir dann schon Anfang August haben und fast schon die Pilzhochsaison ankratzen, können die Erwartungen durchaus schon etwas höher gesteckt werden. Lassen wir uns einfach überraschen!

Diese Bewimperten Erdsterne (Geastrum fimbriatum) hat Pilzfreund Peter Kofahl im Parkartigen Geländes eines wismarer Krankenhauses gefunden. Es sollen noch zahlreiche, weitere am Standort sein. Auf der Moosfläche unserer Dauerausstellung am 21.07.2011 fotografiert. Keine Speisepilze!

Diese Bewimperten Erdsterne (Geastrum fimbriatum) hat Pilzfreund Peter Kofahl im parkartigen Gelände eines Wismarer Krankenhauses gefunden. Es sollen noch zahlreiche, weitere Fruchtkörper am Standort sein. Auf der Moosfläche unserer Dauerausstellung am 21.07.2011 fotografiert. Keine Speisepilze!

Sonnabend, 23. Juli – Es regnete heute bis in den frühen Nachmittag hinein weiter. Hier einige aussagekräftige Werte zu den Regenmengen, die in den letzten zwei Tagen in unserem Einzugsgebiet gefallen sind. Rostock 137 l, Goldberg 56 l, Boltenhagen 42 l, Schwerin 29 l und Lübeck 28 l. In den Regionen Bad Doberan und Rostock waren die Regenmengen schon fast katastrophal, so dass viele Straßenabschnitte wegen Überflutung zeitweise gesperrt werden mußten. Ganz so viel muß es denn doch nicht sein! Aber unser gesamtes Gebiet hat  wieder einen ordentlichen Fundus an Wasser bekommen und wir können in den nächsten zwei – drei Wochen wieder mit einer deutlichen Zunahme des Pilzwachstums rechnen. Laut Niederschlagsprognose kann es morgen im Westen Mecklenburgs nochmals 10 – 20 Liter/qm geben, denn das Regengebiet von „Otto“ kommt über Umwegen von der Nordsee her wieder zu uns herein. Was es von der Pilzfront am heutigen Tage zu berichten gibt, können Sie unter „Am Boitiner Steintanz“ nachlesen.

Diese Herings - Täublinge fand ich kürzlich unter einer Eiche im Seeblickpark in Wismar. Hier wachsen sonst zahlreiche Weinrote Herings - Täublinge, aber dieser Rotton weicht deutlich von den herkömmlichen Russula graveolens ab. Standortfoto am 20.07.2011. Essbar.

Diese Herings – Täublinge (Russula spec). fand ich kürzlich unter einer Eiche im Seeblickpark in Wismar. Hier wachsen sonst zahlreiche Weinrote Herings – Täublinge, aber dieser rot Ton weicht deutlich von den herkömmlichen Russula graveolens ab. Standortfoto am 20.07.2011. Essbar.

Sonntag, 24. Juli – Gestern begannen eigentlich die Hundstage (23.07. – 23.08.), die ansich heißeste Zeit des Jahres. Typisch sind heiße Sommertage und kräftige Gewitterfronten im Wechsel. Davon sind wir momentan weit entfernt. Trübe, regnerisch und Temperaturen, die kaum 15 Grad erreichen. Das ist Wetter wie im Oktober! Verantwortlich sind zwei kräftige Hochdruckgebiete über dem Atlantik und Russland. Darin gefangen ist unser „Otto“, der nun fast eine Woche in Mitteleuropa kreist. Sein Regengebiet hat uns am Nachmittag wieder von Westen her erreicht. Das Tief hat inzwischen aber sehr viel Energie verloren und füllt sich allmählich auf. Es wird dann in der kommenden Woche auch wieder wärmer, wenn auch nicht heiß. „Otto“ hinterlässt aber eine Menge Feuchtigkeit, so dass sich im laufe der Woche gebietsweise kräftige Schauer und Gewitter bilden können.

Ich war heute Mittag kurz in der Parkanlage am Seeblick und habe wieder Ausstellungsmaterial geholt. Es gab vor allem viele Täublinge. Pilzfreund Thomas Harm war im Forst Farpen unterwegs und fand kaum Pilze. Dagegen brachten mir Irena und Jonas viele Pilze für die Ausstellung, darunter sehr schöne Grüne Knollenblätterpilze und Sommersteinpilze. Danach waren die beiden nochmals im Wald und haben wieder einen Korb voller Sommersteinpilze für den Trockner geerntet. Allerdings, gewusst wo!

Der recht große, schöne und auffällige Schwärzende Saftling (Hygrocybe conoca)

Der recht große, schöne und auffällige Schwärzende oder Kegelige Saftling (Hygrocybe conica) gehört seit Wochen zum Standard in unserer Ausstellung. Er ist im Stadtgebiet recht häufig auf verschiedenen Rasenflächen anzutreffen. Giftverdächtig. Standortfoto im Park am Seeblick. 24.07.2011.

Montag, 25. Juli – Nach den herbstlich trüben und kühlen Tagen soll es ab morgen mit  Sonne und Wärme wieder bergauf gehen. Der viele Regen und eine moderate Sommerwärme in den nächsten Tagen sollte zum Monatswechsel das allgemeine Pilzwachstum wieder deutlich verstärken. Ob es dann schon der Beginn der Hochsaison ist, bleibt aber noch abzuwarten. Die aktuelle Mittelfristprognose deutet vorsichtig zunehmend stabileres und sonniges Sommerwetter an. Zwar gibt es in dieser Woche noch einige Schauer und Gewitter, die werden aber größtenteils außerhalb Mecklenburg – Vorpommerns niedergehen. Auf unserer Ausstellung liegen heute 130 Arten. Erstmals dabei in diesem Jahr: Halbkugeliger Borstling, Grüner Anis – Trichterling, Ledergelber Schwindling, Breitschuppiger Champignon, Kuhrötlicher Schönkopf, Weinroter Rißpilz, Knopfstieliger Rübling, Apfel – Täubling und Gift – Riesenschirmpilz.

Der Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea) ist ein typischer Eichenbegleiter. Er wächst zur Zeit im Seeblickpark in großen Megen unter den locker stehenden Eichen im Parkrasen. Essbar, aber von minderer Geschmacksqualität. Standortfoto am Seeblick. 20.07.2011.

Der Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea) ist ein typischer Eichenbegleiter. Er wächst zur Zeit im Seeblickpark in großen Mengen, wo ich ihn am 20.07.2011 am Standort unter den locker stehenden Eichen im Parkrasen fotografierte. Essbar, aber von minderer Geschmacksqualität.

Dienstag, 26. Juli – Es geht langsam wieder bergauf mit dem Sommer. Die Temperaturen erholen sich und auch die Sonne gewinnt wieder die Oberhand. Allerdings gibt es in Bezug auf Sonne zum Donnerstag, Freitag hin wieder einen Dämpfer. Ein neues Osteuropatief schickt von Nordosten viele Wolken und auch gelegentlich etwas Regen. In den anderen Regionen Deutschlands kann es zu Schauern und Gewittern kommen. Alles in allem, zunächst günstige Bedingungen für`s Pilzwachstum. Der mittelfristige Trend geht aber zunehmend zu trockenem und warmen Sommerwetter. Die Natur ist auf Ausgleich bedacht. Es kann sein, dass der richtige Sommer 2011 erst noch in den Startlöchern steht. Möglicherweise kann dann das Pilzwachstum ab Mitte August (der eigentliche Beginn der Hochsaison) doch noch schwächeln oder sogar zum erliegen kommen. Zunächst aber geht es in den nächsten zwei Wochen nochmals bergauf.

Genau wie bei uns die Sommersteinpilze, schieben sich bei Pilzfreund Andreas Okrent aus Graal Müritz immer neue Kiefernsterinpiklze

Genau wie bei uns die Sommersteinpilze, schieben sich bei Pilzfreund Andreas Okrent aus Graal Müritz, immer neue Kiefernsteinpilze (Boletus pinophilus) aus dem Waldboden. Seit genau acht Wochen wachsen an unseren Sommersteinpilz – Stellen unentwegt wieder frische nach, so auch heute im Seeblickpark.

Mittwoch, 27. Juli – Heute habe ich wieder meine schrittweise Waldumrundung der Neukloster Forst fortgesetzt. Wo ich vor knapp drei Wochen aufgehört hatte, setzte ich wieder an. In der Nähe befindet sich eine attraktive Waldwegkante, an der es Pfifferlinge und Steinpilze gibt, die aber ständig überlaufen ist. So auch heute gleich drei Leute mit Korb und großen Plastetüten, die allerdings leer wirkten. Ich wendete mich unterdessen meinem Vorhaben zu und besuchte ein Stück des Waldes, dass ich vorher auch noch nie aufgesucht hatte. Überwiegend Kiefernwald, teils mit Buchen durchsetzt und im vorletzten Winter durchgeholzt. Sehr unattraktiv wirkend und zum Pilze suchen nicht gerade einladend, zumal noch viel Astmaterial herumlag. Aspekt – bildend gab es hier eine nicht näher bestimmbare Rißpilzart, Buchen Spei -Täublinge und immer wieder richtig schöne Pfifferlinge! Da es auf die Dauer aber recht monoton wurde, fuhr ich noch zu einem artenreicheren Seeuferbereich mit Birken, Buchen, Eichen und Kiefern. Über Echten Steinpilz, Birken Rotkappe, Birkenpilz und Maronen bis hin zum Roten Fliegenpilz war es hier schon wesentlich abwechslungsreicher. Auch die ersten Erdschieber und Geschmückten Gürtelfüße kündeten schon von der bevorstehenden Hochsaison. – Das Wetter war heute urlauberfreundlich mit viel Sonnenschein. Ab morgen schiebt aber ein neues Tief, das zur Ostsee zieht, wieder viele Wolken herein und es kann in den nächsten Tagen auch etwas regnen, Richtung Vorpommern sogar wieder ergiebig!

Echte Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) gab es heute in einem nicht einladend wirkenden Kiefern/Buchenmischwald, der kürzlich sogar durchgefortet wurde immer wieder, weil hier kaum jenmand Sammeln geht. Standortfoto am 27.07.2011 im Neukloster Forst.

Echte Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) gab es heute in einem nicht einladend wirkenden Kiefern/Buchenmischwald, der kürzlich sogar durchforstet wurde, immer wieder, weil hier kaum jemand sammeln geht. Standortfoto am 27.07.2011 im Neukloster Forst.

Donnerstag, 28. Juli – Anders als bei uns in Mitteleuropa, gibt es in Osteuropa in diesem Jahr einen richtigen Sommer. Oftmals ist es bis weit in den Norden Finnlands wärmer als bei uns. An der Grenze zu dieser Sommerluft entstehen immer wieder kleine Tiefdruckgebiete. Über Westeuropa strömt die kühle Luft nach Süden, im Gegenzug sehr warme, von Feuchtigkeit gesättigte Luft aus dem Mittelmeerraum über Osteuropa nach Norden und dreht sich dann spiralförmig ein. Fertig ist ein Tiefdruckgebiet. Diese ziehen dann immer wieder über das Baltikum und Polen in Richtung Ostsee und driften dann nach Westen. Das geschieht momentan gerade zum wiederholten male in diesem Sommer. Bereits Anfang Juli und am letzten Wochenende haben dieses Tiefs sintflutartige Regenfälle nach Mecklenburg Vorpommern gebracht und seit gestern Abend regnet es in Vorpommern bereits wieder. Auch das neuerliche Tief triftet über die Ostsee weiter nach Westen und wird besonders am Wochenende auch bei uns wieder viel Regen bringen. Die Pilze haben sich an das Dauernass gewöhnt und sehen es gelassen. Sie wachsen mal mehr, mal weniger so vor sich hin, ohne in eine „Massenpanik“, so wie im letzten Jahr, zu geraten. Es liegen 128 Arten auf der Ausstellung.

Neu in diesem Jahr sind: Geschmückter Gürtelfuß, Rosablättriger Egerlingsschirmpilz, Wolliger Milchling, Graugrüner Milchling, Braunfleckender Milchling, Dickblättriger Täubling und Kammkoralle.

Diesen prächtigen Steinpilz (Boletus edulis, fand ich gestern tief im laub eibgesengt unter einer Buche im Neukloster Forst. Er wiegt 250g und ist anscheinend madenfrei

Diesen prächtigen Echten Steinpilz (Boletus edulis), fand ich gestern tief im Laub steckend unter einer Buche im Neukloster Forst. Er wiegt 250g und ist anscheinend madenfrei. Er bereichert ab heute unsere Pilzausstellung. Standortfoto am 27.07.2011.

Freitag, 29. Juli – Das neue Ostseetief scheint seine Vorgänger in punkto Regen noch überbieten zu wollen. Hier einige Messwerte der letzten 24 Stunden (gestern Abend 20.00 Uhr bis heute Abend 20.00 Uhr). Rostock: 84 Liter, Ueckermünde 78 Liter, Greifswald 45 Liter und Goldberg. Es sind wieder genau die gleichen Regionen, die vor einer Woche schon Land unter meldeten. Und bis Sonntag soll es noch weiter regnen! Der äußerste Westen Mecklenburgs blieb bis jetzt außen vor. Von Wismar aus südlich und vor allem östlich sind wieder 20 Liter und mehr gefallen. – Ich war heute kurz im Sternberger Seenland bei Crivitz unterwegs. In diesen sandigen Wäldern geht es langsam aber stetig immer weiter bergauf mit dem allgemeinen Pilzwachstum. Anders als in den Wäldern auf schweren Böden, sprießen hier die unterschiedlichsten Pilze fast an allen Ecken und Kannten. Ich fand heute besonders zahlreich Perlpilze, Pantherpilze und Grüne Knollenblätterpilze.

An unseren obligatorischen Sommersteinpilz - Stellen wachsen seit 8 Wochen immer kontinuierlich welche nach. Kontolliert man sie nicht alle drei Tage, werden sie schnell überständig. Diese sind aber alle noch Verwendbar. Standortfoto am 29.07.2011.

An unseren obligatorischen Sommersteinpilz – Standorten wachsen seit 8 Wochen kontinuierlich welche nach. Kontrolliert man sie nicht alle drei Tage, werden sie schnell überständig. Diese sind aber noch alle verwendbar, falls nicht zu sehr vermadet. Standortfoto am 29.07.2011.

Sonnabend, 30. Juli – In der Nacht griff der kräftige Regen zeitweise bis nach Westmecklenburg aus. So hat es in Wismar mehrere Stunden stark geregnet. Dennoch ist das was im äußersten Westen Mecklenburgs vom Himmel kam, kaum der Rede wert. Lübeck gehört zwar schon zu Schleswig – Holstein, markiert aber die Westgrenze unseres Einzugsgebietes, in dem wir unsere Pilze sammeln. Dort fiel in den letzten drei Tagen gerade mal 1 Liter vom Himmel. Rostock markiert die östliche Grenze unserer Pilzgebiete. Dort waren es im gleichen Zeitraum 109 Liter! Die Feuerwehr ist zum wiederholten male im Dauereinsatz! Irgendwo dazwischen liegt Wismar. Auf jeden Fall gab es hier mindestens 20 Liter. Mit jedem Kilometer in Richtung Osten rapide mehr!

Der Falbe Milchling (Lactarius pallidus) ist ein Buchenbegleiter auf besseren, lehmigen und kalkhaltigen Böden.

Der Falbe Milchling (Lactarius pallidus) ist ein Buchenbegleiter auf besseren, lehmigen und kalkhaltigen Böden. An entsprechenden Standorten ist er in Mecklenburg nicht selten. Das Foto entstand heute in der Parkanlage am Seeblick. Über seinen Speisewert gehen die Meinungen auseinander. Von abgekocht essbar bis hin zu giftig reicht die Palette.

Sonntag, 31. Juli – Einer der regenreichsten Juli – Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen geht in Mecklenburg – Vorpommern zu Ende. Es sind gebietsweise Regensummen zusammen gekommen, die in der Regel nur innerhalb von 4 Monaten zu erwarten sind. Auch gestern Abend und in der vergangenen Nacht kam es wieder zu kräftigen Regenfällen. Dieses mal war nun endlich auch der bisher benachteiligte Westen Mecklenburgs dran. Lübeck meldete heute 22 Liter. Damit haben alle unsere Pilzgebiete wieder ein optimales Regenereignis gehabt.

An einer eigentlich stark überlaufenen Pfifferlingsstelle fand ich heute diese beliebten Pilze nur wenige Meter von einander entfernt. Echter Pfifferling (Cantharellus cibarius) und Echter Steinpilz (Boletus edulis). Standortfoto am 31.07.2011 im Revier Weiße Krug.

An einer eigentlich stark überlaufenen Stelle fand ich heute diese beliebten Pilze nur wenige Meter von einander entfernt. Echter Pfifferling (Cantharellus cibarius) und Echter Steinpilz (Boletus edulis). Standortfoto am 31.07.2011 im Revier Weiße Krug.

Weiter geht es in „Wetter und Pilze August 2011“

Wetter und Pilzwachstum im Raum Nordwestmecklenburg

Tagebuch zu Wetter und Pilze Juli 2011

Wenn Andreas Okrent von der Invasion der Pfifferlinge spricht, so gibt es in der wismarer Parkanlage am Seeblick zunehmend eine Invasion der Perlpilze. Besonders unter den dort stehenden Eichen und Buchen brechen sie zahlreich aus dem teils blanken Erdboden. Besonders an den besonders trockenen Stellen direkt unter den Bäumen. Guter Speisepilz, aber oft stark madig! Standortfoto am 01.07.2011 in der Parkanlage am Seeblick.

Wenn Andreas Okrent von der Invasion der Pfifferlinge spricht, so gibt es in der Wismarer Parkanlage am Seeblick zunehmend eine Invasion der Perlpilze (Amanita rubescens). Besonders unter den dort stehenden Eichen und Buchen brechen sie zahlreich aus dem teils blanken Erdboden. Insbesondere an den  trockensten Stellen direkt unter den Bäumen. Guter Speisepilz, aber oft stark madig! Standortfoto am 01.07.2011 in der Parkanlage am Seeblick.

Freitag – 01. Juli – Heute Vormittag war ich kurz in der Parkanlage am Seeblick. Das dortige, durchaus vielseitige Pilzvorkommen legt langsam aber sicher immer mehr zu. Insbesondere Perlpilze und Frauen Täublinge brechen stellenweise zahlreich aus dem Erdreich hervor. Besonders an den trockensten Standorten, wo in der Regel nur Pilze wachsen, wenn der Boden wirklich gut durchfeuchtet ist. Leider war gestern wieder der Rasenmäher am Werk und so wurden selbst Hexen – Röhrlinge und Sommersteinpilze „küchenfertig“ zerhäckselt.

Das Wetter war heute trocken, kühl und windig, mit zahlreichen, dekorativen Quellwolken am blauen Himmel. Morgen ziehen weniger attraktive, zunehmend graue Schichtwolken auf und es soll im laufe des Tages zunehmend regnerischer werden. Auf die eingeflossene atlantische Kaltluft, gleitet von Nordosten her subtropische Warmluft auf, die aus dem östlichen Mittelmeerraum stammt und in einem weiten Bogen über Osteuropa umgelenkt wurde. Verantwortlich dafür ist das Osteuropatief, das morgen nach Polen und zur Ostsee zieht. Die Folge sind starke Aufgleitniederschläge, die im morgigen Tagesverlauf ganz Mecklenburg – Vorpommern überziehen sollen. In der dann einfließenden, feuchtwarmen Luft, kann es ab dem Abend, in der Nacht zum Sonntag und am Sonntag selbst zusätzlich zu kräftigen Gewittern kommen. Für unser Einzugsgebiet sind für´ s  Wochenende 20 – 40 Liter Regen prognostiziert. Wo es starke Gewitter gibt, sogar noch deutlich mehr!

Sonnabend, 02. Juli – Das Osteuropatief „Jörg“ hat wie erwartet die Regie beim Wetter im Nordosten Deutschlands übernommen. Bereits am morgen setzte bei starkem und böigen Wind und sehr kühlen Temperaturen Dauerregen ein. Er gehörte zu der Warmfront des Tiefs, die uns bis zum Abend überquert hatte und feuchtwarme „Dampfluft“ aus dem östlichen Mittelmeerbereich im weiten Bogen über Osteuropa, Schweden und der Ostsee zu uns führte. Folglich ging der Dauerregen am Abend und in der Nacht in kräftige Schauer und Gewitter über. In Mecklenburg sind dabei gebietsweise bis zu 30 Liter pro Quadratmeter zusammen gekommen. So kam es, dass zum obligatorischen Höhenfeuerwerk anlässlich des Wismarer Hafenfestes, gleich im Anschluß noch das natürliche Feuerwerk eines Gewitters einsetzte! Feuchtwarm, mit weiteren Schauern und Gewittern, soll es auch in den nächsten Tagen weiter gehen. Nun liegt es wirklich nur noch an den Pilzen selbst, ob sie diese, nunmehr idealen Witterungsbedingungen, auch zum weiteren Wachstum nutzen möchten. Nach meiner Ansicht wird zumindest die Artenvielfalt von Tag zu Tag weiter zunehmen, und somit dürfte auch unsere Frischpilzausstellung immer interessanter und umfangreicher werden. Ein Nachteil hat das feuchte Wetter allerdings: Die Schnecken werden sich mit Freude auf die frischen Pilze stürzen! Wenig Freude bereitete uns das Wetter allerdings bei unserem heutigen Imbissstand anlässlich des Hafenfestes. Deshalb allen Pilzfreunden der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V., sowie unseren Gästen, die diesem ungemütlichen Wetter trotzten und mit ihren Aktivitäten oder mit dem Verzehr unserer beliebten Waldpilzsuppe oder Pilzpfanne ihren Teil zum Erhalt des „Steinpilz – Wismar“ beitrugen. Schwer hatten es auch die Schausteller und Händler, die ihre Geschäfte und Buden im Hafenbereich aufgebaut hatten. Neu in diesem Jahr: Chromgelber Graustiel – Täubling.

Auch Pilzfreundin Agelika Boniakowski aus Hagebök bei Wismar besuchte uns heute mit ihrem Mann und brachte diese schöne Pilzkollektion für unsere Ausstellung mit. 02.07.2011.

Auch Pilzfreundin Angelika Boniakowski aus Hagebök bei Wismar besuchte uns heute mit ihrem Mann und brachte diese schöne Pilzkollektion für unsere Ausstellung mit. 02.07.2011.

Sonntag. 03. Juli – Bei feuchtmildem, neblig – trüben Wetter, mit einzelnen eingelagerten, teils heftigen Gewittergüssen, war ich am Nachmittag wieder im Sternberger Seenland unterwegs. Die Sommerferienzeit hat begonnen und viele Urlauber sind schon an der Ostsee. Bei diesem durchwachsenen Wetter zieht es wohl kaum jemanden an den Strand, sondern es steht eher ein Stadtbummel auf dem Programm, wo in Wismar natürlich das Gotische Viertel mit seinen mächtigen Kirchenbauten aus der Hansezeit im Mittelpunkt des Interesses stehen dürfte. Aber der eine oder andere interessiert sich auch für Pilze und schaut sich gerne mal eine Frischpilzausstellung an. Also brauchte ich wieder Ausstellungsmaterial. Langsam, aber sicher, wird es immer bunter in unseren Wäldern. Verschiedene Täublinge, Perlpilze und besonders Fuchsige Scheidenstreiflinge treten jetzt zunehmend in Erscheinung. Insbesondere unter Eichen, Buchen und Birken lohnt die Suche, aber auch in den Nadelwäldern erwacht allmählich das pilzliche Leben. Nach einigen Stunden der Suche in unterschiedlichen Waldtypen, war mein Korb gefüllt und ich fuhr heim. Die Pilze landeten im Kühlschrank und werden morgen auf der Ausstellungsfläche zu bewundern sein.

In den klassischen Maronen - Sammelgebieten in den Nadelwäldern tauchen jetzt die ersten Exemplare auf, so wie hier im Fichtenforst. Maronen Röhrling (Xerocomus badius) am Standort im Sternberger Seenland am 03.07.2011 fotografiert.

In den klassischen Maronen – Sammelgebieten der Nadelwälder tauchen jetzt die ersten Exemplare auf, so wie hier im Fichtenforst. Maronen Röhrling (Xerocomus badius) am Standort im Sternberger Seenland am 03.07.2011 fotografiert.

Montag, 04. Juli – Das Wecker stellen zu um 07.00 Uhr, am heutigen Morgen, wäre gar nicht notwendig gewesen, denn mit mächtigem gepollter zog schon wieder der nächste Starkregen mit Biltz und Donner auf. Zwischen dem 02.07. – 08.00 Uhr und dem 04.07. – 08.00 Uhr fielen in Wismar 62 Liter Wasser vom Himmel! Auch im Rest von Westmecklenburg dürften es weit verbreitet um die 20 – 30 Liter gewesen sein. Noch mehr kam im zentralen Mecklenburg, im Müritzgebiet zusammen (90 Liter). Einige Freiluftveranstaltungen fielen regelrecht in`s Wasser und es kam auch zu zahlreichen Schäden und Stromausfällen durch Überschwemmungen und Blitzeinschläge. Für so manchen schon viel zu viel des Guten. Da gehöre ich wohl eher zu einer kleinen Minderheit, die diese Wetterentwicklung mit größter Freude verfolgen. Ein Wetter, ganz nach meinem Geschmack! Wir erleben zur Zeit Pilzwetter, wie es besser nicht mehr sein kann. Vor allem Nachhaltigkeit beim Pilzwachstum wird dadurch gewährleistet. Sommerlich warm mit Gewitterneigung soll es auch mittelfristig weitergehen. Unsere Ausstellung habe ich heute mit den gestern gesammelten Pilzen erneuert und sie umfasst aktuell 98 Arten. Erstfunde: Brennreizker, Dauerporling, Samtfuß – Krempling, Goldröhrling, Tauben Täubling, Ziegenlippe, Weicher Täubling.

Der Echte Steinpilz heißt auch Fichtensteinpilz (Boletus edulis). Während er zu Beginn meist unter Buchen wächst, sind mittlerweile, so wie hier, auch die ersten Exemplare unter Fichten anzutreffen. Standortfoto am 03.07.2011 im Sternberger Seenland.

Der Echte Steinpilz heißt auch Fichtensteinpilz (Boletus edulis). Während er zu Beginn meist unter Buchen wächst, sind mittlerweile, so wie hier, auch die ersten Exemplare unter Fichten anzutreffen. Standortfoto am 03.07.2011 im Sternberger Seenland.

Dienstag. 05. Juli – Heute war ich noch nicht an der Pilzfront unterwegs und kann folglich auch nicht viel neues darüber berichten. Wenn ich es schaffe, werde ich am Abend dem Wald noch einen kurzen Besuch abstatten. Das Wetter war heute wieder über weite Strecken wolkenverhangen, es blieb aber trocken. Erst zum Abend hin lösten sich die meisten Wolken auf und die Sonne kam noch zum Zuge. Bei Temperaturen um 20 Grad war es schwülwarm. Und das ist auch der mittelfristige Trend: oftmals schwülwarm mit gelegentlichen Schauern und Gewittern, kurzum, weiterhin ideales Pilzwetter! Schon morgen soll sich im Tagesverlauf eine neue Gewitterstörung von Westen her nähern. Es können 5 – 10 Liter fallen. Die mäßige, feuchte Wärme, dürfte immer mehr Pilze aus dem Boden locken. Neu für dieses Jahr sind: Rotbrauner Milchling, Milder Wachs – Täubling, Gemeiner Wirrkopf, Gelbbräunlicher Trichterling, Nadelschwindling und Küchen – Schwindling.

Und natürlich auch der Kiefern - Steinpilz (Boletus pinophilus). Diese, wie immer hervorragende Aufnahme schickte mir heute Andreas Okrent aus den Kiefernregionen um Gral - Müritz.

Und natürlich auch der Kiefern – Steinpilz (Boletus pinophilus). Diese, wie immer hervorragende Aufnahme, schickte mir heute Andreas Okrent aus den Kiefernregionen um Graal – Müritz.

Mittwoch, 06. Juli – Heute war Exkursionstag und ich war wieder in einigen Wäldern des Sternberger Seenlandes unterwegs, genauer gesagt, im Bereich Kaarz – Jülchendorf – Demen. Die besagten Wälder haben teils eine große Ausdehnung und man kann praktisch den ganzen Tag durch einige von ihnen laufen, ohne alle interessanten Ecken je zu schaffen. Da ich aber immer auf der Suche nach möglichst großer Artenvielfalt für unsere Ausstellung bin, kann ich nicht stundenlang in einem und dem selben Biotop herumlaufen, sondern muß zwischendurch auch mal umsetzen. So war mir heute wichtig, Standorte des gefährlichsten aller Giftpilze, des Grünen Knollenblätterpilzes, aufzusuchen. Ich vermutete und hoffte, die ersten Exemplare der Saison könnten eigentlich schon wachsen. Ich fuhr gezielt mir bekannte, erfolgversprechende Stellen an. Und in der Tat, es waren die ersten, bildschönen Exemplare ganz frisch erschienen! Da ich meistens mit meinem Kleinkraftroller unterwegs bin, nutzte ich natürlich auch die gut befahrbaren Waldwege in diesem Gebiet. Es sind teil´ s kaum noch Wege, sondern vielmehr schon breite Schotterstraßen, die die Forst hier in den letzten Jahren angelegt hat, um den Wald noch efektiver Auszubeuten. Vor einigen Jahren war hier noch Sperrgebiet. Die Bundeswehr und vormals die NVA hatten hier einen großen Truppen – Übungsplatz. Das Militär zog ab und alles wurde wieder der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Erstmals konnte ich nach Jahrzehnten wieder den Wald meiner Kindheit vollständig betreten und wieder neu für mich entdecken. Es war immer noch ein herrliches Gebiet mit wunderschönen, teils Birken gesäumten Waldwegen, so richtig schön und romantisch. Aber es blieb nicht lange so. Die Birken und vieles andere mehr am Rande einiger Wege, mußte Platz machen für mächtige Schotterstraßen für den besseren Abtransport der Holzernte. Die Gesetze der Marktwirtschaft zogen ein, auch hier, wie so oft, auf Kosten der Natur. Eine gerade erst wieder gewonnene Idylle wurde zumindest teilweise wieder zerstört! Dazu die große Erntetechnik, die auf kaum etwas Rücksicht nimmt, was ihr in die Quere kommt, so dass es in manchen Revieren beinahe aussieht, als wäre ein Tornado dort durchgezogen. Ich hätte mir gewünscht, wenn man schon Werbung für ein wirklich tolles Gebiet macht, dann sollte man hier auch dem entsprechend schonend mit der Natur umgehen! Auch wenn es nur ein einfacher Forst ist. Aber, liebe Leser, viele Bereiche des Sternberger Seenlandes sind auch weiterhin eine Perle, die es lohnt, erkundet und entdeckt zu werden! Manchmal habe ich schon gedacht, ob hier nicht doch noch irgendwelche Geheimnisse ruhen, die eine verstärkte Kontrolle oder Überwachung erfordern, oder ob ehemalige Sicherheitskräfte es einfach nicht lassen können, hier ständig herum zu schnüffeln, denn nicht zum ersten mal wurde ich heute von einem Bediensteten der Landesforst aufgefordert, meinen Roller am Waldrand stehen zu lassen. In keinem Waldgebiet, welches ich kenne, wird so viel kontrolliert wie hier! Ich könnte doch zu Fuß gehen oder mir ein Fahrrad besorgen. – Wie werde ich wohl auf meinem Kleinkraftroller von Wismar aus noch ein Fahrad transportieren können? Unfug! – Dann schon lieber wieder ganz auf´s Fahrad umsteigen. Da es aber laut Landeswaldgesetzt grundsetzlich untersagt ist, einen Waldweg zu befahren, egal ob ein Hinweisschild angebracht ist oder nicht, macht man sich in jedem Fall strafbar beim Befahren eines jeden Waldweges. Auf meine Frage zwecks Antragstellung einer Sondergenehmigung, bekam ich die Antwort: „Das könne ich gerne tun, es würde aber ohnehin nicht genehmigt werden, da es keinen triftigen Grund gäbe, der eine Sondergenehmigung zum Befahren der Waldwege für mich rechtfertigen würde.“ Das Sehe ich aber ein wenig anders! Genau diesen triftigen Grund gibt es! Sicher, es macht Sinn, den Wald zu beruhigen, Waldbrandgefahr einzudämmen oder zu verhindern das unvernünftige Leute ihren Müll in den Wald fahren und dort illegal entsorgen. Oder gibt es dort auch eine mächtige Jägerlobby, teuer verpachtete Wildreviere für gewisse „Herrschaften“? Diese „Naturfreunde“ sind auf Pilzsucher, zu mindest teilweise, ohnehin nicht gut zu sprechen! Wer nur aus langer weile oder zum Speedway im Wald herum fahren möchte, hat dort nichts zu suchen. Ich habe dort ganz bestimmt etwas zu suchen! Dafür werde ich auch weiterhin mein Kleinkraftrad nutzen und überall dort hin fahren, wo mir keine natürlichen oder amtlichen Hindernisse den Weg versperren.

Unsere Pilzberatungsstelle mit zugehöriger Frischpilzausstellung hat nicht nur einen Bildungsauftrag, sondern auch die Aufgabe, Pilzvergiftungen zu verhüten.

Das ist allemal ein triftiger Grund, mir meine Mobilität nicht einschränken zu lassen!

Das Wetter zeigte sich heute wieder von seiner freundlichen Seite. Die Sonne schien bei sommerlich warmen Temperaturen, aber zunehmender schwüle. Am Abend zog dann die erwartete Störung in Form einer gut organisierten Gewitterfont durch. Es hat in Wismar wieder kräftig geregnet. Ich denke, an die 10 Liter waren es auf jeden Fall.

Nach gezielter Suche und dem Anfahren einiger, bekannter Standorte gelang es mir heute die ersten Exemplare des wichtigsten Pilzes einer jeden Pilzausstellung in diesem Jahr zu finden. Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). 40 - 50g Frischpilze können für einen erwachsenen Menschen bereits tödlich sein!. Standortfoto unter Eichen bei Venzkow. 06.07.2011.

Nach gezielter Suche und dem Anfahren einiger, mir bekannter Standorte, gelang es mir heute, die ersten Exemplare des wichtigsten Pilzes einer jeden Pilzausstellung, des Grüner Knollenblätterpilzes (Amanita phalloides) in diesem Jahr zu finden. 40 – 50g Frischpilze können für einen erwachsenen Menschen bereits tödlich sein! Standortfoto unter Eichen bei Venzkow. 06.07.2011.

Donnerstag, 07. Juli – Die Gewitterfront von gestern Abend hat zwischen 10 und 20 Liter auf den qm gebracht. Um Schwerin herum waren es sogar noch etwas mehr. Heute hatten wir wieder einen freundlichen Tag bei warmen Temperaturen, es ist aber weiterhin sehr schwül. Inzwischen macht sich bereits von Süddeutschland ein neues Gewittertief auf den Weg zu uns. Es wird uns in der zweiten Nachthälfte und in den Frühstunden erreichen. Weit verbreitet sind wieder unwetterartige Regenfälle und einzelne, heftige Gewitter vorhergesagt. Dabei sind sich die Wettercomputer anscheinend nicht ganz einig, in welcher Region der meiste Niederschlag zu erwarten ist. Ein Rechenmodel berechnet für den Osten Schleswig – Holsteins und den äußersten Westen Mecklenburgs die höchsten Regenmengen. Ein anderes Model, das zentrale Mecklenburg. Eine dritte Variante bevorzugt genau unsere Region zwischen Lübeck, Rostock und Schwerin. Bei allen Varianten sind wir auf jeden Fall an die stärksten Niederschlagsgebiete angekoppelt und wir können uns bis morgen Mittag voraussichtlich wieder auf 20 – 50 Liter gefasst machen! Da sind Überschwemmungen wieder so gut wie sicher!

Eine weitere Nachhaltigkeit beim Pilzwachstum ist für die nächsten zwei – drei Wochen gesichert. Wobei wir wahrscheinlich nicht mit einem explosionsartig zunehmenden Wachstum nach den neuerlichen Starkniederschlägen rechen können, vielmehr wird es sich kontinuierlich weiter entwickeln und die Bandbreite der Pilzarten nimmt praktisch täglich zu. So stelle ich mir ein gutes Pilzjahr vor. Das heißt im Klartext: Keine Massenexplosion für wenige Wochen, so wie im letzten Spätsommer und Frühherbst, sondern ein ständiges, immer artenreicher und atraktiver werdendes Pilzwachstum über Wochen und Monate hinweg. Erstmals in diesem Jahr auf unserer Ausstellungsfläche zu sehen, sind aktuell folgende Arten: Braunroter Milchling, Hainbuchen Täubling, Schwärzender Saftling, Porphyrbrauner Wulstling, Herber Saftporling, Olivgrüner Milchling, Birken Spei – Täubling, Zimtfarbener Weichporling, Camenbert Täubling, Gestielter Erdwarzenpilz, Grüner Knollenblätterpilz und Grasgrüner Täubling.

Beeindruckender Aufzug der Gewitterfront am gestrigen Abend am südwestlichen Rand von Wismar aufgenommen. Auf breiter Linie zog sie über ganz Mecklenburg hinweg und dazu noch Lehrbuchmässig organisiert.

Beeindruckender Aufzug der Gewitterfront am gestrigen Abend, am südwestlichen Rand von Wismar fotografiert. Auf breiter Front zog sie vorbildlich organisiert über ganz Mecklenburg hinweg. Am Vorderrand ist die Böenlinie gut zu erkennen. Dann folgt der intensive Niederschlagskern mit Starkregen und Hagel und nach dem heftigsten Regen, auf der Rückseite des Gewitterschirms, die stärksten Blitzentladungen und Donnerschläge. Ein tolles Gewitter, wie aus dem Lehrbuch!

Freitag, 08. Juli – Die vorhergesagten Starkregenfälle blieben in unserer Region aus. Lediglich nach Vorpommern zu sind gebietsweise bis zu 10 Liter gefallen. Dafür hat es dieses mal mit bis zu 50 Litern gebietsweise in Süddeutschland ordentlich geschüttet, teils kam es zu starken Gewittern mit großem Hagel und entsprechenden Schäden. Für morgen sind bei sommerlichen Temperaturen im Tagesverlauf neue Schauer und Gewitter angesagt. – Heute war ich mit meinem kleinen Sohn zu einer Exkursion im Neukloster Forst unterwegs. Wir haben uns einen kleinen Bereich dieses umfangreichen Gebietes neu erschlossen. Es handelte sich meist um Kiefernbestände mit Eichen und Birken am Waldessaum. Besonders im Herbst könnte es hier sehr interessant werden. Da wir wieder Pilze für unsere Ausstellung suchten, war es egal, was wir finden, Hauptsache, die Pilze sind in guter, ausstellungswürdiger Qualität. Meist waren es Kleinarten wie Rüblinge, Schwindlinge u. s. w. Aber auch einige Täublinge, Perlpilze und Pfifferlinge waren dabei. Neu für dieses Jahr waren: Eichen Milchling und Falscher Pfifferling.

Diese Ladung Riesen - Schirmpilze hat die Mamma heute Morgen beim Brötchen holen auf die Schelle noch gefunden und mitgenommen. Jonas war begeistert! Er kam gerade aus dem Bett, noch mit "Mäusi" in der Hand.

Diese Ladung Riesen – Schirmpilze hat die Mama heute Morgen beim Brötchen holen auf die Schnelle noch eingesammelt. Jonas war begeistert! Er kam gerade aus dem Bett, noch mit „Mäusi“ in der Hand. 8.07.2011.

Sonnabend, 09. Juli – Gestern, am späten Abend, erhielt ich noch einen Anruf aus einer Kinderklinik in Schleswig – Holstein. Ein vierjähriger Junge soll einen Pilz in den Mund genommen und etwas daran gekaut, aber danach wieder ausgespuckt haben. Nach kurzer Zeit mußte er sich übergeben und erst auf Nachfrage der Eltern des kleinen Jungen, stellte sich heraus, dass er einen Pilz in den Mund gesteckt hatte. Die besorgten Eltern fuhren mit ihm umgehend in die nächstgelegene Kinderklinik, wo sofort prophylaktische Maßnahmen eingeleitet wurden. Die Eltern fanden noch Teile des Pilzes, im wesentlichen aber nur noch den Stiel und ein wenig gräuliche Huthaut (wo ist der Rest geblieben?) und nahmen diese mit in die Klinik. Da meine Adresse der Giftnotrufzentrale bekannt war, wurde ich kontaktiert, zwecks Klärung, um welchen Pilz es sich anhand der noch vorhandenen Überreste evtl. handeln könnte. Da ich gerade meinen kleinen Sohn zu Besuch hatte, der bereits schlief, weil wir heute früh zeitig aufstehen mussten, da eine Pilzwanderung auf dem Plan stand und ich außerdem kein Auto habe, nur meinen Kleinkraftroller, konnte ich mich leider nicht auf den Weg dort hin machen. So begab sich der besorgte Pappa des kleinen Jungen auf den Weg nach Wismar und besuchte mich zu fortgeschrittener Schlafenszeit mit den pilzlichen Überresten. Wie schon erwähnt, im wesentlichen Teile des Stiels. Dieser wurde mir stark verwässert und zerschnitten vorgelegt. An der Stielbasis war eine Volva zu erkennen, kein gutes Zeichen im Zusammenhang mit dem Verdacht einer Pilzvergiftung! Es mußte dringend geklärt werden, ob und welche Bäumen auf dem Grundstück stehen. Der Pilz stammte also nicht aus dem Wald oder Park, sondern vom eigenen Grundstück der Familie. Hier sollen keine Bäume in der Nähe stehen, bis auf den toten Rest einer Birke, die etwa vor einem Jahr  abgenommen wurde. Es gilt auszuschließen, dass es sich nicht um hochgefährliche Knollenblätterpilze handelt, denn die besitzen am Stielende eine besagte Volva und stehen als Mykorrhiza -Pilze immer in unmittelbarer Nähe von Bäumen. Bäume sollen also nicht dort sein, dafür aber organische Überreste der zerschretterten Birke. Da an den Pilzfragmenten kein süßlicher, honigartiger Geruch wahrnehmbar war (Grüner Knollenblätterpilz), sondern eher ein muffig – erdiger Geruch mit Rettichkomponente, sprach vieles dafür, das es sich um den Ansehnlichen Scheidling (Volvariella speciosa) handeln könnte. Ein vorhandener Rest gräulicher Huthaut untermauerte diese These. Eine Art, die besonders im Spätherbst auf vielen neu bestellten Ackerflächen in großen Mengen vorkommt, aber gelegentlich auch typischerweise in städtischen Anlagen auf Rindenmulch und Holzschredder ab dem Frühjahr gedeihen kann. Ich zeigte dem Papa eine Abbildung des vermuteten Pilzes und er bestätigte mir, das er solche Fruchtkörper dort schon beobachtet hatte. Vorsichtige Entwarnung war angesagt, denn der Ansehnliche Scheidling ist im Prinzip essbar, wenn auch nicht sonderlich schmackhaft. Da im Gespräch mit dem Vater noch herauskam, dass dort mehrere Kinder gespielt hatten und sich eine Hexensuppe spielerisch zubereiten wollten, sind möglicherweise noch andere Dinge (Kräuter) mit einbezogen worden. Es soll aber kein Kind davon gegessen haben, nur der kleine hatte etwas in den Mund genommen und ihm wurde auch als einzigem schlecht. Wir setzten uns sofort wieder mit der Klinik in Verbindung, um ihr unsere neuesten Erkenntnisse b. z. w. unsere Vermutung mitzuteilen. Der netten Schwester am Telefon und sicher auch dem behandelnden, diensthabenden Arzt, vor allem aber den Eltern, fiel ein Stein vom Herzen! Dem Kleinen soll es inzwischen auch wieder gut gehen. Er bleibt noch eine weile zur Beobachtung im Krankenhaus und den Vater habe ich gebeten, die Übereste des Pilzes mindestens noch zwei Tage in einer Frischhaltedose im Kühlschrank aufzubewahren, falls es doch noch zu Komplikationen kommen sollte. Dann kann eine Labor Untersuchung möglicherweise noch Aufschluss bringen.

Nach kurzer Nacht ging es dann am frühen Morgen schon wieder an`s aufstehen, denn die besagte Pilzwanderung stand an. Siehe unter „Sommerwanderung bei Warnow“.

Das Artenangebot war heute recht vielseitig, aber so richtig füllten sich die KÖrbe dennoch nicht. Wer Glück hatte konnte neben edelen Stockschwämmchen auch richtig schöne Pfifferlinge finden. ß9.ß7.2ß11 im Wald bei Warnow.

Das Artenangebot war heute recht vielseitig, aber so richtig füllten sich die Körbe der Pilzsucher nicht. Wer Glück hatte, konnte neben edlen Stockschwämmchen auch richtig schöne Pfifferlinge finden. 09.07.2011 im Wald bei Warnow.

Sonntag, 10. Juli – Heute war ich nicht draußen, sondern mußte den Tag leider mit Schreibkram und Buchführung verbringen. Pilzfreund Thomas Harm war dafür in einigen Wäldern unterwegs und hat ein bisschen was gefunden. Einige Steinpilze, Birkenpilze, Birken Rotkappen, Riesenschirmpilze und eine ordentliche Portion Pfifferlinge werden heute Abend wohl verspeist werden. Für die Ausstellung brachte er mir einige wunderschöne und junge Täublinge unterschiedlicher Arten. Auch die Gallen – Röhrlinge sollten nicht für die Pfanne bestimmt sein. –  Wettertechnisch lagen wir heute an der Grenze zu heiterem Wetter im Nordwesten Deutschlands und zu bewölkten und zunehmend regnerischem Wetter in der großen Südosthälfte unseres Landes. Sie markiert die Grenze zwischen energiegeladener Subtropikluft und kühlerer Meeresluft. Diese Wetterzone soll sich in den nächsten Stunden intensivieren und von Südwest nach Nordost kommt es erneut zu kräftigen Regenfällen und gebietsweise, so wie im Moment gerade in Bayern, auch zu schweren Gewittern mit Unwetterpotential. Nordwestmecklenburg wird davon nur gestreift und laut Niederschlagsprognose können bis morgen früh 2 – 10 Liter Regen fallen. Nach Vorpommern zu dürfte es mehr werden.

Auch solche Täublingen, die Thomas mir heute brachte

Auch solche Täublinge brachte mir Thomas heute für unsere Ausstellung mit. Er hätte sie auch essen können, denn der Chromgelbe Graustieltäubling (Russula claroflava) zählt zu den besseren Speispilzen unter den Täublingen. Mit seinem sauberen und leuchtendem Gelb und dem schwärzenden, milden Fleisch, ist er gut von ähnlichen, gelben Täublingen abgrenzbar. Er wächst unter Birken auf sauren bis moorigen Böden. Standortfoto am 06.07.2011 im Sültener Forst.

Montag, 11. Juli – Das Regengebiet brachte in der Nacht und am Morgen etwa östlich einer Linie Rostock – Güstrow – Parchim recht kräftigen Regen. Besonders im östlichen Vorpommern kam einiges vom Himmel. Tagsüber gab es noch einzelne, kleinere Gewitterschauer ohne größere Regenmengen. Das gute Pilzwetter hält also weiterhin an. Zum Leidwesen der Urlauber, aber gut für uns Pilzfreunde. Ein neues Tief, das morgen noch über Frankreich liegt, schaufelt in seinem Vorfeld kurzzeitig wieder sehr warme und zunehmend schwüle Subtropkluft bis Mittwoch nach Deutschland. Es leitet dann ab der zweiten Wochenhälfte eine kühlere, aber weiterhin unbeständige Witterungsphase ein. Der Luftmassenwechsel wird erneut mit unwetterartigen Gewittern und Starkregenfällen einher gehen. Auch für unser Gebiet sind aus heutiger Sicht wieder 20 – 50 Liter Regen zu erwarten. Der Dauernachschub an Feuchtigkeit wirkt sich immer stärker beim Pilzaufkommen aus. Die Artenvielfalt nimmt deutlicher zu und wir steuern wohl auf einen pilzreichen Hochsommeraspekt hin. Es liegen heute 139 Pilzarten auf den Ausstellungsflächen.

Erstmals in diesem Jahr sind zu sehen: Bluthelmling, Schwarzgezähnelter Helmling, Rosenroter Schönkopf, Astschwindling, Großsporiger Anis – Champignon, Kompost – Champignon, Kerbrandiger Trichterling, Giftiger Wiesen – Trichterling, Wurzenlder Bitter – Röhrling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Bauchweh – Koralle, Weißgrauer Rötling, Süßlicher Milchling, Violettbrauner Täubling, Grüner Speise – Täubling, Stinktäubling, Gemeiner Weißtäubling, Weißstieliger Leder – Täubling, Grüngefelderter Täubling, Schwärzender Kohletäubling.

Der Netzstielige Hexen - Röhrling (Boletus luridus) wächst jetzt wieder häufig unter Linden und Birken in Alleen und Parkanlagen, aber gelegentlich auch auf kalkreichen Laubwaldstandorten. Diese Pilze fand und fotografierte Pilzfreund Andreas Okrent kürzlich im Haushalt Forst. Essbar, aber roh giftig!

Der Netzstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridus) wächst jetzt wieder häufig unter Linden und Birken in Alleen und Parkanlagen, aber gelegentlich auch auf kalkreichen Laubwaldstandorten. Diese Pilze fand und fotografierte Andreas Okrent kürzlich im Haushalt Forst. Essbar, aber roh giftig! Vorsicht auch bei Alkohol!

Dienstag, 12. Juli – Am Vormittag war ich mal wieder in unserer Parkanlage am Seeblick unterwegs. Vom Frühling bis in den Herbst ist sie fast immer eine gute Adresse, um auf die Schnelle Frischpilze für unsere Dauerausstellung zu holen. Auch heute war wieder einiges zu finden. Von Sommersteinpilz über Perl- und Pantherpilz bis hin zum Grünen Knollenblätterpilz. Allerdings ist das Pilzwachstum, wie auch allgemein in den Wäldern, ruhig und ausgeglichen. Die Pilze scheinen zu spüren, dass sie in diesem Jahr bisher nicht in Streß geraten brauchen. Wenn es längere Zeit trocken und heiß ist und es kommt nur selten zu einem heftigen Regenereignis oder der Regen setzt erst zum Herbst hin ein, so geraten sie in Existenznot und es kommt zu Überreaktionen, sprich zu kurzem, aber heftigen Massenwachstum. Es geht darum, schnellstens so viel wie möglich sporenbildende Fruchtkörper zu produzieren, die der Arterhaltung und der Eroberung neuer Lebensräume dienen soll. Regnet es allerdings, so wie in diesem Sommer, immer wieder mal kräftig, so sind die Bedingungen optimal und es wachsen kontinuierlich immer wieder frische Pilze nach und es kommt viel seltener zu stärkeren Wachstumsschüben. Dafür wird die Artenvielfalt langsam, aber sicher, immer größer und auch unsere Dauerausstellung immer interessanter. Wir erleben momentan eigentlich einen völlig normalen, mitteleuropäischen Sommer. Zumindest gemessen an dem aktuell zugrunde liegenden 30 – jährigen Klimamittel. Tatsache ist aber auch, das diese normalen Sommer bei uns im Nordosten immer seltener werden. Meist herrscht zu dieser Zeit bei uns Wüstenklima. Also genießen wir diesen Sommer, wer weiß wie es demnächst wieder weitergeht. Immerhin steht noch der August bevor und der kann uns immer noch die trockenen Hitzewellen bringen. Aber zunächst sieht es wieder nach viel Regen aus. Ein kräftiges Regen- und Gewittertief hat bereits am heutigen Abend den Westen Deutschlands mit teils schweren Gewittern erfasst. Es zieht voraussichtlich über Süddeutschland langsam zu den deutschen Küstenregionen, also zu uns, und soll sich hier festsetzen. Da können einem die sonnenhungrigen Urlauber wirklich leid tun. Bis zum Wochenende wird es bei uns für viel Regen und Wind sorgen. Besonders morgen kann es auch zu schweren Gewittern kommen. Für die nächsten zwei Tage sind für unsere Region wieder bis zu 50 Liter pro Quadratmeter prognostiziert. Auf unserer Pilzausstellung liegen heute 135 Arten. Neu für dieses Jahr sind: Schnecken Öhrling, Grauer Korallenpilz, Würziger Tellerling.

Auch diese frischen Kahlen Kremplinge (Paxillus involutus) wuchsen heute im Park am Seeblick unte

Auch diese frischen Kahlen Kremplinge (Paxillus involutus) wuchsen heute im Park am Seeblick, gemeinsam mit Mehlpilzen und Netzstieligen Hexen – Röhrlingen unter Linden. Besonders Mehlpilze sind wieder recht viele erschienen, sollten die Echten Steinpilze im Wald deutlicher zulegen? Standortfoto am 12.07.2011.

Mittwoch, 13. Juli – Exkursionstag – Ich war heute Vormittag zunächst im Forst Farpen unterwegs. Da das Wetter für die nächsten zwei Tage sehr schlecht angesagt ist, werden viele Urlauber die Zeit zu einem Stadtbummel nutzen. Also brauche ich wieder frische Pilze, da der eine oder andere von ihnen sich doch ganz gerne eine Pilzausstellung anschaut. Die Pilze halten auf der Ausstellungsfläche momentan leider nur ein bis zwei Tage durch, also brauche ich ständig Nachschub. Das Pilzaufkommen war mäßig, aber nach und nach füllten sich meine Sammelgefäße u. a. mit verschiedenen Täublingen, Wulstlingen und vor allem Espen – Rotkappen. Allmählich tauchen sogar schon Arten auf, die wir eigentlich bevorzugt aus dem Herbst kennen, wie Buchen Spei – Täubling, Zitronen Täubling und Gelber Knollenblätterpilz. Gegen Mittag veranlasste mich erstes Donnergrollen zum Abbruch der Exkursion. Gewitter können im Wald zu einer ernsten Gefahr werden (Sturmböen). Nach dem sich das Wetter wieder beruhigt hatte, startete ich am Nachmittag nochmals zu einer kleineren Exkursion und fuhr in Richtung Ventschow. Wieder verschiedene Täublinge und Milchlinge, Pfifferlinge, einige Birkenpilze und Birken – Rotkappen sowie einiges mehr. Auch sehr schöne Gallen – Röhrlinge erfreuten mich, zählen sie doch zu den wichtigsten Pilzen einer jeden Pilzausstellung. Ich Denke, wir können morgen die Ausstellung wieder ganz gut bestücken.

Das Wetter hielt heute, bis auf ein kurzes Gewitter in der Mittagszeit, bei uns immer noch recht gut durch und es blieb auf weite Strecken trocken. Besonders nach Vorpommern zu regnete es schon etwas öfter. Auf dem aktuellen Regenradar sind weiterhin kräftige Niederschlagsgebiete und einige Gewitterzellen zu sehen, die von Süden kommend, auf Nordkurs sind. Laut Niederschlagsprognose müssen wir uns in der Nacht und morgen auf hohe Regenmengen gefasst machen. 20 – 50 Liter stehen weiterhin in Aussicht.

Erst sah ich eine kleine Gruppe Mehlpilze (Clitopillus prunulus) und da.

Zunächst sah ich eine kleine Gruppe Mehlpilze (Clitopilus prunulus) und dann erst die Steinpilze (Boletus edulis), die mitten unter ihnen standen. Mehlpilze unter Eichen, Buchen und Fichten stehen  immer mit Steinpilzen in Verbindung. Sind keine Steinpilze zu sehen, können sie weggesammelt sein oder erst später auftauchen. Standortfoto am 13.07.2011 im Forst Farpen.

Soweit der erste Teil des Juli – Tagebuches. Aus technischen Gründen geht es unter der Rubrik „Wetter und Pilze Juli 2011/2“ weiter.

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Wetter und Pilzwachstum im Juni 2011/2

Der erste Birkenpilz (Leccinum scabrum) nun auch im westlichen Mecklenburg. Standortfoto am 17. Juni 2011 im Naturpark Sternberger Seenland.

Der erste Birkenpilz (Leccinum scabrum) nun auch im westlichen Mecklenburg. Standortfoto am 17. Juni 2011 im Naturpark Sternberger Seenland.

Freitag – 17. Juni – Ich war heute in einigen Wäldern des Naturparks Sternberger Seenland unterwegs. Hier suchte ich zunächst eine Stelle mit vielen Fichten und Birken auf, die zu bester Zeit reich an Pfifferlingen, Steinpilzen, Maronen, Birkenpilzen und Rotkappen sein kann. Von den genannten Arten fand ich jeweils einen Birkenpilz und eine Birken – Rotkappe sowie einige Täublinge und junge Pfifferlinge. Dann ging es einige Kilometer weiter in ein größeres Altbuchenareal, dass ich nur selten aufsuche, da es von Pilzsammlern in der Regel stark frequentiert wird, vor allem hinsichtlich des reichlichen Pfifferlingsvorkommens. Aber da hier viele ausgehagerte Stellen mit blankem Erdboden oder nur dünnen Moospolstern vorhanden sind, wo man auch schon die winzigsten Pfifferlinge sieht, wollte ich einfach mal schauen, ob und wieviel Pfifferlingsbrut hier wohl zu sehen sein würde. Das Gebiet umfasst gut 1 ha äußerst attraktiven „Pilzwaldes“, eigentlich viel zu attraktiv, deshalb sieht man mich hier auch nur selten. Was ich aber sah, übertraf meine kühnsten Erwartungen. Es ist schon sehr lange her, dass ich so viele, wenn auch nur kleine bis kleinste Pfifferlinge sah! Nahezu das gesamte Areal war inselweise mit den kleinen, gelben „Knöpfchen“ übersäht. Es waren tausende kleine Pilzchen, ja unzählige! Und das ist gewiss kein Pilzsammler – Latein! In den Laubschichten waren sogar schon richtig schöne, erntefähige Exemplare vorhanden. Ich nahm eine Handvoll für unsere Ausstellung mit. Nun könnte man ja eine Woche warten, und dann mit einem größeren Korb anrücken, um zumindest die 1000 Gramm gesetzlich zulässiger Gesamtmenge an Pfifferlingen zu ernten, aber dass wird gewiss nicht gelingen, wie gesagt, die Stelle wird stark frequentiert! Das belegten mir auch heute zerstückelte, vermadete Stielenden von Sommersteinpilzen, die es hier ebenfalls gibt. Einige schöne Exemplare sollten auch für mich bestimmt sein. Des weiteren gab es einige Täublinge, Perlpilze und Scheidenstreiflinge.

In die Pilzberatung wurden mir am Nachmittag einige frische Flockenstielige Hexen – Röhrlinge gebracht – sie stammten aus dem Wismarer Stadtgebiet. Das motivierte mich noch am Abend zu einer kurzen, Info – Tour zu einigen Zeigerstellen in unseren Parkanlagen. Junge Hexen – Röhrlinge, Sommersteinpilze und Karbol – Champignons beginnen zu Schieben!

Der erste Wachstumsschub des Jahres startet wie erwartet durch, und das trotz abnehmenden Mondes!

Der erste Pilz, der mich im Park begrüßte, war ein Mehlpilz! Eingeweihte wissen was das bedeutet! Nicht nur Sommersteinpilze sind im kommen, auch die ersten Echten Steinpilze werden in den nächsten Tagen auftauchen! – Das Wetter war heute durchwachsen mit einigen Regenschauern. Morgen soll die Schauer- und Gewitterneigung wieder stärker aufleben.

Auch dieser schöne Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) zählte zu den schönsten Funden des heutigen Tages. Standortfoto im Sternberger Seenland am 17.06.2011.

Dieser Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) zählte zu den schönsten Funden des heutigen Tages. Standortfoto im Sternberger Seenland am 17.06.2011.

Aber kaum sind die ersten Steinpilze erschienen, naht dem unerfahrenen Sammler auch schon wieder der extrem aromatische Gallenröhrling (Tylopilus felleus) Ungenießbar. Standortfoto am 17.06.2011 im Sternberger seenland.

Aber kaum sind die ersten Steinpilze erschienen, naht dem unerfahrenen Sammler auch schon wieder der extrem aromatische Gallenröhrling (Tylopilus felleus) Ungenießbar. Standortfoto am 17.06.2011 im Sternberger Seenland.

Sonnabend, 18. Juni – Heute war bei uns, in der ABC – Straße, ein Straßenfest angesagt. Organisiert wurde dieses Highlight vom Wismarer Kunstverein KaSo e.V., der hier ebenfalls sein Domizil hat. Aus diesem Anlass gab es heute wieder unsere, mit einem Imbissstand erweiterte Pilzausstellung. Siehe unter „ABC – Straßenfest mit Pilzimbiss“. Das Wetter hielt ganz gut durch. Nur zweimal gab es eine kurze Regendusche und die Sonne konnte sich zeitweise gut durchsetzen. Aber morgen soll es richtig unangenehm werden. Eine neues, kleines, aber heftiges Tief, zapft sehr frische Polarluft an, die auch noch labil geschichtet ist. Stürmisches Aprilwetter mit wiederhohlten Schauern und Gewittern wird die Folge sein.

Dieses Bild zeigt Andreas Okrent mit einem großen, ausgewachsen Steinpilz, den er gestern bei Graal - Müritz fand. Es ist Echter Steinpilz (Boletus edulis). Foto: A. Okrent.

Dieses Bild zeigt Andreas Okrent mit einem großen, ausgewachsen Steinpilz, den er gestern bei Graal – Müritz fand. Es ist ein Echter Steinpilz (Boletus edulis). Foto: A. Okrent.

Sonntag, 19. Juni – Heute war ich am Nachmittag bei Dauerregen im Revier Weiße Krug unterwegs, auf der Suche nach Ausstellungsmaterial. Das Angebot war sehr bescheiden. Die häufigsten Frischpilze waren junge Pfifferlinge, aber auch einige junge Sommersteinpilze und ein großer Buchenstubben voller Stockschwämmchen. War das vergangene Jahr, das Jahr der Herbsttrompeten, könnte es dieses Jahr ein Pfifferlingsjahr werden, denn sie haben einiges nachzuholen. Voraussetzung dafür wird aber ein einigermaßen feuchter Sommer sein. Zumindest darf es keine Wochenlange Hitzeperiode ohne Regen geben. Dann würden die Populationen wieder vertrocknen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Pilzen, brauchen Pfifferlinge Kontinuität beim Feuchteangebot, da sie sich nur sehr langsam entwickeln. Wenn die Wachstumsphase im Sommer durch Hitze und Trockenheit zum erliegen kommt, tun sie sich im Herbst sehr schwer mit dem Neubeginn und es gibt dann auch keine größeren Erträge mehr. Steinpilze, Maronen, Champignons u. s. w. sind viel flexibler. Sie bilden vergleichsweise kurze Wachstumsschübe aus. Je länger die Bedingungen im Sommer ungünstig durch lange Trockenheit sind, um so heftiger und ergiebiger fällt der nächste Wachstumsschub nach den ersten, starken Niederschlägen aus.

Pfifferlinge entwickeln sich in diesem Frühsommer zunächst sehr gut. Wollen wir hoffen, dass nicht wieder Hitze und Trockenheit die Regie beim Wetter übernehmen!. Standortfoto am 19.06.2010 im Revier Weiße Krug.

Pfifferlinge entwickeln sich in diesem Frühsommer  sehr gut. Wollen wir hoffen, dass nicht wieder Hitze und Trockenheit die Regie beim Wetter übernehmen!. Standortfoto am 19.06.2010 im Revier Weiße Krug.

Montag, 20. Juni – Die 1. städtische Invasion des Jahres von Karbol – Champignons hat begonnen! Pilzfreund Peter Kofahl brachte heute von seiner Stadtexkursion eine beachtliche Menge dieser schwach giftigen, aber äußerst attraktiv aussehenden Pilze für unsere Ausstellung mit. Da diese Champignons die Eigenschaft besitzen, besonders in der Nähe menschlicher Siedlungen und städtischer Parkanlagen immer wieder unübersehbare Populationen zu bilden, werden sie oftmals als vermeintlich leckere Anis – Champignons eingesammelt und trotz ihres, besonders beim Kochen, widerlichen Karbolgeruches, zubereitet und verspeist. Für die meisten stehen dann unangenehme Stunden bevor, die oftmals in einem Klinikaufenthalt gipfeln. Aber viele werden auch skeptisch bei solchen Massen schöner Champignons, und suchen lieber eine Pilzberatungsstelle auf. Und so kann ich mich wohl in den nächsten Tagen wieder auf größere Mengen dieser Pilze auf meinem Prüftisch freuen. Aber auch essbare Anis – Champignons, Zweisporige Champignons und vor allem Stadt – Champignons waren in seinem Sammelkorb. Dazu eine ganze Menge frische Nelkenschwindlinge und junge Netzstielige Hexen – Röhrlinge, verschiedene Rißpilze, Fransige Wulstlinge und Fahle Röhrlinge waren dabei.

Das Wetter war heute recht kühl und gelegentlich gab es auch den einen oder anderen Regenschauer. In den letzten 4 Tagen sind wieder zwischen 10 und 20 Liter, im Großraum Rostock sogar mehr als 20 Liter zusammen gekommen. Wechselhaft mit Regenfällen soll es auch weiter gehen. In schwülwarmer Luft könnten am Mittwoch in unserer Region, bei starken, gewittrigen Regenfällen, nochmals mehr als 20 Liter fallen! So berechnen es zumindest aus heutiger Sicht einige Wettercomputer. Diese länger anhaltende Niederschlagsphase sollte eine nachhaltige Wirkung auf das Pilzwachstum haben und dieses zumindest bis Mitte Juli hinein ständig verbessern.

Sehen diese Champignons nicht verführerrisch aus! Ein kurzes anreiben an Hut oder Stielbasis bringt aber Klarheit. Tritt eine sofortige, intensive Gelbverfärbung ein und ist ein medizinartiger Geruch wahrnehmbar, so handelt es sich um die giftigen Karbol - Champignons, so wie diese Kollektion auf unsrer Ausstellungsfläche. 20.06.2011.

Sehen diese Champignons nicht verführerisch aus?! Ein kurzes Anreiben an Hut oder Stielbasis bringt aber Klarheit. Tritt eine sofortige, intensive Gelbverfärbung auf und ist ein medizinartiger Geruch wahrnehmbar, so handelt es sich um die giftigen Karbol – Champignons, so wie diese Kollektion auf unserer Ausstellungsfläche am 20.06.2011.

Dienstag, 21. Juni – Gestern Abend schaute ich noch in einer Kiefernaufforstung auf Kiesboden bei Neukoster vorbei, wo ich die ersten Körnchen – Röhrlinge der Saison vermutete. Diese Vermutung bestätigte sich auch umgehend, denn zeitgleich mit den Karbol – Champignons in den städtischen Anlagen, eröffnen diese Schmierröhrlinge einen jeden Wachstumsschub vom Frühling bis zum Herbst. Es waren allerdings nicht besonders viele! Heute war ich wieder in einigen Wäldern im Sternberger Seenland unterwegs. Immer noch eine sehr geringe Artenvielfalt. Nur vereinzelt einige Täublinge, sehr schöne Sommersteinpilze, mit allgemein zunehmender Tendenz, und die ersten, schönen Rotfuß – Röhrlinge. In die Pilzberatung wurde mir heute auch der erste Anhängsel – Röhrling gebracht. Pilzfreund Peter Kofahl sammelte im Stadtgebiet einen Korb voller Ausstellungspilze, darunter wieder sehr viele Karbol – Champignons! – Vom Wetter her war es heute bei relativ kühlen Temperaturen wieder leicht durchwachsen mit vereinzelten Regenschauern. In den nächsten drei Tagen soll die Neigung zu kräftigen Schauern und Gewittern wieder deutlich zunehmen!

Die ersten Rotfuß - Röhrlinge des Jahres wuchsen am Waldrand unter Eichen, zusammen mit Papagei - Täublingen und vereinzelten Sommersteinpilzen. Essbar. Standortfoto am 21.06.2011 im Sternberger Seenland.

Die ersten Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron) des Jahres wuchsen am Waldrand unter Eichen und Buchen, zusammen mit Papagei – Täublingen und vereinzelten Sommersteinpilzen. Essbar. Standortfoto am 21.06.2011 im Sternberger Seenland.

Mittwoch – 22. Juni – Heute war wieder Exkursionstag. Am Vormittag war ich in einer Parkanlage unterwegs: Netzstielige Hexen – Röhrlinge, junge Sommersteinpilze, Papagei Täublinge und zahlreiche Karbol – Champignons. Am Nachmittag ging es wieder durch verschiedene Wälder im Sternberger Seenland. Weiterhin ist es sehr artenarm. Am häufigsten nach wie vor viele junge, aber auch schöne, erntefähige Pfifferlinge. Ansonsten einige kleine Tintlinge, Waldfreund Rüblinge, Grünblättrige Schwefelköpfe, Breitblättrige Rüblinge, Frühlings – Ackerlinge, Papagei Täublinge, Speise – Täublinge, Violettbraune Täublinge und jeweils einen Ziegelroten Täubling und einen Kurzstieligen Leder – Täubling, einen Scheidenstreifling, den ersten Maronen – Röhrling und einige Sommersteinpilze. – Vom Wetter her ging es heute nahezu in ganz Deutschland sehr turbulent zu, denn ein kleines, aber sehr intensives Tiefdruckgebiet überquerte uns von West nach Ost und brachte verbreitet Gewitter mit Unwetterpotential. Daher galten meine Blicke während der Exkursion nicht nur dem Waldboden, sondern auch dem Himmel, um in der Wolkenentwicklung auf dem laufenden zu sein. Ab etwa 15.00 Uhr zog dann die erste starke Gewitterzelle über Westmecklenburg, der ich gerade noch knapp ausweichen konnte. Der Himmel sah bedrohlich aus und ich brachte mich in Sternberg in Sicherheit. Die Stadt wurde aber nur gestreift und es vielen nur wenige Tropfen. Ich fuhr über Ventschow zurück nach Wismar. Ventschow wurde voll erwischt. Überall große Pfützen, schon mehr kleine Seen und es tropfte von den Bäumen. Inzwischen verdunkelte sich im Westen der Himmel schon wieder bedrohlich und ich gab auf meinem Zweirad  kräftig Gas, denn ich wollte noch trocken nach Wismar kommen. Genau am Ortseingangsschild der Hansestadt vielen die ersten Tropfen. Blitze zuckten und schwere Donnerschläge ließen den Erdboden erzittern. Das ging gerade noch einmal gut!

Und das gab es heute auch noch. Den für mich erten Echten Steinpilz (Boletus edulis) der aktuellen Pilzsaison. Aber er kam ja nicht überraschend, der Mehlpilz vor weingen Tagen wieß bereits darauf hin. Standortfoto im Sternberger Seenland am 22.06.2011.

Und das gab es heute auch noch. Den für mich ersten Echten Steinpilz (Boletus edulis) der aktuellen Pilzsaison. Aber er kam ja nicht überraschend, der Mehlpilz vor wenigen Tagen deutete bereits darauf hin. Standortfoto im Sternberger Seenland am 22.06.2011.

Donnerstag, 23. Juni – Der gestrige Gewittertag hat in Westmecklenburg wieder beachtliche Regenmengen gebracht. Noch am späten Abend, nach Durchzug der Hauptgewitterlinie, bildeten sich in der feuchten Dampfluft nochmals heftige Regenschauer und Gewitter. Um die 15 – 20 Liter dürften es insgesamt wieder gewesen sein. Punktuell sicherlich auch noch etwas mehr. Heute gab es am späteren Nachmittag und gegen Abend in kühlerer Meeresluft wieder einige Schauer, die aber längst nicht so ergiebig waren. Nach dem vielen Regen der letzten Zeit soll sich ab Montag eine kurze, aber heftige Hitzewelle mit Temperaturen teils über 30 Grad einstellen, die spätestens zur Wochenmitte aber durch eine weitere Gewitterfront schon wieder beendet werden soll. Ich bin gespannt, wie sich die plötzliche Hitze auf unser Pilzwachstum auswirken wird. Zumindest den wärmeliebenden Arten dürfte das wohl sehr gefallen und es könnte ein zusätzlicher Wachstumsimpuls sein. Ob wohl unsere Edelwälder, wie der Haushalt Forst, in diesem Jahr wieder so einen wunderbaren Hochsommeraspekt wie im letzten Jahr hervorbringen? Warten wir`s ab!

Der Maronen - Röhrling (Xerocomus badius) wird von der Hitze sicher nicht begeistert sein, denn seine Hautwachstumszeit sind die kühleren Herbstmonate. Ausgezeichneter Speisepilz. Standortfoto am 22.06.2011 im Sternberger Seenland.

Der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) wird von der Hitze sicher nicht begeistert sein, denn seine Hautwachstumszeit sind die kühleren Herbstmonate. Ausgezeichneter Speisepilz. Standortfoto am 22.06.2011 im Sternberger Seenland.

Freitag, 24. Juni – Heute gab es bei wechselnder Bewölkung mit heiteren Abschnitten und für die Jahreszeit recht frischen Temperaturen noch einzelne Schauer, die aber nur vereinzelt auch mal kräftiger waren. Ich fuhr am Mittag kurz in den Forst Farpen auf der Suche nach Ausstellungsobjekten. Hier sah es leider sehr mager aus. Nur wenige Täublinge und Perlpilze sowie einige Kleinarten. Pilzfreund Thomas Harm begab sich in Richtung Neukloster und anschließend zum Groß Labenzer See. Eine Mahlzeit Körnchen Röhrlinge war ihm beschieden und er brachte auch einige Ausstellungsstücke in den „Steinpilz“. Neu für dieses Jahr waren folgende Arten: Halsband – Schwindling, Blaugrüner Reiftäubling und Weinroter Herings –  Täubling.

Der Blaugrüne Reiftäubling (Russula parazurea) ist ein häufiger Eichen begleiter auf sauren Böden. Er kann aber auch bei anderen Laubbäumen z. B. Linden auftauchen. Besonders bei jungen Fruchtkörpern kann die Huthaut leicht bereift sein. Essbar. Standortfoto am 24.06.2011 im Forst Farpen.

Der milde Blaugrüne Reiftäubling (Russula parazurea) ist ein häufiger Eichenbegleiter auf sauren Böden. Er kann aber auch bei anderen Laubbäumen, z. B. Linden, auftauchen. Besonders bei jungen Fruchtkörpern kann die blaugraugrüne Huthaut leicht bereift sein. Essbar. Standortfoto am 24.06.2011 im Forst Farpen.

Sonnabend, 25. Juni – Bei, für die Jahreszeit recht kühlen Temperaturen und heiter bis wolkigem Himmel, startete heute morgen wieder eine geführte Pilzlehrwanderung von Wismar aus zum Strohkirchener Holz, in der Nähe von Grevesmühlen. Es handelt sich hier vorwiegend um Perlgrasbuchenwald auf besserem Boden. Das Frischpilzaufkommen war eher bescheiden. Eine Pilzmahlzeit kam für niemanden heraus, aber einige interessante Pilzfunde konnten wir dennoch tätigen. Wir fanden u.a.: Lilablättrige Mürblinge, Breitblättrige Rüblinge, alte Schwefelporlinge, Langstielige Knoblauchschwindlinge, Halsband Schwindlinge, Nitrat Helmlinge, Scheibchen Tintlinge, Papagei Täublinge, Rotfüßchen, Rehbraune Dachpilze, Waldfreund- und Gelbblättrige Rüblinge, Fleischrötliche Lacktrichterlinge, Tränende Saumpilze, einen Grauen Dachpilz und einiges mehr. Als besondere, nicht alltägliche Funde konnten wir den Leberbraunen Ackerling und den Kupferroten Lackporling bewundern (siehe auch unter „Im Strohkirchener Holz“).

Der Leberbraune Ackerling (Agrocybe erebia) zählt nicht zu unseren häufigen Pilzen, um so größer war die Freude heute. Essbar, aber nur geringer speisewert. 25.06.2011 im Strohkirchener Holz.

Der Leberbraune Ackerling (Agrocybe erebia) zählt nicht zu unseren häufigen Pilzen, um so größer war die Freude heute. Essbar, aber nur geringer Speisewert. 25.06.2011 im Strohkirchener Holz.

Sonntag, 26. Juni – Bei nahezu idealem Pilzwetter (bedeckt mit Nieselregen bei leichter Schwüle und kaum Wind) war heute eine Vereinsexkursion durch die Windmühlentannen bei Sternberg angesagt. Es handelt sich um ein Mischwaldgebiet mit hohem Nadelholzanteil (Fichte, Kiefer, Lärche) in unterschiedlicher Altersstruktur, mit eingestreuten Birken, Eichen, Buchen und anderen Laubhölzern. Dieser Umstand verspricht eine recht hohe Artenvielfalt. Das Angebot an Frischpilzen war tatsächlich besser als im Strohkirchener Holz. Sandige Wälder sind zur Zeit empfehlenswerter als Wälder auf schweren, gehaltvolleren Böden. Neu für mich in diesem Jahr waren: Flockiger Trompetenschnitzling, Bitterer Nagelschwamm, Fleischroter Lacktrichterling, Brennender Rübling, Feinschuppiger Trichterling, Flattermilchling, Camenbert Täubling, Widerlicher Täubling, Kirschroter Spei – Täubling, Riesen – Schirmpilz, Eichen – Filzröhrling und Pantherpilz. Am Abend fuhr ich noch kurz zu zwei Standorten im Sternberger Seenland. Zum einen stattete ich einer kleineren, artenreichen Buchenwaldstelle auf Kalkboden einen Besuch ab. Hier findet man fast immer etwas. Heute waren es ganz frische Exemplare des Blassen Laubwaldpfifferlings. An einer zweiten Stelle, eine sehr sandige und extrem trockenwarme Eichenkante, wuchsen vor allem zahlreiche Perlpilze und einige, stark vermadete Sommersteinpilze.

Die Gruppe Rissiger Ackerlinge (Agrocybe dura) entdeckten wir auf der Rückfahrt in der wismarer Rostocker Straße.

Diese Gruppe Rissiger Ackerlinge (Agrocybe dura) entdeckten wir auf der Rückfahrt von unserer Exkursion in der Wismarer Rostocker Straße. Dieser fast weisshütige, frühzeitig rissig werdende, dickfleischige und essbare Ackerling wächst gerne auf Rasenflächen oder, so wie hier, auf Holzhäcksel. Standortfoto am 26.06.2011 in Wismar.

Montag, 27. Juni – Vor allem am Montag und am Donnerstag werden unsere Ausstellungsflächen wieder mit frischen Pilzen bestückt. Allmählich steigert sich die Zahl der ausgestellten Arten. Heute wurde erstmals in diesem Jahr eine dreistellige Summe, nämlich 104 Großpilze des Frühsommers, erreicht. Leider hat bei so einem sonnigen und warmen Sommerwetter wie heute, kaum jemand Lust, sich eine Pilzausstellung anzuschauen. Am besten ist leicht durchwachsenes Wetter bei gedämpften Temperaturen, also genau das Wetter, was wir in den letzten Tagen hatten und das wir spätestens ab Donnerstag auch wieder haben werden. Zunächst sind aber noch zwei sonnige, hochsommerlich warme Tage zu überstehen. Auch kein Wetter zum Pilze suchen, sondern eher für ein kühles Bad in der Ostsee. Ich hoffe aber, dass die kurze Hitzephase stimulierend auf das sommerliche Pilzwachstum wirkt. Die Hitze soll am Mittwoch wieder von einer heftigen Gewitterfront vertrieben werden. Ich hoffe, sie bringt uns auch wieder ein starkes Regenereigniss!

Der Blasse Laubwaldpfifferling (Cantharellus cibarius var. pallidus) ist wesentlich seltener als der gemeine Pfifferling. Er wächst auf basenreichen und ausgesproschen kalkreichen Böden. Er ist wesentlich blasser gefärbt und ist recht derbfleischig und groß. Somit können schon wenige Exemplare für eine Pilzmahlzeit ausreichen. Er wächst vorwiegend unter Buchen und Eichen. Standortfoto am 26.06.2011 im Sternberger Seenland.

Der Blasse Laubwaldpfifferling (Cantharellus cibarius var. pallidus) ist wesentlich seltener als der gemeine Pfifferling. Er wächst auf basenreichen bis  ausgesprochen kalkhaltigen Böden, ist wesentlich blasser gefärbt und recht derbfleischig und groß. Somit können schon wenige Exemplare für eine kleine Pilzmahlzeit ausreichen. Er wächst vorwiegend unter Buchen und Eichen. Standortfoto am 26.06.2011 im Sternberger Seenland.

Dienstag, 28. Juni – Ein sommerlicher bis hochsommerlicher Tag mit strahlendem Sonnenschein bei tiefblauem Himmel, in sehr trockener Luft. Für Pilze, die der intensiven Sonneneinstrahlung den ganzen Tag über ausgesetzt sind, wie beispielsweise an südexponierten Waldrändern in den Sandgebieten, fast tödlich! Morgen wird es bei uns noch etwas heißer, aber die Luft wird zunehmend feuchter und damit schwüler, da sich von Westen eine Gewitterzone mit nachfolgender Kaltfront nähert. Ab morgen Abend, vor allem aber in der Nacht zum Donnerstag folgen dann die Gewitter mit hoffentlich reichlich Niederschlag. Dann dürfte diese kurze, sommerlich warme bis heiße Phase wohl zusätzlich das Pilzwachstum wärmeliebender Arten anregen. Da danach bis auf weiteres kein heißes Wetter mehr in Sicht ist und es nach wie vor wechselhaft mit gelegentlichen Niederschlägen weiter gehen soll, dürfte sich der sommerliche Pilzaspekt langsam, aber sicher, weiter Entwickeln und die Artenvielfalt ständig ansteigen lassen. Neu in diesem Jahr: Kahler Krempling.

Auch frische Mehlpilze (Clitopilus prunulus) sind sowohl in Parkanlagen, aber auch vereinzelt im Wald erschienen. Sie sind ein Zeichen dafür, das es auch weiterhin einzelne Echte Steinpilze geben wird, ja sie werden wahrscheinlich sogar etwas häufiger in den nächsten zwei Wochen werden. Auch Sommersteinpilze wird es weiterhin geben. Standortfoto am 28.06.2011 im Park am Seeblick. Guter Speisepilz, trotz des intensiven Mehlgeruchs.

Auch frische Mehlpilze (Clitopilus prunulus) sind sowohl in Parkanlagen, aber auch vereinzelt im Wald erschienen. Sie sind ein Zeichen dafür, das es auch weiterhin einzelne Echte Steinpilze geben wird,  ja sie werden wahrscheinlich sogar etwas häufiger in den nächsten Wochen werden. Auch Sommersteinpilze wird es weiterhin geben, wobei diese mit den Mehlpilzen nicht in Verbindung zu bringen sind. Standortfoto am 28.06.2011 im Park am Seeblick. Der Mehlpilz soll ein guter Speisepilz sein, trotz des intensiven Mehlgeruchs.

Mittwoch, 29. Juni – Bei Temperaturen um die 30 Grad und pausenlosem Sonnenschein zieht es mich eigentlich nicht unbedingt in den Wald. Ein Besuch am Ostseestrand währe wohl eine durchaus sinnvollere Alternative. Aber Pilz- und Vereinsfreund Jochen hatte heute Zeit und überzeugte mich, mit dem Auto eine kleine Rundreise durch einige Wälder im Sternberger Seenland zu unternehmen. Er möchte in diesem Jahr etwas tiefer in die Täublings – Materie einsteigen und so steuerten wir einige Standorte an, bei denen die Möglichkeit bestand, einen der besten und lohnenswertesten Vertreter dieser umfangreichen Gattung zu finden, den Frauentäubling, was nach einiger Zeit auch gelang. Auch sein kleinerer, ebenfalls essbarer Bruder, der Papagei – Täubling, war vertreten, so dass zu hause nochmals beide Arten genauestens studiert werden können. Ein weiterer, lohnenswerter, aber nicht so häufiger, essbarer Täubling, war heute auch der Kurzstielige Leder – Täubling. Ansonsten immer mal wieder einige Pfifferlinge, Perlpilze, Sommer- und Echte Steinpilze. – Jetzt am Abend nähert sich ganz allmählich von Westen her die erwartete, gewittrige Kaltfront, aber wohl erst im laufe der Nacht und morgen Vormittag wird sie in der Lage sein, uns mit schauerartigen und gewittrigen Regenfällen zu überqueren. Für Westmecklenburg sind 10 – 20 Liter pro Quadratmeter prognostiziert. Es wäre toll, wenn`s auch so kommen würde!

Gestern die frischen Mehlpilze, heute die zugehörigen, echten Steinpilze (Boletus edulis) im Buchenwald. Es waren insgesamt zwar nur sechs Stück, aber immerhin! Sommersteinpilze sind nach wie vor weitaus häufiger! Standortfoto am 29.06.2011 im Sternberger Seenland.

Gestern die frischen Mehlpilze, heute die zugehörigen echten Steinpilze (Boletus edulis) im Buchenwald. Es waren insgesamt zwar nur sechs Stück, aber immerhin! Sommersteinpilze sind nach wie vor weitaus häufiger! Standortfoto am 29.06.2011 im Sternberger Seenland.

Donnerstag, 30. Juni – Die Kaltfront hat es sehr schwer gehabt, nach Osten voran zu kommen, hat es tagsüber aber unter deutlicher Abschwächung endlich geschafft. Es hat von den Morgenstunden bis in den Nachmittag hinein anhaltend geregnet, so dass in unserem Einzugsgebiet überall mehr als 10 Liter gefallen sind. Das ist schon ganz ordentlich. Schuld an der Verzögerung und Abschwächung der Front ist ein sich seit Tagen über Osteuropa drehendes, kräftiges Tiefdruckgebiet, das von Nordosten gegensteuerte. Somit wurde sie von zwei Seiten in die Zange genommen und konnte sich bei uns noch ganz gut abregnen. Genau dieses Tief wird sich am Wochende in Form von kräftigem, möglicherweise auch sehr ergiebigem Regen, bei uns durchsetzen. Mit dem Regen bringt es in der nächsten Woche feuchtwarme Gewitterluft mit. Kann es etwas besseres für uns Pilzfreunde geben? Erstfund in diesem Jahr: Riesenbovist.

Nach dem sehr trockenen Frühjahr begann sich die Situation ab Ende Mai zu entspannen und im laufe des Juni setzte dann allmählich ein moderates Wachstum erster Sommerpilze ein. Vor allem für die beliebten Pfifferlinge kam die Feuchtigkeit gerade zum richtigen Zeitpunkt. Denn ab Ende Mai beginnen sie sich zu entwickeln. Geht es dann im Juni, so wie in diesem Jahr, einigermaßen feucht weiter, schreitet die Entwicklung weiter voran und sollte es keine Hochsommerdürre geben, steht ein gutes Pfifferlingsjahr in` s Haus. Da die vergangenen Jahre bei uns für die Eierschwämme sehr ungünstig waren, gibt es einiges nachzuholen.

Von einer regelrechten "Pfifferlingsinvasion" berichtete mir heute Pilzfreund Andreas Okrent aus Graal Müritz. Eigentlich geht es ihm vor allem um schöne und interessante Fotomotive, aber so etwas hat er sein Lebtag noch nicht in unseren Wäldern gesehen. Pfifferlinge als Bodendecker, aber nicht kleine "Knöpfe", sondern ausgewachsene Exemplare. Nach einer Stunde Ernte gab er auf und mehr als 1 Kilo darf ja ohnehin niemand an einem Tag mitnehmen. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Volltreffer!

Von einer regelrechten „Pfifferlings – Invasion“ spricht Pilzfreund Andreas Okrent aus Graal Müritz. Auf der Suche nach interessanten Fotoobjekten geriet er in eine märchenhafte Pfifferlings – Oase – Pfifferlinge als Bodendecker, das sieht man oft, aber meist kleine „Knöpfe“ – vergessen wir solche Stellen! Im Dickicht unserer Wälder lauern ganz versteckt sicherlich noch weitere solcher Oasen, wo man die Pilze erst sieht, wenn sie auch schon erwachsen und somit erntereif sind. Herzlichen Glückwunsch!

Weiter geht es bei „Wetter und Pilze Juli 2011“

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Tagebuch Wetter und Pilze im Juni 2011

Karbol - Champignon (Agaricus xanthodermus) Giftig! Standortfoto am 01.06.2011 in der wismarer Parkanlage am Seeblick.

Karbol – Champignon (Agaricus xanthodermus) Giftig! Standortfoto am 01.06.2011 in der Wismarer Parkanlage am Seeblick.

Mittwoch – 01. Juni – Nach dem wir in diesem Jahr den trockensten Frühling seit mehr als hundert Jahren erlebten, hoffe ich nicht, dass der heute beginnende Sommer an diese traurige Bilanz anschließt. Strahlender Sonnenschein vom tiefblauen Himmel in deutlich kühlerer Luft als noch gestern, mit böigem Wind, scheinen dieses zunächst aber zu bestätigen. Es hat zwar seit Mitte Mai einige Niederschläge gegeben, um ein für die Jahreszeit bedeutsames Wachstum von ersten Sommerarten anzukurbeln, immer noch viel zu wenig. Einzig in Zentralmecklenburg und nach Vorpommern zu, sind die Niederschläge gebietsweise stärker ausgefallen. Hier sollte sich schon etwas mehr tun, als bei uns. Zunächst gibt es nun erst einmal einige trockene und warme Tage, wobei sich ab dem Wochende von Süden her allmählich wieder feuchtwarme Gewitterluft nach Norden ausbreiten soll, so dass in der nächsten Woche bei zunehmend hochsommerlichen Temperaturverhältnissen die Neigung zu teils heftigen Sommergewittern auch bei uns wieder steigen dürfte. – Heute habe ich der Wismarer Parkanlage am Seeblick einen kurzen Besuch abgestattet. Sie ist eigentlich spätestens ab Mai immer eine sichere Bank für allerlei Pilzarten. Wenn ich nicht so viel Zeit habe, für eine längere Waldexkursion, lässt sich hier auf die schnelle ein respektabeles Sammelsurium für unsere ständige Frischpilzausstellung organisieren. Von Maipilz bis Mairißpilz, über Sommersteinpilz und Hexenröhrling, bis hin  zu Täublingen, Milchlingen, Perlpilzen, Pantherpilzen und Grünen Knollenblätterpilzen. Selbstverständlich auch Champignons und vieles andere mehr. Ganze vier Pilze war meine Ausbeute von heute. Zwei giftige Karbol – Champignons und zwei essbare Anis – Champignons, beide einträchtig zusammen am gleichen Standort. Vom giftigen Karbol – Champignon erscheinen hier in der Regel, vorausgesetzt es hat ausreichend stark geregnet, zahlreiche, mitunter hunderte Fruchtkörper an dieser und an benachbarten Stellen ganz in der Nähe. Das sagt wohl alles!

Weißer anis - Champignon (Agaricus arvensis) im Seeblickpark am 01.06.2011. Guter Speisepilz, reichert aber gerne Umweltgifte an.

Weißer Anis – Champignon (Agaricus arvensis) im Seeblickpark am 01.06.2011. Guter Speisepilz, reichert aber gerne Umweltgifte an.

Donnerstag, 02. Juni (Christi Himmelfahrt) – Gestern Abend habe ich noch kurz in der Kiefernaufforstung bei Jesendorf vorbeigeschaut. Bis auf 4 Fälblinge nichts weiter, aber es hat hier am Dienstag offensichtlich ordentlich geschüttet! Hier dürfte sich in den nächsten Tagen wohl noch etwas mehr tun. In Schönlage habe ich heute, an einer mir bekannten Stelle, zwei wunderbare Weiße Anis – Champignons gefunden. Auf kurzen Stippvisiten in zwei mir bis dato unbekannten Wäldern in der Nähe der mecklenburgischen Bierbrauerstadt Lübz (hier hat es am Dienstag ebenfalls kräftig geregnet), habe ich kaum frische Pilze entdeckt. Einen Frühlings – Ackerling, wenige Waldfreund Rüblinge,  eine kleine Gruppe Blasse Pflaumen – Rötlinge unter Schlehen sowie wenige, teils vertrocknete Maipilze. Mehr war nicht drin. Das Wetter zeigte sich heute für einen Herrentags – Ausflug wie geschaffen. Strahlender Sonnenschein in trockener Luft bei nur schwachem Wind und sehr angenehme, nicht zu warme Temperaturen. Das Temperaturniveau und die Luftfeuchtigkeit sollen in den nächsten Tagen steigen. Auch die Gewitterneigung nimmt von Süden her wieder zu, so dass in der nächsten Woche nochmals mit einigen Niederschlägen gerechnet werden kann. Ich Denke, mit dem Pilzwachstum wird es Schritt für Schritt besser werden, aber ein gewisses Maß an Bescheidenheit dürfte zunächst immer noch am Platze sein.

Diese beiden wunderbaren Weißen Anis - Champignons habe ich heute in Schönlage gefunden - Auswirkungen der Regenfälle vom 22. Mai und begünstigt durch den Gewitterregen vom 31. Mai 2011.

Diese beiden wunderbaren Weißen Anis – Champignons (Agaricus arvensis) habe ich heute in Schönlage gefunden – Auswirkungen der Regenfälle vom 22. Mai und begünstigt durch den Gewitterregen vom 31. Mai 2011. Standortfoto.

Freitag, 03. Juni – Heute führte mich eine Privatreise in Familie nach Niedersachsen. Mit einem Kleinbus starteten wir am Vormittag in Richtung Peine. Eine große Hochzeitsfeier stand an! Die Route führte uns natürlich auch über die Elbe und in ihr spiegelte sich die Trockenheit der letzten Monate sehr deutlich in einem recht niedrigen Wasserstand wieder. Besonders ausgetrocknet wirkten auch die ausgedehnten Kiefernwälder der Elbedünen und die trockenen Sandergebiete mit ihren ebenfalls weiträumigen Kiefernforsten rund um die Lüneburger Heide. Da sind wir mit unseren unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten und den daraus resultierenden, verschiedenartigen Waldtypen, doch etwas besser dran. Wir haben inzwischen wenigsten in einigen Wäldern etwas feuchtere Bedingungen erlangt. Das Wetter war bei wenigen Schönwetterwolken warm und trocken.

Trotz der Trockeheit überaschte uns auf unserer Fahrt nach Peine die überdimensionale Fliegenpilz der zu gastlicher Berirtung einludt. Er gehört zum Landgasthaus "Zum Pilz", Lüneburger Straße 9.

Auch diese pilzige Anlage gehört offensichtlich "Zum Pilz" und kann wohl als Hotelanlage gelten. Nähere Info`s unter Tel.: 05376/890778 oder www.zumpilz.com

Auch diese pilzige Anlage gehört offensichtlich „Zum Pilz“ und kann wohl auch als Hotel genutzt werden. Nähere Info` s auch unter Tel.: 05376/890778 oder unter www.zumpilz.com

Sonnabend, 04. Juni – Nach unserer Übernachtung in einer sehr schönen Hotelanlage, in der Nähe von Peine, ging es noch zum Frühstück nach Edemissen. Im laufe des Vormittags starteten wir zu unserer Heimfahrt. Zum Pilze suchen blieb allerdings keine Zeit und es hätte hier wohl auch kaum einen Sinn gehabt. Was mir besonders auffiel, war die Tatsache, dass die Felder hier noch im größeren Stil bewässert werden, ähnlich wie zu DDR – Zeiten auch bei uns. Inzwischen ist dieser Anblick in Mecklenburg eher zur Seltenheit geworden. Es mag sicher auch an den weitreichend leichten, sandigen Böden liegen. Ohne Bewässerung hätten die Feldkulturen hier kaum eine Chance, denn das Wetter war heute wieder sonnig, trocken und sommerlich warm.

Der einzige Frischpilz, den ich auf meiner kurzen Niedersachsenreise fand, war die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica) auf Rindenmulch vor unserer Hotelanlage. Standortfoto am 04.06.2011.

Sohn Jonas erster Kontakt mit einem Schleimpilz endtete wie erwartet mit dem ruckartigem Rückzieher des Armes und einem energischen iiihhh!

Sohn Jonas und sein erster Kontakt mit einem Schleimpilz, endete wie nicht anders zu erwarten, mit einem ruckartigen Rückzieher seines Armes und einem energischen iiih! 04.06.2011.

Sonntag, 05. Juni Gewittrige Zeiten stehen an! Zu einer ausgeprägten Gewitterlage kommt es heute und in der nächsten Tagen in weiten Regionen Deutschlands. Der Tenor der Meteorologen lautet „Die große Dürre geht endlich zu Ende“. Ein Gewittertief ist in Begleitung von sehr warmer und schwüler Subtropenluft nach Deutschland hereingezogen und bringt zur Zeit besonders in der Südhälfte teils sehr starke, unwetterartige Gewitter. Auch bei uns im Nordosten wird es jetzt am Abend unruhiger. Erste, zunächst noch kleinere Gewitterzellen ziehen jetzt (17.30 Uhr) von Südosten auf Mecklenburg zu und werden wohl für eine gewittrige Nacht bei uns sorgen. Bis einschließlich Donnerstag soll das Donnerwetter andauern. Es kann regional zu sehr großen Regenmengen, aber leider auch wieder zu Hagelschlägen mit entsprechenden Schäden kommen. – Pilzfreund Peter Kofahl hat heute bei seiner Stadtexkursion nur wenige, aber ganz frische Karbol- und Stadtchampignons gefunden.

Montag, 06. Juni – Heute war es wieder hochsommerlich warm und bei zunehmender Schwüle wurde es ab dem späteren Nachmittag, wie erwartet, gewittrig. Es ist jetzt 19.00 Uhr und in Wismar gewittert es seit genau drei Stunden, wobei es allerdings erst in der letzten Stunde stark geregnet hat. Nach meinem Gefühl sind mindestens 10 – 15 Liter gefallen. Besonders heftig hat es am Nachmittag auch wieder das zentrale Mecklenburg bis hin nach Vorpommern getroffen. Hier wurden gebietsweise die höchsten Warnstufen für Schwergewitter ausgerufen. Und mit vielen Gewittern geht es auch am Abend und in der Nacht weiter. – Andreas Okrent vermeldet inzwischen die Sichtung erster Pfifferlingsbrut. In ca. 10 – 14 Tagen sollten die ersten erntereif sein. Des weiteren fand er einen Falschen Schwefelröhrling an einer ihm bekannten Stelle. Vereinsfreund Peter Kofahl brachte aus dem Stadtgebiet junge Stadt- und Karbolchampignons, Gesäte Tintlinge, sehr schöne Mairißpilze und einen prächtigen Fahlen Röhrling. Langsam, aber sicher, geht es voran. Es wird in den nächsten zwei – drei Wochen kontinuierlich besser werden, es sei denn, wir bekommen wieder Wüstenklima mit trockener Ostluft, Wind und Dauersonnenschein. Nur dann könnte die Entwicklung in` s Stocken geraten. Übrigens sind die aktuellen Pilzfunde auf den recht kräftigen Gewitterregen vom 22. Mai zurückzuführen. Damals gab es zwischen 15 und 20 Liter, und das ist jetzt genau 15 Tage her.

Gestern Abend zogen die ersten Gewitterschauer auf, brachten aber nur in Richtung Vorpommern etwas mehr Regen. 05.06.2011.

Gestern Abend zogen die ersten Gewitterschauer auf, brachten aber nur in Richtung Vorpommern etwas mehr Regen mit. 05.06.2011.

Dienstag, 07. Juni – Die heftigen Gewitter von gestern Abend und weiterer Gewitterregen aus der Nacht heraus sowie am heutigen Vormittag + neuerliche Gewitterschauer am Nachmittag und am Abend, haben verbreitet bis flächendeckend in Mecklenburg Vorpommern um die 20 Liter, teils auch erheblich mehr Regenwasser gebracht. Morgen soll sich die Unwetterlage noch einmal dramatisch zuspitzen. Es ist im Tagesverlauf weit verbreitet mit heftigsten Gewittern und sehr starken Regenfällen zu rechnen. Für nahezu ganz Mecklenburg werden 20 – 50 Liter auf den Quadratmeter prognostiziert. Auch das Doppelte ist möglich! – Heute waren Irena, Jonas und ich zu einem Kurzausflug auf die Ostseeinsel Rügen gefahren. Auch hier hatte es zuvor stark geregnet. Bei Putbus fanden wir im feuchten Laubwald einige alte Maipilze, einen Breitblättrigen Rübling, den ersten Täubling der Saison, einen jungen Frauentäubling, an dem sich bereits einige Nacktschnecken gütlich taten, und einige Waldfreund Rüblinge und Helmlinge.

In Prora, direkt neben der monströsen, ehemaligen kdf - Ferienanlage fanden wir im Pappel - Kiefernwald den erste Körnchen Röhrling (Suillus granulatus) der Saison. Essbar. 07.06.2011.

In Prora, direkt neben der ehemaligen, monströsen KdF – Ferienanlage und späteren NVA – Kaserne, fanden wir im Pappel/Kiefernwald den ersten Körnchen Röhrling (Suillus granulatus) der Saison. Essbar. 07.06.2011.

Mittwoch, 08. Juni – Der vorerst letzte Tag dieser schwülwarmen Gewitterzeit brachte von der vergangenen Nacht bis heute Abend gebietsweise wieder hohe Regenmengen, auch wenn es insgesamt nicht ganz so schlimm wurde, wie noch gestern vorhergesagt. Gewittrigen Starkregen gab es in der Nacht vor allem im Westen und Südwesten Deutschlands. Stärker geregnet hat es dann heute Nachmittag besonders im Westen von Schleswig Holstein und im westlichsten und nordwestlichsten Mecklenburg, also auch in unserem Einzugsgebiet. Um Wismar herum gab es nur wenig Regen. In Richtung Vorpommern kam es am Nachmittag und  Abend gebietsweise zu heftigen Gewittern, die teils äußerst blitzintensiv waren und mit zahlreichen, heftigen Wolkenbrüchen einher gingen. Insgesamt sind die Niederschläge seit Sonntag überall in Mecklenburg Vorpommern ergiebig ausgefallen. Der Entwicklung eines ersten, deutlichen, frühsommerlichen Pilzschubes steht nichts mehr im Wege. Es wird von Tag zu Tag besser werden. Vor allem aber ab dem 20. Juni herum, wird es wahrscheinlich, einen für die Jahreszeit markanten Wachstumsschub geben, denn auch die Folgewitterung steht auf Wechselhaft mit zwischenzeitlichen Niederschlägen.

Der erste Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) heute in einer wismarer Parkanlage gefunden und fotografiert. Ach Andreas Okrent hat die ersten Sommersteinpilze und auch einzelne, junge Flockenstielige Hexen - Röhrlinge gefunden.

Donnerstag, 09. Juni – Heute lagen nun auch aussagekräftige Niederschlagsdaten der letzten Gewittertage vor. Im Bereich zwischen Wismar und Lübeck sind gestern nahezu flächendeckend 20 – 50 Liter gefallen. In der Hansestadt Lübeck sollen es sogar ca. 80 Liter in wenigen Stunden gewesen sein. Ähnliche Werte gab es am Montag auch auf der Ostseeinsel Poel, wenige Kilometer nordöstlich von Wismar und im Bereich einer Schwergewitterzone am Montag Abend zwischen Neukloster und Bützow. Hier hatte die Feuerwehr dann auch alle Hände voll zu tun. Diese massiven Regenfälle sollten nun endlich einen soliden Grundstock, für ein, der Jahreszeit entsprechend, gutes Pilzwachstum gelegt haben. Auch in Anbetracht der Tatsache, dass wir es mittelfristig wohl weiterhin mit einer südwestlichen Anströmung zu tun haben werden. Dabei soll es mäßig warm mit gelegentlichem Regen und Schauern bleiben.

Ich Denke, nahezu ideales Pilzwetter hat begonnen! Zunächst werden verstärkt Kleinarten zum Zuge kommen. Nelkenschwindlings – Liebhaber sollten ihre Stellen im Auge behalten. Große Scharen von essbaren Lilablättrigen Mürblingen können in feuchten Wäldern auftauchen. Ab Mitte nächster Woche wird es große Trupps von giftigen Karbol – Champignons in den städtischen Anlagen geben (natürlich auch essbare). Pfifferlinge pflegen sich besonders gut und zahlreich zu entwickeln, wenn Ende Mai/Anfang Juni eine hohe Bodenfeuchtigkeit vorhanden ist. Wenn der Sommer nicht noch über weite Strecken heiß und trocken wird, können wir in diesem Jahr wohl ein gutes Pfifferlings – Aufkommen erwarten. Zum Ende der nächsten Woche hin gibt es dann in unseren aufgeforsteten Kiestagebauen einen ersten, lohnenden Wachstumsschub von Körnchen – Röhrlingen. In den Parkanlagen werden unter Linden und Birken zahlreiche Netzstielige Hexen – Röhrlinge auftauchen. In den Wäldern unter Eichen, Buchen, Birken und Zitterpappeln leuchten dann nicht nur die ersten, schönen Pfifferlinge, es werden auch zahlreiche Sommersteinpilze, evtl sogar schon erste Echte Steinpilze den Sammler erfreuen. Flockenstielige Hexen – Röhrlinge, Birkenpilze und Rotkappen sollten ebenfalls dabei sein, genauso wie verschiedene Täublinge, Perlpilze, Graue Wulstlinge und Scheidenstreiflinge, um nur einige Beispiele zu nennen.

Ich bin zwar kein Hellseher, aber die langjährige Erfahrung spielt bei meiner Einschätzung eine gewichtige Rolle. Es sollte allerdings bedacht werden, wir haben noch kein August! Alles wird sich im Ramen der Möglichkeiten, dieser noch recht frühen Jahreszeit abspielen, so dass bei weitem nicht mit so einer Pilzexplosion wie im vergangenen Jahr, ab Mitte August, gerechnet werden kann. Für viele Arten ist es einfach noch zu früh!

Ich Denke, ab Ende nächster Woche können wir solche schönen Pilze öfter sehen. Diesen schönen Flockenstieligen Hexen - Röhrling (Boletus luridiformis) hat A. Okrent Anfang der Woche fotografiert.

Ich Denke, ab Ende nächster Woche können wir solche schönen Pilze öfter sehen. Diesen jungen Flockenstieligen Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) hat A. Okrent Anfang der Woche fotografiert. Ausgezeichneter Speisepilz, aber roh giftig!.

Freitag, 10. Juni – Ich habe heute, praktisch im Vorbeifahren, eine kurze Stippvisite im Revier Weiße Krug gemacht. Kleine, zarte Tintlinge waren immer wieder zu sehen. Die ersten Reaktionen auf die jüngst gefallenen Niederschläge. Aber es sind auch „ordentliche Pilze“ zu finden. Hier spielt das Niederschlagsereignis vom 22. Mai immer noch eine Rolle. Ich fand drei Täublingsarten: Kurzstieliger Leder – Täubling, Frauen Täubling und Papagei – Täubling, allesamt essbar. Auch reichlich Pfifferlingsbrut konnte ich beobachten. – Vom Wetter her war es heute angenehm temperiert, bei heiter bis wolkigem Himmel. Von den „Wettermachern“ wird die bestehende Südwestlage auch weiterhin als mittelfristiger Trend favorisiert. Bei dieser Anströmung fallen sogar Kaltluftmassen, wie wir sie momentan bei uns haben, immer noch moderat aus. Niederschläge sind bei dieser Großwetterlage immer zu erwarten, genauso wie Einschübe feuchtwarmer Gewitterluft. So soll es in den nächsten Tagen im wesentlichen recht freundlich sein, auf gelegentliche Regenfälle, Schauer und Gewitter muss man sich aber nahezu täglich einstellen. Eine Südwestlage ist meiner Meinung nach das Nonplusultra fürs Pilzwachstum!

Der Papagei - Täubling (Russula ionochlora) ähnelt stark dem größeren Frauen Täubling. Im Gegensatz zu diesem besitzt er keine geschmeidigen Lamellen und ist eher, im Gegensatz zum Frauen Täubling, auf leichteren, sandigeren Böden unter Laub- und Nadelbäumen zu finden. auf lei

Der Papagei – Täubling (Russula ionochlora) ähnelt stark dem größeren Frauen Täubling. Im Gegensatz zu diesem  besitzt er aber keine geschmeidigen Lamellen und ist eher auf leichteren, sandigeren Böden unter Laub- und Nadelbäumen zu finden. Essbar. Standortfoto am 10.06.2011 im Revier Weiße Krug.

Sonnabend, 11. Juni – Heute waren wir im Rahmen einer weiteren öffentlichen Pilzlehrwanderung im Bastorfer Holm und dem Wiechmannsdorfer Holz unterwegs. Die Gebiete gehören zum Landschaftsschutzgebiet Kühlung. Mit 9 Augenpaaren durchstreiften wir das abwechslungsreiche und hügelige Gebiet, immer auf der Suche nach unseren kleinen Kobolden. Das Pilzaufkommen war leider recht bescheiden, zum kennenlernen einiger, teils jahreszeittypischer Arten, reichte es aber aus. So fanden wir an Frischpilzen kleine, zarte Tintlinge, Lilablättrige Mürblinge, Waldfreund Rüblinge, Buchenwald Wasserfüße, Grünblättrige Schwefelköpfe, Frühlings – Ackerlinge, Stockschwämmchen, Breitblättrige Rüblinge, Frauen Täublinge und weniges mehr. Für eine Pilzmahlzeit reichte es für niemanden, aber für unsere Pilzausstellung ist ein wenig Material zusammen gekommen. Siehe auch in der Rubrik „Unterwegs in der Kühlung“. Das Wetter war wenig spektakulär. Im Wechsel von heiteren und wolkigen Abschnitten gab es nur vereinzelt unergiebige Regenschauer bei Temperaturen um 20 Grad.

Der schwach giftige Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) war heute der häufigste uns auffälligste Blätterpilz. Ganz typisch für diese Übergangsperiode vom Frühling zum Sommer. Standortfoto in der Kühlung am 11.06.2011.

Der schwach giftige Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) war heute der häufigste und auffälligste Blätterpilz. Ganz typisch für diese Übergangsperiode vom Frühling zum Sommer. Standortfoto in der Kühlung am 11.06.2011.

Pfingstsonntag, 12. Juni – Heute Vormittag war ich kurz in der Wismarer Parkanlage am Seeblick. Hier herrscht noch die Ruhe vor dem Sturm. Nur einen Flockenstieligen Hexen – Röhrling, einen Karbol – Champignon und ein Stielstumpf eines geernteten Sommersteinpilzes, mehr war nicht drin. Pilzfreund Peter Kofahl hat unterdessen dem Friedhof und angrenzenden Parkflächen einen Besuch abgestattet und war dabei etwas erfolgreicher. Sehr schöne, frische und kompakte Stadt – Champignons, stark giftige Mairißpilze und einen, etwa faustgroßen, jungen Fahlen Röhrling konnte er für unsere Dauerausstellung zusammen tragen. – Das Wetter war heute überwiegend bewölkt mit etwas Sonnenschein, aber auch leichtem Regen. Das Klima zur weiteren Pilzentwicklung und zum Wachstum ist weiterhin optimal.

Flockenstieligen Hexen - Röhrling (Boletus luridiformis). Standortfoto am 12.06.2011 in der Parkanlage am Seeblick.

Flockenstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis). Standortfoto am 12.06.2011 in der Parkanlage am Seeblick.

Pfingstmontag, 13. Juni – Bei trockenem und recht angenehm warmen Wetter, war ich am Vormittag kurz in den Wäldern um Demen herum unterwegs. Hier gab es kaum Frischpilze, allenfalls einige, winzige Pfifferlinge. Am Nachmittag startete ich von Brüel aus mit meinem Kleinkraftroller durch verschiedene Pilzgebiete in Richtung Wismar. Auf dem Sozius erstmals mein Sohn Jonas. Es war seine erste, sicherlich unvergessene, längere Tour auf dem hinteren Ende der Sitzbank eines motorisierten Zweirades, und er hat es tapfer durchgestanden! Natürlich mußten wir des öffteren einen Zwischenstopp einlegen. Das erste mal an der Brüeler Blockhütte am Roten See, wo es Eis und Pommes gab und zwei mal im Wald, genauer gesagt, im Revier Weiße Krug. Einige Täublinge, zwei Sommersteinpilze, ein Flockenstieliger Hexen – Röhrling und stellenweise viele junge Pfifferlinge konnten wir finden. Wir ließen letztere  stehen, aber wenige Minuten später war schon ein „Pilzfreund“ zur Stelle, der vermutlich die etwa Cent großen „Knöpfe“ einsammelte. Unvernünftige Zeitgenossen gibt es immer wieder!

Stein + Pilz = Steinpilz! Jonas interessiert sich schon seit geraumer Zeit nicht nur notgedrungen für Pilze, nein auch Steine haben es ihm angetan. Und hier, welch ein Zufall, ein schöner Stein erregte seine Aufmerksammkeit. Den schönen Sommersteinpilz, gleich daneben, übersah er fast. 13. Juni 2011.

Stein + Pilz = Steinpilz! Jonas interessiert sich schon seit geraumer Zeit nicht nur  für Pilze, nein, auch Steine haben es ihm angetan, denn er möchte gerne, wenn er Lesen und Schreiben kann, eine Steinausstellung gestallten. So kam es, dass er in seinem Eifer den schönen Sommersteinpilz, der gleich daneben stand, fast übersah. Immerhin kann Papa den für seine Ausstellung auch gebrauchen. 13. Juni 2011.

Dienstag, 14. Juni – Eine schwache Kaltfront brachte heute morgen gebietsweise etwas Regen, so auch in der Region um Brüel, mit etwa 1- 2 Liter pro Quadratmeter – kaum der Rede wert! Aber die Wetterlage spitzt sich in den nächsten Tagen wieder etwas zu. Ein neues Tief führt bis zum Donnerstag wieder sehr schwüle und warme Luft heran, die dann mit Annährung einer weiteren Kaltfront die Gewitterneigung stark ansteigen lässt. Ab Donnerstag Nachmittag, abends und in der Nacht zum Freitag drohen dann wieder recht verbreitet kräftige Gewitter mit den üblichen Turbolenzen. Regenmengen um die 20 Liter sind dann wieder möglich. Dieses ist eine äußerst positive Entwicklung, denn ab dem kommenden Wochende dürften die Starkniederschläge der vergangenen Woche zum tragen kommen. Feuchtwarme Luft mit kräftigen Niederschlägen dürfte das Ganze dann zusätzlich antreiben, so dass ich gespannt bin, ob es tatsächlich den vermuteten, ersten, nennenswerten Wachstumsschub von Sommerpilzen geben wird. Die Rahmenbedingungen dafür sind jedenfalls mehr als gut! Es gibt allerdings immer noch die weit verbreitete Theorie mit den Mondphasen, dass heißt, dass es bei zunehmendem Mond mehr Pilze geben soll, als bei abnehmenden. Und genau den werden wir dann haben. Demnach können wir erst ab Anfang Juli mit der Zunahme des Pilzwachstums rechnen, denn am 01. Juli ist Neumond!

Ein sommersteinpilz (Boletus reticulatus) wie man sich ihn wünscht. Sommersteinpilze wachsen von Mai - September (Oktober) außschließlich unter Laubbäumen, meist Eichen und Buchen.

Ein Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) wie man sich ihn wünscht. Sommersteinpilze wachsen von Mai – September (Oktober) aussschließlich unter Laubbäumen, meist Eichen und Buchen. Standortfoto am 15. Juni 2011 im Revier Weiße Krug.

Mittwoch, 15. Juni – Heute war Exkursionstag. Ich fuhr am Nachmittag zunächst in einen Eichen/Buchenmischwald bei Qualitz. An Frischpilzen so gut wie nichts. Es hat auf den ersten Blick sogar den Anschein, dass es weniger geworden ist, denn die Oberschicht ist schon wieder stark abgetrocknet und somit sind die Kleinarten wie Helmlinge, Tintlinge, Mürblinge u. s. w., fast schon wieder verschwunden. Einzig vereinzelte Breitblätter oder auch einen Frühlings – Ackerling konnte ich hier finden. Ich fuhr dann weiter zum Revier Weiße Krug und besuchte einige Stellen, an denen ich in den letzten Tagen schon wenige Täublinge und Sommersteinpilze fand. Täublinge haben, bis auf einen schönen Frauen – Täubling, schon wieder etwas nachgelassen, dafür aber deutlich mehr Sommersteinpilze und die ersten Perlpilze und auch zwei Narzißengelbe Wulstlinge. Fleckenweise sehr viele junge Pfifferlinge. Erstmals nahm ich einige, wenige, schon etwas größere, für meine Ausstellung mit. Langsam, aber sicher tut sich etwas! Pilzfreundin Angelika Boniakowski hat vor wenigen Tagen sogar schon den ersten Echten Steinpilz gefunden! – Für die nächsten Tage sind wieder kräftige Niederschläge angekündigt. Besonders morgen kann es im Zusammenhang mit einer neuen Gewitterfront einiges geben! Ich Denke, es wird sich in den nächsten Wochen ein recht ordentlicher Sommeraspekt entwickeln können.

Sommersteinpilze sind auf dem Vormarsch, allerdings momentan immer noch sehr punktuell, also nur an vereinzelten Stellen, so wie hier im Revier Weiße Krug. Diese Gruppe habe ich natürlich Zusammengestellt, wobei die mittleren, vorderen beiden orginal hier stehen und die anderen im Umkreis von wenigen Metern in unmittelbarer Nachbarschaft. Standortfoto am 15.06.2011.

Sommersteinpilze sind auf dem Vormarsch, allerdings momentan immer noch sehr punktuell, also nur an vereinzelten Stellen, so wie hier im Revier Weiße Krug. Diese Gruppe habe ich natürlich zusammengerückt, wobei die beiden mittleren, von vorne, original hier stehen und die anderen im Umkreis von wenigen Metern in unmittelbarer Nachbarschaft wuchsen. Standortfoto am 15.06.2011.

Donnerstag, 16. Juni – Heute besuchte mich Pilzfreund Andreas Okrent aus Graal Müritz. Er hatte sich auf den langen Weg zum Haushalt Forst gemacht, in der Hoffnung, vielleicht doch schon den einen oder anderen, seltenen und fotogenen Pilz vor die Linse zu bekommen. Aber außer einem, etwas gehandicapten Sommersteinpilz, der sich in einer Baumwurzel verfangen hatte und etwas deformiert aussah, nichts weiter. Anders als um Graal Müritz herum mit den leichteren Sandböden, wo schon einiges mehr los ist. Die Wälder auf schweren Böden reagieren nach so einer langen Trockenheit recht träge. Bei ihm zu Hause sieht es jedenfalls schon besser aus in punkto allgemeines Pilzwachstum. Aber es wird auch bei uns weiter aufwärts gehen. Das Wetter spielt dazu ausnahmsweise einmal richtig gut mit. Nach einer recht trockenen Woche sind ab heute und in den nächsten Tagen wieder verbreitet kräftige Niederschläge in Sicht. Erste Schauer und Gewitter sind am Nachmittag und am Abend hereingezogen und haben vielfach kräftige Regengüsse hinterlassen b. z. w. bringen sie gerade, so wie in Wismar. Es wird zwar dadurch wieder etwas kühler, aber das sollte nicht schaden. Der Regen ist das A und O! Besonders turbulent soll es am Wochenende werden, wenn über unseren Köpfen bis zu minus 25 Grad kalte Luft in 5,5 Km Höhe einströmt. Das bedeutet zumindest tagsüber eine Temperaturdifferenz von über 40 Grad in der Vertikalen. Dazu soll noch ein Sturmfeld in der Höhe gewaltige Kräfte wirksam werden lassen. Das bedeutet besonders für den Norden Deutschlands wiederholt heftige Regengüsse in Begleitung von teils schweren Gewittern mit Sturmböen. Insbesondere am Sonnabend soll es kräftig zu Sache gehen! Ausgerechnet am Sonnabend, denn an diesem Tag gibt es in unserer ABC Straße ein Straßenfest, an dem wir uns natürlich mit einem Imbissstand beteiligen wollen. Das kann ja „lustig“ werden!

Der erste Birkenpilz (Leccinum sacabrum), fotografiert bei Graal Müritz in diesen Tagen.

Der erste Birkenpilz (Leccinum scabrum), fotografiert bei Graal – Müritz in diesen Tagen. Foto A. Okrent.

Wetter und Pilzwachstum in Nordwestmecklenburg

Wetter und Pilze im Mai 2011/2

Der giftige Striegelige Rübling (Collybia hariolorum) ähnelt dem essbaren Waldfreund Rübling. Er unterscheidet sich von diesem hauptsächlich durch seine haarig - striegelige Stielbasis und dem unagenehmen Geruch nach faulem Kohl. Standortfoto am 24.05. 2011 im Neukloster Forst.

Der schwach giftige Striegelige Rübling (Collybia hariolorum) ähnelt dem essbaren Waldfreund Rübling. Er unterscheidet sich von diesem hauptsächlich durch seine haarig – striegelige Stielbasis und dem unangenehmen Geruch nach faulem Kohl. Standortfoto am 24.05.2011 in der Neukloster Forst.

Dienstag, 24. Mai – Heute beschäftigte uns die Kaltfront des kräftigen Sturmwirbels Udo, der von den Britischen Inseln aus zur norwegischen Küste zog. Neben einigen, unergiebigen Schauern und Gewittern, brachte sie vor allem stürmischen Wind mit. Morgen soll sich das Wetter kurzfristig beruhigen, bevor uns am Donnerstag schon wieder die nächste Kaltfront erreicht. Auf ihrer Vorderseite strömt dann zunächst subtropische Warmluft ein, die zum Donnerstag Nachmittag und Abend hin schon wieder von heftigen Schauern und Gewittern ausgeräumt wird. Das könnte nochmals nennenswerten Regennachschub bedeuten!

Auf meiner heutigen Fahrt von Brüel nach Wismar wählte ich eine Route aus, die meist durch bewaldetes Gebiet führte. Ich brauchte frisches Moos für meine Ausstellungserweiterung. Nebenbei fand ich am Wegesrand unter Pappeln und Fichten einige frische Maipilze. An einer im Vorjahr entdeckten Stelle des Striegeligen Rüblings standen sehr schöne, frische, individuenreiche Büschel dieses schwach giftigen Pilzes. An einem anderen, bekannten Standort unter einer Schlehenhecke, gab es schließlich noch ansehnliche Blasse Pflaumen – Rötlinge.

Langsam aber sicher tut sich etwas! Ich Denke, dass wir in den nächsten Tagen auch schon mit den ersten Röhrlingen rechnen können.

Der Blasse Pflaumen - Rötling (Entoloma sepium) ist zusammen mit dem ähnlichen Schild - Rötling an Rosengewächse wie Schlehen oder Plaumenbäume gebunden. Sie zählen zu den besten Speisepilzen des Frühjahres. Standortfoto am 24.05.2011 bei Neukloster.

Der Blasse Pflaumen – Rötling (Entoloma sepium) ist zusammen mit dem ähnlichen Schild – Rötling an Rosengewächse wie Schlehen oder Pflaumenbäume gebunden. Sie zählen zu den besten Speisepilzen des Frühjahres. Standortfoto am 24.05.2011 bei Neukloster.

Mittwoch, 25. Mai – Ich habe heute an mehreren Zeigerstellen für frühe Röhrlinge nachgeschaut, aber keine Spur von ihnen entdeckt. In unseren aufgeforsteten Kiestagebauen ist mit Körnchen – Röhrlingen und einigen Butterpilzen, eventuell auch Birkenpilzen, zu rechnen. Es waren bis auf vereinzelte Zapfen – Rüblinge keine Frischpilze zu sehen. Es wachsen hier sonst auch schon sehr zeitig einige Fälblinge und Rißpilze, aber nichts. Außerdem sind die oberen Bodenschichten durch den auch heute immer noch starken Wind schon wieder erheblich abgetrocknet. Solche Starkwindwetterlagen ohne Niederschlag in trockener Luft, sind der Entwicklung von Pilzfruchtkörpern alles andere als förderlich. Ich Denke, es wird zunächst nur sehr vereinzelt mit Sommerpilzen zu rechnen sein, da die ersten Niederschläge um den 14. und 15. Mai noch zu gering waren. Erst in Kombination mit den am letzten Sonntag gefallenen Niederschlägen, dürfte sich die Situation im laufe der nächsten Woche etwas verbessern. Zumal für die nächsten Tage nochmals einige Regenfälle angekündigt sind. So greift morgen schon wieder das nächste Tief mit seinen Fronten auf Deutschland über und sorgt wieder weit verbreitet für Gewitterstimmung. 2 – 5 Liter sind für unsere Region berechnet worden. Pilz- und Naturfreund Andreas Okrent hat unterdessen sehr schöne Rippenstielige Lorcheln gefunden und fotografiert, genau so wie den ersten Narzißengelben Wulstling der Saison.

Der Blutmilchpilz (Lycogala epidendron) ist einer der auffälligsten und häufigsten Schleimpilze. Er soll nahezu weltweit verbreitet sein und ist auf modrigem Holz zu finden. Am auffäligsten ist er in diesem Entwicklungsstadium, wenn die Fruchtkörper in ihren hellrosa Farbtönen kaum zu übersehen sind. Er wird später rotbräunlich bis dunkelgrau und löst sich schließlich in Sporenpulver auf. Standortfoto im Kiefernforst bei Jesendorf am 25.05.2011.

Der Blutmilchpilz (Lycogala epidendron) ist einer der auffälligsten und häufigsten Schleimpilze. Er soll nahezu weltweit verbreitet sein und ist auf modrigem Holz zu finden. Am auffälligsten ist er in diesem Entwicklungsstadium, wenn die Fruchtkörper mit ihren hellrosa Farbtönen kaum zu übersehen sind. Er wird später rotbräunlich bis dunkelgrau und löst sich schließlich in Sporenpulver auf. Standortfoto im Kiefernforst bei Jesendorf am 25.05.2011.

Donnerstag, 26. Mai – Nach den kühlen und windigen Vortagen gab es heute einen frühsommerlich warmen, aber ebenfalls windigen Tag. Am Abend zogen dann die Schauer und Gewitter der nächsten Kaltfront auf. Sie brachten aber bis 19.00 Uhr für Wismar keinen nennenswerten Niederschlag mit. Im Regenradar sind noch einige Schauer unterwegs, aber mit größeren Regenmengen ist nicht zu rechnen. Morgen fließt labil geschichtete Höhenkaltluft ein und soll weitere, teils kräftige Schauer und Gewitter produzieren. Ich hoffe, dann ist etwas mehr Regen dabei. – Von den Pilzen gibt es zunächst nicht wirklich neues zu berichten, außer das Pilzfreund Peter Kofahl für unsere Ausstellung jeweils einen Rissigen Ackerling und einen strammen, noch geschlossenen Stadt – Champignon aus dem Wismarer Stadtgebiet mitgebracht hat.

Diese Rippenstieligen Lorcheln (Hevella solitaria) hat Naturfreund Andreas Okrent vor wenigen Tagen fotografiert.

Diese Rippenstieligen Lorcheln (Helvella solitaria) hat Naturfreund Andreas Okrent vor wenigen Tagen fotografiert.

Freitag, 27. Mai – Ich habe heute mit meinem Sohn Jonas (6) in einer Wismarer Parkanlage verschiedene Zeigerstellen z. B. von Champignons, Sommersteinpilzen, Hexen – Röhrlingen, Täublingen u. s. w. aufgesucht, es war aber keine Spur einer Fruchtkörperbildung zu erkennen. Die ersten Niederschläge nach der langen Trockenperiode am 14./15. Mai haben nicht ausgereicht, um größere Pilze hervor zu bringen, abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen. Hier bestätigt sich wieder einmal meine Pauschaldiagnose, dass es doch mindestens um die 20 Liter Regen sein müssen, um nach einer längeren Trockenperiode nennenswert Pilze hervor zu locken. Deutlich geringere Niederschläge reichen allenfalls für Kleinarten aus, die auch viel schneller reagieren können und keine tiefer gründige Durchfeuchtung der Böden benötigen. Die 15 – 20 Liter am vergangenen Wochenende waren da schon etwas besser. Hier gilt dann wieder die 10 – 14 Tage Regel. Also frühestens ab Mitte nächster Woche könnte es etwas besser werden. Außerdem wirken sich die gegenwärtigen Witterungsbedingungen mit permanent stark wehenden Winden, absolut ungünstig auf eine mögliche Fruchtkörperbildung aus. Auch die heutigen Schauer waren wieder sehr unergiebig und der starke Wind trocknete mehr aus, als das die Schauer für eine deutliche Befeuchtung der oberen Bodenschichten beitragen konnten. In den nächsten Tagen sind weitere Niederschläge angekündigt, die sich laut Niederschlagsprognose allerdings auch in Grenzen halten dürften. Bei den Temperaturen geht es auch weiterhin zu, wie auf einer Achterbahn. Nach kurzer Erwärmung folgt der nächste Temperatursturz. Zumindest hält dieses Wechselspiel der unterschiedlichen Luftmassen die Chancen aufrecht, durchaus mal wieder ergiebigere Niederschläge zu bekommen. Anfang der nächsten Woche können wir sogar mit der ersten, kurzen Hitzewelle dieses Sommerhalbjahres bei uns rechnen. Die Hitze soll dann zum Dienstag wieder durch heftige Gewitter der nächsten Kaltfront verdrängt werden. Hoffen wir, das damit auch ein stärkeres Niederschlagsereignis für unsere Pilzregionen verbunden sein wird.

Sonnabend, 28. Mai – Heute war wieder eine Pilzlehrwanderung angesagt. Ziel war das Waldgebiet bei Detershagen, südwestlich der mecklenburgischen Kleinstadt Kröpelin. Anders als vor 14 Tagen, wo wir fast eine „Leerwanderung“ hatten, konnte die heutige Tour als wrkliche Lehrwanderung bezeichnet werden. Die Regenfälle der letzten 14 Tage zeitigten deutlich ihre Wirkung. Streckenweise gab es Frischpilze fast auf Schritt und Tritt. Ein typischer Pilzaspekt für die Übergangszeit von den Frühlingspilzen zu den Sommerarten. Allerdings überwogen eindeutig die Kleinarten, die auf Feuchtigkeit viel schneller reagieren können, als unsere größeren Mykorrhizapilze. Wir fanden verschiedene Mürblinge, Helmlinge, Düngerlinge, Tintlinge und Schlauchpilze. Grünblättrige Schwefelköpfe, Breitblättrige Rüblinge, Buchenwald – Wasserfüße, junge und alte Maipilze, einen Gelbstieligen Dachpilz, Rippenstielige- und Hochgerippte Lorcheln, Buchenwald- und Blasige Becherlinge und einiges mehr. Siehe auch unter „Lehrwanderung bei Detershagen“. – Das Wetter war heute recht kühl und wolkenverhangen, aber zum Wandern gerade ideal. Am Abend hat uns ein schwaches Regengebiet erreicht und kann uns im laufe der Nacht 2 – 5 Liter auf den Quadratmeter bringen.

Die Rippenstielige Lorchel (Helvella solitaria) zählte zu den schönsten Funden der heutigen Pilzwanderung.

Die Rippenstielige Lorchel (Helvella solitaria) zählte zu den schönsten Funden der heutigen Pilzwanderung. 28.05.2011 im Detershägener Wald.

Sonntag, 29. Mai – Nach der gestrigen, öffentlichen Pilzlehrwanderung, stand heute eine Vereinsexkursion auf dem Programm. Wir durchwanderten das wildromantische Beketal mit zugehörigem „Grünen Rad“ von Groß Gischow aus, bis zum Wasserschloss Gnemern. Zwar liegt dieses Gebiet kaum 15 Km vom gestrigen entfernt, aber dennoch wirkte es hier viel trockner und Frischpilze gab es auch deutlich weniger (siehe auch bei „Unterwegs im Beketal“). Der Grund dürfte wohl in der Tatsache zu suchen sein, dass es sich bei den Niederschlägen der letzten 14 Tage meist um mehr oder minder heftige Schauer gehandelt hat, die schon auf kleinstem Raum, beträchtliche Unterschiede bei den Niederschlagssummen ergeben können. So ist es immer wieder sinnvoll, im Sommer die Niederschlagsradarbilder, die verschiedene Wetterdienste in` s Netz stellen, im Auge zu behalten und genauer zu analysieren. Dann kann man gezielt in Wälder fahren, die mit stärkeren Niederschlägen bedacht wurden. Insgesamt kann man aber sagen, dass der bis jetzt gefallene Regen keine größere Wachstumswelle auslösen wird. Dafür ist die Jahreszeit auch noch zu jung. Neue Hoffnung auf etwas stärkere Niederschläge besteht für Dienstag. Dann überquert uns eine neue Kaltfront. Zuvor wird wieder sehr warme Subtropenluft angesaugt. Damit steht die nächste Gewitterlage ins Haus! Das bedeutet höchstwahrscheinlich, das stärkere Regengüsse eher wieder punktuell zu erwarten sind. Die Niederschlagsberechnungen der Computermodelle für Westmecklenburg schwanken für den Dienstag derzeit zwischen 5 und 20 Liter.

Wunderschöne, farbenfrohe Schwefelporlinge fanden wur heute an einem alten Stamm von Wildkirsche, die vom Sturm stürtzte und quer über dem Bekeflüßchen lag. Standortfoto am 29.05.2011.

Wunderschöne, farbenfrohe Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus) fanden wir heute an einem alten Stamm von Wildkirsche, die vom Sturm stürzte, und quer über der Beke lag. Standortfoto am 29.05.2011.

Montag, 30. Mai – Mit Temperaturen bis nahe 30 Grad gab es heute in Mecklenburg den ersten Hochsommertag des Jahres. Für die plötzliche Hitze ist natürlich wieder ein neues Tief verantwortlich. Es zieht langsam von der Nordsee nach Südskandinavien. Seine Kaltfront greift morgen auf Deutschland über und führt einen neuerlichen Temperatursturz mit sich. Im Vorfeld und im Bereich der Front kommt es zu teils starken Regenfällen und Gewittern. Von Mecklenburg – Vorpommern bis nach Bayern besteht morgen erhöhte Unwettergefahr. Es kann in diesen Gebieten zu sehr starken Regenfällen, Hagelschlägen und Sturmböen kommen. Für Westmecklenburg sind durchschnittliche Regenmengen zwischen 10 und 20 Liter auf den qm prognostiziert worden. Örtlich kann es natürlich auch noch viel mehr geben und es besteht Überschwemmungsgefahr! Die Feuerwehr wird morgen wohl wieder alle Hände voll zu tun haben. Wir Pilzfreunde freuen uns selbstverständlich auf diese Wetterlage, denn sollte es tatsächlich die errechneten Regenmengen geben, so unterstreichen und stützen diese dann die bereits gefallenen Niederschläge vom 20. Mai. Hier waren es verbreitet um die 15 Liter, örtlich bis 20 Liter. Davon sollten sich im laufe dieser Woche und am kommenden Wochenende dann doch endlich die ersten Champignons, Perlpilze, Täublinge und Röhrlinge entwickeln können. Die zwischenzeitlich hohen Temperaturen werden die wärmeliebenden Pilzarten zusätzlich animieren.

Dieses wunderschöne Foto einer Gelben Lohblüte (Fuligo septica) schickte mir gester Andreas Okrent. Es handelt sich um einen Schleimpilz. Einige von ihnen, so auch die Gelbe Lohblüte, können sich fortbewegen und hinterlassen eine Kriechspur, ähnlich einer Schnecke.

Dieses wunderschöne Foto einer Gelben Lohblüte (Fuligo septica) schickte mir gestern Andreas Okrent. Es handelt sich um einen Schleimpilz. Einige von ihnen, so auch die Gelbe Lohblüte, können sich fortbewegen und hinterlassen eine Kriechspur, ähnlich einer Schnecke.

Dienstag, 31. Mai – Ausgehend vom nördlichen Sachsen – Anhalt und dem nordwestlichen Brandenburg, begann sich ab etwa 14.00 Uhr ein mächtiger Gewitter – Cluster zu bilden, der unter weiterer Verstärkung schnell weite Teile Mecklenburg – Vorpommerns erfasste. Die Regen- und Blitzintensiven Gewitter bildeten das stärkste Unwettergebiet des Nachmittages und frühen Abends in Deutschland. Gegen 16.00 Uhr ereichte der westliche Rand der riesigen Gewitterzelle Wismar. Da sich nach dem Regenradar und den Blitzkarten abzeichnete, das der Schwerpunkt des Geschehens östlich von Wismar ablaufen dürfte, reizte mich diese spannende Situation und ich wollte etwas näher an die Unwetteregion heranfahren. Trotz der Regenschauer setze ich mich auf meinen Kleinkraftroller und fuhr die Ostseeküstenstraße in Richtung Groß Strömkendorf – Blowatz – Boinsdorf – Klein Strömkendorf, Rakow bis Buschmühlen bei Neubukow. – Ich verband meine Spritztour sogleich, um einer alten Weide im Hellbachtal einen Besuch abzustatten. Sie bringt mitunter die schönsten Schwefelporlinge hervor. Aber es sollte nicht sein, in diesem Jahr sind leider keine gewachsen! Schwefelporlinge erscheinen nicht unbedingt jährlich am selben Baum. Sie setzen häufig ein Jahr aus, um im nächsten um so üppiger zu erscheinen. – Inzwischen wurde es immer dunkler und erstes Donnergrollen war zu vernehmen. Ich fuhr in Richtung Neubukow. Jetzt musste ich mir dann doch einen sicheren Unterstand suchen, denn es blitze und donnerte inzwischen, was das Zeug hält. Der Regen wurde auch immer stärker. Ich bin genau am Westrand der mächtigsten Gewitterzelle Deutschlands angelangt. Nach etwa einer halben Stunde, es regnete immer noch kräftig, aber das Zentrum der stärksten Blitzentladungen verlagerte sich langsam ostwärts, setzte ich mich wieder auf mein Zweirad und fuhr auf der B 105 zurück in Richtung Wismar. Hier völlig durchnässt angelangt, lockerte die Wolkendecke auf und das Spektakel war vorbei. Ingesamt regnete es von Wismar ausgehend mit jedem Kilometer Richtung Richtung Osten und Südosten immer stärker. Das Zentrum des riesigen Gewitters lag am frühen Abend in Zentralmecklenburg, etwa zwischen Teterow, der Müritz – Region und Neustrelitz. Hier kamen in einem größeren Gebiet zwischen 20 und 40 Liter Liter vom Himmel. Das war der Volltreffer der heutigen Gewitterlage! Westmecklenburg hat leider nur zwischen 2 und 5 Liter bekommen. Damit sind die Gebiete von Wismar aus westlich gemeint. In Richtung Osten, speziell die Regionen von Güstrow bis hoch nach Bad Doberan und Rostock, waren mit 10 – 20 Liter dabei. Im großen und ganzen gehören diese Regionen natürlich auch noch zu unseren Sammelgebieten. So führt z. B. die nächste Pilzlehrwanderung am 11. Juni in die Kühlung bei Kühlungsborn, unweit von Bad Doberan. Ich hoffe, dass sich die Niederschläge bis dahin positiv auswirken werden. Allerdings bleibt es bei uns jetzt bis auf weiteres erst einmal trocken. Ein kräftiges Sommerhoch mit viel Sonnenschein ist für die nächsten Tage angesagt.

Der Mai 2011 war pilztechnisch gesehen eine Enttäuschung. Viel zu trocken! Es gab kaum Maipilze und auch so gut wie keine Frühsommerpilze, wie etwa Hexen – Röhrlinge, Sommersteinpilze oder Champignons. Das gesamte Frühjahr 2011 soll in Deutschland das trockendste und sonnenscheinreichste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen sein. Die Klimaerwärmung läßt grüßen!

Die Rapsblüte ist abgekungen und mit ihr schwindet auch das Frühjahr. Der rote Klatschmohn kündigt den Frühsommeraspekt an. Ich fürchte, er wird auch sehr bescheiden ausfallen.

Die Rapsblüte ist abgeklungen und mit ihr verabschiedet sich auch das Frühjahr. Der rote Klatschmohn kündigt den Frühsommeraspekt an. Ich fürchte, er wird auch nicht sehr berühmt werden.

Weiter geht es unter „Wetter und Pilze Juni 2011“

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Tagebuch Wetter und Pilze im Mai 2011

Sonntag, 01. Mai (Maifeiertag) – Wie der April endete, begann der Wonnemonat Mai. Sonne pur von morgens bis abends, sehr trockene und kühle Luft mit böigem Nordostwind. Es ist inzwischen schon wieder sehr trocken geworden und nennenswerte Regenfälle sind laut Mittelfristprognose bis Mitte des Monats nicht in Sicht, statt dessen stehen uns eher wieder frostige Nächte bevor! Schlechter können die Aussichten für uns Pilzfreunde kaum sein. Auch die Landwirtschaft wird Probleme bekommen. Während im vergangenen Jahr der Mai kühl und feucht war und es somit sehr viele Maipilze gab, werden wir in diesem Jahr wohl einen stark verkümmerten „Hungeraspekt“ dieses beliebten und ergiebigen Frühlingspilzes erleben.

Speisemorcheln gab es im letzten April - Drittel

Speisemorcheln gab es im letzten April – Drittel an feuchteren Standorten sehr reichlich. Diese habe ich heute auf ein Dörrgerät gelegt und bis morgen werden sie getrocknet sein. Getrocknete Morcheln sind besonders würzig und delikat!

Montag, 02. Mai – Von Nordosten her ist inzwischen polare Kaltluft bei uns angelangt. Mit Frühling hat das jetzt nichts mehr zu tun. Die Nächte sollen im Binnenland frostig werden. Ich Denke, es sind wohl die verfrühten Eisheiligen. Ab der zweiten Wochenhälfte soll es wieder etwas wärmer werden, aber frühsommerliche Temperaturen sind bei uns, genauso wie ergiebiger Regen, bis auf weiteres nicht in Sicht. Es kann morgen und übermorgen einige Regen- und Graupelschauer geben, die werden aber kaum in` s Gewicht fallen.

Nach dem ich meine Maipilze am Abend des 2. Mai nochmals mit etwas Wasser beglückt hatte, erntete ich sie am morgen drauf. Standortfoto am 03.05.2011.

Nach dem ich meine Maipilze (Calocybe gambosa) am Abend  nochmals mit etwas Wasser beglückt hatte, erntete ich sie endlich am folgenden Morgen. Standortfoto am 03.05.2011.

Dienstag, 03. Mai – Nach eisigkalter Nacht und strahlendem Sonnenschein in klarer Winterluft entschloss ich mich heute morgen, die gepflegten Maipilze endlich zu ernten. Sie hatten inzwischen das optimale Stadium erreicht. Es waren etwa 4 – 5 Kilo. Allerdings wuchsen sie bei dem meist sonnigem, windigen und trockenem Wetter langsammer als bei günstigeren Bedingungen, was zur Folge hatte, das der Madenbefall bereits begonnen hatte. An dieser Stelle wimmelt es in der Regel nur so vor Mücken. Das war bis vor kurzem auch so, aber heute morgen, bei den fast noch frostigen Temperaturen, traute sich nur eine einzige Mücke, mich zu belästigen. Am Abend und in der kommenden Nacht zieht ein kleines Randtief von Südnorwegen kommend über Dänemark zur Mecklenburg – Vorpommerschen Ostseeküste. Es hat schauerartige Niederschläge im Gepäck, so dass es heute Nacht zeitweise regnen oder sogar schneien kann. Im Ostseeküstengebiet sind zwischen 5 und 10 Liter prognostiziert. Das könnte stellenweise sogar mal etwas mehr als nur der berühmte „Tropfen auf dem heißen (kalten) Stein sein“. Ich habe im unmittelbaren Küstengebiet viele Maipilz – Standorte. Dort, wo sie noch nicht völlig vertrocknet sind, könnten die Niederschläge wenigstens eine kleine Auffrischung bringen, bevor es in den nächsten Tagen wieder trocken weitergeht.

Bei herrlicher Ruhe, sonnenschein und Vogelgezitscher ließ ich mir heute richtig Zeit und genoss die Ernte dieser schönen Maipilze, die ich immer ma

Bei herrlicher Ruhe, Sonnenschein und Vogelgezwitscher ließ ich mir heute richtig Zeit und genoss die Ernte dieser schönen Maipilze, die ich zwischenzeitlich immer mal wieder mit Wasser versorgte. 03. Mai 2011.

Mittwoch, 04. Mai – Das gestern erwähnte Randtief hat nur dem westlichen Schleswig Holstein nennenswerte Regenfälle gebracht. Auch die Insel Rügen hat noch einige Liter ab bekommen. In Westmecklenburg gab es leider nur wenige Tropfen. – Heute war mein Exkursionstag und ich informierte mich über den Stand des Maipilz – Wachstums an einigen, der ertragreichsten Stellen. Das Ergebnis war, wie nicht anders zu erwarten, ernüchternd. An den meisten Stellen war nichts zu sehen. An drei Standorten kamen insgesamt etwa 1 Kilo zusammen. Und das in einem Gebiet, wo im Mai des Vorjahres gut und gerne ein ganzer Zentner geerntet wurde! Da ich hier nicht mit Wasser nachgeholfen habe, blieben die Fruchtkörper auch unterdurchschnittlich klein. Da an den meisten Myzelien Standorten eine mehr oder minder starke Humusdecke vorhanden ist, kann es durchaus sein, dass hier noch junge Fruchtkörperanlagen auf bessere Zeiten, sprich Regen, warten. Aber der ist bis auf weiteres nicht in Sicht. Immerhin ist der Höhepunkt des ungewöhnlich kalten Wetters  erreicht und nach einer vielfach frostigen Nacht soll es ab morgen mit den Temperaturen wieder bergauf gehen.

Die heutige Maipilzernte. 04.05.2011.

Die heutige Maipilzernte. 04.05.2011.

Donnerstag, 05. Mai – Gestern hatte Irena in Schwerin ihre an sich sehr ergiebigen Maipilzstandorte besucht. Die meisten von ihnen waren steckengeblieben, teils sogar komplett vertrocknet. Gut 1,0 Kg waren noch verwendungsfähig. – Die Wetterlage stellt sich wieder um. Statt aus dem hohen Norden, strömt die Luft in den nächsten Tagen aus wärmeren, südlicheren Gefilden zu uns. Ein deutlicher Temperaturanstieg, der sich heute schon bemerkbar machte, ist die Folge. Zunächst soll die Luft noch sehr trocken sein, aber ab der nächsten Woche soll sie von Frankreich her feuchter werden. Schauer und Gewitter sind die Folge. Diese werden aber naturgemäß nicht alle treffen, sondern eher sporadisch und punktuell auftreten. Warten wir´s ab, ob wir bei dieser Lage die Chance haben, auch mal einen kräftigeren Regenguss ab zu bekommen. Meist weis die Ostsee dies zu verhindern.

Die Schweriner Maipilze von gestern.

Die Schweriner Maipilze von gestern, heute fotografiert.

Freitag, 06. Mai – Ein heiterer und endlich auch wieder warmer Frühlingstag. Die Wärme bleibt uns auch in der nächsten Zeit erhalten, genauso wie die Trockenheit. Erst ab Mitte nächster Woche kann auch bei uns die Schauer und Gewitterneigung zunehmen. In einer Wismarer Parkanlage habe ich heute einige Maipilze gefunden. Direkt auf dem Parkrasen beobachte ich hier schon seit Jahren einen kleinen Hexenring. In seinem Bereich ist der Rasen deutlich grüner und üppiger, wie es auch beim Nelkenschwindling zu beobachten ist.

Die meisten Maipilze des kleinen Hexenrings von heute waren stecken geblieben und werden weiter vertrocknen. Einzig diese kleine Gruppe war noch einigermaßen frisch. Es handelt sich um die gelbhütige Variante des Maipilzes. Standortfoto am 06.05.2011 im Parkrasen.

Die meisten Maipilze des kleinen Hexenrings von heute waren stecken geblieben und werden weiter vertrocknen. Einzig diese kleine Gruppe war noch einigermaßen frisch. Es handelt sich um die gelbhütige Variante des Maipilzes. Standortfoto am 06.05.2011 im Parkrasen.

Sonnabend, 07. Mai – Strahlender Sonnenschein, frühsommerliche Wärme und lebhafter, südöstlicher Wind in sehr trockener Luft, so ist das heutige Wetter schon ganz gut charakterisiert. Die Natur leidet! Speziell die Pflanzen- und Pilzwelt dürstet nach Regen, aber davon ist zunächst kaum etwas in Sicht. Die Niederschlagsprognosen der nächsten fünf Tage sind äußerst dürftig. Die Schauer und Gewitterneigung nimmt zwar allmählich zu, aber es wird höchstens vereinzelt und punktuell mal einen kräftigeren Guss geben. Erst zum nächsten Wochenende könnte es deutlich wechselhafter werden, es ist aber noch lange nicht Sicher, dass damit auch flächendeckendere und ergiebigere Niederschläge verbunden sind.

Die Rapsblüte hat begonnen, eigentlich beste Maipilz - Zeit. In diesem Jahr können wir diesbezüglich wohl nicht mehr viel erwarten.

Die Rapsblüte, so wie hier am heutigen Abend bei Herren – Steinfeld, hat begonnen – eigentlich beste Maipilz – Zeit. In diesem Jahr können wir diesbezüglich wohl nicht mehr viel erwarten. 07.05.2011

Sonntag, 08. Mai – Heute war die erste Vereinsexkursion der Wismarer Pilzfreunde angesagt. Es ging zum Neumühler See bei Schwerin. Angesichts der Trockenheit haben wir uns eher auf einen Spaziergang in toller Landschaft eingestellt, als auf interessante Pilzfunde, die hier unter besseren Vorzeichen ohne weiteres möglich gewesen wären. Der nördliche Bereich dieses ungewöhnlich langen, tiefen und sauberen Sees wird von mächtigen Buchenwäldern und ufernahen Erlenbrüchen dominiert. Im südlichen Gebiet finden wir eher offene, busch- und wiesenreiche Landschaft vor. Ist im Sommer und Herbst der nördliche Teil weitaus interessanter für Pilzfreunde, so ist es zu dieser Jahreszeit eindeutig der südliche Teil. Leider spielte die Witterung nicht mit (siehe auch unter „Am Neumühler See“). Eine Umstellung der Großwetterlage soll sich im laufe der kommenden Woche anbahnen. Tiefdruckeinfluss soll dann allmählich die Oberhand gewinnen und könnte zum nächsten Wochenende sogar zu großräumigeren und flächendeckenderen Regenfällen führen. Im Vorfeld kann es im laufe der Woche hier und da auch schon mal einen Gewitterschauer geben. Wollen wir hoffen, dass es auch so kommt.

Wer jetet noch essbare Frischpilze finden möchte, sollte sich auf Baumpilze wie diesen Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) konzentrieren. Sie erleben zur Zeit gerade ihren Frühjahrswachstumsschub. Fündig wird man jetzt häufig an Weiden und Obstbäumen, aber auch Eichen. Jung essbarer und schmackhafter Speisepilz, der aber roh giftig ist. Standortfoto am 08. Mai 2011 am Pinnower See.

Wer jetzt noch essbare Frischpilze finden möchte, sollte sich auf Baumpilze wie Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus) konzentrieren. Sie erleben zur Zeit gerade ihren Frühjahrswachstumsschub. Fündig wird man an Weiden und Obstbäumen, aber auch Eichen. Jung essbarer und schmackhafter Speisepilz, der aber roh giftig ist. Standortfoto am 08. Mai 2011 am Pinnower See.

Montag, 09. Mai – Ich glaube wir und die durstige Natur können in den nächsten Tagen allmählich aufatmen. Die Herrschaft der Schönwetterhochs scheint endlich gebrochen zu sein. Im laufe der Woche soll die Luft immer feuchter werden und gewittrige Störungen, die schon seit Tagen über Westeuropa lagern, aber immer noch abgebremst wurden, können ab morgen mit ersten Schauern und Gewittern übergreifen. Allerdings zunächst auf Westdeutschland. Am Mittwoch und Donnerstag soll sich aber von Nord nach Süd, von der Ostsee bis zu den Alpen, eine breite Gewitterzone bilden und erste, teils heftige Regengüsse produzieren. Weitere Gewitterschauer sollen dann bis zum Wochenende besonders in der Nordwesthälfte Deutschlands folgen. Für die nächste Woche werden bei kühlen Temperaturen sogar großflächige Regenfälle vorhergesagt. Ich Denke, dass hört doch gut an, oder?

Dienstag, 10. Mai – Der heutige Tag war für unsere Region wohl der bisher wärmste in diesem Jahr, aber es herrschte kein eitel Sonnenschein mehr. Statt dessen trübten mal mehr, mal weniger dichte Schleierwolken den Himmel. Am Abend waren sogar schon erste Altocumulus floccus am Himmel zu sehen. Neben Altocumuls castellanus die bekanntesten, vor gewittrigen Wolken. Ein untrügliches Zeichen, dass die Atmosphäre unruhiger und instabiler wird. In Schleswig Holstein sind sogar schon die ersten Regentropfen gefallen und heftige Gewitter haben den Südwesten Deutschlands erreicht. Morgen kann es auch bei uns losgehen. Es wird dann in den nächsten Tagen schrittweise kühler und es stellt sich zunehmend typisches Aprilwetter mit Sonne und dicken Quellwolken im Wechsel ein. Immer wieder werden teils kräftige Schauer und Gewitter für Abwechslung sorgen und bringen uns endlich das langersehnte nass!

Unruhiger, vorgewittriger Himmel kurz vor Sonnenuntergang am 10.05.2011. Diese, etwas chaotisch anmutenden Wolken dueten auf hohe Labilität in der Atmosphäre hin. Neben hohen Schleierwolken (Cirrus) sehen wir hier die beiden vorgewittrigen Wolken Altocumuls floccus und castellanus. Letztere wirken aus einer Schichtwolke herausragende, mit ihren kleinen Quellungen wie Zinnen einer Burg.

Unruhiger, vor gewittriger Himmel kurz vor Sonnenuntergang am 10.05.2011. Diese, etwas chaotisch anmutenden Wolken deuten auf hohe Labilität in der Atmosphäre hin. Neben hohen Schleierwolken (Cirrus) sehen wir hier die beiden vor gewittrigen Wolken Altocumuls floccus und castellanus. Letztere wirken aus einer Schichtwolke herausragend, mit ihren kleinen Quellungen, wie Zinnen einer Burg.

Mittwoch, 11. Mai – Die ersten Regentropfen sind gefallen, aber nur im westlichsten Bereich von Mecklenburg in messbarer Menge von maximal 1 Liter auf den Quadratmeter. Sie standen im Zusammenhang mit den Resten der nächtlichen Schauer und Gewitter, die gebietsweise über Westdeutschland niedergingen. Bei uns war die „Luft“ schon raus! Am Nachmittag und Abend haben sich neue Gewitterschauer gebildet, die aber nur sehr vereinzelt niedergehen. Morgen soll sich die Gewitterträchtige Zone besonders in der Osthälfte Deutschlands deutlich aktivieren. Für Westmecklenburg sind Regenmengen zwischen 2 und 10 Litern berechnet worden. – Ich habe heute einen schönen Schwefelporling an einer Weide, die direkt an einem kleinen Feldgewässer steht, gesehen und ernten wollen, aber es war leider von der Landseite aus trockenen Fußes kein rankommen. Zum essen wäre er so wie so nichts mehr gewesen, er hätte aber unsere im Moment armselige Frischpilzausstellung bereichern können.

Chaotischer Gewitterhimmel auch heute Vormittag, kurz vor dem eintreffen der nächtlichen Schauerreste in Keez bei Brüel. 11.05.2011.

Chaotischer Gewitterhimmel auch heute Vormittag, kurz vor dem Eintreffen der nächtlichen Schauerreste in Keez bei Brüel. 11.05.2011.

Donnerstag, 12. Mai – Da es von der Pilzfront zur Zeit kaum etwas neues zu berichten gibt, beschränke ich mich momentan im wesentlichen auf die Wetterentwicklung. Diese hat sich inzwischen auf pilzfreundlich umgestellt. Vielerorts sind auch schon heftige Regenfälle niedergegangen. Unser Westmecklenburger Bereich wurde aber bis auf wenige Tropfen bisher ausgespart. Dafür hat vor allem der Vorpommersche Raum heute Nachmittag einige heftige Gewittergüsse abbekommen. Wir warten noch auf unsere, aktuell für heute prognostizierten 2 – 5 Liter. Auf dem Regenradar sind noch einige Schauerechos zu erkennen, die von Südwesten her in den nächsten Stunden zu uns herein ziehen können. 19.45 Uhr – dunkle Gewitterwolken türmen sich über Wismar auf, es könnte jeden Moment einen Guss geben!

Ich habe heute die letzten getrockneten Herbstrompeten aus dem Vorjahr in Gläser zum Verkauf gefüllt. Der Verkauf von getrockneten Pilzen im klein Stil hilft auch ein wenig, um den "Steinpilz" für Wismar zu erhaltern.

Ich habe heute die letzten getrockneten Herbsttrompeten aus dem Vorjahr in Gläser zum Verkauf gefüllt. Der Verkauf von getrockneten Pilzen im klein Stil hilft auch ein wenig, um den „Steinpilz“ als pilzkundliche Informations-, Ausstellungs- und Beratungsstelle zu erhalten.

Freitag, 13. Mai – Die dunklen Wolken von gestern Abend gehörten zu einer kleineren Gewitterzone die von Schleswig Holstein kommend das Küstengebiet entlang schleifte und örtlich auch einen kräftigen Regenguss brachte. In Wismar wurde leider nur die Straße angefeuchtet. Weitere, örtliche Gewitter brauten sich dann noch in den nächsten zwei bis drei Stunden zusammen und zogen ostwärts ab. Westmecklenburg hat bisher kaum etwas an Regen abbekommen, dafür um so mehr, mit 10 – bis über 20 Litern auf den Quadratmeter, das östliche Vorpommern. Hier kann die Zeitrechnung bis zum Erscheinen der nächsten Frischpilze eröffnet werden. Aber es ist noch lange nicht Hopfen und Malz verloren. Das nächste Randtief ist für morgen angesagt. Es zapft zunächst kurzzeitig wieder feuchtwarme Mittelmeerluft an um sie schließlich mit sehr frischer, labil geschichteter Höhenkaltluft zu ersetzen. Das wird morgen und am Sonntag wieder zu heftigen Wettererscheinungen wie Starkregen b.z.w. vielen Schauern und Gewittern führen. Dann sollten endlich auch wir in Westmecklenburg mit nennenswerten Niederschlägen bedacht werden.

Sonnabend, 14. Mai – Heute war wieder eine öffentliche Pilzlehrwanderung angesagt. Fünf Leute fanden sich bereit, eine Pilzwanderung zu wagen, wohl weißlich, dass es kaum von Erfolg gekrönt sein wird. Aber die Landschaft zwischen Brook und dem Schlossgut Groß Schwansee, direkt hinter dem Strand der Ostsee, genauer gesagt, der Lübecker Bucht, entschädigte allemal (siehe auch unter „Leerwanderung an der Ostsee“). Das Wetter dazu war wie zum wandern bestellt. Angenehme Temperaturen, nur eine leichte Seebrise mit mehr oder weniger bewölktem Himmel und es blieb vor allem noch trocken. Aber am Nachmittag kam er endlich auch zu uns, der ersehnte Regen. Es zog sich immer mehr zu und es setzte schließlich schauerartiger Gewitterregen ein, der von West nach Ost über Mecklenburg hinweg zog. Es waren zwar nicht die ganz großen Mengen, aber ich Denke um die 5 Liter auf den Quadratmeter waren es nahezu flächendeckend in unserem Einzugsgebiet. Nach der langen Trockenheit natürlich immer noch viel zu wenig. Aber es soll ja wechselhaft und unbeständig weitergehen. Schon für morgen sind wieder verbreitet kräftige Gewitterschauer in sehr kühler Meeresluft angesagt!

Einer der wenigen Frischpilze die wir heute fanden und der einzige Blätterpilz. Grauer Falten - Tintling (Coprinus atramentarius) Der "Antialkoholokerpilz", wie er auch genannt wird, ist ganz jung essbar, aber ohne Alkohol! Standortfoto am 14.05.2011 im Brooker Wald.

Einer der wenigen Frischpilze die wir heute fanden und der einzige Blätterpilz. Grauer Falten – Tintling (Coprinus atramentarius). Der auch als Anti – Alkoholikerpilz bezeichnete Tintling soll ganz jung essbar sein, aber ohne Alkohol versteht sich, sonst könnte es unangenehm werden! Foto am 14.05.2011 im Brooker Wald.

Sonntag, 15. Mai – Wie erwartet bildeten sich in der einglossenen höhenkalten Luft im laufe des Vormittags rasch viele Quellwolken und erhoben sich majestätisch zu mächtigen Gewittertürmen.

Mächtig quillt die Königin aller Wolken, die Cumulunimbus - Woklke in die Höhe und ereicht in wenigen Minuten mit der Ausbildung des sogenannten Amboss das Reifestadium einer Gewitterwolke. 15.05.2011.

Ab dem späten Vormittag verdunkelte sich der Himmel aus westlicher Richtung bis zum Abend hin immer wieder und von kurzen, sonnigen Abschnitten einmal abgesehen, entluden sich wiederholt heftige Regengüsse, teils mit kleinem Hagel sowie Blitz und Donner. Ein Wetter, wie es eigentlich in den April gehört.

Schwere Donnerschläge in der Ferne und eine bedrohliche Wolkenwand ziehen am Mittag in Brüel auf. Es war der erste starke Gewitterschauer. Weitere, ähnlich starke sollten bis zum Abend noch folgen. Auf so ein tolles Wetter haben wir lange gewartet!. 15.05.2011.

Schwere Donnerschläge in der Ferne und eine bedrohliche Wolkenwand ziehen am Mittag in Keez bei Brüel auf. Es war der erste starke Gewitterschauer. Weitere, ähnlich heftige sollten bis zum Abend noch folgen. Auf so ein tolles Wetter haben wir lange gewartet!. 15.05.2011.

Mit dem gestrigen Regen sind in unserem Gebiet flächendeckend etwa 5 – 10 Liter gefallen. Stellenweise sicher auch etwas mehr. Eine leichte Entspannung an der Pilzfront hat nun eingesetzt und ich bin gespannt, ob sich dadurch noch einige Maipilze hervorlocken lassen.

Montag, 16. Mai – Ein trüber und regnerischer Tag. Ein neues Tief über Skandinavien schob heute mit seiner Warmfront wieder mildere Luft über die eingeflossene Kaltluft und löste flächendeckende Aufgleitniederschläge aus. Ein sogenannter „Landregen“ war die Folge. Allerdings regnete es meist nur in leichter bis mäßiger Intensität. Aber ich Denke, es sind nochmals um die 5 Liter hinzu gekommen. Morgen soll uns die Kaltfront des Tiefs beehren und uns nochmals 5 – 10 Liter auf den Quadratmeter bringen. Sollten diese Mengen tatsächlich fallen, so Denke ich, haben die Niederschläge der vorangegangen Tage mit eingerechnet, insgesamt einen kleinen Grundstein für einen ersten, frühsommerlichen Wachstumsschub entsprechender Pilzarten gelegt.

Dienstag, 17. Mai – Es gab am Vormittag noch zeitweise leichten, schauerartigen Regen und zum Nachmittag trocknete es bei lebhaftem und böigen Westwind zunehmend ab. Somit haben die letzten vier Tage einiges an Regen gebracht. Die Regenmengen blieben im allgemeinen aber unter 20 Liter auf den Quadratmeter. Da der Erdboden sehr ausgetrocknet war und die Vegetation einen enormen Durst hatte, wird man in wenigen Tagen kaum noch etwas von den Niederschlägen bemerken. Hinzu kommt noch die Tagesverdunstung, die bei dem schon sehr hohen Sonnenstand Mitte Mai, enorm ist. Und die Sonne wird in der nächsten Zeit, bei zunehmend frühsommerlichen Temperaturen, wieder die Oberhand gewinnen. Größere Regengebiete sind nicht mehr in Sicht. Positiv ist aber der Umstand, dass wir es  meist mit feuchter, schwüler, gewitterträchtiger Luft zu tun haben werden. Diese wird auch recht verbreitet für Gewitterstimmung sorgen. Es kann praktisch täglich am Nachmittag und Abend zu heftigen Regengüssen kommen. Gebietsweise ist sogar mit schweren, unwetterartigen Gewittern zu rechnen! Gewittergefährdet ist besonders der Süden, Osten und auch der Nordosten Deutschlands, also unsere Region! Da es sich aber meist um luftmasseneigene, durch den Tagesgang bedingte Konvektionsgewitter handelt, könnte sich die noch sehr kühle Ostsee ungünstig auswirken und die Regengüsse von den küstennahen Regionen fern halten. Alles in allem werden die bis jetzt gefallenen Niederschläge zumindest einen ersten, leichten Wachstumsschub erster Sommerpilze um den Monatswechsel herum bewirken. Auch die Frühlingsarten wie Maipilze oder Schildrötlinge könnten nochmals einen verspäteten Wachstumsversuch starten. Dieser wird aber voraussichtlich weit unter den normalen Erträgen bleiben.

Diese ausgewachsenen und madigen Maipilze (Calocybe gambosa) habe ich heute an der von mir vor einiger Zeit bewässerten Stelle fotografiert. Es waren noch letzte Nachzügler, denn die meisten hatte ich schon am geerntet.

Diese ausgewachsenen und madigen Maipilze (Calocybe gambosa) habe ich heute (17.05.2011) an der von mir vor einiger Zeit bewässerten Stelle fotografiert. Es waren noch letzte Nachzügler, denn die meisten hatte ich schon am 03. Mai geerntet.

Mittwoch, 18. Mai – Bei sehr angenehmen, feuchtwarmen Temperaturen und stärkerer Bewölkung hatten wir heute, trotz des noch lebhaften Windes, vom Wetter her recht gute Bedingungen für eine positive Beeinflussung hinsichtlich der Entwicklung eines ersten frühsommerlichen Wachstumsschubes. Für morgen sind in weiten Teilen Deutschlands teils kräftige Schauer und Gewitter angesagt. Westmecklenburg wird davon voraussichtlich kaum betroffen sein. Aber in Richtung Vorpommern stehen die Chancen für den einen oder anderen Regenguss recht gut. Zum Wochenende, speziell zum Sonntag hin, soll allerdings in die vorhandene schwülwarme Gewitterluft von Nordwesten her eine Kaltfront hinein laufen. Das erhöht das Potenzial für schwere Gewitter mit hohen Regenmengen auch für unser Einzugsgebiet deutlich. Warten wir es ab!

Erste Regungen an der Pilzfront sind bereits zu Spüren. Kleinarten wie einige Tintlinge, Mistpilze. Düngerlinge oder diese Mürblinge (Psathyrella specc.) wachsen schon wenige Tage nach dem ersten Regen. Standortfoto am 18.05.2011 im feuchten Laubwald bei Damshagen

Erste Regungen an der Pilzfront sind bereits zu spüren. Kleinarten wie einige Tintlinge, Mistpilze. Düngerlinge oder diese Mürblinge (Psathyrella spec.) wachsen schon wenige Tage nach dem ersten Regen. Standortfoto am 18.05.2011 im feuchten Laubwald bei Damshagen

Donnerstag, 19. Mai – Der heutige Donnerstag machte seinem Namen in vielen Teilen Deutschlands alle Ehre. Es blitzte und donnerte an vielen Orten und es kam zu starken Regengüssen. Wie erwartet hat das südöstliche und östlichste Vorpommern auch eine kräftige Gewitterzelle abbekommen. Bei uns blieb es bei stark bewölktem Himmel und leichter Schwüle trocken. Am Abend sickerte dann mit einer schwachen Kaltfront vorübergehend kühlere Luft ein. Bis zum Sonntag hält das zu starken Gewittern neigende Wetter in vielen Regionen unseres Landes an. Der Westmecklenburger Bereich wird aber voraussichtlich bis Sonnabend ausgespart bleiben. Am Sonntag kann es aber auch bei uns zu heftigen Wettererscheinungen, hoffentlich mit viel Regen, kommen. Das würde dem zu erwartenden Pilzwachstum zusätzlich Substanz und Nachhaltigkeit verleihen.

Freitag, 20. Mai – Die Grenze zwischen kühlerer Nordseeluft und schwülwarmer Gewitterluft verläuft zur Zeit genau über unserer Region. An ihr bildete sich am Vormittag ein Schauergebiet, das genau über uns und unseren Pilzregionen hinweg zog. Es gab allerdings nur 1 – 2 Liter auf den Quadratmeter. Das hat aber gereicht, um die oberflächlich schon wieder abgetrockneten Böden deutlich zu befeuchten. Im belaubten Wald wird allerdings nicht sonderlich viel am Erdboden angekommen sein. Zum Glück hielt sich die Sonne in den letzten Tagen doch eher hinter Wolken verborgen, so dass vom gefallenen Niederschlag der letzten Zeit nicht all zu viel verdunsten konnte und der Vegetation zu gute kam. – Ich habe heute eine kleine Stippvisite in einer Wismarer Parkanlage und einem stadtnahen Laubwald getätigt. An beiden Standorten gibt es Maipilze und es waren auch welche vorhanden. Allerdings waren es die während der Trockenperiode steckengebliebenen Exemplare, die teils recht gut aufgefrischt, aber nahezu komplett vermadet waren. Auch die Schwefelporlinge, die hier sonst üppig und reichlich gedeihen, taten sich schwer in ihrer Entwicklung und waren nur recht dürftig ausgeprägt oder gar nicht erst erschienen.

Auch diese Maipilze warebn während der Trockenheit stecken geblieben und wachsen jetzt weiter. Allerdings sind sie meist vermadet. Nur wenn sich noch neue Fruchtkörper bilden sollte, macht es Sinn nochmals in die Maipilze zu gehen. Bis Mitte Juni kann das noch der Fall sein. Standortfoto am 20.05.2011 in der Parkanlage am Seeblick.

Diese Maipilze (Calocybe gambosa) waren während der Trockenheit stecken geblieben und sind jetzt wieder erwacht. Allerdings sind sie meist vermadet. Nur wenn sich noch neue Fruchtkörper bilden sollten, macht es Sinn, nochmals in die Maipilze zu gehen. Bis Mitte Juni kann das der Fall sein. Standortfoto am 20.05.2011 in der Parkanlage am Seeblick.

Sonnabend, 21. Mai – Nachdem Vorpommern kürzlich gebietsweise schon reichlich Regen ab bekommen hatte, ist am gestrigen Abend dort nochmals eine Schwergewitterzelle über weite Bereiche gezogen und hat teils über 20 Liter auf den Quadratmeter gebracht. Da können wir in Westmecklenburg direkt neidisch werden! Aber unsere Hoffnung liegt noch beim morgigen Durchgang einer markanten Kaltfront. Sie soll weite Teile Deutschlands nochmals einen Gewittertag bescheren. Es ist mit heftigen Schauern und Gewittern zu rechnen. Gebietsweise besteht Unwettergefahr durch schwere Gewitterstürme, sehr hohe Regenmengen und Hagelschlag! Es muss ja nicht gleich Hagel sein, aber 20 Liter Regen pro Quadratmeter wären doch Spitze!

An der Pilzfront zieht allmählich Leben ein. Ich hatte heute eine individuelle Pilzwanderung mit fünf jungen Damen aus Hamburg. Dazu begleitete mich Pilzfreund Thomas Harm. Es ging in ein schattiges Mischwaldgebiet bei Großenhof und Thorstorf. Neben alten, vergehenden Schuppigen Porlingen, kündeten frische Helmlinge, Buchenwald – Wasserfüße und Grünblättrige Schwefelköpfe vom dem in der nächsten Woche beginnenden Wachstumsschub von ersten Sommerpilzen wie z. B. einigen Champignons und Röhrlingen. Von letzteren schickte mir heute Andreas Okrent ein brandaktuelles Foto vom ersten Flockenstieligen Hexen – Röhrling der Saison.

Auch dieses wunderschöne Foto einer Hochgerippten Becherlorchel (Hevella acetabulum) sndte mir Andreas Okrent heute zu. Kein Zweifel, es tut sich langsam was.

Auch dieses wunderschöne Foto einer Hochgerippten Becherlorchel (Hevella acetabulum) sandte mir Andreas Okrent heute zu. Kein Zweifel, es tut sich langsam etwas!

Sonntag, 22. Mai – Heute gab es bei uns im „Steinpilz – Wismar“ wieder einen Imbisstag. Wie gewohnt mit herzhafter Waldpilzsuppe, Pilzbouletten, Maipilzpfanne, frischen Waffeln u. a. Leckereien. Leider war die Wismarer Innenstadt zeitweise fast menschenleer. Ich weiß nicht, ob die Leute bei dem am Vormittag meist noch sehr schönem und warmen Wetter an den Strand gefahren waren oder aufgrund der vorhergesagten Unwetter lieber ganz zu hause blieben. Jedenfalls hätten wir uns etwas mehr Zuspruch gewünscht. Mit dem Wetter hatten wir allerdings Glück. Das erste, kräftige Gewitter gegen 14.00 Uhr, schrammte haarscharf an uns vorbei und brachte nur einige Donnerschläge und wenige Tropfen Regen. Pünktlich zum Ende unseres Imbisstages, gegen 18.00 Uhr, näherte sich dann die eigentliche Kaltfront und der Himmel verdunkelte sich bedrohlich. Wir schafften es gerade noch so, das nötigste rein zu räumen, bevor der Wolkenbruch auf uns herab prasselte. Es regnete dann noch teils kräftig und schauerartig verstärkt bis weit in den Abend hinein. Auch im gesamten Einzugsgebiet unserer Pilzregionen gab es ab dem Nachmittag kräftige Gewitterschauer, so dass ich im großen und ganzen mit dem Niederschlagsergebnis zufrieden bin. 5 – 15 Liter dürften im allgemeinen zusammen gekommen sein. Jetzt ist es 22.00 Uhr und es regnet immer noch kräftig. Ich Denke, wir können für die nächsten 2 – 3 Wochen recht zuversichtlich sein und uns auf die ersten schönen Sommerpilze freuen. Zumal es auch in der nächsten Zeit vom Wetter her eher wechselhaft mit gelegentlichen Niederschlägen weiter gehen soll.

Schon morgens um 07.00 Uhr zog eine stark labile Zone über Wismar hinweg und brachte schon erste, schwache Schauer. 22.05.2011.

Schon morgens um 07.00 Uhr zog eine stark labile Zone über Wismar hinweg und brachte schon erste, schwache Schauer. 22.05.2011.

Montag, 23. Mai – Der Abkühlungseffekt der am gestrigen Abend durchgezogenen Kaltfront hielt sich sehr in Grenzen. Bei heiter bis wokigem Wetter gab es heute wieder einen angenehm warmen Tag ohne Schwüle. Die nächste Kaltfront ist schon wieder auf dem Weg zu uns. Sie bringt morgen nochmals etwas kühlere Luft mit und einige, meist leichte Schauer. Aber die gestrigen haben ja gut geschaft. Pilzfreundin Angelika Boniakowski hat in ihrer Ortschaft Hagebök, etwa 12 Km östlich von Wismar, innerhalb ihres Ortes von zwei, etwas auseinanderliegenden Niederschlagsmessern, 18 b. z. w. 20 Liter abgelesen. Das ist doch eigentlich schon ein Wunschergebnis. Dann kann es ab dieser Woche endlich mit dem Pilzwachstum bergauf gehen. Ich habe heute schon meine Ausstellungsflächen deutlich erweitert und hoffe, die Pilze wissen das auch!

Naturfotograf Andreas Okrent hat letzte Woche schon diesen Flockenstieligen Hexen - Röhrling (Boletus luridiformis) fotografiert. Das er ein ausgezeichneter speisepilz ist wissen auch schon die Schnecken. Nur nicht, dass man ihn nicht roh verzehren sollte!

Naturfotograf Andreas Okrent hat letzte Woche schon diesen Flockenstieligen Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) fotografiert. Das er ein ausgezeichneter Speisepilz ist, wissen auch die Schnecken. Nur nicht, dass man ihn nicht roh verzehren sollte!

Weiter geht es unter „Wetter und Pilze Mai 2011/2“

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Wetter und Pilze im April 2011/2

Ostersonntag, 24. April Statt Pilze, war heute morgen zunächst Ostereiersuchen bei Sohn Jonas angesagt. Anschließend ging es bei schönem, sonnigen Wetter zum Keezer See um einige Kräuter in Vorbereitung unseres Maipilzwochenendes am kommenden Sonnabend und Sonntag zu sammeln. Am Nachmittag war Verwandtschaftsbesuch in Greven, bei Lübz, angesagt. Hier statteten wir der dortigen Parkanlage mit ihrem sehenswerten, alten Baumbestand einen Besuch ab. Aktuelle Frischpilze fanden wir leider nicht, obwohl Pilzfreundin Sina, die hier zu hause ist, vor wenigen Tagen einige Anemonen – Becherlinge fand und fotografierte. Sie waren inzwischen vertrocknet. Aber trotzdem konnten wir  schöne Speisemorcheln bewundern, allerdings nur auf einem Bild, denn es wurde hier ein kleiner Naturlehrpfad mit Schautafeln zu Bäumen, Tieren und Pilzen angelegt, der sich durch diese wunderschöne Anlage schlängelt.

Speisemorcheln auf dieser Schautafel in der alten Parkanlage in Greven bei Lübz.

Speisemorcheln auf dieser Schautafel des Naturlehrpfades in der alten Parkanlage in Greven bei Lübz.

Ostermontag, 25. April – Sohn Jonas (6) haben es schon seit langem Steine angetan. Immer wieder sammelte er sie ein und nahm welche mit nach hause. Aus diesem Grunde haben wir uns heute einer echten Diplom – Geologin, nämlich Friederike Nolte von der Insel Poel, angeschlossen und nahmen an einer von ihr geführten und von der Volkshochschule Nordwestmecklenburg angebotenen, geologischen Führung am Strand von Schwarzen Busch auf der Ostseeinsel Poel teil. Um 10.00 Uhr trafen wir uns mit ihr und gleichgesinnten Urlaubern auf der dortigen Aussichtsplattform. Von Sandstein bis zum Stinkkalk reichte die Palette der Stein- und Geröllmassen, die die letzte Eiszeit von Skandinavien aus an die deutsche Ostseeküste verfrachtet hatte.

Diplom - Geologin Friederike Nolte (knieend) bei ihren interessanten Erläuterungen zu den geologischen Besonderheiten am Strand der Ostseeinsel Poel. 25.04.2011.

Diplom – Geologin Friederike Nolte (Mitte) bei ihren vielseitigen Erläuterungen zu den geologischen Besonderheiten am Strand der Ostseeinsel Poel. 25.04.2011.

Anschließend ging es zu einer Pilzexkursion in das Hellbachtal zwischen Neubukow und Buschmühlen. Mein Ansinnen war, vor allem Pilze für unseren geplanten Pilzimbiss am kommenden Wochenende zu finden. Kräuter hatten wir gestern schon gesammelt, heute standen Schuppige Porlinge für  Pilzbouletten auf dem Programm und wir wurden diesbezüglich auch fündig. Des weiteren fanden wir noch einige Tintlinge, Frühlingsmürblinge, April – Rötlinge und eine junge Käppchen – Morchel. Das Wetter zeigte sich wie gehabt sonnig und recht angenehm temperiert. Einzig im Seewindbereich an der Ostsee war es im Schatten empfindlich frisch.

Wildwasser am Hellbach. Es handelt sich um die Reste einer alten Feldsteinbrücke.

Wildwasser im Hellbach. Es handelt sich um die Reste einer alten Feldsteinbrücke.

Und da sind schon die ersten Schuppigen Porlinge (Polyporus squamosus). Jung und noch zartfleischig kann man sie Essen. Sie eignen sich besonders gut zu Pilzkloppsen. Standortfoto am 25.04.2011.

Und da sind schon die ersten Schuppigen Porlinge (Polyporus squamosus). Jung und noch zartfleischig kann man sie essen. Sie eignen sich besonders gut zu Pilzkloppsen. Standortfoto am 25.04.2011.

Sohn Jonas bei der Ernte. 25.04.2011.

Sohn Jonas bei der Ernte. 25.04.2011.

An einer bemoosten Böschung dann diese Blätterpilze, eindeutig Rötlinge. Da keine Rosengewächse, statt dessen Buchen, Ahorn und andere Laubhölzer in der Nähe standen, kommt eigentlich vom Erscheinungsbild und Habitus nur der April - Rötling (Entoloma aprile) in Frage. Der soll essbar sein, aber Vorsicht ist geboten, denn es gibt um diese Zeit auch giftige Rötlinge!. Standortfoto im Hellbachtal am 25.04.2011.

An einer bemoosten Böschung dann diese Blätterpilze, eindeutig Rötlinge. Da keine Rosengewächse, statt dessen Buchen, Ahorn und andere Laubhölzer in der Nähe standen, kommt eigentlich vom Erscheinungsbild und Habitus her, nur der April – Rötling (Entoloma aprile) in Frage. Der soll essbar sein, aber Vorsicht ist geboten, denn es gibt um diese Zeit auch giftige Vertreter dieser artenreichen Gattung!. Standortfoto im Hellbachtal am 25.04.2011.

Und auch eine Morchel erfreute unser Gemüt. Es handelt sich um die häufige Käppchenmorcheln (Mitrophora semilibera), die in dieser Saison bisher aber nur weig in Erscheinung getreten ist. Guter Speisepilz. Standortfoto am 25.04.2011 im Hellbachtal.

Und auch eine Morchel erfreute unser Gemüt. Es handelt sich um die häufige Käppchenmorchel (Mitrophora semilibera), die in dieser Saison bisher aber nur wenig in Erscheinung getreten ist. Guter Speisepilz. Standortfoto am 25.04.2011 im Hellbachtal.

Und schließlich ist Jonas geschafft und der Korb mehr als voll. Welch eine Freude, die Pilzkloppse sind gesichert. 25.04.2011.

Und schließlich ist Jonas geschafft und der Korb mehr als voll. Welch eine Freude, die Pilzkloppse sind gesichert! 25.04.2011.

Die Klopse werden jetz bis Sonnabend eingefroren.

Die Klopse werden jetzt bis Sonnabend eingefroren und dann wünschen wir einen guten Appetit.

Dienstag, den 26. April – Ein sogenannter Kaltlufttropfen, das ist ein in höheren Luftschichten ausgeprägtes Tiefdruckgebiet mit sehr kalter Luft in 5500 Metern Höhe, greift zur Zeit von Osten her auf Deutschland über. Durch starke Sonneneinstrahlung am Tage und der daraus entstehenden, erheblichen Temperaturdifferenz zwischen dem Erdboden und den minus 25 Grad kalten Temperaturen in den genannten Höhen, entstehen hochreichende Quellwolken, die sich in zahlreichen Schauern und Gewittern entladen werden. Und das in fast allen Regionen Deutschlands, ab heute und in den nächsten Tagen. Nur wir, die Küstenregionen und das angrenzende Binnenland, gehen voraussichtlich leer aus und die Trockenheit wird sich weiter verschärfen.

Mittwoch, den 27. April – Exkursionstag! Zunächst bewaffnete ich mich wieder mit Wasser, um meinen, inzwischen schon deutlich ausgeprägten Hexenring von Maipilzen, mit dem köstlichen nass zu erfreuen.

Die Maipilze (Calocybe gambosa) haben sich inzwischen, dank meiner Bewirtung, recht gut heraus gemacht. Noch wenige Tage, dann kann geenrtet werden, so hoffe ich zumindest, denn vor zwei Jahren waren die Pilze dann plötzlich weg. Das ganz normalr Risiko! Standortfoto am 27.04.2011.

Die Maipilze (Calocybe gambosa) haben sich inzwischen, dank meiner Bewirtung, recht gut heraus gemacht. Noch wenige Tage, dann kann geerntet werden, so hoffe ich zumindest, denn vor zwei Jahren waren die Pilze plötzlich weg. Das ganz normale Risiko! Standortfoto am 27.04.2011. Guter Speisepilz.

Danach stand bei mir ein Ausflug zum Schweriner See auf dem Programm, und zwar zu einem Abschnitt, dem ich schon länger einen Besuch abstatten wollte, es aber immer vor mir herschob. Heute faste ich mir endlich ein Herz und brach, wie es so schön heißt, zu neuen Ufern auf. Unbekannte Wälder und Biotope sind immer am spannendsten. Man weiß nicht, was einen erwartet und ob es aus pilztechnischer Sicht erfolgreich wird. Eigentlich müsste es hier Morcheln geben, dachte ich. Das Gebiet ist klimatisch recht begünstigt und somit war die Krautschicht schon stark entwickelt, was die Suche deutlich erschwerte. Zunächst nur vereinzelte, junge Schuppige Porlinge, aber nach einer Weile, ich trat fast drauf, tatsächlich eine Stelle mit schönsten Speisemorcheln. Ich fotografierte gleich die ersten drei, die vor mir standen und suchte im hohen Kraut nach weiteren Exemplaren. Und wie erwartet, offenbahrten sich weitere, taufrische und recht üppige Speisemorcheln. 15 bis 20 Fruchtkörper mindesten. Da ich aber schon eine von ihnen ausversehen mit dem Fuß abbrach, obwohl ich heute keine mitnehmen wollte, hörte ich auf, in der Krautschicht herum zu wühlen, machte noch einige Fotos und deckte dann die Pilze wieder mit der umgebenden Vegetation ab und beließ sie am Standort. Das Wetter war heute zwar bewölkter als an den voran gegangenen Tagen, von den Schauern und Gewittern gab es bei uns allenfalls in der vergangenen Nacht und am morgen einige Tropfen, die nicht einmal das Kriterium des sprichwörtlichen „Tropfens auf dem heißen Stein“ erfüllten.

Der Löwenzahn steht jetzt in voller Pracht!

Der Löwenzahn steht jetzt in voller Pracht!

Er ist die Zeigerpflanze für die beliebten Speisemorcheln (Morchella esculenta) und ihrer Verwandten. Allerdings bedeutet es nicht, dass dort wo er blüht, die Morcheln stehen, sondern wenn er blüht, die Morcheln zu finden sind. Standortfoto am 27.04.2011.

Der Löwenzahn ist die Zeigerpflanze für die beliebten Speisemorcheln (Morchella esculenta) und ihrer Verwandten. Allerdings bedeutet es nicht, dass dort wo er blüht, die Morcheln stehen, sondern wenn er blüht, die Morcheln zu finden sind. Standortfoto am 27.04.2011.

Auch dieser schöne Tintling (Coprinus specc.) aus dem Umfeld des Haustintlings wuchs in diesem Gebiet. 27.04.2011. Kein Speisewert.

Auch dieser schöne Tintling (Coprinus spec.) aus dem Verwandtschaftskreis des Haustintlings wuchs in diesem Gebiet. 27.04.2011. Kein Speisewert.

Speisemorcheln (Morchella esculenta) frisch mit Hackfüllung oder getrocknet als kräftige Würze zu Suppen und Soßen, sie zählt zu den am teuerten gehandelten Speisepilzen. Standortfoto am 27.04.2011.

Speisemorcheln (Morchella esculenta) frisch mit Hackfüllung oder getrocknet als kräftige Würze für Suppen und Soßen, sie zählt zu den am teuersten, gehandelten Speisepilzen. Standortfoto am 27.04.2011.

Donnerstag, den 28. April – Ich hatte heute den ganzen Tag unseren Steinpilz geöffnet. Montags und Donnerstag habe ich jeweils langen Tag von 09.00 – 12.00 und 14.00 – 18.00 Uhr. Dienstags gibt es Pilzberatungen von 14.00 – 16.00 Uhr. Mittwochs ist beratungstechnisch Ruhetag, da mein Exkursionstag. Freitags ist die Pilzberatung von 15.00 – 18.00 Uhr und Sonnabends von 16.00 – 18.00 Uhr geöffnet. Darüber hinaus kann die Pilzausstellung täglich, bis auf Sonntags (außer Imbisssonntage), ab 10.00 Uhr besichtigt werden. Sie wird dann von einem Mitglied der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V.  geöffnet und betreut. Die heutige Mittagspause nutzte ich dazu, in dem ich der gestern neu entdeckten Morchelstelle nochmals einen Besuch abstattete, um die Pilze zu ernten. Auf einer Fläche von ca. 10 Quadratmetern habe ich im dichten Kraut genau 49 Speisemorcheln finden können. Die meisten von sehr guter Qualität, einige zeigten aber schon einen leichten Schimmelbefall. Sie werden getrocknet, denn Morcheln gewinnen durch die Trocknung erheblich an Würzkraft. –  Das Wetter war heute wieder recht freundlich mit zeitweiligen Wolkenfeldern, die aber keinen Regen brachten. Der stetige Ost- bis Nordostwind lässt es aber nicht besonders warm werden, da er über die noch kalte Ostsee weht. Dazu soll er in den nächsten Tagen sogar noch weiter auffrischen und ab Sonnabend empfindlich kalte und trockene Luft aus Skandinavien heranwehen. Nachts besteht dann wieder Frostgefahr! Schlechter können die Aussichten für Pilze und deren Freunde kaum noch sein!

Und hier noch einige Morchelbilder von heute:

Hier wuchsen die Morchen tatsächlich auch zusammen mit Löwenzahn. 28.04.2011.

Hier wuchsen die Morcheln tatsächlich auch zusammen mit Löwenzahn. 28.04.2011.

Diese bis zu 20 cm hohen Speisemorcheln waren in der Krautschicht nur duch intensives Nachsuchen auf zu spüren. 28.04.2011.

Diese bis zu 20 cm hohen Speisemorcheln waren in der Krautschicht nur durch intensives Nachsuchen zu finden.

Teilweise wuchsen sie fast büschelig. 28.04.2011.

Teilweise wuchsen sie fast büschellig.

Und hier sogar auf einem Maulwurfshügel. 28.04.2011

Und hier sogar auf einem Maulwurfshügel.

Alle Bilder von heute sind Standortaufnahmen von ein und der selben Stelle. Insgesamt 49 Speisemorcheln (Morchelle esculenta).

Alle Bilder von heute sind Standortaufnahmen von ein und der selben Stelle. Insgesamt 49 Speisemorcheln (Morchelle esculenta).

Freitag, den 29. April – Die Trockenheit geht bei uns unvermindert weiter! Aus diesem Grunde habe ich gestern Abend und heute morgen nochmals meine Maipilzstelle gewässert. Es sind mehrere Halbkreise, die inzwischen teils schon ansehnliche Pilzfruchtkörper entwickelt haben. Ich belasse sie noch bis Anfang nächster Woche und dann können sie geerntet werden. Einige schöne Exemplare habe ich aber schon für unsere Ausstellung mitgenommen. Maipilze schießen nicht wie die sprichwörtlichen Pilze aus dem Boden, sondern sie wachsen recht langsam. Daher handelt es sich auch um einen im Jugendstadium recht lagerfähigen Speisepilz und würde sich als Handelspilz bestens eignen. Die Erträge werden bei uns in diesem Jahr aber weit unter denen des Vorjahres liegen. Vielfach werden die Pilze wohl strecken bleiben und vertrocknen, denn sie stecken inzwischen schon an vielen anderen Standorten ihre Köpfchen aus dem trocken Erdboden an die windige und zunehmend kalte Frühlingsluft.

Maipilz (Calocybe gambosa). Diese kleine Gruppe habe ich heute für unsere Pilzausstellung mitgenommen. Standortfoto 29.04.2011.

Maipilz (Calocybe gambosa). Diese kleine Gruppe habe ich heute für unsere Pilzausstellung mitgenommen. Standortfoto 29.04.2011.

Sonnabend, den 30. April – Heute war wieder eine öffentliche Pilzwanderung angesagt. Es ging durch den Haushalt Forst von Bad Kleinen nach Lübstorf. Näheres siehe unter „Morchelwanderung 2011“. Bei tiefblauem Himmel und kräftigem Nordostwind war es eigentlich ein sehr schöner Frühlingstag. Die Luft wird allerdings immer frischer und der Wind trocknet die Bodenoberflächen zusätzlich zur Sonneneinstrahlung stark aus. Der April war insgesamt viel zu trocken und das Pilzaufkommen der jahreszeitlich typischen Arten hielt sich eher in Grenzen. Frühjahrslorcheln gab es unterdurchschnittlich wenig. Einzig Speisemorcheln waren an günstigen Standorten teils sehr zahlreich zu finden. Maipilze steckten ihre Köpfchen in der dritten Aprildekade schon an vielen Stellen aus dem Erdboden. Sie werden aber vielfach stecken bleiben und vertrocknen, denn ergiebiger Regen ist für unsere Region weiterhin nicht in Sicht!

Mit solch tollen Morchelfunden endete heute der Monat der 2011er Pilzsaison. Trotz der Trockenheit gab es ab dem Osterwochenende zahreiche Speisemorcheln

Heute endet der erste Monat der 2011er Pilzsaison. Trotz der Trockenheit gab es ab dem Osterwochenende zahlreiche Speisemorcheln. Dieses Foto entstand heute (30.04.2011) auf unserer gemeinsamen Morchelwanderung am Schweriner See mit den Rehnaer Pilzfreunden. Rechts im Bild Torsten Richter – Vorsitzender des Pilzvereins  „Heinrich Sternberg“ Rehna  e. V.

Weiter geht es im Tagebuch „Wetter und Pilze Mai 2011“

Mit Andreas Okrent auf Morcheltour am Schweriner See

Morcheltour am Osterwochenende

Vor wenigen Tagen schickte mir der Natur- und Pilzfotograf Andreas Okrent eine E – Mail, ob ich nicht am Karsamstag Lust hätte, zu einer Morcheltour am Schweriner See. In seiner heimatlichen Region, um Graal – Müritz mit den sandigen Böden, sieht es in punkto Speise- und Käppchenmorcheln eher bescheiden aus und er würde gerne einige Exemplare für die Internetseite www.das-naturforum.eu fotografieren. Eigentlich hatte ich nicht geplant, am Osterwochenende zum Schweriner See zu fahren, da wir am 30. April 2011  eine Morchelwanderung hierher geplant haben, sagte aber trotzdem kurzfristig zu. Und dieser Entschluss war mehr als richtig, wie dieser kleine bebilderte Bericht belegen soll.

Liebe Pilzfreunde, die ihr am 30. April 2011 beabsichtigt an unserer Pilzwanderung am Schweriner See teil zu nehmen, wir haben keinesfalls alle Morcheln mitgenommen!

Das warme, sonnige Wetter der letzten Zeit hat die Natur rasant nach vorne gebracht. Noch vor wenigen Tagen waren die Buchen noch kahl, jetzt stehen sie bereits fast in vollem Grün wie im Sommer.

Das warme, sonnige Wetter der letzten Zeit hat die Natur rasant nach vorne gebracht. Vor wenigen Tagen standen die Buchen noch kahl und grau dar,  jetzt sind sie, wie hier am Schweriner See, schon fast so belaubt wie im Sommer. 23.04.2011.

Es dauerte nicht lange und die erste Speisemorchel (Morchella esculenta) stand vor uns. 23.04.2011.

Es dauerte nicht lange und die erste Speisemorchel (Morchella esculenta) stand vor uns.

Und gar nicht weit entfernt schon die nächsten. 23.04.2011.

Und gar nicht weit entfernt schon die nächsten in Top – Qualität. In ihren bienenwabenartigen Höhlungen sowie im inneren der Pilze suchen gerne Kellerasseln Abkühlung und Unterschlupf.

Von noch köstlich jung wie in der Mitte bis hin zu Ausgereift und Ausgewachsen reichte die Palette. 23.04.2011.

Von noch köstlich jung, wie in der Mitte, bis hin zu ausgereift und ausgewachsen reichte die Palette.

Und wieder Morcheln, Andreas ist begeisert! Eigentlich wollte er nur fotografieren. aber es gab heute so viele, das er doch einen Beutel zur Hand nehmen mußte und zu Ostern gibt es frische Morcheln zu Mittag.

Und wieder Morcheln, Andreas ist begeistert! Eigentlich wollte er nur fotografieren, aber es gab heute so viele dieser Edelpilze, dass es gar nicht zu Verantworten war, alle stehen zu lassen. Zum Glück hatte er noch einen Beutel zur Hand und nun gibt es zu Ostern frische Morcheln zu Mittag.

Und dann noch dieses Kuriosum. Eine Speisemorchel hat sich in einem alten Fischernetz verfangen und versucht sich zu befreien. 23.04.2011.

Und dann noch dieses Kuriosum. Eine Speisemorchel hat sich in einem alten Netz verfangen und versucht sich zu befreien.

Und auch diese ausgewachsen Morchekn landen morgen auf dem Mittagstisch.

Und auch diese ausgewachsen Morcheln landen morgen auf dem Mittagstisch.

Inselweise gab es so viele Morcheln, das wir uns kaum trauten einen Fuß vor den anderen zu setzten, um keine zu zertreten. 23.04.2011.

Inselweise gab es so viele Morcheln, das wir uns kaum trauten, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Ich nahm mir eine Kollektion für unsere Pilzausstellung mit.

Auch sehr ansehnliche, aber immer noch junge Schuppige Porlinge waren auf Totholz zu finden. Standortfoto am 23.04.2011. Jung essbar.

Auch sehr ansehnliche, noch junge Schuppige Porlinge (Polyporus squamosus) waren auf Totholz zu finden. Jung essbar.

Und ich habe etwas von Andreas gelernt, nähmlich die Technik wie bei den Filmleuten, mit Aufheller zu arbeiten.

Und ich habe etwas von Andreas gelernt, nämlich die Technik, wie bei den Filmleuten, mit Aufheller zu arbeiten.

Denn wie unschwer zu erkennen, die Speisemorchel (Morchella esculenta) wird doch gleich viel besser ins Licht gerückt. 23.04.2011.

Denn wie unschwer zu erkennen, die Speisemorchel (Morchella esculenta) wird doch gleich viel besser ins Licht gerückt.

Während alle anderen Fotos von heute Standortaufnahmen waren, hat mir diese beiden Pilze Andreas aus der Gegend von Graal - Müritz mitgebracht und ich habe sie am Bahnhof Bad Kleinen fotografiert. Es handelt sich um die Böhmische Runzelverpel (Verpa bohemica), die in M-V nur sehr selten vorkommt. Ausgezeichneter Speisepilz, aber lieber schonen.

Während alle anderen Fotos von heute Standortaufnahmen waren, hat mir diese beiden Pilze Andreas aus der Gegend von Graal – Müritz mitgebracht und ich habe sie am Bahnhof Bad Kleinen fotografiert. Es handelt sich um die Böhmische Runzelverpel (Verpa bohemica), die in M-V nur sehr selten vorkommt. Ausgezeichneter Speisepilz, aber lieber schonen.

Wenn der Löwenzahn blüht ist Morchelzeit!

Pilzberatungen im Jahr 2011

Pilzberatungen- und Bestimmungen im Jahr 2011

Grün = essbare Arten

Gelborange = Ungenießbare Pilze

Rot = Giftpilze

21.01. Gelbstieliger Muschelseitling

02.04. – Birkenblättling

18.04. – Speisemorchel

19.04. – Speisemorchel

26.04. – Spitzmorchel

21.05. – Rotbrauner Riesenträuschling

28.05. – Maipilz, Schmetterlingstramete, Zweisporiger Champignon,

               Breitblättriger Rübling, Halbkugeliger Träuschling

17.06. – Flockenstieliger Hexen – Röhrling

21.06. – Anhängsel – Röhrling, Netzstieliger Hexen – Röhrling

04.07. – Weißer Anis – Champignon

09.07. – Fleischroter Speise – Täubling, Glanz – Täubling

14.07. – Scharlachroter Gitterling

18.07. – Netzstieliger Hexen – Röhrling, Stadt – Champignon, Verblassender

               Täubling, Nelkenschwindling, Echter Pfifferling, Espen – Rotkappe

20.07. – Harter Zinnobertäubling, Stockschwämmchen, Perlpilz

21.07. – Riesenbovist, Gallen – Röhrling, Fleischroter Speise – Täubling

22.07. – Blutroter Röhrling

25.07. – Gift – Riesenschirmpilz, Gallen – Röhrling

28.07. – Netzstieliger Hexen – Röhrling

30.07. – Gruben – Lorchel

01.08. – Riesen – Schirmpilz, Perlpilz

02.08. – Samtfuß – Krempling, Würziger Tellerling

03.08. – Klebriger Hörnling, Krause Glucke, Gallen – Röhrling, Marone,

               Nelkenschwindling

04.08. – Gallen – Röhrling, Marone, Kahler Krempling, Samtfuß – Krempling,

               Eichen – Milchling, Bruch – Reizker, Breitblättriger Rübling, Gelber

               Knollenblätterpilz, Flatter Milchling, Grünblättriger Schwefelkopf,

               Verblassender Täubling, Riesen – Schirmpilz, Stockschwämmchen,

               Gilbender Erdritterling, Schmerling, Gruben – Lorchel

05.08. – Sand – Röhrling

08.08. – Blutroter Röhrling, Netzstieliger Hexen – Röhrling, Dichtblättriger

               Schwarztäubling, Dickblättriger Schwarztäubling, Graugrüner

               MilchlingEchter Steinpilz, Gallen – Röhrling, Marone, Echter

               Pfifferling, Gelber Knollenblätterpilz, Zitronen – Täubling,

               Breitblättriger Rübling

09.08. – Echter Pfifferling, Zitronen – Täubling

12.08. – Violetter Lacktrichterling

15.08. – Flatter – Milchling, Zitronen – Täubling, Eichen – Milchling,

               Becher – Koralle

16.08. – Papagei – Täubling, Wohlriechender Gürtelfuß, Gedrungener

               Champignon, Breitblättriger Rübling, Gruben -Lorchel,

               Weinroter Herings – Täubling, Graugrüner Milchling,

               Fichten – Reizker, Geschmückter Gürtelfuß, Perlpilz

18.08. – Gruben – Lorchel, Violetter Bläuling, Verblassender Täubling,

               Flaschen Stäubling, Beutel – Stäubling, Dünnschaliger

               Kartoffel – Hartbovist, Gelber Knollenblätterpilz,

               Porphyrbrauner Wulstling, Purpurfilziger Holzritterling,

               Grünblättriger Schwefelkopf, Schwarzroter Porling

20.08. – Riesen – Krempentrichterling

Diesen wirklich gewaltigen Riesen - Krempentrichterling brachte Frau Schmidtlein aus Heidekaten zusammen mit ihrer Enkelin Anne Keßler (Bild) in die Pilzberatung. Die Art ist nicht besonders häufig und kann sogat gegessen werden. Dieser wurde aber für die Pilzausstellung spendiert.

Dieser wirklich gewaltige Riesen – Krempentrichterling (gut 40 cm Hutdurchmesser) wurde mir aus Heidekaten in die Pilzberatung. Die Art ist nicht besonders häufig und kann sogar gegessen werden. Dieser Pilz wurde aber für die Ausstellung spendiert.

21.08. – Verblassender Täubling, Violetter Bläuling, Olivgelber Rißpilz,

               Waldfreund Rübling

22.08. – Karbol – Champignon, Krause Glucke, Grünblättriger Schwefelkopf

               Graugrüner Milchling, Wurzel – Rübling

23.08. – Gallen – Röhrling, Marone, Falscher Pfifferling, Rotfüßchen,

               Netzstieliger Hexen – Röhrling, Echter Pfifferling, Ziegenlippe,

               Echter Steinpilz, Schwarzblauender Röhrling, Birkenpilz

25.08. – Dünnfleischiger Anis – Champignon, Perlpilz, Brauner Stäubling,

               Beutel – Stäubling, Wohlriechender Gürtelfuß, Graugrüner

               Milchling, Ziegenlippe, Kahler Krempling

26.08. – Rotfüßchen, Marone, Sommersteinpilz, Kegelschuppiger Schirmpilz,

29.08. – Rotbrauner Riesenträuschling, Marone, Rotfüßchen, Gallen Röhrling

30.08. – Gallen – Röhrling, Marone

01.09. – Stadt – Champignon

05.09. – Wimpern – Erdstern

06.09. – Fuchsiger Scheidenstreifling, Zitronen – Täubling, Violetter

               Bläuling, Blaugrauer Täubling, Graugrüner Milchling,

               Grünblättriger Schwefelkopf, Birken – Rotkappe

09.09. – Nelkenschwindling, Verblassender Täubling

13.09. – Sand – Röhrling, Wolliger Milchling, Körnchen – Röhrling,

               Flatter – Milchling, Eichen Milchling, Violetter Bläuling,

               Strohblasser Ritterling, Knopfstieliger Rübling,

               Rostfleckiger Helmling, Kahler Krempling, Fuchsiger

               Scheidenstreifling, Gallen – Röhrling, Geschmückter

               Gürtelfuß, Perlpilz, Schwefel – Ritterling, Zitronen –

               Täubling, Birkenpilz, Welker Milchling, Gelber Knollenblätterpilz,

               Papagei – Täubling

14.09. – Gallen – Röhrling

15.09. – Fuchsiger Scheidenstreifling, Blaugrauer Täubling, Rotfüßchen

16.09. – Flaschen Stäubling, Safran – Schirmpilz, Keulenfuß – Trichterling,

               Zitronen – Täubling

17.09. – Perlpilz, Gelber Knollenblätterpilz, Geschmückter Gürtelfuß,

               Kupferroter Gelbfuß

19.09. – Safran – Schirmpilz, Marone, Steinpilz

22.09. – Zitronen – Täubling, Bruch – Reizker, Perlpilz, Marone,

               Jodoform – Täubling, Fuchsiger Scheidenstreifling,

               Zitronenblättriger Täubling, Birkenpilz, Rotfüßchen, Flatter

               Milchling, Apfel – Täubling, Rotbrauner Milchling, Zedernholz –

               Täubling, Kahler Krempling, Ziegenlippe, Keulenfuß –

               Trichterling, Roter Fliegenpilz, Dunkler Hallimasch, Frauen –

               Täubling, Papagei – Täubling, Purpurschwarzer Täubling,

               Fleischroter Speise – Täubling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling,

               Kornblumen – Röhrling, Verfärbender Schleimkopf

24.09. – Riesenporling, Steife Koralle, Perlpilz, Zitronen – Täubling,

               Graugrüner Milchling, Braunfleckender Milchling

26.09. – Grünblättriger Schwefelkopf, Frauen – Täubling

29.09. – Weißer Polsterpilz, Wolliger Milchling, Zitronen – Täubling, Rotgelber

               Stoppelpilz, Grünblättriger Schwefelkopf, Sand – Röhrling, Perlpilz,

               Zedernholz – Täubling

04.10. – Hallimasch, Ziegelroter Schwefelkopf, Rotfüßchen, Marone, Gallen –

               Röhrling

07.10. – Wurzel – Schleimrübling, Perlpilz, Gelber Knollenblätterpilz,

               Buchen Spei – Täubling, Gallen – Täubling, Rosa – Helmling,

               Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Papagei – Täubling,

               Blaugrauer Täubling, Süßlicher Milchling, Rotfüßchen,

               Blutblättriger Hautkopf, Zitronen – Täubling, Zitronenblättriger

               Täubling, Keulenfuß – Trichterling, Zimt – Hautkopf,

               Buckel – Täubling, Wurzelschwamm, Marone, Graukappe,

               Rostfleckiger Helmling, Safran – Schirmpilz, Grünblättriger

               Schwefelkopf, Ziegelroter Schwefelkopf, Eichen – Milchling,

               Fahlgelber Röteltrichterling

10.10. – Glattstieliger Hexen – Röhrling, Cortinarius spec., Safran –

               Schirmpilz, Edel – Reizker, Frost – Rasling, Hallimasch

13.10. – Graukappe, Schönfuß – Röhrling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling,

               Ästiger Stachelbart, Frost – Rasling, Schuppiger Träuschling,

               Kammkoralle, Rosa – Helmling, Grüner Anis – Trichterling,

               Strubbelkopf, Dickblättriger Täubling, Frauen – Täubling, Papagei –

               Täubling, Steife Koralle, Rosablättriger Helmling, Herbsttrompete,

               Semmelstoppelpilz, Langstieliger Knoblauch – Schwindling,

               Buchen Spei – Täubling, Gruben – Lorchel, Gelbmilchender Helmling,

               Birkenporling 

14.10. – Fahler Röhrling

17.10. – Blaugrauer Täubling, Graukappe, Sparriger Schüppling, Krause

               Glucke

18.10. – Hallimasch

20.10. – Graukappe, Fuchsiger Rötel – Trichterling

21.10. – Shiitake

24.10. – Hallimasch

27.10. – Schlanker Riesenschirmpilz

28.10. – Trüffel

29.10. – Zitronen Täubling, Zimtbrauner Hautkopf, Olivgrüner Milchling,

                Keulenfuß – Trichterling, Papagei – Täubling, Fahlgelber

                Rötel – Trichterling, Graukappe, Rostfleckiger Helmling,

                Brennender Rübling, Ziegelroter Schwefelkopf, Rosablättriger

                Helmling, Horngrauer Rübling, Fleischroter Bläuling,

                Gefecktblättriger Flämmling, Grünblättriger Schwefelkopf,

                Süßlicher Milchling, Amiant – Körnchenschirmling,

                Rinnigbereifter Trichterling, Rosa – Helmling, Riesen – Schirmpilz,

                Safran – Schirmpilz, Gelber Knollenblätterpilz

01.11. – Edel – Reizker, Dunkelscheibiger Fälbling, Weißbrauner Ritterling,

                Rehbrauner Dachpilz, Stockschwämmchen, Birnen – Stäubling,

                Sparriger Schüppling

03.11. – Grünspan – Träuschling, Graukappe, Echter Pfifferling, Schneepilz,

                Safran – Schirmpilz, Schlanker Riesen – Schirmpilz, Perlpilz

04.11. – Violetter Rötel – Ritterling

07.11. – Marone, Derbes Rotfüßchen

10.11. – Hallimasch, Graukappe

11.11. – Blauer Träuschling, Braunfleckender Milchling, Violetter Rötel-

               Ritterling, Stockschwämmchen, Graukappe, Süßlicher Milchling,

               Rehbrauner Dachpilz, Grauer Korallenpilz

14.11. – Graukappe

22.11. – Halskrausen – Erdstern, Violetter Bläuling, Derbes Rotfüßchen,

               Zitronen – Täubling, Geflecktblättriger Flämmling

24.11. – Austern – Seitling

29.11. – Graukappe, Graublättriger Schwefelkopf, Langstieliger Knoblauch

               Schwindling, Geflecktblättriger Flämmling, Stockschwämmchen,

               Süßlicher Milchling

01.12. – Winter – Rübling

06.12. – Austern – Seitling

17.12. – Graukappe

19.12. – Austern – Seitling

20.12. – Samtfuß Winter – Rübling, Stumpfe Röhrenkeule,

                Halskrausen Erdstern

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Wetter und Pilze im April 2011

Mit diesem Vorfrühlingshaften Bildergruß von Andreas Okrent möchte ich in die neue Pilzsaison 2011 starten.

Mit diesem vorfrühlingshaftem Bildergruß eines Kelchbecherlings aus der Gattung Sarcoscypha, von Andreas Okrent, möchte ich in die neue Pilzsaison 2011 starten. Das Foto sandte er mir am 15.03.2011 zu.

Freitag, 01. April Nun ist es endlich wieder soweit, wir starten in die neue Saison 2011. Ich bin sicher, es wird auch in diesem Jahr wieder spannend, mit guten und schlechten Zeiten. Hoffen wir, dass die positiven überwiegen! Der Winter war bei uns im Nordosten etwas kälter als im langjährigen Klimamittel und besonders in den letzten Wochen auch zu trocken. Die letzten größeren Niederschläge hatten wir Anfang Februar, wo es nahezu drei Tage am Stück teils ergiebig regnete. Pünktlich zum Saisonstart hat sich nun eine feuchtwarme Luftmasse, subtropischen Ursprungs angekündigt und es war heute tatsächlich schon ein sehr angenehm temperierten Tag mit viel Sonne und etwas Regen am Abend. Bereits gestern hat uns ein Regengebiet überquert und brachte zwischen 1 bis 5 Liter auf den Quadratmeter. Mittelfristig soll es auf einem, für die Jahreszeit recht hohem Temperaturniveau und gelegentlichen Regenfällen weitergehen. Also sehr günstige Ausgangsbedingungen! Morgen starten wir zu unserer ersten Pilzwanderung der Saison. Mal schauen, was sie uns bringt. Da der Huflattich bereits blüht, dürfte die Lorchelzeit unmittelbar bevor stehen.

Huflattichblüten am 02.04.2011 auf einer Waldrandwiese bei Jameln.

Huflattichblüten am 02.04.2011 auf einer Waldrandwiese bei Jameln.

Sonnabend, 02. April – Heute starteten 9 Pilzfreunde zur 1. Wanderung in diesem Jahr. Um es gleich vorweg zu nehmen, wir bekamen nicht einen einzigen Frischpilz zu Gesicht! Selbst mit Holzpilzen wie Porlingen und Schichtpilzen sah es sehr bescheiden aus. Der Staatsforst Jamel wurde und wird stark durchforstet, so dass lediglich am Rande naturnaher Feuchtbiotope einige Holzpilze gefunden und erläutert werden konnten. Aber das tolle, frühsommerlich warme Wetter entschädigte für alles und wir hatten eine ausnehmend schöne Tour zur Saisoneröffnung 2011. Die Wärme wird sicherlich als starker Impuls für die Entwicklung unserer Frühlingspilze zu werten sein. Regen ist jetzt aber unbedingt erforderlich, denn es war tatsächlich schon recht trocken im Wald. Eine gewittrige Kaltfront könnte morgen und am Montag den erhofften Regen bringen. Laut Niederschlagsprognose könnten sogar bis Montag zwischen 10 und 20 Liter auf den Quadratmeter fallen.

Sonntag, 03. April – Ich habe heute mit meiner kleinen Familie den Wäldern zwischen Kobrow und Venzkow einen Besuch abgestattet. Grund war neues Moos für meine Ausstellungsflächen und Naturmaterialien zum Osterbasteln. Bei der Gelegenheit schauten wir auch an einer guten Frühjahrslorchelstelle vorbei, wo wir genau vor einem Jahr die ersten schönen Fruchtkörper fanden, aber Fehlanzeige! Es war wohl einfach zu trocken im Vorfeld. An einer anderen, etwas feuchteren Stelle im dicken Moos wenigsten drei taufrische Fichten – Zapfenrüblinge. Am Abend setzte in Verbindung mit der gestern angekündigten Kaltfront,  Regen ein, der zeitweilig auch recht kräftig war. Ich Denke, es sind allgemein zwischen 5 – 10 Liter gefallen.

Beim Echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius) hat die sporulationsphase eingestzt. Die Fruchtkörper und ihr nähers Umfeld sind weiß, wie mit Mehl bestäubt aus.

Beim Echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius) hat die Sporulationsphase eingesetzt. Die Fruchtkörper und ihr näheres Umfeld sehen weiß, wie mit Mehl bestäubt, aus. Standortfoto am 03.04.2011 im Wald bei Kobrow.

Montag, 04. April – Während wir nach den ersten Lorcheln der Saison Ausschau halten, wird von Torsten Richter aus der westmecklenburgischen Kleinstadt Rehna die erste Morchel – Sichtung gemeldet. An geschützter Stelle am Ufer eines Sees. Natürlich noch sehr klein. Ich habe bei den Morcheln in vorangegangenen Jahren hin und wieder schon Ende März kleine Fruchtkörper beobachten können, deren Streckung zu ansehnlichen Exemplaren aber erst Wochen später erfolgte, nämlich mit dem Beginn der Hauptblüte des Löwenzahns. Vom Wetter gibt es heute zu vermelden, dass etwas kühlere Luft eingeflossen ist und am Nachmittag gab es stellenweise kurze, teils recht kräftige Schauer.

Diese schönen Zaunblättlinge habe ich gestern im Wald bei Kobrow fotografiert. Sie wachsen an Nadelholz und können selbst an verbautem Holz noch gedeihen (Name!). Auch gegen Holzschutzmittel soll er recht resistend sein und verursacht im Holz eine Braunfäule. Kein Speisepilz.

Diese schönen Zaunblättlinge (Gloeophyllum sepiarium) habe ich gestern im Wald bei Kobrow fotografiert. Sie wachsen an Nadelholz und können selbst an verbautem Holz noch gedeihen (Name!). Auch gegen Holzschutzmittel soll er recht resistent sein und verursacht im Holz eine Braunfäule. Ungenießbar.

Dienstag, 05. April – Bei Temperaturen um die 10 Grad erlebten wir heute einen stark bewölkten Tag mit lebhaftem Südwestwind und etwas Regen am Nachmittag. Windig soll es auch an den folgenden Tagen werden. Bei meist bewölktem Himmel kann es gelegentlich etwas regnen. Größere Mengen sind aber nicht angekündigt. Die Temperaturen bleiben für die erste April – Dekade sehr moderat, obwohl im weiteren Verlauf ein leichter Abwärtstrend vorhergesagt wird, der örtlich nächtlichen Bodenfrost nicht ausschließt. Zwar hat es jetzt etwas geregnet, aber es hätte durchaus mehr sein können! Vor Mitte April sind wohl keine größeren Niederschläge mehr zu erwarten. Morgen ist Exkursionstag und ich werde mal schauen, ob sich schon an einigen, meiner Zeigerstellen, etwas entwickelt.

Die Reihige Tramete (Antrodia serialis) ist ganzjährig an der St

Die Reihige Tramete (Antrodia serialis) ist ganzjährig an  Fichtenstubben und den Stirnflächen von Fichtenstämmen zu finden. Oft reihen sich zahlreiche, gelbräunliche Hutkanten dachziegelartig über – und nebeneinander an. Standortfoto am 03.04.2011 im Wald bei Kobrow.

Mittwoch, 06. April – Ich habe heute eine kleine Rundreise zu einigen Frühlingspilzstandorten unternommen und wurde auch fündig. Allerdings nur in sehr bescheidenem Umfang. An einer sonst wirklich individuenreichen Frühjahrslorchelstelle, gerade mal drei Exemplare. Von Scheibenlorcheln, die hier sonst auch, zumindest im vergangenen Jahr, zahlreich wuchsen, keine Spur. In einem anderen Waldgebiet in einer moos- und humusreichen Fichten – Monokultur einige frische Fichten – Zapfenrüblinge und drei frische Rauchblättrige Schwefelköpfe. Das war alles, was ich heute an Frischpilzen fand. Pilzfreundin Irena Dombrowa beobachtete in Schwerin schon einige Büschel des Glimmertintlings. Das Wetter „glänzte“ heute mit novembertypischem Einheitsgrau und am morgen gab es dazu etwas Sprühregen. Die Temperaturen waren aber recht angenehm.

Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta). Typisch sind die herinartigen Windungen des Kaffee- bis schokoladenbraunen Hutes. Die Frühjahrslorchel zählt zu unseren gefährlichsten und heimtückischten Giftpilzen. Standortfoto am 06.04.2011 in der Kiefernaufforstung bei Jesendorf.

Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta). Typisch sind die hirnartigen Windungen des kaffee- bis schokoladenbraunen Hutes. Die Frühjahrslorchel zählt zu unseren gefährlichsten und heimtückischten Giftpilzen. Standortfoto am 06.04.2011 in der Kiefernaufforstung bei Jesendorf.

Donnerstag, 07. April – Nachdem es die neuerlich nach Deutschland eingfloßene, subtropische Warmluft, die heute in Süddeutschland für Temperaturrekorde sorgte, kurzzeitig, nämlich vor allem in der vergangenen Nacht, auch zu uns geschaft hatte, wurde sie am Mittag schon wieder von einer von Nordwest nach Südost durchziehenden Kaltfront mit etwas Regen und viel Wind abgedrängt und durch frische Meeresluft ersetzt. Diese wird uns in den nächsten Tagen mit meist freundlichem und anfangs sehr windigem und trockenem Wetter erhalten bleiben, kann sich aber allmählich wieder etwas erwärmen. Regen ist zunächst nicht mehr in Sicht. Erst um die Mitte der nächsten Woche soll es wieder unbeständiger mit Regenfällen und Schauern werden. Da der lebhafte Wind die oberen Bodenschichten wieder stark abtrocknet, ist an den folgenden Tagen wohl kaum mit einer nennenswerten Verbesserung beim Vorfrühlingsaspekt zu rechnen. Pilzberater Klaus Warning aus Bützow berichtete mir heute ebenfalls von einem sehr geringen Frischpilzwachstum. Einzig an einer Brandstelle drei Frühjahrslorcheln.

An windgeschützten und moosigen Stellen sind vereinzelt einige Fichten - Zapfenrüblinge (Strobilurus esculentus) zu finden. Standortfoto am 06.04.2011 im ehemals großherzoglichen Forst Moidentin.

An windgeschützten und moosigen Stellen sind vereinzelt einige Fichten – Zapfenrüblinge (Strobilurus esculentus) zu finden. Standortfoto am 06.04.2011 im ehemals großherzoglichen Forst Moidentin.

Freitag, 08. April – Ein schwerer Frühjahrssturm fegte heute über Mecklenburg – Vorpommern hinweg und forderte mindestens 10 Todesopfer und 100 Verletzte. Auf der A 19 bei Rostock rasten während eines Sandsturms etwa 80 Fahrzeuge ineinander. Die Böen erreichten Windstärke 10! Damit haben sich auch die Entwicklungsbedingen der Frühlingspilze deutlich verschlechtert. Nichts desto trotz hat die Natur innerhalb einer Woche einen gewaltigen Entwicklungsschub (bis auf unsere Pilze) erfahren. War noch Anfang vergangener Woche kaum ein grüner Grashalm zu sehen, grünt und blüht es jetzt allerorten. Selbst Büsche und Bäume beginnen sich zu begrünen. Wir brauchen jetzt dringen Regen! Laut Mittelfristprognose der Wetterfrösche stellt sich die Wetterlage in der nächsten Woche auf unbeständiges Aprilwetter um. Es soll dann in ganz Deutschland kälter werden mit häufigeren Regenfällen und vielen Schauern, so wie es sich für den April gehört! Wir Pilzfreunde und natürlich auch die restliche Natur wird sich über jeden Tropfen des kostbaren Nass freuen!

Sonnabend, 09. April – Nach dem dramatischen Sturmtag von gestern kehrte heute wieder Ruhe in das Wettergeschehen in Mecklenburg ein. Die Sonne strahlte von morgens bis abends von einem nahezu wolkenlosen Himmel, als wäre nichts geschehen. Der Wind wehte nur noch mäßig und in der frischen, klaren und trockenen Luft haben sich die Bedingungen für unser ohnehin schon geringfügiges Frühlingspilzwachstum wieder deutlich verschlechtert. Wie bereits erwähnt, soll sich die Wetterlage ab Dienstag umstellen und atlantische Tiefausläufer bringen wieder Regenfälle und in Meereskaltluft, polaren Ursprungs, wahrscheinlich auch viele Schauer mit. Typisches Aprilwetter. Die prognostizierten Niederschlagsmengen bis Donnerstag fallen aber eher gering aus. Das wird sich hoffentlich noch in einem für unsere Zwecke positiven Maße ändern.

Am Mittwoch habe ich noch diese Winterporlinge (Polyporus brumalis) fotografiert. Sie werden in Kürze von dem sehr ähnlichen Maiporling (Polyporus lepideus9 abgelöst. Standortfoto am 06.04.2011 im hehemaligen großherzoglichen Forst Moidentin. Ungenießbar.

Am Mittwoch habe ich noch diese Winterporlinge (Polyporus brumalis) fotografiert. Sie werden in Kürze von dem sehr ähnlichen Maiporling (Polyporus lepideus) abgelöst. Standortfoto am 06.04.2011 im ehemaligen großherzoglichen Forst Moidentin. Ungenießbar.

Sonntag, 10. April – Heute gab es Wohlfühlwetter von morgens bis abends. Strahlender Sonnenschein von einem wolkenlosen Himmel in trockener Luft mit sehr guter Fernsicht und geringer Luftbewegung. Da bot sich eine kleine Stippvisite zu einigen Pilzstellen, die um diese Jahreszeit obligatorisch sind, regelrecht an. Mit Irena und Jonas startete ich von Keez aus in Richtung Schlemminer Staatsforst, um zu schauen, was die dort seit vielen Jahren standortstreuen Östereichischen Kelchbecherlinge machen. Aber wie erwartet, auf Grund der trockenen Vorwitterung, kaum etwas zu finden. Nur nach gezielter Nachsuche unter der Laubstreu, zwei wirklich kleine Notausgaben dieses farbenfrohen Ascomyceten. Als weiteres „Frischpilzerlebnis“ fand Sohn Jonas, mehr aus Zufall, den für mich ersten Frühlingsmürbling der Saison. Am Abend fuhr ich nochmals alleine zu einer ansonsten wirklich tollen und ergiebigen Frühjahrslorchel – Stelle im ehemaligen Staatsforst Turloff bei Kobrow, aber vergebens, keine Spur dieses für mich so wichtigen Ausstellungspilzes. Ich habe den Verdacht, der Frühjahrslorchel – Aspekt wird in diesem Jahr im wesentlich ausfallen, wenn man von wenigen Einzelstücken an begünstigten Stellen einmal absieht.

Und auch diese ganz jungen Pilze fand Jonas beim herumtollen auf einem mächtigen und alten Buchenstamm, als zufällig ein Stück Rindes abfiehl. Es handelt sich natürlich nicht um die ersten Gallenröhrlinge oder gar Sommersteinpilze, sondern um den beim gestriegen Bild bereits angekündigten Mai - Stielporling (Polyporus lepideus). Ungenießbar. Standortfoto am 10.04.2011 im Schlemminer staatsforst.

Und auch diese ganz jungen Pilze fand Jonas beim herumtollen auf einem mächtigen, alten Buchenstamm, als zufällig ein Stück Rinde abbrach und die Fruchtkörperanlagen freilegte. Es handelt sich natürlich nicht um die ersten Gallenröhrlinge oder gar Sommersteinpilze, sondern vielmehr um den beim gestrigen Bild bereits angekündigten Mai – Stielporling (Polyporus lepideus). Ungenießbar. Standortfoto am 10.04.2011 im Schlemminer Staatsforst.

Montag, 11. April – Ein freundlicher, recht warmer Apriltag mit nur hohen Wolkenschleiern, die aber bereits eine Wetteränderung ankündigen. In der kommenden Nacht nähert sich von Nordwesten die Kaltfront eines neuen Sturmtiefs. Dadurch nimmt nicht nur der Wind wieder deutlich zu, sondern sie bringt uns auch etwas Regen und nachfolgend in hochreichend kalter und labil geschichteter Meeresluft viele Regen- und Graupelschauer. Typisches Aprilwetter. Die prognostizierten Regenmengen liegen allerdings nur zwischen 2 und 5 Liter. In den Nächten wird es wieder sehr frisch mit örtlichem Bodenfrost. Besonders frostig soll es nachts im bisher wärmeverwöhnten süddeutschen Raum werden. Da von den Lorcheln in diesem Jahr wohl nicht mehr viel zu erwarten ist, soll sich unser Hauptaugenmerk nun auf den Beginn der Morchelzeit richten. Da es nach der kühlen Schauerphase zum Wochenende hin wieder wärmer werden soll und Anfang nächster Woche sogar feuchtwarme Gewitterluft angekündigt wird, könnten sich die Bedingungen diesbezüglich noch zum positiven wenden. Allerdings ist zu Bedenken, dass die Fruchtkörperanlagen meist schon sehr früh ausgebildet werden und vielfach schon vorhanden sein dürften, zumindest dort, wo es das Mikroklima zuließ. Ich Denke, mit einer so tollen Morchelsaison wie im letzten Jahr, werden wir wohl kaum rechnen können. Ich Schätze in 10 – 14 Tagen dürfte es soweit sein.

Auf der gestrigen Fahrt von Warin zum Schlemminer Staatsforst befuhren wir die L 31 über Mankmoss und Qualitz. Die Straße ist im wesentlichen fast nur von Birken gesäumt, von denen sehr viele vom

Auf der gestrigen Fahrt von Warin zum Schlemminer Staatsforst befuhren wir die L 31 über Mankmoss und Qualitz. Die Straße ist im wesentlichen  von Birken gesäumt, von denen wiederum sehr viele vom Hexenbesen (Taphrina betulina) befallen sind. Ein Schlauchpilz, der diese vogelnestähnlichen, stark verzweigten Wucherungen auslöst. Standortfoto am 10.04.2011.

Dienstag, 12. April – Gegen 08.00 Uhr setzte der Regen der Kaltfront ein und hat etwa bis gegen Mittag angehalten. Es sind tatsächlich zwischen 2 und 5 Liter gefallen. Danach lockerte die Bewölkung in merklich kühlerer Luft wieder auf und es blieb bei stark auffrischendem Wind im wesentlichen trocken. In der kommenden Nacht und morgen soll uns die Okklusion des über Polen angelangten Tiefs weiteren Regen bringen. Für Westmecklenburg sind nochmals in etwa die gleichen Regenmengen prognostiziert. Insgesamt soll das Wetter in den nächsten 10 Tagen wechselhaft bleiben. Hochs und Regentiefs sollen sich abwechseln, so dass sich allmählich, wenigstens halbwegs, vernünftige Bedingungen für die weitere Entwicklung des Frühjahrsaspektes einstellen dürften.

Das Astgewirr eines Hexenbesens aus der Nähe betrachtet.

Das Astgewirr eines Hexenbesens (Taphrina betulina) aus der Nähe betrachtet. Es wurde vom Sturm abgerissen und lag am Straßenrand. „Hexenbesen“ sind stark verzweigte Sprosssysteme, die aus Proventiv- oder Adventivknospen hervorgegangen sind und die negativ geotropisch wachsen“. Zitat siehe unter www.forst.tu-muenchen.de

Mittwoch, 13. April – Im laufe der zweiten Nachthälfte wurde es in Mecklenburg von der Ostsee her immer regnerischer. Der Regen hielt den ganzen Tag in leichter, teils mäßiger Intensität, bei unangenehm kalten und böigem Wind, an. Auch jetzt am Abend, um 19.15 Uhr, regnet es immer noch. Nach meiner Einschätzung dürften mindestens zwischen 5 und 10 Liter gefallen sein. Mit den gestrigen Niederschlägen recht ordentlich. Dadurch haben sich die Chancen für ein zumindest gemäßigtes Morchelwachstum in den nächsten zwei bis drei Wochen deutlich verbessert. Trotzt des ungemütlichen Wetters fuhr ich heute kurz in den Wald, zu der Frühjahrslorchelstelle, an der ich vor einer Woche drei Stück fand. Heute waren es etwa 15 durchschnittlich große, sehr schöne Lorcheln. Ich habe sie alle mitgenommen. Sie kommen in eine verschließbare Plastikdose und dann in den Kühlschrank. So verpackt und luftdicht verschlossen, können sie durchaus zwei bis drei Wochen aufbewahrt werden und sehen dann immer noch wie gerade gesammelt aus, vorausgesetzt, es handelt sich um junge, frische Exemplare. Das ist für mich in so fern von Bedeutung, dass ich, wenn die Morcheln da sind, diese mit ihrem giftigen Doppelgänger in unserer Frischpilzausstellung gegenüber stellen kann.

Dauerregen bei sehr kühlen Temperaturen unverändert den ganzen Tag.

Unverminderter Dauerregen bei sehr kühlen Temperaturen und Wind den ganzen Tag. Der Natur tut dieses Wetter sichtlich gut. Die Landschaft begrünt sich mit Macht! Feldweg zwischen Tessin und Buchholz am 13.04.2011.

Donnerstag, 14. April – Nach dem regnerischen und windigem Dauergrau von gestern, strahlte heute wieder die Sonne von einem tiefblauen Himmel, bei allerdings sehr kühlen Temperaturen. Und dieser Schönwettertrend setzt sich auch bis auf weiteres fort. Sollte es nach der Mittelfristprognose von vor zwei Tagen doch eher wechselhaft mit Niederschlägen weitergehen, so hat sich inzwischen weitgehend sonniges Hochdruckwetter als dominierend heraus kristallisiert. Und das könnte durchaus bis Ostern andauern. Dabei soll es schrittweise, von Tag zu Tag, wärmer werden, bei zunächst aber immer noch sehr frischen Nächten mit Bodenfrostgefahr. Ich Denke, wir können uns glücklich schätzen, dass wir  nennenswerten Regen abbekommen haben. Und zwar von West nach Ost stetig mehr. Am meisten gab es im zentralen Mecklenburg und Richtung Darß. Bei diesen Aussichten wird sich die Natur weiter rasant entwickeln und ich gehe davon aus, dass wir Ostern schon in die Morcheln gehen können, falls es welche geben sollte, und da gab es bisher immer welche, auch wenn es nur Einzelstücke waren.

Noch ist aber Lorchelzeit und die ist in diesem Jahr stark verarmt. Auch Andreas Okrent bestätigte mir kürzlich meine Beobachtungen, das es an den meisten Bekannten Standorten bisher keine Fruchtkörper gab.

Noch ist aber Lorchelzeit und die ist in diesem Jahr stark verarmt. Auch Andreas Okrent bestätigte mir kürzlich meine Beobachtungen, dass es an den meisten bekannten Standorten bisher keine Fruchtkörper gab. Möglicherweise wirkt sich der Regen diesbezüglich noch positiv aus. Standortfoto: Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta) am 13.04.2011 im Kiefernforst bei Jesendorf. Giftig!

Freitag, 15. April – Der Löwenzahn beginnt zu blühen! Das stellte ich heute Mittag, als ich aus dem Wald von einer kleinen Exkursion kam, am Straßenrand, mitten in Wismar, fest. Ich war heute nämlich zu einem kleinen Informationsgang im Neukloster Forst bei Klein Warin unterwegs. Überwiegend Nadel- und Mischwald auf Sandboden. Bei herrlichem Sonnenwetter eine Wohltat! Die Nacht war allerdings, zumindest am Erdboden, frostig, wovon an schattigen Stellen der Raureif kündete. Nach wenigen Minuten hatte ich schon die erste und gleichzeitig auch letzte Begegnung mit Frischpilzen. Eine 15 – 20 Fruchtkörper starke Kolonie von essbaren Frühlingsmürblingen. Ich machte Fotos und legte die schönsten in eine Frischhaltedose für den Transport zu unserer Ausstellung. Sie waren hart gefroren! Vom Wetter gibt es für Sonnenanbeter zwar positives für die nächste Zeit zu vermelden, für Pilzfreunde, die auf Regennachschub in absehbarer Zeit hoffen, sieht es leider nicht so gut aus. Bis einschließlich Ostern wird in dieser Richtung bei uns wohl nichts mehr passieren.

Zu dem blühenden Löwenzahn paßt dieses Bild von Christian Taut aus Parchim bestens. Diese jungen Speisemorcheln wachsen dort mitten in der Stadt und Herr Taut hat sie schon einige Zeit beobachtet. Der Regen kam gerade noch rechtzeitig, so dass sie sich jetzt noch gut entwickeln können, aber ich Denke, sie können eigentlich fast schon geerntet werden.

Zu dem blühenden Löwenzahn passt dieses Bild von Christian Taut aus Parchim bestens. Diese jungen Speisemorcheln (Morchella esculenta) wachsen dort mitten in der Stadt und Herr Taut hat sie schon einige Zeit beobachtet. Es sind insgesamt über 40 Stück! Der Regen kam gerade noch rechtzeitig, so dass sie sich jetzt gut entwickeln können, aber ich Denke, sie könnten eigentlich fast schon geerntet werden. Standortfoto von Christian Taut, Parchim.

Sonnabend, 16. April – 13 Pilzfreunde trafen sich heute morgen zu einer öffentlichen Pilzwanderung durch die Wotenitzer Tannen bei Grevesmühlen. Es handelt sich hier vorwiegend um Nadelwälder auf sandigem Untergrund. Die Hoffnung auf einige Frühjarslorcheln ging leider nicht in Erfüllung. Bei sehr angenehmen Temperaturen und trockenem Wetter wurde es trotzdem eine vielseitige und lehrreiche Pilz- und Kräuterwanderung. An Frischpilzen haben wir folgende Arten gefunden. Mai – Stielporlinge, Kiefern – und Fichten – Zapfenrüblinge, Frühlings – Samthäubchen, Winter – Trompetenschnitzlinge und Frühlings – Giftrötlinge. Näheres sie auch unter „In den Wotenitzer Tannen“.

Diese Frühlings - Giftrötlinge (Entoloma vernum) waren für mich der beste Fund der heutigen Lehrwanderung. Er wächst von März bis Mai meist unter Nadelbäumen längst der Waldwege und zählt zun den kleineren Vertretern dieser umfangreichen Blätterpilzgattung, zur Untergattung Noleana.

Diese Frühlings – Giftrötlinge (Entoloma vernum) waren für mich der beste Fund der heutigen Lehrwanderung. Er wächst von März bis Mai meist unter Nadelbäumen längst der Waldwege und zählt zu den kleineren Vertretern dieser umfangreichen Blätterpilzgattung, zur Untergattung Noleana.

Sonntag, 17. April Ein sonniger Sonntag nach einer weiteren, sehr frischen Nacht. Auch tagsüber gab es im Schatten recht kühle Temperaturen. Habe heute für einige Stunden unseren „Steinpilz“ geöffnet. Die Pilzausstellung ist zwar noch recht bescheiden, aber es gibt bei uns auch Gestecke oder Frühlingssträuße für` s bevorstehende Osterfest zu erwerben. Pilzfreund Peter Kofahl berichtete mir heute, dass an seiner, im vergangenen Jahr im Stadtgebiet entdeckten Speisemorchelstelle, endlich eine ganze Menge „Minimorcheln“ erschienen sind. Sie sollen noch weiter wachsen. Hoffentlich vertrocknen sie nicht! Am Abend habe ich noch eine Info – Tour durch mehrere Wälder des Sternberger Seenlandes in punkto Frühjahrslorcheln unternommen. Nur an einer Stelle fand ich drei Exemplare.

Eine Frühjahrslorchel wie aus dem Bilderbuch. Standortfoto am 17.04.2011 im Sültener Forst. Giftig!

Eine Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta) wie aus dem Bilderbuch. Standortfoto am 17.04.2011 im Sültener Forst. Giftig!

Montag, 18. April – Strahlender Sonnenschein bei sehr angenehmen Temperaturen. Bis auf einige, harmlose Wolkenfelder, die zwischendurch mal über den blauen Himmel ziehen können, bleibt es voraussichtlich auch bis über die Ostertage hinaus sonnig, trocken und recht warm. Regen ist weit und breit nicht in Sicht, höchstens über Spanien und Portugal. Für die Morcheln dürften die recht bescheidenen Niederschläge der letzten Zeit so leidlich ausgereicht haben. Für die zu erwartenden Maipilze sieht es zunächst allerdings nicht so gut aus. Wahrscheinlich wird es den Rest des Monats bei uns trocken bleiben. – Pilzfreund Thomas Harm brachte mir heute morgen die ersten beiden schönen Speisemorcheln der Saison, um sie für unsere Ausstellung zu spendieren. Seine Mutter fand sie rein zufällig gestern bei der Gartenarbeit unter einer Hecke. In Kleingartenanlagen sind Morcheln häufige Überraschungsgäste! Also Augen auf bei der Gartenarbeit!

Diese beiden tadellosen, jungen Speisemorcheln brachte mir Thomas Harm heute morgen. Sie bereichern jetzt unsere Frischpilzausstellun, die zur Zeit unter dem Motto "Unsere Großpilze im Vorfrühling" steht. Hier habe ich die Pilze auch fotografiert. Vorzügliche speisepilze.

Diese beiden tadellosen, jungen Speisemorcheln (Morchella esculenta) brachte mir Thomas Harm heute morgen. Sie bereichern jetzt unsere Frischpilzausstellung, die zur Zeit unter dem Motto „Unsere Großpilze im Vorfrühling“ steht. Hervorragender Speisepilz.

Dienstag, 19. April – Ein sehr freundlicher, trockener und schon fast frühsommerlich warmer Apriltag. Die Natur entwickelt sich rasant! Das warme Wetter soll auch bis auf weiteres anhalten und Regen ist zunächst nicht in Sicht. Erst im laufe der nächsten Woche ist ein vorsichtiger Trend hin zu einer allgemeinen Zunahme der Schauer- und Gewittertätigkeit zu erkennen. So jedenfalls berechnen es die Wettercomputer im Moment. Fraglich ist bei einer solchen Wetterlage allerdings, ob es die Regengüsse dann auch bis in Ostseenähe schaffen, voran zu kommen, oder ob die Ostsee mit ihrem noch kalten Wasser sich stabilisierend auswirkt und das erhoffte und wertvolle Nass, wie so oft, von uns fern hält. – Heute wurden mir zwei wunderschöne Speisemorcheln in die Pilzberatung gebracht, die anscheinend eher zufällig von zwei Damen im Stadtgebiet gefunden wurden und ihr Interesse weckten. Da sie aber die für eine kompetente Auskunft fällig werdenden 2,00 € Gebühr nicht berappen wollten, überließen sie mir die Pilze freundlicherweise für unsere Ausstellung.

Andreas Okrent hat im Vorjahr das Glück gehabt, eine Stelle der in Mecklenburg extrem seltenen Bömischen Runzel - Verpel (Verpa bohemica) zu entdecken. Und das tollste, die Art scheint standortstreu zu sein, denn vor wenigen Tagen schickte er mir das akt

Andreas Okrent hat im Vorjahr das Glück gehabt, eine Stelle der in Mecklenburg – Vorpommern extrem seltenen Bömischen Runzel – Verpel (Verpa bohemica) zu entdecken. Und das tollste, die Art scheint standortstreu zu sein, denn vor wenigen Tagen schickte er mir dieses aktuelle Foto vom gleichen Standort in unmittelbarer Ostseenähe. Guter Speisepilz, der aber unbedingt zu schonen ist!

Mittwoch, 20. April – Ein weiterer sonniger und warmer Frühsommertag mitten im April. Die trockene Wärmeperiode dauert weiter an. Die moderaten Regenfälle der letzten Zeit haben aber einige Frühlingspilze hervorgelockt. So habe ich jetzt auch endlich die ersten Schwarzweißen Becherlorcheln der Saison fotografieren und für unsere Pilzausstellung einsammeln können. Auch die Frühjahrslorchelstelle im Kiefernwald bei Jesendorf war nochmals produktiv und lieferte Foto- und Ausstellungsmaterial. An einem Morchelstandort, wo im Mai des letzten Jahres zahlreiche Dickfuß – Morcheln wuchsen, war leider noch nichts zu Sehen. An einer anderen Zeigerstelle aber die ersten Maipilze bis zu Wallnussgröße und an einem weiteren, geschützten Standort mit alten Baumstämmen, die  ersten Schuppigen Porlinge des Jahres.

Schwarzweiße Becherlorcheln (Helvella leucomelaena) im Kiefernfortst bei Jesendorf am Standort fotografiert am 20.04.2011. In günstigen

Standortfoto von Schwarzweißen Becherlorcheln (Helvella leucomelaena) im Kiefernforst bei Jesendorf  am 20.04.2011. In günstigen Jahren wuchsen sie hier zu tausenden und wurden aufgrund des Überflusses von einigen Pilzfreunden eingesammelt und verspeist, ohne negative Folgen.

Gründonnerstag, 21. April – Das lange Osterwochenende hat praktisch begonnen. Bei frühsommerlichem Wetter wird der erste Urlauberandrang an der Ostseeküste erwartet. Wer an Ostern in diesem Jahr schon die Strandsaison eröffnen möchte, sollte sich ein windgeschütztes Plätzchen suchen. Das Ostseewasser ist noch sehr kalt und der Ostwind soll in den nächsten Tagen etwas stärker aufleben. Das hängt damit zusammen, dass sich von Südwesten her ein schwaches Gewittertief nähert, uns aber nicht erreichen wird. Dadurch lebt der Luftdruckgradient besonders tagsüber etwas auf, da sich zusätzlich noch der Seewindeffekt bemerkbar macht. Die Luft ist momentan sehr trocken und in Kombination mit dem zunehmenden Ostwind ist die Situation für uns Pilzfreunde mehr als unbefriedigend. Laut Mittelfristprognose von heute Abend ist bei uns im Nordosten mit dem nächsten Regen keinesfalls vor Anfang Mai zu rechnen. Es bleibt bis auf weiteres trocken und sonnig, wobei es in Richtung Monatsende schrittweise kühler werden soll. Die Maipilze, die ich gestern entdeckt habe, werden ich wohl wieder einmal Gießen müssen, damit sie mir nicht vertrocknen.

Auch die Frühjahrslorcheln (Gyromitra esculenta) reifen bei dem warmen Wetter jetzt schnell aus, wie bei den mittleren unschwer zu Erkennen. Sie haben sich mit ihren Sporenwolken weißlich bestäubt. Standortfoto am 20.04.2011 im Kiefernforst bei Jesendorf. Giftig!

Auch die Frühjahrslorcheln (Gyromitra esculenta) reifen bei dem warmen Wetter jetzt schnell aus, wie bei den mittleren Exemplaren unschwer zu Erkennen. Sie haben sich mit ihren eigenen Sporenwolken weißlich bestäubt. Standortfoto am 20.04.2011 im Kiefernforst bei Jesendorf. Giftig!

Karfreitag, 22. April Habe heute Nachmittag bei viel Sonne und Wärme meine Maipilze das erste mal mit Wasser versorgt. Heute Abend gibt es nochmals einige Liter, da das Myzel der Stelle recht ausgedehnt ist und noch nicht überall Fruchtkörper zu erkennen sind, b. z. w. noch nicht durch die Humusschicht gedrungen sind. Am 30.04. und 01.05. ist bei uns im „Steinpilz“ nämlich ein „Großes Maipilzwochenende geplant, es wäre ziemlich peinlich, wenn wir nicht wenigstens einige frische Maipilze in unserer Ausstellung präsentieren könnten. Für die geplante Pilzsuppe und Pilzpfanne ist noch genügend Tiefkühlware aus der letzten, überaus ergiebigen Maipilzsaison 2010, vorhanden. – Die Mittelfristprognose der Wetterfrösche sieht aus heutiger Sicht schon wieder etwas feuchter aus, als gestern noch angenommen. Im Laufe der nächsten Woche kann möglicherweise ein neuerliches Gewittertief von Osten her aufziehen und gebietsweise, auch in Norddeutschland, für heftige Regengüsse sorgen. Einzig in Ostseenähe soll es trocken bleiben bei zeitweise kräftigem Ostwind. Wir lieben die Ostsee!?

Aber jetzt ist natürlich erst einmal Morchelzeit.

Ostern ist in diesem Jahr Morchelzeit. Wer also an den Feiertagen gezielt oder zufällig einem oder mehreren Vertretern der hier abgebildeten Pilze begegnen sollte, beachte Bitte, die mit den Bienenwaben (links) ist die köstliche Speisemorchel und wandert ins Osterkörbchen, die mit den hirnartigen Windungen, die Frühjahrslorchel, ist ebenfalls sehr köstlich, aber ohne Überlebensgarantie und bleibt besser stehen!

Karsamstag, 23. April – Ich war heute morgen mit Pilz- und Naturfotograf Andreas Okrent in Bad Kleinen verabredet. Ihn interessierten Speise- und Käppchenmorcheln, da in seiner von Sandboden dominierten, heimatlichen Region um Graal – Müritz kaum eine Chance besteht, diese Frühlingspilze vor die Fotolinse zu bekommen. Eigentlich hatte ich nicht vor dem Ufer des Schweriner Sees vor unserer geplanten Pilzwanderung am 30.04. einen Besuch abzustatten, willigte aber ein, mit ihm gemeinsam heute auf den Pfaden der Morcheln zu Pilgern. Käppchenmorcheln waren leider keine auszumachen, dafür stellenweise Speisemorcheln im Überfluss. Ich war selbst überrascht! Wir fotografierten was das Zeug hält. Die Morcheln waren fast schon auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung, es waren aber noch genug junge Pilze am Standort und im Boden war kaum etwas von Trockenheit zu spüren. Andreas nahm sich einige Pilze zum essen mit und ich füllte eine Frischhaltedose mit Ausstellungsstücken. Der Rest blieb stehen, denn wir wollen am nächsten Sonnabend schließlich auch noch welche finden. Siehe auch unter „Mit Andreas Okrent unterwegs“.

Stellenweise standen die Morcheln so dicht, das wir uns kaum trauten einen Fuß vor den anderen zu setzen, um nicht welche zu zertreten. Standortfoto am 23.04.2011 im Haushalt Forst bei Bad Kleinen.

Stellenweise standen die Morcheln so dicht, das wir uns kaum trauten, einen Fuß vor dem anderen zu setzen, um nicht welche zu zertreten. Standortfoto am 23.04.2011 im Haushalt Forst bei Bad Kleinen.

Da die Speicherkapazität dieser Rubrik bereits wieder erschöpft ist und ich keinen Text b. z. w. Bilder löschen möchte, geht es unter „Wetter und Pilze April 2011/2“ weiter.

20. November 2011 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Jahresabschlussexkursion durch den Wald bei Moorbrink

Zur letzten Vereinsexkursion des Jahres lud die Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. ihre Pilzfreunde und interessierte Gäste, am Sonntag, dem 20. November 2011, wieder ganz herzlich ein. Treff war um 09.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus, in der Wismarer Ulmenstraße. Mit Pkw` s fuhren von hier aus auf der Bundesstraße 106 in Richtung Schwerin. Kurz vor Schwerin, in Kirchstück, auf der Parkfläche der dortigen Kirche, erwarteten uns weitere Pilzfreunde, z. B. aus Grevesmühlen und Bad Segeberg, sowie eine Reporterin der Schweriner Volkszeitung. Dann fuhren wir weiter in Richtung Moorbrink. In der waldreichen Umgebung des Ortes schauten wir uns in den dortigen, abwechslungsreichen Laub- und Nadelwäldern, die übrigens als Flora – Fauna Habitat ausgewiesen sind, nach spätherbstlichen Großpilzen um. Und da hatte der Spätherbst heute noch einiges zu bieten. Das Frischpilzaufkommen war für Ende November recht beachtlich. Anfangs herrschte noch dichter Nebel, der sich aber im weiteren Verlauf lichtete und sogar der Sonne eine Chance gab.

Gleich zu Beginn eine Art, die nicht so oft zu finden ist, der Rötelblättrige Mürbling (Psathyrella sarcocephala). Er ist aber typscg für den stäten Herbst, kann gelegentlich aber auch schon im Frühling oft büschelig an Laubholz angetroffen werden. Wie alle Mürblinge, ist er nicht giftig.

Gleich zu Beginn eine Art, die nicht so oft zu finden ist, der Rötelblättrige Mürbling (Psathyrella sarcocephala). Er ist aber typisch für den späten Herbst, kann gelegentlich aber auch schon im Frühling, oft büschellig an Laubholz, angetroffen werden. Wie alle Mürblinge ist er nicht giftig.

Der Blaue Träuschling unterscheidet sich vom sehr ähnlichen Grünspan - Träuschling durch den fehlenden Ring am Stiel, mehr bläulichere Färbung und bräunliche Lamellen. Beide sind essbar.

Der Blaue Träuschling unterscheidet sich vom sehr ähnlichen Grünspan – Träuschling durch den fehlenden Ring am Stiel, mehr bläulichere Färbung und bräunliche Lamellen. Beide sind essbar.

Schwer giftig ist der Bleiweiße Trichterling, er könnte mitunter mit blassen Formen der Graukappen verwechselt werden

Schwer giftig ist der Bleiweiße Trichterling, er könnte mitunter mit blassen Formen der Graukappen verwechselt werden

Die Graukappen (Clitocybe nebularis) sind in der Regel größer, oft deutlich grauweiß gefärbt mit aufdringlichen Geruch. Aber auch sie sind mit Vorsicht zu genießen! Standortfoto im Wald bei Moorbrink.

Die Graukappen (Clitocybe nebularis) sind in der Regel größer, oft deutlich grauweiß gefärbt und mit aufdringlichem Geruch. Aber auch sie sind mit Vorsicht zu genießen! Standortfoto im Wald bei Moorbrink.

Mit von der Partie war heute Gerda Jentsch, von der Schweriner Volkszeitung, um einen kleinen Bericht von unserer heutigen Vereinsexkursion für diese große Tageszeitung zu verfassen. Ich Denke wir und die Pilze konnten reichlich Stoff liefern. Wir bedanken uns ganz herzlich für die Aufmerksamkeit!

Mit von der Partie war heute Gerda Jentsch, von der Schweriner Volkszeitung, um einen kleinen Bericht von unserer heutigen Vereinsexkursion für diese große Tageszeitung zu verfassen. Ich Denke, wir und die Pilze konnten reichlich Stoff liefern. Wir bedanken uns ganz herzlich für die Aufmerksamkeit!

Dorothee Messner aus Bad Segeberg freut sich riesig über diese schönen Dunklen Hallimasch. Und auch für die anderen Pilzfreunde waren noch weitere "Hallimasch - Trauben" vor Ort, so dass eine schmackhafte Pilzmahlzeit gesichert war.

Diese glückliche Finderin freut sich riesig über schöne Dunkle Hallimasch. Und auch für die anderen Pilzfreunde waren noch weitere „Hallimasch – Trauben“ zum Abernten vor Ort – eine schmackhafte Pilzmahlzeit ist gesichert!

Auch der Violette Rötel - Ritterling ist ein sehr schmackhafter und oft ergiebiger Speisepilz mit einem eher lieblichem Aroma.

Auch der Violette Rötel – Ritterling ist ein sehr schmackhafter und oft ergiebiger Speisepilz, mit einem eher lieblichen Aroma. Sowohl er, wie auch Hallimasch, sind roh giftig und müssen gut durch gegart werden!

Bei diesen jungen Stockschwämmchen sind die charakteristischen, bräunlichen Stielschuppen gut zu erkennen. Darauf sollte man beim Sammeln dieser Edelpilze unbedingt achten um sie von ähnlichen, glattstieligen Gift - Häublingen zu unterscheiden.

Bei diesen jungen Stockschwämmchen sind die charakteristischen, bräunlichen Stielschüppchen gut zu erkennen. Darauf sollte man beim Sammeln dieser Edelpilze unbedingt achten, um sie von ähnlichen, glattstieligen Gift – Häublingen zu unterscheiden.

In den Buchenbereichen gab es auch immer wieder mal frische Derbe Rotfüßchen. Sie sind oftmals, neben vereinzelten Steinpilzen und Maronen, die letzten Röhrlinge des Jahres und können bis zum Winterbeginn eine schmackhafte Röhrlingsmahlzeit liefern.

In den Buchenbereichen gab es auch immer wieder mal frische Derbe Rotfüßchen. Sie sind oftmals, neben vereinzelten Steinpilzen und Maronen, die letzten Röhrlinge des Jahres und können bis zum Winterbeginn eine schmackhafte Röhrlingsmahlzeit liefern.

Unser jüngster Teilnehmer(9) der heutigen Exkursion freut sich über diesen interessanten Pilz, der an Meereskorallen erinnert. Es ist die minderwertige Steife Koralle.

Unser jüngster Teilnehmer (9) der heutigen Exkursion freut sich über diesen interessanten Pilz, der an eine Meereskoralle erinnert. Es ist der minderwertige Steife Korallenpilz.

Dieser Berindete Seitling (Pleurotus dryinus) wuchs aus einer kleinen Baumhöhle einer alten Fichte heraus. Auf grund seiner Zähigkeit gilt dieser Seitling als ungenießbar.

Dieser Berindete Seitling (Pleurotus dryinus) wuchs aus einer kleinen Baumhöhle einer alten Fichte heraus. Auf Grund seiner Zähigkeit gilt dieser Seitling als ungenießbar. Er erzeugt als Wundparasit eine sogenannte Weißfäule im Holz.

Hier nochmals eine giftiger Bleiweißer Trichterling und die filigranen Röhrenkeulen Macrotyphula fistulosa.

Nochmals ein giftiger Bleiweißer Trichterling, der hier zusammen mit den filigranen Röhrenkeulen Macrotyphula fistulosa wuchs. Die Keulen sind nicht giftig, aber für Speisezwecke bedeutungslos.

Der Gelbstielige Muschelseitling kann leicht mit dem Austern - Seitling verwechselt werden. Er besitzt am Stielansatz und in den Lamellen eine gelbgrünliche Färbung und kann etwas bitterlich schmecken. Im Vergleich zum schmackhaften Austern - Seitling ist er also minderwertig.

Der Gelbstielige Muschelseitling kann leicht mit dem Austern – Seitling verwechselt werden. Er besitzt am Stielansatz und in den Lamellen eine gelbgrünliche Tönung und kann etwas bitterlich schmecken. Im Vergleich zum schmackhaften Austern – Seitling ist er also minderwertig.

Die gesamte Pilzsaison von April - November, mitunter auch im tiefsten Winter, kann man an Laubholz die essbaren Rehbraunen Dachpilze finden. Selbst bei Trockenheit, wenn kaum andere Pilze wachsen.

Die gesamte Pilzsaison von April – November, mitunter auch im tiefsten Winter, kann man an Laubholz die essbaren Rehbraunen Dachpilze finden. Selbst bei Trockenheit, wenn kaum andere Pilze wachsen.

In der Fichtennadelstreu wuchsen vereinzelt immer noch junge und etwas ältere Safran - Schirmpilze.

In der Fichtennadelstreu wuchsen vereinzelt immer noch junge und etwas ältere Safran – Schirmpilze.

Der Fleischbraune Rötel - Ritterling (Lepista sordida) wird meist als Violetter Rötel - Ritterling eingesammelt. Ihm fehlen rotbräunliche Farbtöne im Fleisch und er riecht auch nicht so süßlich parfümiert wie Lepista nuda. Auch er ist natürlich essbar und soll ebenfalss recht schmackhaft sein. Standortfoto unter Kastanien bei Moorbrink. 20.11.2011.

Der Fleischbraune Rötel – Ritterling (Lepista sordida) wird meist als Violetter Rötel – Ritterling eingesammelt. Ihm fehlen rotbräunliche Farbtöne im Fleisch und er riecht auch nicht so süßlich parfümiert wie Lepista nuda. Auch er ist essbar und soll ebenfalls recht schmackhaft sein. Standortfoto unter Kastanien bei Moorbrink. 20.11.2011.

Die Dame von der SVZ verabschiedete sich schon auf halber Strecke, so dass wir heute immerhin noch 14 Pilzfreunde waren, die zum letzten mal in diesem Jahr auf Vereinsexkursion waren. Leider hatten einige Pilzfreunde ihre Ausbeute schon im Auto verstaut, aber so ärmlich wie auf dem Foto war es dann doch nicht! 20. November 2011 bei Moorbrink.

Die Dame von der SVZ verabschiedete sich schon auf halber Strecke, so dass wir heute immerhin 14 Pilzfreunde waren, die zum letzten mal in diesem Jahr auf Vereinsexkursion unterwegs waren. Leider hatten einige ihre Ausbeute schon im Auto verstaut, denn so ärmlich wie auf dem Foto war es dann doch nicht! 20. November 2011 bei Moorbrink.

Regionalinfo` s auch unter www.klein-trebbow.de

Ich Wünsche den Pilzfreunden der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und allen Gästen, die gerne mit uns Wandern, einen besinnlichen Jahresausklang sowie einen  optimistischen Start in die neue Saison 2012.

12. November 2011 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Zum Saisonabschluss

Zur letzten öffentlichen Pilzlehrwanderung des Jahres lud der „Steinpilz-Wismar“ am Sonnabend, dem 12. November 2011, wieder alle interessierten Pilz-und Wanderfreunde sehr herzlich ein. Treff war um 09.00 Uhr auf dem Parkplatz am Wismarer Busbahnhof, in der Wasserstraße. Mit 4 Autos, u. a. auch aus Lübeck und Hamburg, fuhren wir in Richtung Sternberg. An der dortigen Tankstelle am Orsteingang erwartete uns schon Pilzfreundin Erika Wittenhagen aus Bad Kleinen und wir fuhren mit nunmehr 5 Autos auf der B 104 weiter in Richtung Güstrow. Einige Kilometer hinter Sternberg erreichten wir ein kleineres Laubwaldgebiet – das Stegenholz, dass auch unser Zielwald war. Die große Artenvielfalt des Herbstes schwindet nun doch schon deutlicher, aber trotzdem hatte uns der Spätherbst heute noch einiges zu bieten. Insbesondere streubewohnende Arten und auf Holz wachsende Pilze, wie Violette Rötel – Ritterlinge, Hallimasch und Stockschwämmchen. Nach reifkaltem Morgen, erlebten wir einen wirklich goldigen Novembertag mit strahlendem Sonnenschein und fast windstillen Verhältnissen. Schöner kann November kaum sein!

Gleich zu Beginn erfreuten mich diese farbenfrohen Gelbmilchenden Helmlinge. Leider ist das Foto etwas unscharf, aber ich finde es als Stimmungsbild trotztdem schön. Standortfoto am 12.11.2011 im Stegenholz.

Gleich zu Beginn erfreuten uns diese farbenfrohen Gelbmilchenden Helmlinge (Mycena crocata). Leider ist das Foto etwas unscharf, aber ich finde es als Stimmungsbild trotzdem schön.

Diese veralgten und holzigen Buckel - Trameten (Trametes gibbosa) wanderten in meinen Sammelkorb. Sie sind pflegeleicht und werden unsere Winterausstellung bereichern. Standortfoto am 12.11.2011.

Diese veralgten und holzigen Buckel – Trameten (Trametes gibbosa) wanderten in meinen Sammelkorb. Sie sind pflegeleicht und werden unsere Winterausstellung bereichern.

Diese stattlichen Braunfleckenden Milchlinge (Lactarius fluens) sind zur Zeit im gehaltvollen Buchenwald recht häufig zu finden. Leider schmeckt ihre Milch brennend scharf und der Pilz ist nach herkömmlichen Zubereitungsmethoden nicht zu genießen.

Diese stattlichen Braunfleckenden Milchlinge (Lactarius fluens) sind zur Zeit im gehaltvollen Buchenwald recht häufig zu finden. Leider schmeckt ihre Milch brennend scharf und der Pilz ist nach herkömmlichen Zubereitungsmethoden nicht zu genießen.

An und um alten Laubholzstubben waren die meisten Pilze anzutreffen, so wie dieses Büschel Honiggelber Hallimasch (Armillaria mellea). Sie wanderten als Speisepilze in den Korb. Standortfoto am 12.11.2011 - Stegenholz.

An und um alte Laubholzstubben herum waren die meisten Pilze anzutreffen, so auch dieses Büschel Honiggelber Hallimasch (Armillaria mellea). Sie wanderten als Speisepilze in den Korb.

Gleich daneben ein Stubben mit schönsten Stockschwämmchen (Kueheromyces mutabils). Eiskristalle auf den Hüten erinnerten an eine frostig kalte Nacht. Stockschwämmchen gehören zu den schmackhaftesten Speisepilzen überhaupt. Standortfoto am 12.11.2011.

Gleich daneben ein Stubben mit schönsten Stockschwämmchen (Kueheromyces mutabils). Eiskristalle auf den Hüten erinnerten an eine frostig kalte Nacht. Stockschwämmchen gehören zu den schmackhaftesten Speisepilzen überhaupt.

Und am Nachbarstubben gleich die nächste Kolonie frischer Blätterpilze. Diese blieben aber stehen, da es sich um giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) handelte. Standortfoto.

Und am Nachbarstubben gleich die nächste Kolonie frischer Blätterpilze. Diese blieben aber stehen, da es sich um giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) handelte. Standortfoto.

Wenige Schritte weiter gleich die nächsten kapitalen Hallimasch - da kommt Freude auf!

Wenige Schritte weiter gleich die nächsten kapitalen Hallimasch – da kommt Freude auf!

Und diese steigerte sich noch beim Anblick dieser abgestorbenen Buchenruine die bis hoch hinnauf mit den recht seltenen Ästigen Stachelbärten geschückt war. Leider sind die Körbe schon voll!

Und diese steigerte sich noch beim Anblick dieser abgestorbenen Buchen – Ruine, die bis hoch hinauf mit den recht seltenen Ästigen Stachelbärten geschmückt war. Leider sind die Körbe schon voll!

Der Ästige Stachelbart (Hericium coralloides) wurde im Jahr 2006 durch Vorschlag von Brigitte Schurig aus Mecklenburg - Vorpommern von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zum Pilz des Jahres gekührt. Standortfoto am 12.11.2011 im Stegeholz.

Der Ästige Stachelbart (Hericium coralloides) wurde im Jahr 2006 durch Vorschlag von Brigitte Schurig aus Mecklenburg – Vorpommern, von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zum Pilz des Jahres gekürt.

Auch einige Herbsttrompeten waren noch vertreten. Leide war dieser hervorragende Würzpilz in dieser Saison nur in bescheidenen Mengen zu finden, im letzten Jahr konnte man sich vor ihnen kaum retten!

Auch einige Herbsttrompeten waren noch vertreten. Leider war dieser hervorragende Würzpilz in dieser Saison nur in bescheidenen Mengen zu finden, im letzten Jahr konnte man sich vor ihnen kaum retten!

Bei der abschließenden Pilzkontroole in den Körben der Sammler konnte ich diese leicht giftigen Süßriechenden Rettich - Helmlinge (Mycena diosma) aussortieren. Sie wurden für Violtee - Lachtrichterlinnge gehalten. Wer Lacktrichterlinge zum Essen sammelt, sollte die verschiedenen Rettich - Helmlinge abgrenzen können!

Bei der abschließenden Pilzkontrolle in den Körben der Sammler, konnte ich diese leicht giftigen Süßriechenden Rettich – Helmlinge (Mycena diosma) aussortieren. Sie wurden für Violette Lacktrichterlinge gehalten. Wer Lacktrichterlinge zum Essen sammelt, sollte die verschiedenen Rettich – Helmlinge abgrenzen können!

Neun Pilzfreunde nahmen an der letzten Pilzlehrwanderung des Jahres teil. Das Wetter war wunderbar und ich Denke es hat allen recht viel Spaß gemacht und es konnte sicher dies und jenes zum Thema Pilze hinzu gelernt werden. 12. November 2011 im Stegenholz bei Sternberg.

Neun Pilzfreunde nahmen an der letzten Pilzlehrwanderung des Jahres teil. Das Wetter war wunderbar und ich hoffe, es hat allen recht viel Spaß gemacht und es konnte auch dies und jenes zum Thema Pilze hinzu gelernt werden. In diesem Sinne eventuell bis zum nächsten Jahr, wenn es wieder heißt – Treffpunkt Busbahnhof zur öffentlichen Pilzwanderung. 12. November 2011 im Stegenholz bei Sternberg.

Regionalinfo` s unter: www.stadt-sternberg.de

Die nächste Pilzwanderung startet am Sonnabend, dem 07. April 2012, um 09.00 Uhr vom Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße ausgehend, in Richtung Glashäger Quellental bei Bad Doberan.

29. Oktober 2011 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch den Schlemminer Staatsforst

Am Sonnabend, dem 29. Oktober 2011, lud der „Steinpilz – Wismar“ wieder zu einer Pilzwanderung ein. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wasserstraße. Mit drei Autos fuhren wir zunächst über Neukloster weiter in Richtung Bützow. Wenige Kilometer vor Bützow erreichten wir unseren Zielwald, den Schlemminer Staatsforst. Hier erwarteten uns schon eine Dame aus Bad Kleinen und der Bützower Pilzberater Klaus Warning. Er führte uns auch durch sein Heimatrevier. Bereits aus der Ferne ist das hügelige, bewaldete Gebiet, mit seinem markanten Funkturm bestens auszumachen. Heute herrschte allerdings nebeliges, aber sehr mildes Herbstwetter, so dass manch einer von uns sogar in` s Schwitzen kam. Mitten im Waldgebiet angelangt, fuhren wir links ab in Richtung Schlemmin, bis zum Parkplatz am Funkturm. Integriert in diesen abwechslungsreichen Forst mit ausgedehnten Buchenwäldern ist auch das Naturschutzgebiet Hohe Burg und der Schwarzer See. Mit seinen 147,4 m NHN ist der Höhenzug der Hohen Burg und des Langen Berges eines der höchsten Punkte in Mecklenburg – Vorpommern, und der Schwarze See ist der höchstgelegene See in unserem Bundesland. Er wurde bereits 1939 unter Naturschutz gestellt und ist somit eines der ältesten Naturschutzgebiete in unserer Region. Ein Besuch dieses schönen Fleckchens Mecklenburg lohnt sich zu allen Jahreszeiten. Nach ca. 8,0 Km Fußmarsch und zahlreichen Pilzfunden kehrten wir gegen 14.00 Uhr wieder zu unseren Autos am Funkturm zurück. Damit endete eine weitere, erlebnisreiche Pilzwanderung durch die reizvolle Natur unserer mecklenburgischen Heimat.

Am markanten Funkturm bei Schlemmin begann und endete unsere heutige Pilzwanderung.

Am markanten Funkturm bei Schlemmin begann und endete unsere heutige Pilzwanderung.

Diese wunderschönen Hochthronenden Schüpplinge (Pholiota aurivella) erfreuten uns gleich zu Beginn auf einem alten Buchenstubben. Ungenießbar. Standortfoto im Schlemminer Staatsforst.

Diese wunderschönen Hochthronenden Schüpplinge (Pholiota aurivella) erfreuten uns gleich zu Beginn auf einem alten Buchenstubben. Ungenießbar. Standortfoto im Schlemminer Staatsforst.

Ebenfalls auf Buche wuchsen diese Häublinge. Es könnte sich um den Gift Häubling (Galerina marginata) oder einem nahen Verwandten handeln. Beim Sammeln von Stockschwämmchen ist größte Vorsicht geboten!

Ebenfalls auf Buche wuchsen diese Häublinge. Es könnte sich um den Gift – Häubling (Galerina marginata) oder einem nahen Verwandten handeln. Beim Sammeln von Stockschwämmchen ist größte Vorsicht geboten!

Ausschließlich unter Fichten gedeiht der essbar Schwarzpunktierte Schneckling (Hygrophorus pustulatus). Im Gegensatz zu den meisten anderen Vertretern seiner Gattung, ist er nicht schleimig.

Ausschließlich unter Fichten gedeiht der essbar Schwarzpunktierte Schneckling (Hygrophorus pustulatus). Im Gegensatz zu den meisten anderen Vertretern seiner Gattung ist er nicht schleimig.

Ein Glückspilz war heute der Jonas, er fand den einzigen Steinpilz!

Ein Glückspilz war heute der Jonas, er fand den einzigen Steinpilz!

Ganz frisch kamen diese Flaschen - Stäublinge aus dem Waldboden. Pypisch sind die zahreichen "Grieskörnchen" auf der Oberfläche dieses jung essbaren Bauchpilzes. Standortfoto im Schlemminer Staatsforst.

Ganz frisch kamen diese Flaschen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum) aus dem Waldboden. Typisch sind die zahlreichen, stacheligen „Grieskörnchen“ auf der Oberfläche dieses jung essbaren Bauchpilzes.

Trompeten - Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis) zählen besonders in Skandinavien zu den beliebetsten Speisepilzen. Sie kommen auch bei uns besonders im Herbst in gehltvollen Buchenwäldern stellenweise zahlreich vor. Standortfoto im Schlemminer Staatsforst.

Trompeten – Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis) zählen besonders in Skandinavien zu den beliebtesten Speisepilzen. Sie kommen auch bei uns im Herbst in gehaltvolleren Buchenwäldern stellenweise zahlreich vor. Standortfoto im Schlemminer Staatsforst.

Hin und wieder riesige Büschel von Hallimasch, die teils sogar noch zum mitnehmen gut genug waren, so dass sich die Sammelbehältnisse teils rasant füllten.

Gelegentlich tauchten riesige Büschel von Hallimasch auf, die teils sogar noch zum mitnehmen gut genug waren, so dass sich die Sammelbehältnisse teils rasant füllten.

Zu den besseren Arten, die wir heute fanden zählen diese ungenießbaren Gelbstieligen Dachpilze (Pluteus romellii) und der Zinnoberrote Hautkopf (Dermocybe cinnabarina)

Zu den besseren Arten, die wir heute fanden, zählen diese ungenießbaren Gelbstieligen Dachpilze (Pluteus romellii) und der Zinnoberrote Hautkopf (Dermocybe cinnabarina)

Der Grüne Anis - Trichterling ist an seinem starken Anis - Geruch) eindeutig zu erkennen und kann als Mischpilz in den Korb gelegt werden. Aber nur wer es mag, denn er duftet aus der Pfanne immer noch recht kräftig!

Der Grüne Anis – Trichterling ist an seinem starken Anis – Geruch eindeutig zu erkennen und kann als Mischpilz in den Korb gelegt werden. Aber nur wer es mag, denn er duftet aus der Pfanne immer noch recht kräftig!

Zwischendurch mal eine kleine Imbiss - Pause.

Und Zwischendurch mal eine kleine Imbiss – Pause.

Ein Schmuck unserer Wälder ist der Orangebecherling (Aleuria aurantia). Er wächst gerne an und auf Waldwegen. Zwar soll er essbar sein, ist aber kaum ergiebig und sollte als Naturschönheit lieber stehen gelassen werden, es sei denn, er kann eine Frischpilzausstellung bereichern.

Ein Schmuck unserer Wälder ist der Orangebecherling (Aleuria aurantia). Er wächst gerne an und auf Waldwegen. Zwar soll er essbar sein, ist aber kaum ergiebig und sollte als Naturschönheit lieber stehen gelassen werden, es sei denn, er kann eine Frischpilzausstellung bereichern.

Ebenfalls am Waldweg auf Holzresten wuchsen einige Exemplare des Rotbrauner Riesenträuschlings. Hier Pilzberater Klaus Warning (links) mit entsprechenden Erläuterungen zu diesem interessanten Fund.

Ebenfalls am Waldweg auf Holzresten wuchsen einige Exemplare des Rotbraunen Riesenträuschlings. Hier Pilzberater Klaus Warning (links) mit entsprechenden Erläuterungen zu diesem interessanten Fund an Pilzfreund Armin Büttner.

Der auch unter der Bezeichnung "Braunkappe" im Handel als Kulturpilz erhältliche Riesenträuschling (Stropharia rugosoannulata) soll im vergangenen Jahrhundert in Europa eingewandert sein und sich von West nach Ost über den Kontinent ausgebreitet haben.

Der auch unter der Bezeichnung „Braunkappe“ im Handel als Kulturpilz erhältliche Riesenträuschling  kann relativ leicht, z. B. auf Stroh, angebaut werden. Manchmal tritt er auf Rindenmulch in Massen auf.

Ab und an findet der glückliche Pilzfreund zur Zeit auch ein richtig schönes Derbes Rotfüßchen.

Ab und an findet der glückliche Pilzfreund zur Zeit auch ein richtig schönes Derbes Rotfüßchen.

Leicht für kräftige, stark giftigen Bleiweißen Trichterlingen, könnte man diese Albino - Formen der Graukappe halten. Der typische, aufdringliche Geruch bringt aber Klarheit.

Leicht für kräftige, stark giftige Bleiweiße Trichterlinge, könnte man diese Albino – Form der Graukappe halten. Der typische, aufdringliche Geruch bringt aber Klarheit.

Auf entrindeten Laubholzästen kommt gelegentlich der Braunrote Kammpilz (Phlebia rufa) vor. Der Pilz verursacht im Holz eine Weißfäule.

Auf entrindeten Laubholzästen kommt gelegentlich der Braunrote Kammpilz (Phlebia rufa) vor. Der Pilz verursacht im Holz eine Weißfäule.

Diese Ziegelroten Schwefelköpfe sind steril und bilden keine Sporen aus. Die Lamellen bleiben immer gelb. Gleiches ist auch nicht selten beim Grün- und Graublättrigen Schwefelkopf zu beobachsten.

Diese Ziegelroten Schwefelköpfe sollen steril sein und keine Sporen bilden. Das stimmt aber nicht. Ich habe es beim Grünblättrigen Schwefelkopf getestet, der ebenfalls angeblich sterile Fruchtkörper ausbilden soll. Er streute massenhaft Sporen ab, die aber nicht schwärzlich, sondern bräunlich gefärbt waren. Ob diese allerdings keimfähig waren, habe ich nicht überprüft. Die Lamellen bleiben immer gelblich, wie auch nicht selten beim Grün- und Graublättrigen Schwefelkopf zu beobachten ist.

Der seltene Kornblumen - Röhrling gehört eigentlich nicht in dieses Gebiet. Er ist ein Pilz der Sandgebiete!

Der seltene Kornblumen – Röhrling gehört eigentlich nicht in dieses Revier. Er ist eher ein Pilz der Sandgebiete!

Hier sehen wir den Korkenzieher Träuschling, eigentlich aber als Schuppiger Träuschling bekannt. Er hat während des Wachstums anscheinend mehreren Hindernissen ausweichen müssen. Schwach giftig!

Hier sehen wir den „Korkenzieher Träuschling“, eigentlich aber als Schuppiger Träuschling bekannt. Er hat während des Wachstums anscheinend mehreren Hindernissen ausweichen müssen. Schwach giftig!

Einer der häufigsten Täublinge war heute unter Eichen der Purpurschwarze Täubling. Er kann höchstens als Mischpilz in Frage kommen, da er leicht schärflich schmeckt.

Einer der häufigsten Täublinge war heute  unter Eichen der Purpurschwarze Täubling. Er kann höchstens als Mischpilz in Frage kommen, da er leicht schärflich schmeckt.

Am Rande des Naturschutzgebietes "Schwarzer See" informieren einige Schautafeln über wichtige Vorgänge und Zusammenhänge im Kreislauf der Natur.

Am Rande des Naturschutzgebietes „Schwarzer See“ informieren einige Schautafeln über Zusammenhänge und Stoffkreisläufe in der Natur.

Wie auf unserem abschließenden Erinnerungsfoto ersichtlich ist, waren wir heute 14 Pilzfreunde, die in einem der höchstgelegenen Waldgebiete Mecklenburg - Vorpommerns unterwegs auf Pilzsuche waren.

Wie auf unserem Abschlussfoto gut ersichtlich ist, waren wir heute 14 Pilzfreunde, die in einem der höchst gelegenen Waldgebiete Mecklenburg – Vorpommerns unterwegs auf Pilzsuche waren.

Regional – Info` s unter: www.buetzow.de

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!

23. Oktober 2011 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereinsexkursion bei Kneese

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Am Sonntag, dem 23. Oktober 2011, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. sowie interessierte Gäste wieder zu einer Vereinsexkursion herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus in Wismar – Ulmenstraße. Mit zwei Autos fuhren wir von hier aus zunächst in Richtung Gadebusch und dann weiter über Roggendorf bis nach Kneese. In Roggendorf warteten noch drei weitere Autos mit 8 Pilz- und Naturbegeisterten auf uns. Nach einiger Suche fanden wir auch einen halbwegs befahrbaren Feldweg in Richtung unseres eigentlichen Zielwaldes. Hier landeten wir aber in einem Bereich, der als Naturschutzgebiet gekennzeichnet war. Da wir auch Pilze zum Essen und Ausstellen mitnehmen wollten, kamen Bedenken auf und wir entschloßen uns, in einen anderen Wald ganz in der Nähe (bei Marienhof) auszuweichen. Das nicht allzu große, kompakte Waldgebiet mit Erlenbrüchen, Buchen/Ahornwäldern sowie kleinen Fichtenbereichen und vielen Feuchtbiotopen auf besseren Böden, entschädigte uns aber allemal. Das Pilzaufkommen war für die schon recht fortgeschrittene Jahreszeit recht beachtlich und vielseitig. Sowohl wissbegierige Biologen und Hobby – Fotografen aus dem Lübecker Raum, Kochtopfmykologen aus dem Raum Schönberg, Grevesmühlen und Bad Kleinen als auch Ausstellungssammler aus Wismar kamen voll auf ihre Kosten. Das Wetter war nach morgentlichem Raureif, wie schon bei unseren letzten Exkursionen und Pilzwanderungen, einfach phantastisch. Sonne pur und später auch recht milde Temperaturen – einfach „Goldener Oktober“ von der schönsten Seite. Die Tour endete gegen 14.00 Uhr.

Außerhalb des Waldes waren am Morgen die Gräser der Wiesen noch mit bizarrem Rauhreif geschückt. Unter das noch schützende Blätterdach des Waldes vermochte der Frost aber noch nicht einzudringen.

Außerhalb des Waldes waren am Morgen die Gräser der Wiesen noch mit bizarrem Raureif geschmückt. Unter das noch schützende Blätterdach des Waldes, vermochte der Frost aber noch nicht einzudringen.

Dieser Pilz war unser ständiger Begleiter - Der Hallimasch.

Dieser Pilz war unser ständiger Begleiter – Der Hallimasch.

Dann kam Freide bei diesem begeisertem Nachwuchspilzsammler auf. Unter einer alten Lärche fand er diese Gold - Röhrlinge, die als Speisepilze in der Korb wanderten.

Hier kam Freude bei diesem jungen Nachwuchs – Pilzsammler auf. Unter einer alten Lärche fand er zwei Gold – Röhrlinge, die als Speisepilze in den Korb wanderten.

Der Violette Lacktrichterling erregt immer wieder die Aufmerksamkeit der Pilzsucher. Auch er kann als essbarer Pilz in den Korb gelegt werden.

Der Violette Lacktrichterling erregt immer wieder die Aufmerksamkeit der Pilzsucher. Auch er kann als essbarer Pilz in den Korb gelegt werden.

Jonas entdeckt hier einen alten Eichen - Stubben voller Pilze. Welche könnten das wohl sein? Papa wird es sicher wissen!

Jonas entdeckt hier einen alten Eichen – Stubben voller Pilze. Welche könnten das wohl sein? Papa wird es sicher wissen! Foto: Sina Mews.

Besonders alte Eichen - Stubben werden im späteren Herbst von zahlreichen Helmlingen bevölkert. Der wohl attraktievste unter ihnen ist der ungenießbare Buntstielige Helmling (Mycena inclinata). Standortfoto im Wald bei Kneese am 23.10.2011.

Ja, lieber Jonas, es sind Helmlinge. Besonders alte Eichen – Stubben werden im späteren Herbst von zahlreichen Helmlingen bevölkert. Der wohl attraktivste unter ihnen ist der ungenießbare Buntstielige Helmling (Mycena inclinata).

Und wie die Paparazi stürzen sich die Natur - Fotografen auf die Stars aus dem Reich der Pilze. Foto: Sina Mews.

Und wie die Paparazzi stürzen sich die Natur – Fotografen auf die Stars aus dem Reich der Pilze. Foto: Sina Mews.

Auch zahlreiche Milchlingsarten bevölkern den Herbstwald. Während die rotmilchenden Reizker meist gute Speisepilze sind, ist bei den weißmilchenden Arten eine Geschmacksprobe angebracht. Mit der Zunge an den Milchsaft - diese schmeckt bei diesem ungenießbaren Braunfleckenden Milchling brennend scharf!

Auch zahlreiche Milchlingsarten bevölkern den Herbstwald. Während die rotmilchenden Reizker meist gute Speisepilze sind, ist bei den weißmilchenden Arten eine Geschmacksprobe angebracht. Mit der Zunge an den Milchsaft – dieser schmeckt bei diesem ungenießbaren Braunfleckenden Milchling brennend scharf!

Immer öfter trifft man jetzt auch schon auf die Leckerbissen des Winters. Wer zu Weihnachten oder zum neuen Jahr ein frisches Pilzgericht aus dem Wald hohlen möchte, sollte den Samtfuß - Rübling unbedingt kennen. Er ist häufig an Laubholz, gern Weide und Esche, zu finden und schmeckt ausgezeichnet!

Immer öfter trifft man jetzt auch schon auf die Leckerbissen des Winters. Wer zu Weihnachten oder zum neuen Jahr ein frisches Pilzgericht aus dem Wald hohlen möchte, sollte den Samtfuß – Rübling unbedingt kennen. Er ist häufig an Laubholz, gern Weide und Esche, zu finden und schmeckt ausgezeichnet!

Der Wässrige Mübling oder im Volksmund auch Weißstieliges Stockschwämmchen genannt Stubbenbewohner kann als Stockschwämmchen - Ersatz in den Korb gelegt werden, ist aber weniger schmackhaft.

Dieser Wässrige Mübling, oder im Volksmund auch Weißstieliges Stockschwämmchen genannte Stubbenbewohner, kann als Stockschwämmchen – Ersatz in den Korb gelegt werden, ist aber weniger schmackhaft.

Vereinzelt waren Derbe, aber auch so wie hier, normale Rotfüßchen zu finden. Sind sie nicht vom Goldschimmel befallen oder Madig, landen sie ebenfalls im Sammelkorb.

Vereinzelt waren Derbe-, aber auch, so wie hier, normale Rotfüßchen zu finden. Sind sie nicht vom Goldschimmel befallen oder madig, landen sie ebenfalls im Sammelkorb.

Der Specht - Tintling ist eine markante Erscheinung im gehaltvollen Buchenwald des Herbstes und biete immer wieder ein dankbares Fotomotiv. Standortfoto im Wald bei Kneese am 23.10.2011.

Der Specht – Tintling (Coprinus picaceus) ist eine markante Erscheinung im gehaltvollen Buchenwald des Herbstes und bietet oftmals ein dankbares Fotomotiv. Standortfoto im Wald bei Kneese am 23.10.2011.

Und immer wieder Hallimasch! Neben viel überständigen, gemeinem Hallimasch aber auch immer wieder Stellen mit Dunklem Hallimasch in bester Qualität. Hallimasch ist roh giftig und sollte ausreichend gegart werden. Eventuell vorher kurz blanchieren.

Und immer wieder Hallimasch! Neben viel überständigem, gemeinem Hallimasch, aber auch immer wieder Stellen mit Dunklem Hallimasch in bester Qualität. Hallimasch ist roh giftig und sollte ausreichend gegart werden. Eventuell vorher kurz blanchieren und Stiele entfernen.

Fotografiert und geschrieben wurde heute was das Zeug hält. Auch hier sehen wir wieder Hallimasch. Möglicherweise handelt es sich hier um die Zwiebelfüßigen Hallimasch.

Fotografiert und geschrieben wurde heute was das Zeug hält. Auch hier sehen wir wieder Hallimasch. Möglicherweise handelt es sich um die Zwiebelfüßigen Hallimasch.

Und wieder ein ausgesprochen scharfer Milchling der unter Haselsträuchern wächst - der Hasel - Milchling.

Und hier wieder ein ausgesprochen scharfer Milchling, der unter Haselsträuchern wächst – der Hasel – Milchling.

Neben dem Samtigen Schichtpilz sehen wir hier im Bildmittelpunkt den besonders in Gewässernähe wachsenden Getiegerten Sägeblättling (Lentinus tigrinus). Er ist ungenießbar und auch nicht sonderlich häufig.

Neben dem Samtigen Schichtpilz sehen wir hier im Bildmittelpunkt den besonders in Gewässernähe wachsenden Getigerten Sägeblättling (Lentinus tigrinus). Er ist ungenießbar und auch nicht sonderlich häufig.

Sehr häufig dekoriert aber der hübsche Rosa - Helmling unsere Waldwegränder. Er gehört zu der schwach giftigen Gruppe der Rettich - Helmlinge.

Sehr häufig und dekorativ ist der hübsche Rosa – Helmling an unseren Waldwegränder. Er gehört zu der schwach giftigen Gruppe der Rettich – Helmlinge.

Sehr charakteristisch durch seine schwärzlichen Stielschüppchen und dem grauen Röhrenfutter ist der stets bei Birken wachsende Birkenpilz. Er zählt zu den beliebtseten Speisepilzen.

Sehr charakteristisch durch seine schwärzlichen Stielschüppchen und dem grauen Röhrenfutter ist der stets bei Birken wachsende Birkenpilz. Er zählt zu den beliebtesten Speisepilzen.

Neben diesem häufigen Goldmistpilz, fanden wir heute auch den viel selteneren Netzadrigen Mistpilz.

Neben diesem häufigen Goldmistpilz, fanden wir heute auch den viel selteneren Netzaderigen Mistpilz.

Auch dieses ist ein Lacktrichterling - der größte unter ihnen! Der Braunrote Bläuling oder Lacktrichterling. Selbstverständlich ebenfalls essbar.

Auch dieses ist ein Lacktrichterling – der größte unter ihnen! Der Braunrote Bläuling. Selbstverständlich ebenfalls essbar.

Wunderschön und ganz frisch schiebt sich dieser essbare Scheidenstreifling aus seiner "Eihülle" empor.

Wunderschön und ganz frisch schiebt sich dieser essbare Zweifarbige Scheidenstreifling aus seiner „Eihülle“ empor.

Der angeblich sogar essbare Weißviolette Dickfuß ist einer der aufälligsten und häufigsten Schleierlinge in unseren Breiten.

Der angeblich sogar essbare Weißviolette Dickfuß ist einer der auffälligsten und häufigsten Schleierlinge in unseren Breiten.

Markant und kaum zu übersehen ist hier nicht nur Pilkzfreund Thomas aus Schönberg, sondern auch die Langstieligen Knoblauchschwindlinge, die hin und wieder mal als Aromageber in unseren Pilzsuppen landen.

Hier sehen wir Pilzfreund Thomas aus Schönberg, mit einem bemoostem Knüppel, der mit Gelbmilchenden Helmlingen besetzt ist. Foto: Sina Mews.

Ein wundervolles Motiv bietet in diesen Buchenwäldern auch recht oft der Pinsel - Schüppling (Pholiota jahnii). Er ist leider ungenießbar. Standortfoto am 23.10.2011 im Wald bei Kneese. Sina Mews.

Ein wundervolles Motiv bietet in diesen Buchenwäldern auch recht oft der Pinsel – Schüppling (Pholiota jahnii). Er ist leider ungenießbar. Standortfoto am 23.10.2011 im Wald bei Kneese. Sina Mews.

Zwischendurch ist für unsere kleinsten auch mal ausgelassenes Toben angesagt, während die Erwachsenen mit dem gebotenen Ernst die herrliche mecklenburger Natur durchstreifen. Foto: Sina Mews.

Zwischendurch ist für unsere kleinsten auch mal ausgelassenes Toben angesagt, während die Erwachsenen mit dem gebotenen Ernst die herrliche Natur Mecklenburgs durchstreifen. Foto: Sina Mews.

Und das ist wieder unser obligatorischs Abschlußfoto. Wie man sieht hat auch unser Ausweichwald allen 14 Exkursionsteilnehmern viel Freude gebracht und das traunhaft schöne Wetter tat das übrige. 23. Oktober 2011 im Wald bei Kneese.

Und das ist wieder unser obligatorisches Abschlussfoto. Wie man sieht, hat auch unser Ausweichwald allen 14 Exkursionsteilnehmern viel Freude bereitet und das traumhaft schöne Wetter tat das übrige. 23. Oktober 2011 im Wald bei Kneese.

Regional Info` s unter: www.schaalsee.de

15. Oktober 2011 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Von Jülchendorf nach Demen

Am Sonnabend, dem 15. Oktober 2011, waren interessierte Pilz-, Natur-, und Wanderfreunde wieder zu einer geführten Pilzwanderung herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB Wismar, in der Wasserstraße. Mit den vorhandenen PKW` s ging es von hier aus über Warin und Brüel in Richtung Jülchendorf. Etwa vom dortigen Langen Berg aus wanderten wir nach reifkalter Nacht und strahlendem Sonnenschein durch ausgedehnte Laub- und Nadelwälder in Richtung Demen. Da der Oktober zu den pilzreichsten Monaten im Jahr zählt, erwartete uns hier ein recht reichhaltiges Frischpilzaufkommen von Sommer-, über Herbst-, bis hin zu Spätherbstpilzen. Vor allem klassische Herbstarten wie Hallimasch, Stockschwämmchen, Graublättrige Schwefelköpfe, aber auch einige Maronen – Röhrlinge und Rotfüßchen waren gesuchte Sammelobjekte. So mancher Korb füllte sich teilweise mit den herrlichsten Pfifferlingen von beachtlicher Größe.  Ziel einer solchen Lehrwanderung ist es in erster Linie, Pilzarten kennen zu lernen, an denen man sonst eher achtlos vorüber geht oder  aus Sicherheitsgründen stehen lässt. Seinen Horizont zu erweitern, sollte das erste Ziel einer Pilzlehrwanderung mit einem Fachmann sein. Die Tour endete am frühen Nachmittag nahe der Ortschaft Demen. Zuvor fuhren wir einige Autos zum Endpunkt, um die Rückfahrt aller Teilnehmer zu garantieren, damit keiner die ganze Strecke zurück laufen musste.

Strahlender Sonnenschein, flache,silbrigweiße Bodennebelfelder und zarter Rauhreif auf Gräsern und Planzen

Strahlender Sonnenschein, flache, silbrigweiße Bodennebelfelder und zarter Raureif auf Gräsern und Pflanzen, in ansonsten klarer und windstiller Luft, sorgten für eine traumhaft schöne Herbststimmung mit einem zarten Hauch des bevorstehenden Winters.

Vom Langen Berg aus starteten wir durch die Jülchendorfer Buchen in die weiträumigen Wälder und Forste zwischen Jülchendorf und Demen.

Vom Langen Berg aus starteten wir durch die Jülchendorfer Buchen in die weiträumigen Wälder und Forste zwischen Jülchendorf und Demen.

Dorothee Meißner präsentiert uns hier diesen wunderschön eleganten Keulenfuß - Trichterling. Er kann als Mischpilz in den Korb gelegt werden.

Diese junge Dame präsentiert uns hier einen wunderschön eleganten Keulenfuß – Trichterling. Er kann als Mischpilz in den Korb gelegt werden.

Das man auf den Röhrenmündungen des seltenen und wärmeliebenden Kornblumen - Röhrling schreiben kann, ist allgemein bekannt. Bei der geringsten Berührling verfärbt er sich kornblumenblau.

Das man auf den Röhrenmündungen des seltenen und wärmeliebenden Kornblumen – Röhrlings schreiben kann, ist allgemein bekannt. Bei der geringsten Berührung verfärbt er sich kornblumenblau.

Und dann ging es richtig los. So mancher Korb füllte sich rasent schnell mit solch üppigen Hallimasch - Büscheln.

Und dann ging es richtig los. So mancher Korb füllte sich rasend schnell mit solch üppigen Hallimasch – Büscheln.

Und das ist schon wieder ein Kornblumen - Röhrling, den Jonas und Sina hier fanden.

Und das ist schon wieder ein Kornblumen – Röhrling, den Jonas und Sina hier fanden.

Der häufige, unter Fichten und Birken wachsende Olivgrüne Milchling, besitz einen brennend scharfen Milchsaft und ist deshalb nach herkömmliche Zubereitungsmethoden ungenießbar.

Der häufige, unter Fichten und Birken wachsende Olivgrüne Milchling, besitz einen brennend scharfen Milchsaft und ist deshalb nach herkömmlichen Zubereitungsmethoden ungenießbar.

Auf diesem Wege möchte ich mich auch beim Pilzberater Klaus Warning aus Bützow ganz herzlich bedanken, das er mich beim Durchschauen der Sammelergebnisse tatkräftig unterstützte, denn es gab heute nicht nur viele Pilze, sondern es waren auch viele Leute heute mit dabei.

Auf diesem Wege möchte ich mich auch beim Pilzberater Klaus Warning aus Bützow ganz herzlich bedanken, dass er mich beim Durchschauen der Sammelergebnisse tatkräftig unterstützte, denn es gab nicht nur viele Pilze, sondern es waren auch viele Leute mit dabei.

Freude kommt natürlich bei so einer schönen Krausen Glucke auf, die der junge Mann im Bild links vorne Klaus Warning zur Begutachtung übergab.

Freude kommt natürlich bei so einer schönen Krausen Glucke auf, die der junge Mann im Bild links vorne, Pilzberater Klaus Warning zur Begutachtung übergab.

So manches Körbchen füllte sich auch von den herrlichsten Pfifferlingen.

So manches Körbchen füllte sich mit den herrlichsten Pfifferlingen.

Diese Kiefer war am Fuß rundum von Schwefelköpfen (Hypholoma fasciculare) umwachsen. Es ist leider der giftige Grünblättrige, da er aber auch ein Dunkelsporer ist, hat er die unteren Hüte schwärzlich bestäubt. Giftig!

Diese Kiefer war am Fuß rundum von Schwefelköpfen (Hypholoma fasciculare) umwachsen. Es ist leider der giftige Grünblättrige, da er aber ein Dunkelsporer ist, hat er die unteren Hüte schwärzlich bestäubt.

Insgesamt waren wir heute 28 Pilzfreunde, Sina und Jonas sind hier leider nicht zu sehen, da sie umkehren mußten. Das Wetter war toll und Pilze gab es auch reichlich, so dass ich hoffe, es hat allen wieder gut gefallen.

Insgesamt waren wir heute 28 Pilzfreunde, Sina und Jonas sind hier leider nicht zu sehen, da sie umkehren mussten, da Jonas zu sehr fror. Das Wetter war toll und Pilze gab es auch reichlich, so dass ich hoffe, es hat allen wieder gut gefallen.

Nachdem er sich im Auto bei Partentante Sina aufgewärmt hatte, ging es aber wieder in den Wald und im großen Korb sah es nach kurzer Zeit recht kunterbunt aus. Natürlich für Papa und seine Pilzausstellung.

Nachdem Jonas sich im Auto bei Patentante Sina aufgewärmt hatte, ging es aber wieder in den Wald und im großen Korb sah es nach kurzer Zeit recht kunterbunt aus. Natürlich für Papa und seine Pilzausstellung.

Info` s aus der Region, siehe unter: www.amt-crivitz.de

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe bei Termine!

09. Oktober 2011 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vereinsexkursion durch die Palinger Heide

Zu unserer nächsten Vereinsexkursion waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste am Sonntag, dem 09. Oktober 2011, wieder sehr herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus, in der Wismarer Ulmenstraße. Von hier aus starteten wir mit zwei Autos zum heutigen Zielgebiet, der Palinger Heide bei Lübeck. Dazu fuhren wir auf der B 105 bis zur Ortschaft Lauen. Hier erwarteten uns noch jeweils zwei Pilzfreunde aus Grevesmühlen und Lübeck. Nach einer kurzen Begrüßung wanderten wir von hier aus durch die sandigen Nadelwälder der Palinger Heide bis zum Dorf Palingen, wo wir zuvor schon ein Fahrzeug hin gefahren haben, um die Rückfahrt entsprechend abzusichern. Die Palinger Heide war zu Zeiten der deutschen Teilung direktes Grenzgebiet. Dem genau durch dieses Waldgebiet verlaufenden, ehemaligen „Todesstreifen“, galt unser Hauptaugenmerk. Von den früheren Grenzanlagen ist kaum noch etwas zu sehen, der ehemalige Kolonnenweg läßt sich aber noch erahnen. Überwiegend Kiefern und Birken wachsen auf diesem, sehr sandigen Streifen. Wir fanden heute hier recht viele „Säufernasen“ und Rote Heringstäublinge, einige Maronen, Butterpilze, ganz vereinzelt mal einen Steinpilz und immer wieder Rote Fliegenpilze. Unser Pilzfreund Jochen fand dann an einer ausgesprochen armen, sandigen Stelle mit Jungkiefern einen beachtliche Standort mit zahlreichen, wunderschönen Grünlingen. Leider zählt dieser schöne Ritterling seit geraumer Zeit zu den Giftpilzen. Es war die Exkursion der bunten Pilze, denn die Körbe von Peter Kofahl und meiner Wenigkeit, die wieder für unsere Dauerausstellung sammelten, füllten sich u.a. mit den herrlichsten, bunten Täublingen und Roten Fliegenpilzen. Das Wetter war dazu schön sonnig, aber recht frisch, mit etwas Raureif am Morgen.

Gleich zu Beginn begrüßte uns unter einer Eiche ein einzelner Grüner Knollenblätterpilz. Er wurd sofort für unsere Ausstellung sicher gestellt.

Gleich zu Beginn begrüßte uns unter einer Eiche ein einzelner Grüner Knollenblätterpilz. Er wurde sofort für unsere Ausstellung sicher gestellt.

Nach kurzer Begrüßung unweit der Ostschaft Lauen starteten wir bei sonnigem Wetter zu unsere Exkursion durch die Palinger Heide.

Nach kurzer Begrüßung unweit der Ortschaft Lauen, starteten wir bei sonnigem Wetter zu unserer Exkursion durch die Palinger Heide.

Rote Fliegenpilze begleteten unsere gesamte Tour und die schönsten landeten zum Erstaunen einger Waldspaziergänger in unseren Körben.

Rote Fliegenpilze begleiteten uns auf der gesamten Tour und die schönsten von ihnen landeten, zum Erstaunen einiger Waldspaziergänger, immer wieder in unseren Körben.

In den sandigen, sauren Kiefernwäldern gibt es in diesem Jahr schon seit vielen Wochen erstaunlich viele, dieser wunderschönen Täublinge. Der große links ist die ungenießbare Säufernase, der mittlere und der rechte sind essbare Rote Heringstäublinge.

In den sandigen, sauren Kiefernwäldern gibt es in diesem Jahr schon seit vielen Wochen erstaunlich viele dieser wunderschönen Täublinge. Der große links ist die ungenießbare Säufernase, der mittlere und der rechte sind essbare Rote Heringstäublinge.

Das Jahr 2011 wird als herausragendes Pfifferlingsjahr in die Analen der Pilzkunde eingehen. Dieses Riesenexemplar fand heute Pilzfreund Jochen.

Das Jahr 2011 wird als herausragendes Pfifferlingsjahr in die Analen der Pilzkunde eingehen. Dieses Riesenexemplar fand heute Pilzfreund Jochen.

Auch ein Riesennest von Grünlingen ging auf sein Konto. Man muste schon aufpassen, dass man sie nicht zertritt. Überall brachen sie aus dem Sand hervor.

Auch ein Riesennest von Grünlingen ging auf sein Konto. Man musste schon aufpassen, dass man sie nicht zertrat. Überall brachen sie aus dem Sand hervor.

Seit etwa 10 Jahren wird vom Genuss des Grünlings (Tricholoma equestre) abgeraten, da er das Muskelgewebe schädigen kann. Vorher galt er als einer der edelsten und schackhaftesten Speisepilze überhaupt. Standortfoto am 09.10.2011 in der Palinger Heide.

Seit etwa 10 Jahren wird vom Genuss des Grünlings (Tricholoma equestre) abgeraten, da er das Muskelgewebe schädigen kann. Vorher galt er als einer der edelsten und schmackhaftesten Speisepilze überhaupt. Standortfoto am 09.10.2011 in der Palinger Heide.

Eine Charakterart dieser sandigen Kiefernwälder ist auch der dem Butterpilz nahe stehende Kuh - Röhrling (Suillus bovinus). Er gilt als minderwertiger Speisepilz.

Eine Charakterart dieser sandigen Kiefernwälder ist auch der dem Butterpilz nahe stehende Kuh – Röhrling (Suillus bovinus). Er gilt als minderwertiger Speisepilz.

Der pure Sand entlang des ehemaligen Todestreifens.

Der pure Sand entlang des ehemaligen Todesstreifens.

Steinpilze in diesem Jahr zu finden, ist nicht ganz einfach. Sie wachsen schon seit Mitte Juni, meist aber nur als Einzelgänger, selten auch mal etwas geselliger und ergiebiger.

Steinpilze in diesem Jahr zu finden, ist nicht ganz einfach. Sie wachsen schon seit Mitte Juni, meist aber nur als Einzelgänger, selten auch mal etwas geselliger und ergiebiger.

Ein klassisches Birkenpilz - Areal. Birkenpilze und Rotkappen gab es in diesem Jahr zwar etwas häufiger als Steinpilze, heute waren aber hier auch nur einige wenige, überständige Exemplare zu finden.

Ein klassisches Birkenpilz – Areal. Birkenpilze und Rotkappen gab es in diesem Jahr zwar etwas häufiger als Steinpilze, heute waren hier aber auch nur einige, wenige, überständige Exemplare zu finden.

Etwas Verunsicherung kam auf, welcher der vielen Waldwege unt auch Trampelpfade wohl der Richtige in Richtung Palingen ist. Zum Glück kam einen Moment später eine nette Reiterin vorbei, die uns den richtigen Weg wieß.

Etwas Verunsicherung kam auf, welcher der vielen Waldwege und auch Trampelpfade wohl der Richtige in Richtung Palingen sei. Zum Glück kam einen Moment später eine nette Reiterin vorbei, die uns den richtigen Weg wies.

Der essbare Rote Heringstäubling (Russule xerampelina) ist immer wieder eine Augenweide. Standortfoto am 09.10.2011 in der Palinger Heide.

Der essbare Rote Heringstäubling (Russula xerampelina) ist immer wieder eine Augenweide.

In Palingen angelangt versammelten wir uns am Waldrand noch zu unserem obligatorischen Erinnerungsfoto. Wie unschwer zu erkennen, waren heute mindestens 9 Pilzfreunde in der Palinger Heide unterwegs.

In Palingen angelangt, versammelten wir uns am Waldrand noch zu unserem obligatorischen Erinnerungsfoto. Wie unschwer zu erkennen, waren heute mindestens 9 Pilzfreunde in der Palinger Heide unterwegs.

Solche Farbenpracht findet sich nicht jeden Tag in den Körben der Pilzsammler. Mit einem derartigen Inhalt tut man gut anderen Pilzsuchern und spaziergängern lieber aus dem Weg zu gehen, da sie sich beim Anblick eines solchen Sammelsuriums oftmals veranlaßt fühlen, aufklärerisch tätig zu werden. Die Pilzausstellung in der nächsten Woche wird schön bunt!

Solche Farbenpracht findet sich nicht jeden Tag in den Körben der Pilzsammler. Mit einem derartigen Inhalt tut man gut, anderen Pilzsuchern und Spaziergängern lieber aus dem Wege zu gehen, da sie sich beim Anblick eines solchen, bunten Sammelsuriums, oftmals veranlasst fühlen, aufklärerisch tätig zu werden. – Die Pilzausstellung in der nächsten Woche wird schön bunt!

Info` s auch unter: www.palingen.de

Wann findet die nächste Vereinsexkursion statt? – Siehe unter Termine!

01. Oktober 2011 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch den Staatsforst Rehna

Alle Pilzfreunde, die Lust auf eine Pilzwanderung durch den Staatsforst Rehna mit anschließender Besichtigung einer der größten und umfangreichsten Pilzausstellungen in Norddeutschland hatten, trafen sich am Sonnabend, dem 01. Oktober 2011, um 08.45 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße. Mit den vorhandenen Autos fuhren wir anschließend nach Rehna. Dort angekommen, versammelten wir uns nochmals auf dem dortigen Edeka – Parkplatz mit weiteren Pilzbegeisterten aus Rehna und Umgebung. Insgesamt waren etwa 70 Pilzfreunde erschienen, sogar aus dem Hamburger, Lübecker und Bad Segeberger Raum. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorsitzenden des dortigen Pilzvereins, Torsten Richter und dem Pilzkenner und Hobby – Mykologen Prof. Dr. Jürgen Schwik, starteten wir dann endgültig in die Exkursionsgebiete. Bei dieser hohen Teilnehmerzahl mußten mehrere Gruppen gebildet werden, die dann in unterschiedliche Teilbereiche des Staatsforstes Rehna auf Pilzsuche gingen. Ich übernahm die größte Gruppe von etwa 40 Leuten und wir fuhren zum Parkplatz am Röggeliner See um von dort aus den Woitendorfer Wald, wie der Staatsforst Rehna allgemein genannt wird, zu durchstreifen. Es handelt sich um gehaltvollen, kalkhaltigen Laubmischwald mit Buchen Dominanz. Die Artenvielfalt hatte sich seit meinem letzten Besuch, vor etwa 10 Tagen, deutlich verbessert und es war eine reichhaltige Palette von interessanten Pilzarten vorhanden. Nicht zuletzt das traumhaft schöne und warme Spätsommerwetter, viele tolle Pilze und interessierte Zuhörer, machten diese Pilzwanderung zu einer der schönsten und lehrreichsten der letzten Jahre, auch wenn wir im Vergleich zu unseren meisten anderen Pilzwanderungen, nur ein kleines Stück in diesem wunderbaren Gebiet voran kamen.

Der Chef des Rehnaer Pilzvereins, Torsten Richter (links) zusammen mit Prof. Dr. Jürgen Schwik bei der Einweisung der Exkursionsgruppen um 09.45 Uhr auf dem dortigen Edeka - Parkplatz.

Der Chef des Rehnaer Pilzvereins, Torsten Richter (Mitte links) zusammen mit Prof. Dr. Jürgen Schwik (Mitte rechts) bei der Einweisung der Exkursionsgruppen um 09.45 Uhr auf dem dortigen Edeka – Parkplatz.

Im Wald angelangt beeindruckten einige Pilze nicht nur durch ihre auffällige Färbung, sonder auch durch ihre teils penetranten Gerüche, so wie dieser leicht giftige Schwefel - Ritterling.

Im Wald angelangt, beeindruckten einige Pilze nicht nur durch ihre auffällige Färbung, sondern auch durch ihre teils penetranten Gerüche, so wie dieser leicht giftige Schwefel – Ritterling.

Viele fanden die begehrte Herbsttrompete das erste mal und wer Glück hatte, konnte eine ansehnliche Menge dieses Edelpilzes einsammeln.

Viele fanden die begehrte Herbsttrompete das erste mal und wer Glück hatte, konnte eine ansehnliche Menge dieses Edelpilzes einsammeln.

Auch einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Überhaupt auf einer Pilzlehrwanderung konnte in seinem typischen Erscheinugsbild vordestellt werden, der Grüne Knollenblätterpilz!. Schon 50g dieses Pilzes verzehrt, können den Tod bedeuten.

Auch einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Pilz überhaupt auf einer Pilzlehrwanderung, konnte in seinem typischen Erscheinungsbild vorgestellt werden, der Grüne Knollenblätterpilz!. Schon 50g dieses Pilzes verzehrt, können den Tod bedeuten.

Der Flaschen - Stäubling ist jung ein recht guter Speisepilz, beginnt allerdings die Reifung der Sporen, so wie bei diesem, wird er ungenießbar.

Der Flaschen – Stäubling ist jung ein recht guter Speisepilz, beginnt allerdings die Reifung der Sporen, so wie bei diesem, wird er ungenießbar.

Der Finder dieses "Birkenpilzes" suchte am Standort vergebens die zugehörige Birke. Dieser Pilz braucht nähmlich einen ganz anderen Baum als Lebenspartner, nähmlich die Haunbuche. Es handelt sich also um den essbaren Hainbuchen - Röhrling.

Der Finder dieses „Birkenpilzes“ suchte vergeblich den vermeintlichen Begleitbaum am Standort. Dieser Rauhfußröhrling geht nämlich eine Partnerschaft mit einem ganz anderen Laubbaum ein, der Hainbuche! Es handelt sich also um den essbaren Hainbuchen – Röhrling.

Diese Büschel - Raslinge sind festleischig und ergiebig. Sie dürfen als gute Speisepilze in den Sammelkorb gelegt werden.

Diese Büschel – Raslinge sind festfleischig und ergiebig. Sie dürfen als gute Speisepilze in den Sammelkorb gelegt werden.

Ein unverhofftes Wiedersehen erlebte ich nach 32 Jahren mit dem Riesen - Scheidenstreifling (Amanita ceciliae). Dieser Umstand belegt die Seltenheit dieses einmalig schönen und eleganten Pilzes der obendrein sogar essbar ist. Bei seiner Seltenheit verbietet sich dieses aber automatisch. Standortfoto am 01.10.2011 im Staatsforst Rehna.

Ein unverhofftes Wiedersehen erlebte ich nach 32 Jahren mit dem Riesen – Scheidenstreifling (Amanita ceciliae). Dieser Umstand belegt die Seltenheit dieses einmalig schönen und eleganten Pilzes, der obendrein sogar essbar ist. Bei seiner Seltenheit verbietet sich dieses aber automatisch. Standortfoto am 01.10.2011 im Staatsforst Rehna.

Ganz vereinzelt wurde sogar ein Steinpilz gefunden. Während aus anderen Regionen von vielen Steinpilzfunden berichtet wird, hielt sich sein Wachstum bisher im nordwestlichen Mecklenburg in diesem Jahr doch sehr zurück. Aber Steinpilz - Saison ist ja noch bis November, so dass man noch hoffen darf.

Ganz vereinzelt wurde sogar ein Steinpilz gefunden. Während aus anderen Regionen von vielen Steinpilzfunden berichtet wird, hielt sich sein Wachstum bisher im nordwestlichen Mecklenburg  doch sehr zurück. Aber Steinpilz – Saison ist ja noch bis November, so dass man noch hoffen darf.

Gegen 13.00 Uhr endete die Pilzwanderung und wer nicht gleich nach Hause fuhr, schaute sich noch die überaus sehenswerte Pilzausstellung im Kreuzgang der Rehnaer Klosteranlage an.

Im Kreuzgang des ehemaligen Klosters herrschte zeitweise dichtes Gedränge und es gab über 300 Großpilzarten der Region zu bewundern.

Hier herrschte zeitweise dichtes Gedränge, denn es gab über 300 Großpilzarten der Region zu bewundern.

Für das leibliche Wohl wurde auch gesorgt, z. B. mit Pilzsuppe und/oder Pilzpfanne im Zusammenhang mit unserer Pilzausstellung oder aber auf dem Gelände rund um die Klosteranlage, wo an diesem Tag das Erntedankfest gefeiert wurde.

Und nach erfolgreicher Pilzwanderung konnte man sich an unserem Imbissstand passend dazu mit Waldpilzgerichten stärken.

Nach erfolgreicher Pilzwanderung konnte sich wer wollte an unserem Imbissstand passend dazu mit Waldpilzgerichten stärken.

Regional – Infos unter www.rehna.de

Pilzwanderung und Ausstellung am Roten See

Am Sonnabend, den 08. Oktober 2011, fand am Roten See bei Brüel eine geführte Pilzlehrwanderung durch die Wälder der Umgebung statt. Dazu ludt der „Steinpilz – Wismar“ interessierte Pilzfreunde recht herzlich ein. Treff war um 10.00 Uhr auf dem dortigen Parkplatz. Dazu fanden sich bei herbstlich kühlem, aber zunächst nicht unfreundlichem Wetter, 18 Pilzfreunde aus der näheren und weiteren Umgebung ein. Die Tour dauerte etwa drei Stunden und führte, ausgehend vom Roten See über den Hohlsee, durch verschiedenartige Laub- und Nadelwälder. Das allgemeine Pilzaufkommen war für Anfang Oktober zwar eher bescheiden, aber dennoch fanden wir ein recht vielseitiges Angebot von Steinpilz, Pfifferling, Täubling und Milchling über Graukappe und Hallimasch bis hin zur Krausen Glucke. Natürlich waren auch reichlich ungenießbare und leicht giftige Arten vertreten, denn im Anschluss wurde an der Gaststätte „Blockhütte am Roten See“ wieder eine kleine Pilzausstellung aufgebaut. Nach dem Ende der Wanderung fuhr ein Teil gleich wieder Richtung Heimat und ein zweiter stärkte sich bei dem reichhaltigen und sehr guten Speiseangebot in der Blockhütte am Mittagstisch. Anschließend ging es an die Arbeit und wir bauten noch unsere Pilzausstellung auf. Bis dahin hielt das Wetter auch gut durch, danach wurdes es allerdings ungemütlich durch einsetzende, kräftige Regenschauer und starkem, kalten Wind. Die Pilzausstellung ist auch am Sonntag, dem 09.Oktober 2011, noch bei Herrn Krüger am Roten See zu bewundern.

Bereits nach weingen Metern wurden die ersten Pilze gefunden und ich versuchte wie immer die wesentlichen Merkmale der jeweiligen Art zu erläutern.

Bereits nach wenigen Metern wurden die ersten Pilze gefunden und ich versuchte wie immer die wesentlichen Merkmale der jeweiligen Art zu erläutern.

In diesem Fall handelt es sich um den ungenießbaren Zitronenblättrigen Täubling, besser bekannt unter der Bezeichnung "Säufernase". Wie beim mittleren Exemplar gut zu erkennen ist, werden die Pilze nach heftigen Platzregen oft von unter mit Erdpartikeln verschutzt und sind dann schwierig zu Säubern.

In diesem Fall handelt es sich um den ungenießbaren Zitronenblättrigen Täubling, besser bekannt unter der Bezeichnung „Säufernase“. Wie bei dem mittleren Exemplar gut zu erkennen ist, werden die Pilze nach heftigem Platzregen oft auf der Unterseite von Erdpartikeln verschmutzt und sind dann schwierig zu Säubern, falls es sich jedenfalls um Speisepilze handeln sollte.

Täublinge sind Sprödblättler, die Lamellen splittern also segr leicht wenn man mit den fingern darüber streicht. Ausnahme, der schmackhafte Frauen - Täubling.

Täublinge sind Sprödblättler, die Lamellen splittern also leicht, wenn man mit den Fingern darüber streicht. Ausnahme, der schmackhafte Frauen – Täubling.

Sina Mews freut sich über diese schönen Porphyrbraunen Wulstlinge, die sie so ebend fand. Die schwach giftigen Pilze werden unsere Ausstellung bereichern.

Sina Mews freut sich über diese schönen Porphyrbraunen Wulstlinge, die sie so eben fand. Die schwach giftigen Pilze werden unsere Ausstellung bereichern.

Über solche schönen und gesunden Rotfüßchen freut sich natürlich des Pilzsammlerherz.

Über solch ein schönes und gesundes Rotfüßchen freut sich natürlich das Pilzsammlerherz.

Immer wieder werden fotogene Pilze gefunden. Die Digitalkamera ist unverzichtbar geworden!

Immer wieder werden fotogene Pilze gefunden. Die Digitalkamera ist unverzichtbar geworden!

Zum Beispiel um diese schönen Birnen - Stäublinge im Bild fest zu halten. In der Mitte sehen wir noch einen gelben Farbtupfen, der von einem Schlauchpilz stammt.

Zum Beispiel um diese schönen Birnen – Stäublinge im Bild fest zu halten. In der Mitte sehen wir noch, zwischen den Bauchpilzen, gelbe Farbtupfen, die von einem Schlauchpilz stammen.

Auch der Hallimasch hat markannte Merkmale, die es sich lohnt einzuprägen, denn er ist im Herbst ein ergiebiger und schackhafter Massenpilz.

Auch der Hallimasch hat markante Merkmale, die es sich lohnt einzuprägen, denn er ist im Herbst ein ergiebiger und schmackhafter Massenpilz.

Begeisterung löste der Geruch dieses Mandel - Täublings aus, er roch wunderbar nach Marzipan. Das warf die Frage auf, wie weit er wohl als Zutat für Weihnachtsgebäck, speziel Madelstollen, geeignet wäre?

Begeisterung löste der Geruch dieses ungenießbaren Mandel – Täublings aus, er roch wunderbar nach Marzipan. Das warf die Frage auf, wie weit er wohl als Zutat für Weihnachtsgebäck, speziell Mandelstollen, geeignet wäre?

Auf ähnliche Gedanken könnte man dann auch bei diesen Grünen Anis - Trichterlingen kommen. Er duftet ausgesprochen stark nach Anis, ich Denke an Anis - Plätzchen. Das Bild zeigt aber vor allem eines, dass Trichterlinge nicht unbedingt immer trichterförmig sein müssen, diese hier haben eher einen Ritterlingshabitus.

Auf ähnliche Gedanken könnte man auch bei diesen Grünen Anis – Trichterlingen kommen. Sie duften ausgesprochen stark nach Anis, ich denke hier an Anis – Plätzchen! Das Bild zeigt aber vor allem eines, dass Trichterlinge nicht unbedingt immer trichterförmig sein müssen, diese hier haben eher einen Ritterlingshabitus.

Der Berindete Seitling ist zähfleischig und nicht zum Verzehr geeignet. Wir finden ihn gelegentlich an Laub- und Nadelbäumen, wo er aus Rißen und Spalten heraus wächst. Auch oft in Gärten an alten Obstbäumen

Der Berindete Seitling ist zähfleischig und nicht zum Verzehr geeignet. Wir finden ihn gelegentlich an Laub- und Nadelbäumen, wo er aus Rissen und Spalten heraus wächst. Auch oft in Gärten an alten Obstbäumen!

Gute Speisepilze sind diese ausschließlich unter Kiefern wachsenden Körnchen - Röhrlinge.

Gute Speisepilze sind diese ausschließlich unter Kiefern wachsenden Körnchen – Röhrlinge.

Fast die gesamze Saison über finden wir den Breitblättrigen Rübling in feuchteren Wäldern. Mit seinen starken Myzelsträngen "kriecht" er im Erboden entlang auf der Suche nach modrigem Holz.

Fast die ganze Saison über finden wir den Breitblättrigen Rübling in feuchteren Wäldern. Mit seinen starken Mycelsträngen „kriecht“ er im Erdboden entlang, immer auf der Suche nach modrigem Holz.

Die Körbe wurden allmählich voll und wir traten den Rückweg an. Betty Mews und Reinhold Krakow am 08.Oktober 2011.

Die Körbe wurden allmählich voll und wir traten den Rückweg zum Roten See an. Betty Mews und Reinhold Krakow am 08.Oktober 2011.

Nach dem Pilzwandern kehrten wir bei Herrn Krüger in der Blockhütte Roter See zum Mittagstisch ein. Herr Krüger und sein Team freut sich ganzjährig auf ihren Besuch und zum Objekt gehört auch ein Wald - Campingplatz und der rundum erneuerte Badebereich.

Nach dem Pilzwandern kehrten wir bei Herrn Krüger in die „Blockhütte Roter See“ zum Mittagstisch ein. Hier kann man wirklich preiswert und lecker Essen!  Herr Krüger und sein Team freut sich ganzjährig auf ihren Besuch und zum Objekt gehört auch ein Wald – Campingplatz und der rundum erneuerte Badebereich des Roten Sees.

Beim Aufbau der Ausstellung halfen einige Pilzfreunde tatkräftig mit.

Beim anschließenden Aufbau der Ausstellung halfen einige Pilzfreunde tatkräftig mit.

Mit 45 Pilzarten war die von Herrn Krüger extra für uns neu gebaute Ausstellungsfläche gut ausgelastet.

Mit 45 Pilzarten war die von Herrn Krüger extra für uns neu gebaute Ausstellungsfläche voll ausgelastet.

Zum Schluß blieben auch noch reichlich Pilze zum Essen übrig. Nach dem viele schon die heimfahrt angetreten haben, sehen wir hier noch den harten Kern zum Anschlußfoto am 08.Oktober 2011.

Zum Schluss blieben auch noch reichlich Pilze zum verspeisen übrig. – Nach dem viele schon die Heimfahrt angetreten hatten, sehen wir hier noch den harten Kern im gleißenden Licht der Oktobersonne zum Anschlußfoto an der Blockhütte. 08.10.2011.

Kurze Zeit später lag der Rote See und seine Umgebung im bleiernen Licht dunkler Schauerwolken und ein Regenbogen kündigte heftige Regengüsse an

Kurze Zeit später lag der Rote See und seine Umgebung im bleiernen Dämmerlicht dunkler Schauerwolken und ein Regenbogen kündigt heftige Regengüsse an.

Info`s unter: www.rotersee.de

23. – 25. September 2011 – Große Pilzausstellung

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

19. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar

Die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. luden am letzten Septemberwochenende wieder zu unserer traditionellen Großpilzausstellung, dem Höhepunkt des Pilzjahres, in den „Steinpilz – Wismar“, ABC Straße 21, ein. Bei den relativ günstigen Wachstumsbedingungen in diesem Jahr konnten hier 230 Großpilzarten aus Wald und Flur besichtigt werden. Dazu wurde an den Vortagen aus verschiedenen Wäldern und Biotopen eine recht große Artenvielfalt zusammen getragen.

Unsere Steinpilze wiesen nicht nur vor dem Laden, sondern auch an anderen Stellen in der Stadt auf dieses Ereigniss hin.

Unsere Steinpilze machten nicht nur vor dem Laden, sondern auch an anderen Stellen in der Stadt auf dieses Ereigniss aufmerksam.

Das war ein großes Stück Arbeit. Nun können die Besucher kommen!

Das war ein großes Stück Arbeit. Nun können die Besucher kommen! Foto: Sina Mews

Besonders am Sonntag war der Andrang zeitweise groß.

Besonders am Sonntag war der Andrang zeitweise groß.

Viele bunte Täublinge und die großen Riesen - Schirmpilze zogen gleich im Eingangsbereich die Blicke der Neugierigen auf sich.

Viele bunte Täublinge und die großen Riesen – Schirmpilze zogen gleich im Eingangsbereich die Blicke der Neugierigen auf sich.

Auch die Röhrlingsecke war wie immer von besonderem Interesse.

Auch die Röhrlingsecke war wie immer von besonderem Interesse.

Während ich oft in fachliche Gespräche verwickelt war, achtete Sinas Freund Thomas (Mitte) darauf, dass auch jeder seinen Entritt von 1.00 € entrichtete, denn es sind leider immer wieder Besucher dabei, denen so viele echte Pilze keinen Heller wert sind!

Während ich oft in fachliche Gespräche verwickelt war, achtete Sinas Freund Thomas (Mitte) darauf, dass auch jeder seinen Eintritt von 1.00 € entrichtete, denn es sind leider immer wieder „Pilzfreunde“ dabei, denen so viele echte Pilze keinen „Pfifferling“ wert sind! Das gilt natürlich nicht für die Besucher auf diesem Bild, die unsere Arbeit zu schätzen wußten!

Dichtes gedrände in unserer Ausstellung den ganzen Sonntag über, trotz des wunderbaren Ausflugswetters!

Dichtes Gedränge in unserer Ausstellung den ganzen Sonntag über, trotz des wunderbaren Ausflugswetters!

Einige Besucher ließen sich richtig Zeit und informierten sich auch an unseren Info- und Schautafeln oder beteiligten sich an unserem Pilzquizz, bei dem es auch etwas zu Gewinnen gibt.

Einige Besucher ließen sich richtig Zeit und informierten sich auch an unseren Info- und Schautafeln oder beteiligten sich an unserem Pilzquiz, bei dem es auch etwas zu Gewinnen gibt.

Am Montag besuchten dann noch Schüler aus Schwerin unsere Ausstellung. Leider hatte es keine Wismarer Schule fertig gebracht, bei einer so wichtigen Naturausstellung mit ihren Schülern vorbei zu Schauen.

Am Montag besuchten dann noch Schüler aus Schwerin unsere Ausstellung. Leider hatte es keine Wismarer Schule fertig gebracht, bei einer so wichtigen Naturausstellung mit ihren Schülern vorbei zu Schauen.

Es gab auch wieder Pilzgerichte zum Verkosten und Sattessen. Dafür bauten wir vor dem Mykologischen Informationszentrum einen Imbissstand auf. Waldpilzsuppe, Pilzpfanne, Kaffee und Kuchen und so manches mehr waren wieder im Angebot.

Hans Jürgen Wisch, Sina Mews und Chef - Köchin Irena Dombrowa sorgten für das leibliche Wohl.

Hans Jürgen Willsch, Sina Mews und Chef – Köchin Irena Dombrowa sorgten für das leibliche Wohl.

Sina war am Sonntag mit ihrem Freund noch fleißig und sammelten noch schnell Herbsttrompeten

Sina war am Sonntagmorgen mit ihrem Freund Thomas noch fleißig und sammelte schnell noch einige Herbsttrompeten,

Stockschwämmchen

Stockschwämmchen

Pfeffer - Röhrlinge, Fichten - Reizker und Kuhmäuler für unsere leckeren Pilzspeisen.

Pfeffer – Röhrlinge, Fichten – Reizker und Kuhmäuler für unsere leckeren Pilzspeisen.

Zuvor gab es am Sonnabend eine äußerst delikate Edel - Reizker/Pfifferlingspfanne vom feinsten!

Zuvor gab es am Sonnabend eine äußerst delikate Edel – Reizker/Pfifferlingspfanne vom feinsten!

Auch eine farbenfrohe Reis/Möhren - Pilzpfanne ließ das Wasser im Munde zusammen laufen. Alles Kreationenen unsrer guten Seele Irena.

Auch eine farbenfrohe Reis/Möhren – Pilzpfanne ließ das Wasser im Munde zusammen laufen. Alles Kreationen unserer guten Seele Irena Dombrowa.

Natürlich durften die obligatorischen Waffeln nicht fehlen.

Natürlich durften die obligatorischen Waffeln nicht fehlen.

Uns so mancher kam beim Teller Pilzsuppe noch ins Fachsimpeln mit unserem Pilzfreund Jochen über die verschiedendensten Ideen und Rezepturen für allerlei herzhafte Pilz- und Kräutergerichte

So mancher Gast kam beim Teller Pilzsuppe noch ins Fachsimpeln mit unserem Pilzfreund Jochen (Mitte) über die verschiedensten Ideen und Rezepturen für allerlei herzhafte und ausgefallene Pilz- und Kräuterkreationen.

Auch Jonas hatte sich wieder einen Tisch aufgebaut um sein ausgedientes Spielzeug unter die (kleinen) Leute zu bringen.

Auch Jonas hatte sich wieder einen Tisch aufgebaut um sein ausgedientes Spielzeug unter die (kleinen) Leute zu bringen.

Bei einem Pilzquiz konnte man sein Wissen testen und mit etwas Glück einen kleinen Preis gewinnen.

Die Ausstellung war wie folgt geöffnet:

Freitag, den 23.09. von 14.00 – 18.00 Uhr

Sonnabend, den 24.09. von 10.00 – 18.00 Uhr

Sonntag, den 25.09. von 10.00 – 18.00 Uhr

Unser Imbissstand öffnete am Sonnabend und Sonntag jeweils ab 11.00 Uhr.

Des weiteren konnten Pilzsucher ihre gesammelten Werke vom Pilzberater begutachten lassen. Auch interessante Pilzfunde zur Bereicherung der Ausstellung wurden uns vorbei gebracht.

An dieser Stelle sei nochmals allen gedankt, die an der Realisierung und dem gelingen dieser großen Pilzausstellung ihren Anteil haben. Insbesondere den Pilzfreunden der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V..

An dieser Stelle sei nochmals allen gedankt, die an der Realisierung und dem Gelingen dieser großen Pilzausstellung ihren Anteil hatten. Insbesondere den Pilzfreunden der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V.. Selbstverständlich auch denen, die auf diesem Bild nicht zu sehen sind! Foto: Irena Dombrowa

Die Ausstellung war unter Entrichtung eines minimalen, fast nur symbolischen Eintrittsgeldes von 1,00 € pro Person zu besichtigen.

Der Erlös kommt dem Erhalt der langjährigen Pilzberatungsstelle in Wismar zu gute, da die Kosten für die Räumlichkeiten selbst erwirtschaftet werden müssen.

17. September 2011 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch das Bürgerholz

Am Sonnabend, dem 17. September 2011, waren alle Pilzfreunde, die Lust auf eine geführte Pilzwanderung hatten, wieder sehr herzlich eingeladen. Es ging heute durch das Bürgerholz bei Crivitz. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am Zentralen Omnibusbahnhof in der Wismarer Wasserstraße. Mit den Autos fuhren wir dann in Richtung Crivitz und von dort auf der Landstraße 9 weiter in Richtung Spornitz. Unser Zielgebiet hatten wir schon kurz hinter Crivitz erreicht. Es handelt sich um ein kompaktes, abwechslungsreiches Waldgebiet mit ausgedehnten Laub- und Nadelholzbeständen unterschiedlicher Altersstruktur. Da in der Regel der September der pilzreichste Monat des Jahres ist und die Witterungsbedingungen der letzten Zeit günstig waren, sollten uns hier eine Vielzahl unterschiedlichster Großpilze erwarten. Und so war es auch! Allerdings hatte das windige Wetter der Vortage den oberflächlichen Waldboden ziemlich stark abgetrocknet, so dass das Pilzwachstum besonders in den Laubwaldbereichen unter Buchen stark nachgelassen hatte, b. z. w. beeinträchtigt wurde. In geschützten, moosreichen Nadel- und Mischwaldbereichen sah es teils deutlich besser aus. Insgesamt war es für Mitte September aber immer noch  unterdurchschnittlich. Mit viel Geduld und aufmerksamer Absuche des Waldbodens, füllten sich die Körbe der Speisepilzliebhaber im laufe der Zeit doch recht gut mit Maronen, Ziegenlippen, Rotfüßchen, Pfifferlingen, Perlpilzen, Safran – Schirmpilzen, verschiedenen Täublingen und vereinzelten Steinpilzen, um nur die wichtigsten zu nennen.

Wir startete zunächst in einem recht moosreichen Fichtenbestand und hier erwarteten und u.a. diese nicht sehr häufigen Natternstieligen Schnecklinge. Sie gehen eine Mykorrhiza mit der Fichte ein und können als essbare Pilze in den Korb wandern.

Wir starteten zunächst in einem recht moosreichen Fichtenbestand und hier erwarteten uns u.a. diese nicht sehr häufigen Natternstieligen Schnecklinge. Sie gehen eine Mykorrhiza mit der Fichte ein und können als essbare Pilze in den Korb wandern.

Auch junge Maronen - Röhrlinge steckten ihre kastanienbraunen Kappen aus dem grünen Moos.

Auch junge Maronen – Röhrlinge schoben ihre kastanienbraunen Kappen aus dem grünen Moos.

Der schwach giftige Porphyrrbraune Wulstling wächst mit besonderer Vorliebe unter Fichten.

Der schwach giftige Porphyrbraune Wulstling wächst mit besonderer Vorliebe unter Fichten.

Kalkhaltige Buchen und Eichen - Standorte liebt der penetrant stinkende Schwefelritterling. Er galt früher als schwach giftiges Gegenstück zum ehemals essbaren Grünling. Jetzt scheint der Grünling der gefährlichere von beiden zu sein!

Kalkhaltige Buchen und Eichen – Standorte liebt der penetrant stechend riechende Schwefelritterling. Er galt früher als schwach giftiges Gegenstück zum ehemals essbaren Grünling. Jetzt scheint der Grünling der gefährlichere von beiden zu sein!

Kalkhaltige Laubwaldstandorte liebt der Weißviolette Dickfuß. Dieser schöne Schleierling soll sogar essbar sein, aber die umfangreiche Gattung Cortinarius ist mit Vorsicht zu genießen!

Laubwaldstandorte liebt auch der Weißviolette Dickfuß. Dieser schöne Schleierling soll sogar essbar sein, aber die umfangreiche Gattung Cortinarius ist mit Vorsicht zu genießen!

Nach wie vor narrt der bittere Gallen - Röhrling den unerfahrenen Pilzsammler. Hier sehen wir einen Fichtensteinpilz flankiert von zwei Gallen - Röhrlingen.

Nach wie vor narrt der bittere Gallen – Röhrling den unerfahrenen Pilzsammler. Hier sehen wir einen Fichtensteinpilz flankiert von zwei Gallen – Röhrlingen.

Mitten im Wald dieser Gedeknkstein für die Zapeler Forstleute mit schöner Wanderhütte und einigen Schautaffeln zum Thema Wald.

Mitten im Wald dieser Gedenkstein für die Zapeler Forstleute mit schöner Wanderhütte und einigen Schautafeln zum Thema natürlicher Wald. Hier handelt es sich aber um einen ganz normalen Forst.

Dieser kapitale Perlpilz füllt schon alleine ein ganze Pfanne aus!

Dieser kapitale Perlpilz füllt schon alleine ein ganze Pfanne aus!

Der Samtfuß - Krempling ist zwar ein schöner und imposanter Röhrling mit Lamellen, aber als Speisepilz nicht zu empfehlen.

Der Samtfuß – Krempling ist zwar ein schöner und imposanter Röhrling mit Lamellen, aber als Speisepilz nicht zu empfehlen.

Um so bessere ist allerdings dieser mastige Anis - Champignon. Allerdings sollte man sie auch nicht in größeren Mengen essen, da sie gerne Schadstoffe anreichern.

Um so besser ist dieser mastige Anis – Champignon. Allerdings sollte man ihn auch nicht in größeren Mengen essen, da er gerne Schadstoffe anreichert.

Diesen prächtigen Fichtensteinpilz wird sich Pilzfreundin Helga Köster heute Abend wohl aus der Zunge zergehen lassen.

Diesen prächtigen Fichtensteinpilz wird sich Pilzfreundin Helga Köster heute Abend wohl auf der Zunge zergehen lassen.

Dieser Fichtenzapfen wurde von einem wilden Pilztier überfallen. Es ist ein Schleimpilz. Schleimpilze stellen das Bindeglied zwischen dem Pilz- und dem Tierreich da.

Dieser Fichtenzapfen wurde von einem wilden Pilztier überfallen. Es ist ein Schleimpilz. Schleimpilze bilden  das Bindeglied zwischen dem Pilz- und dem Tierreich.

Den größten Pfifferling fand heute Pilzfreundin Helga Köster. Da kommt natürlich Freunde auf!

Den größten Pfifferling fand heute Helga Köster. Da kommt natürlich Freude auf!

Unter dessen freut sich Hans - Jürgen Wilsch über diesen Perlpilz wie aus dem Bilderbuch.

Unter dessen freut sich Hans – Jürgen Willsch über diesen Perlpilz wie aus dem Bilderbuch.

Auch die blasse Form des Echten Pfifferlings wurde heute wieder gefunden. In so einem außergewöhnlich gutem Pfifferlingsjahr kann man feststellen, das diese Variante des Pfifferlings doch nicht ganz so selten ist, wie ursprünglich angenommen.

Auch die blasse Form des Echten Pfifferlings wurde heute wieder gefunden. In so einem außergewöhnlich guten Pfifferlingsjahr wie diesem, kann man feststellen, das diese Variante des Pfifferlings doch nicht ganz so selten ist, wie ursprünglich angenommen.

Am Ende unsrer Wanderung versammelten sich alle 9 Pilzfreunde wie gewohnt zum Abschlüfoto. 17. September 2011 im Bürgerholz bei Crivitz.

Am Ende unserer Wanderung versammelten sich nochmals alle 9 Pilzfreunde wie gewohnt zum Abschlussfoto. 17. September 2011 im Bürgerholz bei Crivitz.

Info`s aus der Region unter: www.amt-crivitz.de

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe bei Termine!

11. September 2011 – Pilzwanderung Kakteenverein

Pilzwanderung mit dem Wismarer Kakteenverein

Am Sonntag, dem 11. September 2011, waren die Mitglieder des Wismarer Kakteenvereins wieder zu einer Pilzwanderung mit Reinhold Krakow vom „Steinpilz – Wismar“ herzlich eingeladen. Treff war um 09.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus in der Wismarer – Ulmenstraße. Mit dem Auto fuhren wir von hier aus in den Sültener Forst. Dort waren wir drei Stunden unterwegs in sandigen Laub- und Nadelwäldern. Da ein Fachmann dabei war, konnte jeder, der wollte, eine reichliche Pilzmahlzeit mit nach hause nehmen. Die Körbe hätten alle recht gut gefüllt werden können, natürlich querbeet, mit Täublingen, Scheidenstreiflingen, Perlpilzen, Violetten Lachtrichterlingen u.a.. Aber die altbekannten Klassiker wie Pfifferling, Krause Glucke, Birkenpilz, Rotfüßchen und Marone reizten natürlich mehr und so kam es, dass zum Schluß noch reichlich Kapazität in den Körben vorhanden war.

Was nicht genießbar war, landete in meinem Sammelkorb, denn für unsere Frischpilzausstellung sind auch diese Arten von Interesse.

Was nicht genießbar war, landete in meinem Sammelkorb, denn für unsere Frischpilzausstellung sind auch diese Arten von Interesse.

So wie diese bitter schmeckenden und obendrein noch giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfe die sehr häufig an Laub- und Nadelholzstubben fast ganzjährig wachsen.

So wie diese bitter schmeckenden und obendrein noch giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfe, die sehr häufig an Laub- und Nadelholzstubben, fast ganzjährig wachsen.

An Laubholzstubben wachsen vorzugsweise im Herbst diese essbaren Weißstieligen Stockschwämmchen. Sie haben aber mit dem echten Stockschwämmchen wenig gemein, den sie gehören zu den Mürblingen.

An Laubholzstümpfen wachsen, vorzugsweise im Herbst, diese essbaren Weißstieligen Stockschwämmchen. Sie haben aber mit dem echten Stockschwämmchen wenig gemein, denn sie gehören zu den Mürblingen.

Mitunter waren die Pfifferlinge heute größer als die Krause Glucke!

Teils waren die Pfifferlinge heute größer als die Krausen Glucken!

Freude über diesen jungen Birkenpilz. Birkenpilze sind in dieser Saison einfach unermütlich. Immer wieder tauchen sie aufs neu auf, ohne aber, wie auch die meisten anderen Röhrlinge, in Massenwachstum zu geraten.

Freude über diesen jungen Birkenpilz. Birkenpilze sind in dieser Saison einfach unermüdlich. Immer wieder tauchen sie auf` s neue auf, ohne aber, wie  die anderen Röhrlinge auch, in Massenwachstum zu geraten.

In Massenwachstum geraten ist in diesem Jahr aber der essbare und ebenfalls unter Birken wachsende Geschmückte Gürtelfuß. Seit Wochen gibt es punktuell sehr viele von ihnen

In Massenwachstum geraten ist in diesem Jahr aber der essbare und ebenfalls unter Birken wachsende Geschmückte Gürtelfuß (Cortinarius armillatus). Seit Wochen gibt es punktuell sehr viele von ihnen. Eine gute Gelegenheit für ihn, neue Lebensräume zu erobern, denn er steht inzwischen auf der Roten Liste wegen starker Rückgangstendenz.

Hier sehen wir, wie unschwer zu Erkennen, zwei Vertreter der Knollenblätterpilze. Zum einen der linke Pilz - ein junger, schwach giftiger Porphyrrbrauner Wulstling und rechts in diesem Stadium kaum zu Erkennen, ein junger, essbarer Grauer Wulstling.

Hier sehen wir, wie unschwer zu erkennen, zwei Vertreter der Knollenblätterpilze. Zum einen links, ein junger, schwach giftiger Porphyrbrauner Wulstling und rechts, in diesem Stadium kaum zu Erkennen, ein junger, essbarer Grauer Wulstling.

Bei strahendem Sonnenschein versammelten sich zum Schluß noch einmal alle acht Pilkz- und Kakteenfreunde zum abschließenden Erinnerungsfoto. Sültener Forst am 11. September 2011.

Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich zum Schluss noch einmal alle acht Pilz- und Kakteenfreunde zum abschließenden Erinnerungsfoto. Sültener Forst am 11. September 2011.

Der Sültener Forst gehört zum Naturpark Sternberger Seenland

Nähere Info´ s auch unter www.np-sternberger-seenland.de

10. September 2011 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vereinsexkursion durch die Dobbertiner Seenlandschaft

Am Sonnabend, dem 10. September 2011, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder zu einer Vereins- und Kartierungsexkursion sehr herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus, in der Wismarer Ulmenstraße. Mit zwei PKW` s ging es von hier aus zunächst in Richtung Sternberg und dann weiter auf der L 192 bis zur Ortschaft Neu Woserin. Hier erwartete uns schon Klaus Warning, der Pilzberater aus Bützow, und wir starteten zu unserer Exkursion durch die umfangreichen Wälder des Landschaftsschutzgebietes „Dobbertiner Seenland und das mittlere Mildenitztal“. Auf Sanderflächen wachsen hier weiträumig Kiefern und Fichtenforste, aber auch Laubwaldbereiche, insbesondere Buchenbestände, sorgen für Abwechslung. Direkt an unserer Route lag u. a. der Entensee und der idyllisch gelegene Sandsee. Dieses Gebiet ist für den klassischen Kochtopfmykologen sozusagen das „Pilzparadies in Vollendung“. Aber auch in diesem Paradies musste man heute schon recht ordentlich suchen, wenn man es auf die Klassiker unter den  Speisepilzen abgesehen hatte. Am häufigsten gab es natürlich Pfifferlinge, hier und da aber auch Maronen, Rotfüßchen, Ziegenlippen, Körnchen Röhrlinge, Krause Glucken und einiges mehr. Vor allem ging es allerdings darum, eine größtmögliche Artenvielfalt für unsere Pilzausstellung zusammen zu bekommen, da sich für Dienstag das Fernsehen angekündigt hat. in diesem Zusammenhang wollen wir schon einen repräsentativen Überblick über das momentane Pilzaufkommen in Wald und Flur bieten, und ich Denke, wir können mit der heutigen Ausbeute auch ganz zufrieden sein. Die Tour endete am Nachmittag und das Wetter war dazu wolkenverhangen mit ein Paar Regentropfen bei recht großer Schwüle.

Diesere Wald ist anders

„Dieser Wald ist anders“ ist auf dem Schild eingangs des Waldes zu lesen. Wir konnten aus Sicht der Pilzfreunde nichts besonderes zu vergleichbaren Wäldern feststellen.

Pilzfreundin Angela freut sich sehr über diesen Steinpilz gleich zu Beginn. Leider war er nicht mehr zu Verwenden!

Pilzfreundin Angela freut sich sehr über diesen schönen Steinpilz gleich zu Beginn.

Bei diesen jungen Stockschwämmchen sind die charakteristischen Stielschüppchen noch deutlich zu erkennen. Sein giftiger Doppelgänger, der Gift - Häubling besitzt einen glatten Stiel!

Bei diesen jungen Stockschwämmchen sind die charakteristischen Stielschüppchen mehr als deutlich zu erkennen. Sein giftiger Doppelgänger, der Gift – Häubling, besitzt einen glatten Stiel!

Der Herbe Zwerg - Knäueling (Panellus stypticus) bevorzugt als Substrat Eichenholz. Hier wuch er an einem Buchenstubben. Ungenießbar. Standortfoto am 10.09.2011 im Dobbertiner Seenland.

Der Herbe Zwerg – Knäueling (Panellus stypticus) bevorzugt als Substrat Eichenholz. Hier wuchs er an einem Buchenstubben. Ungenießbar.

Idyllisch liegen die Seen hier umschlossen von dichten Wäldern. 10.09.2011.

Idyllisch liegen die verschiedenen Seen hier umschlossen von dichten Wäldern.

Im Seeuferbereich unter Birken ist der Welke Milchling (Lactarius vietus) eine Charakterart. Er ist minderwertig. Standortfoto am 10.09.2011 im Dobbertiner Seenland.

In Seeuferbereichen unter Birken ist der Welke Milchling (Lactarius vietus) eine Charakterart. Er ist minderwertig.

An ähnlichen Stelle gern unter Birken wächst der essbare Lilablättriger Schleimfuß (Cortinarius delibutus). Standortfoto am 10.09.2011 im Dobbertiner Seenland.

An ähnlichen Stellen, gern unter Birken, wächst der essbare Lilablättriger Schleimfuß (Cortinarius delibutus).

Klaus Warning beim Fototermin mit einem Blätterpilz, der auf Tierkot wächst.

Klaus Warning beim Fototermin mit einem Blätterpilz, der auf Tierkot wächst.

Dieser minderwertige Samtfuß - Krempling ist ein wirklich schöner Geselle. Er wird neben viele anderen Arten unsere Ausstellung bereichern.

Dieser minderwertige Samtfuß – Krempling ist ein wirklich schöner Geselle. Er wird neben vielen anderen Arten unsere Ausstellung bereichern.

Noch mal zum Vergleich. Der bittere Gallen - Röhrling hat erst weißliche, dann rosa getönte Röhren und ein deutliches Stielnetz. Maronen haben gelbgrünlichr Röhren, die auf Druck blauen können und einen bräunlichen, ungenetzten Stiel.

Noch mal zum Vergleich: Der bittere Gallen – Röhrling hat erst weißliche, dann rosa getönte Röhren und ein deutliches Stielnetz. Maronen haben gelbgrünliche Röhren, die auf Druck blauen können, mit einen bräunlichen, ungenetzten Stiel.

Diese junge Dame haben wir im Wald getroffen. Zusammen mit ihrem Mann war sie auf Pilzsuche. Sie gehört zu einer miderheit von Pilzsuchern, die bei Mangel an Maronen auch Oragerote Graustiel - Täublinge sammelte. Bei dieser Gelegenheit lernte sich gleich noch den Kupferroten Gelbfuß kennen, der ein strenger Kiefernbegleiter und ein guter Speisepilz ist.

Diese junge Dame haben wir im Wald getroffen. Zusammen mit ihrem Mann war sie auf Pilzsuche. Sie gehört zu einer Minderheit von Pilzsammlern, die bei Mangel an Maronen auch auf Orangerote Graustiel – Täublinge zurückgreifen. Bei dieser Gelegenheit lernte sie gleich noch den Kupferroten Gelbfuß kennen, der ein strenger Kiefernbegleiter und ein guter Speisepilz ist.

Der kreiselförmige, trockene Hut mit den weit herab laufenden Lamellen und die kupferrote Färbung besonders im Stielgrund machen ihn fast unverwechselbar. Beim Kochen verfäbt sein Fleisch violett und verleiht der Speise einen ganz besonderen akzent.

Der kreiselförmige, trockene Hut mit den weit herab laufenden Lamellen und die kupferrote Färbung, besonders im Stielgrund, machen ihn fast unverwechselbar. Beim Kochen verfärbt sein Fleisch violett und verleiht der Speise einen ganz besonderen Akzent.

Achtet man auf seinen Fischgeruch besonders an der Stielbasis und den milden Geschmack, kann auch der leuchtend rote Heringstäubling (Russule xerampelina) in den Korb wandern. Standortfoto am 10.09.2011 im Dobbertiner Seenland.

Achtet man auf seinen Fischgeruch, besonders an der Stielbasis, und dem milden Geschmack, dann kann auch der leuchtend rote Heringstäubling (Russula xerampelina) in den Sammelkorb wandern.

Zum Schluß sah es recht bunt in den Körben aus. Es hääte für die Jahreszeit natürlich noch deutlich besser sein können, aber an die 60 Ausstellungearten sind mindestens zusammen gekommen. 10. September 2011 im Dobbertiner Seenland.

Zum Schluss sah es recht bunt in den Körben aus. Es hätte zu dieser Jahreszeit natürlich noch deutlich besser sein können, aber an die 60 Arten für unsere Ausstellung sind mindestens zusammen gekommen. 10. September 2011 im Dobbertiner Seenland.

Regional Info` s unter: www.dobbertin.de

Wann ist die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

03. September 2011 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Von Kobrow bis Holzendorf

Zu einer öffentlichen Pilzlehrwanderung durch die Wälder zwischen Kobrow und Holzendorf, bei Sternberg, lud das Mykologische Informationszentrum „Steinpilz – Wismar“ am Sonnabend, dem 03. September 2011, wieder alle interessierten Pilzfreunde recht herzlich ein. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am Busbahnhof in Wismar. Mit dem Auto fuhren wir über Sternberg weiter in Richtung Kobrow. Hier warteten noch zwei weitere Pilzfreunde auf uns. Das Wandergebiet bestand größtenteils aus Nadel- und Mischwaldbestände mit vielen Birken auf überwiegend sandigem Untergrund. Es ist praktisch ein für viele Pilzsammler erfolgversprechendes Pilzrevier. Leider haben sich über weite Strecken Himbeeren und Brombeeren breit gemacht und das Aufspüren der beliebten Kobolde etwas erschwert. Da es im Vorfeld ausreichend geregnet hat, erwarteten uns auch reichlich Pilze, vielfach aber leider solche Arten, die eher ungenießbar oder minderwertig waren. Von den allgemein beliebten und volkstümlichen Speisepilzen gab es neben einigen Rotfüßchen, Ziegenlippen, Maronen, Birkenpilzen und Sommersteinpilzen, hauptsächlich richtig schöne Pfifferlinge, die so manches Pilzsammler – Herz höher schlagen ließen. Das Wetter war phantastisch. Die Sonne lachte mild bei lauwarmer Sommerluft und es wehte kaum ein Lüftchen. Es herrschte geradezu eine paradiesische Stille im Wald.

Der zwar essbare, aber minderwertige Zitronen - Täubling (rechts oben) war aspektbildent. Im Buchenwald nahte sein ungenießbarer Bruder, der Gallen - Täubling (rechts daneben). Standortfoto am 03.09.2011 im Wald bei Kobrow.

Der zwar essbare, aber minderwertige Zitronen – Täubling (links oben) war aspektbildend. Im Buchenwald nahte sein ungenießbarer Bruder, der Gallen – Täubling (rechts daneben).

Wenn sie nicht von Maden durchzogen sind oder vom parasitischen Goldschimmel befallen sind, so sind die Rotfüßchen ein beliebter, etwas säuerlich schmeckender Speisepilz.

Wenn sie nicht von Maden durchzogen oder vom parasitischen Goldschimmel befallen sind, so sind die Rotfüßchen ein beliebter, etwas säuerlich schmeckender Speisepilz.

Etwas exotisch wirkt dieser Gallertartige Zitterzahn oder auch Eispilz genannte Vertreter der holzbewohnenden Pilzarten. Er wächst im Herbst gar nicht so selten an alten Fichten - Stubben. Kein Speisepilz.

Etwas exotisch wirkt dieser Zitterzahn oder auch Eispilz genannte Holzbewohner. Mit seinen grauen, gallertartigen Fruchtkörpern und den Stacheln auf der Unterseite ist er eine markante Erscheinung und dürfte kaum mit anderen Pilzen verwechselt werden. Er wächst im Herbst gar nicht so selten an alten Fichten – Stubben. Kein Speisepilz.

Ja, es ist schon erstaunlich, was die Natur so für vielfältige Organismen auch im Reich der Pilze entstehen lassen hat.

Ja, es ist schon erstaunlich, was die Natur so für vielfältige Organismen auch im Reich der Pilze entstehen lassen hat.

Da kommt manchmal sogar der gestandene Fachmann ins Grübeln.

Da kommt manchmal sogar der gestandene Fachmann ins Grübeln.

Was haben wir den hier für einen ansehnlichen Gesellen?

Was haben wir denn hier für einen ansehnlichen Gesellen?

Es ist der Lactarius vellereus, zu deutsch: Wolliger Milchling. Für unseren Gaumen auf Grund seines scharfen Geschacks für Speiszwecke nicht zu gebrauchen. In Osteuropa und im asiatischen Teil Rußlands weiß man ihn allerdings zu schätzen.

Es ist der Lactarius vellereus, zu deutsch: Wolliger Milchling. Für unseren Gaumen auf Grund seines scharfen Geschmacks für Speiszwecke nicht zu gebrauchen. In Osteuropa, vor allem im asiatischen Teil Russlands, weiß man ihn allerdings zu schätzen.

Na dein Körbchen ist ja noch leer. Hier habe ich etwas für dich. Es sind sehr wohlschmeckende Frost - Raslinge. Zumindest dürfte Herrchen und Frauchen sich sehr darüber freuen.

„Na dein Körbchen ist ja noch leer. Hier habe ich etwas für dich“. Es sind sehr wohlschmeckende Frost – Raslinge. Zumindest dürfte Herrchen und Frauchen sich sehr darüber freuen.

Es ist zwar nicht viel dran, aber diese Eselsohren können durchaus ein Mischpilzgericht bereichern.

Zwar wenig fleischig, aber diese Eselsohren können durchaus ein Mischpilzgericht bereichern.

Immer mal wieder gab es schöne Stellen mit ansehnlichen Pfifferlingen. Das heißt es zugreifen, bevor sie vergriffen sind.

Immer mal wieder gab es schöne Stellen mit ansehnlichen Pfifferlingen. Da heißt es zugreifen, bevor sie vergriffen sind.

Da darf sich auch natürlich greut werden, denn so schöne Pilze findet man wirklich nicht alle Tage.

Da kommt selbstverständlich gute Laune auf, denn so schöne Pilze findet man wirklich nicht alle Tage.

Da die Pfifferlinge meist im tiefen Moos versteckt oder unter Blättern verborgen waren, ereichten sie ansehliche Größen von bis zu 10 cm.

Da die Pfifferlinge meist im tiefen Moos versteckt oder unter Blättern verborgen waren, erreichten sie ansehnliche Größen von bis zu 10 cm.

Unter Fichten wachsen oftmals besonders schöne und ansehnliche Perlpilze. Man achte auf die grauschorfigen Hüllreste auf dem Hut, die allerdings auch mal fehlen können, der gerieften Manschette am Stiel und das Röten irgendwo am Fruchtkörper. Guter speisepilz.

Unter Fichten wachsen oftmals besonders schöne und üppige Perlpilze. Man achte auf die grauschorfigen Hüllreste auf dem Hut, die allerdings auch mal fehlen können, die geriefte Manschette  und das Röten des Fleisches irgendwo am Fruchtkörper. Guter Speisepilz.

Der wirklich interessierte Pilzfreund oder Freundin schreibt mit. Anhand eines Pilzbuches kann man dann zu hause die besprochenen Arten nochmals nachlesen und studieren.

Der wirklich interessierte Pilzfreund oder die Freundin schreibt mit. Anhand eines Bestimmungsbuches kann man dann zu hause die besprochenen Arten nochmals nachlesen und gelerntes vertiefen.

An Nadelholzstubben wächst einer der schönsten eurpäischen Blätterpilze - der Purpurfilzige Holzritterling. Zu seiner purpurrötlichen Hut- und Stielfärbung bilden die leuchtend gelben Lamellen einen wundschönen Kontrast. Leider soll ernicht so gut schmecken, wie er aussieht. Er ist als Speisepilz nicht zu empfehlen.

An Nadelholzstubben wächst einer der schönsten mitteleuropäischen Blätterpilze – der Purpurfilzige Holzritterling. Zu seiner purpurrötlichen Hut- und Stielfärbung bilden die leuchtend gelben Lamellen einen wundschönen Kontrast. Leider soll er nicht so gut schmecken, wie er aussieht. Er ist als Speisepilz nicht zu empfehlen.

Bei schönstem Spätsommerwetter versammelten sich zum Abschluß noch einmal alle 16 Teilnehmer der heutigen Pilzwanderung zu unserem obligatorischen Gruppenfoto. 03. September 2011 im Wald bei Holzendorf.

Bei schönstem Spätsommerwetter versammelten sich zum Abschluss noch einmal alle 16 Teilnehmer der heutigen Pilzwanderung zu unserem obligatorischen Gruppenfoto. 03. September 2011 im Wald bei Holzendorf.

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!

27. August 2011 – Vereinstreffen am Roten See

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Pilzverein Heinrich Sternberg e.V. Rehna

7. Vereinstreffen am Roten See

Am Sonnabend, dem 27. August 2011, fand zum 7. mal in Folge unser Treffen mit den Pilzfreunden aus Rehna am Roten See bei Brüel statt. Die Wismarer Pilzfreunde trafen sich um 08.45 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus in Wismar, Ulmenstraße. Mit dem Pkw ging es dann nach Brüel zum Parkplatz am Roten See. Gegen 09.45 Uhr begrüßten wir hier auch die Pilzfreunde aus Rehna.

Der Vorsitzende des rehnaer Pilzvereins, Torsten Richter (rechts) richtet einige begrüßende und einführende Worte an die Teilnehmer der heutigen Exkursionen und Pilzwanderungen.

Der Vorsitzende des Rehnaer Pilzvereins, Torsten Richter (rechts) richtet einige begrüßende und einführende Worte an die Teilnehmer der heutigen Exkursionen und Pilzwanderungen.

Gegen 10.00 Uhr starteten wir wie gewohnt in mehreren Gruppen zu unseren Exkursionen. Torsten Richter wanderte mit einer Truppe in Richtung der kalkhaltigen Hangterrassen des Deichelsees. Hier wurden vor allem wieder sehr interessante Stachelpilze gefunden, leider aber kein Fruchtkörper des hier beheimateten, berühmt –  berüchtigten Satanspilzes. Die Keezer Pilzberaterin Irena Dombrowa fuhr mit ihren Leuten in die sandigen Maronen – Gebiete und sie fanden hier vor allem Pfifferlinge, Krause Glucken, verschiedene Täublinge, Maronen sowie wunderschöne Erdsterne.

Irenas Schwester Betty Mews war das erste mal auf einer Pilzwaderung mit dabei und fand ausgerechnet zu ihrem Hochzeitstag die wunderschönen Halskrausen - Erdsterne, so zu Sagen ein himmlicher Gruß aus dem Reich der Pilze. 27.08.2011.

Irenas Schwester Betty war das erste mal auf einer Pilzwanderung mit dabei und fand an ihrem Hochzeitstag diese wunderschönen Halskrausen – Erdsterne.

Das war die kleine Gruppe um Irena Dombrowa (rechts), die mit ihrem Gebiet und ihrer Ausbeute recht zufrieden war. 27.08.2011. Foto: Sina Mews.

Das war die kleine Gruppe um Irena Dombrowa (rechts), die mit ihrer Ausbeute in ihrem Gebiet  recht zufrieden war. Foto: Sina Mews.

Ebenfalls gegen 10.00 Uhr startete von der dortigen Blockhütte ausgehend, eine geführte und öffentliche Pilzlehrwanderung mit Reinhold Krakow vom Steinpilz-Wismar. Hier konnten sich auch alle interessierten Pilzfreunde anschließen, die nicht in den genannten Pilzvereinen organisiert sind. Die Teilnahmegebühr betrug 5,00 € pro Person. Wir durchstreiften das waldreiche Gebiet um den Roten See und den Hohlsee. Dabei wurden, wie auf unseren Lehrwanderungen üblich, zahlreiche verschiedene Großpilze aus den unterschiedlichsten Gattungen erläutert. Unterstützung erfuhr ich dabei auch wieder von dem Bützower Pilzberater Klaus Warning.

Gegen 13.00 Uhr war dann wieder Treff an der Blockhütte zum zünftigen, mecklenburgischen Mittagstisch. In diesem Jahr gab es Wildschwein am Spieß mit Pilzpfanne und Bratkartoffeln. Dafür möchten wir dem Betreiber des Campingplatzes und der Blockhütte am Roten See, Herrn Krüger und seinem Team nochmals herzlichen Dank sagen. Es hat vorzüglich geschmeckt! Anschließend wurde wieder ein Stand mit Moosflächen aufgebaut, um die schönsten und interessantesten Pilzfunde des Tages in einer kleinen Ausstellung auch den Besuchern des Strand- und Campingplatzes zu präsentieren.

Auch Sohn Jonas Dombrowa (6), hat sehr schöne Pilze mit der Mama gefunden, die er jetzt für die Ausstellung spenden möchte. Vielen Dank. lieber Jonas, es waren die schönsten Pilze unserer Ausstellung! 27.08.2011.

Auch Sohn Jonas (6), hat sehr schöne Pilze mit der Mama gefunden, die er jetzt für die Ausstellung spenden möchte. Vielen Dank, lieber Jonas, es waren die schönsten Pilze unserer Ausstellung!

Pünktlich gegen 15.00 Uhr war die Ausstellung komplett, denn die Schweriner Volkszeitung hat sich zum Interview und zum Foto - Termin angemeldet. Hier erläutere ich gerade einigen Besuchern die Unterschieder zwischen dem Perlpilz und dem Pantherpilz. 27.08.2011.

Pünktlich gegen 15.00 Uhr war die Ausstellung komplett, denn Frau Spöhr von der Schweriner Volkszeitung hat sich zum Interview und zum Foto – Termin angemeldet. Hier erläutere ich gerade einigen Besuchern die Unterschiede zwischen dem essbaren Perlpilz und dem giftigen Pantherpilz.

Die Frischpilzausstellung mit über 50 Großpilzarten der unmittelbarem Umgebung des Roten Sees konnte auch noch am Sonntag, den 28.08.2011 an der dortigen Blockhütte besichtigt werden.

Die Frischpilzausstellung mit über 50 Großpilzarten der unmittelbarem Umgebung des Roten Sees konnte auch noch am Sonntag  an der dortigen Blockhütte noch besichtigt werden.

Da es nach einer heftigen Gewitternacht auch den ganzen Tag über trübe und regnerisch war, lud das Wetter kaum zum Besuch des Strandbades ein und auch viele Pilzfreunde traten frühzeitig die Heimfahrt an. Also freuen wir uns wieder auf das nächste Jahr, wenn es sicherlich wieder heißt: „Auf zum Roten See bei Brüel“.

Siehe auch unter: www.pilzverein-rehna.de

20. August 2011 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Von der Friedrichswalder Weiche bis Groß Labenz

Am Sonnabend, den 20. August 2011, waren Pilz- und Naturliebhaber wieder zu einer geführten Pilzwanderung herzlich eingeladen. Treff war wie immer am ZOB in Wismar. Mit den vorhandenen Autos fuhren wir in Richtung Warin. Von dort aus über Weiße Krug zur Friedrichwalder Weiche. Einige Autos wurden dann nach Groß Labenz gefahren, wo unsere Tour am frühen Nachmittag endete. Es handelt sich bei diesem Gebiet um überwiegend sandige Nadelwaldforste. Das Revier gehört zu den beliebtesten Pilzgebieten im Nordwesten Mecklenburgs. Da es in diesem Sommer immer wieder ergiebig regnete, gab es natürlich auch reichlich und recht vielseitig die unterschiedlichsten Großpilze. Nur die beliebten Röhrlinge traten recht zurückhaltend auf. Aber einige Birkenpilze, Rotkappen und Maronen wurden neben zahlreichen Gallen – Röhrlingen dann doch aufgespürt und landeten in den Körben der Sammler, in denen es heute durchaus recht bunt zuging. Insbesondere viele Violette Bläulinge erregten immer wieder die Aufmerksamkeit und wurden als Mischpilze gern mitgenommen. Auch schöne Pfifferlinge waren immer wieder im Angebot. Das Wetter dazu war einfach Super! Viel Sonnenschein in klarer und angenehm temperierter Luft. Ich denke, allen Teilnehmern hat es heute sehr viel Spaß gemacht und man sieht sich sicher auf einer der nächsten Wanderungen wieder. Unter dessen hatten Irena, Peter und Bärbel schon den „Steinpilz“ geöffnet und anläßlich des in Wismar stattfindenden Schwedenfestes servierten sie einen herzhaften Pilzimbiss und frische Waffeln.

Gleich zu Beginn konnte der leicht giftige Gelbe Knollenblätterpilz kennen gelernt und studiert werden. Seine oft sehr dicke Stielknolle und sein Kartoffel - Keller Geruch kenzeichen ihn auch in seiner weißen Form recht gut. 20.08.2011.

Gleich zu Beginn konnte der leicht giftige Gelbe Knollenblätterpilz kennen gelernt und studiert werden. Seine oft sehr dicke Stielknolle und sein Kartoffel – Keller Geruch kennzeichnen ihn auch in seiner weißen Form recht gut.

Pilzberater Klaus Warning mußtert diesen großen Täubling mit den rot überlaufenen Stiel recht kritisch, aber der Heringsgeruch besonders an der Stielbasis schuf dann schnell Klarheit: Roter Herings - Täubling. 20.08.2011.

Pilzberater Klaus Warning mustert diesen großen Täubling mit dem rot überlaufenen Stiel recht kritisch, aber der Heringsgeruch, besonders an der Stielbasis, schuf dann schnell Klarheit: Roter Herings – Täubling. 20.08.2011.

Von oben für weißlich Trichterlinge gehalten, brachte die Unterseite der Pilze schnell Klarheit. Es sind Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) in einer seltenen weißen Variante. Dabei handelt es sich nicht um den habituell etwas verschioeden Blassen Laubwald - Pfifferlinge, sonder nur um eine Albinoform des Echten Pfifferlings. Standortfoto am 20.08.2011.

Von oben für weißliche Trichterlinge gehalten, brachte die Unterseite der Pilze schnell Klarheit. Es sind Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) in einer seltenen weißen Variante. Dabei handelt es sich nicht um den habituell etwas verschiedenen und größeren Blassen Laubwald – Pfifferling, der auch andere Standortansprüche hat, sondern nur um eine  Albinoform des normalen Pfifferlings.

Der Farbkontrast ist doch schon beeindruckend. Beides Echte Pfifferlinge (Cantharellus cibarius). Diese Form ist zwar selten, dürfte bei einem Zufallsfund aber von einigen Pilzfreunden gar nicht als Pfifferling erkannt werden. Standortfoto am 20.08.2011 im Revier Weiße Krug.

Der Farbkontrast ist beeindruckend. Beides Echte Pfifferlinge (Cantharellus cibarius). Diese blasse Form ist zwar selten, dürfte bei einem Zufallsfund aber von einigen Pilzfreunden gar nicht als Pfifferling erkannt werden.

Der Graue Langfüßler ist unauffällig und kann leicht übersehen werden. Er scheint momentan gar nicht so selten zu sein, den er wurde in den letzten Tagen schon mehrfach in verschiedenen Wäldern gefunden. Kein Speisepilz.

Der Graue Langfüßler (Macroscyphus macropus) ist unauffällig und kann leicht übersehen werden. Er scheint momentan gar nicht so selten zu sein, den er wurde in den letzten Tagen schon mehrfach in verschiedenen Wäldern gefunden. Kein Speisepilz.

Bei diesen Anblick muß man wohl einen Moment inne halten. Ein Baumstumpf rund um dicht mit Stockschwämmchen besetzt. Ich habe schon sehr viele Stubben mit Stockschwämmchen gesehen, aber so ein Kunstwerk bisher noch nicht. Die Pilzmahlzeit ist gesichert, denn schmackhaftere Pilze kann man wohl kaum auf einer Pilzwanderung finden. 20.08.2011.

Bei diesem Anblick muss man wohl einen Moment inne halten. Ein Baumstumpf rund um dicht mit Stockschwämmchen besetzt. Ich habe schon sehr viele Stubben mit Stockschwämmchen gesehen, aber so ein kreisrundes Kunstwerk bisher noch nicht. Die Pilzmahlzeit ist gesichert, denn schmackhaftere Pilze und dann gleich in solchen Mengen, kann man wohl kaum auf einer Pilzwanderung finden.

Aber auch hier ist eine kleine Mahlzeit gesichert. Eine Krause Glucke schön sauber mit weing Scmutz, das hilft Wasser sparen. 20.08.2011.

Aber auch hier ist eine kleine Mahlzeit gesichert. Eine schöne, junge Krause Glucke mit wenig Schmutz, das hilft Wasser sparen.

Der Rotschuppige Rauhkopf ist in diesem Jahr häufig in sandigen Laub- und Ndelwäldern anzutreffen. Er ist kein speisepilz. Im Hintergrund sehen wir noch den minderwertigen Zitronen - Täubling, den häufigsten Täubling in unseren Wäldern. 20.08.2011.

Der Rotschuppige Rauhkopf ist in diesem Jahr häufig in sandigen Laub- und Nadelwäldern anzutreffen. Er ist kein Speisepilz. Im Hintergrund sehen wir noch andeutungsweise den minderwertigen Zitronen – Täubling, den häufigsten Täubling in unseren Wäldern.

Der Rotbraune Flämmling (Gymnopilus picreus) steht zum teil sogar auf den Roten Listen der vom Aussterben bedrohten Pilzarten. Er scheint in den letzten Jahren bei uns immer häufiger zu werden. Er wächst an altem Fichtenholz. Ungenießbar.

Der Rotbraune Flämmling (Gymnopilus picreus) steht zum Teil sogar auf den Roten Listen der vom Aussterben bedrohten Pilzarten. Er scheint in den letzten Jahren bei uns immer häufiger zu werden. Er wächst an altem Fichtenholz. Ungenießbar.

Auf halber Strecke eine kleine Rast. Die Sonnenanbeter in die Sonne, die Sonnenflüchter in den Schatten. 20.08.2011.

Auf halber Strecke eine kleine Rast. Die Sonnenanbeter in die Sonne, die Sonnenflüchter in den Schatten.

Pilzfreund Günter Meißner freut sich sehr über diese schöne Birken - Rotkappe, die so wunderschön in der Sonne leuchtete, aber trotzdem von einigen Pilzfreunden übersehen wurde. 20.08.2011.

Dieser Pilzfreund freut sich sehr über diese schöne Birken – Rotkappe, die so toll in der Sonne leuchtete, aber trotzdem von einigen übersehen wurde.

Auch heute waren die bitteren Gallen - Röhrlinge unsere ständigen Begleiter. Hier ein siamesischer Zwilling. 20.08.2011.

Auch heute waren die bitteren Gallen – Röhrlinge unsere ständigen Begleiter. Hier ein siamesischer Zwilling.

Weithin leuchtet an Nadelholz der häufige und minderwertige Klebrige Hörnling (Calocera viscosa) der unter der Bezeichnung "Ziegenbart" oft von Pilzsammlern mit genommen wird. Standortfoto am 20.08.2011 im Revier Weiße Krug.

Weit leuchtete an Nadelholz der häufige und minderwertige Klebrige Hörnling (Calocera viscosa), der unter der Bezeichnung „Ziegenbart“ oft von Pilzsuchern eingesammelt wird.

Eine auffällige, kaum zu übersehende Erscheinung ist der Wollige Milchling (Lactarius vellereus). Er ist nach herkömmlicher Zubereitungsmethode ungenießbar durch seinen scharfen, weißlichen Milchsaft. Standortfoto am 20.08.2011.

Eine auffällige, kaum zu übersehende Erscheinung ist der Wollige Milchling (Lactarius vellereus). Er ist nach herkömmlicher Zubereitungsmethode ungenießbar wegen seines scharfen, weißlichen Milchsaftes.

Am Waldwegrand wuchsen diese relativ häufigen Bewimperten Erdsterne (Geastrum fimbriatum) Ungenießbar. Standortfoto am 20.08.2011.

Am Waldwegrand wuchsen diese relativ häufigen Bewimperten Erdsterne (Geastrum fimbriatum) Ungenießbar.

Kurz vor Schluß noch Freude über diesen stattlichen Perlpilz bei Frau Steinhagen aus Bad Kleinen. 20.08.2011.

Kurz vor Schluss noch Freude über diesen stattlichen Perlpilz bei Frau Steinhagen aus Bad Kleinen.

Bei herrlichem Sonnenwetter versammelten sich alle 18 Teilnehmer der heutigen Pilzlehrwanderung am Waldrand bei Groß Labenz zu unserem obligatorischen Abschlußfoto. 20.08.2011.

Alle 18 Teilnehmer der heutigen Pilzlehrwanderung von der Friedrichswalder Weiche bis Groß Labenz sind wohlbehalten und vollzählich am Waldrand zu unserem obligatorischen Abschlussfoto angetreten. 20.08.2011.

Wann ist die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

07. August 2011 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vereinsexkursion durch die Pfifferlingstannen

Zu einer weiteren Vereinsexkursion waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. am Sonntag, den 07. August 2011, wieder sehr herzlich eingeladen.  Das Zielgebiet waren heute die Pfifferlingstannen in der Nähe der mecklenburgischen Kreisstadt Parchim. Mit zwei Autos starteten wir in Richtung Crivitz und dann weiter bis in den Raum Parchim. Hier angelangt, wollten wir dem verheißungsvollen Namen dieses Waldgebietes etwas näher auf den Grund gehen und schauen, ob es außer Pfifferlinge, auch noch weitere, interessante Großpilzarten in diesem Gebiet gibt. Es handelt sich um Laub- und Nadelwälder auf sauren, sandigen Böden. Während man Tannen meist vergeblich sucht, muss man mit Fichten, Kiefern, Birken, Buchen und Eichen vorlieb nehmen. Es ist ein Gebiet, wie es wohl die meisten Pilzsucher lieben. Heideartiges Gelände mit Birken, Kiefern und Zitterpappeln, wechselt mit moosreichen Fichtenwäldern und kleineren Eichen/Buchenbereichen ab. Während es auf unserer gestrigen Pilzwanderung im Qualitzer Forst, der auf schweren, gehaltvolleren Böden steht, vergleichsweise wenig Pilze gab, hatten wir in den Pfifferlingstannen mit ihren leichten, nährstoffarmen Sandböden schon eher das Gefühl, die Hochsaison hat schon begonnen.

In diese "Tannen" sollen also die Heimat der Pfifferlinge sein

Diese „Tannen“ sollen also die Heimat der Pfifferlinge sein, zumindest heißen sie „Pfifferlingstannen“. Dann wollen wir mal schauen, ob sie diesen verheißungsvollen Namen auch wirklich verdienen!

In dieser Fichten - Momokültur fielen zunächst reichlich Stinkmorcheln und diese wunderschönen Samtfuß - Kremplinge (Paxillus atrotomentosus) auf. Standortfoto am 07.08.2011. Nicht empfehlenswert.

In dieser Fichten – Monokultur fielen zunächst reichlich Stinkmorcheln und diese wunderschönen Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus) auf. Nicht empfehlenswert.

Der Lilablättrige Mürbling (Psathyrella candolleana) ist ein ganz vorzüglicher Suppenpilz, aber leider sehr brüchig. Standortfoto am 07.08.2011.

Der Lilablättrige Mürbling (Psathyrella candolleana) ist ein ganz vorzüglicher Suppenpilz, aber leider sehr brüchig.

Im benachbarten Buchenstück fand Pilzfreundin Erika Wittenhagen die ersten Stockschwämmchen ihres Lebens. Ich konnte es kaum glauben!

Im benachbarten Buchenstück fand Pilzfreundin Erika Wittenhagen die ersten Stockschwämmchen ihres Lebens. Ich konnte es kaum glauben!

Während dessen fand Thomas Harm am Wegrand unter Kiefern diesen schönen Edel - Reizker (Lactarius deliciosus). Wirklich delikat! 07.08.2011.

Unterdessen fand Thomas Harm am Wegrand unter Kiefern diesen schönen Edel – Reizker (Lactarius deliciosus). Wirklich delikat!

Dann erspähte Peter Kofahl einen orangegelben Fleck in der Ferne - der erste Pfifferling! - Aber Fehlanzeige, nur ein klebriger Hörnling (Calocera viscosa) Geringwertig. 07.08.2011.

Dann erblickte Peter Kofahl einen orangegelben Fleck in der Ferne – der erste Pfifferling? – Aber leider Fehlanzeige, nur ein Klebriger Hörnling (Calocera viscosa) Geringwertig.

Ziegenlippen (Xerocomus subtomentosum) gab es immer wieder zwischen Gras und Moos. Essbar. Standortfoto am 07.08.2011.

Ziegenlippen (Xerocomus subtomentosus) gab es immer wieder mal zusammen mit Maronen zwischen Gras und Moos. Essbar.

Dann im junngen Kiefernforst zusammen mit Körnchen - Röhrlingen diese schönen Kupferroten Gelnfüße (Chroogomphus rutilus) Gute Speisepilze, dessen Fleisch beim Schoren violett wird und der Spese eine interessante.07.08.2011

Dann im jungen Kiefernforst, zusammen mit Körnchen – Röhrlingen, diese schönen Kupferroten Gelbfüße (Chroogomphus rutilus). Guter Speisepilz, dessen Fleisch beim schmoren eine violette Färbung an nimmt und der Mahlzeit dadurch einen interessanten, dekorativen Aspekt verleiht.

Inzwischen fand Helga Köster in der benachbarten Fichtenschonung diese jungen und festen Fichten - Steinpilze (Boletus edulis). Herzlichen Glückwunsch, hoffentlich sind sie auch Madenfrei! 07.08.2011.

Inzwischen fand Helga Köster in der benachbarten Fichtenschonung diese jungen und festen Fichten – Steinpilze (Boletus edulis). Herzlichen Glückwunsch! Hoffentlich sind sie auch Madenfrei!

Und dann endlich ein Freudenschrei - die ersten Pfifferlinge! Es gibt sie also doch in den Pfifferlinbgstannen!

Und dann endlich ein Freudenschrei – die ersten Pfifferlinge! Es gibt sie also doch – die Eierschwämme  – hier in den Pfifferlingstannen!

Wenn man hier auf Pfifferlinge um diese Zeit stößt, dann meist richtig große Exemplare mit bis zu 10 cm Hutdurchmesser. Die Pfifferlinge haben ihren Wachstumshöhepunkt in diesem Jahr erreicht. Standortfoto am 07.08.2011 in den Pfifferlingstannen.

Wenn man hier auf Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) um diese Zeit stößt, dann meist auf richtig große Exemplare mit bis zu 10 cm Hutdurchmesser. Die Pfifferlinge haben ihren Wachstumshöhepunkt in diesem Jahr erreicht!

Ein großes Nest mit großen Pfifferlingen unter einer großen Eiche (keine Tanne!). Da langt doch jeder mal zu. 07.08.2011.

Ein Nest mit großen Pfifferlingen unter einer  Eiche (keine Tanne!). Da langt doch jeder gern mal zu.

Die Tour ist noch lange nicht zu Ende, aber Helgas Spankorb ist schon gefüllt mit Pfifferlingen, Maronen, Steinpilzen, Ziegenlippen und Körnchen Röhrlingen. "So ein tolles Mischpilzgericht, wie ich es mir heute machen werde, habe ich schon lange nicht mehr gehabt. Auch meine Flurnachbarin bekommt die Hälfte ab". 07.08.2011.

Die Tour ist noch lange nicht zu Ende, aber Helgas Spankorb ist schon gefüllt mit Pfifferlingen, Maronen, Steinpilzen, Ziegenlippen und Körnchen Röhrlingen. „So ein tolles Mischpilzgericht, wie ich es mir heute machen werde, habe ich schon lange nicht mehr gehabt. Auch meine Flurnachbarin bekommt die Hälfte ab“.

Unweit der ergiebigen Pfifferlingstelle fand Peter Kofahl dann diese schöne und junge Espen - Rotkappe (Leccinum rufum). Sie wird unsere Pilzausstellung bereichern. Standortfoto am 07.08.2011.

Unweit der ergiebigen Pfifferlingsstelle fand Peter Kofahl dann diese schöne und junge Espen – Rotkappe (Leccinum rufum). Sie wird unsere Pilzausstellung bereichern. Standortfoto am 07.08.2011.

Den schönsten Pilz unserer heutigen Exkursion fand aber Erika Wittenhagen. Der Rote Heringstäubling (Russula xerampelina) ist einfach eine Augenweide. Durch seinen rötlich überlaufenen Stiel mit dem Geruch nach Heringslake ist er sehr gut von ähnlichen Arten des sauren Nadelwldes zu unterscheiden. Essbar. 09.08.2011.

Den schönsten Pilz unserer heutigen Exkursion fand aber Erika Wittenhagen. Der Rote Heringstäubling (Russula xerampelina) ist einfach eine Augenweide. Durch seinen rötlich überlaufenen Stiel mit dem Geruch nach Heringslake ist er sehr gut von ähnlichen Arten des sauren Nadelwaldes zu unterscheiden. Essbar.

Meist unter Kiefern im Gras uns Moos wächst der häufige Keulenfuß - Trichterling. Graubräunliche Farbe, weit herab laufende, weißliche Lamellen und ein keulig aufgeblasener Stiel machen ihn leicht kenntlich. Essbar, aber Alkohol meiden! Standortfoto am 07.08.2011.

Meist unter Kiefern im Gras und Moos wächst der häufige Keulenfuß – Trichterling (Clitocybe clavipes). Graubräunliche Farbe, weit herab laufende, weißliche Lamellen und ein keulig aufgeblasener Stiel machen ihn leicht kenntlich. Essbar, aber Alkohol meiden! Standortfoto.

Der Flockenstielige Hexen - Röhrling (Boletus luridiformis) ist ein ausgezeichneter Speisepilz. Er stand direkt am Wegrand unter Eichen und Buchen. 07.08.2011.

Der Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) ist ein ausgezeichneter Speisepilz. Er stand direkt am Wegrand unter Eichen und Buchen.

Leider traf sich heute wie so oft nur der Harte Kern der wismarer Pilzfreunde zu einer der schönsten Vereinsexkursionen der letzten Jahre. Vieleicht lag es am anfangs regnerischem Wetter oder am langen Anfahrtsweg? 07.08.2011 in den Pfifferlingstannen.

Leider traf sich heute, wie so oft, nur der „Harte Kern“ der Wismarer Pilzfreunde zu einer der schönsten Vereinsexkursionen der letzten Jahre. Vielleicht lag es am anfangs regnerischem Wetter oder am langen Anfahrtsweg? 07.08.2011 in den Pfifferlingstannen.

Die Pfifferlingstannen haben ihrem Namen wirklich alle Ehre gemacht.

Die Pfifferlingstannen haben ihrem Namen alle Ehre gemacht. Fast zum Schluss stieß ich noch auf eine Riesen – Stelle, an der ich fast eine halbe Stunde zu ernten hatte, so dass die anderen Pilzfreunde schon beinahe eine Vermißtenanzeige aufgeben wollten. Ein wirklich tolles Gebiet!

Wann findet die nächste Vereinsexkursion statt? – Siehe unter Termine!

06. August 2011 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch den Qualitzer Forst

Durch den Qualitzer Forst und das Kuterholz zwischen Mankmoos und Qualitz führte uns eine weitere Pilzlehrwanderung dieses Sommers. Es handelt sich größtenteils um Laubwaldbestände mit Buchen, Eichen und Fichten. Treff war am Sonnabend, den 06. August 2011, um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB in Wismar, Wasserstraße. Mit dem PKW fuhren wir dann in Richtung Bützow. Auf knapp halber Strecke zwischen Neukloster und Bützow geht eine Landstrasse in Richtung Warin ab. Sie führt direkt in unseren Zielwald. Hier erwarteten uns schon eine sehr nette, junge Dame vom NDR – Hörfunk (NDR 1 – Radio MV) und der berühmte Pilzberater Klaus Warning aus Bützow, der mir wie immer bei dem manchmal kaum zu bewältigenden Wissensdurst der Pilzfreunde tatkräftig unter die Arme griff.

Im August beginnt in der Regel die Hochsaison beim Pilzwachstum. Die günstigen Witterungsbedingungen haben in diesem Jahr schon seit Anfang Juni einiges an Sommerpilzen wachsen lassen.  Waren im letzten Sommer gerade diese guten Buchenwälder (wozu auch der Qualitzer Forst gehört) auf gehaltvolleren, teils kalkhaltigen Böden, gebietsweise reich an Sommerpilzen, so gibt es in diesem feuchten, eher kühlen Sommer, hier bisher kaum Pilze. Leichte, sandige Böden sind zur Zeit empfehlenswerter. Alles in allem ist das Pilzaufkommen gegenwärtig regional höchst unterschiedlich. Gute Pilzreviere wechseln schnell mit weniger guten Bereichen ab. Vordergründig geht es aber bei einer Lehrwanderung nicht darum, möglichst viele der allgemein bekannten Speisepilze in die Körbe zu legen, sondern vielmehr bei einer geführten Pilzwanderung neue Arten kennen zu lernen, von denen man sonst aus Sicherheitsgründen eher die Finger läßt. Und das war heute im bescheidenen Rahmen durchaus gegeben. Korb und Taschenmesser, dem Wetter angepaßte Kleidung und festes Schuhwerk waren allerdings angebracht, denn gleich zu Beginn begrüßte uns der Wald mit einem kurzen Regenschauer und es wurde sehr feucht im Revier. Auch der Insektenschutz war bitter nötig, denn bei dem schwülwarmen Wetter waren die Mücken besonders angriffslustig.

Gleich zu Begin brach begeisterung bei Klaus und meiner Wenigkeit aus, den an einer kalkhaltigen Wegrandböschung standen mehrere Exemplare des recht seltenen Grüngebuckelten Rißpilzes. Diesen tollen Rißpilkz mit seinem fruchtigen Geruch findet man wirklich nicht alle Tage. 06.08.2011.

Gleich zu Beginn brach Begeisterung bei Klaus und meiner Wenigkeit aus, denn an einer kalkhaltigen Wegrandböschung standen mehrere Exemplare des recht seltenen Grüngebuckelten Rißpilzes (Inocybe corydalina). Diesen tollen Rißpilz mit seinem fruchtigen Geruch findet man wirklich nicht alle Tage. Leider ist das Pilzfoto nicht gelungen. Foto siehe unter „AMMV – Tagung bei Warin“.

Derweil bedienten sich die Kochtopfmykologen an einem alten Buchenstubben, der voller edler Stockschwämmchen saß. 06.08.2011.

Derweil bedienten sich die Kochtopfmykologen an einem alten Buchenstubben, der voller edler Stockschwämmchen saß.

Das Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) ist gut an seinen gelbbräunlichen Hüten mit der hygrophanen Randzone, den bräunlichen Stielschüppchen und seinem charakteristischen Duft zu erkennen. Standortfoto im Forst Qualitz am 06.08.2011.

Das Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) ist gut an seinen gelbbräunlichen Hüten mit der hygrophanen Randzone, den bräunlichen Stielschüppchen und seinem charakteristischen Duft zu erkennen.

Dicht daneben ein Stubben mit Glimmertintlingen (Coprinus micaceus). Sie sollen jung zwar auch essbar sein. lohnen aber wenig und es muß Alkohol gemieden werden. Standortfoto im Qualitzer Forst am 06.08.2011.

Dicht daneben ein Stubben mit Glimmertintlingen (Coprinus micaceus). Sie sollen jung zwar auch essbar sein, lohnen aber wenig und es muss beim Genuss und danach Alkohol gemieden werden.

Ein kleines Highlighz war auch das Grüngelbe Gallertkäppchen (Leotia lubrica) Es wächst gerne an feuchten, moosreichen Standorten. Es soll essbar sein. Foto im Qualitzer Forst am 06.08.2011.

Ein kleines Highlight war auch das Grüngelbe Gallertkäppchen (Leotia lubrica) Es wächst gerne an feuchten, moosreichen Standorten. Es soll essbar sein.

Der essbare Breitschuppige Champignon (Agaricus lanipes) wurde heute mehrfach gefunden. Satndortfoto 06.08.2011.

Der essbare Breitschuppige Champignon (Agaricus lanipes) wurde heute mehrfach gefunden.

Martina Scheller von NDR 1 - Radio M-V befragt Dorothee und Günter Meißner aus der Nähe von Hamburg

In heiterer Atmosphäre befragt Martina Scheller von NDR 1 – Radio MV diese Teilnehmer aus Schleswig Holstein zu ihren, anscheinend lustigen Erlebnissen und Erfahrungen zum Thema Pilze.

Mit dem Brandigen Ritterling (Tricholoma ustale) kündigt sich allmählich schon der Herbst an. Dieser nicht schmackhafte, braune Ritterling wächst recht häufig gesellig unter Buchen. Standortfoto am 06.08.2011 im Qualitzer Forst.

Mit dem Brandigen Ritterling (Tricholoma ustale) kündigt sich allmählich schon der Herbst an. Dieser nicht schmackhafte, braune Ritterling wächst recht häufig gesellig unter Buchen.

Nachdem wir auf unserer letzten Pilzwanderung im Kreuzgrund den Echten Küchenschwindling fanden, mußten sich heute die Liebhaber einer strengen Knoblauch . Note mit dem Langstieligen Knoblauchschwindling (Marasmius alliaceus) gegnügen. 06.08.2011.

Nachdem wir auf unserer letzten Pilzwanderung im Kreuzgrund den Echten Küchenschwindling fanden, mussten sich heute die Liebhaber einer strengen Knoblauch – Note, mit dem Langstieligen Knoblauchschwindling (Marasmius alliaceus) begnügen.

Zunächst für Pfifferlinge gehalten, wuchsen diese ebenfalls essbaren Rotgelben Stoppelpilze (Hydnum rufescens) an einer steilen, bemoosten Grabenböschung. 06.08.2011.

Zunächst für Pfifferlinge gehalten, wuchsen diese ebenfalls essbaren Rotgelben Stoppelpilze (Hydnum rufescens) an einer steilen, bemoosten Grabenböschung. Von oben fast wie ein Pfifferling, unter dem Hut aber keine Leisten, sondern Stacheln!

Aber dann fanden die Meißners an der gleichen Böschung dennoch Pfifferlinge, Riesenpfifferlinge, wie man sieht. 06.98.2011.

Aber dann wurden an der gleichen Böschung dennoch Pfifferlinge – Riesenpfifferlinge, wie man sieht – gefunden!

Und weiter geht die Wanderung bei nassem, schwülwarmen Wetter, so dass wir uns fast vorkamen wie im tropischen Regenwald. 06.08.2011.

Und weiter geht die Wanderung bei nassem, schwülwarmen Wetter, so dass wir uns fast vorkamen, wie im tropischen Regenwald.

Und zum Schluß noch diese schönen Safran - Schirmpilze für die Pfanne (Macrolepiota rhacodes). 06.08.2011.

Und zum Schluss noch diese schönen Safran – Schirmpilze (Macrolepiota rhacodes) für die Pfanne.

Mit 8 Pilzfreunden und einer ebenfalls begeisterten Reporterin vom NDR waren wir heute eine recht überschaubare Truppe und ich hoffe, es hat jedem wieder Spaß gemacht und wir haben wohl alle wieder etwas dazu gelernt. 06.08.2011 im Qualitzer Forst.

Mit 8 Pilzfreunden und einer ebenfalls pilzbegeisterten Reporterin vom NDR waren wir heute eine recht überschaubare Truppe und ich hoffe, es hat jedem wieder Spaß gemacht und wir haben alle etwas dazu gelernt. 06.08.2011 im Qualitzer Forst.

Der Beitrag von unserer Pilztour wurde am Dienstag, den 09. August 2011, um 12.50 Uhr auf NDR 1 Radio MV ausgestrahlt.

Wann ist die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

23. Juli 2011 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch den Kreuzgrund

Am Sonnabend, dem 23. Juli 2011, lud der „Steinpilz-Wismar“ wieder zu einer Pilzlehrwanderung ein. Treff war wie immer um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB Wismar, in der Wasserstraße. Mit den Autos fuhren wir dann in Richtung Bützow und von hier aus weiter zum Zielgebiet. Das umfangreiche Waldgebiet trägt die Bezeichnung Kreuzgrund. In unserem Exkursionsgebiet befindet sich auch der berühmte „Boitiner Steintanz“, dem wir bei dieser Gelegenheit auch gleich einen Besuch abstatteten. Es handelt sich um insgesamt 4 Steinkreise, von denen angenommen wird, dass es sich um einen Kalender aus dem 12. Jahrhundert v. Chr. handelt.

Der Boitiner Steintanz am 23.07.2011.

Der Boitiner Steintanz am 23.07.2011.

Die Sage weiß allerdings zu Berichten, dass hier eine Hochzeitsgesellschaft von einem Waldgeist in Steine verwandelt worden ist. Die Verzauberten kann nur ein junger Mann in der Johannisnacht (24.Juni) erlösen, in dem er einen roten Faden aus der so genannten „Brautlade“, einer der Steine, zieht.

Die Brautlade des Boitiner Steintanzes.

Die Brautlade des Boitiner Steintanzes.

Im Kreuzgrund finden wir überwiegend Laubwaldbestände vor, insbesondere Buchenwald, und dieser kann um diese Jahreszeit schon recht artenreich sein. Obwohl es in der Zeit zuvor recht viel geregnet hatte, fiel das Pilzwachstum doch eher bescheiden aus, zumindest aus der Sicht des Kochtopfmykologen. Wer aber interessante Pilzarten kennen lernen wollte, und das ist ohnehin das vordergründige Ziel einer Pilzlehrwanderung, kam trotzdem auf seine Kosten. Bei herbstlich kühlem und regnerischen Wetter wanderte heute praktisch nur der „Harte Kern“ von 9 Pilzfreunden durch dieses wunderbare Waldgebiet.

Der Bützower Pilzberater Klaus Warning (Mitte) und Thomas Harm studieren die Karte dieses Gebietes. Klaus Warning führte uns duch dieses interessante Gebiet, das er wie seine Westentasche kennt. 23.07.2011.

Der Bützower Pilzberater Klaus Warning (Mitte) erläutert Thomas Harm anhand einer Karte das Exkursionsgebiet. Klaus führte uns dann auch durch dieses wunderbare Fleckchen Erde, das er wie seine Westentasche kennt.

Eher selten bekommt man in manchen Jahren unter Nadelbäumen den Hygrophanen Rasling (Lyophyllum semitalis) zu Gesicht. Er gehörte heute zu den Höhepunkten unserer Pilzwanderung. Er wuchs am Grunde eines Fichtenstubbens. Er gehört zu den Raslingen, dessen Fleisch allmählich schwärzt. Kein Speisepilz. Standortfoto am 23.07.2011 im Kreuzgrund.

Eher selten bekommt man in manchen Jahren unter Nadelbäumen den Kuhbrauner Schönkopf (Calocybe civilis) zu Gesicht. Er gehörte heute zu den Höhepunkten unserer Pilzwanderung. Er wuchs am Grunde eines Fichtenstubbens. Er gehört zu den Raslingen, dessen Fleisch allmählich schwärzt. Kein Speisepilz. Standortfoto am 23.07.2011 im Kreuzgrund.

Dieser stark gilbende Dünnfleischige Anis - Champignon durfte dann wieder in den Korb des Speisepilzsammlers landen. 23.07.2011.

Dieser junge, stark gilbende Anis – Champignon (Agaricus spec.) durfte dann wieder im Korb des Speisepilz – Sammlers landen. 23.07.2011.

Gleich daneben schiebt sich ein weiterer guter Speisepilz aus dem Waldboden, der Perlpilz (Amanita rubescens). 23.07.2011.

Gleich daneben schiebt sich ein weiterer, guter Speisepilz aus dem Waldboden, der Perlpilz (Amanita rubescens).

Und dann am Wegesrand unter einer Eiche im hohen Gras dieser wunderschöne Flockenstielige Hexen - Röhrling (Boletus luridiformis), einer der besten Speisepilze, die wir in heimischen Wäldern finden können. Er muß aber gut gegart werden. 23.07.2011.

Und dann am Wegesrand unter einer Eiche im hohen Gras dieser wunderschöne Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis), einer der besten Speisepilze, die wir in heimischen Wäldern finden können. Er muss aber gut gegart werden.

Doch es gibt noch Steigerungsmöglichkeiten. Diese kleinen Pilzchen bieten zwar kaum Masse, aber als Gewürzpilz ist der echte Mouserron mit seinem starken Knoblauchduft und Aroma in der feinen, französischen Küche

Doch es gibt noch Steigerungsmöglichkeiten. Diese kleinen Pilzchen bieten zwar kaum Masse, aber als Gewürzpilz ist der echte Mousseron (Marasmius scorodonius) mit seinem starken Knoblauchduft und Aroma in der feinen, französischen Küche hochgeschätzt. Findet man seltene Massenbestände dieses Schwindlings, kann man unter Umständen sogar ein kleines Vermögen verdienen.

Der Klebrige Hörnling ist ein häufiger, korallenartig verzweigter Pilz an morschen Nadelholztubben. Er wird von manchen Pilzsammlern als vermeindlicher Würzpilz gerne eingesammel und den Speise zugegeben. In wirklichkeit ist er aber geschmack- und wertlos für die Küche. 23.07.2011.

Der Klebrige Hörnling (Calocera viscosa) ist ein häufiger, korallenartig verzweigter, leuchtend orange gefärbter Pilz an morschen Nadelholzstubben. Er wird von manchen Pilzsammlern als vermeintlicher Würzpilz gerne eingesammelt und den Speisen zugegeben. In Wirklichkeit ist er aber geschmack- und wertlos für die Küche.

Diese grünen Pilze sind hingegen wieder eine echte Pilzwürze, zumindest wer es mag. Sein starker Anisduft erfüllt mitunter schon die Waldluft in seiner näheren Umgebung, so dass man ihn gelegentlich regelrecht erriechen kann. Es ist der Grüne Anis - Trichterling (Clitocybe odora). 23.07.2011.

Diese grünen Pilze sind hingegen wieder eine echte Würze, zumindest wer es mag. Ihr starker Anisduft erfüllt mitunter schon die Waldluft in seiner näheren Umgebung, so dass man ihn gelegentlich regelrecht erschnuppern kann. Es handelt sich um den Grünen Anis – Trichterling (Clitocybe odora). Essbar, aber mit starkem Anis – Aroma!

Etwas ganz besonders schönes und nicht alltägliches fanden wird dann noch zum Schluß am Waldwegrand

Etwas ganz besonders schönes und nicht alltägliches fanden wird dann noch zum Schluss am Waldwegrand. Es handet sich um den Halbkugeligen Borstling (Humaria hemisphaerica). Er ist unter den sonst eher recht kleinen Borstlingen mit bis zu 3 cm Durchmesser ein wahrer Riese. Am Becherrand befinden sich zahlreiche, schwärzliche Härchen, die ihn wie bewimpert erscheinen lassen. Kein Speisepilz.

9 Pilzfreunde wanderten heute bei Regenwetter durch den Kreuzgrund un d versammelten sich an der Brautlade des Boitiner Steintanzes zum obligatorischen Gruppenfoto. 23.07.2011.

9 hartgesottene Pilzfreunde wanderten heute bei Wind und Wetter durch den Kreuzgrund  und versammelten sich an der Brautlade des Boitiner Steintanzes zum obligatorischen Gruppenfoto. 23.07.2011.

Der großer Boitiner Steintanz befindet im Kreuzgrund bei Dreetz.

Der großer Boitiner Steintanz befindet sich im Kreuzgrund bei Dreetz.

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine

17. Juli 2011 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vereinsexkursion durch den Hütter Wohld

Am Sonntag, dem 17. Juli 2011, ludt die Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. wieder ihre Pilzfreunde und interessierte Gäste zu einer Vereins- und Kartierungsexkursion herzlich ein. Mit dem Auto fuhren wir vom Wismarer Zeughaus ausgehend in Richtung Bad Doberan. Hier angelangt, fuhren wir ein Stückchen auf der Landstraße 13 nach Süden bis zur Ortschaft Ivendorf. Von dort aus führt linker Hand ein Weg direkt zum Hütter Wohld. Es handelt sich um ein 350 ha großes, abwechslungsreiches und hügeliges Laubwaldgebiet mit einem gewissen Nadelholzanteil auf schweren, kalkhaltigen Böden. Hier gibt es wirklich noch viele uralte Buchen und Eichen mit hohem Totholzanteil. Als weitere Besonderheit sind die berühmten Hütter Klosterteiche zu erwähnen, die terrassenförmig von Zisterzienser Mönchen des Doberaner Klosters im 13. Jahrhundert angelegt wurden. Nach der Reformation kam es im Jahre 1552 zur Aufgabe der Anlage. Eine umfangreiche Sanierung erfuhren die Fischteiche nach der Wende. Durch ein Unwetter, im Jahre 1998, wurde die Stauanlage erneut völlig zerstört. Danach ist sie abermals saniert worden. Am 24. August 1999 wurde das 58 Hektar große Areal unter Naturschutz gestellt. Es wird heute von ortsansässigen Fischern bewirtschaftet und bietet außerdem Lebensraum für viele weitere Tier- und Pflanzenarten. Ein Naturlehrpfad wurde angelegt und in der Gastwirtschaft von Fischer Detlefsen kann man sich nach einem ausgiebigen Waldspaziergang stärken. Somit ist der Hütter Wohld und die Hütter Fischteiche zu einem beliebten Ausflugsziel vieler naturverbundener Menschen aus Rostock und Umgebung geworden. Der kalkhaltige Boden garantiert hier außerhalb des Naturschutzgebietes eine äußerst interessante Pilzflora, von der heute allerdings kaum etwas zu sehen war. Die schweren Böden sind zur Zeit leider nicht die beste Adresse zum Pilze suchen. Sie tun sich momentan wirklich noch sehr schwer.

Mächtige, alte Buchen säumen den Rundwanderweg um den Hätter Wohld. 17.07.2011.

Mächtige, alte Buchen säumen den Rundwanderweg um den Hütter Wohld.

Dann im Buchenlaub eine kleine Gruppe des Violetten Lacktrichterlinge, (Laccaria laccata). Er wid auch Chameleon - Lachtrichterling genannt, da er bei Trockenheit fast völlig unscheibar entfärbt und bei einsetzender Feuchtigkeit sofort wieder tiel violett wird. Standortfoto am 17.07.2011.

Dann im Buchenlaub eine kleine Gruppe des Violetten Lacktrichterlings (Laccaria ametystea). Er wird auch Chameleon – Lacktrichterling genannt, da er bei Trockenheit fast völlig grauweiß entfärbt und bei einsetzender Feuchtigkeit sofort wieder tief violett wird. Essbar.

Nicht weit davon entfernt diese kleinen Sommersteinpilz - Zwillinge. 17.07.2011.

Nicht weit davon entfernt diese kleinen Sommersteinpilz – Zwillinge.

An morschem Laubholz wachsen gern die Gallertfleischigen Krüppelfüßchen (Crepidotus mollis). Zieht man die Hüte auseinander, so bemerkt man ihre gummiartig, dähnbare Huthaut. 17.07.2011.

An morschem Laubholz wachsen gerne diese Gallertfleischigen Krüppelfüßchen (Crepidotus mollis). Zieht man die Hüte auseinander, so bemerkt man ihre gummiartig, dehnbare Huthaut. Ungenießbar.

Und weiter geht es durch die mächtigen Buchenwälder. 17.07.2011.

Und weiter geht es durch die mächtigen Buchenwälder. 17.07.2011.

In Fichtennadelstreu wuchs diese Koralle, wahrscheinlich die Kiefern - Koralle (Ramaria eumorpha), die nicht nur unter Kiefern wachsen kann. Am gleichen Standort gibt es baer auch die Grünende Fichtenkoralle. Im Laubwald ist die Steife Koralle ebenfalls sehr ähnlich. Standortfoto am 17.07.2011. Ungenießbar.

In Fichtennadelstreu wuchs diese Koralle, wahrscheinlich die Kiefern – Koralle (Ramaria eumorpha), die auch unter Fichten wachsen kann. Am gleichen Standort gibt es auch die Grünende Fichtenkoralle. Im Laubwald ist die Steife Koralle sehr ähnlich. Ungenießbar.

Aus einem am Wegrand liegenden, alten Strohballen wuchsen diese violetten Blätterpilze heraus. Es handelt sich um den aus dem Herbst bekannten Schmutzigen Rötel - Ritterling (Lepista sordida). Altes Stroh in geballter Form sind ein gefundenes Fressen für eine ganze Reihe saprophytisch lebender Pilzarten. Standortfoto am 17.07.2011. Essbar.

Aus einem, am Wegrand liegendem, alten Strohballen, wuchsen diese violetten Blätterpilze heraus. Es handelt sich um den Schmutzigen Rötel – Ritterling (Lepista sordida). Essbar. Altes Stroh in geballter Form ist ein gefundenes Fressen für eine ganze Reihe saprophytisch lebender Pilzarten.

Im feuchten Umland der Fischteiche vielen uns Massenbestände dieser großen und schönen Blume auf. Es dürfte sich um Alant handeln. Die aus Asien stammende Pflanze gehörte früher in jeden Bauerngarten. Sie gilt als bedeutende Heilpflanze. 17.07.2011 an den Hütter Fischteichen.

Im feuchten Umland der Fischteiche fielen uns Massenbestände dieser großen und schönen Blume auf. Es dürfte sich um Alant (Inula helenium) handeln. Die aus Asien stammende Blume gehörte früher in jeden Bauerngarten. Sie gilt als bedeutende Heilpflanze.

Wo erstmal eine kleine Pause eingelegt wurde. 17.07.2011.

Wo erstmal eine kleine Pause eingelegt wurde.

Selbstverständlich gibt es hier auch ordentliche Sitzgelegenheiten. 17.07.2011.

Selbstverständlich gibt es hier auch ordentliche Sitzgelegenheiten.

Sechs Pilzfreunde und ein Gast aus dem Schleswig Holsteinischen Ahrensburg waren heute bei leicht durchwachsenem Wetter im Hütter Wohld unterwegs

Fünf Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V., ein Gast aus dem Schleswig – Holsteinischen Ahrensburg (Bildmitte, in roter Jacke) und der Bützower Pilzberater Klaus Warning waren heute bei leicht durchwachsenem Wetter im Hütter Wohld unterwegs. 17.07.2011.

Wann findet die nächste Vereinsexkursion statt? – Siehe unter Termine!

09. Juli 2011 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch den Staatsforst Tarnow

Am Sonnabend, den 09. Juli 2011, ging es wieder in die Pilze. Der „Steinpilz – Wismar“ lud  zu einer geführten Pilzwanderung ein. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstrasse. Mit den vorhandenen Autos starteten wir von hier aus in Richtung der Ortschaft Warnow, in der Nähe der mecklenburgischen Kleinstadt Bützow. Von Warnow aus fuhren wir etwa 1,00 Km in südöstlicher Richtung die Landstraße 141 entlang und stießen sogleich auf unser Zielgebiet, ein ausgedehntes Waldstück linker Hand zur Straße. Es handelt sich größtenteils um Laub- und Mischwald mit vielen Buchen und Eichen auf gehaltvollerem Boden. Da die Witterung in den Tagen und Wochen zuvor pilzfreundlich, sprich feucht genug war, erwartete uns hier schon ein recht ordentliches Artenspektrum. Die Körbe der Sammler füllten sich zwar nur ansatzweise, aber es geht bei so einer geführten Lehrwanderung in erster Linie darum, seinen Horizont zu erweitern und neues kennen zu lernen. Täublinge, Wulstlinge und auch die beliebten Pfifferlinge waren vertreten. Dazu gesellten sich einige Milchlinge, Röhrlinge, Trichterlinge, Rüblinge und vor allem Schwindlinge, wie der markante Langstielige Knoblauchschwindling, der vor allem im Herbst für solche Waldgesellschaften typisch ist. Die Pilztour, bei schönem Sommerwetter, endete schließlich gegen 13.00 Uhr.

Pilzberater Reinhold Krakow und Pilzfreund Günter Meißner bewundern einen dünnes Ästchen voller kleiner Pilzchen. Es handelt sich um den Atschwindling. Uns fotografierte der jüngste Teilnehmer der heutigen Wanderung, Nachwuchspilzberater Jonas Dombrowa (6). 09.07.2011.

Pilzberater Reinhold Krakow und ein Pilzfreund aus Schleswig Holstein bewundern ein dünnes Ästchen voller kleiner Pilzchen, den Ästchenwindlingen. Uns fotografierte der jüngste Teilnehmer der heutigen Wanderung, Nachwuchspilzberater Jonas Dombrowa (6).

Der Ästchenschwindling (Marasmiellus ramealis) war heute zusammen mit Halsbandschwindlingen und Langstieligen Knoblauschwindlingen, aspektbildend. Grund dafür ist die sehr feuchte Witterung der letzten Wochen. 09.07.2011.

Der Ästchenschwindling (Marasmiellus ramealis) – Ungenießbar –  war heute zusammen mit Halsbandschwindlingen und Langstieligen Knoblauschwindlingen, aspektbildend. Grund dafür war die sehr feuchte Witterung der letzten Wochen.

Bei solch kleinen Pilzchen ist schon eine Lupe angebracht, um alle Feinheiten genau zu erkennen. 09.07.2011.

Bei solch kleinen Pilzchen ist schon eine Lupe (am besten mit Licht) angebracht, um alle Feinheiten genau zu erkennen.

Dieser Becherling ist zwar schon etwas größer, hier reicht eine Lupe aber meist nicht mehr aus. Das Mikroskop wird unerläßlich! 09.07.2011.

Dieser Becherling ist zwar schon etwas größer, aber eine Lupe reicht bei der genauen Artbestimmung meist nicht mehr aus. Ein Mikroskop wird unerlässlich!

Cool und übermütig präsentiert Jonas einen Behangenen Faserling im Vordergrund, Klaus Warning erläutert einen interessanten Pilzfund und die Meißner`s im Hintergrund freuen sich einfach. 09.07.2011.

Im Vordergrund präsentiert Jonas übermütig einen Behangenen Faserling und Klaus Warning, Pilzberater in Bützow, der heute wieder die Führung durch dieses schöne Waldstück übernahm, erläutert im Mittelpunkt einen interessanten Pilzfund.

Ein großer, alter Buchenstubben saß voller Stockschwämmchen und sorgte für Begeisterung bei den "Kochtopf - Mykologen."

Ein großer, alter Buchenstubben, saß voller Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) und sorgte für Begeisterung bei den „Kochtopf – Mykologen“. Auf dem Foto ist nur ein Bruchteil der gesamten Ernte zu sehen.

Die Artenvielfalt war doch recht hoch, Hier sehen wir einen Rosenroten Schönkopf, einen Weichen Täubling mit den gelben Lamellen, dahinter einen Milden Wachs - Täubling und rechts einen filigranen Orangeroten Heftel - Nabeling. 09.07.2011.

Die Artenvielfalt war doch recht hoch. Hier sehen wir links einen Rosenroten Schönkopf, einen Weichen Täubling mit den orangegelben Lamellen nach oben, dahinter einen Milden Wachs – Täubling und rechts daneben einen filigranen Orangeroten Heftel – Nabeling. Alle Arten währen im Prinzip essbar.

Dorothee Meißner fand die ersten Pfifferlinge ihres Lebens. Kein Wunder, dass die Freude groß war! 09.07.2011.

Die Freude war groß, als diese sehr interessierte Teilnehmerin die ersten Pfifferlinge ihres Leben´ s fand.

Dabei handelte es sich um den Blassen Laubwald - Pfifferling (Cantharellus cibarius var. pallidus), eine blasser gefärbte, größere und kompaktere Laubwaldvariante des normalen Pfifferling in gehaltvolleren, kalkhaltigen Laubwaldstandorten unter Buchen und Eichen. Natürlich schmeckt er genau so gut wie der herkömmliche Pfifferling. 09.07.2011.

Dabei handelt es sich um den Blassen Laubwald – Pfifferling (Cantharellus cibarius var. pallidus), eine blasser gefärbte, größere und kompaktere Laubwaldvariante des normalen Pfifferlings auf gehaltvolleren, kalkhaltigen Laubwaldstandorten unter Buchen und Eichen. Natürlich schmeckt er genau so gut wie der herkömmliche Pfifferling und ist dafür sogar noch ergiebiger.

Mit genau 20 Pilzbegeisterten waren wir die in diesem Jahr bisher stärkste Gruppe auf einer Pilzwanderung. Die Körbe wurden zwar nicht sonderlich voll, aber es war trotzdem eine lehrreiche Pilzwanderung mit einer ganzen Menge verschiedener Arten. Abschußfoto am 09.07.2011 im Wald bei Warnow.

Mit genau 20 Pilzbegeisterten waren wir die in diesem Jahr bisher stärkste Gruppe auf einer unserer Wanderungen. Die Körbe wurden zwar nicht sonderlich voll, aber es war trotzdem eine lehrreiche Pilztour bei schönem Wetter mit einer ganzen Menge verschiedener Arten. Abschussfoto am 09.07.2011 im Wald bei Warnow.

Wer Lust hatte war im Anschluß noch zum Schirmpilzessen mit Pellkartoffeln und Kirschsuppe zu Irena nach Keez eingeladen. Nach so einer langen Wanderung an frischer Waldluft schmeckt das Essen gleich noch mal so gut. Liebe Irena, wir Danken dir für deine Gastfreundschaft und dem

Für den „harten Kern“ der Pilzfreunde war im Anschluss noch Schirmpilzessen mit Pellkartoffeln und Kirschsuppe bei Irena, in Keez, angesagt. Nach so einer langen Wanderung an frischer Waldluft, schmeckt das Essen gleich doppelt so gut! Liebe Irena, wir Danken dir für deine Gastfreundschaft und die Mühe deiner Bewirtung! Das Essen war Super!

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!

26. Juni 2011 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vereinsexkusion durch die Windmühlen – Tannen

Am Sonntag, den 26. Juni 2011, waren alle Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste wieder zu einer Vereinsexkursion eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Wismarer Zeughaus. Mit den vorhandenen PKW ´s fuhren wir von hier aus in Richtung Groß Raden bei Sternberg. Das Exkursionsgebiet, die Windmühlen – Tannen, liegen nordwestlich von Groß Raden. Es handelt sich überwiegend um Nadelwald mit Kiefern, Fichten und Lärchen. Der Wald ist trotzdem recht vielschichtig strukturiert. Jungwuchs, Stangenholz und Altbäume im Wechsel, untermischt oftmals mit Eichen und Birken sowie diversen anderen Laubgehölzen. Dem nach dürfte die Artenzusammensetzung zu bester Zeit auch recht vielfältig sein. Aber auch heute, noch recht früh im Jahr, war es durchaus recht kurzweilig. Helmlinge, Schwindlinge, Tintlinge, Rüblinge, einige Täublinge und die ersten Milchlinge, aber auch Röhrlinge wie Sommersteinpilze, Rotfüßchen und Eichen – Filzröhrlinge sowie Pfifferlinge und der erste Riesenschirmpilz der Saison waren vorhanden. Auf angrenzenden Wiesenflächen fanden wir Nelkenschwindlinge, Stäublinge und Ackerlinge.

Am Park- und Rastplatz an der Mildenitzbrücke in Sternberger Burg starteten wir unsere Tour. 26.06.2011.

Am Park- und Rastplatz an der Mildenitzbrücke in Sternberger Burg starteten wir unsere Tour bei bedecktem Himmel mit etwas Srühregen.

Wenige Meter weiter schon die ersten Blätterpilze - sehr schmackhafte Lilablättrige Mürblinge (Psathyrella candollena). Der Hutrand ist meist von Hüllresten behangen und die blaßen Lamellen verfärben sich rasch violettbraun. 26.06.2011.

Wenige Meter weiter schon die ersten Blätterpilze – sehr schmackhafte Lilablättrige Mürblinge (Psathyrella candollena). Der Hutrand ist meist von Hüllresten behangen und die blassen Lamellen verfärben sich rasch violettbraun.

Aber vorsicht auch beim Sammeln kleiner Blätterpilze, diese schwach giftigen Olivbraunen Rißpilze riechen schwach honigartig und wuchsen gleich daneben. Standortfoto am 26.06.2011 bei Sternberger Burg.

Aber Vorsicht auch beim sammeln kleiner Blätterpilze, diese schwach giftigen Olivbraunen Rißpilze (Inocybe dulcamara) riechen honigartig und wuchsen gleich daneben.

Unter eichen am Waldrand stand eine ganze Gruppe essbarer Eichen - Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus). Sie waren fast alle vom parasitischen Goldschimmel befallen, der sie ungenießbar macht. Standortfoto am 26.06.2011 - Windmühlen Tannen.

Unter Eichen am Waldrand stand eine ganze Gruppe essbarer Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus). Sie waren fast alle vom parasitischen Goldschimmel befallen, der sie ungenießbar macht.

Durch das Gebeit führte uns Pilzberater Klaus Warning. Hier mit einem prachtvollen Sommersteinpilz, der ebenfalls mit weiteren Artgenossen unter den Eichen wuchs. 26.06.2011.

Durch das Gebiet führte uns Pilzberater Klaus Warning. Hier mit einem prachtvollen Sommersteinpilz, der ebenfalls mit weiteren Artgenossen unter den Eichen wuchs.

Er bringt 360g auf die Waage, ist pochhart und, was für einen Sommersteinpilz fast schon ungewöhnlich ist, ohne Maden!

Er bringt 360g auf die Waage, ist pochhart und, was für einen Sommersteinpilz fast schon ungewöhnlich ist, ohne Maden! 26.06.2011.

An mehreren Stellen wuchsen unzählige Gesäte Tintlinge (Coprinus disseminatus). Standortfoto am 26.06.2011 in den Windmühlen Tannen.

An mehreren Stellen wuchsen unzählige Gesäte Tintlinge (Coprinus disseminatus).

Unter Fichten und Birken wuchsen die ersten Flatter - Milchlinge (Lactarius tabidus). 26.06.2011.

Unter Fichten und Birken wuchsen die ersten Flatter – Milchlinge (Lactarius tabidus).

So schön findet man den an Nadelholz wachsenden Orangeporigen Knorpelporling (Skeletocutis amorpha) nur sehr selten. Ungenießbar. Standortfoto in den Windmühlen Tannen am 26.06.2011.

So schön findet man den an Nadelholz wachsenden Orangeporigen Knorpelporling (Skeletocutis amorpha) nur sehr selten. Ungenießbar.

Papagei - Täublinge (Russula ionochlora) waren heute immer wieder zu finden. Sie wachsen sowohl unter Laub- wie auch Nadelbäumen und sind essbar. Standortfoto am 26.06.2011 in den Windmühlen Tannen.

Papagei – Täublinge (Russula ionochlora) waren heute immer wieder zu finden. Sie wachsen sowohl unter Laub-,  wie auch Nadelbäumen und sind essbar.

Abschlußfoto der heutigen Exkursion. Pilzfreundin Helga Köster war auch mit dabei, möchte aber zur Zeit nicht mit auf`s Bild, da sie momentan eine unschöne medizinische Gesichtsbehandlung über sich ergehen lassen muß. 26.06.2011.

Abschlussfoto der heutigen Exkursion. Pilzfreundin Helga Köster war auch mit dabei, möchte aber zur Zeit nicht mit auf` s Bild, da sie eine unschöne, medizinische Gesichtsbehandlung über sich ergehen lassen muss. 26.06.2011.

Im Anschluß waren wir wieder einmal zu Klaus Warning und seiner Frau in ihren idyllischen Garten in Bützow, direkt am Warnow - Ufer zum Kartoffelsalat mit Schnitzel und Bouletten eingeladen. Es har wieder Super geschmeckt und nochmals herzlichen Dank dafür. 26.06.2011.

Im Anschluss waren wir wieder einmal zu Klaus Warning und seiner Gattin in ihren idyllischen Garten in Bützow, direkt am Warnow – Ufer, zum Kartoffelsalat mit Schnitzel und Bouletten eingeladen. Es hat wieder Super geschmeckt und wir bedanken uns nochmals ganz herzlich dafür.

Wann ist die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

25. Juni 2011 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch das Strohkirchener Holz

Alle pilzbegeisterten Naturfreunde, die Lust auf eine frühsommerliche Pilzwanderung durch das Strohkirchener Holz zwischen Bernstorf und Strohkirchen, südwestlich der mecklenburgischen Kreisstadt Grevesmühlen hatten, waren am Sonnabend, den 25. Juni 2011 recht herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am Wismarer Busbahnhof, in der Wasserstraße. Mit 3 Autos ging es dann nach Bernstorf. Das kleinere, kompakte Waldgebiet war das erste mal Ziel unserer Pilzwanderungen. Bei, für die Jahreszeit zwar zu kühlem, aber zum Wandern sehr angenehmem Wetter, durchforsteten wir dieses Gebiet, das zum überwiegendem Teil wohl zu den Perlgrasbuchenwäldern gerechnet werden kann, nach jahreszeittypischen Pilzarten. Für eine Pilzmahlzeit reichte es für niemanden, aber es konnte doch der eine oder andere interessante Frischpilz gefunden und erläutert werden. Die Pilztour endete am frühen Nachmittag und wer wollte, konnte im Anschluß noch eine herzhafte Pilzpfanne an unserem Imbissstand in der ABC Straße genießen. 11 Pilzfreunde waren heute im Strohkirchener Holz unterwegs.

Kaum im Wald angekommen, machte unser jüngster Teilnehmen Jonas gleich den Top - Fund des Tages, den ich zunächst gar nicht richtig einordnen konnte.

Kaum im Wald angekommen, machte unser jüngster Teilnehmer Jonas, gleich den Top – Fund des Tages, den ich zunächst gar nicht richtig einordnen konnte.

Es handelte sich um den Leberbraunen Ackerling (Agrocybe erebia). Mich irritirte eigentlich der klebrige, fast schleimige Hut, den ich habe die Art schon hin und wieder gefunden, ich mußte mich aber erst vergewissern, ob er dieses auch so haben darf, und er darf. Toller Fund! 25.96.2011.

Es handelte sich um den Leberbraunen Ackerling (Agrocybe erebia). Mich irritierte eigentlich der klebrige, fast schleimige Hut, denn ich habe die Art schon hin und wieder gefunden, ich musste mich aber erst vergewissern, ob er dieses Merkmal auch so haben darf, und er darf. Toller Fund!

Immer wieder schön, diese zarten Tintlinge. Vermutlich ein Scheibchen Tintling (Coprinus plicatillis). 25.06.2011.

Immer wieder schön, diese zarten Tintlinge. Vermutlich ein Scheibchen Tintling (Coprinus plicatillis).

Pilzfreundin Erika Wittenhagen wollte heute unbedingt einen Eichenwirrling finden. Ein freudiger Aufschrei, als sie ihn tatsächlich an einem alten Eichenstubben fand. 25.06.2011.

Pilzfreundin Erika Wittenhagen wollte heute unbedingt einen Eichenwirrling finden. Ein freudiger Aufschrei, als sie ihn tatsächlich an einem alten Eichenstubben entdeckte.

An Röhrlingen wurden heute nur ganz wenige Rotfüßchen gefunden. 25.06.2011.

An Röhrlingen wurden heute nur ganz wenige Rotfüßchen gefunden.

Ein ganz toller Fund an einer alten Buche am Waldrand waren auch etliche Fruchtkörper des Kupferroten Lackporlings (Ganoderma pfeifferi) den wir durchaus nur selten zu Gesicht bekommen. Standortfoto am 25.06.2011 im Strohkirchener Holz.

Ein nicht alltäglicher Fund an einer alten Buche am Waldrand waren auch einige Fruchtkörper des Kupferroten Lackporlings (Ganoderma pfeifferi), den wir durchaus nur selten zu Gesicht bekommen. Standortfoto am 25.06.2011 im Strohkirchener Holz.

Jonas und Thomas haben einen Porling gefunden, der mit einer Astgabel verwachsen war und beschlossen ihn als Aufsteller für den Pilzladen mit zu nehmen. 25.06.2011.

Jonas und Thomas haben einen Porling gefunden, der mit einer Astgabel verheiratet war und beschlossen ihn als Aufsteller für den Pilzladen mit zu nehmen.

Jonas übernahm den Transport. 25.06.2011.

Es handelt sich um keinen geringeren, als ebenfalls ein Exemplar des Kupferroten Lackporlings von beschriebener Buche. Jonas übernahm den Transport.

Links im Bild der überaus häufige Waldgreund Rübling und rechts daneben der viel seltenere Gelbblättrige Rübling. Bei sind essbar, aber von minderer Qualität. 25.06.2011.

Links im Bild der überaus häufige Waldfreund Rübling und rechts daneben der viel seltenere Gelbblättrige Rübling. Beide sind essbar, aber von minderer Qualität.

Jonas ist nach einer weile sichtlich geschafft und etwas verdrossen. "Hätte ich ihn doch blos am Standort gelassen!". 25.06.2011.

Jonas ist nach einer weile sichtlich geschafft und etwas verdrossen. „Hätte ich den Pilz doch lieber dort gelassen!“

Und dann noch diese Schmetterlingspolingspyramide (Trametes versicolor). Die muß auch noch mit! 25.06.2011.

Und dann noch diese Schmetterlings – Polingspyramide (Trametes versicolor). Die muss auch noch mit!

Zum Glück hat der wahre Pilzfreund immer eine kleine Säge dabei! 25.06.2011.

Zum Glück hat der wahre Pilzfreund immer eine kleine Säge dabei!

Ja, der war den kleinen Arbeitsgang schon wert. Was macht man nicht alles um unsere Pilzausstellung zu bereichern. Danke Thomas! 25.06.2011.

Ja, der war den kleinen Arbeitseinsatz schon wert. Was macht man nicht alles, um die Wismarer Pilzausstellung zu bereichern. Danke Thomas!

Eigentlich waren wir 11 Leute, einer hat sich doch irgendwo versteckt und wollte dieses mal nicht auf`s Bild. Auch Jonas hat schon besser drein geschaut, aber nach den geschleppe mit dem Porlingsaufselller darf man anschließend auch ein wenig albern sein. 25.06.2011 im Strohkirchener Holz.

Abschlussfoto. Jonas darf nach dem Geschleppe mit dem Porlings – Aufsteller auch ein wenig albern sein. 25.06.2011 im Strohkirchener Holz.

Wann ist die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

18. Juni 2011 – Pilzausstellung mit Imbissangebot

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Straßenfest in der ABC Straße

Am Sonnabend, dem 18. Juni 2011, fand in der Wismarer ABC Straße ein Straßenfest statt.  Aus diesem Anlass gab es bei uns wieder in der Zeit von 10.00 – 18.00 Uhr einen Imbissstand mit herzhafter Pilzsuppe, Pilzpfanne, Kaffee und Kuchen. Für 1,00 € konnte unsere Frischpilzausstellung „Die Großpilze im Frühsommer“ besichtigt werden. 76 Pilzarten waren zu sehen. Es gab Trockenpilze, Pilzwürze, Pilzbücher und Info – Material. Die Pilzberatung konnte ebenfalls in Anspruch genommen werden.

Gleich zu Beginn hatte Jonas schon seinen Tisch mit Spielzeug zum Verkauf eingedeckt und konnte auch einiges unter die Leute bringen.

Gleich zu Beginn hatte Jonas schon seinen Tisch mit ausgedientem Spielzeug zum Verkauf eingedeckt und konnte auch einiges unter die Leute bringen.

Kurze Zeit später begann die Stuhlparade des KASO - Kunstvereins Wismar e.V.. Über 150 alte Stühle wurden wieder geschmackvoll aufbereitet und standen zum Verkauf.

Kurze Zeit später begann die Stuhlparade des KASO – Kunstvereins Wismar e.V.. Über 150 alte Stühle wurden  liebevoll aufbereitet und standen zum Verkauf.

Auch eine absonderliche Korbhexe trieb in der ABC Straße ihr Unwesen. Jonas war trotzdem mutig und ließ sich von ihr umarmen.

Auch eine absonderliche Korbhexe trieb in der ABC Straße ihr Unwesen. Jonas war trotzdem mutig und ließ sich von ihr umarmen.

Auch Pilzfreund und Tischlermeister sowie wismarer Altrocker Helmut Meier und Co. trugen zum Gelingen des Straßenfestes mit musikalischer Untermahlung bei.

Pilzfreund und Tischlermeister sowie Wismarer Altrocker Helmut Meier (links) und Co. trugen zum Gelingen des Straßenfestes mit musikalischer Untermalung bei.

Auch ein ominöser Silbermann zog die Blicke immer wieder auf sich und war ein beliebtes Foto - Objekt.

Auch ein ominöser Silbermann zog die Blicke immer wieder auf sich und war ein beliebtes Foto – Motiv.

Jonas hat dem Silbermann einen Platz bei uns angeboten, denn er kann ja nicht die ganze Zeit stehen!

Jonas hat dem Silbermann einen Platz bei uns angeboten, denn er kann ja nicht die ganze Zeit stehen!

Auch eine Bauchladen - Trödlerin bot ihre Waren feil.

Auch eine Bauchladen – Trödlerin bot ihre Waren feil.

Auch Jonas stand der riesige Silberzylinder recht gut!

Jonas stand der riesige Silberzylinder auch recht gut!

Erstaunen lösten wie immer auf unserer Ausstellungsfläche die sttliche Gruppe Sommersteinpilze aus, denn für die meisten Menschen gibt es solche Pilze doch nur im Herbst. Am abend landeten sie auf dem Dörrgerät.

Für Erstaunen sorgte, wie immer zu dieser Jahreszeit, diese stattliche Gruppe von Sommersteinpilzen, denn für die meisten Menschen gibt es solche Pilze doch nur im Herbst. Am Abend landeten sie auf dem Dörrgerät.

Organisiert wurde das Straßenfest vom Wismarer Kunstverein KASO e.V., der ebenfalls in der ABC Straße sein Domizil hat.

Der Erlös kam wie immer dem Erhalt des „Steinpilz – Wismar“ zu gute.

Wann ist der nächste Imbisstag – siehe unter Termine!

11. Juni 2011 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch das Wiechmannsdorfer Holz

Das Landschaftsschutzgebiet „Kühlung“ bei Kühlungsborn war unser Ziel am Sonnabend, dem 11. Juni 2011. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße. Mit den vorhandenen Autos fuhren wir über Blowatz, Boinsdorf und Rerik zum Zielgebiet, genauer gesagt, zur Ortschaft Bastorf bei Kühlungsborn. Auf dieser Küstenstraße hat man immer wieder einen herrlichen Ausblick auf das Salzhaff und die Ostsee. Wir durchwanderten den westlichen Bereich des Landschaftsschutzgebietes „Kühlung“, vom Bastorfer Holm ausgehend, bis zum Wiechmannsdorfer Holz. Auf der Suche nach Pilzen, wurden wir hier und da fündig, allerdings hielt sich das Aufgebot an Frischpilzen immer noch sehr in Grenzen. Für´s kennenlernen einiger Frühsommerarten reichte es aus, nicht aber für eine schmackhafte Pilzmahlzeit zum Pfingstfest. In Wiechmannsdorf endete die Tour bei angenehmen Wanderwetter mit viel Sonne im Gepäck. Erst zum Schluss türmten sich einige Schauerwolken auf. Es handelt sich hier um eine sehr schöne, hügelige und reizvolle Waldlandschaft, fast wie im Mittelgebirge, mit zwischenzeitlichem Blick bis zur Ostsee. Fichten-und Buchenwälder wechseln einander ab und garantieren bei günstigen Witterungsbedingungen auch ein vielseitiges Artenspektrum. Nicht nur für Pilzfreunde dürfte diese Landschaft ihre Reize haben.

Dieser originelle Leuchtturm

Dieser originelle Leuchtturm steht am Beginn des Wanderweges durch die Kühlung, am Bastorfer Holm. Integriert eine Wanderkarte.

Gleich zu Beginn, am Waldrand,

Gleich zu Beginn, am Waldesrand, schon der erste, ansehnliche Blätterpilz.

Es handelt sich um den Ansehlichen Scheidling ( Volvariella speciosa)

Es handelt sich um den Ansehnlichen Scheidling (Volvariella speciosa), der besonders im Herbst als Massenpilz frisch bestellter Ackerflächen aufsehen erregt. Essbar, aber nicht empfehlenswert.

Der Lilablättrige Mürbling (Psathyrella candolleana)

Der Lilablättrige Mürbling (Psathyrella candolleana) ist zwar wesentlich schmächtiger, wächst aber oft in großen Schaaren und ist dann als schmackhafter Suppenpilz durchaus zu empfehlen. Standortfoto am 11.06.2011 in der Kühlung.

Ein Kuriosum ist diese Buche, die sich anscheinend selbst verknotete.

Ein Kuriosum ist diese Buche, die sich anscheinend selbst verknotete.

Vom Waldrand hat man immer wieder einen wunderbaren Blick über Felder und Kühlungsboern hinweg bis zur Ostsee.

Vom Waldrand aus hat man immer wieder einen wunderbaren Blick über Felder hinweg bis nach Kühlungsborn und zur Ostsee.

Pilzberater Klaus Warning aus Bützow freut sich über diesen Knüppel, der mit Judasohren besetzt war.

Pilzberater Klaus Warning aus Bützow freut sich über diesen Knüppel, der mit Judasohren besetzt ist.

Eine kleine Pause zwischen durch, denn wir sind alle nicht sonderlich gebirgstauglich!

Eine kleine Pause zwischen durch, denn wir sind alle nicht sonderlich gebirgstauglich!

Denn kaum einen Kilometer vom Ostseestrand befinden wir uns teils schon an die hundert meter über dem Meeresspiegel. Dazu geht es ständig bergauf und bergab. Das ist gewöhnungsbedürftig!

Denn kaum ein/zwei Kilometer vom Ostseestrand entfernt, befinden wir uns schon an die hundert Meter über dem Meeresspiegel. Dazu geht es ständig bergauf und bergab. Das ist gewöhnungsbedürftig!

Eine Handvoll Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) fand Pilzfreund Hans - Jürgen Wilsch.

Eine Handvoll Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) fand Pilzfreund Hans – Jürgen Wilsch.

Der häufige Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) durchzieht mit starkem Myzelsträngen den Erdoden und morsches Holz.

Der häufige Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) durchzieht mit starken Mycelsträngen den Erdboden und morsches Holz.

Der Warzige Drüsling bevorzugt eigentlich die Wintermonate, ann aber bei feuchtem wetter auch im Sommer gefunden werden. Kein Speisepilz.

Der Warzige Drüsling (Exidia plana) bevorzugt eigentlich die Wintermonate, kann aber bei feuchtem Wetter auch im Sommer gefunden werden. Kein Speisepilz.

Vom Löwengelben Porling (Polyporus varius) fanden wir heute sowohl alte, vorjährige Fruchtkörper, als auch, wie hier zu sehen, ganz frische Exemplare. Ungenießbar.

Vom Löwengelben Porling (Polyporus varius) fanden wir heute sowohl alte, vorjährige Fruchtkörper, als auch, wie hier zu sehen, ganz frische Exemplare. Ungenießbar.

Die letzten 500 Meter bis nach Wiechmannsdorf ging es an einer Viehweide vorbei.

Die letzten 500 Meter, bis nach Wiechmannsdorf, ging es an einer Viehweide vorbei.

Wo wir das Interesse aller Rindviecher dieserr Koppel erregten und zusammenliefen, um uns aus nächster Nähe zu neugierig zu beäugen.

Wo wir das Interesse aller Rindviecher dieser Koppel erregten und sie zusammenliefen, um uns aus nächster Nähe neugierig zu beäugen.

Abschlußfoto vor dem Wiechmannsdorfer Backhaus. 11. Juni 2011.

Abschlussfoto vor dem Wiechmannsdorfer Backhus. 11. Juni 2011.

Das Backhus der Initiative für Wiechmannsdorf e.V. ist ein wirklicher Hingucker!. Hier wird zu bestimmten Terminen, die in einem Schaukasten ersichtlich sind, tatsächlich gebacken oder zum Frühschoppen eingeladen

Un` s Backhus, der Initiative für Wiechmannsdorf e.V., ist ein echter Hingucker! Hier wird zu bestimmten Terminen, die in einem Schaukasten ersichtlich sind, zum gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und frisch gebackenem Kuchen oder zum Frühschoppen eingeladen.

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine !

29. Mai 2011 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion

Durch das Grüne Rad im Beketal

Am Sonntag, dem 29. Mai 2011, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. sowie naturinteressierte Gäste wieder zu einer Vereins- und Kartierungsexkursion eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Wismarer Zeughaus, in der Ulmenstraße. Es ging heute durch das „Grüne Rad“ zwischen Groß Gischow und Gnemern. Von Wismar aus fuhren wir in Richtung Satow und bogen in die Landstraße 11, die nach Kröpelin führt, ein. Ziel war die Ortschaft Groß Gischow. Es kann auch die A20 zur Anfahrt genutzt werden, dann bis zur Abfahrt Kröpelin. Das „Grüne Rad“ gehört zum wildromantischen Beketal, das 1996 unter Schutz gestellt wurde. In der warmen Jahreszeit ist es hier kühl und schattig und es duftet herrlich nach Wald und Pilzen. Weinbergschnecken, Rot- und Schwarzwild und viele Vögel wie Blaumeise, Eisvogel, Kleiber und Kohlmeise sind hier zu hause. Im Frühling wachsen Schneeglöckchen, Anemonen, Waldgelbsterne und im Sommer u. a. Lungenraut und Lichtnelke. Auch allerlei Pilzarten gibt es hier, u.a. auch Morcheln, denen wir heute allerdings nicht mehr begegneten. Das Pilzwachstum war auch mehr als bescheiden. Zwar liegt dieses Gebiet keine 15 Km von unserem gestrigen Wandergebiet, dem Wald bei Detershagen, entfernt, aber trotzdem gab es hier deutlich weniger Frischpilze und es wirkte auch viel trockner. Die Niederschläge der letzten Zeit sind meist in Form von mehr oder weniger heftigen Schauern gefallen und so können die Regensummen von Örtlichkeit zu Örtlichkeit erheblich schwanken. Das spiegelt sich dann auch beim Pilzaufkommen wieder. Es gab an Frischpilzen heute farbenprächtige Schwefelporlinge, des weiteren Schuppige Porlinge, Tintlinge, Frühlingsmürblinge, Buchenwald Wasserfüße, Breitblättrige Rüblinge, jeweils einen Wurzel Rübling und einen Buchen Schleimrübling. Letzterer gehört eigentlich in der Herbst! Ansonsten die üblichen Porlinge, Schichtpilze, Schlauchpilze und viele Ruinen von Dickblättrigen Kohlen – Täublingen aus der letzten Saison. – Als herausragenden Fund konnten wir hier auf einer Kartierungsexkursion am 31. Oktober 2000, mit Prof. Dr Jürgen Schwik, den in Mecklenburg sehr seltenen Trichterling Clitocybe houghtonii feststellen. An solche Raritäten kamen wir heute leider nicht heran. Die Tour dauerte bis gegen Mittag und endete am Wasserschloss in Gnemern.

Gleich zu Anfang begrüßten uns diese Tintlinge (Coprinus specc.).

Gleich zu Anfang begrüßten uns diese Tintlinge (Coprinus spec.).

Das Flüßchen Beke plätscherte heute gemütlich vor sich hin und leidet auch unter der Wasserarmut.

Das Flüsschen Beke plätscherte heute gemütlich vor sich hin und leidet auch unter der von der Trockenheit verursachten Wasserarmut.

Der überaus häufige Brandkrustenpilz (Hypoxylon deustum) erwacht zu neuem Leben. Oben rechts ist ein schwarzer Fruchtkörper aus dem letzten Jahr zu erkennen. Standortfoto am 29.05.2011 im Beketal.

Der überaus häufige Brandkrustenpilz (Hypoxylon deustum) erwacht zu neuem Leben. Oben rechts ist ein schwarzer, namensgebender Fruchtkörper aus dem letzten Jahr zu erkennen.

Umgestürtzte Bäume werden hier dank des hohen Feuchteangebots schnell von Pilzen befallen. Sie beschleinigen den Abbauprozeß des Totholzes und sind somit die Müllwerker des Waldes.

Umgestürzte Bäume werden hier dank des hohen Feuchteangebots schnell von Pilzen befallen. Sie beschleunigen den Abbauprozess des Totholzes und sind somit die Müllwerker des Waldes. Hier sind die Fruchtkörper des Echten Zunderschwamms zu sehen.(Fomes fomentarius).

An anderer Stelle leistet der Schwefelporlinge seinen Beitrag zur Baumleichenbeseitigung. Hier ist es eine alte Wildkirsche, die im Sturm gefallen ist. Standortfoto am 29.05.2011 im Beketal.

An anderer Stelle leistet der Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) seinen Beitrag zur Baumleichenbeseitigung. Hier ist es eine alte Wildkirsche, die im Sturm gefallen ist.

Andächtig bewundern Erika wittenhagen und Klaus Warning diese frischen Schwefelporlinge und prüfen gleichzeitig ihre Genießbarkeit.

Andächtig bewundern Erika Wittenhagen und Klaus Warning diese frischen Schwefelporlinge und prüfen gleichzeitig ihre Genießbarkeit.

Auch die mächtigste Buche fällt irgendwann der Säge oder dem Sturm zum Opfer. So entsteht Platz für den Nachwuchs. Auch hier sind es wieder Zunderschwämme, die schon an alten und geschwächten Bäumen als Parasit auftreten können und dann saprophytisch im Holz weiterleben können. Sie Erzeugen im Stamm eine Weißfäule im Holz.

Auch die mächtigste Buche fällt irgendwann dem Sturm oder der Säge zum Opfer. So entsteht Platz für den Nachwuchs. Auch hier sind es wieder Zunderschwämme, die schon in alte, aber noch lebende Bäume als Schwächeparasit eindringen können und schließlich saprophytisch im Holz weiterleben. Sie Erzeugen im Stamm eine Weißfäule.

Der wurzel - Schleimrübling (Xerula radicata) besitzt eine bis zu einem halben Meter in die Erde reichende, wurzelartige Stielverlängerung. Er entspringt einer Baumwurzel im Boden, meistens von Buche.

Der Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata) besitzt eine bis zu einem halben Meter in die Erde reichende, wurzelartige Stielverlängerung. Sie entspringt einer Baumwurzel im Boden, meistens von einer Buche.

Der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) durchzieht mit seinen dicken Myzelsträngen feuchten, humosen Waldboden und siedelt gern an modrigen Holzresten oder auch Stubben.

Der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) durchzieht mit seinen dicken Mycelsträngen feuchten, humosen Waldboden und siedelt gern an modrigen Holzresten oder auch Stubben.

Der Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica) braucht zum gedeihen eine Hohe Luftfeuchtigkeit, die im Beketal ohne weiteres gegeben ist. Ansonsten finden wird diesen auffälligen, gallertartigen Pilz sehr häufig an Laubholz im Winterhalbjahr. 29.05.2011.

Der Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica) braucht zum Gedeihen eine hohe Luftfeuchtigkeit, die im Beketal ohne weiteres gegeben ist. Ansonsten finden wir diesen auffälligen, gallertartigen Pilz sehr häufig an Laubholz im Winterhalbjahr. 29.05.2011.

Klaus Warning untersucht hier diesen Erlenstamm, an dem sich ein resupinater Feuerschwamm befindet. Unterseitig liegender Äste und Stämme sind vielerlei Pilzarten zu hause.

Klaus Warning untersucht hier diesen Baumstamm, an dem sich ein resupinater Feuerschwamm befindet. Unterseitig liegender Äste und Stämme sind vielerlei Pilzarten zu hause.

Sanft wurden diese Steine vom Wasser der Beke über viele Jahre hindurch abgeschliffen.

Sanft wurden diese Steine vom Wasser der Beke über viele Jahre hindurch abgeschliffen.

Zu Beginn des Wanderweges durch das Beketal informiert dieses Schild den Wanderer über Besonderheiten dieses wunderschönen, wilden und naturbelassenen Bachtals.

Zu Beginn des Wanderweges durch das Beketal von Gnemern aus, informiert dieses Schild den Wanderer über Besonderheiten dieses wunderschönen, wilden und naturbelassenen Bachtals.

Ich kann mich nicht erinnern, jemals durch ein Bachtal gewandert zu sein, das so mäandert wie das Beketal zwischen Groß Gischow und Gnemern.

Ich kann mich nicht erinnern, jemals durch ein Bachtal gewandert zu sein, das derart stark mäandert, so wie das Beketal zwischen Groß Gischow und Gnemern.

Unsere Exkursion endete am Wasserschloß in Gnemern. Es wurde im 13. Jahrhundert errichtet und im laufe der Zeit von den jeweiligen Eigentümern baulich strakr verändert. In den letzten Jahrzehnten verfiel es zusehends. Seit kurzer Zeit wird es wieder von einem neuen Eigentümer mit bescheidenen Mitteln vom weiteren Verfall bewahrt.

Unsere Exkursion endete am Wasserschloss in Gnemern. Es wurde im 13. Jahrhundert errichtet und im laufe der Zeit von den jeweiligen Eigentümern baulich stark verändert. In den letzten Jahrzehnten, besonders zu DDR – Zeiten, verfiel es zusehends. Seit kurzem wird es von einem neuen Eigentümer mit bescheidenen Mitteln vorm weiteren Verfall bewahrt und hoffentlich stufenweise saniert. Es ist zu drei Viertel von Wasser umgeben.

Sieben Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. sowie Klaus Warning aus Bützow waren heute im Beketal unterwegs. Leider ist das Foto heute nicht besonders geworden, aber es soll als Erinnerung trotzdem.

Sechs Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. sowie Klaus Warning aus Bützow, waren heute im Beketal unterwegs. Leider ist das obligatorische Abschlussfoto nicht besonders geglückt, aber es soll trotzdem, als Erinnerung an diese Exkursion, hier seinen Platz bekommen. 29.05.2011.

Wann findet die nächste Vereinsexkursion statt? – siehe unter Termine!

28. Mai 2011 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Bei Detershagen/Kröpelin

Am Sonnabend, den 28. Mai 2011, lud Reinhold Krakow vom „Steinpilz – Wismar“ wieder zu einer geführten Pilzwanderung ein. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße. Leider haben wir einen jungen Mann aus Schleswig Holstein übersehen (oder auch umgekehrt), der den weiten Weg extra wegen uns gemacht hat. Der ZOB ist doch recht langgezogen, und da kann es schon mal passieren, dass man einander übersieht, obwohl es eigentlich nicht passieren sollte. Aber er ist auf eigene Faust in den Wald gefahren und kam später mit seiner Ausbeute in die Pilzberatung (siehe unter „Pilzberatung“ 28.05.2011) Mit den vorhandenen PKW` s fuhren wir auf der B 105 in Richtung Zielgebiet. Es handelte sich um ein Mischwaldgebiet südwestlich der mecklenburgischen Kleinstadt Kröpelin. Wir fuhren bis zur Ortschaft Detershagen (kurz vor Kröpelin, von Wismar kommend, von der B 105 rechts ab). Südlich Detershagen begann sogleich unser Zielwald den wir in südöstlicher Richtung, bis zur Landstraße 11 durchwanderten. Es war die erste Pilzwanderung durch dieses Gebiet und wir wollten uns überraschen lassen, was die Natur zu dieser frühen Jahreszeit an interessanten Pilzarten für uns hier bereit hielt. War die letzte Pilzwanderung vor zwei Wochen fast eine „Leerwanderung“, so konnte man heute durchaus von einer Lehrwanderung sprechen. Streckenweise gab es Pilze fast auf Schritt und Tritt. Die Niederschläge der letzten zwei Wochen machten sich bemerkbar. Immer wieder Kleinarten wie Waldfreund Rüblinge, Frühlingsmürblinge, Tintlinge, Helmlinge, Düngerlinge, Grünblättrige Schwefelköpfe, einen Gelbstieligen Dachpilz oder auch größere Breiblättrige Rüblinge sowie delikate Maipilze. Eine typische Pilzflora für die Übergangszeit von den Frühlingspilzen zu den ersten Sommerarten, wobei größere, fleischigere Pilze wie einige Wulstlinge, Täublinge und Röhrlinge wohl noch eine Woche brauchen, bis man den einen oder anderen von ihnen endlich finden kann.

Heute konnten wir auch wieder erstmals in diesem Jahr Klaus Warning, den Pilzberater aus Bützow, in unserer Mitte begrüßen.

Heute konnten wir auch, erstmals in diesem Jahr, Klaus Warning, den Pilzberater aus Bützow, wieder in unserer Mitte begrüßen. Nach seinem unglücklichen Sturz beim Weihnachtsbaumkauf bei Glatteis im Dezember, geht es ihm wieder sichtlich gut.

Er brachte gleich einige Blasse Pflaumen - Rötlinge (essbar) zum Zeigen und erklären mit.

Er brachte uns gleich zu Anfang einige Blasse Pflaumen – Rötlinge (essbar) zum Zeigen und Erklären mit.

Typisch für die Übergangszeit ist der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla). Er gilt heut zu Tage als leicht giftig, in älterer Literatur aber noch als essbar. Er wächst die ganze saiso

Typisch für diese Übergangszeit in feuchteren Wäldern ist der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla). Er gilt heut zu Tage als leicht giftig, in älterer Literatur aber noch als essbar. Man findet ihn die ganze Saison über bis zum Spätherbst. Standortfoto am 28.05.2011 im Wald bei Detershagen.

Interessiert lauschen die Teilnehmer der Wanderung den Ausführungen von Klaus Warning zum allgegenwärtigen Waldfreund Rübling.

Interessiert lauschen die Teilnehmer der Wanderung den Ausführungen von Klaus Warning zum allgegenwärtigen Waldfreund Rübling.

Der Waldfreund Rübling mit seinem wunderbaren, pilzartigen Duft ist nehezu in allen Wäldern zu hause und kann ebenfalss die gesamte Saison über gefunden werden. Er ist geringwertig.

Der Waldfreund Rübling (Collybia dryophila) mit seinem wunderbaren, pilzartigen Duft, ist nahezu in allen Wäldern zu hause und kann ebenfalls die gesamte Saison über gefunden werden. Er ist geringwertig.

Hauchdünn und durchscheinend gerieft ist der Hut dieses kleinen Tintlings. Er zählt zu den "Eintagsfliegen" unter den Pilzen.

Hauchdünn und durchscheinend gerieft ist der Hut dieses kleinen Tintlings. Er zählt zu den „Eintagsfliegen“ unter den Blätterpilzen. Ohne Speisewert, versteht sich!

Von etwas längerer Lebenserwartung sind diese Düngerlinge. Sie kommen zu Speisezwecken ebenso nicht in Betracht und können sogar leicht giftig sein!

Von etwas längerer Lebenserwartung sind diese Düngerlinge. Sie kommen zu Speisezwecken ebenso nicht in Betracht und können sogar leicht giftig sein!

Für eine Frühlingspilzsuppe durchaus tauglich sind diese Frühlingsmürblinge (Psathyrella spadiseogrisea). Standortfoto am 28.05.2011 im Wald bei Detershagen.

Für eine Frühlingspilzsuppe durchaus tauglich sind diese Frühlingsmürblinge (Psathyrella spadiseogrisea). Standortfoto am 28.05.2011 im Wald bei Detershagen.

Nicht nur die Leute vor gesundheitlichen Schäden durch Pilzgenuss zu schützen ist das anliegen von Klaus Warning, sondern auch die Pilzfotografie. Hier geben Rillstielige Lorcheln ein gutes Fotomotiv ab.

Nicht nur Menschen vor Pilzvergiftungen zu bewahren ist das Anliegen von Klaus Warning, sondern auch die unterschiedlichsten Pilze fotografisch fest zu halten und ins rechte Licht zu rücken. Hier geben Rillstielige Lorcheln ein gutes Fotomotiv ab.

Die Rillstielige Lorchel ist ein typischer Schlauchpilz im Spätfrühling und Frühsommer, aber nicht sonderlich häufig. Kein speisepilz.

Die Rillstielige Lorchel (Helvella solitaria) ist ein typischer Schlauchpilz im Spätfrühling und Frühsommer, aber nicht sonderlich häufig. Kein Speisepilz.

Ganz verwundert mus Pilzfreundin Erika Wittenhagen hier zur Kenntnis nehmen, dass es sich bei diesen großen Blätterpilzen um alte Maipilze handelt " Was?, die hätte ich als solches hier nicht erkannt" so ihr Komentar.

Ganz verwundert musste Pilzfreundin Erika Wittenhagen hier zur Kenntnis nehmen, dass es sich bei diesen großen Blätterpilzen um alte Maipilze handelt. „Die hätte ich als solches nicht erkannt“, so ihr Kommentar. Zum Essen waren die  aber nicht mehr geeignet.

Aber kurze Zeit später doch noch eine freudige Überaschung. Ganz frische Maipilze (Calocybe gambosa) in der Nadelstreu einer Fichten - Momokultur.

Aber kurze Zeit später doch noch eine freudige Überraschung. Ganz frische Maipilze (Calocybe gambosa) in der Nadelstreu einer Fichten – Monokultur am Wegrand.

Und so wurde es doch noch eine kleine Maipilzmahlzeit. Zum Glück war ein Netz zur Hand!

Und so wurde es doch noch eine kleine Maipilz – Mahlzeit. Zum Glück war ein Netz zur Hand!

Mit ihrem Sombrero - Hut war Pilzfreundin Helga Köster heute für eine Pilzwanderung besonders originel gekleidet. Er hatte aber eine praktische und gesundheitliche Schutzfunktion vor zu starker Sonneneinstrahlung, die heute aber nur häppchenweise zwischen den Wolken hervorschien.

Mit ihrem Sombrero – Hut war Pilzfreundin Helga Köster heute für unsere Pilzwanderung besonders originell gekleidet. Er hatte aber eine praktische und gesundheitliche Schutzfunktion vor zu starker Sonneneinstrahlung, die heute aber zum Glück nur häppchenweise zwischen den Wolken hervorschaute.

Am Wegesrand im Buchenlaub gab es dann noch einige weitere Schlauchpilze, wie dieses vom Wetter schon etwas gezeichnete Hochgerippte Lorchel (Helvella acetabulum)

Am Wegesrand im Buchenlaub gab es dann noch einige weitere Schlauchpilze, so wie diese vom wechselhaften Wetter der letzten Tage schon etwas gezeichnete Hochgerippte Lorchel (Helvella acetabulum). Essbar.

Oder auch dieses Gruppe von Schildborstlingen (Tarzetta cupularis) an einem sehr feuchten Standort mit Holzschredder.

Oder auch diese Gruppe von Schildborstlingen (Scutellinia spec.) an einem sehr feuchten Standort mit Holzhäcksel. Standortfoto am 28.05.2011.

Am gleichen Standort auch zahlreiche, vergleichsweise riesige Blasenförmige Becherlinge (Peziza vesiculosa). Standortfoto am 28.05.2011.

Am gleichen Standort auch zahlreiche, vergleichsweise riesige Blasenförmige Becherlinge (Peziza vesiculosa). Standortfoto am 28.05.2011. Nicht empfehlenswert.

Zum Schluß stellte uns Klaus warning noch seine Fotocollagen "Pilze" vor, die er von seinem umfangreichen Fotomaterial themenbezogen zusammen stellte.

Zum Schluss zeigte uns Klaus Warning noch seine Foto – Zusammenstellungen „Pilze“, die er von seinem umfangreichen Bildmaterial erstellte.

Sie können bei ihm zum Preis von 8,50 € + 1,99 € Versandtkosten pro Stück bestellt werden. Zur Zeit sind es 28 verschiedene Poster.

Sie können bei ihm zum Preis von 8,50 € + 1,99 € Versandkosten pro Stück bestellt werden. Zur Zeit sind es 28 verschiedene Poster.

Bei sehr angenehmen Wanderwetter waren heute 10 Pilzfreunde im Detershägener Wald erfolgreich auf Pilzpirsch.

Bei sehr angenehmem Wanderwetter waren heute 10 Pilzfreunde im Detershägener Wald erfolgreich auf Pilzpirsch.

Wann ist die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

14. Mai 2011 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Entlang der Ostseeküste

Nach unserer überaus erfolgreichen Pilzwanderung am Ufer der Ostsee, genau vor einem Jahr, wanderten wir heute vom gleichen Ausgangspunkt Brook aus bis zum Schlossgut Groß Schwansee. Allerdings sollte es dieses mal alles andere als erfolgreich werden. Anhaltende, wochen-, ja monatelange Trockenheit ließ kaum frische Pilze sprießen, dessen waren wir uns schon im Vorfeld bewusst. Aber egal, ob viel versprechend oder nicht, der „Harte Kern“ wandert trotzdem, schon der attraktiven Landschaft wegen. Mecklenburg hat so viele schöne Ecken, die es gilt zu Entdecken und kennen zu lernen. So kann man die heutige Tour aus dem Blickwinkel der Pilzfreunde eigentlich durchaus als Leer- statt Lehrwanderung bezeichnen. Das bedeutet aber nicht, dass es gänzlich ohne Pilze ablief. Zähfleischige und holzige Holzbewohner wie Schichtpilze und Porlinge sind bekanntlich immer zu finden und dem Unkundigen zu erläutern. Dazu kamen dann noch ein Grauer Faltentintling, ein frisch gewachsener Sklerotienporling und einige, wenige Schildborstlinge, die an im Wasser liegendem Holz wuchsen.

Gleich zu Beginn der heutigen Tour enstand unser "kleines" Gruppenfoto von 5 Leuten, die sich trotz der Trockenheit trauten in die Pilze zu gehen. 14.05.2011.

Gleich zu Beginn der heutigen Tour entstand unser „kleines Gruppenfoto“ von fünf Leuten, die sich trotz der Trockenheit trauten, in die Pilze zu gehen. 14.05.2011

Die Löwenzahnblüte und damit die Morchelzeit 2011 geht dem Ende entgegen. Gelbe Blütenstände sind nur noch an den schattigsten und ungünstigsten Stellen zu sehen.

Die Löwenzahnblüte und damit die Morchelzeit 2011 geht dem Ende entgegen. Gelbe Blütenstände sind nur noch an den schattigsten und ungünstigsten Stellen zu sehen. Im Hintergrund das Naturschutzgebiet „Brooker Wald“.

Dieses orange Gebilde ist keine verblühte Rose sondern läßt einen Schleimpilz vermuten.

Dieses orange Gebilde ist keine verblühte Rose sondern lässt einen Schleimpilz oder Gitterrost vermuten. 14.05.2011.

Das Herrenhaus auf dem Schloßgut Gross Schwansee. Es wurde im 18. Jahrhundert im barocken Stil erichtet

Das Herrenhaus auf dem Schlossgut Groß Schwansee. Es wurde im 18. Jahrhundert im barocken Stil errichtet und später im klassizistischen Stil umgebaut. Bauherr war Freiherr Wilhelm Ludwig Hartwig von Both. Weitere Eigentümer waren die Grafen von Brockdorff und ab 1850 der Hamburger Kaufmann Johann Heinrich Schröder. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Flüchtlinge untergebracht und die DDR nutze es später als Schule und Internat. Das Schlossgut dient heute als Tagungsstätte sowie als Hotel- und Gastronomiebetrieb.

Zu den wenigen heutige Frischpilzen zählt dieser Sklerotienporling (Polyporus tuberaster).

Zu den wenigen Frischpilzen der heutigen Wanderung zählt dieser Sklerotienporling (Polyporus tuberaster). Er wächst in Mecklenburg recht häufig an Laubholz. Mitunter kann dieser Pilz unterirdische „Pilzsteine“, sogenannte Sklerotien, bilden. Gräbt man sie aus und nimmt sie mit nach hause, so sollen daraus von Zeit zu Zeit neue Fruchtkörper wachsen. Jung essbar. Standortfoto im Brooker Wald am 14.05.2011.

Und wann ist die nächste Pilzwanderung? – siehe unter Termine!

08. Mai 2011 – Vereinsexkursion am Neumühler See

Vereinsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Exkursion am Neumühler See bei Schwerin

Zur ersten Vereinsexkursion in diesem Jahr waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. sowie naturinteressierte Gäste am Sonntag, den 08. Mai 2011, wieder sehr herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem  Zeughaus, in der Ulmenstraße. Mit den vorhandenen PKW` s fuhren wir in Richtung Schwerin. Ziel war der Ortsteil Friedrichstal. Von hier starteten wir unsere Frühlingsexkursion am Ufer des langgestreckten Neumühler Sees. Die Hoffnung auf interessante Frühlingspilze, denn der Frühjahrsaspekt erreicht erfahrungsgemäß um diese Zeit seinen Höhepunkt, haben wir angesichts der herrschenden Trockenheit, von vornherein aufgegeben. Trotzdem war es bei frühsommerlich warmen und sonnigem Wetter eine wunderschöne Tour durch eine der schönsten Landschaften Mecklenburgs. Endpunkt war im Industriegebiet Sacktannen. Damit haben wir etwa 6,5 Km zurückgelegt, aber erst den halben See umrundet.

Zur Beginn unserer Exkursion, an nördlichen Bereich des Sees, dominieren mächtige Buchenwälder.

Zur Beginn unserer Exkursion, im nördlichen Bereich des Sees, dominieren mächtige Buchenwälder.

Die teils sehr steilen Hangterrassen beherbergen im Sommer und Herbst nicht nur die herrlichsten Speisepilze, sondern auch seltenen Raritäten, die das Herz des Hobby - Mykolgen höher schlagen lassen.

Die Hangterrassen zum See beherbergen im Sommer und Herbst nicht nur die herrlichsten Speisepilze, sondern auch seltene Raritäten, die das Herz des Hobby – Mykologen höher schlagen lassen.

Steil fällt der Hang zum Neumühler See ab.

Steil fällt der Hang zum Neumühler See ab.

Pilzesammeln ist hier eine abenteuerliche Angelegenheit, bei der Bergsteigerische Fäkugkeiten gefragt sind.

Pilze sammeln ist hier mit unter eine abenteuerliche, halsbrecherische Angelegenheit, bei der bergsteigerische Fähigkeiten gefragt sind.

Und dann endlich der erste dicke Brocken standesgemäß unter einer Eiche. Es wird doch nicht der erste Sommersteinpilz sein?

Und dann endlich der erste dicke Brocken, standesgemäß unter einer Eiche. Es wird doch nicht der erste Sommersteinpilz sein?

Natürlich ist es nur ein Holzsteinpilz, aber von jemandem dort platziert, der die Öklogie von diversen Dickröhrlingen, allem voran Steinpilzen, kennt.

Natürlich ist es nur ein Holz – Steinpilz, aber von jemandem dort platziert, der die Ökologie von diversen Dickröhrlingen, allen voran Steinpilzen, kennt.

Die gefühlte Wassertemperatur war zu Baden einfach noch zu niedrig. Der Neumühler See zählt zu den tiefsten und saubersten Seen in Mecklenburg. Selbst im Hochsommer, wenn die meisten anderen Seen keine erfrischung mehr bringen, soll es hier immer noch angehm erfrischend sein.

Die gefühlte Wassertemperatur war zum Baden einfach noch zu niedrig. Der Neumühler See zählt zu den tiefsten und saubersten Seen in Mecklenburg. Selbst im Hochsommer, wenn die meisten anderen Seen keine Erfrischung mehr bieten, soll es hier immer noch angnehm kühl sein.

Und dann endlich die verdiente Rast. Es gab Kartoffelsalat, natürlich selbsgemacht, mit Bouletten.

Und dann endlich die verdiente Rast. Es gab Kartoffelsalat, natürlich selbstgemacht, mit Bouletten.

Spendiert von Pilzfreund Thomas Harm (Bildmitte) anläßlich seines kürzlich bgangenen Geburtstages. Herzlichen Glückwunsch und besten Dank nochmals! Es hat Super geschmeckt!

Spendiert von Pilzfreund Thomas Harm (Bildmitte) anlässlich seines kürzlich begangenen Geburtstages. Herzlichen Glückwunsch und besten Dank! Es hat Super geschmeckt!

Aber wir fanden selbstverständlich auch einige Frischpilze, so wie diesen embryonalen Schuppigen Porling (Polyporus squamosus).

Aber wir fanden selbstverständlich auch einige Frischpilze, so wie diesen embryonalen Schuppigen Porling (Polyporus squamosus).

Oder diese frischen Schwefelporlinge von einer alten Weide, die uns hier Pilzfreundin Sabine Kock aus Schwerin freundlich präsentiert.

Oder diese frischen Schwefelporlinge von einer alten Weide (Hintergrund), die uns hier Pilzfreundin Sabine Kock aus Schwerin freundlich präsentiert.

Wird der Nordteil des Neumühler Sees von Buchenwäldern und Erlebrüchen dominiert, ist im südlichen Bereich eher offenen Landschaft zu finden. Gerade hier hätte es bei besseren bedingungen sicherlich schöne Frühlingspilze gegeben, den es gibt hier sehr viel Schlehen, die oft Maipilze und insbesonders Schild - Rötlinge auf den Plan rufen können.

Wird das Ufer am Nordteil des Neumühler Sees von Buchenwäldern und Erlenbrüchen dominiert, ist im südlichen Bereich eher offene Landschaft zu finden. Gerade hier hätte es bei besseren Bedingungen sicherlich schöne Frühlingspilze gegeben, denn es gibt hier sehr viele Schlehengebüsche, die oft Schild – Rötlinge, aber auch Maipilze auf den Plan rufen können.

In Sacktannen, dem Endpunkt unserer heutigen Tour angelangt, versammelten sich nochmals fast alle zum obligatorischen Fototermin. Fast bedeutete, dass eine Pilzfreundin vom Rehnaer Pilzverein bereits den Heimweg etwas früher den Heimweg antrat. Somit waren wir heute insgesamt 8 Pilzfreunde.

In Sacktannen, dem Endpunkt unserer heutigen Tour, versammelten sich nochmals alle zum obligatorischen Fototermin. Das heißt, fast alle, denn eine Pilzfreundin vom Rehnaer Pilzverein hatte bereits auf halber Strecke den Heimweg angetreten, da noch reichlich Gartenarbeit auf sie wartete. Somit waren heute insgesamt 8 Pilzfreunde zur ersten Vereinsexkursion in diesem Jahr am Neumühler See bei Schwerin unterwegs..

Und wann ist die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

30. April 2011 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Am Schweriner See

Zur besten Morchelzeit lud der „Steinpilz – Wismar“ wieder zu einer geführten Pilzwanderung ein. Ziel war der Haushalt Forst zwischen Bad Kleinen und Lübstorf. Dazu trafen sich 9 Pilzfreunde am Sonnabend, dem 30. April 2011, um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße. Mit den vorhandenen Autos fuhren wir von hier aus nach Bad Kleinen. Vom dortigen „Eiertunnel“ ausgehend, wo uns noch ein weiterer pilzbegeisterter Naturfreund aus der Hansestadt Hamburg erwartete, starteten wir  zu unserer Frühlingswanderung am Ufer des Schweriner See entlang, bis nach Lübstorf. Dazu kamen uns auf halber Strecke die ebenfalls dem Morchelfieber verfallenen Pilzliebhaber des Rehnaer Pilzvereins „Heinrich Sternberg“ e.V., aus Richtung Wiligrad entgegen. Bei tiefblauem Himmel mit strahlendem Sonnenschein, aber einem recht lebhaften Ostwind, der die Wellen des Schweriner Sees kräftig rauschend ans Ufer rollen ließ, erlebten wir eine wirklich schöne Pilzwanderung im Frühling 2011. Trotz recht großer Trockenheit, wurden die heiß geliebten und begehrten Köstlichkeiten, die Speisemorcheln, immer wieder in Form von Einzelexemplaren oder auch in recht ordentlichen Gruppen gefunden. Die Körbe der Sammler quollen zwar nicht über, aber wir können mit dem heutigen Ergebniss durchaus zufrieden sein. An Frischpilzen wurden außerdem noch Schuppige Porlinge, Maipilze, Tintlinge und sogar ein Langstieliger Knoblauchschwindling gefunden. Letzterer ist den meisten als häufiger Würzpilz aus den Herbstmonaten bekannt.

Traditionell startet unsere Wanderung am Schweriner See immer mit dem durchlaufen des Bad Kleiner Eiertunnels.

Traditionell startet unsere Wanderung am Schweriner See immer mit dem durchlaufen des Bad Kleiner Eiertunnels. Dieses Bild zeichnete unser im vergangenen Jahr leider verstorbene Pilzfreund Josef Gast. Er hat seine letzte Ruhestätte hier am Ufer des Schweriner Sees gefunden, nah bei seinen geliebten Morcheln – im Ruheforst Wiligrad.

Der Eiertunnel am 30.04.2011. Er unterquert eine mehrgleisige Bahnstrecke.

Der Eiertunnel am 30.04.2011. Er unterquert eine mehrgleisige Bahnstrecke.

Es dauerte nicht all zu lange und die erste schöne Speisemorchel wurde gefunden. 30.04.2011.

Es dauerte nicht lange und die erste schöne Speisemorchel wurde gefunden.

Das Morchelfieber war nun ausgebrochen. An dieser Stelle wurde nahezu jeder fündig! 30.04.2011.

Das Morchelfieber war nun ausgebrochen. An dieser Stelle wurde nahezu jeder fündig!

Morcheln sind innen hohl und eignen sich dadurch auch

Morcheln sind hohl und eignen sich dadurch auch bestens für die unterschiedlichsten Füllungen.

Nachdem unser jüngster Pilzfreund Jonas vor allem Kräuter für die Mamma sammelte, den wir haben Imbisswochende, steht zwischendurch, wie es sich in dem zarten Alter von 6 Jahren auch gehört, toben auf dem Programm und da machen auch die älteren Semester gerne mal mit.

Nachdem unser jüngster Pilzfreund Jonas vor allem Kräuter für die Mama sammelte, denn wir haben Imbisswochenende, steht zwischendurch, wie es sich mit 6 Jahren auch gehört, toben auf dem Programm und da machen auch die älteren Semester gerne einmal mit. 30.04.2011.

Und dann kamen uns auch schon die Renaer Pilzfreunde freudestrahlend mit ihren Supermorcheln entgegen. Es das nicht ein tolles Bild! Da steht Freude im Gesicht geschrieben! Rechts Torsten Richter - Chef des Pilzvereins in Rehna. 30.04.2011.

Und dann kamen uns auch schon die Rehnaer Pilzfreunde mit ihren Supermorcheln entgegen. Ist das nicht ein tolles Bild? Da steht Freude im Gesicht geschrieben! Rechts Torsten Richter – Chef des Pilzvereins in Rehna.

Omposante Größen erreicht der Schuppige Porling. Jung sind diese Baumpilze durchaus essbar. Dieser wird allerdings die Wismarer Pilzausstellung bereichern.

Imposante Größen erreichen  Schuppige Porlinge. Jung sind sie durchaus essbar. Dieser ist allerdings schon zu zähfleischig und wird die Wismarer Pilzausstellung bereichern.

Eine Interessante Hutstruktur weist dieser Tintling auf. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um einen Haustintling, aber ohne Mikroskop ist eine sichere Bestimmung kaum möglich. Ohne Speisewert.

Eine interessante Hutstruktur weist dieser Tintling auf. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um einen Haustintling (Coprinus domesticus), aber ohne Mikroskop ist eine sichere Bestimmung kaum möglich. Ohne Speisewert.

Bevor sich unsere Wege wieder trennten, wurde noch zum obligatorischen Gruppenfoto geladen.

Bevor sich unsere Wege wieder trennten, wurde noch zum obligatorischen Gruppenfoto geladen.

Wenn der Löwenzahn mit unzähligen gelben Blüten unsere Wiesen schmückt, dann ist Morchelzeit!

Trotz der trockenheit, an Speisemorcheln mangelt es in dieser Sauson wahrlich nicht, es müssen aber feuchtigkeitsbegünstigte Standorte wie Seeuferbereiche oder Bachtäler sein. Dann sind auch solche kapitalen Stücke, wie Torsten Richter sie heute fand möglich. 30.04.2011.

Und an Speisemorcheln (Morchella esculenta) mangelt es in dieser Saison wahrlich nicht, es müssen aber feuchtigkeitsbegünstigte Standorte wie Seeuferbereiche oder Bachtäler sein. Dann sind auch solche kapitalen Stücke, wie Torsten Richter sie heute fand, möglich. 30.04.2011.

Wann geht es wieder in die Pilze ? – siehe unter Termine!

16. April 2011 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch die Wotenitzer Tannen

Die 2. Pilzwanderung des Jahres fand am Sonnabend, den 16. April 2011, statt. Unser Zielgebiet waren die Wotenitzer Tannen, aber auch der Tannenberg und der Börzower Wald bei Grevesmühlen. Es dominieren vielfach Nadelbäume auf überwiegend sandigem Untergrund.  Frühjahrslorcheln wurden leider keine gefunden werden. Da die Art zu unseren wichtigsten und gefährlichsten Giftpilzen zählt und in Osteuropa und Skandinavien zum Teil immer noch als Delikatesse verspeist und sogar in der Gastronomie als „Edelspeise“ angeboten wird, wäre es für die meisten Teilnehmer der heutigen Wanderung sicherlich sehr interessant gewesen, diesem Giftpilz einmal in freier Wildbahn zu begegnen. Das Gift dieses Pilzes ist sehr flüchtig und hitzeunbeständig, so dass je nach Witterung einmal fast ungiftige Lorcheln gefunden werden können, die nächste Kollektion aber schon eine eventuell tödliche Dosis Gyromitrin, so der Name des tückischen Giftes, enthalten kann. Aber als Entschädigung fanden wir zwei wunderschöne, frische  Exemplare eines weiteren Giftpilzes des Frühjahrs, nämlich des Frühlings – Giftrötlings. Neben Porlingen, Schichtpilzen und diversen, unscheinbaren Schlauchpilzen, fanden wir noch folgende Frischpilze: Fichten – Zapfenrübling, Milder Kiefern – Zapfenrübling, Winter – Trompetenschnitzling, Maiporling und Frühlings – Samthäubchen.

Unsere Tour begann am Grevesmühlener Sportplatz am Tannenberg. Eine sehr schöne, gepfegte und vielseitige Sportstätte.

Unsere Tour begann am Grevesmühlener Sportplatz am Tannenberg. Eine sehr schöne, gepflegte und vielseitige Sportstätte.

Diese junge Dame freut sich über diese mit der Sporenproducktion beschäftigten Echten Zunderschwämmen (Fomes fomentarius).

Diese junge Dame freut sich über Echte Zunderschwämme (Fomes fomentarius), die mit ihrer Sporenproduktion voll beschäftigt sind.

Für viele intressant und beeindruckend gleichermaßen waren diese alten Tiegel - Teuerlinge (Crucibulum laeve) aus dem Vorjahr.

Für viele interessant und beeindruckend gleichermaßen waren diese alten Tiegel – Teuerlinge (Crucibulum laeve) aus dem Vorjahr.

Nicht weniger interessant waren diese Insektengallen auf der Unterseite des Flachen Lackporlings (Ganoderma lipsiense).

Nicht weniger interessant waren diese Insektengallen auf der Unterseite des Flachen Lackporlings (Ganoderma lipsiense).

Zu den wenigen Frischpilzen, die wir heute fanden, zählen auch diese jungen Mai - Stielporlinge (Polyporus lepideus). Ungenießbar.

Zu den wenigen Frischpilzen, die wir heute fanden, zählen auch diese jungen Mai – Stielporlinge (Polyporus lepideus). Ungenießbar.

Ebenfalls zur Gattung der Stielporlinge zählt dieser dreihütige Löwengelbe Porling (polyporus varius). Er stammt allerdings aus dem Vorjahr und ist normalerweise einhütig. Ungenießbar.

Ebenfalls zur Gattung der Stielporlinge zählt dieser dreihütige Löwengelbe Porling (Polyporus varius). Er stammt allerdings aus dem Vorjahr und ist normalerweise einhütig. Ungenießbar.

Ein wenig wie ein Irrgarten - Labyrint ist die Unterseite des Eichen - Wirrlings (Daedalea quercina) strukturiert.

Ein wenig wie ein Irrgarten – Labyrinth ist die Unterseite des Eichen – Wirrlings (Daedalea quercina) strukturiert.

Auch der Geruch ist bei der Artbestimmung von vielen Pilzen sehr wichtig!

Auch der Geruch ist bei der Artbestimmung bei vielen Pilzen sehr wichtig!

Freundlich begrüßten uns die Pferde des Reitsportvereins und bekamen zur Belohnung ihre erhoffte Streicheleinheit.

Freundlich begrüßten uns die Pferde des Reitsportvereins und bekamen zur Belohnung ihre erhofften Streicheleinheiten.

Und weter ging es durch den sangigen Kiefernwald der Wotenitzer Tannen.

Und weiter ging es durch den sandigen Kiefernwald der Wotenitzer Tannen.

Und dann der für mich schönste Fund des heutigen Tages, diese beiden Frühlings - Giftrötlinge (Entoloma vernum). Er gilt als giftiger doppelgänger der ebenfalls im Frühjahr unter Rosengewächsen wachsenden und viel größeren und fleischigeren Schild- und Pflaumenrötlinge.

Und dann der für mich schönste Fund des heutigen Tages, diese beiden Frühlings – Giftrötlinge (Entoloma vernum). Er gilt als giftiger Doppelgänger der ebenfalls im Frühjahr unter Rosengewächsen wachsenden und viel größeren und fleischigeren Schild- und Blassen – Pflaumenrötlinge. Meiner Meinung nach sehr weit hergeholt, denn Habitus und Ökologie sind völlig anders.

Die Rötlinge waren auch bei weiteren Pilzfreunden der heutigen Wanderung ein beliebtes Fotomotiv.

Die Rötlinge waren auch bei weiteren Pilzfreunden ein beliebtes Fotomotiv.

Vereinzelt gab es essbare Zapfen - Rüblinge, so wie hier der Milde Kiefernzapfen - Rübling (Strobilurus stephanocystis).

Vereinzelt gab es essbare Zapfen – Rüblinge, so wie hier der Milde Kiefernzapfen – Rübling (Strobilurus stephanocystis).

Recht auffällig waren diese hellfleischrötlichen Überzüge an Laubholzästen. Es handelt sich um den Fleischrütlichen Zystiden - Rindenpilz (Peniophora incarnata).

Recht auffällig waren diese hellfleischrötlichen Überzüge an Laubholzästen. Es handelt sich um den Fleischrötlichen Zystiden – Rindenpilz (Peniophora incarnata).

Da von den insgesamt 13 Pilzfreunden, einige etwas früher nach hause wollten, gab es dieses mal gleich am Anfang unser obligatorisches Gruppenfoto.

Da von den insgesamt 13 Pilzfreunden, einige etwas früher nach hause wollten, haben wir unser obligatorisches Abschluss – Gruppenfoto gleich zu Beginn der Wanderung gemacht.

Ich Denke, es war für alle Teilnehmer, bei freundlichem und angenehmen Wetter, eine schöne und lehrreiche Pilzwanderung im leider etwas zu trocken Frühling 2011.

Wann geht es wieder auf Tour? – Siehe unter Termine!

02. April 2011 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Zur Saisoneröffnung

Die erste Pilzlehrwanderung des Jahres startete am Sonnabend, den 02. April 2011. Treffpunkt war gegen 09.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße. Mit den vorhandenen PKW` s ging es zum Zielgebiet, dem Staatsforst Jamel. Unter dem Motto: „Unsere Großpilze im Vorfrühling“ wollten wir schauen, was uns die Natur diesbezüglich schon zu bieten hat. Und das war leider ziemlich wenig. Kein einziger Frischpilz zeigte sich uns! Selbst um Holzbewohner wie Porlingen und Schichtpilzen war es schlecht bestellt. Das Wetter mit frühsommerlicher Wärme und Sonnenschein entschädigte aber in jeder Hinsicht und wir hatten einen wunderschönen Waldspaziergang. Und das tat uns allen ganz sicher nach den langen Wintermonaten sehr gut. Mit einer ausgiebigen Pilzmahlzeit ist Anfang April ohne hin kaum zu rechnen. Das soll auch nicht das vordergründige Ziel einer Pilzlehrwanderung sein. Es geht viel mehr darum, seinen Horizont zu erweitern und Arten kennen zu lernen, denen man sonst eher kaum Beachtung schenkt oder die man aus Sicherheitsgründen lieber im Wald stehen lässt. Jede Jahreszeit hat ihre bestimmte Pilzflora. Dabei sticht besonders das Frühjahr mit einem außergewöhnlichen Artenspektrum hervor. Darunter gute, lohnenswerte Speisepilze und natürlich auch giftige Arten. Da aber auch ungenießbare und giftige Pilze von großer Bedeutung für die Natur sind, schadet es ganz gewiss nicht, wenn man auch auf diesem Gebiet etwas dazu lernt, auch im Interesse seiner eigenen Sicherheit.

Blühender Huflattich begrüßte uns gleich zu Beginn auf einer Walswiese. Er weist darauf hin, dass die Lorchelzeit begonnen hate

Blühender Huflattich begrüßte uns gleich zu Beginn auf einer Waldwiese. Er weist darauf hin, dass die Lorchelzeit begonnen hat.

Mächtige Buchenstämme längst des Weges erweckten unser Interesse.

Mächtige Buchenstämme längst des Weges weckten unser Interesse.

Interessanter weise wurden sie geklammert um die Rißbildung in Grenzen zu halten.

Interessanterweise wurden sie geklammert, um die Rissbildung in Grenzen zu halten.

Da der Wald auf weite Strecken stark durchforstet wurde und wird, mußten wir schon schon an die Ränder vorhandener Feuchtbiotope begeben um wenigsten einige Porlinge zu Gesicht zu bekommen.

Da der Wald auf weite Strecken stark durchforstet wurde und wird, mussten wir schon an die naturbelaßenen Ränder vorhandener Feuchtbiotope begeben, um wenigsten einige Porlinge zu Gesicht zu bekommen. Hier den Echten Zunderschwamm und den Flachen Lackporling. 02.04.2011.

Sogenannter Geotropismus bei einen Echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius). Als diese Birke umfiel, mußte der Fruchtkörper

Sogenannter Geotropismus bei einem Echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius). 02.04.2011.

Wüst sah es hier leider stellenweise nach der Baumernte mit schwerer Technik aus.

Wüst sah es hier stellenweise nach der Baumernte mit schwerem Gerät aus.

Immer wieder große Holzstapel längst der Wege.

Immer wieder große Holzstapel längst der Wege.

Aber es gab auch noch weniger verwüstete Bereiche im Staatsforst Jamel, so wie hier dieser wunderschöne Buchenwald.

Aber es gab auch noch weniger verwüstete Bereiche im Staatsforst Jamel, so wie hier dieser wunderschöne Buchenwald.

Weigstens einige Holzpilze konnten wir für unsere Pilzausstellung sicher stellen, so wie hier Pilzfreund Hans - Jürgen Wisch mit einem Ast voller Runzliger Schichtpilze.

Wenigstens einige Holzpilze konnten wir für unsere Pilzausstellung sicher stellen, so wie hier Pilzfreund Hans – Jürgen Willsch mit einem Ast voller Runzliger Schichtpilze.

Wie auf unserem Abschlußfoto unschwer zu erkennen, waren es 9 Pilzfreunde an der Zahl, die sozusagen mit der heutigen Tour die Pilzsaison 2011 eröffneten. Ich hoffe die Pilze wissen es inzwischen auch. 02.04.2011 im Staatsforst Jamel.

Wie auf unserem Abschlussfoto unschwer zu erkennen, waren wir 9 Pilzfreunde, die sozusagen mit der heutigen Tour die Pilzsaison 2011 offiziell eröffneten. Ich hoffe, die Pilze Wissen es nun auch und geben sich auf unserer nächsten Tour etwas mehr mühe. 02.04.2011 im Staatsforst Jamel.

Wer die verschiedenen Wachstumsaspekte im laufe eines Pilzjahres näher kennen lernen möchte, ist auch zu unseren weiteren Wanderungen und Exkursionen in der Zeit von April – November ganz herzlich eingeladen. Dazu ist ein Veranstaltungsplan im mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21, erhältlich. Die jeweiligen Termine sind aber auch auf dieser Homepage ersichtlich.