Mit Schülern der 4. Klasse auf Pilzsuche im Neuburger Wald.
Am 15. Oktober 2010 war ich mit ca. 30 Schülern der Regional und Grundschule Neuburg um 10.00 Uhr zu einer Pilzwanderung verabredet. Bei meiner leicht verspäteten Ankunft, standen alle Kinder schon waldgerecht gekleidet und mit Körben ausgestattet, vor der Schule. Die Lehrerin, Frau Köpnick, hatte die Schüler schon Tage vorher auf die Pilzsuche eingestimmt und vorbereitet. Das Klassenzimmer wurde pilzkundlich ausgestaltet und aus dem Internet gab es vorab schon wichtige Info`s. Auch einige Eltern waren neugierig und schlossen sich uns an. Es war im übrigen nicht das erste mal. Auch in früheren Jahren organisierte die Neuburger Schule schon Wanderungen mit dem Wismarer Pilzberater.
Nach einer kleinen Einführung und Gruppenfoto am Waldrand, stürzten sich dann alle in das Abenteuer Pilze suchen, finden und bestimmen. 15.10.2010.
Kaum im Wald, war die Freude groß über die ersten Fundstücke. Die Nase ist unendbehrlich bei der Pilzbestimmung. Der essbare Rote Heringstäubling riecht deutlich nach Fisch.
„Oh, was ist denn das für eine merkwürdige Kugel, etwa ein Bovist?“
„Aber nein, es ist ein „Hexenei“, die Jungform der Stinkmorchel. Das kann man sogar gebraten Essen!“
Aber nicht mehr zu essen ist es, wenn es geschlüpft ist. Die Stinkmorchel will jetzt Fliegen anlocken und entwickelt einen enormen Gestank, der alles andere als appetitlich ist.
Zwei verschiedene Schirmpilze: links der Safran – Schirmpilz, der essbar ist, rechts der ungenießbare Spitzkegelige Schirmpilz.
„Der sieht ja aus wie ein Ziegenbart.“ Und so wurden früher die Korallenpilze tatsächlich genannt. Einige von ihnen sind essbar, andere ungenießbar und die seltene Bauchweh – Koralle ist sogar giftig!
„Die Pilze sehen ja immer lustiger aus!“ Völlig kraus der Hut und ein grubig, löcheriger Stiel, so kennt man die essbare Herbst – Lorchel allerorten.
„Hallo! Ich hab einen Hallimasch! Der soll sehr gut schmecken, aber erst gut Kochen und schmoren!“
Hier hat wohl kaum ein Pilz die Chance, den scharfen Blicken der vielen Pilzaugen zu entkommen.
Zwei tolle Exemplare! Die dunklen Lamellen verraten es, es sind zwei leckere Champignons: links ein Echter Waldchampignon, rechts ein Gedrungener Champignon. Die werden schmecken!
Und hier sind es junge Anis – Champignons sowie ein lecker aussehender Röhrling, der aber lieber nicht die Speise bereichern sollte, es ist der Galle – bittere Gallen – Röhrling!
„Darf ich den essen?“ “ Aber natürlich, zwar nicht besonders wertvoll, aber essbar! Es ist der Fuchsige Rötel – Trichterling.“ Leider waren die meisten von ihnen schon alt oder vertrocknet.
„Aber Hallo! Da ist ja das Abendbrot gesichert. Das sind echte Parasole oder Riesen – Schirmpilze. Der Hut kann im ganzen gebraten werden und schmeckt sehr angenehm nussartig. Herzlichen Glückwunsch!“
„Der ist wirklich ganz schön groß! Jetzt kann es auch anfangen zu regnen.“
Der Braune Stäubling kann ganz jung gegessen werden. Er muss innen noch reinweiß und schnittfest sein.
Die beiden Mädchen freuen sich über essbare Hallimasch und Rotfüßchen.
„Schauen Sie mal, der hat aber eine lange Wurzel!“ “ Ja, das ist ja auch der Wurzel – Rübling. Er wächst aus einer Baumwurzel heraus und hat einen langen Weg bis zur Erdoberfläche zurück zu legen. Die Hüte sind sogar essbar!“
Wieder in der Schule angelangt, breitete jeder Schüler seine gesammelten Werke aus und es wurden noch einige spezielle Funde, wie der Grüne Knollenblätterpilz, besonders vorgestellt.
Zum Schluss überreichte mir dieses Mädchen eine originell gestaltete Schautafel zum Thema Pilze und bedankte sich im Namen aller Schüler und ihrer Lehrerin für die schöne Pilzwanderung durch den Neuburger Wald. Herzlichen Dank zurück!
Da nun die Herbstferien beginnen, geht es vielleicht auch noch einmal mit den Eltern in die Pilze.
Der „Steinpilz – Wismar“ wünscht allen Schülern und Lehren schöne und erlebnisreiche Herbstferien 2010.