Öffentliche Pilzlehrwanderung
Am Schweriner See
Zur besten Morchelzeit lud der „Steinpilz – Wismar“ wieder zu einer geführten Pilzwanderung ein. Ziel war der Haushalt Forst zwischen Bad Kleinen und Lübstorf. Dazu trafen sich 9 Pilzfreunde am Sonnabend, dem 30. April 2011, um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße. Mit den vorhandenen Autos fuhren wir von hier aus nach Bad Kleinen. Vom dortigen „Eiertunnel“ ausgehend, wo uns noch ein weiterer pilzbegeisterter Naturfreund aus der Hansestadt Hamburg erwartete, starteten wir zu unserer Frühlingswanderung am Ufer des Schweriner See entlang, bis nach Lübstorf. Dazu kamen uns auf halber Strecke die ebenfalls dem Morchelfieber verfallenen Pilzliebhaber des Rehnaer Pilzvereins „Heinrich Sternberg“ e.V., aus Richtung Wiligrad entgegen. Bei tiefblauem Himmel mit strahlendem Sonnenschein, aber einem recht lebhaften Ostwind, der die Wellen des Schweriner Sees kräftig rauschend ans Ufer rollen ließ, erlebten wir eine wirklich schöne Pilzwanderung im Frühling 2011. Trotz recht großer Trockenheit, wurden die heiß geliebten und begehrten Köstlichkeiten, die Speisemorcheln, immer wieder in Form von Einzelexemplaren oder auch in recht ordentlichen Gruppen gefunden. Die Körbe der Sammler quollen zwar nicht über, aber wir können mit dem heutigen Ergebniss durchaus zufrieden sein. An Frischpilzen wurden außerdem noch Schuppige Porlinge, Maipilze, Tintlinge und sogar ein Langstieliger Knoblauchschwindling gefunden. Letzterer ist den meisten als häufiger Würzpilz aus den Herbstmonaten bekannt.
Traditionell startet unsere Wanderung am Schweriner See immer mit dem durchlaufen des Bad Kleiner Eiertunnels. Dieses Bild zeichnete unser im vergangenen Jahr leider verstorbene Pilzfreund Josef Gast. Er hat seine letzte Ruhestätte hier am Ufer des Schweriner Sees gefunden, nah bei seinen geliebten Morcheln – im Ruheforst Wiligrad.
Der Eiertunnel am 30.04.2011. Er unterquert eine mehrgleisige Bahnstrecke.
Es dauerte nicht lange und die erste schöne Speisemorchel wurde gefunden.
Das Morchelfieber war nun ausgebrochen. An dieser Stelle wurde nahezu jeder fündig!
Morcheln sind hohl und eignen sich dadurch auch bestens für die unterschiedlichsten Füllungen.
Nachdem unser jüngster Pilzfreund Jonas vor allem Kräuter für die Mama sammelte, denn wir haben Imbisswochenende, steht zwischendurch, wie es sich mit 6 Jahren auch gehört, toben auf dem Programm und da machen auch die älteren Semester gerne einmal mit. 30.04.2011.
Und dann kamen uns auch schon die Rehnaer Pilzfreunde mit ihren Supermorcheln entgegen. Ist das nicht ein tolles Bild? Da steht Freude im Gesicht geschrieben! Rechts Torsten Richter – Chef des Pilzvereins in Rehna.
Imposante Größen erreichen Schuppige Porlinge. Jung sind sie durchaus essbar. Dieser ist allerdings schon zu zähfleischig und wird die Wismarer Pilzausstellung bereichern.
Eine interessante Hutstruktur weist dieser Tintling auf. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um einen Haustintling (Coprinus domesticus), aber ohne Mikroskop ist eine sichere Bestimmung kaum möglich. Ohne Speisewert.
Bevor sich unsere Wege wieder trennten, wurde noch zum obligatorischen Gruppenfoto geladen.
Wenn der Löwenzahn mit unzähligen gelben Blüten unsere Wiesen schmückt, dann ist Morchelzeit!
Und an Speisemorcheln (Morchella esculenta) mangelt es in dieser Saison wahrlich nicht, es müssen aber feuchtigkeitsbegünstigte Standorte wie Seeuferbereiche oder Bachtäler sein. Dann sind auch solche kapitalen Stücke, wie Torsten Richter sie heute fand, möglich. 30.04.2011.
Wann geht es wieder in die Pilze ? – siehe unter Termine!