14. Mai 2011 – Öffentliche Pilzlehrwanderung
Öffentliche Pilzlehrwanderung
Entlang der Ostseeküste
Nach unserer überaus erfolgreichen Pilzwanderung am Ufer der Ostsee, genau vor einem Jahr, wanderten wir heute vom gleichen Ausgangspunkt Brook aus bis zum Schlossgut Groß Schwansee. Allerdings sollte es dieses mal alles andere als erfolgreich werden. Anhaltende, wochen-, ja monatelange Trockenheit ließ kaum frische Pilze sprießen, dessen waren wir uns schon im Vorfeld bewusst. Aber egal, ob viel versprechend oder nicht, der „Harte Kern“ wandert trotzdem, schon der attraktiven Landschaft wegen. Mecklenburg hat so viele schöne Ecken, die es gilt zu Entdecken und kennen zu lernen. So kann man die heutige Tour aus dem Blickwinkel der Pilzfreunde eigentlich durchaus als Leer- statt Lehrwanderung bezeichnen. Das bedeutet aber nicht, dass es gänzlich ohne Pilze ablief. Zähfleischige und holzige Holzbewohner wie Schichtpilze und Porlinge sind bekanntlich immer zu finden und dem Unkundigen zu erläutern. Dazu kamen dann noch ein Grauer Faltentintling, ein frisch gewachsener Sklerotienporling und einige, wenige Schildborstlinge, die an im Wasser liegendem Holz wuchsen.
Gleich zu Beginn der heutigen Tour entstand unser „kleines Gruppenfoto“ von fünf Leuten, die sich trotz der Trockenheit trauten, in die Pilze zu gehen. 14.05.2011
Die Löwenzahnblüte und damit die Morchelzeit 2011 geht dem Ende entgegen. Gelbe Blütenstände sind nur noch an den schattigsten und ungünstigsten Stellen zu sehen. Im Hintergrund das Naturschutzgebiet „Brooker Wald“.
Dieses orange Gebilde ist keine verblühte Rose sondern lässt einen Schleimpilz oder Gitterrost vermuten. 14.05.2011.
Das Herrenhaus auf dem Schlossgut Groß Schwansee. Es wurde im 18. Jahrhundert im barocken Stil errichtet und später im klassizistischen Stil umgebaut. Bauherr war Freiherr Wilhelm Ludwig Hartwig von Both. Weitere Eigentümer waren die Grafen von Brockdorff und ab 1850 der Hamburger Kaufmann Johann Heinrich Schröder. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Flüchtlinge untergebracht und die DDR nutze es später als Schule und Internat. Das Schlossgut dient heute als Tagungsstätte sowie als Hotel- und Gastronomiebetrieb.
Zu den wenigen Frischpilzen der heutigen Wanderung zählt dieser Sklerotienporling (Polyporus tuberaster). Er wächst in Mecklenburg recht häufig an Laubholz. Mitunter kann dieser Pilz unterirdische „Pilzsteine“, sogenannte Sklerotien, bilden. Gräbt man sie aus und nimmt sie mit nach hause, so sollen daraus von Zeit zu Zeit neue Fruchtkörper wachsen. Jung essbar. Standortfoto im Brooker Wald am 14.05.2011.
Und wann ist die nächste Pilzwanderung? – siehe unter Termine!